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Ottendorfer Zeitung : 02.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191808027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180802
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-02
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.08.1918
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Wem ,, daß rk 'licken allen. le er ück.' e er, del Zinbest ;»' lählcn, del Lir köiiü!?» Von ?§ab unci f^ern. . Ein Lastanto in eine Soldatenkolonne Meingesahren. 3» Berlin fuhr ein Lastaul o eine marschierende Soldatenkolonne hinein. Mbei wurden S Soldaten und 3 Zivil- »lsonen verletzt. Von den zu Schaden ge- Mmenen Soldaten erlitten 5 schwere Ver- Mngen. Der Führer der Lastamos, den dw schuld an dem Unfall treffen >oll, wurde ver ¬ bal; es freut hleibr», r gefa^ Japans mmenitl'd- prache s!»Ü die Ein' tsmini' itwarf e>» gsruitSnK r der Te> i> geichStz» ad erreich', oie eine» e Millie» eistig und so vielel lde zwingt Gechlm legen dielt nichts ch' ildane K' rngen. !rkowere»> >e lLnjiel« lblik. Di« ärft, !->' ingsn all s)wörunge» gunMA die Rev»' lich lchwtk, Äußerst lkevoliitia» ürgerliche» leichter!«> n Bresiek eregierung drückung?' egen scO ; nicht del Sozial' düng de» deutichlnN» ssier Lser- i gesunde» rsngunß^ ern. v, an de« Rußland t verlang !) Mo»' atur id i stand de« , die sstl in, wurde für Grob' vor du »wische» minionl )er pari»' Chronicie' lolitik, die AbschaffM werden i» ier Pariser träge von an del nach c Landtag rchie ne Dcp»' n HcrzoS nburtl/ chluß, di« Stimmt» N sich »»' und de» „Du sollst eS aber nicht tragen,* begehrte 6 ans. Magda nahm Gabi lächelnd das Kind ab. »Herbert — du bildest dich wohl nachträglich M Tyrannen aus. Oh, diese Milnner, diese Panner! Ich wette, das ist die reine Etter- "Ht. Eo, Gabi — nun hast du die Hände — nun streichle deinem Bären das wider- Mslige Fell.* ' ., Gabriele hatte solort erkannt, das; Herbert Mer einmal sehr verstimmt war. Aber Plötz- M wurde ibr ganz leicht und srei zumute. Magdas Mitteilung, das; sie Heinz Römers Mm wurde, brachte ihr dieses Gefühl der ^eichterung. Wenn diese beiden erst ver- Matkt waren, dann konnte sie Herbert beichten, Heinz Römer ihre erste Liebe besessen, den Gatten ihrer Schwester würde er nicht ^hr eiseisüchtig sein. » Mit frohem Gesicht plauderte sie ihm leine ^wirnmung fort. Sie war so heiter v"d übec- ?"uig, das; auch Heibert seine Mitzsiimmnug Ellias;. NlS Rlaada dann gegangen war, um „sch drr Multer ihr Glück zu verkünden, neckte Mi mit feiner Brummbärlaune. » »Dame bist du nm so vergnügter, Gabi, du Mist förmlich vor.Übermut. So lenne ich H Lar nicht." Eie umschlang ihn fest mit beiden Armen fah jhn lächelnd an. - »Mir ist auch was Wunderschönes begegnet ^>e, Liebster." »Dars man wissen, was?' kie iah ihn schelmisch am ^ie de?» Tar ermoräet Wuräe. 'U letzten Stunden des ehemaligen Gelds: Herrschers. In der Schweiz sind setzt Privatnachrichten Jekaterinburg mit Einzelheiten über die Mordung des gewesenen Zaren eingettoffen. M einem Pconat schon toll eine Verschwörung Möeckt worden sein, die bezweckte, den Zaren ?» vordringenden Tichecho-Slowaken auszu- Mn. Die Gegenrevolutionäre hatten den Gardisten tür die Auslieferung des ehe- Mgen Herrschers große Geldsummen, die ihnen Nditlem Zwecke von den Verbandsmächten zur MSgung gestellt waren, angeboren. Als dann Tschecho-Slowaken einen vergeblichen Sturm M die Stadt Jekaterinburg begannen, wurde Zar nach dem zwanzig Minuten von der Mdt entfernten Gehör: Spor gebracht. Nus Wege dorthin versuchte