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Ottendorfer Zeitung : 23.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191808234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180823
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-23
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 23.08.1918
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^olonial-Rriegerlpenäe. Der Staat»iekretär de» NeichSkolonialamteS Dr. Solf veröffentlicht in der ,Nordd. Allgem. Zeitung' einen Artikel zur Kolonial-Krieger- spende, dem folgende beherzigenswerte Aus führungen zu entnehmen sind: In diesen grüßlen aller Verteidigungskriege, den je ein Volk hat führen müssen, wurden auch unsere Schutzgebiete hineingerissen. Gleich einer Sturmflut brachen vor vier Jahren über sie die Wogen deS Weltkrieges herein. Unser Vertrauen auf die Haltbarkeit deS einzigen Dammes, der sie schützen sollte, auf die Kongoakit und auf das bis zum Kriegsausbruch von allen kolonisierenden Staaten im Interesse wahrer Kultur und Zivililation heilig gehaltene Gesetz von der Ein heit der weißen Rasse gegenüber den farbigen Kolonialvölkern wurde bitter enttäuscht. Dieser Damm, den wir für allzu fest und im gemein samen Interesse aller verankert geglaubt hatten, versagte. Ohne Not, getrieben nur von blinder Eroberungsgier, zerrissen England und seine Gefolgschaft di« Kongoakte und übertrugen gänz- kich zwecklos, weil ohne Einfluß auf die end gültige militäritche Entscheidung bleibend, den Welibrand auch auf koloniales Gebiet. Sie mochten damals wohl damit rechnen, daß unsere Schutzgebiete, die auf einen solchen Kampf nicht vorbereitet waren, ein leichter Raub für ihre Übermacht werden müßten. Aber herrlicher, als vir je zu hoffen wagen durften, haben auch in der schweren unerwarteten Kriegs arbeit unsere Landsleute dort draußen sich be währt. Jeder von ihnen, Mann und Weib, wurde zum Kämpfer für deutsche- Recht und deutschen Besitz in Ubersee, stellte seine Kraft, sei es an der Front oder hinter der Front des Kolonialkrieges, in den Dienst deS Ringen- um Deutschlands Zukunft. Sie alle haben mit uns und für uns gekämpft, mögen sie nun nach kurzer Frist, wie in den Keinen Schutzgebieten der Südsee und in Togo, der ihnen gegenüber stehenden Übermacht erlegen sein, oder monate-, ja jahrelang den seindttchen Angriffen getrotzt haben, wie in Deutich-Südwestasrika, Kamerun und vor allen Dingen Deutich-Ostasrika. Diele Leistungen, denen selbst die Feinde ihre Achtung nicht versagen konnten, dürfen unS mit neuem berechtigten Stolz auf unsere Koloniaweulschen erfüllen. Aber nicht nur stolz auf sie sollen und können wir sein, ihr helden hafter Widerstand bildet nicht nur ein neues Ruhmesblatt in der deutschen Kriegsgeschichte, sondern unsere Koloniallämpfer haben auch durch die tatsächliche Hilfe, die sie uns in unterem schweren Ringen geleistet haben, und zwar in größerem Umfange, al- mancher von uns heute noch anzunehmen geneigt ist, den Lank des Mutterlandes verdient. Soweit wir das heute bereits übersehen können, haben sie nahezu 300 008 Diann feindlicher Truppen von umeren oder unserer Verbündeten Grenzen fern- gehalten. Einen