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Ottendorfer Zeitung : 21.12.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191712212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171221
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-12
- Tag 1917-12-21
-
Monat
1917-12
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.12.1917
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lerSburg W ge« id den der Ge- zwischen >e, laut irschland ind den unter« «ig die rt hat, chte für ld in Lier be- ndlichen Einfluß ibahner, nsmütel >ssen. land«. >on der i« russi- indeten, , einen gemacht, uf seine » sofort vielge- .Frei- Völker" ' eigent- mit den unq zu- Waren d zuge- ugs auf n wird ls' von könne kußland Gefahr Leiden er ein en, die . Der ' Mine! w von sie ver- nd der Druck bleiben. Lebens- >g. In lerialien :r end- mächten Bedarf r kann tloS iür en, wie 'amenl- oonder- Zwang ist nicht ! feinen r. Die »gleicht § und Entente m kann. : Kala- alio fest Wiltons 'lmSchie Kriegs« !en und Italien >ar be- del des n mit Hetzen, w e» chliger dam» -n ge« de si, vägen. e, die in be« sie in ienes stehen. Weib irauen un — innen, ls an e ihm Wollte >r er- beiten ) noch viel- ihreu nerzen rrang, lte sie - AlS ries i§ . S-.s Von -fern. Das Note Kreuz als Friedenspreis- träger. In Gegenwart des Königs von Nor wegen, der norwegischen Regierung und des Siorthing wurde wieder zum ersten Male teil .Kriegsausbruch der Nobel-FriedenkpreiS ver geben. Der Preis sür 1917 winde dem Inter nationalen Komitee Kes Roten Kreuze? zu Gens verliehen. Der Betrag des Preises für 1914 wurde dem Sonderfonds der Nobel»Stiftung überwiesen. Tas Eiserne Krenz für eine ganze Kompagnie. Lie 4. Kompagnie des 4. Obcr- schlesiicheir Infanterie-Regiments 63, die unter Führung des dafür mit dem Orden pour Io rneräts ausgezeichneten Leutnants Schnieber bei der Offensive in Italien den Matafurberg er- stürmte, trügt jetzt Mann für Mann das Eiserne Kreuz. Mn Denkmal für Helden vorn Ska gerrak. Bei dem uonoeaischm Küstenori Kragerö liegen in einem Masjengrabe auf dem Friedhof zahlreiche Seeleute bezraben, deren Leichen nach der Seeschlacht am Skagerrak an- yeickwcmml worden waren. Ans die > »m Massen - Mab hat man ein schönes Denkmal errichtet, das dieser Tage eingeweiht wurde. Zmöckfechmrg der gciMgen Arbeiter. Eine V»M »Ausschuß in Leipzig vertretener PnvataugesteMenverbünde* einbeeufene und stark besuchte Beisammlung der Privosaugestellten hat eine Entichüeßung angenommen, in der u. a. erklärt wird, daß während d«s Krieges eine an dauernde Zuvücktetzung der geistigen Lkbeiler in bezug aui VsgaUuug und Esnäh»mg statt- gesunden habe, die zu einer ernsten Gewhr snr die Wirtschaftslage und Gesundheit der Privat- augestellten geworden sei. Zur Besserung dieser Velhälmiffe sei eine grundlegende Änderung der Ansichten über die Bsjahlirng bei Arbeit gebern und Behörden sowie dir EtnbHiehung der geistigen Arbeiter in die Grundsätze für die Verteilung der SchwnarbeiteMlcMN notwendig. Schwerer EH«,batzsmxfall bei Dürer,. Im Bahnhof von Düren (i. Ahriul.) Lber- fuhr der Schnellzug 253, von HerbeSthal kom mend, das Haltezeichen des Einfahrtssignals und stieß auf den Zug 5 arN. (U sind 23 Tote und 30 Verletzte festgestellt. Ein Hitjszug aus Aachen war baldigst zur Stelle. Perlenhalsbänder für dos Vaterland. Bei der Gowankauisstelle in Frankfurt a. M. sind jüngst aus