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Ottendorfer Zeitung : 13.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191707137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170713
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170713
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-13
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.07.1917
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den lömitt. MersrenlM' nitgearbeilel. gesorgt, im nnpst habe» , zum Teil dämpft habe» neuen wird Missen an- im Gebiete diesen Au'« die Billß it zu Heike», für uns da? sich Freiheit >bern muh.' nabhängigo« .Haus, end chahn (Zir^ ckau. Bundes' >er Eniwur' für Krieg?' annünachimü iterländische» rnnimachilNtl für deutsche er Dekanat' nmetsvöge!» rchung übel n gegenüber g der,Tgi- rhandlunge" Fleiss notwendige eine Herab' ewührten es' « wird dü ter Zeit ird betrage» 8ramm, all« iwerstarbeüel wie bisher, der FlÄ' iirung diesec ist wohl ns Norddeuisrh' sich das t«' der zu ver' renge über' i a r hat de«" chloß LaB' >t. Diels' «ßerordenlM längere Ze" n der amed' nsterprüsidc^ c u. a. äs' e Els°h und si ens, Pole^ mzen FE i preußM° eine Md»" ben Natioüe was ne herab ff «nendlich d" wir Bertie n beruhe«^ Das mu5 ir auch "" Nlhe. etrea. die b-t dem UE >enig Gest" i s a 1 i o ü n' en 2 wurden " fr. gezeich" ^ -t ein g ", veizer Ba", tSpolitik stad w bleM"' Kurt wF die ns M«n" ich AF, rm nuht : Heinz ?aß >ch iter ruiB ! deutet, d"' einige Taff schon v' Voln'n>',., - sisilttN >en sioi^ balf ,enS, wrc n?" die Br» ^erclinanä. — Zum dreißigjährigen RcgierungsjubilSum. Inmitten der blutigen Wirren des furcht baren Völkerringens begeht König Ferdinand don Bulgarien sein 30 jähriges Negierungs- jubiläum. Mit treuer Liebe und Dankbarkeit feiert ihn das tapfere Volk der Bulgaren, das er in zäher Arbeit national und kulturell zu hoher Blüte gebracht hat und dem er in diesem Kriege durch seinen Beitritt zum Dreibund Deutschland — Österreich-Ungarn — Türkei die Erfüllung feiner glühenden Wünsche gebracht hat, die unter serbischer und rumänischer Herrschaft schmachtenden nationalen Volksteile wieder mit dem Mutter reich vereinigt zu sehen. Aber auch seine Ver bündeten, Monarchen wie Völker, grüßen an diesem Ehrentage den ritterlichen und klugen Herrscher und sein tapferes Volk, mit denen sie nicht nur aufs innigste durch gemeinsame Inter essen und Ziele, sondern auch durch gemeinsames Impfen, durch brüderlich gemeinsam vergossenes Mut so vieler Heldensöhne und durch gemeinsam pelmgene Not verbunden sind. Vor 30 Jahren, am 7. Juli 1887, wählte die Sobranje, nachdem Rußland den ihm miß liebigen Fürsten Alexander von Bulgarien aus dem Hanse Battenberg gewaltsam zur Abdankung bezwungen hatte, wiederum gegen den Willen Rußlands, ja ganz Europas den jugendlichen Minzen Ferdinand von Koburg zum Fürsten "on Bulgarien. Ein weniger willensstark und ^kräftig veranlagter Mann wäre vor dem Un- Een und der Unfreundlichkeit der europäischen Kabinette zurückgeschreckt, der Koburger Prinz "ahm aber trotz allem die ihm dargebotene ^one an und hielt am 22. August 1887 seinen sittlichen Einzug in Sofia. I Zielbewußt und zäh, taktvoll und klug wußte der junge Fürst seine Stellung, die lange Zeit durch russische Intrigen