gewissen Anhalt für die ge waltige Summe der gesamten feindlichen Kriegs- aufwendungen gegen unsere Schutzgebiet» erhält man au» der englischen Mitteilung, daß allein die Engländer für den Feldzug in Ostasrila bis zum Ende des Jähret 1917 über 6 Milliarden Mark ausgeben mußten. Und unter welchen erschwerenden Umständen haben unsere Kolonialkrieger di«se Leistungen vollbracht! Wenn sie allein auf sich selbst gestellt im Kampfe gegen übermächtige FeindeS- gewalt, gegen die Unbilden eines ungewohnt langen, erzwungenen Aufenthalte» in einem iroplschen Klima zu ermatten drohten, für sie «ad es kein Aukruhen, keine Erholung, kein Anlehnen an die Kraft deS gesamten deutschen Volkes. Dietes stille Heldentum derer, dir in unseren Schutzgebieten, getragen von der Überzeugung und der klaren Erkenntnis der Wichtigkeit eines eigenen Kolonialbesitzes, für die Zukunft ihres Volkes gestritten und gelitten haben, kann dre Bewertung der ganzen Größe de» Kampfe» unserer Kolonialdcutschen nur erhöhen. Wie wir derer in Dankbarkeit gedenken und für sie und ihre Hinterbliebenen sorgen — weit über da- Maß der rein staatlichen Fürsorge hinaus — die an unseren heimischen Fronten, in der Luit, auf und umer der See für unsere» Der Mfi stent. Vs Preisgekrönt« Roman von Bertold Voui«. Goriletzun«.) Wäre dieser milde, zartbesastet«, grundgütig« Mann, der sie so innig liebte, nicht ein viel besserer Gatte für die weichmütige Linda ge wesen als der rauhe, prinzwienharte Gelehrte, dem sie nichts war und der rhr nichts sein konnte? Aber die Gleichgesinnten kommen be- kanmlich selten zusammen, so will es einmal das Schicksal, das uns so viele uuergrüudliche Rätse« aufgibt. » * * »Lieber Kurt! Ich habe eine Merkwürdigkeit entdeckt, an deren Existenz ich gar nicht glauben würde, wenn ich nicht meinem Scharfblick mit Sicher heit trauen dürste — eine hübsche Frau, ohne eine Svnr von Temperament. Eine fünfund» zwanzigjährige Fran, die sieben Jahre ver heiratet ist, ein Töchterchen hatte und trotz alledem eine Reinheit und Unerfahrenheit besitzt, wie sie heuizutage bei den jüngsten Back fischen kaum noch gefunden wird. Daß mir diese holde Erscheinung einiges Interesse erweckt, ist wohl nur natürlich, und mehr als das, ich fühle oft, wie sehr sie unter der wenig sub- tileu Behandlung ihres Mannes leidet, und ich hab« oft die Empfindung, als würde mein Mit leid mich binrsißen, ein Veto dagegen einzu legen, doch ich weiß leider zu genau, wie wenig dies nützen würde. Ich glaube, sie sieht, wie »ehr ich sie bedauere, und sie empfindet, daß ich Volke» Zukunft gekämpft und geblutet haben, so wollen wir auch derer nicht vergessen, die in unseren Schutzgebieten für das gleicht große Ziel stritten und litten. Manche ttesgeichlagene Wund« gilt «S auch dort zu heilen. Es gilt bewnder- auch di« Arbeitskraft und Schaffensfreudigkeit aller derer auizurichten, die als Vorkämpfer deutfcher Art und deutscher Arbeit in unsere Kolonien hinaus- gingen und nun zunächst alle» verloren haben, oder zum mindesten in ihrer ganzen Existenz auf das schwerst« geschädigt sind. Sie sollen in den Stand gefetzt werden, nach FriedenS'chluß mit frischen