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Scham ama! !e>-, >u Gerstl ix von em vül'c gerweitcm esse, Halit ölögramM -r a sw"' o yundat all lauter er Weid' (dasselbe) Aber an )u bleibd )am's ne> rrisch 'M «der eine das schon nmt hoff n; Gels!. Vie ^lapiermoäe. Berlin, im August. Alls Modelogik, die doch von den alten Einern und Griechen bis auf die Modernen des 20. Jahrhunderts unerbittlich ihre eigenen Wege ging, ist setzt auf den Kopf gestellt. Früher Mar die Mode unbedingte Selbstherrscherin, und Mir hallen zu gehorchen. Heule ist am modernsten das, was den -Wien am leichtesten abhilft. Es ist modern, Spaziergänge zu machen, weil es keine Auto- drvschken gibt. Es ist modern, barfuß durchs ^eben zu wandeln, alldieweil es rätlich erscheint, °as Leder für Schuhsohlen zu sparen. Und setzt kündigt sich die allerjüngste Mode an: die "es Papiers. Tie Wandlungen, die das Papier im bis- Origen Kriegsverlauf hat durchmachen müssen, ""d wiederum eine. Sache sür sich. Erst "lmmerte sich ein anständiger Mensch überhaupt M darum, da es billig und in beliebigen fangen zu beschaffen war. Dann wurden Ein- Mänkungsmaßnahmen für den Papierverbrauch bekannt, und das Interesse flammte auf. Das '"»gische Vorgehen der Kriegsämter zur Bergung °°n Leinen- und Stoffvorräten scheint nun das blatte Gegenteil von Papiersparsamkeit zu fordern. ist nicht immer einfach, sich in all diesen Ehrungen und Winkelzügen zurechtzufinden; man °'"ke z. B. daran, daß in den ersten 3 Kriegs- Monaten reichlicher Genuß von Zuckersachen ^predigt wurde, bis dann im 4. Monat m« Zuckerenthaltsamkeit strengstes Gebot wurde. Wie immer dem sei, - die Papiermode hat ein- Mtzt; der erste Streich bestand in Abschaffung °» Leinenserviette, an deren Stelle das Mund- U aus Papier trat. Bald soll auch von den ^'schtüchern in öffentlichen Lokalen Abschied ge- "°mmen werden, ihnen werden die Betttücher Ir Hotels folgen. Da aber die Papiermode "Ei diesen Kleinigkeiten als Ersatz nicht Halt "W, sondern sich auf die verschiedensten Teile "Er Bekleidung erstrecken wird, ist heute bereits leise, bremsende Gegenbewegung im Gang. besteht die Absicht, auch die Tischtücher und Servietten aus Papier zu untersagen. Das Tisch- M im Restaurant würde dann ersatzlos bleiben, ,'e Funktionen der Serviette müßte das Taschen- M übernehmen. Den großen Umschwung bringt ein neues >°er genauer gesagt: ein in seiner Güte ver- fEssertes Material: das Papiergewebe. ES sandelt sich um „Stoffe" aus Papierfasern, deren Herstellung man bereits achtenswerte »folge zu erzielen vermochte. Diese Papier- Zerstosse sind äußerst haltbar, der Regen ver wog ihnen nicht zu schaden, sie können auf die Wachste Weise gewaschen werden und lassen U selbst durch kräftigstes Abschrubbern mit Wegsselfe — und das will schon etwas be- Mn — sowie durch das heißeste Neinigungs- M nicht ernsthaft imponieren. Die Haupt- Wierigkeit besteht darin, dem Papierstoff jenen Md von Weichheit und Geschmeidigkeit zu "»leihen, der ihn zum allseitigen Ersatzmittel ^cht. In dieser Beziehung sind die — bereits !"'t vielem Erfolg begonnenen — Versuche noch 'k Gange. k In einigen Monaten werden wir z. T. in Mieranzügen einhergehen, und wer ein rechter ^odehäuptling ist, wird sich bald mit Erfahrung M Vergleichen zu trösten wissen. Man wird Muf Hinweisen, daß im fernen Osten die Miermode auf eine alte, kunstvoll gesteigerte