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Ottendorfer Zeitung : 21.12.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191712212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171221
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-12
- Tag 1917-12-21
-
Monat
1917-12
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.12.1917
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veuMaM Manzen — Nach der Ablehnung des FnedenSangebolS. — Das deutsche Friedensangebot vorn 12. Dezem ber 1916 wurde von unseren Feinden auch als ein Zeichen finanzieller Schwäche auSqelegt. Den ehrlichen Willen, das unnütze Dötkervlnten zu beenden, erkannten fie nicht an. Wie sehr sich die verblendeten Gegner getäuscht halten, sollte fie das iolgende Kriegsfahr 1917 lehren. Deutschlands Finanzkmfi zur Weiterführung seines Verteidigungskrieges war mcht nur ungeschwächt, sondern ward nun erst zu einer gewaltigen Entfaltung gebracht. Das beweist der Eriolg der beiden KuegLanlechen nach dem Friedensangebot während des Jahres 1917, die zusammen 25.580 Milliarden Mark erbrachten. Das find über 4 Milliarden mehr als die Anleihen des Jahres '916. So groß der Friedenswille im deutschen Volke ist, io stark ist auch der Wille zur Erreichung eines ehrenvollen, dauernden Friedens, der seinen Ausdrück findet in der starken Beteiligung des dent'chen Volkes an den Kriegsanleihen. Bei der 6. Kriegsanleihe waren mit kl inen Zeichnungen bis 2000 Marck 6 204 844, bei der 7. Kriegsanleihe 4 778 695 Zeichner beteiligt. Das sind über 90 »/o aller Zeickner überhaupt. Die Ausnahme, die dis Antwort der Feinde ans die deutsche Bereivchait zum Frieden im Heere und in der Marine sand, spricht deutlich daiür, daß uniere braven Kämpfer zu Lande und zu Wasser begriffen haben, dafi es in diesem Völkerringen nicht nur auf die Kratt des Schwertes, sondern letzten Endes auch auf die Finanztrait des Volkes ankommt. Heer und Marine beteiligten fich bei der 6. Kriegsanleihe mit insgesamt 1295,85 Mill. Mk. Bei der 7. Kriegsanleihe ist die Beteiligung des Heeres und der Manne noch stärker, sie beträgt ins gesamt nach den bisherigen Feststellungen 1440 34 Mll. Mk. Das Verständnis im Volke für die Stärkung der Fiuauzkrast des Reiches zur erfolgreichen Durchführung seiner Verteidigung zeigt sich auch in den Emrahlungen auf die Kriegsanleihe. Von den insgesamt gezeichneten Beträgen waren an dem auf den ersten Zahlungstermin folgenden Answeistage der Neichsbank bei der 6. Kriegsan leihe 1O,43OMilliardenMark oder 79.5 °/n gezahlt. BK der 7.Kriegsmacht find bis zuml-Dezember 1917 1t 698 Milliarden 'Mark, das sind 93,9 °/o des bisher bekavntgewordenen Zeich- uunssergebnissts von 12.458 Milliarden Mart eingezahlt worden. Die JnamMckmahme der Neichsdarleimskossen ist hierbei außerordentlich gering. Sie beträgt bei der 7. ^eass-ileihe bis zum 1. Dezember 1917 nur 177,4 Millionen Mark, das sind 1 52 °/o deS bi» zu dem ge nannten Tage voll gezahlten Aulrihewette». Die bis zum 30. November 1917 bewilligten Kriegskredite in HSHe von 94 Milliarden Mark sind durch 73 MiSiarden langfristiger Kriegs anleihen gedeckt. Das find fast 80 °/o aller Kriegskredite, während das Verhältnis in Eng land 40 °/a und in Frankreich sogar nur 20 °/o beträgt. Der Wert der langfristigen Anleihe gegenüber den kurzfristigen unserer Feinde liegt auf der Hand. Diese Art der KnegSkosten- deckung konnte in Deutschland von Anfang an durchgelührt werden, unsereFeinde lochten innerem Beispiel erst viel später. Hierin zeigt sich die weite Finanzwittschast Deutschlands und seine unerschöpflich« Finanzkrack am deutlichsten. Die Stetigkeit der deuuchen Finanzen be ruht darauf, das die zur Deckung der KriegS- kosten aufgebrachten Kiiegsanleihebeträge zum weitaus