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Juhrenvergeßung das Ver- schweig ist in den Händen des Soldaten- und >n« c-ul^ Zweiten Kammer für Montag die spätere Einberufung bleibi Revolutionären Arbeiter- und Soldatenrates Schwarz und Rühle beim Minister des für das der maß- Sonntag morgen fand eine der Staatssekretäre statt. Nach der Bedingungen des Waffen- Er- das die Sitzung der st abgesagt, vorbehalten. Berlin. Besprechung Bekanntgabe mit 75 Lis. das Kilo angeboten. Die rat, in dem sich die Angehörigen beider sozialistischer Parteien zu gemeinsamer Arbeit zusammengefunden haben, eine große Ver sammlung im Zrrkus zur Aussprache über die politische Umwälzung in Sechsen einbe rufen. Landtagsabgeordneter Fleißner gab als Einleitung eine Uebersichl über die Um sturzbewegung, wie sie sich in Dresden voll zogen hat, stellte mit Genungtuung fest, daß die Geschlossenheit der revolutionären Rich tung in Dresden nunmehr gesichert sei. Er teilte mit, der Arbeiterrat habe die ganze Nacht eifrig gearbeitet und darüber beschlossen was zunächst zu geschehen habe. Er kündigte eine Proklamation an das sächsische Volk an, die in ihrem wesentlichen Inhalt das folgende besagt: Die sächsische Monurchi hat aufgehört zu sein, die Erste Kammer gilt nicht mein als vorhanden, die Zweite Kammer ist sofort aufzulösen. An ihrer Stelle ist vom zuständigen Ministerium unverzüglich eine aus Grund von allgemeinen, direkten und künftige politische Leben Sachsens gebende Faktor zu sein hat. — Während der Versammlung »vm kirn <Nr > Siti" Tagen das Wort gelten: Ueber alles Vaterland! Der Minister des Innern gez. Dr. Koch. OertlicheS und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, 12. November <9t8. — Beschleunigung der Kartoffelzufuhren. Das Kriegsministerium hat an die zuständige» Stellen Anweisung dahin erlassen, zur Sicherung und Beschleunigung der Kartoffel zufuhren allen an sie herantretenden An trägen auf Gestellung von Mannschaften, sonstigen Hilfskräften, Gespannen und Last- traitwagen soweit und so rasch als irgend möglich zu entsprechen. Da die Kartoffel enteignung in vollem Gange ist, darf erwartet werden, daß sich die Kartoffelzufuhren wesent lich bessern werden. — Wohl in keiner Hauptstadt des sturm bewegten Europas geht es augenblicklich so lebhaft zu wie in Brüssel. Niemand treffen dix Ereignisse so hart wie die Aufkäufer. Der Kaffee fällt, Tee erscheint in allen Schaufenstern, Zucker will niemand mehr haben, das Fleisch ist im Nu billiger ge worden, an Schuhwaren und Kleiderstoffen, selbst in den unendlich vielen neu entstandenen Trödlerläden mit angeschmutzten Hemden, Kinde'wüsche, abenteuerlichen Schuhen und Stiefeln, Bändern, Wolle, Nähzwirn hat man die Preisschildchen ändern müssen, aber während vor vier Wochen alles kaufte, weil später doch nur noch teurer wurde, will jetzt niemand mehr kaufen, weil alles wartet, bis es noch billiger wird. Aber am aller- Innern die dringende Aufforderung, auf ihren Posten auszuharren und ihre Pflicht wie bisher zu erfüllen. Ganz besonders wende ich mich mit diesem Ersuchen an diejenigen Beamten, denen die schwierige Aufgabe der Lebensmittel-Versorgung des Landes obliegt. Mehr als je muß in diesen schweren Innern Dr. Koch erschienen und haben ihm erklärt, daß die bisherigen Minister ihres Amtes enthoben seien. Sie haben aber Dr. Koch gebeten, im Hinblick auf die Not wendigkeit der Wetterführung der Staats maschine, namentlich bezüglich der Kohlen-, Nahrungsmittel-Versorgung usw. sein Amt vorläufig weilerzubehalten. Das hat Dr. Koch mit Hinweis darauf abgelehnt, daß das gesamte Ministerium einen einheitlichen politischen Auftrag habe und daß er sich infolgedessen mit den anderen Ministern solidarisch erklären müsse. Dr. Koch hat sich aber bereit erklärt, die Beamten aufzufordern, unter Aufsicht des Arbeiter- und Soldat, n- rates die Geschäfte in der bisherigen Weise weiterzusühren. Voraussetzung ist dabei natürlich, daß die Beamten nicht politisch in eine Zwangslage gebracht werden. Die