Mur zurückzublicken vermag. Man wird sich Meicheln können, den Chinesen und Japanern Mzueifern, und es sollte nicht wundernehmen, Mn das Papierfrühjahrskleid der Berlinerin wundervolles Drachenmotiv oder eine Zierde ^.Gestalt buntfarbiger Lotosblumen aufweist. M weise Kriegsbehörde sieht auch dies vor, sie Unet damit, daß die Papiermode eben eine — Me wird, und darum teilt sie schon jetzt mit, A auch sür die papiernen Herrlichkeiten der Augsschein in Kraft treten wird. Von unä fern. Holzkarten in Spandau. Der Spandauer Misttat will, um eine gleichmäßige Verteilung 's zur Verfügung stehenden größeren Holz- ^lte den Triumph seiner Sache.) O'm beim Mdtdor soll's abg'fanga wer'n. Alle Leit san ^fordert dia, wo was zum Schieß'n Ham. M «Lass' ma kemma. (Gerstl's Stimme Doll von kriegerischem Pathos.) Der Fran- Unbagasch wer'n (werden) ma'S zoag'n! Do -M's af (paßt auf)! Etza bringt's ma aber " Stutz'», hechste Zeit is." u Kein Widerspruch regte sich im Frauenchor, 7 kreischte oder wimmerte nur da und dort, je M Temperament. tz,Alr der Stutzen kam, ging eine Welle stiller Murcht durchs Zimmer. > Gerstl prüfte mit blutrünstig-schmunzelnden Aen die Mordwaffe, ließ sie von der Fani W einer ganz frischen Serviette abstauben und W Gänsefett schmieren, damit's bessa kracht, pE er meinte, und nahm dann von den Anigen Abschied: „Wo, löb wohl, Muatta du a, Noserl; iorgt's guat fir's Haus, ebba nimma kemma sollt'. (Hier setzte Frauenchor mit einem Klagegeheul ein.) 's ^ianicnl is g'macht. (Einige Schluchzer aus A Tonlage des hohen 6 wurden hörbar.) 's im Gläierschrank; in die groaße Kafe- Ma hob' i 's g'steckt. Also löbt 's wohl!- ° Mutter und Tochter rangen die Hände und Men die Träuenbäche mit der blauen Schürze ^llöchin, die auch dabei stand und laut mit- Gerstl wehrte ab: „Mei Gott, woani's net AFaßt's enk; eS wird ja schließli net so arg «er n I- »^Mutter Gerstl wollte ihm noch ein paar ^Wülste rustecken: mit einer rntsaaunas- mengen herbeszuführen, Holzkarten ausgeben, auf die im Winter jeder Haushalt einen halben Raummeter Brennholz zum Preise von 20 Mark erhält. Die vorhandenen Holzvorräte werden jedoch auf diese Lieferung angerechnet. Studentinnen in der Munitionsfabrik. Eine Versammlung der Studentinnen der Uni versität Münster (Westfalen) beschloß, in die Reihen der Munitionsarbeiterinnen zu treten. Ein Transport ging bereits nach einer Fabrik an der Ruhr ab. Massenschließung von Bäckereien. Seit einigen Wochen bereits ist die Zusammenlegung der Magdeburger Bäckereien in Vorbereitung. 60 Lis 70 Prozent aller Bäcker dürfen ihre Backöfen künftig nicht betreiben. Ihnen wird Frau und seine Schwägerin, die Frau des Rechtsanwalts Stöckmann aus Göttingen, auf der Straße erschossen. Darauf jagte er sich eine Kugel in den Kopf und verletzte sich tödlich. Stöckmann hat die Tat aus Eifersucht be gangen. Eine ganze Familie durch Pilze ver giftet. In der Gemeinde Holthausen bei Dortmund starben eine Bergmannsfrau und ihre fünf Kinder infolge einer Vergiftung, die sie sich durch den Genuß von Pilzen zugezogen hatten. Ein Sprachgenie. Professor Brandstetter von der Kantonschule in Luzern hat kürzlich eine vergleichende Studie über die indianischen, indochinesischen und indogermanischen Sprachen lang hörte man an Bord daS Jammern der Schiffbrüchigen. Ein Ärzteskanda! in Ehristiauia. Wie bekannt, herrscht in Norwegen das