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Zeitung Mal-Änzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend v Knzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oäer Seren Naum ft 20 pfg., Lokalpreis 15 Pfg. s ^ruck unö Verlag von Hermann kiühle, Ottenöorf-Oßrilla Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrill». Kummer 8^ I?. Jahrgang. Sonntag, den ^uli ^Yl8. Abgabe vorgemusterter Rinder erlagen. Nach Schalengehalt verhältnismäßig geringer ist, heranziehen. In der jetzigen Beschränkung heißt es aber alles verbrauchen, was zur menschlichen Nahrung geeignet, gesund und unverdorben ist. Da kommt es wohl vor, daß Einzelposten au Brotmehl geringer aus- sallen, als erwünscht ist, und daß der Bäcker vor ungleiche Ausgaben gestellt wird. Dazu kommen die Schwierigkeiten der Streckungs mittel. Nicht zuletzt ist die jetzige Jahreszeit sür das Bäckergewerbe besonders ungünstig. Jahren der KriegSeinährung gewiß niemanden etwas Neues, wenn ich betone, daß an den Lockerungsgrad und an der Gesamtausbildung eines aus dem ganzen Korn hergestellten Brotes nicht die gleichen Ansprüche gestellt werden können, wie an ein Brot aus kleie- sreiem Mehl. Auch in Ftiedenszeiten wurde Bezirks der Amtshauptmannschast Dresden-N. gegen einen hier gültigen Viehbezugsschein zum Verkauf zu bringen. Der Verkauf darf aber nur fest erfolgen. Sogenannte vor. läufige Verkäufe, die ohne Vorlegung des Vlehbezugsscheines seitens eines Fleischers erfolgen, sind verboten. Ebenso ist der frei händige Verkauf an einen Viehhändler ver boten. Der erfolgte Verkauf ist vom Ver käufer der Amtshauptmannschast umgehend portofrei unter Einsendung der Verkaufskarte („Anzeige über den Ankauf von Schlachtvieh auf Bezugsscheine") mitzuteilen. Im Falle! oer Unterlassung vieler Anzeige hat der Vieh- hatler die Konen zu tragen, die durch die vergebliche Einleitung des Enteignungs-Ver fahrens für das bereits verkaufte Vieh ent- nehen. Tiere, welche nach dieser Aufforderung abzuliefern sind, aber bis zum 6. August mcht abgegeben worden sind, müssen zur Deckung des FleifchbedarfeS der Amlshaupt- mannschast sofort und unnachsichtig durch diese enteignet werden. Die Anordnung ist im Rechtsmittelwege dann nicht mehr anfecht bar. — Zur Getreideablieferung. Zur Inne, halung unseres Brotversorgungsplanes ist der möglichst frühzeitige Ausdrusch des Getreides auch in solchen Bezirken notwendig, die nicht Frühdruschbezirke sind. Für alle Ablieferungen gelten die Frühdruschprämien, die bekanntlich rn diesem Jahre gegenüber dem Vorjahre noch wesentlich erhöht sind. In einzelnen Fällen könnte diese hohe Vergütung dazu verleiten, das Getreide unreif zu schneiden oder feucht abzuliefern. Beides widerspricht im höchsten Grade den Interessen der Volks- denen durch die Vormusterungsausschüsse der in Deutschland kleiehaltiges Mehl zu Schwarz- Amtshauptmannschast Rinder ausgewählt und brot verbacken. Aber man hatte die Auswahl Versorgung. Nun läßt sich allerdings die Einlieferung des feuchten Getreides bei un günstigen Witterungsverhältniffen nicht immer vermeiden. Für solchen Fällen sind Vor- kehrungen zur Getreidetrocknung getroffen, aber immerhin ist diese Trocknung umständlich und kostspielig, sodaß sür unsere Volkswirtschaft Schaden entsteht. Der Preis für feuchtes Getreide ist daher auch ein geringerer als der für Getreide von guter Qualität. Unreif geschnittenes Getreide wird auch durch