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Ottendorfer Zeitung : 12.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191708128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170812
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-12
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.08.1917
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Zur Vaterland, Umser und Reich. Eine Gedenkfeier im Reichstage. Auf Einladung des Neichstagspräsidenten Dr. Kaempf sand in der Wandelhalle des Reichs tag? eine Gedenkfeier des 4. August 1914 statt. Zahlreiche Parlamentarier aller Parteien wohnten der stattlichen Versammlung bei, auch Vertreter des preußischen Landtages, ferner Angehörige aller Berufsstände, der Handels- und Handwerks kammern, der Angestelllenverbände und der Ge werkschaften allcr.politischen Richtungen. Daneben .waren verschiedene Staatssekretäre und Minister erschienen. Zunächst stellte in einer warmempfundenen Ansprache Dr. Kaempf fest, daß Deutschland wirtschaftlich, militärisch und finanziell an der Schwelle des vierten Kriegsiahres unüberwunden dastehe. Kraftvoll und würdig hat der Reichstag seinen Friedens willen bekundet. Aus dem Widerhall tönt schrill hervor das Gelüst nach dem deutschen Lande Elsaß-Lothringen. Treu und fest hat das deutsche Volt aus- und durchge halten. Billigen unsere Feinde uns den Frieden nicht zu, der uns von Gottes und Rechts wegen zusteht, dann werden sie uns unerschütterlich und unerschüllert finden, um den Krieg weiterznführen bis zum glücklichen Ende. Am 4. August l914 hieß es: Wir führen leinen Erobe rungskrieg. Am 4. August 1917 heißt es wieder so. Wir hallen unser Schwert scharf zur Sicherung unseres Vaterlandes, zur Sicherung unserer freien Eniwicklung. Dieses Gelübde wollen wir heute aussprechen. Das sind unsere Kriegsziele, unsere Friedensziele.. Darauf ergriff der Chef des stellvertretenden Generalstabes, Generalleutnant Freiherr v. Freytag-Loringhoven das Wort. Er gab ein Bild der militärischen Entwicklung, schilderte die ruhmreichen Kämpfe um Lüttich, die Marne-Schlacht, wo die Fran zosen in großer Übermacht waren. Dann kamen die herrlichen Hindenburgsiege im Osten Un verändert ist in den drei Jahren der Sieges wille der deutschen Soldaten geblieben. Der alle Schwung ist noch da. Das be weisen unsere Erfolge im Osten und Westen. Auch tdir daheim müssen uns den seelischen Schwung bis zum Ende erhallen. Möchte sich am deutschen Volke das schöne Wort von Clausewitz bestätigen: Nur wenn Volkscharakter und Kriegsgewohnheit sich in glücklicher Wechsel wirkung gegenseitig tragen, kann ein Volk hoffen, einen festen Stand in der politischen Welt zu haben. Die Landwirtschaft in» Kriege. Für den durch Krankheit verhinderten Präsi denten des preußischen Abgeordnetenhauses Grafen Schwerin-Löwitz sprach der Präsident der brandenburgischen Landwirtschastskammer, Graf v. d. Schulenburg-Grünthal. Er verwies auf die Kriegsleistungen und Kricgs- aufgaben der Landwirtschaft. Unser Volk muß erkennen, was es an der Landwirtschaft gehabt hat. Deutschland erfreut sich heut der billigsten Nahrungsmiltelpreise. Der deutsche Brotpreis beträgt nur die Hälfte des Weltmarktpreises. Für unsere Ernährung dürfen wir vom Friedens schlüsse nichts erwarten, alles aber von der Er haltung der Leistungsfähigkeit der deutschen Land wirtschaft. Der Krieg wird