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4 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend n Mark. Iruck unö Verlag von Hermann Nühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. Freitag, den 6. September l9l8. t?. Jahrgang. iilik ^llkü ds. Billig e Ges-E»' MS Riip< ÄM! »ntllll»-' Nummer tOH g-laM'' lind kost" Knzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum 20 psg., Lokalpreis 15 psg. NelilLmen aus öer ersten Seite Ä psg. Al NI. BereiM , 2« B Auch wir" ührt. Vc Pf""^ l Bullet- lnd M obgcgebe» streitkräfte warfen sich zusammenaefaßte Flieaerverbände einem beiderseits Vaulx- Vaucourt vorbrechenten TankiNnm entgegen. Die Besatzung (Leutnant Schwertfeger und Vizefeldwebel Günter von der Flieger abteilung 252) schoß einen Panzerwagen ans niedrigster Höhe mit dem Maschinengewehr in Brand und vernichtete einen zweiten durch gutgeleitetes Artilleriefeuer. Die Flakbatterie 82 nahm unter Führung des Leutnants d. R. Hausherr zwei feindliche Bataillone, die aus Bouchavesnes heraus zum Angriff ansetzten, so wirksam unter Grantfeuer, daß sie aufge löst zurückfluteken- Trotz Sturmes bis zu 20 Sekundenmetern hingen unsere Ballone dicht hinter den eigenen Jnfanterielinien über dem Schlachtfelde Ihre Meldungen unter richteten die Fühlung jederzeit über bas Nuchrücken des Feindes. Der Feind verlor 14 Flugzeuge und zwei Ballone. Eigene Verluste: em Flugzeug, zwei B-klone; zwei Flugzeuge bisher nicht zurückgekehrt. — Der Korrespondent der Afsociatet Preß im französischen Hauptquartier drahtet nach Reuter folgendes: Die englischen Truppen haben nun doch den Frontalangriff auf die Wotanlinie gewagt, ein Angriff, der große Opfer gekostet hat, der ihnen aber ermöglicht, m dem Außenteil des großen Verteldigungs- fystems, das die Deutschen die Hindenburg- linie nennen, Fuß zu fassen. Die Kämpfe waren äußerst erbittert und erinnern an die furchtbaren Kämpfe der letzten Augusttage an der Avie gelegentlich der Einnahme von Roye durch die Franzosen, worüber erst jetzt Einzelheiten bekannt geworden sind. Die Deuischen Hütten dort mehrere Arme des Avre-Flusses abgeleitet und das Angriffsgebiet der Franzosen unter Wasser gesetzt. Hier in dem Sumpfgebiet der Awe mußten die Franzosen bis zur Blust im Schlamm waten, gegen die deutschen Maschinengewehre vor- gehend. Es wurde häufig Mann gegen Mann gekämpft. Auch in der Wvtanlinie wurde heftig gekämpft. Sehr tief gestaffelte Truppen mußten vorgeschickt werden, ehe es gelang, in der Außenzone Fuß zu fassen. Auch Tanks, die in großen Mengen vorhanden waren, wurden erbeutet, doch gelang es schlieglich schwer gepanzerten Tanks, vurchzu- kommen und weit m die deutschen Linien hinein zu feuern. Die Schlacht ist noch nicht entschieden, da hinter der durchbrochenen Wotanlmie, wie sich jetzt ergeben hat, eine viellerch ebenso starke oder vielleicht noch stärkere Günelstellung der Deutschen liegt. sw de» le» M Tagen ist man schon nach 8 Uhr abends ge nötigt, zur künstlichen Beleuchtung zu greifen trotzdem mit dieser recht sparsam umgegangen werden soll. Das Ende der Sommerzeit wird die länger' gewordenen Abende noch mehr in Erscheinung treten lassen. Am 2. September findet eine ReiLsviehzäbluna statt, die sich auf Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Kaninchen und Federvieh erstreckt. Die zweite fleischlose Woche fäll: in die Zeit vom 9 bis 