Kräften an den Wiederaufbau de» Zerstörten im überseeischen Deutschland heran- zugehen. Die Hilfe, die ihnen da» für ihre Leistungen in Krieg und Frieden dankbare Mutterland zuteil werden läßt, wird ein glückverheißende» Zeichen für die Zukunft sein. Die Kolonial - Krirgeripende bietet nicht nur eine Möglichkeit, unsern Kolonialkriegern im weitesten Sinne deS Wortes Dank und An erkennung zu zeigen, sie wird, daran zweifle ich nicht, in ihrem Endergebnis auch bewessen, daß da- deutsche Volk heule weniger denn je gewillt ist, auf seine koloniale Zukunft zu verzichten. verschiedene Urlegrnachrlchten. Die steckengebliebene Offensive. Alle französischen Blätter geben zu, daß die Offensive der Enieni« sirckengeblieben ist. — Hervö sagt in der .Victoireh allgemein Hensche Enttäuschung. Man vergleicht die Ergebnisse der deutschen Offensive vom 21. März und 17. Mai mit denen der Entente. Die Offensiv« Mangini s«i mit unzureichenden Kräften unter« nommrn worden. Den Angriff der Arm«» Rawlinions hätten die Deutschen vor Ehaulne» und Roye aujgesangen, während er am dritten Tag« Pöronn« und Ham hält« «rrrichen iollen. Hervö spricht die Hoffnung aus, daß die Ameri kaner bessere strategische Ergebnisse erzielen werden. — Indessen erklärt bereit» di« übrige Presse, daß die Operationen infolge de» wachsenden Widerstande» deS Feinde» zu er starren beginnen. v. Hintze gegen Lloyd Georg«. In einer Unterredung mit einem Vertreter der.Köln. Ztg/ wandte sich drr Staatssekretär des Nutzeren v. Hintze geg«n die Behauptung Lloyd George», vor sechs Monaten hätten die Beherrscher Deutschlands absichtlich die von den Verbündeten vorgeschlagene gerecht» und v«r- nünftige Regelung der W-ltverhSllnisse ab- gelehnt. Demgegenüber rrklärte der Slaatk- selretär, e» fei den maßgebenden politischen und militärischen Stellen nichts bekannt von einem wichen Friedensvorschlag deS Verbandes. Ganz im Gegenteil, alle Anregungen der Mittelmächte, dl« den Frieden oder sein« Voraussetzungen belrafen, sind immer und immer wieder mit Hohn und Spott zurückgswiesen worden. * Ein wertvolles EingestSn-niS. Lord Le« hat bekanntlich seinen Posten al» Generaldirektor der englischen Nahrungsmittel- «rzeugung nirdergelegt. In einer Erklärung an di» Presse führt »r über die Gründe seines Rücktritts u. a. anS: ..... Wie die Lage jetzt ist, will ich nur sagen, daß ich weder vom Scheitern d»r U-Boot-Gefahr genügend über zeugt bin, noch von der Sicherheit unserer Nahrungsmittelversorgung sür die nächsten Jahre. . . .' Politische Kun äse!)LU. ? Di« deutsch -Stt«rr«ichifchin WirtfchaftSverhandlungknm Salz burg find zu «inem gewiss«» Ndichluß gelangt, der i« allgemeinen an zuständiger Stell« m Berlin al» befriedigend brzeichnet wird. E» werd«» nunmehr zunächst die militärischen und polnischen Fragen au andtrer Stell« emgeheud b«hand«lt werden, rh« wieder ein« Aufnahme der Wirtjchan»v«rh«ndlungrn geplant ist. Soweit bisher bekamngeivorden, ist man auf der Grund- ihr ein Freund bin, dem sie vertraue» kann. Weißt Du, da» wäre eigentlich eine Frau für Dich, ab« leider ist sie nicht mehr zu hak«, und wie da» so geht, fk hat van «Len Mä.mrrn gerab« denjenigen