auch auf den deut schen Ackerfeldern gewonnen werden. Inzwischen tut der Landwirt seine harte Arbeit, seine Pflicht mit dem Worte auf den Lippen: Mit Gotti Oberbürgermeister Wermuth-Berlin betonte, daß der Krieg den deutschen Städten ein harter, aber genialer Lehrmeister gewesen ist. Der Wert der Nahrungsmittel, die durch die Hände der Gemeinden gegangen sind, beträgt 20 bis 25 Milliarden. Die Städte haben dabei für etwa 10 Milliarden Mark cingclauft. Sie sind Händler allergrößten Stiles geworden. Wir handeln mit allein! Nicht nur mit Mehl, Fleuch, Eiern, Gold, nein, auch mit neuen und allen Kleidern und Stiefeln. Täglich wachsen neue Sorgen zu. Wenn heule die Kartoffeln und der Weißkohl sich zu beruhigen scheinen, erhebt morgen die Kohle drohend ihr schwarzes Haupt. Vie eiserne ^ot. 1Sj Kriegsroman von G. v. Brockdo r f f. (Fortsetzung.) ' .Morgen beginnt der Transport nach Straß burg," hieß es im letzten Briefe. „Dort werde ich in einem Lazarett Näheres über meine Ver wundung und ihre Heilung erfahren." Sabine las die Stelle immer wieder. Wie seltsam das klang! Stand wirklich ktwas zwischen den Zeilen, oder war es nur hre erregte Phantasie, die unaufhörlich umher- chwcifte und suchte? Aber auf alle Fälle — sie atmete auf — würde Werner bald auf deut schem Boden sein. Es lag für sie eine unend liche Beruhigung in der Gewißheit, ihn wieder lm Schutze des Vaterlandes zu wissen. So ertrug sie die nächsten Tage der Nach- tichtenlosigkeit mit mehr Ruhe als zuvor. Sie verbrachte all ihre freie Zeit bei Beate »der bei dem kleinen Johannes, der in den letzten Wochen ein wenig verwahrlost war und sich oft einsam und verlassen vorkam. Es gab Sabine einen Stich durchs Herz, wenn der Junge von Weihnachten sprach. Er hatte wie immer eine ganze Reihe von Wünschen ausgeschrieben und rechnete sieges- flcher auf ihre Erfüllung. Beate hatte den Zettel srit bitterem Lächeln beiseite geschoben, während heiße Tränen in ihre Augen traten. Diesmal »erstand Sabine den Schmerz der Mutter. .Wir wollen auch keinen Baum haben," Rgte Beate trotzig. „Ich könnte ihn dieses Jahr sicht sehen. Maa Johannes durch dies traurige Die Seele und den Mut kaffen wir miS nicht unterkriegen. Gerade die Städte müssen sich noch eine Kraftreserve halten für die Zeit nach dem Kriege. Herrlich, wenn eS den deutschen Städten gelingt, auch hierbei als begeisterte Verfechter unaufhaltsamen Vorwärtsschreitens auf den Plan treten. Dann nahm der sozialdemokratische Ab geordnete Legien das Wort für die deutschen Gewerkschaften. Mit Geist und Leib trat die Arbeiterschaft für die Sache des Vaterlandes ein. Die Masse der Arbeiter hat immer mehr erkannt, daß es sich darum handelt, die Zukunft des deutschen Wirtschaftslebens zu sichern. Unsere Gegner wollen unseren Handel und unsere Industrie unterdrücken. Darum haben wir auch die Kriegskredite' bewilligt. Die Feinds glauben törichterweise an den Zusammenbruch Deutsch lands. Ein Volk, das so zusammenhält, ist nicht zu vernichten, weder durch Waffengewalt, noch durch wirtschaftlichen Druck. Die Stunde der Gefahr ist noch nicht vorüber, darum stehen wir weiter zum Vaterlande: bereit zum Frieden, entschlossen zum Kampf. Die Schwierigkeiten, die handel und Schiffahrt im Kriege -u überwinden haben, hob dann Herr Max v. Schinkel-Hamburg hervor. Der Redner kennzeichnete dis mißliche wirtschaftliche Lage der