Alkoholverbot, das natürlich, wie in Rußland, auch dort nach Kräften übertreten und umgangen wird. So hat ein bekannter Arzt in Christiania seit langem in großem Umfange Rezepte für Branntwein ausgeschrieben, in den letzten anderthalb Monaten z. B. wenigstens 550 Rezepte. Einer seiner „Patienten" hatte unter verschiedenen Namen, und zwar für sämtliche Apotheken der Stadt, Rezepte erhalten: auch der Arzt selbst war ein tüchtiger Verbraucher von „Apothekenbranntwein". Er hat u. a. auch Rezepte auf die Namen be- ' kannter Temperenzler ausgestellt. Oie Verluste cles Vielverbanäes seit l^riegsbeginn. das Brot zu vorgeschriebenen Preisen von den größeren Betrieben — Konsumvereinen, Waren verein — und anderen geliefert. Sie werden alsdann nur noch Brotverkaufsstelle bleiben. Ein Millionenflug von Kohlweih lingen. In der Gegend von Glatz bis Habel- schwerdt tauchte ein riesiger Flug von Kohl weißlingen auf. In Millionen und Millionen flogen die Schädlinge in mehr als einstündiger Dauer nach Süden. Zeitweise war das Auf treten der Weißlinge so stark, daß es aussah, als wirbelten Schneeflocken dahin. Zusammenstoß zweier elektrischer Bahnzüge. In Homburg v. d. H. ist bei Bonames ein Arbeiterwagen der elektrischen Straßenbahn mit einem Zuge der elektrischen Bahn Frankfurt—Homburg zusammengestoßen. Zehn Personen wurden verletzt, darunter vier Arbeiter schwer. Ein großer Gold- und Juwelendieb stahl wird aus Kassel gemeldet. Es sind in der Nacht seitens noch unbekannter Personen in einem Goldwarengejchäjt der Königstraße für 25000 Mark Schmucksachen gestohlen worden. Furchtbare Eifersuchtstat. Der Guts besitzer Stöckmann aus Hermannrode hat seine herausgegeben. Diese Studie soll, wie schwei zerische Blätter behaupten, auf der eingehenden Kenntnis von rund hundert Sprachen beruhen. Schwere Frühkartoffeln. In Tuggen (Schweiz) hat ein Bauer mehrere Frühkartoffeln im Gewichte von 1V- Pfund geerntet. Luftpostverkehrs-Gesellschaft für Lster- reich-Ungarn. Unter Beteiligung des Öster reichischen Lloyd, der Ungarischen Bank- und Handels-Gesellschaft und der Ungarischen Flug zeug- und Motoren-Fabrik ist die Gründung einer Luftpostverkehrs-Gesellschast sür Osterreich- Ungarn in Vorbereitung. Deutschland soll zum Anschluß an das Unternehmen eingeladen werden. 600 Mann ertrunken. Vor einiger Zeit stieß das englische Dampfschiff „Darro" bei St. Catherines Head mit dem Transportschiff „Mendt" zusammen. Dieses sank, und 600 Mann eines amerikanischen Arbeiterbataillons ertranken. In England schwebt nun eine Unter suchung wegen des Verhallens des Kapitäns der „Darro", dem zum Vorwurf gemacht wird, daß er nicht genug getan habe, um die Schiff brüchigen zu retten. Es herrschte Nebel und die „Darro" fuhr langsam. Zwei Stunden Ausübung des Wahlrechtes im Felde. Da eine große Zahl der amerikanischen Bürger im kommenden November zurzeit der Wahlen im Felde sein wird, wird im Kongreß der Ver. Staaten nun eine Erweiterung des Wahlgesetzes erwogen, wonach die Soldaten ihre Wahlzelle! auch im Felde ausfertigen können. SericktskaUe. Berlin. Ein Bestechungsversuch gegen einen Poiizeiwachtmeister sühne den Werkmeister Albert Scholz vor das Schöffengericht. Der Angeklagte wurde auf der Rennbahn in Mariendorf dabei be troffen, als er in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau Buchmachergeschäste machte. Um die Sache aus der Welt zu