Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 03.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191807036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180703
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-03
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.07.1918
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ferner« kretär ge« mäe. irie Lloyd folgendes zahl erst« ch Europa die Ver« Fein^- za unmöglich der Ver« angegebea rnn nicht sn an der chen. In natürlich Wer vom hen, der« den An« r ich doch )eten voll >en. Wir «ffe. >en, ganz s Schlacht gang deS ien waren 8 zu er- ischen ans )as gleiche ruf unsere der letzten er. Angriff die letzten n Dörfern st nutzlos sprechen. : noch das Ziehungen stand an« anze Land in Ruß« dern auch rd Helsen, schlossenen In Ruß« begreifen, mtlich ist. besonders Gewährs- iehr denn funehmen, us ihre« nge geben rglich, nur Asquitd er Hinsicht f bin nicht en haben zte. Die chend, es ilitürischen blich viel ls Siege ppen usiv> ffen, eine denn drei nicht dir s Krieges, ubündeten h erinnere ien. M nd geben r Eindruck ne Gefahr ;roß aum M, die unendlich c geb«!- wenn es geh und will di' r Nugen. in wenig -auenhert sicht, da» E einet ne Liebt Tod id ;gen an der Ab er Haiti ^e, weicht zuwenden übzülü^ edcr asts sich viel nge, nicht id, hosslt Ingeborg >r davon- emigrn Tisch gt- schivrrr-rn r er n"t ibor kal» turückhalkend blieb, wurde sie ganz verzagt unglücklich. Ihre sie vergötternden Elterir einen schweren Stand mit ihr. Sie ihnen ganz offen erklärt, daß sie Heinz Römer liebte und daß sie nicht mehr froh glücklich sein könnt«, wenn er nicht ihr 'tt würde. ^vnllers wußten nicht, was sie tun sollten, chrem zärtlich geliebten Kinde auch diesen zu erfüllen. Vergeblich waren alle Fladungen zu Soupers und Diners. Auch ^^iührten festen Tage zum Tennisspielen sonstige Veranstaltungen blieben erfolglos. t°»*Meborg wurde ganz krank und nervös ^^.heimlicher Sehnsucht. Eines TageS traf Goßegg, als sie gerade aus einem f<Mft auf die Straß« trat. Sie begrüßten und gingen nebeneinander weiter. geht es Magda, Herr von Goßegg? Mt es ihr imDiakonissenhsim?" 8»""derbarerweise sehr gut, gnädiges Fräulein. Mn diese Passim für Kranke allerdings ^verstehen/ nicht. Aber ich kann verstehen, K^ngda eine sehr gute Krankenpflegerin sein Wenn ich mast krank werde, mutz sie mich ^wt pflegend »r«ollen wir jedoch nicht hoffen/ sagte Besicht niitleidig in ihr schmales, Lw.sseS war sie gar nicht mehr, die kleine M' Md, ihr Liebeskummer um den sincr- TE" Heinz schien sie ganz elend zu machen. , Heinz war ein ausgesuchter Dickschädel, " nicht endlich vernünftig wurde. f^Ab ML? .»Doktor der Volkswirtschaft." Der Mieleuropäische Verband akademiicher Ingenieur- Mine hat in einer Eingabe an den preußischen /Mag für die technischen Hochschulen um das W der Doktorpromolion sür Nationalökonomie ^gesucht. Die neuen Doktoren sollen „Doktor ^Volkswirtschaft* oder so ähnlich benannt werden. . Wegeverbot Mr der dcutsch-österreichi- M Grenze. Eine neue Verordnung be- §Mt, daß der sogenannte „Kammweg* im Msngebirge, der an der Grenze entlang teils M deutsches, teils durch österreichisches Ge- führt, von deutschen und österreichisch - un- «Mchen Staatsangehörigen begangen werden ^f- Jeder über zehn Jahre alte Wanderer M aber einen „Jnlandsausweis" bei sich Wkn. Angehörigen aller übrigen Staaten ist Betreten des Kammweges verboten. An kostbares Dach. Welche erhebliche Gilgen von Kupfer in den Bedachungen großer ^bäude gebunden sind, zeigt das Beispiel der ^ikellerei Henckell in Biebrich-Wiesbaden. Aus An Kupferdach, das zufolge der Beschlagnahme An einem Schieferdach weichen muß, werden 30 000 Kilogramm Kupfer gewonnen. i Schnee am Johannistag! Nach Ge- Mern, Wolkenbrüchen und Hagelböen ist im Mischen Hochland und besonders im Allgäu N Wettersturz eingetreten. Die Berge sind A' auf 1300 Meter herab verschneit. In München zeigte das Thermometer am Johannis- nach Sonnenuntergang 5 Grad Celsius. Papierkleidung für die Tote». Durch ^bayerische Ministerialentschließung wurden 7/Berwaltungs- rind Gemeindebehörden an- Mesen, darauf hinzuwirken, daß die Toten, Mit tunlich, nur mehr mit einer Oberbeklei- aus Papiergewebe bestattet werden. Wenn M Mahnung keinen Erfolg haben sollte, wird Udie Leichenfrauen ein Erlaß ergehen, die Michbaren Kleider von den Leichen zu ent- Men und sie der Stadtgemeinde zur Ler- Mll zu stellen gegen Lieferung von Kleidern Papiergewebe. 800 Mark für eine» Hamster. Die M fremden Hamstern besonders heimgesuchten Mnksämier in Bayern beginnen mit der Aus» Mg hoher Belohnungen sür beweisbare Meilungen über unerlaubten Ankauf von Msmitteln und Schwarzschlachtungen. So /i das Bezirksamt Berchtesgaden eine solche Ahnung von 600 Mark ausgesetzt. » Weniger Zeitungen i» Frankreich. M Borstand der wirtschaftlichen Interessen der ^Mischen Tagespreffe beschloß in der Haupt» Mmmlung am 17. Juni, daß bis ans weiteres i/Tageszeitungen nur dreimal wöchentlich Mirus vierseitig und viermal zweiseitig er- A/en dürfen. Der Beschluß ist auf die immer Mr werdenden Schwierigkeiten in der Papier- Schaffung zurückzuführen. Eine große Anzahl M Papierfabriken wurde wegen Mangels an Mosten geschloffen. Weitere Schließungen Mu bevor. Andererseits soll die Tonnage / die Papiereinsuhr möglichst wenig in An- genommen werden. . Neueste Pariser Mode! Wie die Pariser Mugen melden, wird in den nächsten Tagen neue Nationalauzug zur Ausgabe gelangen. ^f'ge des augenblicklichen Stoffmangels konnten ^Wt nur 30 000 Meter verarbeitet werden. .Paris in Not! Französische Blätter .Mn, die Gesängnisverwaltung befasse sich E.der Lerwendung von Sträflingen zu Seiten im befestigten Lager von Paris. Eine .Ml von Sträflingen, die sich freiwillig ge- hätten, werden unter militärischer Be- Nung b« neuen Verteidigungsarbeiten be- ^ "'üi werden. .Geburtenrückgang in England. Die ^Mtenrate in England und Wales ist im Me 1917 auf 668346 gefallen, die niedrigste seit 1858. Insgesamt hat der Krieg seit M einen Rückgang der Geburten in England ° Wales um 650 OM verursacht. ^Mwetter in der Schweiz. Ein heftiger hat im Kanton Tessin an den Kulturen Schaden angerichtet. Die Neben haben schwer gelitten: Mais, Korn und Kartoffeln sind fast gänzlich vernichtet. Auch die Obst bäume litten schweren Schaden. Drei Brücken wurden vom Hochwasser weggerissen, die Straßen wurden durch Erdrutsche an vielen Stellen unterbrochen. Gastfreundliches Holland. Die hollän disch« Negierung hat das „Hotel des Indes" im Haag angekauft. Zuerst wurde angenommen, daß eines der vielen, durch den Krieg not wendig gewordenen Regierungsämtsr in diesem Hotel errichtet werden sollte. Jetzt stellt sich heraus, daß die Regierung das Hotel als solches wsiterzuführen gedenkt. Als Grund ver lautet, daß bei einer etwaigen Friedenskonferenz im Haag dis holländische Regierung in der Lage sein will, die sK-sden Diplomaten gut unterzubringen. Riefermnterschlagrmg in Nustland. Aus Moskau wird gemeldet: Am 31. Juni