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Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,W INK. frei ins Haus. In öer Leschästsstelle Äbgeholt I INK. Einzelne Nummer IO pfg. Erscheint Dienstag, DonnerstLg unö Lonnsbenö Nschmittag. Unterkaltungr- und Bnreigeblatt Anzeigen-preis: Die einspaltige Zeile oöer äeren Brum 15 Pfg. Beklsmen Sie einspsltige Petit- zeile oöer Seren Naum 30 pfg. Bei belsngreichen Aufträgen u.Ivieöer- holungen entsprechenöer Nabstt. Mt wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenüen illustrierten Beilagen „Felü unö Sarten" unö „Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unS Verlag von Hermann Kühle, Ottenstorf-Okrilla. Nurnmer ^26 Freitag, den 26. Oktober verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. ^6. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die nächste Krot- und sonstige Markena«sg«br findet Freitag, den 26 Oktober 1917, von abends halb 7 bis halb 8 Uhr statt und zwar: Bezirke I bl« III in der neuen Schule und Bezirke IV bis VII in der alten Schule zu Ottendorf. Die Aushändigung der Marken erfolgt nur gegen Vorzeigung der neuen Marken bezugsausweiskarten. Die nicht fristgemäk abgehoben Marken können vor Mittwoch, den 30. Oktober nicht ver ausgabt werden, da sich die einzelnen Markenlisten bis dahin noch in den Händen der Vertrauensmänner zwecks vorzuneymender Abrechnung befinden. Ottenvorf-Moritzvorf, am 25. Oktober 1917. Der Gemeindevorstand. Kriegssamilienunterstützung betr. Die nächste Auszahlung der Kriegsfamiüenunterstützung findet Louutag, dea 28 Oktober 1917 vo», Vorm. 8 bis 1 Uhr statt. Ottenvorf-Moritzdorf, am 25. Oktober 1917. Der Gemeindevorstand. Wegen Reinigung bleiben die Geschäftsräume dts Gemeindeamtes Donnerstag, den 1. und Freitag, den 2. November 1917 geschloffen Renlenquittungeu werden Donnerstag, den 1, November I9t7 von Vorm 11 vts 1 Uyr angenommen und erledigt. LttendorftMoritzdorf, am 25. Oktober 1917. Der Gemeindevorstand. Reuefts» vom Lage. — In Flandern drängten unsere Truppen durch Gegenangriff den Feind fast völlig aus dem in unserer Abweyrzone noch besetzten Streifen am Süorande des Houlhoulster- Waldes zurück; Gefangene blieben rn unserer Hand. — Im Kampfgelände von Draaibank bis Zandvomde nahm nachmittags das Feuer wieder erheblich zu; neue Angriffe erfolgten Nicht. — Die Franzosen begannen gestern iu 2 Teilen einen großen Angriff am Chemin-des- Dame« von dem AUelle-Grund nördlich von Vaoxaillvn b-s zur Hochfläche nördlich von Parffy r25 Kckometer). — Der Durchvruchsoersuch der Franzosen VN der Aisnefront hat bei dem großen Ein satz von Kampfmitteln und Menschen zu Teilerfolgen geführt, ist aber dem erstrebten Ziel um mchls nahergekommen. Nach früheren Erfahrungen oürfen wir annehmen, daß ihre Angriffskrafl sich m den bevor stehenden werteren Kämpfen nicht steigern, sondern eher erschöpfen wird. Der Kampf raum liegt nordöpUch von Smsftns und wird don der Orse, ihrem Nebenfluß Aisne und dem Orse—AtSne-Kanul begrenzt, der mit dem Flüßchen Anette fast den gleichen Laus hat. Der wrchtigiie Kampsorl, ^huvrgnon, lregr westlich von Braye, nahe dem Orse—Aisne- Kanal. Wrr dürfen dabei nicht Überseyen, daß weiter im Osten, schon beim Raume nördlich von Reims beginnend, bedeutende deutsche Streitkräfte noch immer ihre alte Stellungen behaupten, also nicht einmal hinter ver Aisne zurückgegangen sind. Bei Verdun sind wir wieder im Vordringen, be sonders bei Beaumont, daß blos etwa Uber 5 Kilometer nördlich von der ehemals so heiß umunltenen Panzerfeste Douaumont siegt Am Montag wurde dort die Höhe 226 erstürmt. — Die Gefechtstätigkeit in Tirol, Kärnten und am Jsonzo ist merklich aufgelebt. Deutsche Artillerie hat in den Feuerkampf Angegriffen. Deutsche und österreich-ungarische Jnfamerie hat gestern morgen bei Flitsch, Lolmein und im Nordleile der Hochfläche von Bainsizza die vordersten italienischen Stellungen genommen. OertLrcheK wnS