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Ottendorfer Zeitung : 19.12.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191712198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171219
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-12
- Tag 1917-12-19
-
Monat
1917-12
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 19.12.1917
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er Volke»' eilgehende sie ich für ' für die ne. Und i der Ab- in diesem rationalen cschait ge nrecht zu- chen Par- rrden, sie m Reichs- um vor versichert, rdium der tändigung k.): Regierung ebnis un- nder Be- netenhaus chtes zu- die Krone abfinden. Wahlrecht nen Par- m einge- undfätzlich >es Zeu« die Re« ierwindcn , daß die Völker ge- ne konier- rilitärische m. Wir n Reichs- Polens. chten. lbrai. ä werde» lerationeil lgt. Die idlich des im An- rd wären nr durch- stoß habe mehr Gs« Blättcr, ah hinter Soldaten in Gegen- r erlitten. nngen. r erzählt eicht mit ctet hatie. der An- eingestellt chland sei es zunl )pen nach kngländer rend die n: AuS auch dec Front in nzulretcn Plung ist werständ- -schuldigt. alien. Kongreß» ärung an n mützic, -rikanische ront zn ff. U>- aße gcs der ein rommen Harlen- m Haus- spränge ngte c : 1. Die fes ge scheht!!, iS, und nissenen sich feit alle den >t durch nwursS. :. Was brachte > nugc- - hatte, väre zn denken. , tonnte lug gc- er Ve» Mülon, äer Äleltäiktator. Amerika will den Frieden diktieren. In seiner Rede vor dem Kongreß, in der Präsident Wilson die Kriegsziele der Wer. Staaten ausemandersetzte, begründete er die Notwendigkeit, den Krieg fortzusetzen, u. a. mit folgenden Worten: , Es ist unmöglich, irgend e neu Maßstab der Gerechtigkeit anzuwenden, solange solche Kräfte nicht maitgcsetzt oder vernichtet sind, wie j die, über die die gegenwärtigen Herrscher Deutschlands Verfügen. Nicht eher, als bis das vollbracht ist, kann das Recht als Schiedsrichter und Friedens stifter unter den Völkern eingesetzt werden. Aber wenn cs vollbracht ist, wie es mit Gottes Hilse sicher der Fall sein wird, so werden wir die Freiheit haben, etwas zu tun, was nie vorher geran wurde, und jetzt ist es Zeit, unsere Absicht, dies zu tun, bestimmt «uszusprechen: wir werden die Freiheit haben, den Frieden aus Edelmut und Gerechtigkeit zu gründen unter Ausschluß aller selbsttüchügeu Ansprüche auf Vorteils, sechst bei den Siegern. Unsere augenblickliche Aufgabe ist die, den Krieg zn gewinnen. Nichts wird uns davon je adbringen, bis sie erfüllt ist. Alle Macht, alle Hilssmittel, die wir besitzen, an Men'chen, Geld und Rohstoffen, sind ihr ge widmet und werden ihr weiterhin gewidmet sein, bis unser Zweck erfüllt ist.' Ihr hört ebenso wie ich die Stimmen der Menschlichkeit, die täglich vernehmbarer, deutlicher, über zeugender und überredender werden und überall aus dem Herzen der Menschen kommen. Sie bestehen darauf, daß der.Krieg nicht mit einem Racheakt irgendwelcher Art enden soll, das; keine Nation, lein Volk beraubt oder bcstrait werden soll, weil die unverantwortlichen Hemcher eines einzelnen Landes ein schweres, verawcheuungswürdiges Unrecht begingen. Wir mißgönnten Demichland nicht den durch Geschicklichkeit, Fier-, Wissen und Unternehmungs geist erzielten Erfolg, standen ihm nicht im Wege und waren eher geneigt, ihn zu bewun dern. Deutschland baute für sich ein wahres Weltreich von Handel und Einfluß auf, das es sich durch den Welt frieden gesichert halte. Wir begnügten uns, mit dem Wettbewerb der Industrie, der Wissenschaft und des Handels uns abzu- finden, der für uns durch Deutschlands