Trocknung nicht wahlfähig und ist daher für die menschliche Ernährung wertlos. Die Kommunalvsrbände dürfen derartiges unreif geschnittene« Getreide überhaupt nicht ab nehmen Abgesehen von der allgemeinen Wichtigkeit der Einlieferung guten Getreides, bringt die Ablieferung schlechter Qualitäten daher auch für den Erzeuger erhebliche Nach teile mit sich. Es kann daher nur dringend vor der Einlieferung unreifen und feuchten Getreides gewarnt werden. — Klagen über unser Kriegsbrot, so schreibt der Abteilungsvorsteher der Versuchungsanstalt für Getreideverarbeitung Prof. Dr. Neumann, dem „Berl. Tageblatt", treten jetzt wieder häufiger hervor. Es wird im besonderen über die ungare und feuchte Beschaffenheit der Brotkrume, die von Wafferstreifen durch setzt, kleistrig und ungenügend gelockert ist, geklagt. Die Allgemeinheit hat ein Recht, dieser müssen alle in den Gemeinden Boxdorf, Dippelsdorf, Hermsdorf, Groß- und Klein okrilla, Langebrück ,Lausa,Naundorf, Radebeul, Ullersdorf, Wallroda und Wilschdorf ein schließlich der dazu gehörigen selbständigen GulSbezuke wohnenden Rmdviehhalter, bei Feuer tagsüber auf und steigerte sich zwischen Apern und Vieux Berquin zu größerer Stärke. Es erreichte gegen Mitternacht von Zillebeke bi» zum Kemmel und beiderseits Baileull größte Heftigkeit. Zahlreiche feindliche Patrouillenvorstöße wurden durchweg abge wiesen. Gefangene blieben hierbei in unsere Hand. Desgleichen erlitt der Feind, der nach Feuervorbereitung bei Hulluch angriff, eine schwere Schlappe. Das Mehl hat mit dem Temperaturwechfel der wärmeren Monate die dem Fachmann , wohlbekannten, der Bockfähigkeit abträglichen Umsetzungen erlitten, und diese Veränderungen setzen sich zum Teil bei der Mehllagerung auch jetzt noch fort, wenn neben der erhöhten Temperatur hoher Feuchtigkeitsgehalt in der Luft vorhanden ist. Aber auch diese Er schwernis, die ein so langer Krieg mit sich bringt, sind wohl zu überwinden und das gute und einwandfreie Brot, das die über wiegende Zahl unserer Bäckereien uns liefert, ist hierfür hinlänglich Beweis. Natürlich spricht das Können des Bäckers jetzt noch mehr als unter normalen Verhältnissen mit und da darf man nicht vergessen, daß ein großer Teil tüchtiger Fachleute zum Heeres dienst eingezogen ist und daß die die Bäckerei führende Frau mit fremden, oft nicht genügend geschulten Arbeitskräften sich behelfen muß. Eine gewisse Rücksicht und Nachsicht muß die . Bevölkerung daher schon nehmen und im übrigen dadurch eine Eigenkontrolle ausüben, daß sie ihr Brot von den Bäckereien bezieht, die durch die Güte ihrer Erzeugnisse sich aurzeichnen. — Wer darf klagen? Vier Jahre hindurch Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, 20. Juli >9,8. — Die Amtshauptmannschast Dresden-N. hat in ihren Amtsblättern unter dem 17. ertragen wir nun die manigfaltigen Ein« chränkungen, die der Krieg unserer Er« nährung auferlegt und unter denen der Mangel an Fett vielfach am drückendsten empfunden wird. Manchen Ausdruck der Klage und Unzufriedenheit kann man ver nehmen, sobald unser Gespräch diesen Punkt rerührt. Und doch wird gerade in diesen Tagen mit wertvollen Fettstoffen eine un erhörte Vergeudung getrieben; ja sie werden geradezu auf die Straße geworfen näm- ich in der Gestalt von Obstkernen. Daß aus den Mandeln der Kirsch- und Pflaumen« kerne ein wundervolle« Oel gewonnen wird, da« u. a. zur Herstellung von Margarine verwendbar ist, scheint