schaffen, begab er sich eines Abends in die Wohnung des Polizeibeamtcn, der ihn auf der Rennbahn sestgestellt halte, und bat diesen, die An klage nicht zu veranlassen. Der Beamte erklärte ihm, daß er dazu nicht befugt sei. AIS ihm der An geklagte beim Weggehen die Hand reichte, fühlte der Beamte, daß ihm der Angeklagte einige Geldscheine, die er in der Hand verborgen hielt, zustecken wollte. Der Angeklagte bestritt dies, der Gerichtshof hielt abre seine Schuld durch die Aussage des Zeugen für erwiesen und verurteilte den Angeklagten zu 150 Mark Geld strafe. Graudenz. Die hiesige Strafkammer ver urteilte wegen Kriegswuchers den Kaufmann Gustav Froehlich aus Marienwerder zu 7540 Mk. Geld strafe bezw. Gefängnis. Er hatte beim Handel mit Gerstengrütze Preise zwischen 70 und 85 Mk. für den Zentner genommen. Vermischtes. Seltsame Fliegerabwehr. In einem fürchterlichen Unwetter, so erzählt die ,Liberia, das unglaubliche Regenmassen auf die Erde prasseln ließ, arbeitete sich eine Ordonnanz aus einem Zweirad mit Mühe auf der aufgeweichtcn Landstraße vorwärts. Endlich wurde ein Bauer sichtbar, der Radfahrer sprang ab und fragte: „Jetzt bin ich doch hoffentlich gleich in dem Dorfe Sainl-Löonard, nicht wahr?" Der Bauer schüttelte erstaunt den Kopf und ent gegnete: „Aber da sind sie ganz ans dem falschen Wege, mein armer Herr. Sie sahrcn gerade in der entgegengesetzten Richtung von dem Dorfe weg!" — „Unmöglich I" rief der Soldat entsetzt aus, „dec letzte Wegweiser, an dem ich vorbeikam, zeigte doch gerade in diese Richtung." — .„Ach ja, das stimmt schon," sagte der Bauer mit schlauem Kopsnicken, „aber wissen Sie, das hat einen besonderen Giund. Nachdem wir so ost von feindlichen Fliegern be schossen wurden, haben wir rings um das Tor! alle Wegweiser umgedreht, damit die Flieger nicht zu uns kommen können." Pferdedroschken in —Venedig. Venedig, so erklärt der .Gautois', ist im Begriffe, eine Völlig neue Stadt zu werden, durch die dorr ausblühende Kriegsindustrie wird es in einer Weise modernisiert, die seine bisherige Romantik kaum steigern dürste. In dem am weitesten vom Meere abgekehrten Stadtviertel fallen neuerdings Fabriken, gepflasterte Fahrstraßen usw. auf, also lauter Dinge, die früher mit Venedig kaum zu vereinbaren waren. Am be merkenswertesten aber ist die beabsichtigte Ein führung von Pferdedrojchkcn. Ob die Vene zianer wegen dieser Bereicherung zu beneiden sind, mag eine offene Frage bleiben, jedenfalls fallen sie vorläufig auf diese „Neuheil" sehr stolz sein. """' -- vollen Geste wies er sie zurück: „Im G'fecht hat ma koa Zeit zum Ess'n!" „No, wenn's abba lang dauern sollt'," meinte treuherzig Frau Gerstl. Da konnte er nicht widerstehen und ließ die Würste in der Tasche neben den Patronen verschwinden. „Vata, kimm fei um achte zum Ess'n hoam, heit gibt's frische Lebawirscht l" schrie ihm Roserl, die sich zuerst beruhigt hatte, noch nach, als er mit militärisch-wuchtigem Schritt zur Haustür hinaus dröhnte. Als Brauer Gerstl auf dem Kampfplatze vor dem oberen Tore anlangte, herrschte fieber hafteste Tätigkeit; die letzten Vorbereitungen zur Schlacht wurden getroffen. Riesige Schlag bäume dehnten sich über die Straße, dahinter waren sechs, acht schwere Wagen aufgefahren, und da oben saßen, wohlgesichert hinter Bündeln von Stroh und Heu, die Verteidiger. Der Platz hinter der Wagenburg bot ein Bild intensivsten