dorngtn Patrizierireisen ein Perlenhalsband im Niene von 265 000 Mark und ein zweites im Werle von 800000 Mark zum Verlaut in das neutrale Ausland aus- geliefert Worten. M-^ückte Hamfterfahrt. Einen guten Fang machte die Gendarmerie in dem Dorfe Großbeeren im Kreise Teltow. Dort kam Wiederholt ein Auto durch, das auf der Rück fahrt nach Berlin stets tchwer bladen war. Nun wurde dieser Wagen in Großbeeren von Gendarmen angrhalten. Die Polizetbeamten fanden darauf einen frischgelchlachteten Ochsen, sechs Zemner Mehl, sieben Zentner Kartoffeln und acht Sack Rösgen. Auch eine Kriegsverordnuug. Die ba dische Eisenbahnverwalmng hat im Hinblick auf die mancherlei Mißstände und die in der Öffent lichkeit laut gewordenen Klagen mit sotmnoer Wirkung angeordnet. daß Arbeiter und Arbens - rinnen m den Zügen unbedingt getrennt zu be fördern sind. Das läßt tiei blicken. PaPterN»t»er auf dem Theater. Die ersten papieruen FrauenNeider werden in dielen Tagen im Raimund-Tbealer in Wien getragen werden. Sämtliche Mttwirkende werden in Papterllcidern auskretcn. Danach wird die Neuerung im Theater an der Wien erprobt Werden. Die Kleider können gereinigt werden, vertragen aber Feuchtigkeit nicht. Rationierung von Milch in Holland. Dieser Tage wird im Haag eine Nattonie»ung der Mstch eingesührt, wobei auf die Perwn zwei Zehntel Liter täglich kommen. Kranke, Schwache und Kinder unter emem Jahr sollen ein »Liier täglich erhalten. Elnhritsbrot in — Amerika. Nach Be ¬ richten norwegiicher Redender wird von Neujahr ab in Amerika ein Einheitsbrot au? einer Mischung von Mais und Weizen cinaelührt werden, da großer Mangel au Weizen besteht. Auch au, anderen Gelueten macht sich der Krieg in Amerika immer mehr fühlbar. Nnmeuttich henicht starker Mangel an Kartoffeln, mit. denen ausgedehnte Spekulationen getrieben werden. Hur Explosion von Halifax. Nach den letzten Meldungen entstand die furchtbare Explo sion in Halifax (Amerika) im Arsenal von Rich mond. SänUliche Schrffr der Eauadiau Pacific Railway sanken im Hafen. kommenden Kriegsgewinnler, einen ent« iprechcnden Entwurf vorlege. Ich habe keine Zeit, den ganzen Wortlaut niederzuichreiben, ich will also nur feststellen, daß jeoer neue Minister in seiner Antrittsrede seinen Vorgänger genau so loben soll, wie dies bekanntlich stets in der Akademie geschieht. Für einen neuen Minister ist das sogar viel wichtiger als süc einen neuen Akademiker. Denn in der Akademie ist der Vorgänger immer tot, es macht daher praktisch wenig aus, ob man ihn lobt oder tadelt. Der Vorgänger eines neuen Ministers hingegen ist bekanntlich stets bestimmt, nach einiger, meist nicht allzu langer Zeit auch sein Nachiolger zu werden.* Sm moärimes Vuck. — Stilistischer Ratgeber sür KriegSgewmvlcr. — In Frankreich ist soeben ein sehr merk würdiges Buch erschienen, das den Titel sühn: „Unioerialseüeiüi iür Leute von Weil*. Wie George de la Fouchardiere im.L'Oeuvrr' erklärt, handelt es sich dabei um einen der schon unä Verkehr. Die Leivziaer Frühjalirsmüstcrmesse finde! im kommrnöen Jahre vom 3. dir zuni 9. März statt. Die Anmeldungen von in- und au»ländi!chen Ausstellern und Einkäufern heben beim Metzamt Tur besrt^ung Jerusalems. 