man schon, ihn um- Wwgen, was jedoch verhindert wurde. Zwei Wochen später wurde er wieder nach Jekaterin- gebracht. Wenige Tage daraus kam man M neuen und weitverzweigten Verschwörung, bezweckte, den Zaren wieder auf den Thron k setzen, auf die Spur. Die Zentralverwaliung Jekaterinburg beschloß nun, den kaiserlichen Klangen«» aus dem Wege zu räumen, und raubte, annehmen zu dürien, daß der Moskauer d°>vjtt mit der Hinrichtung einverstanden jein strde. , über die Vorgänge, die sich nun abchielten, Mn zwei voneinander abweichende Berichte Nach dem einen wurde der Zar am Mgen des 16. Juli auS dem Gefängnis Mus geholt. Im Automobil führte man ihn Auf seine Frage, wohin es ginge, an!- Artete man ihm, er solle irgendwo anders hergebracht werden. Zwei Werst von der ^abt entfernt hielt da» Auto. Der Vorsitzende Zentralverwaltung laS dem Zaren den Be- Mß. daß er hingerichtet werden solle, vor. A Zar nahm daS Todesurteil sehr gefaßt aus. .°eine Bitte, die Zarin noch einmal sehen zu ^en, wurde abgeschlagen, und eS wurde ihm *»ch nicht erlaubt, irgend etwas schriftlich ^iderzulegen. Wenige Augenblicke später war -»i Urteil vollzogen und der Zar erschaffen. M Roten Gardisten brachten seine Leiche mit M Auto weg. , Der zweite Bericht stellt die Geschehnisse Mndermaßen dar: Am 14. Juli, 5 Uhr Eigens, wurde der Zar geweckt. ES erschien seinem Zimmer rin Untcrotfizier und sechs 'Mn. Sie forderten den Zaren auf, sich an- iulleiden und führten ihn dann in einen Saal, ^s> ihm der Beschluß deS „Roten Terrors" ^geteilt wurde. Dem zum Tode Verurteilten binde eine Gnadenfrist von drei Stunden ge- Mrt, um Abschied zu nehmen und seine letzten ^vrdnungen zu treffen. Sodann wurde er in M Zimmer zurüügetührt. Die Hinrichtung M für 9 Uhr angeordnet. Der Zar sank in Wem Zimmer auf einen Stuhl. Nach einigen Muten verlangte er nach einem Geistlichen, "tt schort erschien. Nachdem der Zar Abschied hemmen, blieb er mit dem Geistlichen allem A Erbet zusammen. Dann schrieb er einige Mfe. Um 9 Uhr wurde er zum Nichlplatz lshvlt. Der Zar versuchte aufzustchen, konnte V aber vor Schreck nicht erheben, so daß der Mhche und ein Soldat ihm deisteheu mußten. 7« stieg mühsam die Treppen hinab und brach "»Mal zusammen. Er wurde, da er sich kaum !»>rechieihalien konnte, an den Pfahl angelehnt. M Zar versuchte noch etwas zu sagen oder "was zu rufen. Er erhob beide Hände, da Mle die Salve, und zu Tode getroffen sank ?«r einst jo mächtige Beherrscher Rußlands zu- ^men. gchcn l-' Y-schi'^ as M sie ein, ih ec »» ierlte r deiif'"' erztc )ss rgda Und ei't' lt liel^' Berlin—Helsinqfors in 30 Stunde». Nach einer Mitteilung der Geueraldirektton der schwedischen Eisenbahnen schweben zurzeit Er wägungen über die Einrichtung eines durch gehenden Bahnverkews zwilchen Bertin—Helsing- sors über Reval. Dir Dauer einer Reite von Berlin nach Helsingfors wird aut 30 Stunden angegeben. Der Begründer der deutschen Rechen« Maschineninvustrie, Stadtrat Artur Burkhardt, ist im 62. Lebensjahr in Dresden gestorben. Er hat vor 40 Jahren in Glashütte in Sachsen die erste Recheummchinenfabrik begründet. Schreckenstat einer Mutter. In Geldern (Reg.