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Ottendorfer Zeitung : 05.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191807056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180705
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-05
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 05.07.1918
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Vas 6näe Nikolaus' N. Im Eisenbahnzuge ermordet. Aus Darmstadt meldet die .Frankfurter Zeitung': Das großherzogliche Hofamt erhielt ein von Tschitscherin unterzeichnetes Telegramm auS Moskau, wonach der frühere Zar zwischen Iekaterinnenburg und Perm ermordet wurde. Dem gegenüber erklären angeblich unterrichtete Stellen, da§ Gerücht sei unzutreffend, während aus Kiew berichtet wird, daß sich die Nachricht von der Er schießung- deS Zaren durch bolschewistische Truppen, die auf dem Rückzüge vor den Tschecho-SIowaken waren, bestätigt. Trifft die Nachricht von der Ermordung des Exzare-t zu, so kann man nur sagen, daß sein Ende ebenso typisch ist wie sein Leben. Als Nikolaus II. nach seiner Thronbesteigung am 1. Number 1896 sich am 26. November mit der Prinzessin Alix von Hessen vermählte, da ereignete sich auf dem Chodinskiselde jene furcht bare Katastrophe, bei der viele Hunderte von Menschen totgedrückt wurden, die sich nach Hoch zeitsandenken gedrängt hatten. In dem aber gläubischen Rußland wurde das schon damals allgemein für ein böses Omen gehalten. Niko laus II. war gewiß nicht frei von mensch lichen Regungen. Das Manifest für dis erste Haager Friedenskonferenz im Jahre 1898 mag einem redlichen Wollen ent sprungen sein. Aber der verdüsterten, miß trauischen Natur des gekrönten Schwächlings konnte es nicht verborgen sein, daß in seinem eigenen Lande nicht nach Menschlichkeitsgrund sätzen, sondern vielmehr nach dem schlimmsten Gegenteil regiert wurde. AuS Angst um seinen Thron ließ der Zar seine Schergen und seine Bureankratie schatten und walten. So entstand jene Blutherrschaft, die zu zwei Revolutionen führte. 1905 konnte sich das Zar noch be haupten. Den Nat Kaiser Wilhelms besolgeud, aab er «ine Verfassung, aber willenlos fügte er nch wieder reaktionären Einflüsterungen, und die gewährten BolkSrechte wurden immer sufS neue verkürzt, bis die dritte Duma nur das Schattendasein eine- Parlaments führt». Der Zar ließ auch die russische Reaktion walten bei den Versuchen, durch Kriege Ab lenkung nach außen zu schaffen. Die Lehrs deS russisch-fapanischen Krieges wurde nicht beachtet. Der Prozeß Suchomlinow hat bewiesen, wie schwach Nikolaus II. den kriegStreiberiichsn Elementen gegenüber war. Im März 1917 fanden sich die imperialistischen Elemente, die den Zaren verdächtigten, einen Sonderfrieden zu wollen mit den kriegSmüden Arbeitermaffen in einer neuen Revolution zusammen, di» am 15. März den Zaren zur Abdankung zwang. Die Revolutionäre begnügten sich dann zunächst damit, den Zaren in Zarskoje Selo überwachen zu lassen, Lis eine entdeckte Korrespondenz eS Kerenski geraten erscheinen ließ, die ganze Zarenfvmitie nach Tobolsk bringen zu lassen. Die Maximalisten ließen ihn jetzt, um zu verhüten, daß er in die Hände der an marschierenden Tschecho-Slowaken fiele, erst nach Jekaterinenburg bringen. Von da sollte er nach Perm transportiert werden. Inzwischen sind direkte Nachrichten nicht mehr eingetroffen. DaS Gebiet ist Kampf gebiet geworden und alle Nachrichten find zu nächst nur Gerüchte. Wäre aber der Exzar in die Hände der Tschecho-Slowaken gefallen, lo würde sicher Reuter oder Havas diese Tatsache gemeldet haben, da die Tschecho-Slowaken unter der Führung ententisiischer Offiziere kämpfen. Die Nachrichten, die Tschitscherin, der Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, an