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Ottendorfer Zeitung : 22.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191809228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180922
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-22
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 22.09.1918
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senden Bridge- die ihnee i» anru- sie bei von del Sefreiunz n würde. «reich der ' Sr«i»x -n Armee rekam eia : zu ver- zu iua, heit zur Keil". l August- >. a. aus« uern un- -resse in Wallung; Leiie be- lialistische aht da» üflichtung gerungen isireund- worden, agazine'. nterdrücki ikel? de? William wtte, ob die Aus- für die ie Rechle doch der iätze im üdameii- laemandi cwaliung ier Weiie belang! ch heim- rsse ohne rwaltuug wade bei recht klar ve Voll- Ponver- gen und ,86Ü0II<!' heißl die z zu dem eueren nii iw Ihrem schließ- Jhre» r vcr- > Me cheincn en Er- rsichert ns ap- i habe, sein: audeln M/ Pf. ft da»; er l uni« rh asten es auf er ihr eneten, r fern neiden, e. Er östliche i ihren ;u ihm stehen die er eit zu noch ü uud Cora saß auf dem Sofa in Rolands Woh- Zu seiner nicht geringen Überraschung ft auf einmal bei ihm erschienen, urrd ob- ^lcr sie in ihrer eleganten Toilette nach aller» Mestem Geschmack blühend und morgenfrisch, t reizend aussah, schien er doch über diesen Mrwarleien Besuch keineswegs entzückt, was in seiner kühlen Begrünung ziemlich deutlich ^viüchie. - ,'Hui, Herr Doktor,' sagte sie mit einem lchmouenben, halb schallha; en Ausschlag Lsfk onnilen Augen, »Sie freuen sich ja gar "Ht, mich hier zu sehen.' . »Ehrlich gestanden, nein,' antwo^e er, nicht rftu freundlich. „WoÜeu Sie den« durqrus Men Rus vernichten? Sie nehmen doch wirk» wenig Rücksicht auf das Urteil der z». Eie verzog verächtlich den Volke« roten ^uud. „Uns liegt unr daran.' *L«d«r gar nichts, aber es ist dies sehr uu- ^irtungsvoll,' sagt« er sich; „gegen das Ende Schatten eines Versprechens — hätte ich dar lieber weglafsm sollen? — Doch wozu? <er Professor karm immerhin noch einige Jahre ^en, bis dahin bin ich wer weiß wo, denn Mge halte ich Lie Quälerei hier nicht mehr — also abschicken, abgemacht I Meine Miestun g wird das Frauchen für jetzt trösten »dd ihre Romantik muß mit der Zeit von 'M vergehen.' Und so sandle er das Schreiben leichten Herzens, im erhebenden Bewußtsein, gutes Werk getan zu haben. Voiksnirllckaftlickes. . Der ßViridera«fbau deS Handwerks nach Krieg« defchSstigt eingehend die amtlichen ^ttreiungen de» Handwerk». Im Bereiche Liefer ^Handlungen liegen auch Erwägungen darüber, A Und aut welchem Wim« eine den Bedürfnissen > einzelnen Aebiete angepai te Verteilung der band- ! >en, em weitem äehenrrn se tt- Numiner p'vnazc- s Pol" eiaipoil« Zenimg en. Eine i gleicher von der en, das lüslstchen in New r eilige- agegesth Zeneral- ui einen Uli, da'i ter Bei' ^geieße§ uckhalien . Diele -tz jede nckt, ge- erbieitet, werden ersahren Von psab UNÄ ^ern. Di« Ärztliche« Abteilungen der Waffe«- «räderliche« Vereinigung Deutschland-Oster- M-Unaarn upt>, der Türker halten vom 21. bis D S-ptemörr in Budapest ein« gemeinsame lagunr ab. Auch die Arzte wollen ihren Teil Am beitragen, dl» Band«, di« di« einzelne« otlkrr »«rbmde«, v»ch enger zu knüpfe« und mch persönlich« Bezird««grn z« eine« m- ftrretßdarr« Netz z« gestalten. Gelts«me Zeitgenosse«. In Frank- Pi «. M. ist folgend« Veröffentlichung rr- W»>«: Ge-e« diesenigen Pers»«««, di« bei w* Niegerangriff am 12. Sug»st «ns d« «ckenheimer Landstraße Unterstandf uchenden di« vdrser nicht geöffnet haben, hat die Etaatk- tMv«Itschast «in Verfahren «ingeleitet, und zwar, Kdeit «t sich um Verletzte oder Tot« handelt, Ach Wege« fahrlässiger Körperverletzung «nd lötmg. - KW Mark Lagertoste« für ei« leere- «Msaß. Ein Gastwirt t« der Nähe von Azi« SistM. 