'x ''"2s crezistärischen Erfolg schlldern Die ungünstige Gsiemllage der lfntenle in Europa, ! London zu dem Beschluße gelongeu, an einer für die durch RuxlanLs Zusammenbruch und die! sie günstigen Stelle des Weltkrieges emen Ersolg zu Katastrophe in Italien in England Beunruhigung! erlümpu'n, den man d-mi militärisch unerfahrenen hervorriei, lieh die ansichlaggebenden Mänue'r in ! und heunruhigten DutchschniitSevgländec als großen st-nme. Man suchle sich Palästina zum Ächauvlatz der militärischen Leitungen anS. H'er lagen alle Vor teile aui Englands Seite. So wuide für die Türken , nicht nur die Räumung der io tauge erfolgreich ver teidigten Stellung bei Gaza, 'andern auch die Räumung bou Jaffa zur Noiwendig- tcii. Angesichts der zahlen mäßigen ltderlegcnhei! der englischen Truppen mußte von vornherelii mit dem Verlust Jerusalems gerechnet werden. Ter Erfolg, den die Engländer mit der Ein nahme Ler Sradt davon- gnragen haben, soll in feiner moralischen Bedeutung n>chl unterschätzt Werden. Stra tegisch aber hatte Jerusalem leiuerlci Wert, und fein Fall vermag die allgemeine K icgy- mg: nicht zu beeinflussen. Der Weltkrieg wird tbciyo- wenig in Palästina als in Mesopotamien cmsäueden. früher bekannten „stilistischen Ratgeber", nur mit dem Unterschied, daß dieses neueste Buch die Tatlache berkckstchrigt, daß die Klasse der Leute von Welt sich jetzt zum großen Teile ans Kriegsgewinnlern zusammenletzt. „Man findet in dem Ratgeber alle Arten von Ge'chäils- briesen, von Miefen, um einem Höhergestelllen zu danken (iür geleistete Dienste), von Brieten, um einem Tieierstehenden zu antworten (um ihn vor die Türe zu setzen), von Liebes« brieien usw. Et gibt sogar eine Probe für Wahlreden und eine Rede, die man nach der Ernennung zum Mitglied der Parlier Akademie zu hallen hat. Der Herausgeber de» „Universal- 'ekrelärs für Leute Gon Welt" ist also der — übrigens sehr wahrscheinlichen — Ansicht, daß e» den neuen Reichen gelingen wird, sich auch Eintritt in die geheiligte Akademie zu ver schaffen. Etwas aber fehlt noch: nämlich eine Stil- Probe für die Antrilisrede eines Ministeis. Wenn der „Universalstkretär" glaubt, daß ein neuer Reicher nicht eines Tages auch Minister werden könnte, so irrt er unbedingt. Allerdings bin auch ich der Ansicht, daß eine Minillerreve weder besonders nützlich, noch besonders inter essant ist. Es erscheint nicht praktisch, baß ein Minister kostbare Siimden zur Vorbereitung einer Rede verliert, während die Dinge im Be griffe sind, schief zu gehen. Das letztere aber ist ja bekanntlich immer der Fall, wenn die sog. großen Reden gehasten werden. Trotzoem toll ein neuernannter Minister eine Antrittsrede halten, und ich will den dantenrwelten „Universal- fekretär" ergänzen, indem ich den in Frage süc die Mustermessen in Leipzig schon jetzt großen Umfang angtrwmmcn. Verjährung von Forderungen. Bekanntlich verjähren nach dem Nürgiulichen Gesetzbuch die fog. F-orSeru«g«n des täglicher Lebens, insbesondere die Wartnichnwen von Privatpersonen und die Lohn- und DienstbeMge jeder Art usw. in zwei Jalsrsn; Ziryrn und EehastSruckzände, Unier- hnUungsbeUiäge und andere regelmäßig wieder- kehreude Leistungs« in vier Jahren. Diese Vor» jäÄrmrgsfristen laufen mit dem Schluß des Katendrr- jahres ab. Wie biLher seit KxegsavSbnlch, ha! der Bundesrat auch im laufenden Jahr die Vcrchhruritzs- frrst tür diese Forderungen sowie für gewisse iee- rechilich« Ansprüche um ein Jahr bi» zum Ende de» JahrcS 19>8 crffreckt. Die Wohltat der Fristver längerung wird allen Forderungen der bezeichnclen Art zut»^, die noch nicht verjähit sind, auch denen, deren Verjährungsfrist schon einmal oder mehrmals j verlängert war. Die Emviänger der Waren, Dimlt» henschaUen, überhaupt alle, die solche noch nicht verjährenden Schulden bezahlt Haden, tun gut, die eidaltenen Quittungen ein weiteres Jahr aus» znbewabren. V olkgWirtlcbMiickes» Preise für Kunsthonig. Die Erhöhung der Znckerprette und sie brennende Steigerung der all- , gcmew-n BemebSunkosttn, iusbr'oudve der Kosten ! de« Verpack iilxsmatcria!