ist ei» Direktor der Petersburger Nationalbank, der früheren Staatsbank, mit neun Millionen Rubel geflüchtet. Eisenbahnunglück in Amerika. Bei Hammond in Indiana ereignete sich infolge eines Zusammenstoßes ein schweres Eisenbahn unglück. Die Zahl der Getöteten beträgt 59, die der Verwundeten 115. Eine slawische Legion irr Amerikas In New Jork wird eine' slawische Legion aus in den Vereinigten Staaten wohnenden Vertretern der unterdrückten Völker Deutschlands mrd Österreichs gebildet werden. Man ist der sicht, daß diese Legion ain besten in RutzlaW verwendet wird, vorausgesetzt, daß man sich überhaupt für eine Intervention in Rußland entscheidet. Nach Telegrammen aus Washington dringen die Alliierten bei der Regierung immer mehr darauf, die Intervention zu unterstützen. Mcksuck-Oampfer. Neues Verfahren beim Hcringsfang. Die Erträge der Seefischerei sind heute im Vergleich zu früheren Zeilen hauptiächlich darum viel höher, weil man früher nur die in un mittelbare Nähe der Küste gelangten Fische sangen konnte, während jetzt auch die entfernteren und in größeren Wassertiefen sich aufhaltenden Fischmengen ausgesucht werden. Hierauf beruht auch in der Hauptsache der jüngste Ausschwung der schwedischen und nor wegischen Fischerei. Das Wichtigste dabei ist natürlich die Möglichkeit, den Platz und die Wasserliefe, wo große Fischmengen gefangen werden können, rechtzeitig festzustellsn. Um solche Feststellungen zu fördern, wurden in Deutschland in den letzten Jahren mehrfach Fangprämien ausgesetzt. In Schweden aber benützt man jetzt einen besonderen Dampfer, dessen einzige Bestimmung es ist, nach den Heringszügen zu suchen. Kürzlich war diesem Fischsuchdampfer auch ein Erfolg beschiedeu, der den Vorteil der Einrichtung ins klarste Licht stellt. Der Heringsfang in der Nähe der Nähe war bereits eingestellt und der größte Teil der Fischer war mit den Booten nach Hause gefahren, aber der Forschungsdampfer suchte noch Wester auf hoher See nach unbe kannten' Heringszügen. Es gelang ihm auch, in großer Entfernung von der Küste und in 80 Meter Wassertiefe große Zuge fetter Heringe festzustellsn. Dies wurde auf drahtlosem Wege nach Skagen gemeldet, wo noch die schwedischen Boote zurückgeblieben waren. Diese fuhren sofort nach der von dem Dampfer bezeichneten Stelle ab, gleichzeitig wurde die Meldung nach Schweden wsiiergegeben. Das Ergebnis war, daß in einer Nacht 5500 Hektoliter Heringe im Werte von 600000 Kronen gefangen werden konnten, ein ganz gewaltiger Verdienst, der ohne die Tätigkeit des Suchdampfers den schwedischen Fischern entgangen wäre. Wir sollten daher dieses Beispiel nachahmen und Dampfer mit besonderen Apparaten sür das Aufspüren der Fische und mit besonders er fahrener Mannschaft in Dienst stellen. Frist für Abschluss von Gsmüseliefer«»gs- vcrtriigen. Mit Rücksicht darauf, daN das Herbst- , gemäss an einem noch naher zu bestimmenden Zeit- punNe der JwangSdewirllchasiung unterworfen werden wird, erscheint es nöng, einen Termin zu bestimmen, an dem die Nbichließung von Lieferungs- Verträgen über Frühgemüse und Herbstgemüss.ihren Abschluß finden fall. Als dieser Zeitpunkt ist vom Vorsitzenden der RstchSftclle sür Gemäss und Obst der 8V. Juni 1918 bestimmt worden. Nach Abteuf dieses TageS dürfen LieferungSverlräge über Früh- gemüse und Herbslgemüse nicht mehr abgeschioffen werden. Eine Ausnahme besieht lediglich für solche Verträge, die.für die Geschästsabtettung der Rsichs- stslls sür Gemüse und Obst getätigt werden. Ebenso