1912 «in Fatz Jammta-Pn«. P wurde auch «dgesandt, kam atftr nicht in Besitz de» Wirte». Dieser Tag«, also Ach sech» Jahr««, erhielt der Gastwirt von ft»« Leipzig« Spediteur di« Mitteilung, daß Fetz Rum für ihn im Lager aufgeiunden derbe« sei. Hoch erfreut über da» endliche Six- ftfst« de» jetzt so wertvollen Rum», «acht« mH der Gastwirt selbst auf den Weg, n« da» mß abzuhol««. Ma« rollt« e» a«, machte A« leider di« Entdeckung, daß «» leer war. «tzt soll >mx der Gastwirt 400 Mark Lazer- Wex u»d «utzerd«« de« Rum bezahle«, de« Ader« getrunken haben. Da» dürft« einen «tereffante« Prozeß geben. Ei« hartnäckiger Schleichhändler. In "wig (Lachsen) wurd«n einem Zigarrenhändler der Polizei 1Sö Pfund An»land»sris« weg- Pumwen. Der Ma«« besitzt di« Dreistigkeit, P in ei«er Zeitungsanzeige nicht nm über di« beschlagnahme lustig zu machen, sondern auch MNttich »in« Fortsetzung de» Schleichhandel» Atukündigen. Er läßt im Amtsblatt folgende» Erat Io»: „Zur allgemeinen KenntnisI Pfund Lest« st«d mir weggenomme« Horden, uud zv«i Zentner kaufe ich- mir diederl' Da- furchtbar« Sise»bahn«nglück i« volland hat vermutlich ungefähr 100 Todes« Ater gefordert. Viele Lot« liegrn n»ch unter Lrümmtrn. Da» Unglück gtschah unmittel- M vor der Bahnbrücke über den Merwtdt- Mal. Die durch dir vielen Regengüsse der Mn Lag« aufgeweichten Deiche stürzten, al» dst Zug darüber fuhr, acht Meter tief ein. Nur drei Hinteren Wagen de» Zuge» blieben "Hen, alle anderen stürzten ab. Die Wagen Wurden teil» ineinandergeichoben, teil» voll- Mdi, zersplittert. In de« Unglückrzug« de- M sich auch eine Anzahl deutscher Kinder, die Liberi au» Deutschland nach Holland gebracht Horden »men. Sie saßen glücklicherweise im lstten Wagen und find alle wohlbehalten. Tabak au- Zuckerrübe«. In Drusen Holland) und Umgebung werden alle Blätter dir Zuckerrüben für 4 Cent da» Kilogramm «^gekauft, um al» Tabakersatz zu dienen. , Spanische Grippe in Norwegen. Der- fMden« nordische Blister berichten über den girier größer werdenden Umfang nnd di« Mbreitung der spanischen Grippe in Norwegen, sonder» in den Städten Drontheim, .Aalesund Ki'siianssand, wo täglich mehrere Loder te Antreten. Derhalb seien die Schulen, Archen, Versammlungslokale uud Lichtjpiel- ^eaier geschlossen worden. In Aalesund traf '"n Fischerboot ein, von dessen Mannschaft acht ^t» unterwegt an spannischer Grippe ge- .°rb«n waren. v«Stch«« Bmmst angebracht erscheint. «« kann nicht erwünscht sein, Latz nach dem Krieg« diele Handwerker nach den Städten drängen, um sich hier selbständig zu machen, während es auf de« Lande an Handwerkern fehlt. Schon vor dem Kriege machte sich auf dem Lande »in «Üblicher Mangel an Handwerkern verschiedener Berufszweige geltend; «ach dem Kriege werde« zur Instandsetzung der land wirtschaftlichen Betrieb« zahlreich» Handwerker loh» n««de Beschäftigung sind««, «nd r» ist de»bald von arotz»« Wirt, daß di» Frage der Versorgung de« Land«» »tt Handwerker« frühzeitig in die Weg» ge, l»it»t wird, tz» ist de»hald von einzelnen Hand werker« di» Schaffung