^, Hasen cmc Neuregelung s derKnnsthouigvrcise erioroccbch gemacht. Der Staals- i scNeiär de? KriegrernähnuigSams- hat demgemäß s durch eine Verordnung vom 7. Dezember 19l7 die j Preise ncn feügcieht. Dcr Alemi-andeirprei» beträgt bei Abgabe in Paieien oder Dosen bi» zu 1 Kilo gramm Reingewicht 75 Pfg. einschließlich Ver packung, bei loiem Verkauf (Ausstich aus größeren ' Gelaßen! 73 Pfg. für das Pfund. „Liebe, teure Regina! Hein Wort des Trostes, de? Bedauerns will ich Ihnen sagen — da? ist zwischen uns nicht nötig. Ihr lieber Brief hat mir gezeigt, daß Sie den Willen haben, zu überwinden, und ich habe Sie immer für «in starkgefftiges, mutiges Menschenkind ge» halten. Kvpf hoch, Regina — und durch. DaS Leben muß durchkämpft werden, wenn es Wert haben soll. Wie eS in Ihnen aussieht, kann ich mir denken, wie es aber Klaus zumitte ist, das sehe ich täglich vor Augen. Regina — ist es Ihnen unmöglich, zu verzeihen? Nein, rin echtes Weib ist milde und versöhnlich — und Sie sind ein echtes Weib. Wollen Sie Klau» das Beste nehme«, was er errungen? Regina, verzeihen ist ein heilige? Recht. Kehren Sie zurück, gestatten Sie, daß Klaus Sie zurück- holt. Er hat eins Lehre sürs Leben erhalten und wird nicht wieder abirren. Fänd' ich doch die rechten Worte, die Ihr Herz erreichten. Wir sind allznmal Sünder —. Klau? liebt Sie — nur Cie allein — trotz aller Untreue blieb er treu. — Wenn Sis jetzt noch nicht tun können, was ich so herzlich wünsche, auch sür Sie, Hebe Fieundin, fo kaffen Sie KlauS wenigstens Hoffnung für fpäter. Was Sie sonst wünschen, soll alles ge schehen. Meine Mutter grüßt Sie herzlichst und hofft, Sie bald, recht bald in ihre Arme schließen zu dürfen. Sw will Ihnen noch selbst ein Wort beifügen. Leben Sie wohl, liebe treue Freundin, und lassen Sie bald vow sich hören. In Treue Ihr Freund Fritz Harteufttill.' - Darunter stand von Frau Dr. Hartenstein geschrieben: „Liebes, herzlieber Kind! DaS Weib soll vom Manne nichts scheiden als der Tod. Ich schließe Sie in mein Gebet ein wie eine treue Mutter.* Regina ging, schwer mit sich kämpfend, in ihrem kleinen Zimmer auf und ab. Die Sonne warf schräge Strahlen auf den braungeEellen Fußboden,' und ihr Fuß mußte federmal darüber treten. Draußen fangen die Vögel und lockien ins Freie. ES trieb Regina hinaus. Vielleicht kam sie draußen besser ins Reine mit ihren quälenden Gedanken. Erst spät kam fle wieder heim und warf sich müde aut ihr Lager, ohne zu essen. Am nächsten Morgen las sie die beiden Briese noch mals durch, dann fetzte sie sich hin, um sie zu beantworten. Sie konnte nicht tun, was man von ihr verlangte. Es wäre ihr wie eine Unwahrheit, eine Heuchelei erschienen. Und wenn es Unrecht von ihr war, nicht zu ihrem Gatten znrück- zukehren, io mußte sie ebendieses Unrecht tun. SS k«nn niemand über sich selbst hinan». Verzeihung sollte Klau» haben, aber weiter mit ihm zummmenzuleb.en, ging ihr wider die Namr. An demselben Tage, an welchem Regina die beiden Brieie erhielt, trat Fritz Harienstem mit allen Zeichen der Erregung bei Klans ein. In der Hand trug er ein Buch. Dies hielt er dem Freund vor die Augen. „Kennst du die» Luch, KlauS?