bekommen, der ar« wenigst« zn ihr paßt. ES ist nämlich dt« jung» Gattin diese» brummigen Originals, de» Professor» EtusiuS. Der Name bringt mich daraus, daß ich Dir eigentlich wohl etwas Zoologisches von hier be richten müßte, denn ich sehe im Geiste Dein Kopffchütteln. Also: Mein Professor ist «in ältlicher Griesgram, der ein Magenleiden und ich glaube, auch ein Leberleiden hat; aber Wa der Mann alle- kennt und weiß, waS für er staunlich scharfsinnige Beobachtungen und ver blüffende Kombinationen er macht, daS grenzt aus Fabelhaft«. Wie gerade ich zu der Ehre gekommen bi», sein Assistent zu sein, wird mir mit jedem Tage rätselhafter. Und dabei diese Arbeitsausdauer, die uns Jüngere sämtlich beschämt, diese Be geisterung für seinen Bems, die so rührend und ehrwürdig wäre, wenn sie ihn nicht gerade zu dem rücksichtslosesten Sonderling machte, der er eben ist. Nein, so weit könnte ich nun niemals gehen. DaS Leben bietet außer der Arbeit doch noch verschiedenes anderes Beachtenswerte und hier gibt es sogar recht viel, was des Menschen Herz erfreut. Ich werde die großen Ferien ganz hier verbringen und nach allen Seiten die Gegend durchstreifen. Vater Rhein ist von Reizen umgeben, die mit Mutze genossen sein wolle«. lag« der fortschreft«nd«n Ermäßigung d«r Zwischenzölle bereit» sehr «eit gekommen, alln- dings haben sich noch einige wenige Echwirrig- ketten ergeben, deren Beseitigung vorerst zurück- gestellt worden ist. Da geplant ist, auf Grund de» bisherigen Ergebnisses der Verhandlungen von neuem eingehend, Fühlungnahm» mit den Industrie- und Hand«l»kreii«n zu gewin»««, so werd«» di» hierfür geeignete» Verbände und Organisationen, so vor allrm der neugegründet» W-rnchait-rat sür Mitteleuropa, Gelegenheit haben, jetzt praktisch« Arbeit zu leisten. ADSSBesich-WKSESW, * Da» Wiener Organ d«r Tschechisch-Radi kalen will au» unterricht«-«» Krtisr« erfahren haben, daß der Ministerpräsident Freiherr v. Hussarek, gestützt auf da» Vertrauen der Krone und im Einvernehmen mit Miizliedmt de» Herrenhauses, deS Adgeordneienhauie» und anderen hervorragenden Periönlichkeften aller Nationen Österreich-Ungarn», sich für die Um wandlung der Monarchie i« eine» Staatenb««» «infetze, der au» eiur» deutschen, einem tschechischen, polnisch«», süd slawischen Staaie und den Länder« der StefanSkronr (Ungarn) bestehen soll. — Im Rahmen diese» BundrS soll jede» Volk di« Er füllung seiner berechtigten nationalen Forderungen finden. Zu den Beratungen de» Verfassung»- auSfchusses sollen außer bewährten Parla mentariern auch hervorragende Männer der Wissenschaft, der Industrie, der Landwirtschaft und de» Handels sowie fachmännische Vertreter der autonomen Körperschaften aller Volkrltämm« hinzugezsgen werden. Mit der Durchführung dieser neuen Verfassung und StaatSform soll rin Ministerium betraut werden, daS das Ver trauen deS Volke» genießt. An sein« Spitz« soll ein Mann von aukgeiprochener Unparteilich keit berufen werden. — Dies« Nachricht wird in der vorliegenden Fassung mit Vorsicht auf- zunehmen fein. Immerhin ist «S wahrscheinlich, daß sich gewisse Änderungen der österreichischen Verfassung in dem hier angedeutelen Sinne