eine» Niederlassung-Nachweises anger»gt Word««, und dieser Gedenk, verdient jedrn- fall» Beachtung. Der Vogen von 8t. Mkiel. I« der Gegend von St. Mihiel, zwischen Toul und Verdun, besaßen wir schon seit der Zeit bald nach Beginn de» Weltkriege», al» wir den Plan «irrer Durchbrechung der französischen Befestigungen und Sp»rrünie« an der Ostgrenz« entlang der Maa» und Mosel «ifgegeben hatten, «ine« schmalen Brückm- kopf «f dem Westuf« d« Maa», d«r sich kill- förmig in di« französischen Lmten «inschob. Er hatte jedoch nur «ne taktische und keine strategische Bedeutung. Verschiedentlich haben die Franzosen i« Lauf» der letzten Jahr« Angriffe gegen ihn ge richtet, ohne einen Erfolg zu erzielen. Jetzt hat die französische Heererleltung ihr» Offensive erneut an dieser Stelle ausgenommen, und unsere Truppen Haden, vom Feinde ungestört, die längst int Auge gefaßte Räumung de» Bogen» vollzogen. GeriMskalie. Berlin. Räucherlachs ist »in Luxusartikel und unterliegt daher nicht der Kriegswucherverordnung. So entschied bat hiesig» Schöffengericht. Angeklagt wegen Kriegtwuchert war der Kaufmann Müller, der als verantwortlich»! Leiter d»r Lebentmittel- adteilung eine» Warenhause» zur Verantwortung gezogen worden war. In dem Warendause war noiwegischer Räucherlach», der tm Einkauf 17 Mark da» Pfund gekostet hatte, at» Rheinlach» mit SO Mark da» Pfund verkauft worden. Vor Geicht machte der Verteidiger geltend, daß der groß« Abstand zwischen Ein- und Verkaufspreis damit zu erklären fei, daß bei dem Aufschnitt ganz »rhebliche Adfallmengen ent stehen; hierzu kommt noch der GewichiSschwund durch Austrocknung, sodaß die Firma tatsächlich nicht nur nicht» verdient, sondern noch Geld zugesegt habe. Hierauf komme e» aber gar nicht an, denn Lach», der SO Mark da» Pfund koste, müss« unbe dingt al» Luxusartikel angesehen werden. Da» Gericht nahm mit de« Verteidiger an, daß ein der recht, Sie legen «S ja geradezu darauf an, in den Mund der Leute zu kommen.' „Nein, ich lege es nicht darauf an, ich will nur nicht wie ein Hündchen an der Leine der sogenannte« Schicklichkeit laufe«. Daß ich Sie besuche, ist an nnd für sich nichts Böses und ich kam auch nicht au» Mutwillen, ich hab« Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen/ „Konnten Sie damit wirklich sicht warten, biS ich zu Ihnen kam?' über Loras schöne» Antlitz flog ein leiser Schauen. „Sie scheinen gar nicht zu wissen, wie lange Sie sich nicht bei mir sehen ließen,' bemerkte sie vorwurfsvoll. „Abwarten ist über haupt eine Tugend, die mir «bgeht, ich muß eingreissn, handeln, die Dinge aufrütteln, denn ich bin nun einmal kein geduldiges, passives Wesen. Ich hätte schreiben können, aber ich habe schon ein halb Dutzend angefangener Briefe zerrissen; ich mußte mit Ihnen sprechen, Sie kamen nicht — und da bin ich mm. Wollen Sie mir die Tür weisen?' Roland sah beinahe s» auS, als hätte er dazu nicht übel Lust; Coras Besuch war ihm in jeder Hinsicht unwillkommen, überdies wirk lich störend, denn er hatte im Australe des Professors einen sehr dringenden Brief zu schreiben; aber geradezu abwsisen konnte er das exzentrische Mädchen doch auch nicht. G: zwang sich zu einem verbindlichen Lächeln. „Nun, Fräulein Cora, da Sie einmal hier sind, sollen Sie auch Ihr Herz erreichtem. Sie müsse» mir aber gchÄten, ein« rmaufschieSSare AiLoit erst zu «Aediaen; lassm Me stch fo lange in momsr b«^videm« Sosaecke moder. artig teurer