1b. September, die dritte beginnt am 29. September. Schaum weine sind zur Steuer bis zum 7. September anzumelden. Im Drucksachenversandt nach dem Auslande und den besetzten Gebieten treten aus militärischen Gründen vom 1. September ab Einschränkungen ein Die Gerichtsferien erreichen am 15. September ihr Ende. — Belieferung mit Kaffee-Ersatz. Die Abschnitte 2 und 3 der Kaffee-Ersatz-Karie der König!. Amtshauvtmannschaft DresdemN. werden mit je 125 Gramm inländischem Kaffee Ersatz zu dem früheren Preise jetzt be liefert. Die von den Verbrauchern bei den Kleinhändlern abgegebenen Abschnitte sind von dielen bei einem der von der Königlichen Amtshauptmannichaft bekanntgegebenen Groß- .Händler zur Belieferung einzurerchen. — Getränke - Nachversteuerung. Vom 1 September 1918 ab wird die Schaumwein steuer erhöbt und werden Steuern auf Wein sowie auf Mineralwässer und künstlich be reitete Getränke neu eingeführt. Im Zu sammenhänge damit sind auch die am 1. September 1918 im freien Verkehr bez. im Besitz oder Gewahrsam von Privatpersonen befindlichen Bestände an solchen Getränken in gewissem Umfange der Nachveisteuerung unter worfen ^worden 1.) Nach der Wem-Nach steuerordnung unterliegen der Nachsteuer: Wein und Traubenmost, dein Weine ähnliche Getränke, Getränke, die Wein oder dem Wune ähnliche Getränke enthalten, entgeistet, Wein? und entgcrstcte dem Wein ähnliche Getränke, sofern sie sich am 1. September 1918 im Besitze eines Verbrauchers befinden Als Verbraucher gilt jedermann, der nicht Wein Hersteller oder Weinhändler im Sinne des Weinsteuergesetzes ist. Wein im Besitze von Eigentümern, die Verbraucher sind, bleibt bis M einer Menge von 24 Liter oder 30 Flaschen von der Nachsteuer befreit mit Ausnahme von T aubemveir.en und Traubenmosten der Jahrgänge 1915, 1916 und 1917. Wer als Verbraucher am 1. September 1918 ihm gehörige, der Weinnachsteuer unterliegende Getränke im Gewahrsam hat oder wer solche Getränke für Verbraucher verwahrt, muß sie spätestens am 7. September 1918 bei der Hebestclle seines Bezirks anmelden. 2.) Nach der Schaummein-Nachsteuerordnung unterliegt der Nachsteuer: Schaumwein (sowohl in ländischer als auch ausländischer), der sich am 1. September 1918 außerhalb der Erzeugungs stätte oder einer Zollniederlage befindet. Eine Befreiung ist auch für die kleinsten Mengen nicht vorgesehen Wer am 1. September 1918 im freien Verkehr befindlichen Schaumweine in Besitz oder Gewahrsam hat, muß ihn späiestcns am 7. September 1918 bei der Hebestelle seines Bezirks schriftlich anmelden. 3.) Nach der Nachsteuerordnung für Mineral wässer und künstlich bereitete Getränke unter liegen der Nachsteuer: Mineralwässer, Limo naden und andere künstlich bereilete Getränke, konzentrierte Kunst limormdcn und Grundstoffe zur Herstellung von konzentrierten Kunst limonaden in verschließbaren Gefäßen, die sich am 1. September 1918 außerhalb eines Herstellungsbetriebes oder einer Zollniederlage im Besitze von Händlern, Wirten, Konsum- Vereinen, Kasinos, Logen und ähnlichen Ver- Zd Malis« 'eMg ohne O'' m. tuckeima»^ r Hallb^' ud einsi^ lsM Buches l> Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Kbholen von öer Seschäftsstelle 1,W Mk., frei ins Haus 1,50 Mlr. Einzelne Kummer 10 Psg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö Sonnabenös Nachmittag. einigungen, die Erzeugnisse der genannten Art abzugeben