größten Teile im Lande verbleiben. Sie wandern nicht, wie bei uweren Feinden, ins Ausland. Die Folge davon ist, daß der Goldbestand der Reichtbank sich erhält und Kapitalaniammlungen erzeugt werden, die in dem Anichwellen der Spalkaffeugetder und der Bankdepots ihren Niedenchlag finden. Die deutsche Fiuauzkrast nimmt nicht ab, 'andern erbält sich stabil und kann tttr weitere Zwecke der Landes verteidigung jederzeit wieder nutzbar gemacht werden. Tie Unwahrheit der gegneruchen Be hauptung, das Friedensangebot vom 12. No vember 1916 sei auch aus der finanziellen Schwäche Deut'cblands bervorgeaangen, wird Oer Müßiggänger. 18s Roman von H. Eourths-Mahler. Gower»»»., Die alte Dame, bei der fie Wohnung ge nommen hatte, besorgte ihr auch ihre Mahl zeiten. Sie schalt. Mündlich rureoend, daß die tunge Frau io wenig zu sich nahm. „Dabei können Sie sich trotz unserer guten Lust nicht erholen, Frau Rotbart, und Ihr Ge mahl wird gar nicht zufireden sein mit Ihrem Aussehen. Viel zu Reich sehen Sie aus. Sie müssen bester essen, damit Sie rote Wangen be- lommen," sagte sie oft. Regina zwang dann ein schattenhaftes Lächeln in ihr Gesicht. „Ich werde dafür länger bei Ihnen bleiben, jedenfalls bis der Sommer zu Ende ist, dann habe ich noch viel Zeit zur Erholung," ant wortete fie eines Tages darauf, und die. alte Dams freute fich, ihre Wohnung auf so lauge vermietet zu haben. Ihrem Verleger hatte Regina ihre neue Adresse angegeben. Sie erhielt einige glänzende Besprechungen des Werkes zugeschickt. Es begann Angehen zu erregen und wurde stark gekauft. In kürzester Zeit würde die erst« Auflage vergriffen sein. Die Kritik lobte die frische, geistvolle Art des Amors, den originellen Stil nnd die klare, treffende Schilderung. Dian versprach, sich viel von dem jungen Talent. Der Verleger bat dringend nm neue Arbeiten. Was Regina bei dielen Berichten empfand, war unbeschreiblich. Mit trüben, umflorten Angcri sah sie aus die glänzend««: Kritiken und durch Art und Ersolg der beiden Kriegsanleihen im Jahre 1917 am ichlagendslen dargetan. ChurchiA gegen den Frieden. Keine Revision der Kriegsziele. Kem Ereignis darf voMergehen, ohne daß Churchill ihm einige Worte wrdmet. So auch jetzt. Ec hielt in Bradford eine Rede, in der er u. a. aukführte: Da» Herz Rußlands ist gebrochen nicht nur durch die deutsche Macht, sondern auch durch das deutsche- Volk und die deutschen Intrigen. Ruß land liegt nun danieder. Dieses traurige Er- riznis hat den Krieg verlängert und England, Frankreich und Italien eines Preises beraubt, der schon beinahe in ihrem Bereiche lag. Dieser Borsall war es auch allein, der nus den Ge- sahrrn nnd Leiden ausletzte, die wir nicht wüntchtrn, aber denen wir nicht erliegen werden. Unser Kriegsziel ist noch genau dasselbe wie an jenem Auanstabend 1914, als wir wußten, daß die dem'chen Armeen die belgi'che Grenze überschritten hatten. Derselbe Geist beseelt uns noch heute. Wir haben die Kriegsziele nicht vergrößert, aber anch nicht verkleinert. Wir werden kein Wort davon zurücknehmen. Wir find nicht in den Krieg gezogen für territorialen Gewinn, wir kämpfen nicht für Beute oder aus Rache; wir werden befriedigt sein, wenn der preußische Militarismus ent scheidend geschlagen und das deutsche Volk aus seiner verhängnisvollen Bezauberung errettet ist. Jeder Bund von Nationen würde einen Fetzen Papier wert sein, wenn er auf dem Triumph Hindenburgs und Tirpitz' beruhte. Jetzt Flieden zu machen, hieße für immer untere Kinder an die zeitlichen Folgen des russisch»!: Zusammen sturzes binden. Er erkenne an, so suhr Chur chill sort, daß dje Militärische Lage ernst sei, aber er befürchte kein militärisches Unglück. Schlimmer als die militärische Gefahr sei die, daß das Volk durch annehmbare FnedenSbedingnngen