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Ottendorfer Zeitung : 23.12.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191712239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171223
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-12
- Tag 1917-12-23
-
Monat
1917-12
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 23.12.1917
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OZs belgische Daß in Flandern auf der Seile unserer Feinde außer Engländern und Franzosen auch noch die ganze belgische Aimee siehl, ist vielen gewiß kaum noch erinnerlich. Man hört auch so' wenig von den Soldaten König Alberts und kann es sich kaum noch vorstellen, daß sie es waren, die Mnich, Namur und Ant werpen verteidigten, wenn auch gerade nicht sehr erfolgreich. In den Zeitungen laS man drei Jahre lang jede Woche einmal: „Bombsnkampf bei Steenstraat und Hst Sas", von dem umerr Truppen aller dings weniger merNen als die Leier in der Heimat, und dann fiel emem ein, daß hinter dem breiten Gürtel überschwemmten Gebietes beiderseits des Iser-Kanals em Teil der wehr fähigen Jugend des Landes die Wache hält, in dem der "deutsche Soldat nun schon seit über drei Jahien beinahe zu Harne ist. Als der Feind üch annhickre im Dogen um Ipern die Entscheidung des Krieges zu iuchen, da tauchte an Stelle der schokoladenbraunen, belgichen Uniformen das Hechtgrau der Franzosen auf. Man schien abo kem rechtes Vertrauen zu denr Offensivgeist der Belgier zu haben. Wenn mau englbche Soldaien nach ihren belgischen Bundesgenossen fragt, pflegen sie geringschätzig zu lächeln und gebrauchen oit wenig reipsktter- liche Ausdrücke. Wir haben noch keine Ge legenheit gehabt, den Angriffsgeist der belgischen Truppen zu prüfen, aber" verstehen kann man, daß sie keine Lust haben, an der Zertrümme rung und Verwüstung ihres eigenen Vater landes teilzunehmen. Was müssen sie empfin den, wenn sie sehen und hören, wie die Eng länder die schönsten, blühendsten Städte Belgiens in Schutt und Asche legen, wenn englisch« Granaten und Fliegerbrmben belgKche Frauen und Kinder töten, ja sogar vor dec heilten Messe i« Dom von Offende nicht haltmachen. Schrecken und Trauer malt sich auf den Ge sichtern der gefangenen Belgier, wenn sie durch daS Kampfgebiet zurnckgeiührt werden. Was hier vernichtet wird, kann in 30 Jahren nicht Wiedererstehen, daS ist ihnen klar. Sie ver stehen vollkommen, daß alleS Elend ihnen er spart geblieben wäre, hätten sie nur damals den Vorschlag des sreien Durchzuges angenommen, wie eS Luxemburg auch tat. Ein großer Teil der belgischen Soldaten ist zudem flämstchrr Rationalität. Bei ihnen sällt also auch noch der nationale Gegensatz fort, der uns von den Wallonen trennt. Welches Inter esse sollten sie daran haben, gegen ein ver wandtes Volk zu kämpfen, das ihnen Selb- stündig leit und Freiheit bringen will. Uber das ganze Gesicht strahlen die Gefangenen, wenn fast alle Deutschen, denen sie begegnen, sie in ihrer Muttersprache anreden, die der unseren so ähnlich ist und von Tausenden unserer Leute spielend beherrscht wird. Nicht einmal alle belgischen Offizieren geben sich die Mühe, mit ihren Leuten Flämisch zu sprechen, und das Französische fäll den armen Flamen so schwer! WaS aber die Stimmung im belgischen Heere mehr als alles andere drückt, da; ist die Trennung von den Angehörigen. Seit Jahren haben die Soldaten niemanden ihrer An gehörigen sehen dürfen, in ganz, ganz selte-uen Füllen ist durch die Vermittlung des Roten Kreuzes ein kurzer Gruß, ein „Es gebt mir gut" zu ihnen gedrungen. Der deutsche Soldat weiß, waS die Teilnahme der Heimat sür ihn bedeutet. Ein