Erfolg mit sich gebrachr wuroe, mit- zutun oder zurückzubleiben, je nachdem wir Fähigkeit und Enhchlußlrail hatten oder nicht, Dennchland zu überliessen. Aber in dcmAugen- bnck, wo es die snedllchen Triumphe geerntet haue, warf Deutschland sie weg, um an ihre Stelle zu setzen, was die Welt nie mehr ge- sialicn wud, nämlich die militärische und politische Oberherrschaft durch Waffengewalt, um damit die Rivalen, die es nicht übertreffen konnte, und die es am meisten fürchtete und haßte, aus dem Sattel zu heben. Der Friede, den wir schließen, muß das Unrecht adsleüen, er must die einstmals schönen Landschaften und glücklichen Volker Belgiens und Nordjrankreichs von der preußischen Er- vbeiung und Bedrohung, aber auch die Völker Österreich-Ungarus, des Balkans und der Türkei, sowohl in Europa wie in Asien, von der un- verschämien Fremdherrschaft der militärischen und HandelsLutokralie Preußens befreien. Wir wollen uns der Tatsache nicht ver- fchließen, daß Amerikas Eintreten in den Krieg in fedem Falle, je mehr Machtmittel auch auf- geboien werden mögen, die Enttcheidunghinaus- Kögern muß. Es stärkt Frankreich und Italien — auch wenn Rußland auslcheiden sollte —, es bestärkt aber auch England in der Siegss- zliversick/t und fordert neue Blutopier. Niemand aber in Deutschland wird Wilsons Drohungen ernst Lehmen. Weltfremd oder verrannt in iat- sacheiFernen Dogmen, so schickt Präsident Wllson j sein Polk in den sürchlerlichsten aller Kriege, den zu senden er vor länger als zwei Jahren in der Lage gewesen wäre. Und am Ende des gr »ßen Ringens wird er sein Volk mit dem i ä'.Villen Häscher, dessen Gewissen rein ist, nicht! schämung. Ich Weiß nicht, waS ich tun und lassen, wo ich sie suchen soll? Fritz schob seinen Arm unter den deS Freundes. „Komm, begleite mich bis ins Bureau. Unterwegs wollen wir zusammen überlegen. Meine Mutter erfährt noch zeitig genug von Unglück, Helsen kann sie dir auch nicht? Sie gingen nebeneinander nach dem Tier garten zu. Eine Weile schwiege» beide. Dann fragte , Fritz r s , Was hat Regina für Gepäck mitgenommen?" ! »Das weiß ich nicht? - „Hat jemand von der Dienerschaft ihr Fort gehen bemerkt?" „Ich habe nicht danach gefragt. Hier ist der Brief, den sie mir zurückgelassen hat. Sonst -weiß ich nichts? Er reichte Fritz Reginas Schreiben. Harten» 'stein las es und gab eS dann stumm zurück. AIS sie ein Stück weitergegangen waren, 8 lieb Hartenstein stehen. f „Soll ich dir einen guten Rat geben, Klaus?" „Ich würde dir dafür sehr dankbar sein? ! „Dann tue mir den Gefallen und forsche k^cht weiter nach Reginas Aufenthalt. Sie Hneibt dir: „Ich kann dich nicht Wiedersehen." Ä-greifst du nicht, was in diesen Worten liegt? II >r Herz ist wund und zerrissen. Diese scheue, s« lze Frauenseele muß erst allein damit fertig wr rden, was gestern über sie hereingrbrochen ist. ß ihr Zeit, zu überwinden. Diese Wohltat w-Mt du ihr gönnen, sonst treibst du sie zu ri DM schlimmeren Schritt. Dieser Brief ist ein veriau'chen wollen. Das Ende des Krieges wird auch das Ende seiner Herrlichkeit sein. Aolitilcbe Aunälcbau. Deutschland. *Wie aus Karlsruhe gemeldet wird, tritt der Präsident des badischen SlaatSminisieriums, Freiherr v. Dusch, wegen Krankheit dem nächst zurück. Zu seinem Nachfolger soll der Minister des Innern, Freiherr v. Bodman, vusersehen sein. *Die Stimmen zur preußischen Wahlreform, die sich gegen das gleiche Wahlrecht erklären, mehren sich. So ver öffentlichen der Bunk der Landwirte, der Reichs deutsche Mittelllandsverband, die Vereinigung der deutschen Bauernvereine und der Zentral