* Der sah erstaunt in de? Freundes erregtes Gesicht und dann auf das Buch. „WaS ist damit, wie heißt es?* Fritz sah ihn forschend an. „Auf der Lebensjahr!. Skizzen und Er zählungen aus dem Neiseleben von C. Hart mann." j „Ein etwas langer Titel, — was ist damit?" „Klau? — dies Buch hast du geschrieben." „Ich?* „Ja, du.* Klans schüttelte trübe den Kopf. „Leider nein. Wie kommst du daraip?* „Wenn ich zum Scherzen aufgelegt wäre, würde ich dich tragen, ob du dich von einer fixen Idee beherrichen läßt. Warum soll ich partout der Verfasser.sein?* „Weil es deins Erlebnisse, dein Stil, dein Geist ist, der daranS spricht. Kleine Eigen heiten und Redewendungen, die nur dir eigen find, alles deutet darauf hin, daß du der Autor des vielgenannten BucheS bist. All« Welt will diese? neue Werk lewn, die Kriiik ist einstimmig begeistert davon, man empiahl es mir mit lobenden Ausdrücken. Ich holte es mir gestern abend." „Dann hast du dich eben getäuscht.* Fritz ging kopstchüttelnd aus und ab. Plötzlich blieb er stehen und richtete sich mit einem jüben Ruck empor. Er iah Klaus mit großen, leuchtenden Augen ins Gesicht, als sei >hm eben em wunderbarer Gedanke gekommen, i Er wollte sprechen, hielt aber dann das Wort ' zurück und sah nachdenklich vor sich hin. Preise für deutschen Tee. Aär Ersatz!«« (deuischtn Tee) sind bekanntlich Richtpreise vom KriccirernähningSamt festgc'evt. Dieter Preis- rrgelung, die besonder» als Avbalt für die Beuriei- tnnfl der Preise seilens der Preisprüfungsstellen und Gericht« dient, suchen sich neutrdingS manche Drogen- und andere Firmen dadurch zu cntzieken, daß sie diese TceS als Medizinaldrogen oder Medizinaltee» bezeichnen, wie die» z. B. bei Tee aus Brombeer-, Himbeer- und Erdbeerblättern neuerdings geschehen ist. Solchen Versuchen ganz unberechiigter PreiS- fordenung ist mit aller Entschiedenheit enigegen- zutceten. Gericktsk-lle. Dresden. Der Inhaber des städtischen NuS- stellungsplases in Dresden, Gastwiit Hovifeldt, hat durch den Göllitzer Kaufmann Engel große Mengen Sveiseöle auikaufen und diese durch den ehemaligen Flciichermeislcr Hauenstein zu Wucherpreisen ver kamen lassen. Alle drei wurden deshalb Ende 1916 zu hohen Geldstrafen und einigen Monaten Gefängnis vernrteiit. DaS Reichsgericht hob jedoch das Ur teil der ersten Instanz auf. Bei der neuen Ver- kand ung wurde jetzt Hohlseldt zu 3 Monaten Ge fängnis und 32 892 Mark Geldstrafe oder 2 Jahren Gefängnis, Hauenslein zu 5 Monaten Gefängnis, und 32 600 Mark Geldstrafe oder 2 Jahren Ge- sünani» und 3 Jahren Ehrverlust und- Engel zu 2 Monaten Gefängnis und 32 892 Mark Geldstrafe oder 2 Jahren Gefängnis verurteilt. (Sraudcnz. Die hiesige Strafkammer ver urteilte die Kaufleute Gebrüder David und Nathan Meyer aus Neuenburg wegen Wuchert mit Grütze und Graupen in 24 Fällen zu je 36 000 Mark Geldstrafe. Vermischtes. Waffenruhe und Waffenstillstand. E? ist schon ans den amtlichen Bekanntmachungen der letzten Tage ersichtlich, daß zwischen Waffen ruhe und Waffenstillstand ein Unterschied besteht. Die Waffenruhe wird an Ort und Stelle zwischen den beteiligten Militärbesehirhabem abgeschlossen und besteht einfach darin, daß das Fener eingestellt wird und die