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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend WtftMizs üruck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Nummer Y0 Sonntag, den August M8. 15. August 1S18 melde« ein besonderer Militärfrachchrief cinneführt die Todesstrafe in eine Freiheitsstrafe umge- Weise untersucht werden Lazaretten, Pionierparks, Bekleidungs- Ausrüstungsmagazinen, Feldbahngerät Brennstoffen. Aus all diesem ergebt wieweit die deutsche Heeresleitung ihr sie Schwächung der Kampfkraft des und und sich, Ziel, Ver ¬ bandes, erreicht hat. Zugleich rst das Volks- v rmogen des Verdanoes um viele Milliarden Werle verringert worden. worfen murren, sind bisher auf 1>/z Millionen zu schätzen. Setzt man sehr vorsichtig nur einen Verlust von 10 bis 20 Prozent an, so ergiebt das ernen Ausfall von 150- bis 300000 Mann bei den Feinden. — Die Zahl der in den Ländern der Mittelmächte befindlichen Gefangenen beträgt am Ende des vierten Jahres über 3 800000 Mann. Davon find allein in Deutschland rund 23OOOOO. Das letzte Kriegsjahr hat sie Gefangenenzahl um fast 840000 Mann vermehrt. Das erbeutete Kriegsmaterial des vergangenen Jahres hat die bisherige Beute auf folgende ungeheuren Zahlen erhöht: An Stelle der bis zum 2. August 1917 erbeuteten 12156 Geschütze sind es nunmehr fast 23000, anstatt der 8352 Maschinengewehre fast 38000, d. h. das Viereinhalbfache, während sich die Zahl der Fahrzeuge von 10640 mit einer Erhöhung von 65000 versiebenfacht hat An Panzerwagen sind, ungerechnet die vernichteten, 365 in deutsche Hand gefallen, davon allein im letzten Jahre 300. Dazu kommen seil dem 1. August 1917 rund eine Million Gewehre, über sechs Millionen Schuß Artillerie- uno 200 Millionen Schuß Jn- lanteriemunilion, runo 3000 Lokomotiven und 28 000 Eisenbahnwagen. Zahlenmäßig gar nicht festzulegen sind die durch die deutschen Offensiven im Westen und Oaen seit einem Jahre dem Fernde zugefüglen ungeheuren Verluste an eingebautem Material aller Art, Eifen, Beton, Draht, an Baracken, Feldlagern, Mrchennachrichte«. Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 4. August 1918. Vorm. 9 Uhr Predigtlesen. Kollekte für die Mission unter Israel. und vielemals Nutzen, den der „Selbstversorger" dabei hat ein geringer, der Schaden bei dem Besitzer aber ein sehr großer ist. Auch Geflügel diebstähle finden statt, so fand am Mittwoch früh am Bohnhof Cunnersdorf der daselbst beschäftigte Arbeiter Tamme im Dickicht einen neuen Rucksack mit zwei erwürgten Hübnern und fünf Eiern. Der Spitzbube schien sich da jedenfalls nicht ganz sicher gefühlt zu haben und hatte seine Beute einstweilen ver- steckt. Die polizeilichen Erhebungen sind wohl im Gange, aber da die Diebstähle jetzt so überhandgenommen haben, ist es schwer, den oder die Täter zu fasten. — Mit dem Beginn des Monats August tritt eine Reihe neuer Steuern in Kraft: die Umsatzsteuer, die erhöhte bezw. neue Reichs stempelabgabe und die erhöhte Wechselstempel gebühr. Der 16. August gilt als Beginn des neuen Erntejahres. Die erste fleischlose Woche fällt auf die Zeit vom 19 bis 25. August. Die Genehmigungspflicht für den Verkehr mit Pferdefleisch tritt am 1. August in Wirksamkeit. Mit dem 1. August erlangen die neuen Seifenkarten Gültigkeit. Vom gleichen Tage ab dürfen Bezugsscheine auf Oberkleidung für dieselbe zu versorgende Person nur bis zu zwei Gegenständen derselben Art erteilt werden. Der Druckschriftenversandt nach dem Auslande erfährt mit dem 1. August eine Beschränkung. Mit dem 15. August wird von der Heeresverwaltung hörigen Aepfel^ und Birnen bestimmter Größe (Edelobst) von den Höchstpreisen ausgenommen. Sie dürfen aber nur an die von der Reichs stelle ermächtigten amtlichen Stellen veräußer werden und kommen ausschließlich durch be hördliche Verkaufsstellen an die Verbraucher, sodaß jede Uebervorteilung der Verbraucher vorgebeugt ist. Für Edelobst wird dem Er zeuger ein angemessener, über den Preisen für Tafelobst stehender Preis bezahlt, den die erfassenden Stellen bestimmen. Radeburg. Eine Sonder-Kommission türkrscher Landwirte wohnte vorgestern nach mittag auf Veranlassung