kriegerischen Lebens. Hier waren die Reserven versammelt, ausgestatiet mit Waffen aller Art, vom verrosteten Feuerstutzen bis zur sechszackigen Mistgabel und zum ungemütlich baumelnden Dreschflegel. Zur Besorgung des Etappen dienstes hat man die Weiber aufgerufen; sie schleppten die steinernen Bierkrüge hin und her und ließen die Schmalzlergläser füllen. Etwas weiter zurück, an einem Baume lehnten zwei Stühle: das Hauptquartier. Dort saßen der Bürgermeister und der junge Assessor in leb haftestem Gespräch. Gerstl blieb überlegend stehen; er war noch unschlüssig, ob er sich zum Generalstab oder zur Reserve melden sollte. ! An die Front konnte er nicht „weg'n dem ' dumma Zipferl," das ihn schon ein paar Jahre plagte. „Blei'm bei da Neserv', moanst net a? Oder willst du die ebba zu dene Protzen — er meinte das Hauptquartier — hinsetz'n?" beratschlagte er mit seinem Freund, dem Metzger Rindskopf. Man entschied sich sür die Reserve und tauschte mit sämtlichen Waffenbrüdern den G'schmei (Tabak) aus. Es schlug vier Uhr; der alkoholische Etappen dienst wurde zur Wahrung der Disziplin ein gestellt, der Generalstab ging von Wagen zu Wagen und inspizierte die Gefechtslinien. Gerstl bot ihnen unter vielen Bücklingen eine Prise an. Der Generalstab dankte nachlässig. Es schlug sünf Uhr: Höchste Spannung an der Front; der Feind mußte jetzt jeden Augen blick kommen. Eine Katze sprang über die Straße, die ganze Front eröffnete ein furchtbares Feuer; Gerstl wollte dem dummen Vieh auch noch eine Kugel nachschicken, da schrie schon der General stab : „Munition sparen!" Gerstl ärgerte sich über die ewige Befehlerei und brummte im aufrührerischen Chorus mit Metzger Nindskopf: „Z' was san ma denn her- temma, wenn ma net a mal schieaß'n derf?" Um halb sechs Uhr meldete der Horchposten, der weiter vorne im Straßengraben hockte: „I hör wos!" Alles stutzte die Ohren, sogar der General slab. Gerstl fieberte vor Kampieifer und visierte den Bürgermeister an. Tattächlicb, ein wirres Geplärre kam um die Straßenecke. „Dös is da Motor!" erklärten Sachver ständige. „Alle Mann an die Waffen! zum Schuß bereit!" kommandierte der Bürgermeister. — Da plötzlich scholl ein furchtbares Gelächter aus der Front, der Feind war um die Ecke gebogen: Der Ganspeter mit seiner Gänseherde. Der Generalstab verlor die strategische Kalt blütigkeit und schrie die Gänse und den Peter an, das Schlachtfeld zu räumen. Der „Feind" entwich unter lebhaftem Protestgeschnalter nach dem Verlust einiger Sonntagsbraten. Gerstl bekam beim Anblick der Gänse Hunger und Holts seine eiferne Ration, die frischen Knackwürste, ans der Tajche. Um sechs Uhr ließ sich das Hauptquartier zwei Maß Bier kommen. Dies betrachteten di« Krieger als Armeebefehl; der weibliche Etappen dienst wurde wieder eingerichtet. Um sieben Uhr brach in der Front eine Meuterei aus, weil der Generalstab kein Frei bier zahlen wollte. Einige besonders Durstige desertierten ins nächste Wirthaus. Der Gcneral- stab hielt die Situation sür ungemütlich und zog vor, zum Abendessen nach Hanse zu gehen. Das halbe Heer lachte disziplinwidrig hinterdrein. Mit Schlag acht Uhr zog auch Gerstl ab, weil, wie er zu Rindslopf sagte, die Lebawürscht grod firti wor'n san. Neun Uhr. Nur einige Tapfere harrten noch aus, und die sind wohl heute noch dort, wenn sie sich inzwischen nicht eines Besseren besonnen haben. No >» E -i d «.