Ikheimen Wahlen zusammengesetzte National- Versammlung einzuberufen, die im Zizkus sind die beiden Vorsitzenden des Arberter- und Soldatenrates und des Vereinigten Dresden. Am Sonntag hatte der einigte revolutionäre Arbeiter- und Soldaten- Brldung einer roten Garde von 600 Mann zur Verhinderung von Mord, Diebstahl und Plünderungen beschlossen. — Der Großherzog von Sachsen-Weimar Kat der „B. Z." zufolge für sich und seine Familie für alle Zeiten auf die Thronfolge in Sachsen-Weimar-Eisenach verzichtet, um, wie es in der Abdankungsurkunde lautet, dem drohenden Bürgerkrieg vorzubeugen. — Fürst Heinrich XXVII. von Reuß j. L. hat auf die Fordemng des Arbeiter- und Soldatenrats für sich und sein Hau« den Verzicht auf den Thron ausgesprochen. — In Stuttgart ist Sonnabend abend die Republik Württemberg ausgerufen worden. Eine neue provisorische Regierung wurde gebildet. Köln. Der Arbeiter- und Soldatenrat teilt mit: Generalfeldmarschall o. Hindenburg und Generalquartiermeister Gröner haben den Kölner Arbeiter- und Soldatenrat bitten lassen, eine Vertretung zu wichtiger'Beratung sofort ins Große Hauptquartier zu senden. Es sind am Montag früh abgereist aus dem Kölner Arbeiter- und Soldatenrat Fuchstu», Schulte und Tollmann. Wie der Kölner Arbeiter- und Soldatenrat zuverlässig erfährt, hat Hindenburg in einem Telegramm an die neue Regierung sich mit der Armee zu ihrer Verfügung gestellt, um ein Chaos zu ver- meiden. Wien. Der Staatsrat hat einstimmig den Anschluß Deutsch-Oesterreichs an Deutsch land beschlossen. Der Beschluß wurde unter dem unmittelbaren Eindruck der Ereignisse in Berlin gefaßt. Maßgebend dafür war auch der Umstand, daß die Kronländer, wie Tirol und Salzburg, sich bereits für den Anschluß an Deutschland ausgesprochen haben und daß diese Tendenz in allen deutschen Gebieten Oesterreichs, besonders in Deutschböhmen, zahlreiche Anhänger besitzt. 1918 ft. ann. Lröffnung^ ntung un° durch d'* s G:doi^ Mstandks wurden die Bedingungen ange- tommen. Entsprechende Weisungen sind der F ledensdeleg.uion gegeben worden. Gestern Nacht ist folgende Note an Staatssekretär Lansing nach Washington gefunkt worden: „Herr Staatssekretär! Ueberzeugt von der Gemeinsamkeit der demokratischen Ziele und Ideale, hat sich die deutsche Regierung an den Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten mit der Bitte gewandt, den Frieden wiederherzustellen. Dieser Friede soll den Grundsätzen entsprechen, zu denen Präsident Wilson sich stets bekannt hat. Er sollte eine gerechte Lösung aller streitigen Fragen und eine dauernde Versöhnung der Völker zum Zwecke haben. Der Präsident hat ferner erklärt, daß er nicht mit dem deutschen Volke Krieg führen und es in seiner fried lichen Entwicklung nicht behindern wolle. Die deutsche Regierung hat die Bedingungen für den Waffenstillstand erhalten. Nach einer Blockade von 50 Monaten würden diese Bedingungen, insbesondere die Abgabe der Verkehrsmittel und die Unterhaltung der Besatzungstrupven bei gleichzeitiger Fort setzung der Blockade die Ernährungslage Deutschlands zu einer verzwerfelten gestalten und den Hungertod von Millionen Männern, Frauen und Kindern bedeuten. Wir mußten die Bedingungen annehmen. Wir machen aber den Präsidenten feierlich und ernst darauf aufmerksam, daß die Durchführung der Bedingungen im deutschen Volke das Gegenteil der Gesinnung erzeugen muß, die eine Voraussetzung für den Neuausbau der Völkergemeinschaft bildet und einen dauer haften Rechtsfrieden verbürgt. Da« deutsche Volk wendet sich daher in letzter Stunde nochmals an den Präsidenten mit der Bitte, aus eine Milderung der vernichtenden Be- dmgungen bei den Verbandsmächten hinzu- wi ken." — Aus Darmstadt meldet die „Frkf. Zrg In einer weiteren Sitzung des Arbeiter- und Soldaten - Rater wurde am Sonnabend nachmittag Hessen zur Republik ausgerufen und der Großherzog für abgesetzt erklärt. — Die ganze Regierungsgewalt in Braun- Das Land vor Unordnung und Hungers- zu bewahren, ist nur möglich, wenn ? Staatsmaschine, insbesondere aber alle Miden und Dienststellen im Bereich des Msteriums de« Innern, in Tätigkeit bleiben, alle Beamten, unbeirrt durch die Mischen Ereignisse, unentwegt ihre Pflichi und wenigstens die laufenden Geschäfte Obigen. . 