den Darmstädter Hof gegeben hat, wagen daher den Stempel hoher Wahrscheinlichkeit. Politische Aunäkksrs. Dontschla«-. * In der letzten Sitzung des Bundes rats wurden angenommen: 1. der Entwurf eines Gesetze- über die abermalige Verlängerung der Legislaturperiode des Reichstages; 2. der Entwurf eines Gesetzes betr. den Landtag für Elsaß-Lothringen; 3. der Entwurf einer Be kanntmachung der wirtschaftlichen Maßnahmen für die Übergangswirtschaft auf dem Textil gebiet; 4. der Entwurf eines Gesetzes zur Ab änderung des Gesetzes betr. Bürgschaften des Reichs zur Förderung von Kleinwohnungen für Reichs- und Militärbedienstete; 5. der Entwurf eines Gesetzes betr. Feststellung eines Nach trags zum Reichshaushalt für das Rechnungs jahr 1918. *Die endgültige Gestaltung der Steuerentwürfe ist in den letzten Tagen Gegenstand der Besprechungen zwischen den Ver tretern der großen Parteien des Reichstages gewesen. Wie von zuverlässiger Seite berichtet wird, scheint im Laufe der Verhandlungen ein Weg gefunden worden zu sein, der auch die Verabschiedung des Branntweinmonopols in diesem Tagungsabschnilt ermöglicht. Zwischen Vertretern einzelner Parteien und dem Schatz sekretär sand im Anschluß an die Vorverhand lungen unter den Parteien ein Gedankenaus tausch statt, der ebenfalls befriedigende Ergeb nisse zeitigte. *Jn Berlin ist ein Verband deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegsteil nehmer unter dem Vorsitz deS Reichstags- abgeordneten Behrens gebstdet worden. Die neue Organisation ist so ausgebaut, daß zwischen den Kriegsbeschädigten und Kriegsteilnehmern und den zuständigen wirtschaftlichen und StandeSorganisationen ein zweckmäßiges Gegen- seitigkeitSverhältnis hergestellt wird. An der Gründung sind beteiligt die christlichen Gewerk schaften, die Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine, mehrere Verbände der kaufmännischen und technischen Angestellten, einige Eisenbahner» organisationen und eine Anzahl Beamten verbände, die katholischen und evangelischen Arbeitervereine usw. Volon. *Jm polnischen StaatSrat gab Ministerpräsident Steczkowski das Wort zu einer Erklärung ab, worin er die Richtlinien deS Ministeriums in der inneren Politik dar legte. Er machte die Mitteilung, daß die Über gabe der politischen und der Finanzverwaltung noch im Laufe dieses Jahres erfolgen könnte. Die Regierung habe sich in diesem Sinne an beide Mittelmächte mit einer Note gewandt. Der deutsche Reichskanzler habe geantwortet, daß dis polnischen Wünsche gründlich und wohlwollend mit der österreichisch-ungarischen Regierung betrachtet und erörtert würden, wo bei der Reichskanzler versicherte, daß die end gültige Lösung nicht erfolgen werde ohne Ver ständigung mit den eigentlichen Organen der polnischen Nation. England. * Auf der Londoner Arbeiterkonferenz wurde j mit großer Mehrheit der Beschluß gefaßt, den! Burgfrieden anfzu kündigen. U. a. sprach auch Kerenski, der abgesetzte russische Diktator, auf der Konferenz, der viele Entente sozialisten beiwohnten. Kerenski führte aus, Rußland kämpfe sür die Freiheit, und es werde nicht lange dauern, bis das Land sich wieder kampfbereit an die Seite der Entente stellen werde. Er empfahl ein Eingreifen deS Ver-! Landes, um die Bolschewist zu stürzen. Rumänien. *Jn der Antwortadresse des Senats! aus die Thronrede heißt es über die inter- , nationalen Beziehungen: „Wir müssen aner kennen, daß die Mittelmächte, obgleich der Krieg mit uns kaum erst beendigt ist, unsere Ver einigung mit Beßarabien wohlwollend betrachten. Diese Haltung ist geeignet, die Wiederherstellung der alten Beziehungen zu erleichtern. Die Unterzeichnung des Friedens gestaltet uns, normale Beziehungen zu