des Wirkt. Geh. Rates Dr. Mehnert auf dem Gute Nieder rödern einem von der Dresdner Dynamit fabrik veranstalteten „Romperit L-Spreng- kultur-Verfahren" in seinen verschiedenen An wendungen bei. Die Versuche gelangen aus gezeichnet. Unter den Herren befand sich auch der Generaldirektor des türkischen Landwirt schaftlichen Ministeriums Exzellenz Neffib Bey. Laußnitz. Ein Steinpilz von beträcht lichem Umfange wurde in der Laußnitzer Heide gefunden. Er hatte das stattliche Gewicht von 3 Pfund und 80 Gramm. Der Hutumfang beträgt einen Meter, der Durch messer 32 cm, der Stielumfang 23 cm, der Durchmesser 9 cm. Krakau. Der Gaunerstreich, der vor einigen Wochen hier verübt wurde, indem ein falscher Staatsanwalt einen wegen Kriegs- vcrgehens zu 8200 Mark Geldstrafe ver- urteilten hiesigen Einwohner unter der Vor spiegelung, die Strafsache günstig beeinflussen zu wollen, um 6000 Mark betrog, hat am 23. Juli vor dem Landgericht Bautzen seine gerichtliche Sühne gefunden. Der Gauner war der vielfach vorbestraft« Kinobefitzer R. Julius Werner aus Riesa. Er wurde unter Versagung mildernder Umstände zu 2 Jahren 8 Monaten Zuchthaus, 1500 Mark Geld strafe oder weiteren 4 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechisverlust verurteilt. Großenhain. Zur Vermeidung von Schadenfeuern wird nach einer Verfügung der Amtshauptmannschaft derjenige, der Streichhölzer, Feuerwerkskörper oder dergl. an Kinder unter 12 Jahren verkauft oder ihnen wissentlich überläßt, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Leipzig. Zum ersten Male seit undenk licher Zeit hat sich in der Nacht zum Oerttiches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, z. August (9<8. — Felddiebstähle sind jetzt wiederum an der Tagesordnung, von verschiedenen Be sitzern hört man jetzt wieder die Klagen, daß -ne neuen Kartoffeln in zu ausgiebigster Emwrechende Vordrucke hierzu können unentgeltlich im Gemeindeamt entnommen ^rden. In den Meldungen ist die Frage der Ersatzbeschaffung mit zu beantworten. Wer die Meldung nicht richtig oder verspätet erstattet, hat auf behördliche Ersatz. Beschaffung für die enteigneten Stücke keinen Anspruch. Die Ablieferungsfrist für die ge meldeten Gegenstände wird besonders bestimmt. Die hiesige Metallsammelstelle im Gemeindeamt ist täglich während der geordneten Dienstnunden geöffnet. Lttcndorf-Moritzdorf, am 29. Juli 1918. Der Gemeindrvorstand. Neuestes vom Tage. — Zwischen Soissons und Fere - en- Trrdenois fetzte der Feind seine vergeblichen ^griffe fort- Nach ihrer Abwehr und nach Aufräumung des Schlachtfeldes haben wir Während der Nacht in der großen Nachhut- Wacht unsere Bewegungen plangemäß fort- gesetzt. — Starker Arlrlleriekampf ging den feind- dchen Angriffen voraus, die sich am Vor mittage gegen unsere Front beiderseits von Memonlorre richteten und sich am Nach mittage bis südlich van Hartennes ausdehnten, ^ie wurden vor unseren Linien teilweise im ^hlamps abgewiesen. Ohne jeden Gelände- Kuinn hat der Feind hier wiederum einen Men Mrßersolg erlitten. Unter Einsatz Allster Kräfte griffen englische und uanzöstiche Mlsionen am frühen Morgen auf der Lmie Edlich von Grand Pozoy-Fere-en Tardenais Ml. Beiderseits von Veugneux konnten ihre Mzerwagen über unftre vordere Linie Maus tue Höhe nörolrch des Ortes gewinnen. Ml fchoß unsere Artillerie sie zusammen erbittertem Kampf wurden auch die msanlerieaugriffe de» Feindes an den Nord- Mgen der Höhe zum Scheitern gebracht. am Nachmittage erneuerte feindliche Mriffe wurden hier blutig abgewiesen. Mischen C-amaille und Fere-en-Taroenors Machen die ebenfalls sehr parken Infanterie- M Panzerwagenangriffe des Feindes bereits M unseren Lmien zusammen. Starkem südlichen Feuer zwischen Fere en Tardenais M dem Meuniere-Walde folgten Jnsanterie- ^grisse nur nördlich von CrergeS. Sie Mden adgewiesen. In der Champagne erfolgreiche Vor- Mämptc südlich vom Frchlelverge und östlich Smppes. Nordwestlich von Perchas Engten wir im örtlichen Vorstoß den Feind Msi fernen vorderen Lmien zurück und wiesen Pölich von Le Mesnil Teilangriffe des Nindes ab. Uhr »es st wandelt. Lengefeld. Der Schulknabe Nestler