gefährdet wurde, zu be- Aigen und seine politischen Ziele zu verfolgen. N gelang ihm verhältnismäßig rasch, Ruhe >md Ordnung im Lande wieder herzustellen, das Wirtschaftsleben durch Verbesserung der Ver- Arsverhültnisse und durch Kräftigung der Manzen zu heben und ein zuverlässiges und schlagfertiges Heer zu schaffen. Durch außer- Siwöhnliches diplomatisches Geschick ausgezeichnet, vermochte Fürst Ferdinand die Beziehungen zu den Großmächten freundschaftlich zu gestalten »ad durch günstige Handelsverträge seinem Lande den wirtschaftlichen Aufstieg zu sichern. Am ö. Oktober 1908 erklärte er Bulgarien als Migreich, beendete damit auch äußerlich das Abhängigkeitsverhältnis von der Türkei und "ahm den alten Zarentitel wieder an. Im ersten Balkankrieg 1912, der die Lösung der Nationalitätenfrage in dem europäischen Wetterwinkel bringen sollte, zeigte sich die außer- ttdentliche militärische Kraft Bulgariens. Wenn es der serbischen NSnkesucht, die von Rußlands Wohlwollen unterstützt war, und einer über« Züchtigen Verbindung der früheren Bundes- Mossen, verstärkt durch das vom Kriege ver tont gebliebene Rumänien, auch gelang, die Bulgaren um die Früchte ihrer Siege zu prellen "ad ihnen sogar noch Teile ihres Landes zu rauben, so ist der militärische Ruhm der bul garischen Armee dadurch nicht geschmälert Korden. Bald kam für das gedemütigte Land die «Milde der Vergeltung, und das ganze bul garische Volk jubelte seinem Herrscher zu, als er am 12. Oktober 1914 in einem flammenden Aufruf die Bulgaren zum Kampf gegen den «schurkischen Nachbar" und zur Befreiung Maze« Miens ansrief. In ruhmvollem Siegeszuge Den die Bulgaren, Schulter an Schulter mit M deutschen und österreichisch-ungarischen Bundesgenoffen, innerhalb 2Vr Monaten das Ueulose Serbien, die Brutstätte der Serajewoer Mordtat, zu Boden geschlagen. Und als im Spätsommer 1916 auch Rumänien auf die Seite D Vierverbandes trat, hatten die Bulgaren Eiter'die Genugtuung, den hinterlistigen Dieb °tt Dobrudscha züchtigen zu können. Mackensen ?arf in überwältigendem Ansturm mit den Truppen der vier verbündeten Reiche auch diesen Den Feind nieder und befreite altbulgarischen Boden von drückender Fremdherrschaft. Zar Ferdinand sieht, rückschauend auf sein schwieriges und verantwortungsvolles, aber er folgreiches Wirken in einer nunmehr 30jährigen Regiernngszeit, mit Stolz und Genugtuung sein Volk groß und stark, kulturell und wirtschaftlich zu einem vollwertigen Mitglied der europäischen Staatengemeinschaft herangewachsen, der Ver wirklichung seiner nationalen Träume nahe, ge stützt durch Treue und mächtige Bundesgenossen. In schwerster Zeit hat er sein Werk, die völkische Vereinigung der bulgarischen Nation, vollendet, und es wird erhallen bleiben dank der Tapfer keit, Zähigkeit und Siegeszuversicht seiner Bul garen und der ihnen verbündeten Völker und Monarchen. Von unä fe^n. Gegen das Rauchen Jugendlicher hat der Regierungspräsident in Schleswig bemerkens werte Maßnahmen angeordnet. Die Schüler werden in regelmäßiger Wiederkehr belehrt. Es Bericht über die Armenversorgung Zittaus wird betont, daß über die Benutzung der Verpfleg stelle für Wanderburschen nichts zu sagen ist, da das Wandern infolge des Krieges so gut wie ausgehört habe. Die Verpflegungsschwierig- keiten dürften dazu beigetragen haben, daß die Wanderburschen von der Landstraße ver schwinden. Brnckeneinsturz auf dem Bahnhöfe Wittenberge. Aut dem Bahnhof Wittenberge ist eine etwa 100 Meter lange Holzbrücke, die über die Gleise der Berlin-Hamburger und Priegnitzer Eisenbahn führt, zusammengebrochen. 