Waffen für länger« oder kürzere Zeit ruhen. Man benutzt diese Ruhezeit meist zur Auflestmg von Ver wundeten, Beerdigung von Gesoffenen oder auch, wie fetzt an der Ostfront, zur Vorbereitung enies Waffenstillstandes. Der Waffenstillstand wird als staatsrechtlicher Akt von besonderen Bevollmächtigten der Regierung und der Heeres leitung abgeschlossen. Durch ihn wird die ge- samie Kriegstättgkeit eingestellt, und e? werden dann gewöhnlich auch besondere Bestimmungen über Truppenbewegungen, Verproviamiernng, Austausch von Gesungenen usw. getroffen. Daraus schon ergibt sich, daß eine Waffenruhe von heute auf morgen vereinbart werden kann, während dem Ablchluß eines Waffenstillstandes länger« Beratungen voranzugehen pflegen. Tie „Tarnkappe" des Weltkrieges. Wie der ,Daily Chrom'cle' mitzuteilen weiß, beschäftigt man sich jetzt im Lager der Verbün deten eifngst mit dem Problem, durch Verwen dung einer neuen „Feldsärbung" Soldaten und Waffe in den schützenden Mantel der Unsicht barkeit zu hüllen. Man geht dabei auf eine Erfindung zurück, die ein französischer Osfizier eiwa ein Jahr vor Beginn des Krieges dec französischen Heeresleitung anbot. Diese ver hielt sich damals ablehnend, weil nach der An- Ichauung der Sachverständigen iener Zeit in einem kommenden Kriege unler der Einwirkung der weittragenden Waffen die Truppen der kämpfenden Heere sowiew kaum jemal» in die Lage kommen würden, viel von ihren Feinden mit dem bloßen Auge wahrzunehmen. Nun aber hat der Siellungstrieg, bei dem die feind lichen Gräben ost nur einige Meter von den eigenen entfernt sind, den Wunsch. Menschen und Waffen möglichst schwer erkennbar zu machen und demgemäß also die Frage der Färbung der Bekleidung und Ausrüstung wieder mehr in den Vordergrund des Interesse» treten lassen, und da man lm Lande des JuleS Verne leicht geneigt ist, den kühnsten Phantasten Glauben zu schenken, so hofft man, in der neuen Farbe eine Art Tarnkappe gefunden zu haben, die^aHe Wunder der Märchen in den Schalten Wenn Klau» die? Buch nicht geschrieben hatte, dann mußte Regina die Verfasserin sein. Nur sie war so eingeweiht in Klaus'Reise erlebnisse. Und nun schoß ein Lichtstrahl in ihm auf. Ganz plötzlich kam ihm die Erkenntnis, wie die» Buch entstanden war, welchen Zweck e» hatte, und er erstaunte vor Macht und Gewalt reiner Frauenliebe. Nun siel ihm auch ein, daß Regina einmal ängstlich und verlegen ein umfangreiches Schriftstück vor ihm zu verbergen gejucht hatte. AÜes war ihm klar und verständlich, und fast andachtsvoll erkannte er die opferfähig« Liebe eines edlen Frauenherzen». Er sah auf das Buch nieder und strich leije mit der Hand darüber. Es war wie eine scheue, zarte Liebkosung. Dan» legte er das Buch vor Klau» hin. „Lies das Buch, Klau».* „Jetzt nicht, Fritz. Ich bin unfähig, etwas zu tun oder zu denken, bis ich von Regina Antwort habe." Fritz sah ihn ernst und bedeutungsvoll an. „LieS das Buch, sage ich dir und säum« nicht. Eine Offenbarung wird es sür dich ent halten. Klaus, — wenn dies Buch dich nicht erleuchtet wie mit taufend Flammen — dann gebe ich dich auf." Klaus griff zögernd nach dem Buch. „Lu bist sehr sonderbar, Fritz. Ist eS dir so wickiig, lo will ich eS lesen." „Aber sogleich, versprich es mir." »Ja, ja." „Dann adieu. Morgen sprechen wu > - kr darüber.* Damit ging er davon. Hiwis tKortjetzung tolgt.)
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