dürfen Lisjerungsverträgo über gelbe Kohlrüben auch über den 30. Juni 1918 hinaus bis auf weiteres abgeschloffen werden. Vormarsch der Tschechs-AsVakM auf Tobolsk. Die in ruisischer Kriegsgefangenschaft gewesenen Tschecho-Slowaken haben sich während der Revo- lMionswirren befreit und mit Hüfe der Entente zu einem aktionSsähigen Korps zuiammengoschloffen. Die ursprüngliche Absicht ihrer Beschützer ging dahin, daß sie über Wladiwostok an die Wesigrenze nach Frankreich gebracht werden sollten, um von dort gegen Deutschland zu kämpfen. Da dieser Absicht aber anscheinend zu grobe Hindernisse entgegen» stehen, oder es der Entente wichtiger erscheint, die Bclschewtü-Ncgicnmg zu beunruhigen oder gar zu stürzen, in der Hoffnung, die Nachfolger würden Deutschland von neuem den Krieg erklären, bedient sich die Entente des Tschecho-SlowMchen Korps zur Einleitung eines gröberen politischen Unter nehmens in Osiasien. ^NiäwirtlcdAft. Die Pflege Ler landwirtschaftliche» Verkehrswege. Zu den lohnendsten und daher wichtigsten Wirtschastsarbssten gehört un streitig die Pflege der Wege. Es ist unter Umständen viel leichter, einen neuen Weg an- zulsgen, als diebestehenden und viel befahrenen Wirtschastswegs in einem ordnungsmäßigen, ihre Benützung erleichternden Zustande zu erhalten. Wenn auch niemand die Zahl und Ausdehnung der Wege über das für eine geordnete Wirt schaftsführung hinausgehende Maß einrichten und Herstellen wird, so muß jedermann von der Notwendigkeit der erforderlichen Zufuhrwege überzeugt sein, ja noch mehr von der größeren Notwendigkeit eines stets guten Zustandes der selben. Gehören auch die Wegs Zu denjenigen Grundstücken, die keinen direkten Ertrag bringen, und mögen ihrs Jnstandhaltungskosten unter Umständen — namentlich bei schwerem Boden — nicht unerhebliche sein, so können mangel hafte und schlechte Wege indirekt doch recht fühlbar durch Verlust an Zeit, Kraft, Geräten und Zugtieren wirken, Verluste, die durch die Notwendigkeit, auf mangelhaften Wegen fahren zu müssen, nicht zu vermeiden sind und mehr und mehr sich steigern können. Wer Zugvieh und Geräte schonen, Zeit und Kraft sparen will, der zögere nicht, seine Wege über Winter in ordentlichen, fahrbaren Zustand zu setzen. Ein aufmerksames Auge sür entsprechende Nachhilfe und ungesäumte Nachbesserung schadhafter Stellen erleichtert die Wegepflege sehr. Sie beschränkt sich auf verhältnismäßig wenig Mühe, wenn für Ableitung des Wassers sowie für Ausfüüen von entstandenen Löchern und aufgesahrenen Gleisen rechtzeitig Sorge getroffen wird. Die Topinambur, auch knollige Sonnen blume genannt, ist eins nahe Verwandte der in vielen Gegenden in den Gärten angebauten Sonnenblume. Sie hat gleich der Kartoffel verdickte Stengelieilr im Boden, log. Knollen. Diese Topinamburknollen sind sehr winterhart: sie können deshalb in der Erde überwintern. Die Stengel werden sehr groß und hart, ähnlich denen der Sonnenblumen. An einen Futtsr- wsrt ist natürlich nicht zu denken: sie geben ein ganz gutes Brennmaterial, höchstens die Blätter werden von drn Schafen ausgesucht und ver zehrt. Die schwächeren Stengel werden teil weise auch zu Häcksel geschnitten und verfüttert. Als Notsütirrung gehen sie immerhin. Dir Fortpflanzung geschieht regelmäßig durch dir Knollen wie bei der Kartoffel. Die Topi nambur kommt bei uns fast nie zum Blühen und können infolx-dessen überhaupt keine Samer- gewonnen werben. Die Knollen dienen als Suppengemüse oder sie werden, in starkem Salzwasser gekocht, auch