vor bereiten. * Neben dem Kampf grg«n dir Diktatur Clemenceau» beschäftigt di« linksstehend«» Or gan« vor allem di« immer stärker werdend» monarchistische Bewegung. Die Blätter erörtern lebhaft den regen Anteil, den der Herzog von Orleans und dessen nächste An gehörig« fowi« «in« Anzahl royalistischer Post' tiker an den gegen die Republik gerichtet«» Trelbereien nehmen. Die Blätter weisen auf da» Bedenkliche hin, daß eine solche Haltung de» rngtische Gasttrtundichaft genießenden Prä tendenten offen geduldet wird. Diese Ange- legenheu dürfte von ftanMsicher Seite bei dem für die dritte Septemberwoche nach London be rufenen Kongreß der LerbandssoMlisten zur Sprach« gebracht werden. Htk'ie«. * Bei Beginn der Sitzungen deS Provinzial- ratS von Euneo Pelt Giolitti als laWühuger Vorsitzender die Eröffnungsrede und benützte, wie tonst, die Gelegenheit zu weitgehenden politischen Äußerungen; er sagte u. a.: Möchten die KctegÄercignisse de- Jahres 1918 da- End» de» schrecklichen Gemetzel» näher bringen und bewirken, daß ein gerechter Friede der Welt die Rückkehr zu einem zivilen Leben, zum Fortschritt und zur Freiheit sichert. Ein« Rückkehr jedoch zum wirltichen,Frieden, kein Waffenstillstand, keine Vorbereitung zu neuen Konfltlten! Der Schluß der Rede ist der Forderung von großen nationalen uno ufter- naiionalen Reformen gewivmet, di« die Völker instand fetzen foll«n, sich zur Regelung ihrer internationalen Beziehungen der veralteten Formen der Diplomat!» zu entziehe« und jtlber ihr» Gtschick» m dt» Hand zu nehmen. * Di« .Nachrichten der Zentralräte der Arbeiter usd Deputiert«»' schreib«!, anläßlich de» Bor- gthtns d«»B«rbandeS in «inem Leitartikel: »Wie allbekannt, verläßt unseren.Verbündeten' nicht der Gedankt, Rußland in irgendeiner Weis« .Hilfe' zu dringen. Dit Nöte unsere» Vater land:» wollen ihn«« nicht au- d«m Ginn. Si» sind bereit, ihre tigen« Front in Europa zu ver- Jch fand hier auch einen Bekannten aus der Studienzeit; « ist Apotheker, bedeutend älter al» ich, aber gar Lei» übler Gesell«. Dann imd wms überläßt er das Pillendreher! feinem Provisor sud begleitet mich «nf weite« Spazier gänge«; nicht gar z« ost, und da» ist mir eben Üeb. Gr kommt auch zuweilen zu wir tnS Laboratorium, um «in neues Gist oder drastisches Arzneimittel s» Miseren Lersuchslierea zu er- proben; wie ds siehst, ein strebsamer Mensch, der vielleicht Hess« Arzt als Apotheker ge worden wäre. Dit Laboratorien unserer NntverM kaffen leLer manche» z« wünschen übrig und die längst geplante« großartigen Neubauten wer den wohl noch einig« Zeit bloß schön« Pläne bleiben. Dennoch arbeitet mau vnter der Leitung eine» TrusiuS mit wahrem Vergnügen. Die naturwissenschaftlichen Sammlungen find übrigens äußerst reichhaltig und sehr stattlich in einem allen kurfürstlichen Luftschloß untergebrackt. Besonders daS zoologische Kabinett ist musterhaft geordnet und befindet sich in den hohen Sälen der Schloßrotunde. Unter diesen Räumen ist der kleinste von eigengariiger Pracht. Schimmernde Dkuschclmosaik bekleidet Decke und Wände, aus welchem einzelne Tiersiguren nnd Ornamente in künstlerischer Vollendung plastisch hervortreten. Mir