Sächsische». Bttendors-VkrrUa, 2s. Oktober M7. — Fleischanmeldung auf die neuen Fleisch, anmeldekarten. Es wird von der Königlichen Amtshauptmannschast DreSden-N. daauf hin gewiesen, daß die Anmeldungen der neuen Fteischanmeldekarten für die Woche vom 29. Oktober bis 3. November am Sonnabend, den 27. Oktober 1917, spätestens aber am Sonntag, oen 28. Oktober, bei den Fleischern -u erfolgen haben. Die Fleischer haben die gesammelten Fleischanmeldekarten spätestens am Montag, den 29 Oktober 1917 mittags 12 Uy> beim zuständigen Vertrauensmann in Frerschjachen mit den üblichen Vordrucken rinzmeichen. Verspätet eingehende An meldungen müssen aus technischen Gründen umer allen Umständen unberücksichtigt bleiben, joüaß die Säumigen in der Woche vom 29. Oktober bis 3. November 1917 kein Fleisch erhalten können. Zugleich wird darauf hin gewiesen, daß dre Fterschanmeldung jedesmal ltur auf die folgende Woche erfolgen darf. Es dürfen also die Anmeldekarten nicht für mehrere Wochen auf einmal beim Fleischer abgegeben werden. Dies ist in den nächsten Wochen besonders deshalb wichtig, weil, wie wir hören, die Fleischanmeldekarten auch in oesonderen Geschäften zum Ankauf von Auslandsipeck und Schweinefleisch angemeldet werden können. Darüber wird noch besondere Bekanntmachung erfolgen. --- Keine Zuschläge im Sonntagsverkehr! Die Generaldirekton der sächsischen Staats eisenbahn gedenkt, dem bayrischen Beispiel folgend, von einer Erhebung besonderer Preiszuschläge im Personenverkehr an Sonn abenden und Sonntagen Abstand zn nehmen. — Was bietet das Radeberger Luther- festspiel? Wie in Goethe« Schauspiel das Leben des Ritters Götz mit der eisernen Hand, so zieht in diesem Festspiel da« Leben unsers Reformators, dieses gewaltigen Ritters vom Geiste mit dem eisernen Willen und dem treudeutschen Herzen in 9 Einzelszenen an uns vorüber. Wir sehen ihn in der Klosterzelle sich zur sieghaften Wahrheit hin- durchdringen: „Der Gerechte wird seines Glaubens leben!" Wir schauen sein kraftvolles Auftreten gegen den Ablaßuniug Tetzels, erleben mit ihm den Seelenkampf, als Staupitz sich von ihm lossagt und sind Zuschauer der Verbrennung der Bannbulle vor dem Wittenberger Tore. Durch brünstiges Gebet gestärkt schreitet er, Tod und Teufel nicht fürchtend zum Reichstag und besteht, der einfache Mönch, gegen eine Welt von Widersachern siegreich den Kampf bis zum jauchzenden „Hindurch!" des Gottesstreiters. Damit schließt der erste Teil, der sich haupt sächlich aus der Hinterbühne abspielt. Der zweite Teil zeigt uns den Junker Jörg auf der Wartburg im Gespräch mit dem alten Schloßhauptmann Hieran schließt sich die überaus lebendige, farbenreiche Szene des Bildersturmes von Wittenberg, dem Luther, von der Wartburg zurückkehrend, ein macht volles Halt gebietet. Zum Schluß sehen wir den alternden Luther im Kreise der Seinen, ein Bild deutsch-traulichen Familienlebens. Den Uebergang zwischen den einzelnen Szenen, in denen über 30 Personen in der Tracht der damaligen Zeit redend und handelnd austretend, bilden die Gespräche zwischen dem Reichsherold und dem Ratsherrn dem Vertreter der vorreformatorischen Zeit. Umrahmt und durchflochten wird das ganze von Musik und Gesang. Die Einstudierung des Werkes ruhte in den Händen des als Lutherdarsteller und Leiter von Lutherfest spielen in weiten Kreisen rühmlichst bekannten Dresdner Hosschauspielers des Herrn Paul Neumann, so daß eine historisch getreue und künstlerisch wirkungsvolle Aufführung verbürgt erscheint. — Sichergestellte Fleiichhöchstmengen im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-N- In den Amtsblättern der Kgl. Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt wird bekannt gemacht, daß in (ihrem Bezirke in der Woche vom 22. bis 28. Oktober 1917 als sichergestellt zu gelten haben: Für Personen über 6 Jahre 150 Gramm Fleisch mit Knochen oder 120 Gramm Fleisch ohne Knochen oder 150 Gramm Frischwurst (6 Reichsfleischkartenabschnitte), für Kinder unter 6 Jahren 75 Gramm Fleisch mit Knochen oder 60 Gramm Fleisch ohne Knochen oder 75 Gramm Frischwurst (3 Reichsfleischkartenabschnitte). Sämtliche Fleischbezugsausweise der Anstalten, Küchen, Kriegsgefangenen usw. und sämtliche 1 kg Fleijchbezugs-Ausweise der Gastwirtschasts- betriebe usw. dürfen voll beliefert werden. Im übrigen wird daraus hingewiesen, daß außerdem in dieser Woche an Personen über 6 Jahre etwa 125 Gramm Suppenextrakt gegen 2 Reichsfleischmarken und an Personen unter 6 Jahre etwa 60 Gramm Suppen extrakt gegen 1 Reichsfleischmarke verabreicht werden wird. Alles Nähere darüber wird durch die Gemeindebehörden bekannt gegeben werden. — Verteilung von Hülsenfruchtsuppe an stelle von Fleisch Zur Schonung der ein heimischen Viehbesiände werden auf Veran lassung der Landesfleischstelle in der Woche vom 22. bis 28. Oktober 1917 im ganzen Lande auf den Kopf der vollkartenberechtigten Bevölkerung 50 Gramm weniger Frischfleisch, also überall nicht mehr al« 150 Gramm verteilt. Als Ersatz für die ausfallende Fleischmenge werden 125 Gramm Hülsen fruchtsuppe an Personen über 6 Jahre und 62 >/2 Gramm an Kinder zwischen 1 und 6 Jahren verteilt. Das Suppenmehl ist im Auftrage des Kgl. Ministeriums des Innern mit 5 Prozent Fettzusatz aus Hülsenfrüchten und Graupen oder Gries in der Konserven fabrik von Dr. L. Naumann in Dresden hergestellt. Es ist der Landesrücklage ent nommen; die allgemeine Zuteilung von Trockengemüse wird durch seine Verteilung also nicht geschmälert. Das Suppenmehl wird auf Reichsfleischmarken der Woche vom 22 bis 28. Oktober (Reihe F), und zwar 62 r/z Gramm auf eine Fleischmarke, ab gegeben. Die Fleifchmarken dürfen nur von den Geschäftsinhabern vom Stamm der Reichsfleischkarte abgetrennt werden. Die Annahme einzelner, loser Marken ist verboten. Leipzig. Durch die besondere Geistes gegenwart eines 17 jährigen Kassenboten ist es dieser Tage gelungen, einen gefährlichen Betrüger hier festzunehmen. Der junge Mann hatte für sein Geschäft auf dem Post amte einen Postscheck über 478 Mark eingelöst und wurde auf dem Nachhausewege Mf dem Augustusplatz von einem Manne angesprochen, der sich ihm als Kriminalbeamter vorstellte und erklärte, daß erlauf der Durchreise hier sei und eine Fälschungsbande suche und zu dem Zwecke die Banknoten, die der junge Mann soeben von der Post abgeholt habe, auf die Echtheit durchsetzen müsse. Obgleich nun der Kassenbote merkte, daß er einen Schwindler vor sich hatte, ging er auf dessen Ansinnen ein- Sie gingen beide nach einer Kaffeestube in der Querstraße, woselbst der „Kriminalbeamte" Kaffee und Kuchen für beide bestellte und nun mit einem Ver größerungsglase die Scheine prüfte, hiervon neun Fünfzigmarkscheine für falsch erklärte, eine Quittung ausstellte und die Scheine zu sich steckte. Hierauf wollte sich der Schwindler verduften, was ihm aber durch das geschickte Handeln des Boten glänzend vereitelt wurde. Der Bote begleitete ihn unter einem Vor wande, bi« er ihn in der Nähe des Haupt bahnhofs durch einen Schutzmann festnehmen lassen konnte. Ein Fluchtversuch mißlang. Im Polizeiamte wurde nun festgestellt, daß man einen glücklichen Fang gemacht hatte. Genau dasselbe Manöver hatte der Schwindler in München am I. Oktober bei einem Banklehrling ausgesührt. Der Lehrling halte 14600 Mark bei sich, wovon der Pseudo-Privatdetektiv nur 2500 Mark al« gefälscht an sich genommen hat. Diese« Geld, sowie 400 Mark, die er Ende September durch Einbruch erlangt hatte, hat er bi« auf wenige Pfennige in der kurzen Zeit ver- jubelt. Plauen i. V- Böse Folgen hatte ein Streit zwischen zwei eifersüchtigen Frauen. Als nämlich die eine der Fraueu mtt ihrem Stock ausholte, um ihrer Gegnerin einen Schlag zu versetzen, zertrümmerte sie mit diefem das große Schaufenster einer Lebens- Mittelhandlung, das einen Wert von etwa 400 Mark hat. L Kupfer MMtz, Mkel. Aran ist. genv^irrr Semds Sevt es peruus!