Artikel, der do o nur für eine« eng be- grmtten Krei» von vermägenden Leuten in Frage komm«, nicht al« Gegenstand de» täglichen Dedatt?, sonder« als Luxusartikel anzusehen sei. Da» Urteil lautete demgemäß auf Freisprechung auf Kosten der Staatskasse. Leipzig. Der vorsätzlichen Förderung der Fadnenstucht hat sich die Bäckergesellensrau Gertrud W. schuldig gemacht, deren Mann tm Felde steht. Ein«n s«it längerer Zett fahnenstüchtigen Soldaten Hw fi« M ihrer Wohnung verborgen gehalten, bi« dieser schließlich von nachkorschenden Polizeibeamten gtfunden wurde. Vom Schöffengericht wurde di« W. zu vier Monaten Eeiängni« verurteilt. k-ekmellei». Gt«»»rkwRrdig«»»Nt.hr«««»«ltt«l'. E» ist «ine rigentümlich« Erscheinung, daß lehmige Erden, die an sich nicht besonders appetiianreizend wirken dürsten, al» Nahrungs mittel vielfach eine gewisse Rolle spielen. Schon Alexander von Humboldt berichtete aut Süd amerika, daß di» am Orinoko wohnenden Ottomaken-J«dianer namentlich zur Regenzeit, wen« da» Hochwasser den FUchs«ng beeinträch tigte, einen f«tten gelbbraunen, mit Insuiorieu- «rdr versetzten Lehm verzehren. Aber auch auf den westindischen Inseln, auf Java, in China, Persien und vielen andern Gegenden ist da» Lehmess»« weit verbreitet, und selbst in Europa, wie z. B. im italienischen Trevis», auf Sardi nien und in Steiermark, gibt e» leidenschaftliche Lehmeffer. Nicht immer aber scheint n«r der „Wohl geschmack' »der, wir Humboldt mrinl», das Vergnüge« de» Kauen» und da» durch die Lehmspeis« hrrvorgerufrn« angenehm« Gesühl der Sättigung dem Lehm dies» Geltung zu ver schaffe», oft wird er auch al» Heilmittel ver zehrt, da er bei Darmkatarrhen eine günstige Wirkung auSzuüben scheint. Hauptsächlich au» diesem Grund» wird z. B. der weiße Laterit, «ine »igtniümlich schmutzig rote, sandige Lehm- masse auf manchen Märkten in Ostkamerun feil- geboten. Inwieweit dem Lehm auch eine ge wisse Nährkraft innewohnt, läßt sich noch nicht mit Sicherheit feststellen. E» ist aber durchaus nicht ausgeschlossen, daß die als Nahrungsmittel dienenden Ledmsorien außer lörlichen Salzen auch Nährstoffe organischer Natur enthalten. Wahrscheinlich bewirkt aber der Lehm vor allem eine feinere Verteilung und bessere Aut- nutzung der Nahrung im Darm und eine Ent fernung der Darmparasiten. Auch der Weitze Ton findet ja zu ähnliche» Zwecke« in der modernen Medizin, besonders zur Herstellung von Pillen, Verwendung. Als nahrhaftes Futtermittel wurde der Lehm in der füd- norwegi'che« Provinz Smaalene geschätzt, in der die Bauern ihre Schafe mit Vorliebe auf lehmigen Stellen festmachten. Eine besondere Bedeutung aber wird dem Lehm für die Er nährung der Fische zugeichriebrn. Die Fütterung der Karpfen mit Lehm ist in den letztewJahren unter den deutsche» Teichwirten lebhaft erörtert worden, wobei vor allem neben dem Nährwert die günstige Einwirkung auf den Verdauungs prozeß betont wurde. Vermischtes. Die Einbürgerung russischer Fische i« Deutschland. Bereits vor zwei Jahren hatte der verstorbene Prof. Dr. Hofer vom bayrischen Institut jür Michereiwefen in München erfolgreiche Versuche angestellt, zwei russische Renkenartex aus den Flüssen des Ural» «nd Sibirien» und aut dem Ladogasee in Deutsch land einzubürgern. Die Mullerfische wurden durch die Starnberger Fischzuchianftalt au» Eiern gezogen und die Jungfische in Amper und Würm autgesetzi. DaS günstige Ergebnis der Probeabfifchungen hat nun dazu geführt, auch