65 Personen wurden teilweise schwer oerletzt. Man nimmt an, daß ein Güterzug, der auf einer Lore einen Bagger trug, gegen die Brücke gestoßen ist. Ein Einbrecher erschossen. In Leithe bei Wattenscheid wurde bei einem Einbruch, den er mit anderen gemeinsam bei dem Fourage- händler Säck verüble, der Arbeiter Paul Labuda aus Gelsenkirchen erschossen. Der an dem Oie Qberlebenäen äes Horpeäobootes „8 20". Bel dem Seegefecht an der flandrischen Küste in der eisten Juniwoche, in dem unter Torpedo boot .8 20", bis zum letzten Augenblicke feuernd, zum Sinken gebracht wurde, hat sich die englische Marine bekanntlich abermals Ilnmenschlichkeilen gegen schiffbrüchige deutsche Seeleute zuschulden kommen lassen, so daß man mit Recht von einem neuen „Baratong"-Fall sprechen kann. Die Eng länder begnügten sich damit, sieben Diann gewisser ¬ maßen als „Material" zum Verhören zu retten, während sie die übrigen, zum Teil schwer verwun deten Leute in grausamster Weise ihrem Schicksal überließen, sie verhöhnten und sich sogar tätlich an ihnen vergriffen. Es konnte indes auch von unserer Seite ein Teil der schiffbrüchigen Besatzung geborgen werden, darunter mehrere Zeugen jener englischen Schandtat. soll dies vierteljährlich mindestens einmal ge schehen. Dabei ist die Jugend auch auf die gesundheitlichen Schädigungen unmäßigen Tabak genusses, namentlich der Zigaretten, hinzuweisen. Im Nechenuntenicht sind gelegentlich Aufgaben über die Kosten des gewohnheitsmäßigen Rauchens zu behandeln. Verstöße gegen die in den Schulsatzungen enthaltenen Rauchverbote sind mit angemessenen Schulstrasen zu belegen. Gegen die Danziger Mietssteigerer. Mehrere Danziger Hausbesitzer haben von ihren Mietern einen höheren Mietzins als den bisher erhaltenen verlangt, ohne die nach der Verord nung vom 29. Mai dieses Jahres hierzu er forderliche Genehmigung der Kommandantur zu besitzen. Diese Vorgänge sollen der Staats anwaltschaft zur Verfolgung übergeben werden, weil Rechtsgeschäfte, die gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen, nach 8 134 des Bürgerlichen Gesetzbuches nichtig sind. Eine Kirche durch Blitzschlag zerstört. In Lindenberg (Regierungsbezirk Frankfurt a. O.) wurde die 250 Jahre alte Kirche durch Blitz schlag völlig eingeüschert. Das Ende der Handwerksburschen be deutet der jetzige Weltkrieg. In dem letzten Diebstahl mitbeteiligt gewesene 19 Jahre alte Arbeiter Franz Nudzinski aus Gelsenkirchen wurde verhaftet. Unerwartete Freudenbotschaft. Der in Negenwalde (Pommern) wohnhafte Töpfermeister Petermann überführte im Winter die Leiche seines nach amtlicher Mitteilung gefallenen Sohnes und ließ sie auf dem Friedhöfe beerdigen. Nun mehr erhielt er vom Noten Kreuz in Hamburg die überraschende Nachricht, daß sein Sohn lebt und sich in russischer Gefangenschaft befindet. Ein eigenartiges Bortommis wird aus der medizinischen Fakultät der Wiener Universität berichtet. Der letzte Träger des medizinischen Nobelpreises, Dr. Robert