scheint, ich sah dergleichen niemals so geschmackvoll, oder habe ich es wieder vergessen? Welchem Zweck dieser Grottensaol einst gedient haben mag, konnte ich nicht erfahren, jedenfalls hat die Freuds am Schönen darin gewohnt. Jetzt ist daS üppige Gemach der Aufenthalt grssen, um nur Truppen nach Rußland entsend zu können. Wenn diese „Hilfeleistung' E"ß' land» und Frankreich- sich zu verwirkttchen br' ginnt, so werden wohl selbst die auirichtigß!" Freund» der Verbündeten zugeben, daß d» Kabinett« von Lloyd Georg« und Clemences «in« Politik zynischer Eroberer ireiben. Frank« reich hat Rußland schon eine „Hilte' erwies indem es miml» der ischecho-ilowaknchen Band!" di« Zuftchr von Getreide von der Wolga «u» Sibirien abgeschnitten hat. Der Hunger — da» war da- eiste Grschenk Frankreichs "" dos russische Volk.' Vor clem Sturs. A«S Nik-lau, II. T-gebäck>-rn. Die Moskau» ,JSwestif< da» Organ dü Bölschewiki, btginnt jetzt mit der angekündigie" Veröffentlichung der Tagebücher Nikolaus ll« Da» Präsidium de- Allrussischen Zentraikomi!«! hat eine btsondere Kommission eingesetzt Durchsicht und Veröffentlichung der Tagebücher und de» andern bei« Zaren gefundene" Material». Zunächst werden die Teile d<i Tagebuch» verössenilicht, die da» größte Inter« esse beanspruchen. Den von Nikolaus II. Hand« schriftlich grmachten Eintragangen au» de" ersten Lagen der Revolution im März 1dv werden die Aufzeichnungen auS der Zeit der Ne« volution dr» Jahres 1905 folgen, sodans die au» dem rufsisch-iapanischen Krieg dem gegenwärtigen Weltkrieg. Die Kommiss"" ist im Besitz von Tagebüchern feit dem 1. Januar 1882. Nikolaus II. hat seine Aufzeichnungen 84 Jahr» hindurch täglich und lückenlos genM Ausgenommen sind die seltenen Fälle während Erkrankungen. ES werden im folgenden die Notiz«» ou» d«n letz!«» Tag«» d«r Herrscht dr» Zaren «ttgtleilt. Montag, 12. Mär». I« Petersburg Hobe» srit »migen Tagen Unruhen begonnen« Leider habt« Trupp«» daran teilgenomme". AbschrullchtS Gefühl, so »eit wegzulein u"d mir abgerissene ungünstig« Nachrichten zu ev haftrn. Nach drm Mittagessen beschlossen, naL Zmfkoj» Selo z« fahren. 1 Uhr nacht» in de" Zug «ingetzkzrA. D i r n »tag, 13.M »rz: 8'/. Uhr schlast" gelegt, da lange Unterredung mit Iwanow ü"' habt, den mit Truppe« nach Petrograd sch'ch- um Ordnung zu schäft« n. Bis 10 M grschlasr«. Von Kohile« ab um 5 Uhr morgend« Wrttrr frostig und sonnig. Ganzen Tag durch' gefahren über Wjasma, Reschew, LichoSlaw. ll* 9 Uhr angekommen. Mittwoch, 1». März 1917: Nach!» umgekehrt von Station Wuchers, da Ljuba" und Tossno von Aufständischen be fetz' waren. Fuhr über Watdai, Dno, Pskow, Ui" über Nacht blieb. Sah Außkij. Er, Danilo» und Skwüsch ipeisttn mit mir. Gatschina und Luga gltichfall» von Ausständischen beW' Schmach und Schänd«. Weiterfahrt nach Zarftoi" Selo gelang nichi. Gedanken und Gefühle ganze Zru dort. Wie schwer muß eL der arvck Alic« fein, dies, Ertigmss« allein zu erlebt"' Herr Gstt Hits un»! D»nn»rStaa,1L. Mir»: Morgen? la» Rutzlij und la» feine lang« Unterredung von die er telephonisch mit Rodsjanko gehabt hatst« Nach seiner Meinung ist die Lage in Pettft' bürg jo, daß jetzt ein Ministerium