verlockt werden könnt«. Deutschland würde dann nur stärker i werden, als es jrüher war. Churchill wies weiter darauf hin, daß es Minister gäbe, die eine Revision der KriegSzixle wollten. Das bedeute: nichts anderes, als daß sie Frieden mit den siegreichen Deutschen schließen wollten. Nach seiner Meinnng verfüge England über alle Mittel, um den Krreg erfolgreich sonzusetzen, und wenn Rußland vorläufig ansscheide, so habe man nun die allmäbirch lräwger werdende Unterstützung der Vereinigten Staaten. Aber während des größten Teiles des solgenbcn Jahres werde England daS schwerste Gewicht der Kriegslast zu Lande zu tragen haben nnd gleichzeitig den Umeneebootkrieg mit Enolg be- kämpien müssen, sonst könne kein Sieg sein Untere ganze nationale Krack, . so erklärte Churchill zum Schlüsse, mutz eingesetzt werden. * Ein Funk'pruch aus Zarikoje Selo bewgi: Der Rai der Vottstommissare wird vorauöstcht- tich während der F-ndensveihanolungen die Vorschläge und Äußerungen der Vertreter de: kkieMhrenden Mächre den Truppen der ver bündeten und feindlichen Völker sofort dur- Funkspruch millecken. Desgleichen wird auch der ganze Gang der Verhandlungen übe-mmeN werden. Lant nachnägtich eingetaufenen Nach richten haben die Verbündeten prinzipiell ihr Emverständms zur Eröffnung von Verhand lungen über einen Waffenstillstand unsererseits eritärt, wobei fie jedoch nicht nur unsere Front, sondern auch die ihre in Betracht zogen, und zwar unter der Bed-ngnng, daß wir auch nicht nm eine Werst zurnckgehen und den deutschen Truppen keine Nahrungrmiltel lietern würden. PoUtrsebe ^unrl^au. W Stacht-««. *Ter allgemeinen Gihöhung der Pettonen- tarne wll eine ummssende Neuregelung der Güle: tartte lolgen. Der dem baye- rnchen Landtag zugegangene Siaa'rhansdattrent- wun kündigt sie als unvermeidlich an. Bei der Neuregelung soll insbesondere dem Gesichts punkt der stärkeren Belastung der iragiähigeien Schultern und anoerertens der möglichsten dachte daran zurück, was sie sich einst davon i erhofft hatte. Und dann ging fie mit fich zu Nate, ob es nicht geradezu ihre Pflickt sei, Klaus das Werk und dre Kritiken zuzusenden. Vielleicht übte es trotz allem einen segensreichen Einfluß aps ihn au?. Zugleich aber würde er daraus ersehen, wie sehr sie ihn geliebt hatte, wie heiß sie gewünscht hatte, ihm zu einem besseren Leben zu ver helfen. Und ihre scheue, stocke Seele schreckte davor zurück, ihm dieses indirekte Geständnis zn machen. Sie glaubte.ja, seine Liebe gehöre Charlotte Marlow. Und wenn Regina daran dachte, wenn sie im Geiste das Bild wieder vor sich sah, das ihren Gatten zu Füßen der Sängerin zeigte, dann er,stierte sie vor namenlosem Weh. — Als sie endlich etwas ruhiger geworden war, schrieb sie den Brief an Hartenstein. Einige Tage darauf fragte sie auf der Post nach Briefen für sich. Zwei Stück wurden ihr aus gehändigt. Der eins war von Fritz, der andere von Klaus. Es war dasselbe Briefpapier, wie er es zu jenem Brief an die Sängerin benutzt hacke, den Regina in der Blumenhandlung ge sehen hatte. Wie ein scharfer Stich ging eS ihr durchs Herz bei dieser Erinnerung. In ihrer Wohnung wieder kingekommen, setzte sie sich mit wildkloptenvem Herzen ans Fenster, um die Briefe zu lesen. Sie faßte zuerst nach dem Hartensteins, aber dann legte sie ihn wieder hin und öffnete das Schreiben ihres Mannes. Schonungderwirtschastlichschwächeren Kräfte Rech nung getragen werden. Die Verkehrsverwal- tung verlangt für die bevorstehenden Verhand lungen ihre BewegnngSsreiheit. * Zur Vorbereitung der Gründung eines Neichsbeamtenbundes ist in Berlin ein NeichsarbeitSaurschuß der Beamten und Lehrer gewählt worden, der bis zur Gründung de§ eigentlichen Verbandes die Interessen der Beamten vertritt. Der Reichsarbeitsausschuß hat in der ersten Sitzung die grundlegenden Fragen seiner Oraannation »estgestellt, die Richtlinien sür die Beamtenbesoldung besprochen und die Ausarbeitung der Grundsätze, bei deren Erörterung eine einheitliche Auffassung zutage getreten ist, einem Unterausschuß übertragen. Er wird von dem Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Beamtenvereine und der Interessen gemeinschaft Deutscher Beamtenverbäude gemein sam geleitet. