Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 27.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191707274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170727
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170727
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-27
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.07.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vie erste Rede Dr. Michaelis'. - Neichstagssitzung vom 19. Juli. Vor einem übervollen Hanie bielt Reich? kredite das Wort ergriff. Der Kanter erbal über See garantieren. Der Frieden muff die sorgen, be ¬ er * führte Dr. Michaelis aus: Nach Erlas; Allerhöchsten Botschaft vom 11. Juli über der das deren j wäre, i Ich der kanzler Dr. Michaelis seine erste Rede, indem gung und des Ausgleichs die Lebensbedingungen er zur Fortsetzung der Beratung der Kicgs- des Deutschen Reiches auf dem Kontinent und Aber wir müssen auf alle Weise dasür daß dieser Gegensatz ausgeglichen, daß festigt wird." Mit Bezug aus die innere Politik einer Konferenz teilzunehmen, während Tauer die Mobilmachung weilergegangcn wäre politischer Selbstmord gewesen. Der U-Boot-Krieg. der Politik nicht geschmälert werden darf, bin nicht willens, mir die Führung aus Hand nehmen zu lassen. Deutschlands Zukunft. Wahlrecht in Preußen stelle ich mich selbstver ständlich auf deren Standpunkt. Ich halte es für nützlich und für notwendig, daß zwischen den großen Parteien und der Negierung eine engere Fühlung herbeigesührt wird, und ich bin bereit, soweit dies möglich ist, ohne den bundes staatlichen Charakter und die konstitutionellen Grundlagen des Reiches zu schädigen, alles zu tun, was dieses Zusammenarbeiten lebens- und wirkungsvoller machen kann. Ich halte es auch für nützlich, daß Männer in leitende Stellen berufen werden, die neben ihrer persönlichen Eignung für die leitende Stellung auch das volle Vertrauen der großen Parteien und der Volksvertretung genießen. Selbstverständlich ist alles das nur unter der Voraussetzung möglich, daß von der anderen Seite anerkannt wird, daß das verfassungs mäßige Recht der Reichsleitung zur Führung in Wenn Nur Fneveu machen, dann muffen wir IN erster Linie erreichen, daß die Grenzen des Deutschen Reiches iür alle. Zeit sichergestellr werden. Wir müssen im Wege der Versiäudi- Verschiedene Uriegsnachrichten. Der Überfall auf die deutschen Schiffe. Der englische Admiralstabsbericht, der die Heldentat aus den Überfall der deutschen Schiffe berichtet, sagt kein Wort davon, daß er sich in neutralen Gewässern ereignete. Demgegenüber berichtet der Kapitän eines der Schiffe: „Wir suhren 2Vz Meilen von der holländischen Küste entfernt innerhalb der niederländischen Hoheits gewässer. Plötzlich sah ich zwei unserer Schiffe direkt auf die Küste zufahren. Ich sichtete zu gleich englische Torpedojäger, änderte den Kurs landwärts und wurde unter Feuer genommen. Die TorpedoMer suhren nach einigen Augen blicken südwärts, so daß sie sich zurückzuziehen schienen. Ich ließ, da wir auf Strand gelaufen waren, die Anker fallen. Die Torpedojäger lehrten um, näherten sich auf dreiviertel Meilen und eröffneten Schnellfeuer auf das Schiff, das 800 Meter von der Küste entfernt war. Jetzt wurden die Boote ausgesetzt. Die Engländer feuerten ununterbrochen. Drei Mann der Be satzung wurden getötet." — Der holländische Minister des Äußeren hat anläßlich dieser Völkerrechtsverletzung dem deutschen Gesandten im Haag das tiefste Bedauern seiner Regierung ausgesprochen nnd den Entschluß seiner Regie rung mitgeteilt, von England Genugtuung zu verlangen. Die holländische Negierung