-Bez. Düsseldon) tötete in geistiger Um nachtung die Frau des Landwirtes Dalelasr ihre drei Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren. Umer > dem Verdacht des Doppel» mordcs wurde in Pirmasens der Tischlermeister August Huebier verhaftet. Huebler wird be schuldigt, seine Frau und jein Enkelkind er mordet zu haben. Einstellung des Lnftpostdienstes Wien— Brrdapeft. Der erst vor kurzem eröffnete Lust» postdienst Wien—Budapest ist wegen verschiedener Unglücksfälle bis auf weiteres wieder eingestellt worden. Eine österreichische Köpenickrade. Kürz lich war in einem Blatte in Laibach (Österreich) eine Mitteilung über eine Wätchefammlung zu gunsten heimgekehrter Krieger erschienen. Daraus hatten viele herausgelesen, daß eine Beschlag nahme von Wüsche beabsichtigt sei. Tags darauf erschien tatsächlich in den Vororten eine Kommission, die in den Haushaltungen gründ liche Durchsuchungen vornahm und gegen einen llbernahmeschein große Mengen von Wäsche be schlagnahmte. An der Spitze der Kommission wirkte ein Major mit mehreren Soldaten und Rote-Kreuz-Schwestern. Wegen der Beschlag nahme herrschte große Aufregung, und vielfach wurde behördlicher Schutz angerufen. Es stellte sich nun heraus, daß eine Gaunerbande eigen mächtig diele Beschlagnahme veranstaltet hatte. Mehrere „KommiisionSmilglieder" wurden sest- genommen. In die Tiefe gestürzt. Ein schwerer Nnsall ereignete sich an der österreichisch-unga rischen Grenze. Ein mit 18 Mann besetzter Militärlastwagen suhr über den Olenpaß nach Zernez. Als der Wagenführer Hindernissen answeichen wollte, stürzte der Wagen in die Tiefe, wobei dreizehn Personen schwer verletzt wurden. Eine Stadt zu verkaufen. Daß eine ganze Stadt auf einmal verkauft wird, das ist wohl in keinem anderen Lande möglich als in England, wo bekanntlich der Großgrundbesitz eine ungeheure Macht an sich gerissen hat und den Leuten mit den Niejenvermögen ganze Häulervierlel der Großstädte gehören. Im Herbst ist, wie ein englisches Blatt meldet, die Stadt Skaftesbury in Dorset zu verkausen. Sie ge hört gegenwärtig dem Lord Sialbridge und umsaßt ein Rathaus, eine Bank, eine Post, mehrere Gasthäuser und viele stattliche Prival- häuler. Fund eines vorgeschichtlichen Schiffes. Wie aus Siockholm berichtet wird, ist in der Gegend von Höör in der füdschwedischen Land schaft Schonen bei VertiesungSarbeilen an einem Wasserlaufe ein vorgeschichtliches Schiff aus gegraben worden. Ein Sachverständiger, der aus der nahen Universitätsstadt Lund herbei kam, um den Fund zu begutachten, erklärt, das Fahrzeug stamme wahrscheinlich aus der Stein oder Eisenzeit. Grippeerkrankungeu in Norwegen. In Christianis sind etwa 20 000 Personen von der spanischen Krankheit ersaßt worden. Die Seuche scheint noch nicht ihren Höhepunkt er reicht zu haben. Sie sorderte auch mehrere Todesopfer. Grubenunglück in der Kapkolonie. Wie aus Johannesburg im Transvaal gemeldet wird, stürzte aus der Vier - Cherlton - Mine infolge Seilbruchs der Förderstuhl 1000 Fuß hinab und tötete 21 weiße Arbeiter.. „Zwar ist eS noch ein Geheimnis, ich will «8 aber mit dir teilen, wenn du mir gleich sagst, daß du mich sehr lieb hält." Er küßte sie fest auf den Mund. „Liebling —du kannst es ja gar nicht fassen, wie sehr ich dich liebe." „Doch, ich kann es. Aber nun sollst du daS Geheimnis erfahren. Ich habe eben eine heim lich» Braut gesehen, liebster Mann. Meine Schwester wird Heinz Römers glückselige Frau, wenn die Trauerzeit um Inge vorbei ist." Er war ganz blaß geworden vor heimlicher Erregung und sah sie sorschend an. „Und darüber freust du dich io sehr?" Ec fragte es mit bebender Spannung. Sir nickte strahlend heiler und glücklich. Da riß er sie plötzlich empor und nug sie durch das ganze Zimmer, uns dann tüßre er sie, daß ihr säst die Sinne schwanden. „Herbert," stöhnte sie lachend, „du drückst mich ja tot. Liebster — und so glücklich und ftoh siehst du wieder aus. Ach, so fah ich dich lange Zeit nicht." „Gabi — mein Weib — mein liebe», bist du wirklich kein bißchen traurig über diese Nach richt?" „Oh, du törichter Herbert, ich werd» mich doch freuen dürfen, daß meine Schwester liebt ! und geliebt wird." Gabi fah ihn überrascht an. „Herbert — du wußtest — „Daß einst Römer deine Lieb« gehörte. Ja i — mein liebes Weib." Er zog sie zu sich auf sein Kni« und er» - zähste ihr alles, wa» ihn gequält «ud ds» Ausguck Fochs Offensive in schwedischer Beleuchtung. Zu den Kämpien an der Westfront schreibt der militäriiche Mitarbeiter von ,Syenska Dag bladet': Angesichts der Kraft, die Foch emwickeit, stell: man sich beinahe die Frage, inwieweit die Kriegführung des Verbandes schon jetzt alles auf eine Karte fetzt,, um eine Entfcheidung zu erzwingen und sich damit zugleich großen Gefahren ausfetzt, die ein Mißlingen unter solchen Umständen mit sich bringen muß. Wirk lich große Erfolge hat General Fochs Offensive bisher noch a» keinem Punkt erzielt. Im Vergleich mit den Leistungen der Deutschen bei deren großen Vorstößen sind die Gebietsgewinne vielmehr verschwindend klein i;nd einstweilen vor allem strategisch un wichtig. Die allgemeine geographische Lage ist inr die Deutschen bisher noch keineswegs verändert. Schwindende Siegeszuversicht der Franzose». In der.Information' beschäftigt sich Admiral Degouy mit den amerikanischen Phantasien in Rußland. Man tröstet sich zur Enftchutdigung, daß Japan nicht eingreift, damit, daß zwilchen Wladiwostok und Moskau 6500 Kilometer liegen. Wie sollen die Amerikaner eingreiien, die noch 7800 Kilometer zur See zurückzulegen haben? Man operiert mit phantastischen Zahlen, denen keine Realität innewohnt. Admiral Degouy schlägt vor, die Amerikaner sollten lieber Paris und Frankreich retten, wenn man nicht wolle, daß die Kämpfe noch unleidig lange währen. Statt 14 000 Kilometer von Amerika bis Moskau möge man 4000 Kilometer von Berlin enüernt eine Front errichten, woran die Ameri kaner, wenn sie es imstande wären, jedenfalls Michelsen könnten. — Zweifellos scheint die Siegeszuversicht der Franzosen wieder einmal ernstlich geschwunden zu sein. Massendesertione« der Italiener an der Westfront. Bei den Gesungenen der westlich Reims eingesetzt gewesenen italienischen Divisionen wurden Befehle vorgesunden, aus denen hscvor- geht, daß die italienischen Soldaten in großer Anzahl sich von der Truppe zu entfernen suchten. Es mußte daher au; den französischen Bahnen ein vollkommener Überwachungsdienst eingerichtet werden. Laut Beseht wird jeder Militär- oder Zivilperson, welche einen ilalieni- jchen fluchlveldächiigen Soldaten anhält oder zur Meloung bringt, eine Belohnung von zwei Lire versprochen. Wie groß muß die Zahl der fortlaufenden Italiener fein, wenn man die Be lohnung für die Entdeckung eines Flüchtigen nicht höher anietzle I Dieser niedrige Kopfpreis beweist schlagend, daß die Italiener in Hellen Scharen sich von der Truppe entfernen. GeriMsdMe. Berlin. Erdichtete Diebstähle sind jetzt häufig einer der Kniffe, mit dcnen sich gewisse Leute un rechtmäßig mehr rrebeiiK,nitteltarten, als ihnen zu- steken, zu verschaffen suchen. Sie veisuchen nämlich durch die falsche Anzeige, daß ihnen die Lebens mittelkarten gestohlen worden seien, einen „Ersatz" zu erlangen. In besonders raffinierter Weise hauen cs dis Frauen Agnes Bütrner und Anna Lrika- jchewski, die hier vor der Ferienstrastammer wegen Urkundensätschung Und Betruges in zahlreichen Füllen standen, gehandelt. Auster dem Kartenschwindel hatten sie mit HMe von gesälschtcr Mietsvertrüge oder einer gestohlenen Jnvalrdenkarle noch zahlreiche