pflegen, befinden, und nicht schon aus Grund anderer Gesetze steuerpflichtig sind. Die oben genannten nachsteuerpflichtigen Personen und Vereinigungen haben die am l. September 1918 ihnen gehörigen Er zeugnisse spätestens am 10. September 1918 bei der Hebestelle ihres Bezirks anzumelden. Eine Anmeldung ist, da Nachsteuerbeträge unter 1 Mark unerhoben bleiben, insoweit nicht erforderlich, als die Nachsteuer für den gesamten Vorrat des einzelnen Nachsteuer- pflichtigen 1 Mark nicht übersteigt. Zu 1—3. Hebestelle ist das Hauptzollamt, Zollamt oder Nebenzollamt, in dessen Hebebezirk der An- meldungspflichtige wohnt. Zu den An meldungen, die von der Steuerbehörde auf ihre Richtigkeit nachgeprüst werden, sind Vordrucke zu benutzen, die von den Hebe- stellen zu beziehen sind. Hinterziehung der Nach st euer wird bestraft. (H. D ) In der neuen Nummer der Heimalvanknachrichten, die am 1. September erschien, wird Näheres über die am 13. und 14. September in Leipzig stattsindende Tagung der Stiftung Heimotdan? milgeteilt. Sie enthält ev>c grundsätzliche Stellungnahme .u den Kriegsbeschädigten - Organisationen. Ferner bringt sie einen Hinweis auf den Beainn des Wintersemesters an der deutschen Fachschule für Metallbearbeitung und In stallation in Aue, einen Aufsatz -über St.mm- und Ausd ucksschulung für Sprachgeschädigte und zur Berufsausbildung an der Universität Leipzig sowie die von der ReichsbekleidungS- stelle in Berlin herausgegebenen Richtlinien über die Versorgung der Kriegsbeschädigten nur bürgerlicher Kleidung ^»nd endlich eine Abhandlung über die KriHshinterbliebenen- Fürsorge im Verein Heimatdank Grimma- Stadt. — Eine tröstliche Nachricht für Zigarren- räucher. Wie ein Amsterdamer Blatt aus dem Haag meldet, wurde dieser Tage in eine. Versammlung von Zigarrenfabrikanten beschlossen, 300 Millionen Zigarren auszu führen, wofür für den Verbrauch in Holland 100 Millionen sogenannte- Einheitszigarren zur Verfügung gestellt werden sollen. Pirna. Mehlschiebungen von ziemlich beträchtlichem Umfang ist nach dem hiesigen Anzeiger die Landgendarmerie auf die Spur gekommen. Wachtmeister Dölling fiel in Zehista ein mit zwei Pferden bespannter Wagen auf, der anscheinend frisches Grünfutter geladen hatte, in Wirklichkeit aber unter einer dünnen Schicht Grünfutter etwa 40 Zentner Mehl und einige Sack Kleie sowie un- gemahlenen Roggen und Weizen enthielt- In einem Gasthofe wurden auch die Schieber ermittelt: drei im Heeresdienste bei der hiesigen Artillerie - Ersatzabteilung stehende Dresdner bessere Herren. Sie gaben zu, bereits zu Anfang voriger Woche eine Wagenladung mit 30 Zentner Mehl nach Dresden verschoben zu haben. Es gelang, den größten Teil des verschobenen Mehle« in Dresden noch aufzufinden. Markranstädt. In den Jtschertschen Füllwerken stellten sich zwei jugendliche Arbeiterinnen an den Prellbock des Fabrik- Anschlußgleises, lehnten sich au die beiden stuffer und unterhielten sich aufs lebhafteste. Auf dem Anschlußgleis wurde rangiert. Die Arb i.ennnen achteten nicht auf die WamungS- zurufe ihrer Freundinnen^lnd wurden durch einen anstoßenden GüterMgen zermalmt. Markneukirchen. Der Stadtrat hat beschlossen, für weitere Kleingrldbeschaffung Gutscheine in Höhe von 90000 Mark aus zugeben. Knzeigen-Knnahme 1 bis spätestens Mittags 12 Uhr «es » Lrscheinungstages. j Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, s. Seprember