4m Einverständnis mit dem Gesamt- ^isterium richte ich an alle Beamten und ^Wellten im Bereich des Ministeriums des Neuestes vom Tage. Vie AsNen ruv'n.... — Das niederländische Pressebureau Radio m «inen drahtlosen Bericht au« Paris oui- Uangen, daß der Waffenstillstand um 5 Uhr borgens französischer Zeit unterzeichnet wurde »"d um 11 Uhr französischer Zeit (12 Uhr Mitteleuropäische Zeit) in Kraft tritt. Ein Aufruf des Ministers des Innern. In Dresden hat sich ein „Vereinigter Evolutionärer Arbeiter- und Soldatcnrat" Wldet. Er hat sich in den Besitz Micher Machtmittel des StaaleS gefetzt Aie Garnison ist von Anfang an auf seine Me getreten. Die Abgesandten des Vereinigten Arbeiter- Soldatenrates haben dem unterzeichneten Minister erklärt, daß sie trotz aller von ihnen klonten politischen Umwälzungen zweierlei Mch, er halten wollen: die öffentliche Sicher et und die Versorgung des Landes mir ^lährungsmitteln und Rohstoffen. Die Erhaltung der Ordnung und Mung im Lande ist in der Tat ,'chtigste Gebot der Stunde. Bucht oder andere zusammen, so wird das Md des ohnehin hart geprüften sächsischen Mes und Landes unabsehbar werden. Ar zu verhüten, muß der gemeinsame Mffch aller redlich gesinnten sein, gleich Mg, welchem Stand und welcher Partei l angehören. Amtlicher Teil. Sparsamkeit im Gasverbrauch. Die dem Gaswerk zugeführten Kohlen sind minderwertig und bleiben in der Ausbeute erheblich hinter vollwertigen Kohlen zurück. Soll die Einführung von Sverrzeiten unterbleiben, so muß sich die Einwohnerschaft 'm Gasverbrauch äußerster Sparsamkeit befleißigen. LtteudorstMoritzdorf, am 12 November 1918. Der Gemeinvevorstand. Vrennholz-Abgabe. Die Forstrevierverwaltung teilte anher mit, daß sie in der Lage sei, in nächster Zeit °er (Acmenwe rimn Posten Knntzhaufru zu überweisen. Bei der Vergebung werven nur Minderbemittelte (nach Befinden auch Inhaber von Leseholzzeichen) berücksichtigt. Personen, die bei der letzten Holzvergebung bedacht worden °nd, haben keine Aussicht auf Berücksichtigung. Meldungen sind bis Freitag, den 15. November 1918 >»t Gemeindeamt (Meldeamt) anzubringen. OttsndsrstMsritz-orf, am 11. November 1918. Der Geuremdevorlland. sch—.... Hä.„... - 7—.... „..a schlimmsten, am allerlustigsten für den un- Arbeiter-Rates. Das bisherige Min sterium interessierten Zuschauer ist es mit dem Tabak, der in Massen auf den Markt geworfen wird. Die Lebensmittelvreise sind erheblich gesunken. Kartoffeln werden von den Bauern bereit« Die Abfuhr von 50 cbm Klarschlag von Bahnhof Moritzdorf nach der Radeburger kratze in Kleinokrilla soll an die Mindestfordernden vergeben werden. Angebote sind schriftlich bis Donnerstag den 14. dfs. Mts. beim Gemeinde. Erstand abzugeben. KlrinokrMa, den 11. November 1918. Der Gemeinvevorstand. ist zurückgetreten. Der Soldaten- u. Arbeiter- Rat ließ am Sonnabendnachmittag die bis herigen Spitzen der militärischen, staatlichen und städtischen Behörden als Geiseln fest nehmen und im Schlosse unterbringen. Seife ist im Preise bedeutend gesunken. Ter Gleichzeitig wurde die Ausrufung des bis-'Geldwert und Brillanten find um die Hälfte Hengen Herzogtums als Republik und die gesünken. -re Kiseur^. lt«tkt. fd. Buttel' Druck unö Verlag von Hermann kiühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, 6roh-OkrillL Nummer Mittwoch, den HZ. November 19^8. Nnzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Kaum 20 pfg., Lokalpreis 15 Pfg. Reklamen auf öer ersten Seite 40 pfg. Nnzeigen-Nnnahme bis spätestens Mittags 12 Uh» «es Lrscheinungstages. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Nbholen von äer Leschästsstelle 1„V NIK., frei ins Haus 1^2 MK. Nnzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö Lonnabenos Nachmittag. rfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend. 17. Jahrgang