Feinde; so ist der vielgerühmte Wechsel auf Loudon monatelang unbezahlt geblieben. Zweifellos hat auch bei uns der Krieg dem Handel die Flügel beschnitten. Die Bremer Handel-U-Boote haben unmöglich Erscheinendes sertig gebracht. Trotz mancher Fehler ist die Tätigkeit der Kriegsgesellschasten rühmend anzu- ertenuen. Der Frieden muß auch dem Handel Bewegungsfreiheit gewährleisten. Freie Bahn für emsige Arbeit daheim und in der Welt! Geheimer Kommerzienrat Ernst v. Borsig behandelte die Kriegstätigkeit der Industrie. Die Industrie war Überhaupt auf den Krieg nicht vorbereitet. Sie stand dem Kriege als etwas Rätselhaftem gegenüber, das sie zu ver schlingen drohte. Man fürchtete Arbeitsein stellungen und Stillegung von Betrieben. Glücklicherweise kam . es anders. Zehntausende von Betrieben arbeiten unter erschwerendsten Umständen jetzt für Heer und Marine. Die große Mehrzahl der Arbeiter und Beamten haben ihre ganze Kraft in den Dienst des Vater landes gestellt. Herrenhausmitglied Klempnern: ei st er Plate würdigte die Tätigkeit des Handwerks. Von ihm sind die allerfchwersten Opfer gefordert worden. Dis Hälfte der Betriebe sind still gelegt. Das Handwerk wird trotzdem seine Pflicht weiter tun. Die Arbeitsgemeinschaft der kaufmännischen Verbände vertrat Dr. Köhler. Die Privat beamten wurden, wie er betonte, von der Kriegs not mit besonderer Wucht getroffen. Da mußten die Organisationen eingreifen. Der kommende Friede muß uns die wirtschaftliche Freiheit wieder sichern. Dann nahm das Wort ' Reichskanzler Dr. Michaelis. Der 4. August soll in der Geschichte des deutschen Volles zu allen Zeiten sein der Tag höchster vaterländischer, todesmutiger und sisges- gewisser entichtußfreudiger Bereitwilligkeit gegen über der größten Gefahr, die je auf ein Volk hernieder brach. Wir wollen das von den Vätern uns anverlraule Erbe unversehrt den kommenden Geschlechtern weiiergeben. Wir wollen unsere Kinder und Kindeskinder davor bewahren, daß Kriegsnöte wie diese auf sie herniederfallen. Wik wollen unser Vaterland durch einen kraftvollen und weisen Frieden umwehren, damit deutsches Wesen einen sicheren Boden gesunder und lräjliger Eniwicklung behalte für alle Zeit. Heute kommt es darauf an, die Leuchtfeuer hell auilodern zu lassen: Ein Ziel, ein Wille, ein Vaterlandl Und dieses Vaterland größer und wichtiger als unser Einzelleben! Je größer die Opfer, desto herrlicher der Lohn! Wir geloben dem Kaiser und dem Reiche die Treue, und was uns das Vie neuen Männer. Nach der ,Nordd. Allgem. Zigst ist die Neu besetzung der Reichsämtsr und Slaatsminiflerien nunmehr erfolgt. Die erbetene Entlassung aus ihren Ämtern haben unter Verleihung hoher Ordensauszeichnungen erhalten: die Staats minister Dr. BsseIer (Justiz), v. Dr. Der neue Staatssekretär des Äußeren Dr. v. Kühlmanu. v. Trott zu Solz (Kultus), Dr. Freiherr v. Schorlemer (Landwirtschaft), Dr. Lentze (Finanzen), und v. Loebeil (Inneres), ferner die Staatssekretäre Kraetke, Dr. Lisco und Zimmermann, der Präsident des Kriegsernährungsamts v. Batocki und der Unterstaatssekretär Dr. Richter. — Dr. Helfferich foll die allgemeine Stellvertretung des Reichskanzlers beibehalten. Auch ist der Staatssekretär beauftragt worden, bis zur ge planten Umgestaltung des Reichsamts des Innern und endgültigen Besetzung der neu zu schaffenden Stellen die Leitung dieses Amtes noch bcizu- behalten. Aus