den alten Staaten zu unterhalten, und wir haben leinen anderen Wunich, als diese Beziehungen auch auf unsern Nachbarn im Osten, die Ukraine, auszudehnen.' AmoE«. *Die Finanzkommission des Repräsentanten hauses in den Bereinigten Staaten hat einen neuerdings von der Negierung geforderten Kredit in Höhe von 5435 Millionen Dollar ge nehmigt. Ein Teil dieses Betrages soll u. a. verwandt werden für die Verteidigung deS Landes gegen deutsche Angriffe aus der Lust und von dem Meere her. Der überwiegende Teil deS neuen Kredits soll zur Anschaffung von Fsidartillene verwendet werden. Für schwere Geschütze sind allein 1230 Millionen Dollar bestimmt. Die schweren Ge schütze werden sämtlich auf Eisenbahnwagen oder besonders dazu hergerichteten Automobilen mon tiert, um sie schnell von einem Frontabschnitt zum andern transportieren zu können, denn man rechnet damit, daß der Schützengrabenkrieg im Westen endgültig dem Bewegungskrieg Platz gemacht hat. 6nglilcke Pkamalien. Die Baseler .Nationalzeitung' schreibt zu der Darstellung der Lage, die jüngst Bonar Law tm englischen Unterhaus« gab: Bonar Law schminkt die verschiedenen Ereignisse, ver wischt Runzeln, Furchen und Sorgenfalten, legt auf die blasse, totenähnliche Farbe äußerster Erschöpfung ein Helles, offiziöses Rot auf, und so präsentiert sich vor den Gläubigen ein in lauter Zufriedenheit und Erfolgen schwelgender Verband. Bonar Law schildert die Lage in Frankreich. Auch nach mäßigen Schätzungen hat der Ver band dort weit über eine halbe Million Mann, vielleicht annähernd eine ganze eingebüßt, einen ungeheuren Artilleriepark verloren. Als die Engländer nach Naum und Beute etwa ein Zehntel davon 1917 erreichten, erklärten Lloyd George und der britische Generalstab dies für den sicheren Beweis ihres nahen Sieges. Heute findet Bonar Law, daß die Deutschen die Illusionen über den Erfolg ihrer Waffen zu ver lieren beginnen. Der englische Schatzminister be findet sich in einem sehr bedenklichen Irr tum: Die Deutschen glauben durchaus, daß sie bis zum Herbst Frankreich nieder- gekämpft haben werden, einerlei, ob es dann Frieden schließe oder nicht, und sie meinen, daß damit der Kontinentalkrieg sein Ende gefunden habe. Den endgültigen Sieg haben die Deutschen allerdings noch nicht er fochten, aber sie meinen, daß er sich mosaikartig aus lauter einzelnen Siegen werde zusammen- setzen lassen. Im Osten ist ihnen dies ihrer Ansicht nach gelungen, und sie hoffen, daß dies im Westen und Süden ebenso sein werde. „In einigen Wochen" wird nach Bonar Law die Gefahr geschwunden sein. Vor einem Jahre sagte der britische Generalstabschef: „Warten, wir noch einige Wochen." Jemand, der sich über die Illusionen seiner Feinde auf hält, sollte sich vor solchen - eigenen vergeblichen Illusionen doch besser zu hüten wissen. Die Bilanzfälschung Bonar Laws wäre nicht vollkommen, wenn er nicht auch die Über windung des Nntersesbootskrieges verkündigt hätte. Bereits würden mehr Schiffs gebaut, als von den Deutschen versenkt werden, und daher fei es unmöglich, daß England aus gehungert und der Zustrom amerikanischer Truppen gehindert werde. Was geht aus der Erklärung Bonar Laws hervor? Daß der Verband siegen muß? Keineswegs. Sondern sie gestattet logisch bloß den Schluß, daß eS den beiden angelsächsischen Mächten möglich sei, den Krieg noch eine Zeit lang sortzuführen, vermutlich dazu auch Frankreich mitzufchleppen. Das scheint uns, wenn dort nicht bessere Einsicht und der Lebenswille der Völker siegt, wahrscheinlich. Aber wo hat Bonar Law irgendeinen logischen Grund für die Annahme gegeben, daß der Verband jemals im Besitze einer annähernd so bedeutenden Übermacht sein könnte wie vor dem Zusammenbruch Rußlands? Schon