hat zu gleich durch ihren Gesandten in London auf den Ernst des Vorfalles hingewiesew und der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die englische Negierung zu vollständiger Genugtuung bereit sein werde. Wir weisen den Vorwurf zurück, daß der U-Boot-Krieg völkerrechtswidrig lei, daß er gegen die Menschenrechte verstoße. England hat uns die Waffe in die Hand gedrückt; durch seine völkerrechtswidrige Seeiperre hat es den neu- ttaleu Handel mit Deutschland unterbunden nnd den Aushungerungskrieg proklamier!. Untere sckuvache Hoffnung, daß Amerika an der Spitze der Neutralen der englischen Rechtswidrigkeit Einhalt gebieten würde, ist eitel gewesen, und der letzte Versuch, den Deutschland gemacht hat, durch ein ehrlich gemeintes Friedensangebot daS Äußerste zu vermeiden, ist schlgeschlagen. Da durste nnd mußte Deutschland dies letzte Mittel wählen als in der Notwehr gebotene ! Gegenmaßregel, und nun auch als ein Mittel zur Abkürzung des Krieges. Ich stelle fest, daß der U-Boot-Krieg in der Vernichtung feindlichen Frachtraums das leistet, was er sollte. Er schädigt Englands Wirtschaft und Kriegssührung von Monat zu Monat wachsend, so daß dem Friedensbedürfnis nicht mehr lange wird ent gegengewirkt werden können. Wir können den weiteren Arbeiten unserer wackeren U-Boot- Leute mit vollem Vertrauen entgegensehen. Der Kanzler wandte sich dann den Leistungen unserer Wehrmacht zu, der er unter jubelndem Beifall des Hauses seine Huldigung darbrachte. In Zusammenhang damit verlas er ein Telegramm Hindenburgs, das folgenden Wortlaut hat: „Durch die russische Offensive in Galizien herausgefordert, hat dort heute ein durch starken Regen bisher hinausgeschobener deutscher Angriff östlich Slotschow eingesetzt. Unter persönlicher Leitung Les Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bahern haben deutsche Divisionen, unterstützt durch österreichisch-ungarische Artillerie in altbe währtem Schneid nnd fester Zuversicht die russischen Stellungen durchstoßen." Der Kanzler schilderte dann unsere Lage an den übrigen Fronten. Italien mache keine Fortschritte, in Palästina und am Kaukasus wurden die Feinde beim Wiederaufflammen der Offensive das gutgerüstete kampfbereite türkische Heer finden. Im Hinblick auf das Eingreifen Amerikas meinte Dr. Michaelis, unsere Streitkräfte würden sich auch zu Herren der neuen Sachlage machen. Deutsch land hat den Krieg nicht gewollt, nnd darum wird Deutschland auch nicht einen Tag länger Krieg führen, wenn es einen ehrenvollen Frieden bekommt, bloß darum, um gewaltsame Eroberungen zu machen. Das, was wir wollen, ist in erster Linie, daß wir den Frieden als solche machen, die sich erfolgreich durchgesetzt haben. Meine Herren, wir können den Frieden nicht nochmals anbieten. Die Hand, die einmal ehrlich und friedens bereit ausgestreckt war, hat ins Leere gegriffen. Grundlage iür eine dauernde Versöhnung der Völker bilden. Er muß der weiteren Verfeindung der Völker durch wirlfchaitliche Absperrung Vor beugen. Diese Ziele lassen sich im Rahmen Ihrer Resolution, wie ich sie anssasse, erreichen. Wenn die Feinde ihre Erobernngsgelüste, ihre Niederwersungsgelnste aufgegeben haben und eine Verhandlung wünschen, 'dann ist das ge samte denllche Volk und die dentiche Armee mit ihren Führern, die mit diesen Erklärungen ein verstanden sind, darin einig, daß ivir den Gegner, der die Fühler ansstrcckt, fragen, was er uns zu sagen hat,, denn wir wollen ehrlich und friedensbereit in die Verhandlungen eintreten. Unsere Ernährung. Bis dahin muffen wir geduldig ansharren. Wir können es, da jetzt m unserer Er nährung die schwerste