Barany, har den Professortitel nicht erhalten. Barany war erst kürzlich aus russischer Kriegsgefangenschaft zu rückgekehrt und erhielt den Nobelpreis sür seine originelle otologisch-neurologifchen Arbeiten. Auch wurde er zum Vizepräsidenten der Wiener Dialogischen Gesellschaft gewählt. Aber als er jetzt zum Professorlitel vorgeschlagen wurde, den jeder Privaldozent früher oder später erhält, verweigerte ihm das Wiener medizinische Pro fessorenkollegium den Titel. Eine unangenehme Blumcnspcnde. Der als Gast im Tschechischen Nationaltheater in cnUrete». Prag auitretenden Amerikanerin Marv Eavan wurde auf die Bühne, als sie eine Arie vollendet hatte, ein in weißes Papier gehüllter Strauß zngeworsen. Die Sängerin, die in letzter Zeit Gegenstand heftiger Angriffe war. weil sie nicht in tschechischer Sprache sang, drückte den Strauß an die Brust und wollte sich dankend vor dem Publikum verbeugen, als sie einen Schrei aus- stieß. Der Strauß enthielt, wie in den „Dresd. N. N." berichtet wird, Brennesseln, an denen sich die Sängerin an Hand und Brust ver brannte. ^riegsereignisse. 30. Juni. Englische Vorstöße bei Nrmentieres abgewiesen. — Eine deutsche Erkundung bei Corbeny dringt in 1200 Meter Breite bis zu den Hinteren französischen Linien vor. — Die Gewinne bei Cerny und an der Höhe 304 werden durch neue Vorstöße erweitert. — Der Feind erleidet schwere blutige Verluste. — Russische Nachtangriffe bei Koniuchy schei tern verlustreich. 1. Juli. Französische Angriffe bei La Bovekk» blutig abgewiesen, im Gegenangriff werden die französischen Linien bis zur Straße Ailles—Paffy erstürmt. — Die Ruffen er öffnen starke Angriffe auf die deutschen Stellungen von der oberen Strypa bis an die Narajowka auf einer Front von etwa 30 Kilometern. Die Sturmtruppen werden überall durch unser Abwehrfeuer zu verlust reichem Zurückfluten gezwungen. 2. Juli. Englische Erkuudungsvorstöße scheitern, während ein deutscher Vorstoß bei Dixmuide dem Feind schwere Verluste zufügt. Englische Angriffe bei Lens werden im Nahkampf ab gewiesen, ebenso scheitern wiederholte fran zösische Versuche, die verlorenen Stellungen bei La Novelle wieder zu erobern. — Im Osten sehr schwere Kämpfe. Das Dorf Koniuchy muß den Russen überlassen werden, deren Massenstoß in vorbereiteter Riegel stellung ausgefangen und erfolgreich abgewehrt wird. Beiderseits Brzezauy brechen vielfache Angriffe von 16 russischen Divisionen unter jedes bisher bekannte Maß übersteigenden Verlusten zusammen. 3 Juli. Französische Angriffe bei Cerny, am Walde von Avocaurt und an der Höhe 304 brechen zusammen. — Beim Fortgang der Schlacht in Ostgalizien wird ein russischer Eriolg an der westlichen Süypa durch das Eingreifen deulschcr Reserven zum Stillstand gebrach«. Bei Koniuchy brechen starke russische Angriffe unter schweiften Verlusten zusammen. 4. Juli. Im Westen schlagen Versuche der Fran zosen fehl, die bei Cerny verlorenen Gräben wiederzugewinnen. — Tie Russen werden bei Brzezauy erneul abgewicsen. An den übrigen Stellen der Front wiederholen sie ihre An griffe nicht. 