r9;8. — Was der September bringt. Die „Sommerzeit" endet in diesim Jahre am Montag, den 16. September, vormittags nm 3 Uhr. Zu diesem Zeitpunkte sind alle Uh-en auf 2 Uhr zurückzustellen. Damit treten wir wieder in die normale Tageszeit ern Das Km-erwerben der Tage wird jetzt schon recht meckba«. empfunden. Bei trüben FrMN I, Estin konner, lclw Neuestes vom Tage. , — Beiderseits der Lys hat sich der Feind 'n ständigem Kampf mit unseren Vortruppen in die Linie Wulvergem—Nieppe—Mac ^t. Maur — Laoenttn — Richebourg vorge- ^beitet. Unsere gemischten Abteilungen Men W in diesen Kieinkämpsen wirksam ^schädigt nud ihm durch Vorstoß und Angriff Gefangene abgenommen. — An der Schlachtfront zwischen Scarpe Und Somme verlief der Tag ruhig. Wir hatten während der vorletzten Nacht unsere Truppen in Linie Arleux — MoeuvreS— Manoucourt zurückgenommen. Drese seit einigen Tagen schon vorbereiteten Bewegungen dulden plangemäß und ungestört vom Feinde hurchgeführt. Der Gegner ist erst am Nach Mittag zögernd gefolgt. An der Front zwischen Moislains und Peronne Hal der Feind seine Angriffe vorgestern nicht wieder holt. — Beiderseits von Noyan führte der »Franzose jstärkere Angriffe, die sich im be- wndrren gegen das Höhengelände zwischen Campagne und Bussy richteten. Der Feind, hier viermal am Vormittage nnd Nach mittage vergeblich g^gen oie bewährte 231. Fnfanterie-Divlsivn anstürmte, wurde ebenso dre an den übrigen Angriffsabschnitlen restlos "bgewiesen. — An der Ailette Erkundungsgefechte. Vorstöße des Feindes gegen Coucy le Chateau 'cheiterien. Zw scheu Ailette uno Aisne setzte Franzose im Verein Mit Amerikanern üvd Italienern nacy stärkster Feuerwirkung iu erneuten Angriffen an. Sie wurden viel- iach nach erbittertem Nahkampf abgewiesen. — Südlich von Ripont brachten wir von ^folgreichem Vorstoß in die französischen Gräben Gefangene und Maschinengewehre »drück. — Im Norden des Tonale-Pasfes entrissen Unsere HochgebirgSabteilungen dem Feinve durch überraschende Angriffe den Punto San Matteo (3692 Meter), den Monte Mantello (3836 Meter) und den Gletschergipfel (3502 ^eter). Diese Waffentat im ewigen Eis Uud Schnee stellt dec Kampftüchtigkelt der den schwierigsten alpinen Verhältnissen gewachsenen äng>eifer ein besonderes Zeugnis aus. — Die neuartigen Formen des beweglichen Ingens von der Lys bis zur Osse stellen Unsere Luftstreukiäfte jeden Tag vor neu- UNigen Ausgaben. Sie wurden auch am September glänzend gelöst. Nördlich "ioreuil erkundeten unsere Infanterieflieger ^Ne deutsche Infanteriekompanie, die sich, von allen Seilen eingeschlvsien, hannäckig ^ttechigle und führte ihr in dreimaligen Wgen Fleisch, Zwieback, und Munition zu. Gegenstoß befreite die Tapferen aus ihrer veoräugten Lage. Das Feuer unserer Flak- uuffeln faßte auffahrende feindliche Batterien ü»d zmprengte vorgehenöe Reserven: Unter h-u: Schatz, unserer Niedrig fl.cg.nbcn J^d- Amtlicher Teil. Vrrnnspiritus. Die Brennspiritus-Marken für den Monate September können Freitag, de« 6 dss. Mt«. im Gemeindeamt (Meldeamt) entnommen werden. Die Abgabe von Spiritusmarken erfolgt nur an minderbemittelte Personen, die Spiritus zu BeleuchtungS- oder Kochzwecken benötigen. Anspruch auf Zuteilung haben nur Diejenigen, welche bei der letzten Abgabe keine Berücksichtigung finden konnten. Otendorf-Moritzdorf, am 5 September 1918. Der Gemeindevorstsnd.