aus dck Duma machtlos wäre, irgcndeiwaS zu niN, "" die sozialdemokratisch« Pauei, durch den Arbeit' sowjet vtrlörpert, dagegen ankämpft. Mein" Abdankung notwendig. Rußkij M'' sprach dieser Gespräch dem Hauptquartier u"d Alexejew gab es den Aimeekommanoante" weiter. "^I Uhr mittag! kamen von all"" Antworten. Ihr wesentlicher Inhalt: daß Namen d«r Rettung Rußland» und um i"" Arme« an der Front in Ruhe zu erhalten, dst EnftchlitLung zu diesem Schritt notwendig Ich stimmte zu. Abends auS Peiersbur- Guikchkow und Schulgin gekommen, mit druck ich Unterredung hatte und denen ich daS uu" gearbeitet« und unterschriebene Mannest Abdankung) übergab. 1 Uhr nachis von adgtreist mit dem schweren GeMl des klnen. Ringsum Verrat, Feigheu- Betrug. toter Schaustücke und ich habe dafür ein uin wissenschaftliches Bedauern, das ich nm kei»^ Preis meinem Professor verraten möchte, ff- th« sind natürlich die Sammlungen weitab da» Wichtigste, und nicht wenige der nouck Ezentplar« sind durch seine Bemühungen rn worben. Er entwickelt dafür einen wohss" Feuiwiifer und will in den nächsten Ferien^in" Fotfchnng!wm! nach einigen nordischen Seck unternehmen, von der er sich eine schöne A« beut« an allerlei Seltenheiten verspricht. ich mitging«, so könnte mir dies in mancher:«- «' sicht nur zum Vorteil gereichen, ich habe ftdcki Angenehmere- vor, wie ich bereits erwähl- Ferien find Ferien. Besuche habe ich auch gemacht, wo es Pflicht war, aber nicht darüber hinaus. . -, hiesige gelehrte Gesellschaft gleicht auf ein «^' derjenigen anderer Universitätsstädte; ich wid hole überdies auch hier die alte Erfahrung, unser deutscher Gelehrter zu viel und zu d schließlich durch Gläser sieht. Ich meine d nicht etwa die Bier-, ja auch nicht eimnal,o«- Brillengläser, sondern (und auch dies zum -"j' im bildlichen Sinne) die Gläser des Mft welche aus die Dauer den Blick sür das schwächen, oder die Gläser des Teleskops, leicht die Beobachtung der nächsten Gegeujm« ^ trüoen. . Nun könnte man freilich sagen, daß ", immer noch besser ist, durch ein Glas zu ff als gar nicht, aber man könnte ebenso gm vieles andere sagen, daß man schlieMs klüger täte, zu schweigen — schweige» w«: ' lieber gleich. Der! ftvd. ft! d°r Aus! stmdine Rssseswdi "üieiding« kiunmuw M»iiche dn dnm'c! .Nissekne s"!> sie sft men für dd daß i "rch gan. Ardenen "bk: auch !s"hen Un! schütter! , Esin ft die Ai ?lllt!'zuio R zur ! Gn. T Mieht ! Mehl Lc Mdunae, Mahl Ai Arden M und e e Wnn'i Ml lang Mangel ak der L ist noch M Salz "'hen die A Kurz, >rn zu M dort I Mmend! WfsSlran jetzt in zZrrr S Bkmdcnt biadi Ei ^rben. ^ihrr ist Mng d: Mionen inner c I Unieru ^mach a . Leibst r Mmgen ^.üch von ^s das < bis zu Erdbel M gtmel ' Toulon kommen. -Wesen d" w j« Z «ezogel «Man ir Ul »e ht mau »De von N die T H sieht m ! "'ckien "Seu. » Ernäh! L Si Am M Gerung. u: >a!a!a Gundel. ES Hebling Ar t^Ibkrfe! /""gsvro^c d!,Ä Wl beneid Q °ngeh , M« nur, s° Amder i no, gekan § drolli L bald ft? gaukl s>üch v A bennoä H C-usi ^eu. L sz" Pkedigk ^not tu! ich ne !°i wo >0 dies. f, Aw ein war, sein- V? der Ü die E fts' kr sie Straße ^lchm I
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