Zeit vorüber ist und bald Erlcichlcrungen cintrelen weiden. Über liniere Ernte wissen wir noch nichts Gewisses. Aber das steht sest, daß sie besser wird, als wir befürchtet halten. Wir hoffen aus eine gute Kartoffelernte, und wenn wir das, was uns aus Rumänien und aus den besetzten Gebieten in diesem Jahre zuwachsen wird, wirt schaftlich vorsichtig für uns nutzen, dann wird auch die Futierknappheit überwunden werden, vor der wir sonst stehen. Es ist in diesen drei Kriegsjahren der Beweis erbracht worden, daß selbst bei einer schlechten Ernte, wie im Jahre 1916, Deutschland überhaupt nicht aus gehungert werden kann. Im Anschluß an diese Mitteilungen wandle sich der Kanzler dem Verhältnis zwischen Stadt und Land zu und drückte die Hoffnung ans, daß es im neuen Wirtschaftsjahr zu einer Ver ständigung und gegenseitigen Würdigung der unleugbaren Schwierigkeiten kommt. „Die Ver pflanzung von Hunderttausenden von Städtern auf das Land kann vielleicht die Brücks bilden. Meine Herren, wir fahren in wildbewegter See und im gefährlichen Fahrwasser. Aber das Ziel steht uns leuchtend vor Augen. Das, was wir ersehnen, ist ein neues, ein herrliches Deutschland, nicht ein Deutschland, das mit seiner Waffengewalt die Welt terrorisieren will, wie unsere Feinde glauben, nein, ein sittlich geläutertes, ein gottesfürchtiges, ein freies, ein friedliches, ein machtvolles Deutschland, das wir alle lieben. Für dieses Deutschland wollen wir, unsere Brüder draußen, bluten und sterben, und dieses Deutschland wollen wir uns er kämpfen, allen Feinden zum Trotz. * Ein erledigtes Wilsonmärchen. Die Regierung der Ver. Staaten hat einiger Zeit die schwedische Negierung telegrajW ersucht, die angeblichen Miß h an dl unge" der Juden in Palästina an Ort Stelle untersuchen zu lassen. Die schwedW Gesandtschaft in Konstantinopel, die mit d" Ausführung des Auftrages betraut wurde, w klärt nun in einem amtlichen Bericht, alle M gaben über Niedermetzelungen von Juden >" Palästina, die jetzt oder früher während de- Weltkrieges stattgesunden haben sollten, sei'" unrichtig. Tatsächlich seien keine Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung in Palästina von gekommen. Politische Aunälchau. Deutschland. * Zwischen dem neuen Reichskanzler T" Michaelis und dem österreichisch-ungarische" Minister des Äußeren Grasen Czernin wurde" herzliche Telegramme ausgetauscht mit der Ben sicherung dauernder Bundestreue. * Die letzte Sitzung des BundeSraE sand unter dem Vorsitz des Reichskanzlers T" Michaelis statt. Er begrüßte die Vertreib der verbündeten Regierungen, würdigte da» Wirken seines Vorgängers und versprach, d» vertrauensvollen Beziehungen zu den Bunde?' regierungen unter voller Wahrung ihrer vw sassungsmäßigen Rechte ausrechtzuerhalten u"b zu pflegen. "Der Bundesrat hat beschlossen, eine Ei"' schränkung der weiteren Bearbeitung des Volkszählung vom 1. Dezember zu versügen. Das Gesetz über den vaterländn schen Hilfsdienst hat eine außerordentliche Iw schiebung in der Berusstätigkeit der Bevölkernd verursacht. Die Volks- und Berufszählung vB 1. Dezember 1916 läßt die hierdurch eingetreie^ Umwälzung des Wirtschaftslebens und Vere« Umsang nicht erkennen, weshalb sich das Kriegs amt entschlossen hat, eine neue gewerbliche W' triebszählung am 15. August d. Js. vorp' nehmen. Aber in dem Gesicht des Bruders lag, wenn er sich unbeobachtet glaubte, ein Ausdruck von quälender, innerer Angst und Unruhe, der nichts mit Überarbeitung zu tun halte. Je mehr Sabine ihre einzelnen Beobach tungen zu einer Kette zusammenfügte, desto ruhiger wurde sie in ihrer Gewißheit. „Arme Beate," dachte