dir Priputsee-Maräne, eine andere schnell wüchsige Renkenart, in verschiedenen bayrischen Gewässern heimisch zu machen. Der Erfolg war außerordentlich befriedigend. Die gefangenen Peipukiee-Marän» haben ein Gewicht von zwei bi» drei, selbst von vier bis fünf Pfund, während von den-einheimischen Renken nur etwa fünf bi» sech» auf das Psund zu gehen pflegen. Vieh futter au- Nadelholz. In der Zeit der Laubheugewinnung ist es lehrreich, festzustellen, wie sich andere Länder, die dieselbe Fulternot durchzumachen haben, über die be stehenden Schwierigkeiten hinwegsetzen. So ftilt man aus Schweden mit, daß dort der Reichsverband der Landwirte im Begriff ist, eine Fabrik in Betrieb zu letzen, um Biehsufter aus Nadelholz, sogenanntes Tannenschromifter, zu gewinnen. Sie soll vorläufig täglich 25 000 Kilogramm Schrot liefern; jedoch läßt sich der Beirieb bei günstigem Ausfall der Versuche erweitern. Es können Fichten, Tannen, Kieiern und Wachholder verarbeitet werden. Die Büsche «erben zerhackt, gehen dann durch einen Reisigzermalmer und werden schließlich gemahlen. Da» Erzeugnis läuft durch ein TrockengerSt und wird einem Reinigungsverfahren unlerworien, wobei Terpentin und Ol ausgezogen werden Das so gewonnene Tannenschrotbrol wird von Pferden und lTndern gern genommen; es kann unvermischt vnsüftert werden, besser ist es aber, r» als Mischfufter z. B. mit Melasse zu ver wenden. Der Preis soll in Schweden nicht höher als der Heupreis sein. Gin Grsenbahnboot. Ein Wiener Inge nieur hat ein als Enenbahn bezeichnet ^'hr- zeug gebaut, das gleichzeitig als En- ihn- und Wasserfahrzeug gedacht ist una dem Gifter- verkehr ohne Umladung auf solchen Strecken dienen soll, auf denen Eisenbahnen mit Flüssen und Kanälen abwechseln. Auf den Schienen fährt dieses Boot als vierachstger Güterwagen von etwa hundert Tonnen Tragsähigkeit, der in jeden Güterzug eingestellt werden oder aber, wenn mit eingebautem Motor versehen, auch selbständig fahren und dabei andere, gleich artige Fahrzeuge schleppen kann. Nach dem Zurkckz.ehen des Trägergestells kann das Boot im Wasser unter eigener Kraft fahren und andere Boote schleppen. Beim Übergang auf das Eisenbahngeleiie fährt das Boot im Wasscr auf ein Drehgestell, und dann entweder mit eigener Kraft oder durch eine Lokomorive ge zogen, aus dem Wasser heraus. Beobachtungen beim Angeln. Manch mal will eS beim Angeln gar nicht klappen, obwohl alle Voraussetzungen für einen „guicn Fangiag* gegeben scheinen und der Nachbar schon eine ganze Menge gefangen hat. Die Ursache liegt, wie ein erfahrener Angler erzählt, in oft wenig beachteten, weil scheinbar neben sächlichen Kleinigkeiten. Es handelt sich da immer um das allzeit rege Misstrauen der Fische, das man, ohne es zu ahnen, geweckt hat. Ein etwas unsanftes Betreten des Uiers vergrämt sür längere Zeit sämiliche Fische, ebenso eine ungünstige Stellung bei steft- sallendem Sonnenlichte. Dabei erhöhen sich die Schwierigkeiten, wenn nicht vom Ufer, sondern vom Boot aus geangelt wird. Das Boot allein ist schon ein Gegenstand, dessen Anblick die Fische verscheuchen kann, und dann teilt sich von ihm auS jeder Stoß und jede noch so ge ringe Erschütterung dem Wasser mit. Der aus- merksame Angler erkennt mit einem Blick, oß Hindernisse vorliegen, die er.beseitigen kann. Wenn sich zum Beispiel der Schallen der Gerte im Wasser spiegelt, ist meistens jede Hoffnung umsonst. Der Schatten mutz daher stets im Rücken liegen; kann man das Ufer nicht wechseln, so soll man sich entweder nur des weit geworfenen Blinkers bedienen, oder mit einem ganz kurzen Stock hart am User suchen. 