vielen Leuten immer noch nicht bekannt zu sein. Jedenfalls hat der, wer auch nur einen Obstkern umkommen läßt, kein Recht, über mangelhafte Gewährung von Fettnahrung Klage zu führen. Liefert daher alle Obstkerne — gegen Bezahlung — bei der nächsten Sammelstelle ab. - Ueber die Klebfähigkeit der Briefmarken wird vielfach geklagt. Die Postverwaltung stellt nicht in Abrede, daß sich die Verhält« nisse gegen früher etwa« verschlechtert haben. Es muß dies nach ihrer Ansicht als eine Begleiterscheinung des Krieges hingenommen werden. Um zu erreichen, daß die Marken möglichst gut haften, empfiehlt e« sich, nur mäßig anzufeuchten. Andernfalls wird von der Klebsloffschicht zuviel fortgenommen, sodaß die Marken dann leicht abfallen. Lommatzsch Mit den Honigpreisen be schäftigte sich der hiesige Bienenwirtschaftliche BezirkSverband in seiner letzten Sitzung. Aus der Mitte der Versammlung wurde der für das Pfund gewährte Preis von 2,75 Mk. im Hinblick auf die allgemein hohe Preis steigerung als viel zn niedrig bezeichnet. Der Landesverband soll ersucht werden, darauf hinzuwirken, daß der Preis auf 5 Mk. festgesetzt wird. Hervorgehoben wurde u. a. noch, daß seitens gewisser Erzeuger seit Jahr und Tag Wucherpreise gefordert werden. (Tatsächlich sind die Preise, die in den Ge schäften jetzt für reinen Bienenhonig verlangt werden, so hohe, daß die ärmere Bevölkerung sie nicht erschwingen kann. Merkwürdig bleibt jedenfalls der große Abstand von 2,75 Rk. gegenüber dem Verkaufspreis von 12 bi« 15 Mark für das Pfund.) Löbau. Zur Vorsicht diene ein unange- nehmer Zwischenfall, der sich Dienstag abend im Eisenbuhnzuge während der Fahrt zwischen Löbau und Breitendorf ereignete. In der Absicht, die an der Decke befindliche Lüftung zu schließen, da es hereinregnete, versah sich ein Fahrgast in einem Abteil vierter Klasse in dem Hebel und zog die Notbremse. Der Zug kam sofort zum Stehen und auf freier Strecke wurde der Name des Täters festgestellt. Die Angelegenheit dürste noch ein unangenehmes. Nachspiel haben. Waldenburg i. Sa. In der Nacht war bei einem Gutsbesitzer in Harthau nach Ein- bruch ein 2 Zentner schwere« Schwein an Ort und Stelle abgeschlachtet worden. Beim Zerlegen des Tieres wurde der Täter über- loscht, worauf er die Flucht ergriff. Er wurde vom Besitzer und dessen Frau verfolgt und eingeholt. Es entspann sich ein heftiger Kampf, wobei der Unbekannte von seinem Beil und, nachdem ihm diese» abgenommen war, von semem Schlachtmesser Gebrauch machte uno dem Gutsbesitzer eine schwere Verwundung beibrachte. Schließlich gelang es dem Täter, abermal« zu entkommen. Der Verdacht lenkte sich auf einen hiesigen Ober-Postschaffner, der nach anfänglichem Leugnen von der Polizei der Täterschaft > überführt werden konnte. Neuestes vom Tage. — Zwischen AiSne und Marne ist die schlacht von neuem entbrannt. Der Fran- iose hat dort seine langecwartete Gegen- Mnsive,begonnen. Gegen Mittag waren die üanzöstschen Angriffe in der Lrnie südwest- ASoisions - Neuville—nordwestlich Chateau- Werry zum Scheitern gebracht. — Am 17. Juli hat Ver Aeind südlich Marne bei feinen mafsierlen Gegen- ^griffen eine schwere blutige Niederlage er- »tten. Schon am Morgen des 17 Juli lag "" feindliche Feuer aus unseren Stellungen A der Marnefront in großer Stärke. Es tigerte sich im weiteren Verlauf des Tages Ku allem in der Gegend der Straße Jgny— Dormans zu größter Heftigkeit, worauf ein