andere Betrügereien begangen und Geschäfte um Stoffe, Blusen usw. erheblich geschädigt. Das Gericht er kannte gegen die Büttner aus 1 Jahr 6 Monate und gegen die Lulaschewski aus 9 Monate Ge- sängwS. Breslau. Ungenügend entbrttertcS Lupiuenbrot, das die Stadlgemeinde Breslau von der RnchS- sutterslelle bezogen und dann auSgegeben hatte, hatte zur Folge, daß zwei Pferde eines Droschten- desitzsiS entgingen. Der Geschädigte ilagte gegen die Stadtgemeinde auf Schadenersatz, und das drückt hatte, seit er jenen Brief von Ingeborg erhalten. Sie hörte ihm still zu und umschlang ihn fest, wie schützend vor Leid und Ungemach. „Mein armer Liebster — mein geliebter Mann, so kleinmütig und verzagt bist du ge wesen ? Was soll ich nur tun, um dich zu überzeugen, daß eS nur Sorge um dich war, daß ich dir Römers Namen verschwieg. Unruhe wollte ich dir sparen und hrbe sie dir ge schaffen. Herbert — glaubst du mir nun, daß ich Lich — nnr dich liebe, daß mein Herz nur dir in inniger, unbegrenzter Liebe entgegen- schlägt? O Liebster, nun leinen Zweftel mehr. Ich bin ja dein und d,4 bist mein. Nichts kann uns trennen als der Tod." Er hielt sie fest umschlungen und sah ihr mit den tieftiegenden grauen Augen glückstrahlend ins Gesicht. „Nun sind alle Schatten geschwunden, mein süßes Weib. In meinem Herzen jubelt und klingt es wieder in süßer, seliger Lust. Mein Weib, meine Gabi — nun ist es zu Hause doch noch schöner als in Rocca dl Papa." * * * NlS nach Jahresfrist Magda und Heinz von Römer für» Leben verbunden wurden, kam Gabriel« mit ihrem Gaue» nur für wenige Glimd«n zur HochzeitSjeier. Daheim in der Wi«g» lag ihr kleiner Knabe, ein winziges Bürschlein von zwei Monaten. Er war trotz sei«» zarten AlterL die Hauptperson in der Villa Wendhüm, und die glücklichen Ellern Ware» «Lauf beschäftigt, seine großartige» hiesige Landgericht erkannte, daß sie Siadt sü* sr« Schaden haftbar sei. Kriegs gänZL. AuS den Gänsemästereien im Oder druck. Vor kurzem kam aus Wriezen die Nachricht, daß die Gänsezeit im Overbruch wieder be gonnen hat. In den großen Mästereien werden bereits allwöchentlich Gänse geschlachtet und nach Len Städten versandt. Das Oderbruch dehnt sich als mächtiger Talkessel 60 Kilometer lang und 15 Kilometer breit zwischen Lebus und Oderberg in der Mark aus. Vor der Urbar machung, die bereits Friedrich Wilhelm I. be gann. war diese Gegend eine Sumpfwildnis mit Morästen und einem Tierleben, wie man es heule noch im Donaudelta, an der unteren Theiß ulw. anirifft. Kolonisten aus a^sr Herren Ländern kamen später im Oderbruch zusammen und legten schon vor langer Zeit die ersten Grundlagen zu der heutigen berühmten Gänse- Mästerei des Oderbruches, deren Hauptort Neu trebbin an der Eisenbahn Frankmrt—Werbig— Wriezen ist. Hier ist auch der Hauptgänsemarlt des Oderbruches. In Friedenszeiten kam-n in der im August beginnenden Hauptsaison wöchent lich bis Milte November etwa 100 000 Gänse von weither an, ans Westdeutschland, Holland, den altpreußischen Provinzen, aus Polen, Schlesien und anderen Gebieten. Denn daS ist nämlich die Geichäftspraxis im Oderbruch, daß die Gänse als Magergänse aufgekauft, dann in den großen Mästereien fettgemacht und alS Fcttgänfe verkauft werden nach Berlin, Ham burg und anderen großen Städten. Mit dem Fellmachen hat es natürlich wäh rend des Krieges feine liebe Not. „Oderbrücher Fettgänse", wie man sie in Friedenszeiten sah, gibt eS jetzt kaum noch. Im Interesse der Allgemeinheit mußten natürlich auch für di« GSniemästereien Kriegsbestimmungen erlassen werden, denn auf jede