dem Reichsamt des Innern soll ein Reichswirtschaftsamt ansgeschieden werden, dem die Handels- und Wirtschafts politik sowie die Sozialpolitik zusallen und das mit je einem Unterstaatssekretär sür diese beiden großen Gebiete ausgestattet werden soll. Dem verkleinerten Reichsamt des Innern verbleiben neben den innenpolitischen auch mili tärische, kulturelle und wissenschaftliche An gelegenheiten. An die Spitze des Reichsamts des Innern soll der Oberbürgermeister Wall raf aus Köln treten, während dis Leitung des WirtschastsamtS dem Bürgermeister von Straß burg im Elsaß Dr. Schwander anvertraut werden wird. Beide sind zunächst zu Unter staatssekretären mit dem Charakter als Wirklicher Geheimer Rat und dem Prädikat Exzellenz er nannt worden. Zum Staatsminister des Auswärtigen Amts ist der Botschafter D r. v. Kühlmann, zum Herz freimacht, da« rufen wir auS: Vater land, Kaiser und Reich Hurra l Hurra! Hurra! Die ganze Versammlung klatschte stürmisch Beifall und sang dann stehend „Heil Dir im Siegerkranz". Auf Vorschlag des Reichstagspräsidenten wird an den Kaiser ein Telegramm abgesandt, indem die aus Vertretern aller Berufsstände bestehende Versammlung versichert, einmütig mit dem Kaiser zusammenzustehen, bis unsere Feinde gesonnen sind, das Recht des deutschen Volkes auf Frei heit und Sicherheit seiner Entwicklung an zuerkennen. Mit der Absingung des Liedes „Deutschland, Deutschland über alles!" schloß die erhebende Feier, die mit dem Gesang des Niederländischen Dankgebets begonnen hatte. Staatssekretär deS ReichS-Postamts der Eisen' bahndirektions-Präsident Nüdlin, zum Staals sekrelär des Reichs-Justizamts der Geheime Juslizrat Dr. von Krause berufen worden. Die Leitung des Kri e g s ern äh rn ng?' amts übernimmt der Oberpräsident v. Wal' dow, der gleichzeitig zum preußischen Staat-' Minister, Mitglied des Staatsministeriums und Preußischen Staatskommissar für VolksernährM ernannt worden ist. Als ihm beizugebende Unterstaatssekretäre sind der Königlich Bayerische Ministerialdirektor und Staatsrat Edler von Braun und der schon jetzt dem Vorstand de? Kriegsernährungsamts angehörende Dr. AugD Müller in Aussicht genommen. Die freigewocdenen preußischen Ministerien sind mit folgenden zu Staatsministern «< nannten Herren besetzt worden: Justizministerium: OberlandesgerichtSprtisl' dent Dr. Spahn, ' Ministerium des Innern: Unterstaatssekretär Dr. Drews, Kultusministerium: Ministerialdirektor Dr. Schmidt, Landwirtschaftsministerium: Landeshauft' mann von Eisen Hart-Rot he, Finanzministerium: Negierungspräsideft Hergt. Verschiedene Rriegrnachrichten. Englands Kriegsvorbereitungen. Lord Beresford bestritt in einer Rede s" Ousenshall Churchill jedes Verdienst um die schnelle Mobilisierung der englischen Flotte bei Kriegsausbruch. Er sagte: Tatsächlich mar di! vielgerühmle dramatische Mobilisierung der Flotte in Spithead nicht eine Überraschung, nft man allgemein glaubt, denn die Mobil'' sierungsbefehle für Juli wäre" hereits im Januar ausgegeben. Msk' minster Gazette' gibt zu, daß in Deutschland diese Bemerkung als Beweis aufgefaßt werden könne, als ob England schon im Januar de» Krieg vorbereitet habe. * Das Ziel der euglischen Offenfivc. Daß die englische Offensive eine Folge der Bedrohung der Verbandsmächte und besonder? Englands durch die U-Boote ist und die Ei»' nähme Zeebrügges und Antwerpen? als