dies scheint ausgeschlossen, und was ihm damals bei unermüdeten und vertrauenden Sol daten nicht gelang, soll ihm später gelingen, da die Deutschen nur auf einer einzigen Front sich zu verteidigen haben, da sie viel tiefer im er oberten Lande stehen und daher Angriffen stets mühelos ausweichen können, während der Ver-! band gezwungen ist, am Boden zu kleben, weil unmittelbar hinter ihrer Front Amiens, der Kanal und Paris sind? Dieses Vertrauen auf eine mechanische Übermacht war stets der verhängnisvollste Denkfehler des Verbandes, und mit Bedauern sieht man, wie er auch an der Schwelle deS fünften KriegLjahres sich noch nicht davon zu befreien wußte. Auch wenn die österreichW und die deutsche Offensive auigshalten bleibt, würde England am Ende doch genötigt sei«, den Krieg mit geistigen Waffen zu führen und dem deutschen Volke und aller Welt zu be- weisen, daß es dem Machtglauben entsagt red nichts von Deutschland fordert, waS es uÄ selbst zugesteht. Nur wenn die deutW Soldaten erkennen würden, daß ihr Vaterland nicht mehr bedroht und Deutschlands Ent« Wicklung nicht eingeschnürt ist, könnten iß iriedensreif werden. Aber in seiner Rede bet Bonar Law nirgends einen Satz gesagt, btt den Durchhaltewillen der Deutschen erschüttert hätte. Oer Völkerbunä. Ein WeltbünbniS ohne Deutschland Im englischen Oberhause sprach Lord CurM über die Frage und den Grundsatz des Völker bundes und die Bildung eines Gerichtshofes, dessen Anerkennung durch entsprechende Sanktion erzwungen werden könnte. Ec führte auS: „Ich kann keinen Grund sehen, warum wir nicht sogar noch während des Krieges einen Vorschlag erörtern sollten, der sofort nach dein Krieg zu verwirklichen wäre. Der Bund de- britischen Reiches und Ler Bund der zwanzig Lis fünfundzwanzig verbündeten Nationen, unr den deutschen Militarismus zu brechen, existiert bereits und umfaßt gegen zwei Fünftel der Menschheit. Alle Pläne, die ich geprüft habe, kamen darin überein, daß ein Oberster Gerichtshof da sein müsse, dem alle Par teien ihre Streitigkeiten vorlegen müssen, be vor sie Krieg beginnen. Ferner die Auf erlegung eines Aufschubs, während dessen Feindseligkeiten nicht erwartet werden dürften, solange die Entscheidung noch schwebt, und da? jede Partei, die die Feindseligkeiten aufnimmb als Angreifer bettachtet wird. Drittens, da? eine Sanktion zur gewaltsamen Durchführung der Entscheidungen eines Obersten Gerichtshöfe? notwendig ist. Diese Grundsätze sind nicht leicht anzuwenden. Wenn wir einen Weltgerichtshof haben, so ist es theoretisch selbstverständlich, daß der Bund alle Staaten einschließen mutz; aber der Gedanke, daß Deutschland in einen solchen Bund ausgenommen wird, ist schwer zu denken. Ich wünsche, daß das Haus zunächst de« Grundsätze zustimmt, daß etwas geschehen muk, um Kriege zu verhindern, oder, wenn das nicht zu erreichen ist, die Zahl der Kriege ejnzu- schränken und ihre Schrecken zu vermindern. Zu diesem Zwecke ist eine allgemeine Überein stimmung erforderlich. Wenn sie zu etwas führen soll, so müssen schließlich alle wichtigeren Staaten der Welt an ihr teilnehmen. Es wird gut sein, wenn wir uns nicht übereilen. M wollen versuchen, zu irgendeinem Bündnis oder einer Konferenz zu kommen, zu der diese Staastn gehören könnten. Keiner von diesen Siaatcn dürste dar Recht haben. Krieg zu beginnen ohne Vorlage des Streitfalles und Schiedsspruchs Wenn em StaatdieseVereinbarnng bricht, so würde er ipso woto sich im Kriege mit den andern Staaten befinden, und diese würden einander helfen, ohne daß irgendeine internationale Polizei zur Bestrafung der Verlragbrüchigen notwendig wäre. Die kleineren Staaten könnten dies durch wirtschaftlichen Druck und größere Staaten durch militärisch