verband deutscher Industrieller eine Kundgebung, in der es heißt: Es muß verlangt werden, daß von der Neuordnung des Wahlrechtes zum preußischen Abgeordnetenhause nicht nur die Wertung und Freiheit des einzelnen Staats bürgers, sondern auch die Wertung und Frei heit der einzelnen Erwerbs- und Beruisschichlen, entsprechend ihrer volkswirtühastlichen Bedeutung gewählt werdet!. — Auch der Gesamtvorstand des Schutzverbandes sür deutschen Grundbesitz veröffentlicht eins dem Sinn nach gleiche Er klärung. Österreich-Ungar«, * Der vorläufige Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn ist vom öster reichischen Abgeordnetenhause in der Fassung der Regierungsvorlage angenommen worden. Mi nisterpräsident Dr. v. Seidler erkläcie auf eine Anfrage, daß eine Vereinbarung mit der un garischen Regierung über den Zeiipunkt, von welchem die Getreidezölls wieder in Kraft treten sollen, nicht besteht, daß aber der Zustand der Aushebung der Getreidezölls jedenialls so lange dauern werde, bis die Versorgung mit Nahrungs mitteln vollständig sichergsstelll sein werde. FrmMvich. * Wie aus zuverläsiiger Quelle verlautet, ist auf der Pariser Konferenz auch die Möglichkeit eines Bankerotts des russischen Siäales besprochen worden. Es wurde festgestellt, daß Frankreich rn diesem Falle 28 Milliarden Frank (etwa 23 Milliarden Mark) verlieren würde. Mit Rücksicht darauf einigte sich die Konferenz dahin, gegen Rußland keine herausfordernde Sprache zu führen, um nicht den angedrohten Siaalsbankerolt zu beschleunigen. Mchlanv. * Der russische Geschäftsträger in Kopenhagen überreichte der dänischen Negierung am 3. De zember einen Protest gegen die Veröffent lichung der Geheim vertrüge durch die Bolschewist sowie gegen ihre Schritte für einen Sonderfrieden. Ähnliche Proteste wurden von den russischen dipiamaluchen Vencetern in London, Paris, Rom, Chnstiania und im Haag überreicht. * Der e st ländische Landtag beschloß die Einberufung einer konstituierenden Nationa!- veoammlung, die über die Bildung eines selbständigen Staates Estland Be schluß fasten soll. Gleichzeitig beschloß der Landtag, daß die höchste Macht zurzeit in seinen Händen liegt. Er erließ einen Aufruf an alle estnischen Soldaten, worin er die ernste Lage des Landes schildert und die Soldaten auffordert sofort in die Heimat zurückzukehren und sich dem Vaterlande zur Verfügung zu stellen. Türkei. *Der Senat hat einstimmig den NachiragS- kredit zum Voranschlag des Kriegsmimsteuums tu Höhe von 20 Millionen Pmnd angenommen. In Erwiderung auf mehrere Anfragen gab Finanzminister Dichawid Bei Aufklärungen über die Kciegsausgaben und über die finan ziellen Abmachungen mit Deutsch land, das gemäß dem bereits geschloffenen Übereinkommen sür die der Türkei gewährten Vorichüsse während der Dauer von 12 Jahren nach dem Kriege keine Zinsen verlangen wird. Amerika. § *Der dem Kongreß der Ver. Staaten vor- ! gelegte Staatshaushaltsvoranschlag einziger Schrei nach Ruhe. Und sie schreibt fa selbst, daß du durch mich von ihr Nachricht er halten sollst. Warle diesen Zeitpunkt ab, so ruhig du kannst. Erst dann ist eS Zeit, weiter zu handeln? „Du hast es leicht, da? zu. verlangen. Menn du wüßtest, wie es in mir aussieht." „Kann ich mir sehr gut denken? Sie gingen weiter. „Warum machst du mir keine Vorwürfe, Fritz?" „Weil die fetzt nichts mehr ändern. So lange es noch Zeit war, habe ich es wahrlich nicht daran fehlen lasten. Leider hast du meine Warnungen nicht beachtet? „Wei! ich blind und toll war, weil mich das Weib verblendet hatte." „Und vor allem: Weil dich die Langeweile und