wie Kartoffeln ge nossen, können aber diese im Nährwert wie im Grnhmack weitaus nicht ersetzen. Man hat auch schon versucht, Spiritus daraus zu bereiten, aber auch in dieser Hinsicht sind sie nicht !o gut wie die Kartoffeln. Dagegen eignen sie sich vorzüglich in Schweineläufen, damit die Schweine Gelegenheit haben, die Knollen selbst im Beden zn suchen. Damit wird dir Ernte arbeit erspart und die Tiere haben im ersten Frühjahr, sobald der Boden offen ist, ein ge eignetes Futter. Sehr empfehlenswert ist der Anbau der Topinambur auch sür sogenannte Wildremisen. In den hohen Stengeln halten sich die Fasanen, Hasen, Rebhühner usw. gern auf, weil sir da guten Schutz finden. Man kann die Topinambur auch noch an schattigen Plätzen pflanzen, z. B. an Waldrändern oüL» den Weg entlang. Sie ist nicht sehr anspruchs voll an den Boden, gedeiht aber um so bester, je besser der Boden hergerichtet ist. Vermischtes. Im Flugzeug zum Gericht. In einer größeren Strafsache, die vor einer Berliner Strafkammer zur Verhandlung anstand, war ein Fliegerleutnant als Zeuge geladen, von dessen Anwesenheit die Möglichkeit der Verhandlung abhing. Der Offizier hatte von seiner vorge setzten Dienststelle die Erlaubnis erhalten, der Zeitersparnis halber ein Flugzeug zu benutzen, das sowieso nach Berlin gebracht werden sollte. Der Zeuge startete in früher Morgenstunde in München und kam, von dem sturmartigen Wind noch gefördert, nach verhältnismäßig kurzer Flug zeit in Berlin wohlbehalten an. Einiges Kopf zerbrechen dürfte den Beamten der Gerichtskasse die Berechnung der Zengengebühren bereiten, da in der Zeugengebührenordnung nur von „Landweg, Fuhrwerk, Schiff und Eisenbahn" die Rede ist. Japan fördert die Erfinder. Japan hat bekanntlich aus dem europäischen Krieg den größten Nutzen gezogen und eine ganze Reihe von Industrien, die früher im Lande nicht heimisch waren, an sich gebracht. Um nun die technischen und industriellen Verhältnisse mög lichst intensiv zu sördern, hat das japanische Ministerium für Handel und Landwirtschaft eine beträchtliche Geldsumme zur Bersügung gestellt, aus der die Kosten für wissenschaftliche Ver suche, technische Modelle und Borträge aller Art bezahlt, sowie Preise sür Erfindungen und Belohnungen für Erfinder entnommen werden sollen. Es ist auch beabsichtigt, Ausstellungen neuer Erfinder ins Leben zu rufen und diese, falls sie für die japanische Industrie von dauerndem Nutzen sind, finanziell zu unterstützen. Listige Seke. Her«msforder»d. „Geniert Sie denn Ihr mächtiger Bauch nicht, Herr Wamper! ?" — „Mich net, aber die andern." Wörtlich befolgt. Hausfrau: „Aber, Minna, ich fagie Ihnen doch, Sie sollten ampMcn, wem: dis Milch überliefe!" — Dienstmädchen: „Das bad' ich auch getan, Madame, es war genau drei Minuten nach 1-8 llhr!" Moderne Kinder. Mutter: „Aber Fran;» was fallt dir denn ein, so eifrig in einem Buche über Kindererziehung zu lesen?" — „Ach, ich wollte nur Nachsehen, ob ich auch selbst richtig erzogen worden bin." „Haben Sie Nachricht von Gabi, Herr von Goßegg?" „Ja, msin gnädiges Fräulein. Meine Schwester ist jetzt in Nom, sie schreibt ganz begeisterte Briefe über die Schönheiten dieser Stadt." „Das glaube ich wohl. Gabt hatte immer viel sür die Kunst übrig. Gibt es sonst nichts Neues?" Er sah sie prüfend von der Seit« an. Etwas wüßte ich, was Sie vielleicht inter essieren könnte. Aber Litte nur per Dis kretion." „Sie machen mich neugierig. Natürlich spreche ich nicht darüber. Also was ist es." „Herr von Römer