5. Juli. Die Franzosen werden bei Cerny erneut unter schweren Verlusten zurückge- fchlagen. — Erfolgreicher deuttcher Flieger angriff auf den englischen Haien Harwich. Alle Flugzeuge kehren wohlbehallen zurück. — Bei Brzezauy weiden die Russen aus den letzten von ihnen gewonnenen Trichte»- stellungen geworfen. Gericblsballe. Altenburg. Wegen Verunttcunng von Brot marken wurde der Backer Landmann, der als vists- arbciicr im hicstaen LandralSanUe beschäftigt war, zu iö Monaten Gefängnis verurteilt. Er palte mit Helsersheliern einen ichwnnghasten Handel in Brot marken betrieben. Einzelne Bogen waren bis zu 10 Mark bezahlt worden. Von seinen Mithelfern wurde der Invalide Wenzel Nowotay und der Grubenarbeiter Dittrich in Gonna zu 6 und der Handelsmann Zaml zu 3 Monaten verurteilt. Die übrigen Beteiligten müssen ihr Vergehen mit 3 und 2 Wochen Gefängnis büßen. Berlin. Die Millioncnschw.ndlcrin Kupfer, die wegen Ilikundensältchung uno cipfachcn BankeioüS zu 2 Jahreu 5 Monaten 3 Tagen GeinugniS vn- urtcill worden ist, wovon 5 Moncue 3 Tage au« die Untersuchungshaft angcicchnct wurden, hat ans wc Revision verzichtet und wird ihre Strafe sofort Heinz tat geknickt und blinzelte Kurt heimlich lld Ter aber sah, dyß die Wirtin die Suppe sum Tisch trug, und sagte: „Ach, Frau Laurids, haben Sie auch für mich Speise und Trank?" Sie nickte, und Kurt sagte: „Also, da ich Mch nicht verloren habe, gebe ich heute mittag den Wein und Heinz Schwarz heute abend die Bowle aus." »Abgemacht." „Und ich heute den Nachmittagskaffee," sagte Whe. „Was bleibt denn für mich?" fragte Petrea lachend. Da trat Kurt dicht zu ihr und flüsterte: „Sie wmmen auch noch dran, zu geben." Am Nachmittag machten die vier einen Spaziergang. Es traf sich — natürlich ganz flifällig —, daß Heinz neben Käthe und Kurt 'leben Petrea über den samtgrünen Grasteppich ve- Außendeiches dahinschriit. Es traf sich — ^türlich ganz zufällig, daß der Abstand zwischen M beiden Paaren immer größer wurde, so daß erst ihre Zwieiprache nicht mehr verstehen, pch schließlich laum noch sehen konnten. - Als die beiden Paare sich nach einigen stunden kurz Lor dein Gasthof wiedertrafen, Men die jungen Männer freudigere Mienen, "ls wenn sie von ihren Chefs zu Mitinhabern ttkoren wären, und die jungen Mädchen so Zahlende Augen, als wenn sie — sich verlobt Mlien. - Ein glücklicher Schweigen herrschte unter Z'en, als sie langsam zu Frau Laurids zmück- Irertca. Die Irrfahrt der beiden jungen Männer hatte ein jähes Ende genommen, aber sie war zu einer wahrhaften Fahrt ins Glück geworden. Das las man deutlich in ihren Mienen. Aber in der Schenkstube wurden sie mit gutmütig polterndem „Donner noch eins" emp fangen. „Guten Abend, Fräulein Lornsen, guten Abend, meine Herren," sagte der Hofbesitzer Ludwigsen, „und nun guten Abend, meine holde Tochter. Also du lebst noch, lächelst, glühst wie die Abendsonne und scheinst dein Elternhaus vergessen zu haben. Deine Mutter vergießt in Sorge um dich bittere Tränen und ärgert sich allein mit den Mägden ab. Na, das ist nun mal so. Aber gestatte eine Frage — wann ge denkst du in den Schoß deiner dich liebenden Familie zurückzukehren?" Kurt nahm schnell das Wort. „Gestatten Sie, Herr Ludwigsen, da infolge der Diplomatie der jungen Damen unsere Wette — Sie wissen doch, und dort steht mein Verfolgter — unentschieden ist, wollten wir diese wichtige Tatsache durch eine Bowle feiern. Gestatten Sie, daß wir Sie und Ihre Fräulein Tochter