der Müßiggang immer wieder in ihre Netze trieben. Klaus, du kannst mir wirklich leid tun!" Nuthart sah finster vor sich hin. „Wie ein Fluch hängt es sich an mich und zerstört mir Glück und Leben. Wenn ich Regina auf immer verloren hätte — es wär» dann wahrlich besser, ich machte ein Ende? „Ein Feigling bist du doch nicht. Suche nach Arbeit, die allein kann dich retten? „Wie sehnsüchtig habe ich danach gesucht? „Aber der rechte Ernst fehlte dir dazu. Doch jetzt ist nicht Zeit, darüber zu streiten. Laß uns von Regina reden. Sie war gestern abend bei mir? Hartenstein erzählte Klaus, was Reginas > Besuch bei der Sängerin vorangegangen war, fordert 13^ Milliarden Dollar. Dies ist die grafte Vorlage in der Geschichte des amerika nischen Volkes. Uber 11 Milliarden da von werden für Kriegszwecke verlangt. Die Voranschläge sür Heer und Flotte betragen 6615 Millionen bezw. 1014 Millionen, während sür die Signaldiensts einschließlich des Flug wesens 1138 Millionen verlangt werden, darunter 640 Millionen sür die Luftflotte. Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses hat sich sür die Kriegs erklärung anOstererch-Ungarn aus gesprochen. > "Von UNÄ fern. Sturm und Hochwasser. Der starke Nordwind hat in den beiden letzten Tagen in den deutschen Küstenländern Hochwasser ver ursacht. Auch die Oder zeigt an ihrem Unterlauf beträchtliche Neigung, über die Ufer zu gehen. Besonders stark leiden Swinemünde und Greifs wald unter Hochwassernot. In Wieck steht die Bahn unter Wasser. Auch der Schiffahrt hat der Sturm schweren Schaden zugesügt. Der aus Rendsburg stammende Schoner „August" und sein Schlepper „Luise", die im Greifswalder Hafen Kartoffeln geladen hatten, sind auf der Reise von Kiel im letzten Sturm verschollen und wahrscheinlich untergegangen. In Pölitz find die Straßen überschwemmt, das Wasser ist in die Keller der Häuser eingedrungen. Die Deich bauten zwischen Stettin und Greifenhagen stehen ebenialls unter Wasser. Möbelsammetstelle für heimkehrende Krieger. In Augsburg wurde eine Möbel tammelstelle sür heimlehrende Krieger eröffnet. Zu gleichem Zwecke ersuchte das Gemeinde- lollegimn den Magistrat um Bewilligung eines Kredits von 350 000 Mark zur Herstellung ein facher Zimmer- und Kücheneinrichmngen. Die Ausgaben sollen durch freiwillige Spenden ge deckt werden. Eine Ansstellnng für „Kriegsbeschä- digtenfürsorge" wird demnächst in Dresden veranstaltet werden. Es ioll eine Übersicht von den neuesten Errungenschaften gegeben werden, von all dem, was für die Ertüchtigung der Invaliden und sür ihre Versorgung von behörd licher und bürgerlicher Seite geleistet wird. Da neben soll auch die Geschichte der Invaliden- fürsorge und der Technik des Gliedersatzes be rücksichtigt werden. Bevorstehende Tintennot. Infolge der weiter gestiegenen Rohmalenalienpreise ist mit einer neuen Eihöhung der Tintenpreise zu rechnen. Diejenigen Firmen, die nicht mehr über genügend Bestände und über (nicht mehr erhältliche) Gallussäure verfügen, dürften in absehbarer Zeil ihren Belnev einstellen müssen. Ein Postmarder im grasten. Auf dem Postamt in Kirn wurde schon feil Monaten die Wahrnehmung gemacht, daß zahlreiche Pakete auf unerklärliche Weise abhanden kamen, bezw. gestohlen wurden. Die Eimsttelungen nach dem Diebe haben nunmehr ein überraschendes Ergebnis gezeitigt. Eine Haussuchung bei dem der Täterschaft verdächtigen Postboten Kullmann förderte einen wahren Berg von gestohlenen Sachen zutage. Die Diebesbeule war m zwei Mansardenstuven untergebracht und wurde in acht großen Postkacren nach dem Postamt zurückvesördert. Unter