will dieser Tage sein Der- setzungsgesuch einreichen." Ingeborg blieb mit einem Ruck stehen und sah ihm mit weitgeöffneien Augen starr ins Gesicht. Sis war noch bleicher als sonst und in ihren Nugen funkelten Tränen. Sie war nicht imstande sich zu beherrschen. Fred fühlte großes Bedauern mit ihr, aber er hatte ihr diese Nachricht mit Absicht beigebracht. Viel leicht gelang es ihr doch noch, Heinz von seinem Entschluß abzubrlugeu oder wenigstens ihn Zu einer Erklärung zu veranlassen. Ingeborg rang krampfhaft nach Fassung und kämpfte gegen bak würgende Gefühl, Las ihr die aufsteigenden Tränen verursachten. „Bitte, Herr von Goßegg, rufen Sie mir einen Wagen herbei — ich fühle mich nicht wohl," stammelte sie. Er schoß mit einer hastigen Verbeugung um die Straßenecke und rief eineu der dort halten den Droschkenkutscher an. Dann kehrte er schnell zu Ingeborg zurück. Sie hatte nicht vermocht, die Tränen länger zurückzuhalten. Zum Glück war die Straße frei von Passanten. Fred hob si« in den Wagen. „Befehlen Sie, daß ich Sis begleite, gnädiges Fräulein?" Sis schüttelte nur den Kopf und reichte ihm di« kleine, elegant bekleidete Hand zum Abschied. Dann fuhr sie davon. Fred sah dem Wagen in Gedanken ver sunken nach. „Merkwürdig, wie vsrnarrt dis Weiber alle in den Murrkopf sind. Na, ich werde ihm den Standpunkt noch einmal gehörig klar machen. Dis Kleine kann einem wahrhaftig leid tun — war fa ganz hin vor Schrecken." Ingeborg kam in fürchterlicher Aufregung naH Hause. Weinend und schluchzend wars sie sich in ihrem Zimmer auf Len Diwan. Ihrs besorgte Mutter entlockte ihr den Grund zn ihrem Jammer und erschrak sehr. Der Konsul wurde herbeigerufen. Auch er vermochte seine Tochter nicht zu beruhigen. Sie schrie und jammerte, zitterte am ganzen Körper und ver sicherte nur immer wieder, daß sie sterben wolle, wenn Heinz Römer sortging ohne sie. Ratlos umslgflden die Eltern das jammernde Geschöpf. Ihre Aufregung steigerte sich zum Fieber. Man mußte zum Arzt schicken. Der kannte Ingeborgs zarte Konstitution und war nicht unbedenklich. Er verordnete vor allem innere und äußere Ruhe. Aber wie sollte man dis der jungen Dams verschaffen? Alles Bitten und Beschwören palt nichts. Ingeborg verrannte sich in die Idee, daß Römer sich ihr bloß nicht erklärte, weil er nicht als Mitgiftjäger gelten wolle. Sis glaubte, rr ließe sich nur versetzen, um ihr aus dem Wegs zu gehen. Ingeborg wurde ernstlich krank. Da ent schloß sich nach einer ernsten Unterredung mit seiner Gattin Konsul Haller zu einem schweren Schritt. Er suchte Heinz von Römer auf. Der jung« Offizier empfing den alten Herrn etwas er staunt. Es war das erstemal, daß dieser ihn in der Kaserne aujsuchte. „Ich sehe es Ihnen an, Herr von Römer, Sis wunder» sich, daß ich zu Ihnen kommet Mich sührt ein sehr außrrgewöhnliches Anliegen zu Ihnen. Ehe ich mich Ihnen erkläre, erbitte ich mir Ihr Ehrenwort, niemand etwas von dem zu verraten, was ich Jhnea jetzt mitteilen will." Heinz sah etwas unbehaglich in das ernste bekümmerte Gesicht des alten Herrn. „Sie haben mein Ehrenwort? „Ich danke Ihnen und Litte Sir im voraus, mich nicht mißzuverstehen. Ohne Umschweife, Herr von Römer, meine Tochter ist LM, trank aus Liebs zu Ihnen. Meine Frau und ich, wir wisse» nicht mehr, was wir tun sollen, um sie zu beruhigen. Inge ist unser einziges Kind, Herr von Römer, ihre Gesundheit ist .schwer gefährdet durch das Herzeleid um Ihre Zurück haltung." Eich IS Atzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)