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin. *Die Beratung der Wahlrechts Vor lagen im preußischen Ab geordnelen- hause ist in erster Lesung zu Ende geführt worden. Nach langer Debatte wurde der Ge setzentwurf an eine Kommission von 35 Mit gliedern verwiesen. Polen. * In Warschau haben Studenten Kund gebungen sür Pilsndski nnd die inter nierten Legionäre veranstaltet, die znr Ansammlung größerer Menschenmengen führten'. Bei dem Versuch, nnier Abfingen ausreizender Lieder ins Innere der Stadt zu ziehen, kam es zu Zusammenstößen mit der Schutzmanntchaft und hinzugezozenem Milckär. Mehrere Personen, darunter ein denffcher Schutzmann, wuroen leicht verletzt. Unter den Verhafteten sind drei Studenten, nenn Schüler nnd eine Schülerin höherer Pvivatlehranstalten. Die Kundgebungen waren von der polnischen Jugend, insbesondere von der Pfftudski ergebenen freien polnischen militärischen Organisation (Pow) vorbertftet und geleitet. * Der ehemalige Staatssekretär des Nnßern. Grey, erklärt sich in bemerkenswerten Worren gegen eine Aussperrung Deutsch lands vom Welthandel nach dem FriedenSschluß. In dec Vorrede zu einem Buch /„Der Weg zum Fortschritt" erklärt er, daß jede Ordnung im Sinne einer daueinden HaudMiAnr! die Fornetzung und nicht das Ende des Krieges bedeuten würde. So ein wavchcntticher Boykott würde damit nur be weisen, daß der Krieg noch nichi zu Ende ge- kämpfl sei. Grey fügt dintil, daß die liberalen Giundsätze des FreihanaeiS, der Sozialrrform nnd deS Foruchrftts sich durch den stneg nur bestätigt Hüften. Geld- und Arbeiterfragen ver langten neue Formen. Echwsde«. * Professor Dr.Wenman, der im Ministerium HammarSliöld Minister sür di« Kirchliche Depu- t.won war, hielt in Upmla eine Rere über das Verhäckms Schwedens zur Alands- srage. Er sührte darin auS, das; Schweden sogte'ch nach Abschluß eines Waffenstillnandes zwilchen Dsunchlanv nnd Rußland die Enl- lernung der Befestigungen aus Aland per langen müsse. Die Arbeit solle durch eine iniernctt'snaie Kommnfion überwacht werden. Die vhwedvcheuBlätter besprechen dieien Vorschlag lebhaft und bezeichnen ihn als beherzigenswert. Portugal. * Mit dem Sttg der Revolution in Lissabon tcheml die Ruhe un Lande einst weilen wieüerhergeslellt zu sein. Nach einer Havarmetdung bat die neue Regierung evnchieeeu, dag das Parlament aufgelöst nmd. Sie Hal den Präsidenten der Republik amge- torven, zmiickzuttclen. Da dieer sich weigert, w wurde er enuchl, sich als verhauet zu be trachten. Ler RtvoluffonSausschuß bekräftigt in einer öffevilichen Ertläning leme unbedingte Anerkennung der Verpflichmugen der vorigen Negierungen und bewahrt die Treue zum Länd- mS mtt Euglano uns den Nationen,. die gegen Deutschland kämpckn. — Ber den Unruhen in der Hauptstadt sind 100 Personen gelötet und 500 verwundet worden. Rutzlau». *Der japanische Gesandte in Petersburg teilt mit, daß Japan weder die Absicht ge habt habe, noch haben werde, Rußland den Krieg zu erklären. Ein Mitglied der Ge sandtschaft erklärt das Gerücht, nach dem zwischen England und Japan ein Deurag bestehe, laut dem Japan, iaks Rußland mit Deutschland einen Separaisrieden schließe, an Rußland den Krieg erklären würde, für Erfindung. * Die finnische Regierung unter nimmt, nachdem der Landtag einstimmig die Unabhängigkeit deS Landes proklamiert