den geraubten Sachen besanden sich u. a.: 15 Damenmüntel, große Posten Blusen, Kleiderstoffe, 16 Paar Damen stiesel, 50 Hemoen, 3000 Eier, 35 Psimd Butter, 50 Pfund Kaffee, 60 Pmnd Dauer wurst, mehrere Zentner Mehl, Neis, Erbten, mehrere Körbe mit Schokolade, Zigaretten, Tabak, Marmelade, 12 Taschenuhren und sonstige Schmuckgcgenstände. Auch wurden noch zwei Körbe voll zusammengebundener Fetopostpakete entdecki, an denen die Adressen abgerissen waren. Von den gestohlenen Sachen, die einen Wert von 30 000 bis 40 000 Mart haben dürsten, Hal Kullmann beretls einen Teil an einen Charlottenburger Großhändler verkauft. Elefantenbraten im Gasthaus. Eine der beliebtesten Einwohnerinnen des Leipziger Zoologischen Gartens, die Elefantin Nelly, mußte und Klaus konnte sich nun das eigentümliche Verhalten seiner Frau erklären, als er das letzte Mal mit ihr gesprochen hatte. Da war der Zweifel an seiner Treue schon in ihrer Seele erwacht. Deshalb wär sie seiner Be rührung so ängstlich auSgewichen! Und er hatte sich in feiner Verblendung nicht dadurch warnen lassen, war wieder hineingetaumelt in das Netz der Spinne! „Ich könnte mich selbst zermalmen. Fritz, ich gebe dir mein Wort, meine Liebe gehört nur Regina, trotz allem was dagegen spricht." Fritz sah ihm mit ernstem Vorwurf ins Gesicht. „Gerade dieser Umstand macht dein Ver gehen größer. Hättest du die Marlow wirklich geliebt, — ich hätte eS eher entschuldigen können. Und Regina auch, soweit ich sie kenne? „Ich will meine Schuld nicht verkleinern. Wenn ich nur meinem armen Weibe den Frieden wiedergeben könnte I Daß sie darunter leiden sollte, habe ich bei Gott nicht gewollt. Wenn du ihr nur wenigstens beistehen könntest, oder deine Mutter." Fritz schüttelte den Kopf. „Nein. Naturen wie die Reginas sind herb und verschlossen im Leid. Ihr Schmerz wurde ihr entheiligt, müßte sie ihn in Worte fassen. Ich sage es dir noch einmal: Die einzige Wohltat, die du ihr ersfeigen kannst, ist, daß du sie in Frieden lüffest, bis sie selbst Nachricht von sich gibt. Das wird geschehen, sobald ihre starke Seele das ärgste Leid niedergerungen hat." „Es ist mir ein furchtbarer Gedanke, daß kürzlich wegen zunehmender Altersschwäche ge« tötet werden. Ein Gasthaus in Leipzig erwarb das Fleisch des Tieres, im ganzen 15 Zentner. Die Leipziger und Leipzigerinnen lassen sich den Elefantenbralen, der markensrei und sür 1,60 Mark dargeboten wird, gut schmecken. Ein großer Juwelendiebstahl in Buda pest beschäftigt auch die Kriminalpolizei ver schiedener deutscher Städte. Dem Grasen Friedrich Wilczek in Budapest wurden von Einbrechern für 100 000 Kronen Schmucksachen aller Art gestohlen. Er setzt aut die Wiederbeschaffung eine Belohnung von 2000 Kronen aus. Das Hauptstück der großen Diebesbeute ist ein Paar Diamantenohrringe, das allein 30 bis 35 000 Kronen wert ist. Drei Jahre „Lister Kriegszeituug". Am 2. Dezember vollendete die ,Aller Kriegs- zeitung^, eine der bekanntesten deutschen KriegS- zeitungen, das dritte Jahr ihres Bestehens. Die erste Nummer des Blattes wurde am 2. Dezember 1914 aus Befehl des Kronprinzen Rupprecht von Bayern herausgegeben. k^riegsereignisse. 1. Dezember. Die Schlacht bei Cambrai ist erneut entbrannt. Dentsche Gegenangriffe haben vollen Erfolg. Die Engländer werden unter schwersten Verlusten aus mehreren von ihnen besetzten Ortschaften hinausgeworfen. 4000 Engländer werden gesangen, mehrere Batterien werden erbeutet. — Frhr. v. Richt hofen erringt seinen 63. Lustsieg. 