und maritime Mittel tun. Wir sollten eins Gelegenheit zur Dis' kussion vorsehen, bevor ein Staat zu den Waffen greift. Jeder Staat, der es ablehnt, Streit- iragen vor die Konferenz zu bringen, würde al? moralisch vogelfrei anzufehen sein. Wenn ein mal dieser Gedanke angefangen worden ist, st ist fchon viel erreicht. Das sind die zurzeit wünschenswertesten Hauptlinien, auf denen die englische Negierung vorzugehen vorfchlägt/ Man sieht, daß die Engländer hinsichtlich des vielbesprochenen Völkerbundes noch ziemlich im unklaren sind. Nur soviel scheint sicher, daß Deutschland entweder von diesem Bunde aus geschlossen werden oder aber, daß es von dein Bunde eingekesselt werden soll. Das Mißtrauen des deutschen Kanzlers war also vollauf be rechtigt. Oie Geschwister. Rowan von H. CourthS-Mahler. ? GM«*««.) „Herr Konsul — ich bebau» sehr —" > > „Nein, Litte, lassen Sie mich erst zu Ende reden. Ich kenne Ihre Verhältnisse, Herr von Römer, unv ich weiß, Sie find ein Ehrenmann. Wis schwer mir dieser Gang geworden ist, können Sie kaum ermessen. Aber für mein einziges Kind tue ich alle?. Sagen Sie mir »inS: Ist eS Ihnen aus irgend einem Grunde ganz rnmöglich, sich um meine Tochter zu bewerb«, ?" Heinz sah mitleidig zu dem alten Herrn hinüber. „Herr Konsul, ich ermesse ganz die Größe Ihres Vertrauens. Offenheit gegen Offenheit. Ich liebe ein Mädchen, von dem mich widrige Verhältnisse trennten. Trotzdem diese Dame die Genin eines anderen geworden ist, gehört ihr mein.Herz noch heute. Vielleicht Lin ich nur deshalb ss undankbar gewesen gegen Lie mich ehrende Vorliebe Ihrer Fräulein Tochter. Ich kann mein Herz nicht zwingen. Und mich nur um Fräulein Ingeborg zu bewerben, weil sie die Tochter eines reichen Vaters ist, dazu bin ich zu ehrenhaft/ „Das ist eine sehr achtbare Auffassung, mein lieber, junger Freund. Da Sie mit Ihrem Herzen Schiffbruch gelitten, msg eS schwer für Ei« sein, neue Baude zu knüpfen. Aber Sie könnten meiner Tochter dnS Leben rette» nnd meiner Fran nnd mir Ruhe und Frieden schaffen, wenn. Sie sich trotz allem dazu entschließen könnten, um unsere Inge anzuhalten. Lieber Herr von Römer, — ich weiß, ich erbitte Un gewöhnliches von Ihnen. Meine Dankbarkeit wäre unbegrenzt — Sie würden uns ein ge liebter Sohn werden — und über Inge ver mögen Sie alles, denn sie liebt Sie seit langem schon mir grenzenloser Innigkeit." Heinz sah mMüssig zu Boden. Sollte er dem alten Herrn kurz und bündig sagen: „Laß mich in Frieden. Behalte deins Tochter und dein Geld." War er nicht ein Tor, solch ein Anerbieten von sich zu weisen? Fred hatte recht, wenn er sagte, so etwas werde ihm nie wieder geboten. Gabi war ihm so und so ver loren. Sollte er eS nicht gleichtun und in der Ehe mit einer anderen Vergessenheit suchen? Ings war in letzter Zeit stiller und demütiger geworden. Ihre herrische, launenhafte Willkür war einem stillen klagenden Wesen gewichen. Sie hatte ihm wahrhaftig leid getan. Wenn er sie heiratete, würde er mit der Zsit Gabis Verlust verschmerzen. Schließlich war eS doch auch keine Kleinigkeit sür einen armen Offizier, auf ehrenhafte Weise mit einem Schlags ein vermögender Mann zu werden. ES wäre wirk lich vernagelte Torheit, wollte er nicht darauf eingehen. „Herr Konsul — ioeun Sie meinen, daß meine Werbung imstande ist, Fräulein Ingeborg gesund und glücklich zu machen — dann will ich Ihren Wunsch erfüllen. Ich Litt« Sie aber, zu bedenken, daß ich im Herzen nicht frei bin. Zwar soll Ihr Fräulein Tochter sich nicht über Mangel an Freundlichkeit zu beklagen haben, ich werde sie behandeln, wie ich e§ meiner Frau schuldig bin. Sie braucht ja auch schließlich nichts davon zu erfahren, wenn es ihrer Herz ruhe Gefahr bringt. Aber Sir sollen