hat, Schritte, nm die Anerkennung der Mächte für die neue Republik zu erwirken. Amerika. "Der EisenbahnerauSstand in Argentinien nimmt, wie Ententeblätier be richten, immer deutlicheren friedevSfreundlichen Charakter an. Angeblich unter dem Einfluß deutscher Agenten weigern sich die Eisenbahner, sür den Vikrverband bestimmte Lebensmittel nach der Küste zu transportieren. freunälicke Runäesgenos len. Ein Plan zur Aushungerung Rußland». Die junge, aus den Wehen der von der Entente begünstigten Revolution geborene russi sche Republik hat den bisherigen Verbündeten, zumal England, Frankreich und Amerika, einen bösen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt, wo sich Rußland zum erstenmal auf seine eigenen Interessen besinnt, bekommt eS sofort zu spüren, was die Entente »nter ihren vielge priesenen Grundsätzen von „Neutralität", „Frei heit und SelbstbestimmungSrecht der Völker" versteht. Die Entente behandelt Rußland eigent lich bereits wie einen Feind, faßt eS mit den blockierten Mittelmächten in eine Vorstellung zu sammen, schickt keine Lebensmittel, keine Waren und kein Geld mehr. Das Deutschland zuge- dechle LoS der AvShungerung wird flugtz auf Rußland ausgedehnt. Ein solcher Plan wird allen Ernstes im .Journal des DrbatS' von Auguste Gauvain erörtert. . Nur die Aushungerung Rußlands könne jetzt noch eine Wendung der Lage in Rußland bringen. Erst wenn das Volk vor der Gefahr stünde, Hunger» zu sterben, wenn seine Leide» unerträglich würden, erst dann werde eS ein sehen, wohin eS die Leute geführt haben, die sich jetzt die russische Regierung nennen. Der Verband dürse nicht zögern, die schärfften Mittel anzuwenden. Ec müsse jede Ausfuhr von LebenSmitleln nach Rußland ausS schärfste ver bieten. W bon habe die» begriffen, und der Velband müsse »einem Beispiel lolgen. Zum Giück sür Rußland wird dieses Druck mittel der Aushungerung wirkungslos bleiben. Denn ine Litierungen der Elftem« an LebenS- mitteln nach Rußland waren recht gering. In erster Linie wnrren immer Kriegsmaterialien auSgeiührt. die Rußland im Falle einer end gültigen Verständigung mit den Mittelmächten nicht mehr braucht. Den notwendigen Bedarf an Lebensmitteln und Rohstoffen aber kann Rußland mit den Mittelmächten last restlos für unbegrenzte Dauer des Krieges ausmuschen, wie eS auch erne Stärkung seines Kredits nament lich durch Deutschland im Falle eines Sonder friedens erwarien darf. Weit schärfer dagegen äußert fich der Zwang der Enten!« auf Jiatten. Dieies Land ist nicht imstande sich selbst zu ernähren und muß seinen Willen dem 'einer Verbündeien beugen. Di« .Tribuna' gesiehl das leibst zu. Sie vergleicht zahlenmäßig die Abhängigkeit JialienS und lomml zu dem Schluß, daß nur die Enlentt Kohlen nnd Getreide nach Jialien bringen kann. Der Ausfall der Zufuhren würde eine Kata strophe zur Folge haben. Italien liegt alio fest an der Kelle, und die wahnwitzige Rede Wiltons gegen Deuischlqnd und die übrigen Mittelmächte nm der Androhung der Ausdehnung der Kriegs erklärung anl Lstttreich-Ungaui, Bulgarjen nnd die Türkei hat offenbar mir.den Zweck, Italien noch sefier an die Ememe zu sesseln, das be ll ogene Volk noch sicherer in den Strudel des gemeinsamen Verderbens mitzuleißen. Es enthielt eine volle, offene Beichte, heilige Beienerungen seiner unwandelbaren Liebe und verzwei-elle, rührende Bitten um Verzeihung und um ein Wiedersehen.'; Regina las den Brief wieder nnd wieder, nnd endlich schmolz der starre Schmerz und heiße Tränen entströmten ihren Augen. Es war ihr eine Wohltat, ihn nicht io schuldig zu finden, als es den Anschein gehabt hatte. Auch den beigelegten Brief der Sängerin la? sie durch und ein Granen be'chlich sie, daß es solche Frauen auf der Welt gab. Lauge saß sie dann mit ge-chlossenen