sie mitleidig. „Armer kleiner Johannes." Zum ersten Male fühlte sie eine gewisse Erleichterung bei dem Gedanken, daß sie keine Kinder hatte, deren Zukunft durch den Verlust wohl am härtesten getroffen worden wären. „Wie merkwürdig hat dieser Krieg in mein Leben eingegriffen. Was mag mir in den nächsten Monaten beschieden sein?" Sie faltete die Hände überm Knie nnd schaute nachdenklich durch die großen Fenster des Krankensaales. Draußen lag das Abendlicht über dem Hafen, warf sein funkelndes Netz über die sich leicht kräuselnde Wasserfläche und zitterte in tiefgolde- uem Dust um die braunen Masten der schwe dischen Holzschiffe. Zur linken Hand starrten graue Steinkolofse ins Licht: Schuppen und alte Handelshäuser. Sabines Augen fuchsen den grauen Bau mit dem majestätischen Portale, der vor hundert Jahren von einem GroteniuS aufgeführt worden war. Wehte das Banner dieses Hauses noch hoch in der Luft oder hing es schon schlaff und trauernd danieder und harrte des erlösenden Luftzuges. „Schwester!" Dir Stimme des blinden Lehrers entriß die junge Frau ihren Träumereien. Sie suchte aus ihrer Erinnerung alles zu sammen, was sie jemals über geschäftliche Dinge gehört hatte; wenig genug war es freilich, denn im Groteniusschen Hause herrschte der Grundsatz: in Gegenwart der Frauen nicht über Geschäfte und Geldangelegenheiten zu ver handeln. Nun bedauerte Sabine die Unklarheit, in der sie während all der langen Jahre ausge wachsen war. Sie hatte sich stets als die Tochter des reichen Hauses gefühlt; nie war ihr der Gedanke gekommen, daß es mit dem Reichtum eines Tages ein Ende haben könnte, daß Beschränkung oder gar Mangel an seine Stelle treten würden. Sorgen um Geld oder Geldeswert chatten sür sie weit, weitab gelegen, und es war ein seltsames Gefühl sür sie, diesen Sorgen nun vielleicht ins Auge blicken zu müssen. Es war ein Gefühl, das beinahe der Neu gierde glich. Nichts von Trauer, nichts von Verzweiflung bei dem Gedanken an die Möglichkeit. Dazu kannte Sabine Asmussen die rauhe Wirklichkeit des Lebens zu wenig, dazu war sie zu wenig dessen bewußt, was es hieß, mit diesem Leben kämpfen und um seine eigene Existenz ringen zu müssen. So sah sie der Entwicklung der Dinge mit einer Art von Spannung entgegen, mit der wir einschneidenden Veränderungen in unserem Da sein zu begegnen pflegen. „Vielleicht," dachte sie, „sind alles auch nur Hirngespinste, vielleicht ist es wirklich nur die Überarbeituna. die aus Lans spricht." „Ich habe einen Brief bekommen, Schwesig Sabine. Wahrscheinlich von meiner Müü^ Würden Sie ihn mir vorlesen?" Sabine Asmussen fuhr sich, unwillig über sich selbst, mit der Hand über die Stirn. Fort mit den Gedanken, die Vicht an da? Bett des verwundeten Kriegers gehörten. Dsi dort in den Kissen lag, hatte sein Augenlid' fürs Vaterland dahingegeben. Galt das «übl mehr als ein paar ins Stocken geratene Ge' schästSverbindungen? Sie nahm den Brief, den der Soldat i" reichte, und begann zu lesen. Es waren wenige, zittrige Zeilen einern"' geübten Hand. Sie sagten nicht viel, aber ei" Ton rührender Sorge klang aus ihnen. sür eine Verwundung der Sohn erlitten bäR fragten sie. Wie lange es noch bis zur Heilu^ und bis zum Wiedersehen dauern würde? Der Verwundete lächelte wehmütig. „Sie ahnt nichts von der Wahrheit, Schwees Sabine. Es wird nicht leicht für sie sein, wco" sie's erfährt." — „Es wird leichter sein, wR" Sie selbst es gefaßt ertragen." Er lächelte noch immer. , „O —, ich l Sie glauben nicht, was e- mit dem wundervollen Bewußtsein auf sich h'"' das Seinige einer großen Sache geopfert r" haben." Sabine seufzte. „Wenn nur nicht