später kein Recht haben, mir einen Vorwurf daraus zu machen, wenn ich für Ingeborg nur freund schaftliche Gefühle hege/ „Das ist mir genug, mein lieber, junger Freund. Wenn Inge Sie zum Gatten bekommt, dann mag sie versuchen, sich Ihr Herz zu ge winnen. Wir aber, meine Frau und ich, wollen Ihnen von Herzen dankbar sein. Und nicht wahr, nun lassen Sie sich auch nicht mehr ver setzen. ES würde uns sehr schwer, unS von unserem einzigen Kinde zu trennen. Oder haben Sie zwingende Gründe dafür?" Heinz überlegte einen Augenblick. Dann sagte er: „Nein, setzt nicht mehr, Herr Konsul. Wann befehlen Sie, daß ich mein« Aufwartung mache, um Ihrer Fräulein Tochter meine Ditte um ihre Hand auszusprechen?" „Kommen Sie noch heute, Herr von Römer. Auf Inge wird Ihr Antrag wie ein Wunder wirken, daß weiß ich/ „So bin ich in zwei Stunden bei Ihnen/ „Ich werde Sie erwarten. Und nochmals heißen Dank, mein lieber Römer — ich vergesse Ihnen nie, waS Sie für unS tun." Der alte Herr verabschiedete sich nnd eilte heim, nm seiner Gattin die srohe Botschaft zu bringrn. Heinz ging nachdenklich in seine« Zimmer auf und ab. Sehr wshl war ihm doch nicht bei der ganzen Geschichte. Aber er hatte A ge sagt. nun mußte er auch B sagen. AtS er sich sär den wichtigen Gang fertig . - .1 MI» ,» » gemacht hatte, trat er noch einen Augenblick bei Fred ein. „Hallo, Heinz! Wo soll eS hingehsn, ss sein im Paradeanzug?" Römer zündete sich langsam eine Zigarette cw. „Du hast ja so viel Müh« aufgewandt, miÄ auf die kleine Inge zu Hetzen. Na als» — ich bin so weit." „Gottlob, mein Alter. Endlich siegt dit Vernunft. Hattest du nicht vorhin Besuch?" Heinz wurde verlegen. Sagte er Fred, daß Haller dagewgseu war, dann kombinierte ec sich natürlich den wahren Sachverhalt zu sammen. Da er Inge zu seiner Frau -machen wollte, - war eS unnötig, daß man oariwtt glossierte. - „Wenn ich Besuche hab«, sind es immer welche in Geldangelegenheiten," sagte er leicht hin. „Übrigens, was ich dich bitten wollte. Fred du weißt doch nun mal, wie ich mit deiner Schwester gestanden habe. Willst du mir den Gefallen tun, Frau Wendheim . em bißchen schonend mit meiner nächstens statt- findenden Verlobung bekannt zu machen ?" Ec sah sehr blaß aus, alt er daZ sagst, und sein« Stimme klang tonlos, als wenn ec mechanisch etwas EingelernteS hersagte. „Du kannst dich aus mich verlassen, Hem;- Das werde ich schon machen. Und viel Mu"? auf den Weg." „Ich danke dir/ Römers Werbung wirkte allerdings Wunder- Ingeborg wurde vor Glück ebenso schwell gennw als sie krank geworden war. 'N Jahr, Deatschr wurde an fts Verbc iffnet, dec dielen lies Krniihrum Ansei heim. I Ministerin Friedberg stehende- i der Auwn eingeführi, hewilligt »ahme bst sich in ärz Die Maß, Man ein eine Bess stark in E stuft voi Dreisen in Eine Köln wur der ein - Echöne st< »Nd ist t rach Fran ihr Gehen aber eS d von dem höheren K Amazone wurde sie Frankenla Eise« letzten L Talais wr dernichlet. wurden m Lung, dezirke vc Lungenpef Nan hat stellen kö gebend wi erwartet i Ausbreitu Die? stiebte de Minuten: des Haus Frau Eln dir Besot Staate üb i Unter Laut,Stc disch. Dar °ui der R< ; Andersch! i Thristianic b? Kilom, bis Lrr '«gestürzt werden u «wie die f Telephon Schle s Farster / Pyrenäen Die Temf f Hohe f Re Flamen de ^fertigt, Roter f iusicheri. f >°rgen Hw ! 5 ?eanc Das rum ! dorn Köni Klaß. ( ! ^hörigen, Paierland f Aasnahnn ! sichtlich <n Sie «aters u über die grübeln sich habe hleich an! .Oh, uMest i Mes V °u Mich i hastest, i W." . Inge! Mr Loc ^sühit v Kwöhnte Mndlich stagle sie Vliebt hc Ec m , »Kam °tt noch Eie s „Aern «al sch,« , Da sc Leere »Ja - eis,r! , »Du nagen, I „Aber »Ja, Jnabe
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