von hier wurde vor mehreren Wochen von einer Kreuzotter ins Bein gebissen. Da sich der Zustand des Knaben verschlimmerte, wurde er in das Dresdener Stadtkrankenhau» ge bracht. Dort ist er jetzt den Folgen de« Schlangenbisses erlegen. Frankenhausen. Erschossen aufgefunden wurde in ihrem Schlafzimmer die Ehefrau s des Rcvierjägers Oskar Helke auf dem Raths felds. Eine Gerichtskommission veranlaßte die Verhaftung des Ehemannes. Ob Selbst mord oder Totschlag vorliegt, wird die ein geleitete Untersuchung ergeben. Bekanntmachung. Am 1. August d. I. ist der E 2. Termin Staatsgrundsteuer - 6 Pfg. auf die Grundsteuereinheit — fällig und spätestens bis zum 14. August an hiesige Orissteuereinnahme (Gemeindeamt) abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist beginnt das geordnete Beitreibungsverfahren, Ottendorf-Morrtzvorf, am 25. Juli 1918. Der Gememdevorstand. Knzeigen-Knnshme bis spätestens Mittags 1L Lrschelnungstzges. Amtlicher Teil. MttMbefchlWNlihm, EiiteiMW und ÄmibW Nach der Bekanntmochuna der Kgl. Amtshauptmaunschast Dresden-N. vom 17. d. M. sinn E michtun iSgeaennände aus Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Nickellegierungen, Alu minium und Zinn (z. B Gewichte, Hohlmaße, Fenstergriffe und Fensterknöpfe, Türklinken "iw.) bis zum Verantwortlicher 5chriftleiter Hermann Kühle, Srotz-Okrills. 17. Jahrgang. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Kbholen von öer Leschästsstelle 1,20 Mk., frei Ins Haus 1,52 NIK. Einzelne Nummer 12 Pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unü Lonnsbenos Nachmittag. -- Auch bei unserer neuen Front zwischen mle-en - Tardenois und Ville-en - Tarbenois Men die feindlichen Angrrfse sich fortgesetzt alle sind unter schweren Verlusten abge- Magen. Die Gesamtmasse dec Truppen, von unteren Gegnern m den Kamps w wmd-lt es sich um späte Sorten, sodaß der Knzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile ober äeren Naum st W pfg., Lokalpreis 15 psg. Neklsmen aus öer ersten Seite 42 psg. st Den alten Kriegsteilnehmern wird am^onnerstag in de^ 1. August eine einmalige Beihilse gewährt, i ern ernzigerObdachloser gemeldet. Früher . -betrug die Zahl der Obdachloscnanmeldungen — Höchstpreise für Herbstobst Die Reichs-, namentlich rm Winter, öfter 200 und Mthr. stelle für Gemüse und Obst, Verwaltungs- : , abteilung, hat im Reichsanzeiger Erzeuger-, F"''ken^ höchstprerse für Aepfel, Birnen und Zwelichen nwklärend wirken zn können, m der städtischen veröffentlicht. Diese betragen für Taieläpfel b e n S nullelkartenauügabe einen Fragekasten und Tafelbirnen 35 Pfg. für Wirtschafts- eingerichtet, m der mit Unterschrift versehene äpfel und Wirtschastsbirnen, zu denen auch fragen über Fragen des öffentlichen das Schüttel , Most- und Fallobst gehört, «"ens gebracht werden können Die Be- 15 Pfg., für Zwetschen, Hauspf^ erfolgt durch die Presse oder m zwetschen, Mußpflaumen, Bauernpflaumen,! -Versammlungen. Thüringer Pflaumen mit Ausnahme der' Lichtenstein. Die Ermordung des 48 Brennzwetschen 20 Pfg., für Brennzwetschen s Jahre alten Anstallsinsassen, des Kürschner- 10 Pfg. sämtliche Preise je Pfund. Für! gesellen Kopozik aus Cosel durch den 33 Jahre Taseläpfel und Tafelbirnen sind ab 16. Ok- alten Färbereiarbeiler Rosenbaum au» Wilkau 'ober 1918 Aufbewahrungs-Zuschläge als stellt sich als Racheakt dar. Beide hatten E-satz sür Schwund vorgesehen. Die Preises oft Streit miteinander. In der Nacht schlich für Aepfel und Birnen mußten gegenüber! sich Rosenbaum in den Schlafsaal und zer- den ursprünglichen Absichten der Reichs stelle s kümmerte seinen Widersacher den Schädel erhöht werden, weil die Apfelernte in weiten einem Beil. Kopozik war sofort tot. Gebieten des deutschen Reiches wenig günstig! Der Täter ist ein oft und schwer vorbestrafter beurteilt wird und die Birnenernte durchweg s Mensch, der Feldzugsteilnehmer war, aber schlecht aussällt. Um die deutsche Edelobst- wegen Feigheit vor dem Feinde und anderer Zucht zn schützen, bleiben vollkommen ausge-s schwerer Vergehen zum Tode verurteilt bildete, fehlerfreie, den besten Sorten ange-! worden war. Durch einen Gnadenakt wurde