so viele nutzlose OpR dabei wären." „Nutzlos?" Er hatte sich in den Kissen auigenM'' Durch die Binde hindurch glaubte Sabine V«' An die Neve des Kanzlers knüpfte sich eine längere Aussprache. Abg. Fehrenbach (Ztr.) legt im Namen des Zentrums, der Soziwdemokrcuen nnd der Volksparteiler die bekannte Kriegsziel-Ent- schtießung dicker Parteien vor, wonach der Reichstag einen Frieden der Verständigung und der dauernden Versöhnung der Völker erstrebt. Der Reichstag tritt jetzt damit, w führt der Redner aus, auS feiner Zurückhaltung heraus und verkündet der Welt die Bereitschaft des deutschen Volkes. Zu einem für alle Be teiligten, iür Freund wie Feind ehrenvollen Frieden. Er macht kein Friedensangebot, das ist Sache dec Negierungen. Er macht aber eine Fnedenskundgebung. Er fordert die feindlichen Völker in feierlicher Weise auß sich von dem gleichen Friedenswillen beseelen zu lassen. Seine Ansicht geh! in Übereinstimmung mit dem Reichs- ! kanzler auf einen Fneden der Verständigung. Nicht Eroberungen, nicht Vergewaltigung, sondern j Rückkehr zur Friedensarbeit. Bezüglich der inneren Politik fordert der Redner die Ein- ! jührung des Neichstagswahlrechts in Preußen. Die Sprecher der anderen Parteien, die j die Resolution mit eingebracht haben, Abg. l Scheidemann sür die Sozialdemokraten und ! Abg. v. Payer sür die Bolkspartei schlossen sich im wesentlichen den Ausführungen des j Zentrumsredners an. Für die Nalionalliberalcn erklärte Prinz zu Schönaich-Carolath und für die Konservativen Graf Westarp, daß ihre Par teien die Resolution ablehnen. Der Kriegswille unserer Gegner sei noch nicht gebrochen und die Resolution brächte uns dem Frieden nicht einen Schritt näher. Auch Abg. Warmuth kDtsch. Frakt.) lehnt die Friedensresolution ab. Ebenso sür die Un- abhäng. Sozialisten Abg. Haase, dec in län gerer Rede u. a. die Einführung der unabhängigen Republik sordert. Abg. Seh da (Pole) erklärt, daß er und seine Freunde, da die Resolution nichts vom Selbstbestimmungsrecht der Völker enthält, sich der Stimme enthalten wollen, während Abg. Hansen (Däne) der Resolution zustimmt. Da rauf wird mit allen gegen die Stimmen der Unabh. Soz. die Kredi'tvorlage ange- n o m m e n. Die Fried ensentschließung der Mitlelparteieu wird mit 214 gegen 116 Stimmen bei 17 Enthaltungen ange- n omme n. Frankreich. *Jn Lyon fand eine außerordentliche Ben sammlung der Sozialistenminderhtu statt, aus der über die politische Lage berate wurde. Am Schluß der Versammlung wurde" zwei Entschließungen angenommen, deren Jen öffentlichung die Pariser Zensur untersagte. N diesen Entschließungen stellt sich die französische Minderheit auf den Standpunkt, daß dre Kriegszielkundgebung des Deut' schen Reichstags und die demokratische" Bestrebungen in der deutschen VolksvertrelM eine veränderte internationale Lage geschafft" haben, zu der die Sozialisten Frankreichs Stellung nehmen müssen. England. * Allem Anschein nach steht ein Kabinetts wechsel bevor, da Lloyd George immer iE Anhänger verliert. Außer mit Ascfiiith b»' Lloyd George auch mit Lord Haldane, der ü" Kabinett Asquith Kriegsminister war, §6' bindung zu gewinnen versucht, um auf diese"' Wege Anschluß an die große liberale Partei z" finden. In Unterhauskreisen betrachtet ui"" indes alle dahingehenden Bemühungen Llo"f Georges als aussichtslos. Allgemein wb" Bonar Law als der kommende Manu n"' gesehen. Hoch orei Jahre Krieg k Ein Stockholmer Blatt bringt unter d" überschritt „England gedenkt den Krieg nss Jahre zu führen" folgende Mitteilung ain Rotterdam: Aus sicherster Quelle erimne i"> daß die Engländer sich kürzlich durch BertrV