wichtige Flottenstützpunkte zum Ziele bat, geht deutlich aus einem Artikel des Marins schriftsteller? Olivier Guineneue in der.Bicloiss vom 31. Juli hervor. Er erklärt darin, daS die Zuversicht Lloyd Georges in der Frage de? U-Boot-Krieges ganz unberechtigt sei, und meiab man müsse damit rechnen, daß die Deutschen innrer größere Anstrengungen machen werden, den Krieg zu gewinnen. „Wenn es mehr Jäftl gibt, so wird es auch mehr Wild geben. muß man an einer Beseitigung dieses Alpdrücke? verzweifeln? Keineswegs. Achten wir aufeim" Punkt, wo unsere Seestreitkrüsle zusammen' geschweißt sind, wo das Scharnier der westlich-" Front und der nördlichen Front liegt. Dov wird endlich der gefährliche Zauber gebrochen werden, der so lange unsere starke Seemacht in Fesseln hielt. Ja, das ist des Rätsels Lösung- Die englische Offensive, von der die deutsche" Zeitungen sprechen, und die, wenn sie gelmft- Zeebrügge und demnächst Antwerpen besreicN wird." * „Mehr Schiffe! Aus Washington wird gemeldet, daß ft? Negierung demnächst Pläne zur Requirierung sämtlicher seetüchtiger Schiffe vorlegen wcrde- Es werde damit bezweckt, Kontrolle üb die Weltschiffahrt und die Frachtpreis auszuüben. Man wolle vor allem mehr Schill' sür den transatlantischen Dienst freibekomme»; Eine- Anzahl von amerikanischen Küstenfahrern, die jetzt sür die Schiffahrt im Stillen OM und sür den Handel nach Südamerika M wendet wird, sollen auf transatlantischen NoM eingestellt und durch japanische und neutral! Schiffe ersetzt werden. Weihnachtsfest gleich auf seine lichtlose Zukunft vorbereitet werden." Sabine rief Johannes jetzt öfter zu sich herauf, erzählte ihm vom Lazarett und nahm ihn sogar einmal mit, damit er die Bekannt schaft ihres blinden Freundes machen sollte. Johannes gewöhnte sich schnell an die Tante. Noch berührten ihn die veränderten Verhältnisse im Hause wenig, Beate war viel außer dem Hause gewesen, und Hans hatte bei seiner Arbeitslast nie viel Zeit für seinen Sohn übrig gehabt. Sabine fühlte tiefes Mitleid mit dem ver lassenen Kinde. Heimlich kaufte sie einen Tannen baum und stellte ihn oben in ihrer Wohnung auf. Nicht die Lichtlosigkeit, wie Beate meinte, sollte für den kleinen Jungen das Symbol seiner Zukunft werden, sondern er sollte die Er innerung an ein bescheidenes Lichterbäumchen mit hinausnehmen in sein verändertes Leben. Bei dieser kleinen Vorbereitung zog auch in das Herz der jungen Frau Weihnachts- stimmung ein. Sie lächelte und lauschte jetzt wie die an deren, wenn dmch dis Säle des Lazaretts viel stimmige Weihnachtslieder klangen und hatte bereitwillig ihre Hilse fürs Anpntzen des großen Tannenbaumss zur Verfügung gestellt. Dem Blinden Haff sie beim Einpacken einer Weih nachtssendung sür seine Kameraden im Felde. „Es wird einer der letzten Liebesdienste sein, die Sie mir tun, Schwester Sabine," lächelte der Genesene. Sie seufzte. Das Herz war ihr schwer bei dem Scheiden ihres blinden Freundes, der nock vor Neujahr seine Mutter im fernen Osten auf juchen wollte. Er war jetzt ernster als -früher, wenn er von ihr fprach. „Wie meinen Sie, daß sie's tragen wird, Schwester Sabine?" Und Sabine antwortete: „Sie würde Leiden, wenn Sie litten und wird es leicht tragen, wenn sie Ihr lächelndes Gesicht sieht." Er war noch immer ernst. „Nun beginnt das neue Leben für mich." Mit seinen lichtlosen Augen starrte er gedanken voll