Augen da nnd ließ sie die Worte ihres Mannes im Herzen widerklingen. Ihr Schmerz halte den ärgsten Stachel verloren, seit sie wußte, daß nur eine launenhafte Verirrung ihn zur Treulosigkeit verlockt hatte. Zugleich fühlte sie aber mit unumstößlicher Sicherte t, daß sie nicht imstande sei, zu ihm zurückzukehren. Sie hatte das Ver trauen zu ihm verloren, das schöne, felsenfeste Vertrauen in seine Liebe, und ohne dies dünkte ihr eine Ehe unhaltbar. Verziehen hatte sie ihm, und ihre Liebe zu ihm war noch ebenso tief und sest wie einst, aber das war sür einen Charakter ihrer Art nicht genug. Regina erhob sich und lah znm Fenster hinaus. Auf dem Müggelsee war reges Leben und Treiben. Ruderboote und Segeljachten kreuzten hin nnd her. Ein Schleppdampser zog schwere Lastkähne, mit Sand gestillt, hinter sich her nnd mehrere Passagierdampfer fuhren vor über. Von dem einen erklang Musik und fröh liches Jauchzen, überall Leben und Bewegung. Und sie stand allein, verlassen, losgelöst von allem ' SSM-» _r »»-—« in der Einsamkeit ihre? Zimmers und nahm mit trüben Angen da- Bild in sich auf. „Kehr' zurück zu ihm, vergiß waS geschehen, und glaub' seinen Beteuerungen," klang es lockend in ihrer Seck«, und «in sehn'üchliger Seufzer gnoS über ihre Lippen. Aber dam» malte sie sich aus, wie sich dann ihr Leben ge stalten würde. Jeden feiner Blicke würde sie beargwöhnen, jedes Wort deuten und abwägen. Wenn er auSging. würde sie die Unruhe, die Li'«rfucht auf eine etwaige Nebenbuhlerin be- herrichen, und wenn er heimkehrte nnd sie in seine Arme nahm, um sie zu küssen, würde jenes schreckliche Bild vor ihren inneren Augen stehen. Sie würde ein kleinliches, mißtrauisches Weib werden, würde den Glauben, das Vertrauen n-cht wieder finden können. Nein — nein — nein. DaS konnte sie nicht über sich gewinnen. Besser, jetzt den Schmerz durchhalten, als an sausend Nadelstichen zugrunde gehen. Aber ihr Werk — sein Werk wollte fie ihm nun senden und die Kriliken darüber. Wollte ihm schreiben, welches Honorar sie dafür er hallen, und daß der Verleger neue Arbeiten verlange. Vielleicht brachte sie ihm doch noch Erlösung von seinem tatenlosen Leben, viel leicht suchte er in der Arbeit Ersatz sür ihren Verlust. Dann wollte fie gern alle Schmerzen tragen, und wenn er Nubm und Ehre errang, sich still daran treuen. DaS alles wollte sie ihm schreiben — heute gleich — sofort. — AlS sie sich umwandte, fiel ihr Hartensteins Brief ic> die Augen. Den hatte sie ganz vergessen Sik öffnete ihn und las: Vc Das ! träger, wegen, de Siorthing Kriegsaus' geben. T nationalen verliehen, wurde dei überwiesen Tas Kompagr schlesischen Führung rnents au der Ofscus stürmle, 1: Kienz. Mn 2 gerrak. Kragerö b Friedhof Leichen iw geickwcmni grab Hal das dieser Zmör Eine vbn Puvalcwgi besuchte V ein« Enln erklärt wir dauernde. bezug au gesunden I die Weifst ongestelliei Verhüll inss der Ansich- gebern un der geistig Verteilung Schwi Im Bahn suhr der tz wend, dcn und stieß Tote und aus Aache Perle Bei der 6 sind jung! PerlrntM Und «in hl zum Verl geliefert w M-ßs Fany maa Eropbeere Wiederholt fahrt nach Nun wuid Eendaime, sanden da sechs Zeni und acht S Auch di'che Effe dje manch? lichkeil lau Wirkung c rinnen in fördern sin Papti ersten papi Tagen im weiden. Papterkleii Neuerung werden, l verfingen Ratio Dieser Ta der M'-Ich zwei Zehi Schwache ein-Liier 1 Etnhe richlen nor „Lieb Trostes, — da) i Brief hc haben, z! für ei» st hatten. Leben m haben sot Wie. denken, v ich täglick nnmögttck Weib ist sind ein Bests ne verzeih»» zurück, g holt. Er und wird die recht' Wir sind Sie — r blieb er t können, ' Sie, lie wenigsten WaS schelM. und hofft, schließen selbst ein liebe tre von, sich HartsuM
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