das Verfügungsrecht über d" Schiffswerften in den sranzöiW Städten an der Westküste sür drei weile« Jahre gesichert haben. Die französische Bn völkecuug, die diese Tatsache als Beweis dM ansieht, daß die Engländer den Krieg nos jahrelang hinauszuziehen wünschen, hat kn > Nachricht niit großer Verstimmung ach!' nommeu. zunächst die vertrauensvolle Mitarbeit des Reichstages und wandte sich dann einer Wür digung der Verdienste des Kanzlers v. Bethmann Hollweg zu. Erst wenn das Buch dieses Krieges ge öffnet vor uns liegen wird, so sagte er, werden wir voll würdigen können, was Bethmanns Kanzlerschaft sür Deutschland bedeutet bat. (Sehr richtig links und im Ztr.) Wenn ich nicht den festen Glauben an die Gerechtigkeit nuferer Sache hätte, ich hätte die Ausabe' nicht über nommen. Wir müssen uns täglich die Ereig nisse von vor drei Jahren vor Augen haben, die geschichtlich feststehen und die beweisen, daß wir in den Krieg gezwungen wviden sind. Ruß lands Rüstungen, seine heimliche Mobilmachung waren eine große Gefahr für Deutschland. Au Vie eiserne jVot. S) KriegSroman von G- v. Brockdorff. Sabine sah, wie ihr Bruder ausatmete. „Bitte kümmere du dich um das Kind, Sabine, soviel eS deine freie Zeit es dir er laubt," bat er im Hinausgehen. „Ich will selbst herüberkommen, so oft ich kann; aber ost wird's doch nicht werden, denn ich muß jetzt den Posten von vieren aussüllen." Sabine hielt seine Hand fest. „Ist keine Möglichkeit der Schonung, lieber Hans? Bedenke, was auf dem Spiele steht." Er lachte heiser. „Ja —, da hast du Recht! Es steht alles auf dem Spiele." Und als bereue er das Gesagte, schlug er schnell einen veränderten Ton an. „Also du versprichst es mir, Sabine, nicht wahr? Na — auf Wiedersehen!" Abends in dem großen matt erleuchteten Krankensaale dachte Sabine noch lange über das veränderte Benehmen des Bruders und über seine Worte nach. War Beate nicht doch zu sorg los gewesen? War das Geschäft etwa ruiniert? Der Gedanke, daß die Grolenius ruiniert sein könnten, war an sich töricht, doppelt töricht ihr, die inmitten der stolzen Überlieferungen des alten Handelshauses ausgewachsen war. Aber sie fing doch an, diesem Gedanken näher zu treten. Das Geschäft war zum großen Teil auf überseeische Beziehungen gegründet; waren diese Beziehungen völlig vernichtet oder handelte es sich nur um eine vorübergehende StockunL? Vle Zeitpunkt front zu Kriegsihe einen Lei ihres mi Mammer Glück für Sache des hauptsächl Waffen l rejponden W, obg Schlachter in einer kündeten auch nicht Offensive 'ein Kon Angriff Armee ges Mische Gegner n Agung dc Md bei über den beilungen nicht klar, 'ich allmäk verschieden svegen der üe nicht a! Sieg hoffe "^glichen < "de" zum M geglück Welters in Dieser 1 bestätigt rn "ämlich die auf der Ar enttäl Aepington juid Luden "as Syste "Hue vorhi bersten 6 W sich s siche von 0 beutschcn G Querungen schule des Minen ist, "ns Deulscl dollem Ern Misch er baiür, daß Muen wir ^01 -j^tn lassen große, hei K von de "r sordcrte galten da AngeneS? es nich b'e üch Sa ^nd wiede ».Die E i'e bereits "der die A singt, daß °b nicht m Wen. Bis M'eimarkslü "Ulen zu Zahlung pc "ahlungsmst Gute Si Mel hat c" nuldatal, Riachbarten 10 Tc An sachmäi A sehr gut Schwere ^doherilag kartet hatl Biassens Meding st freien t N'.'g>, und Z Kohlener! Mi Steller Ölungen ^l>er seiner klagen Sic ""geopfert v ,,,»Und w< Ar er fort zum ! si^e es unr chtn." Sabine st .Wer so i, .Die mci e.Wen, den Opser n ^1." " r-Ja, wir ÄeFrau w As Gesicht 'm Grun! aifl." k S'- hatte tzV das F Men einei ,, Am erste ferner, is
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)