6oläene Morte. Kannst du nicht schön empfinden, dir bleibt doch, vernünftig zu wollen - und als ein Geist zu tun, wa» du als Mensch nicht vermagst. Schiller. Einst war die Seltenheit der Bücher den Fortschritten der Wissenschaft nachteilig; jetzt ist es deren Überzahl, die vermint und eigene» Denken verhindert. Karl Iuliu» Weber. WaS einem angehöri, wird man nicht Io», und wenn man es wegwürfe. Goethe. Erdachte» mag zu denken geben, Doch nur Erlebtes wird beleben. ------» "E»" ------ ------ Vant ktpps» ich werde mich tunlichst becileu. Hoffentlich hat Sir niemand gesehen.' „Wie ängstlich Sie find!' entgegnete Cora etwa» spöttisch, indem sie seiner Einladung folgte. „Aber Sie können ganz ruhig sein, in diesem Hause, wo unten eine Putzmacherin und oben ein Photograph wohnt, fällt eine Dame mehr oder weniger sicher nicht auf, es hat mich kein Mensch beobachtet.' „Um so besser,' bemeitte Noland trocken, „für alle Fälle will ich die Tür sichern, eS könnte doch jemand kommen.' Er schloß ab, setzt« sich dam an feinen Schreib tisch und Üeß die Feder ohne Pause über da» Papier gleiten. Kokett die Füße überpinandergeschlagen, mehr liegend als sitzend, richte Cora unterdes in den weichen Kiffen des Sofas. Ihre glut vollen Auge» hatten etten sinnenden Ausdruck: verschiedene Albums nnd Prachtwerke, die ihr zur Serie auf einem kleinen Büchcrtisch lagen, neß sie unbeachtet, ganz mit ihren Gedanken be schäftigt. Plötzlich klopfte e». Tora schreckte empor, und da stand auch Roland schon neben ihr. Bedeutsam den Fing«! cnif den Mund leaend, ergnss er ihre Hand und führt» sie leis« zu einem geräumigen Erker, den eine schwere Pottier« von d«n Haupt-gemach trennte. Er «sucht« sie durch Zeichen, dort Platz zu nehme«; u^> mit einer absnnaügen Gebärde des Schweigens ließ er die Falten de» dunklen Vorhanges msdevsallsn. DaS Köpfen hatte sich ikyrvsichm wiederholt und Rolaud fragte, «He « Miet«, wer da jm. „Bremecke,' antwortete es draußen. „Störe ich etwa?' „Durchaus nicht,' entgegnete Roland mehr höflich als der Wahrheit gemäß und schloß auf, nicht ohne vorher einen raschen Blick durch das Zimmer zu werfen, ob Cora nicht etwa den Hut abgelegt oder sonst Spuren ihrer Anwesen heit zurückgelassen habe; es war jedoch alles in Ordnung. „Entschuldigen Sie,' empfing der Doktor feinen Gast, „mm wird so oft in unwillkom mener Weise bei der Arbeit gehindert, daß es praktisch ist, sich zu sichern.' „Sie arbeite? da komme ich doch wohl ungelegen,' sagte Brennecke zögernd. „Wem Sie nichts dagegen haben, so beende ich schnell einen Brief,' erwiderte Roland, „es fehlen mr noch drei Worte. Der Geheimrat hat mir die schleunige Erledigung auf die Se-le ge bunden.' „Bitte sehr! übrigens werde ich Sie nicht lange aufhalten.' Roland schrieb mit flüchtiger Hand n»ch ein paar Zeilen, schloß den Bogen in ein Kuvert, klingelte seiner Bedienung und übergab den Brief zur Besorgung. „So jetzt stehe ich zu Dienste«,' sagte er. Wenn Cora in ihrem Bersteck ungeduldig wurde, so schadete das gar nichts: mochte sie mm aus halte« uud die Folgen ihrer Unbesonnenheit tragen. „Ihr Geheimrat scheint ja wieder recht krank zu sei«,' bemerkte Brennecke, au den Brief anksüpftttd. « L» (Fortsetzung folgt.)
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