bitten, uns den Abend zu schenken?" Ludwigsen schien unschlüssig zu sein. „Verzeihen Sie," sagte er, „aber ich bin — wie einst unser Major zu sagen pflegte — nicht recht im Rahmen des Gefechts. Was ist denn eigentlich los?" Da trat Heinz schnell einen Schritt vor und rief keck: „Was los ist? Herr Ludwigsen, ich habe mich heute mit der Freundin Ihrer Tochter verlobt, und das möchte ich feiern." Schon streckte Ludwigsen Käthe die Hand hin, als Petrea ihrem Vater um den Hals fiel und ihm etwas ins Ohr flüsterte. „Donner noch eins," sagte der Hofbesitzer. Dann rief er in die Kliche hinein: „Frau Lau rids, Ihr Knecht muß'sofort anspannen, und Wein muß aufgepackt werden." Durch die von goldigem Abendscheine über gossenen Köge der Insel fuhren zwei Wagen. In dem einen saß der Hofbesitzer mit feiner Tochter und Kurt Ebers, in dem anderen der Knecht voin Norderhasen mit Küthe Lornsen und Heinz Schwarz. IenseiiS des breiten Grabens, dessen Schilf im Abendhauch flüsterte und raunte, lag hinter weißgestrichener Brücke der stolze Marschhof der Familie Ludwigsen. Die Zweige der Obst bäume neigten sich unter der Last der Früchte. Auf den Rasenbeeten prangten die Rosen, und süßer Resedadust erfüllte die Lust. Noch jubelte über den nahen Fennen eine Lerche, Schwalben segelten emsig dahin. Es war so recht ein Tag des Glücks und der Freude. Und voller Glück und Freude waren auch die Menschen, die in seliger Stim mung durch die Abendlandschaft fuhren. Die beiden jungen Männer dachten an den Aus gang ihrer Fahrt und faßen nun erwartungsvoll neben den so schnell gewonnenen Bräuten. Nachdenklich überschaute Kurt Ebers das stattliche Anwesen, dein die klüftigen Pferde zu- ftrebten. Wie würde Frau Ludwigsen die Neuigkeit auinehmen? Würde sie ihn gern als Schwiegersohn begrüßen? So ganz freudig war ihm doch nütze -umut«. Mit echt nordsriesischer Gastfreundschaft hieß die nichtsahnende Frau Ludwigsen die Gäste willkommen. Erst als man an festlich gedeckter Tasel saß und goldiger Wein in den Gläsern perlte, erfuhr sie den Sachverhalt. Hofbesitzer Ludwigsen erhob sich und klopfte ans Glas. „l?sr aspora all astr», lernte ich in der kurzen Zeit, die man mich auf dem Husumer Gymnasium einst geduldet hat. Durch Nacht zum Licht. Durch das jungfräuliche Gemach alter Damen, durch den Bordesholmer See und spritzcnhäusliche Geheimnisse, im Manschctthemd durch strömenden Regen und in elegantesten Stiefeln durch unsre heimatlichen Gräben, durch die NLnkestücke zweier junger Damen um den Weltpreis betrogen, haben Sie, Herr Schwarz und Herr Ebers, die Wette zwar beide nicht gewonnen, aber Sie danken es doch den beiden Holden, daß keiner von Ihnen sie verloren hat, und Sie danken es ihnen ferner, daß jedem von Ihnen ein Lohn wurde, der hoffentlich mehr wert ist als zwei blaue Lappen. Euch beiden echten Evastöchtern aber möchte ich einen Rat geben: wenn Ihr erst als Hausiraueu in Hamburg sitzt, schick« eure Manner nicht in Grüben, denn in Lodenzeng und klobigen Lang- fchäslen können sie nicht über'n Jungsernslieg ins Geschäft gehen. Alle übrigen Festgenossen — damit meine ich dich, liebe Ehegenossin — fordere ich auf, mil mir einzustimmen in den Ruf: „Leben mögen die Brautpaare!" Ir« l, Ende.
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