ins Weite. „Nun beginnt die Arbeit. Es wir mir nicht leicht sein. Aber ich habe Mut." „DaS paßt für uns beide," sagte Sabine leise. „Ja, Schwester Sabine, und wir wollen uns beide Glück in unserer neuen Arbeit wünschen." Sabins Asmussen nickte. ' Sie hatte den Kopf über den großen Feld postkarton gebeugt und verstaute eifrig die kleinen mit schwarz-weiß-roten Bändern und Tannengrün geschmückten Paketchen. Dabei dachte sie unwillkürlich ihrer Feldpostsendung im vorigen Jahre. Wie leer und kalt war damals alles gewesen, wie freudlos hatte sie die Sachen erstanden und eingepackt, immer mit dem Gefühl bittersten Hasses gegen den Mann, um den sie jetzt unruhvoll sorgte und bangte. Ihre diesjährige Weihnachtssendung hatte sie frühzeitig an das Straßburger Lazarett ab geschickt. Es waren nur Kleinigkeiten, ihren ietziaen Verhältnissen anaemessen. aber sie waren mit Liebe und Sorgfalt gewählt, und Sabine wurde es warm ums Herz, wenn sie das überraschte, glückliche Gesicht ihres Galke" vorstellte. .. Wieder war sie längere Zeit ohne NachrE von ihm, wieder wartete sie mit wachsender Ungeduld auf das Erscheinen des Postboten. „Paß auf, er überrascht uns," Propheten» Beate. „Ein bißchen verdutzt wird er alles' dings sein über die schöne Wirtschaft." wies auf die duscheinander- und übereinander' gestellten Möbel. Die Auktion war nun doch aus äußere" Gründen bis nach Neujahr verschoben worde"- Da sich sür das Haus noch kein Käufer p-s sunden hatte, bereitete der Aufschub lcmcw' Schwierigkeiten. Beate hatte es aber nicht!»' nötig gefunden, die Möbel noch einmal an ihren allen Platz zu stellen. „Zweck hat's ja doch nicht, und da die am Ersten gehen, hätte ich allein nachher die ganze Schererei." Wenn sie einmal zu Sabine herauM' machte sie ein erstauntes Gesicht. „Sag, dein, du denn noch immer nicht ans Ordnen """ Zusammenstellen?" Sabine schüttelte den Kopf. „Ans Ordnen wohl; mit dem Zusammen stellen aber hat's Zeit, denke ich, bis kurz va der Auktion." Und leise jügte sie hinzu: »AM Werner kommen sollte, so möchte ich gern, daz er am ersten Tage alles unverändert vorfäno-- „Wie ausmerksam du geworden bist," spM Beate. Sie begriff den plötzlichen UmschwU"? in Sabines Gefühlen nicht und machte sie dann kä in einc ^/rutfchl „.Mit b nemde da- Ack der Mben, ur sÄers ws -Wichsten M so ms! 'Aastskrieg Deutschen! Tie Führr hellen sie ' Mn, das Mstofse "i, und artige Siel Frankreich, M Krieg, "gamtbssi "Ade unn "ft 48 M (Ar halt Tavon nn abt annäh! Wischer ib Million Abigen U W mitge MMonei Mbizen l Vor K Uonialha Wfünfteb "°rige Für M das r "ar, auf ^°/°) un ^Ionien Mnialen 'Wischen "och auf a ^ar bis K arden ges seine: ^/° seine: Hetzen. ..Von dk Mir, sta M Milli 5e Rohm Utrie ben 709 Milli! Mg-m 4 ^silandS - lach eigene, droßbritan Monien M Hande ^5 „och Abruch L Uchtlich. Wer Wc Mk. Und ssdarf an E 3 Pro ?a seinem «r Handel Zeichnet! . In der °r dem A" günsi Wen erst Wb Eng fremde N Frank Mer W Illich zu ^-its mar ioir nen Voll h Reichs« !v «ogUchsl N'Mg VM 7s «fahren 'W kürzttä ^-Ischeibe deinen n . Sabine '"recht gut ..Beate ">d ab. ti,.^ r „ deinem s -ins: H N-r, di- die d Sie kan Wime, ui Nelles 6 deren wi siel ib .. »Mit de nicht w Weil Käi IMS schi Mcn atu gebiei ; W'-rm t ."bauen, v ist in M», Bc Beate s ^il sie ! ^d der j, ,,Du, mi ist da ,7 aavon, Niems
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