2. Dezember. Fortdauer der Kämpfe bei Cambrai. Feindliche Gegenangriffe, die von Kavallerie unterstützt werden, werden zum Teil durch unser Feuer erstickt, zum Teil brechen sie vor unseren Linien zusammen. Die Engländer erleiden sehr schwere Verlust». 60 erbeutete englische Geschütze und mehr al» 100 Maschinengewehre weiden geborgen. — Beiderseits von Altkirch erhöhte Artillerie- tätigtest. 3. Dezember. Starke englische Angriffe bei PaSschendaele und bei Cambrai werden ab gewiesen. Die Zahl der seit dem 30. No vember gefangenen Engländer hat sich auf 6000, die Beute an Geschützen auf 100 er höht. — Im Sundgau hält die lebhafte Artillerietätigkeit an. — In zahlreichen Ab schnitten der russischen Front wird Waffen ruhe vereinbart. Mit einer russischen Armee ist bereits Waffenstillstand abgeschlossen. Weitere Verhandlungen sind im Gange. 4. Dezember. Englische Angriffe nördlich von Gheluvelt werden abgewiesen. Auf dem Kampsfelde bei Cambrai wird das Dorf La Vacguerie erstürmt. Mehr als 500 Eng länder werden gefangen. — An der italieni schen Front lebhaftere Artillerieiätigkeit. — Die Waffensüllstandsverhandlungen an der Ostftont haben unter Vorsitz des Generals Hoffmann begonnen. 5. Dezember. Auf dem Kampffelde bei Cambrai lebhafte Feueriätigkeit. Feindliche Vorstöße fcheitern. — Die Waffenstillstands- Verhandlungen auf dem östlichen KriegS- jchauplatz dehnen sich auch auf die rumäni schen Truppen aus. — In den Sieben Ge meinden werdenden ItalienernHöhrnstellungen enttissen. 6. Dezember. Zwischen Moeuvres und Mar- coing räumt der Feind seine vordersten Stel lungen; unsere Linien werden auf 10 Kilo meter Breite bis zu 4 Kilometer Tiefe vor geschoben. Die Zahl der englischen Gefan genen hat sich auf 9000 erhöh!, die Beure an Geschützen auf 148, an Maschinengewehren am 716. — Calais, London, Sheerneß, Gravesend, Chaiham, Dover, Margale weiden erfolgreich mit Bomben belegt. — Mit Ruß land wird sür die Fronten von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, sowie auf den Kriegsschauplätzen in Asien erne zehntätige Waffenruhe (vom 7. bis 17. Dezember) ver einbart. — Österieichisch-ungachche Truppen erstürmen, unter stütz! von deutscher Artillerie, italienische Gebirgsstellungen. 11000 Italiener gefangen und 60 Geschütze erbeuiet. sie irgendwo in der Welt allein herumirrr mit ihrem Leid. Sie hat ja keinen Menschen aus der Welt, der zu ihr gehört. Und Geld hat sie in der Eile auch niH mitgenommen. Wenn ich mir ausmale, daß sie allerhand Wider wärtigkeiten ausgesetzt ist — ich könnte wahn sinnig werden." „Das ist nicht so schlimm, als du denkst. Regina hat früher mit so wenigem auskommen müssen. Du hast ia keine Ahnung, wie wenig ein Mensch im Grunde zum Leben braucht. Wäre sie wirklich ohne alle Mittel, dann würde sie mir um so eher eine Nachricht zukommen lassen? Klaus faßte seine Hand und drückte sie krampfhaft. „Wenn ich dich fetzt nicht hätte I — Fritz, ich bin ein erbärmlicher Kerl I" - „Ein beklagenswerter Mensch bist du, Klaus. Du hast so viel Gutes und Edles in deinem Charakter, aber dir sehlt der beste Halt im Leben — eine Pflicht, die dich aufrecht hält. Vielleicht Hilst dir dein Unglück jetzr auf die Spur, wie du deinem Leben einen besseren In halt geben kannst. Dann wäre Reginas Leid doch zu etwas gut. Das Schicksal wählt ost sonderbare Wege, um zu erziehen. Aber nun sei nicht allzu mutlos. Regina lebt und ihrs Liebe gehört dir. Daran Halts fest. Dieser Gedanke muß dich stützen. Und noch eins: Wir gedenkst du dich der Dienerschaft gegenüber zu verhallen?" „Daran habe ich noch gar nicht gedacht? ! Mü is (Fortsetzung jolgt.)
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