Mastgans pflegt» man früher '/i Zentner Korn zu rechnen. Jetzt dürfen die Gänse nicht mehr in Hürden gemästet, sonder» nur noch aui den Sioppelseldern gehütet werden. Die aber reichen bei weitem nicht aus, um so viel Gänse als früher auf stärkeren Leibes umfang zu bringen. Zu der Getreidefütterung kam damals noch die Fütterung mit gekochten Kartoffeln. So ist denn die Gäniemästerei von Jahr zu Jahr zmückgegangen. Dafür sind die Preise um das V elsache gestiegen, sreilich auch schon beim Einkauf der Magergänse. Die Zeiten, wo man eins Oderbrücher Fettgans schon für 7, 8 oder 9 Mark haben konnte, werden wohl leider volläufig nicht wiederkommen. Arm st rmÄ Missen scbakt. Neue Naturschutzgebiete. Je mehr es heute auf die „wirtichaftliche Ausnutzung" alles Vorhandenen ankommt, desto lauter ertönt auf der anderen Seite der Warnruf Einsichtiger vor Übertreibungen in der Durchführung dieser Ab sichten. Bei der großen Bedeutung unserer Vogelwelt für die Landwirtschalt und der mit Nachdruck betriebenen Umwandlung von Ödland, Brüchen und Mooren in sruchibareS Kulturland müssen wir der in ihrem Bestände bedrohten Tier- und Pflanzenwelt Zufluchtsstätten schaffen, die vor der Axt, dem Pfluge und dem Schieß gewehr des Menschen sicher sind. Seine Haupt- tätigtest während des Krieges auf die Schaffung von Naturschutzgebieten verlegt zu haben, ist da» Verdienst des Deutschen Bundes für Vogelschutz, der jetzt schon 30 000 Mitglieder zählt. Im Jahre 1917 hat er allein drei neue Schutz gebiete durch Schließung entsprechender Pacht verträge ins Leben gerufen. Das größte und südlichste ist das 20 Hektar umfassende, land schaftlich sehr reizvolle Gelände aus der schwä bischen Alb, das nördlichste die Jniel Aaroe an Schleswigs Küste und in der Ostsee der Nich- tenbergsr See und seins Umgebung unweit der berühmten Vogelfreistätte auf Hiddensoe. Das Banngebiet des Bundes am Federsee (Moos burger Ried und Umgebung) bei Buchau in Württemberg ist aus rund 40 Hektar vergrößert, die Nheininlei Grün bei der Festung Germers heim schon 1916 zum Naturschutzgebiet erklärt Leistungen anzustmmen. Sie hatten zu andere» Dingen gar keine Zeit. Herbert und Heinz hatten herzliche Freund schaft geschloffen. Gabi und Heinz wurden von Magda und Herbert noch oft mit ihrer „alten Liebe" geneckt. Das gab immer ein fröhliches Lachs». Liela und Fred, der seit einem halben Jahre nach Berlin versetzt war, kamen zu Magdas Hochzeit schneidig per Auto mobil ungefähren. Das fidele Ehepaar trieb mit Leidenschaft alle Arle» Sport; sie lebten nach wie vor im Sonnenschein. Walter schwärmt noch immer für seine blonde Schwägerin und vergeudet neuerdings sein meistes Taschengeld sür neue, stilvolle Krawatten. Im Gymnasium erhält er jehr gute Zensuren. Er will Medizin studieren. Friedel ist sehr gewachsen und zu ihrer großen Freude schlank geworden. Sie kann jetzt essen, lo viel sie mag, ohne dick zu werden. Als Tante kommt sie sich sebr wichtig vor. In der Selekla, die sie nach Ostern bemchen wird, erzählt sie Wunderdinge von „meinem Neffen" und „meiner Nichte". Sie „schwärmt" für ihren Geschichtslehrer und verspricht gleich ihren Schwestern, sehr hübsch zu werden. Frau Hauptmann Goßegg sonnt sich im Glück der andern. Mit Wehmut denkt sie an ihre» verstorbenen Gatte«, der immer so jorgenvsü m die Zukunst geschaut hat. „So arme Hauptmaunskinder sind beMgens- »erste Geschöpfe, sie gehen einem tr««jM Schicksal entgegen," hatte er so oft gessA Und um war doch alles gut gewordur. «l» « E » L e.
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