starker Angriff mit Ansatz von Panzer-Kraft wagen gegen unsere Linien am St. Agnan- «Mnde erfolgte. Der Vorstoß des Feindes Wurde hier ebenso wie seine Angriffe aus A Mesnil Hutlier heraus blutig abgewiesen. Auch nordwestlich Venteuil scherterten feinü- ^he Anguffsversuche. Der Mfttag und Nachmittag de« Tages brachten erneut stark kassierte sranzöfische Gegenangriffe. Mit kroßer Wucht griff der Feind unter Einsatz Micher Divisionen unsere Stellungen an uno Ersuchten in erbittertem Ringen hier einen Assig zu erzielen. Die tref gegliederten «turmtruppen/ die der Feind immer wieder Kegen unsere Stellungen südlich der Marne ohne Rücksicht auf Verluste Vortrieb, hatten Ungeheure Verluste und fluteten nach nutzlosem Anlauf, verfolgt von dem deutschen Feuer, Mck. Dasselbe Schicksal erlitten starke Mndliche Vorstöße gegen den Chalaigniöre- fiiald, sonne nörvlich der Marne in Gegend «ememl und gegen den Königswald. Auch hier brachte der Feind ebenso fruchtlose wie kft hohe Btutopser. Während nach wechsel- vollen Kämpfen an den verschiedenen From- ubschnitten alle Feindangrtfse zusammen- brachen, vermochten unsere Slurnuruppen Anen Be>grucken südlich von Bourcy zu Nehmen, und dabei zahlreiche Gefangene und Ane Batterie zu erbeuten Oestlrch Reims schiele der Feind lediglich Teitangnffe gegen Unsere Stellungen nördlich Perthes sowie Nördlich und westlich von Massiges. Sie hatten keinerlei Erfolg. Der 17. Juli war An besonder« schwerer blutiger Tag für unsere Gegner, die trotz aller ihrer gewaltiger Anstrengungen die Schlacht verloren haben. >!n den letzten beiden Tagen vermochten putsche Jagdflieger dem Gegner, der seine Geschwader in größter Stärke aus französischen, amerikanischen und englischen Verbänden insammenjetzte, äußerst schwere Verluste bei- iufügen. Der Gegner wurde stets unter *Nlpfindlichsten Verlusten zuruckgeworfen uno Uerlor an den beiden Tagen 68 Flugzeuge iin Luftkampf, während die deutschen Verluste Kit 13 Flugzeugen in Anbetracht der öauernoen Luftschlachten erfreulich gering sind. In Flandern lebte das feindliche mit zwei Haarschnitten gekennzeichnet worden l des Mahlgutes für solche Erzeugnisse und sind, diese Tiere umgehend, spätestens aber ^konnte bei der Verarbeitung nur voll- bis zum 6. August 1918, zum gesetzlichen! gewichtiges, mehlreiches Korn, bei dem der Höchüpreise an irgend einen Fleischer des! veklsmen auf öer ersten Seite 40 pfg. ff Knzeigen-Knnshme ll bis spätestens mittags 12 Uhr »es ft Lrscheinungstages. lj Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Kbholen von öer Leschästsstelle 1,M Mb., frei ins Haus 1,50 Mk. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö Sonnabenös Nachmittag. Amtlicher Teil. Grundsteuer-Zuschlag Der Grundsteuer Zuschlag für den Landeskulturrat ist, nachdem das Heberegister bei öer hiesigen Ortssteuereinnahme eingegangen ist, bis spätestens 14. August dss. Js. zu entrichten. ,, Zur Entrichtung der Beiträge find alle diejenigen land- und forstwirtschaftlichen llatelNehmer verpflichtet, die in ihrem Betriebe Flächen bewirtschaften, auf denen nach Abzug der die Gebäude samt Hofraum treffenden Einheiten mindestens 120 Steuereinheiten hasten. Nach Fristablauf erfolgt das geordnete BeitreibungSoersahren Ottendorf Morttzdorf, am 17. Juli 1918. Der Gemeindevorstand. M erfahren, ob diese Beschwerden am Platze Juli 1918 eine Aufforderung zur freihändigen! find. Zunächst sage ich nach vier langen