kurzer Urlaub, ein Wiedersehen mit Weib und Kind oder mit den Eltern stählt seine Kräfte und gibt ihm neuen Blut zum Kampf für die Sicherheit und Zukunft seiner Lieben in der Heimat. Bei dem belgischen Soldaten fällt das alles fort oder verkehrt sich gar ins Gegenteil; denn seine Angehörigen sitzen auf der anderen Seite in der sicheren Ob hut der deutschen Verwaltung, und jeder Schritt, den daS englnche oder belguche Heer vorwärts macht, mutz sie gefährden. Aus allen diesen Gründen ist eS kaum verwunderlich, daß man bei den belgischen Gefangenen nur den einen Gedanken findet: „Wir sind dankbar, daß wir dem Kriege auf anständige Weise entronnen sind, gern wollen wir sür Deutschland arbeiten, wenn wir nur endlich unsere Angehörigen Der ^WiggLnger. 19s Roman von H. Courths-Mahler, gsorlsrtung.» Klau? sah ihm verwundert nach und blickte bann fragend.auf das Buch hinab. Was hatte es damit für eine Bewandtnis, weshalb war Fritz s« erregt gewefen, und warum hatte er ibn" durchaus zum Verfasser dieses Werkes stempeln wollen? ' Jedcnwlls würde ihm die Lskiüre Ausschluß' geben. Seinem Versprechen gemäß wollte er sofort dannt beginnen. Er erhob sich und ging in Reginas Boudoir hinüber. Hier hielt er sich jetzt am liebsten auf. CS war ihm, als sei er hier seiner Frau näher als in den anderen Räumen sein-S Hauses. Sich in einen Sessel werfend, Iah Klaus sich in dem reizenden Raume um. Er gedachte wieder des Tages, an dem er sie zuerst hierher geiübrt ha K. Er sah sie vor sich, wie sie sich saft ängstlich umgesehen und sich dann weinend vor Glück in seine Arme geworfen balle. Wie unaussprechlich glücklich war er damals gewAen. All die stützen Stunden, die er mit ihr in diesem Raume verlebte, wurden lebendig in ihm. Wie rein und lavier war dies Glück gewesen. Es halte ihn nicht herabgezerrt wie die gedanken losen Liebeleien früherer Lage, oder wie jener giftws Naulch," der ihn betäubt hatte, so daß er im Taumel alles vergaß. Oh, — daß er gut machen könnte, daß er Regina sagen dürfte, wie unsagbar er sich nach ihrer reinen Nähe sehnte, nach dem Anblick ihrer holden Schönheit, nach dem goldigen Wiedersehen dürfen. Wenn irgend möglich, wird von den deutschen Behörden ein Wiedersehen in die Wege geleitet. Nicht leicht werden wir es vergessen, daß die Belgier 19t4 den gemeinen und niederträch tigen Heckenkrieg gegen uns führten, daß Bel gier es waren, die unsere armen Afrikaner quälten und mitzhandellen, die wehrlos in ihre Hände fielen, und datz belgische Zeilrurgen, die im Auslands erscheinen, mr der Spitze die ,Jndopendence Belge' bewußt den Feldzug der Lüge' gegen uns fortsetzcn. Der größte Teil dos belgischen Volles hat eingesehen, daß eS die Abhängigkeit von England und Frankreich gewesen ist, die alles KriegSelend über das Land gebracht hat. Wenn wir diesen Volks« teil — das sind in erster Linie die Flamen — nn Frieden gegen die englisch-französische Flut wirksam schützen, so liegt kein Grund zu der BMrchtung vor, daß wir und das gesamte belgische Volk nicht friedlich nebeneinander leben könnten. Snglanä rmä äre anderen. Französfiche Zeitungen geben gerade in der letzten Zeil wieder ihrem Erstaunen Ausdruck, datz die Engländer, denen die gesamte Entente doch willig dir polstfiche und maniime Führung überlassen hat, cs nicht übers Herz bringen können, dis Landkriegsührung einem hmnzöiischen Oberbefehlshaber anzuvKkrauen. Mit Recht betonen die Franzosen, daß sie dir HauMast des Krieges gelingen haben, und datz ihre Armee die größle und bestgeichulle von allen Heeren des Verbandes ist. Ihnen würde also zweifellos das Recht auf Bs'etzung der gemein- iamen Oberbefehlsstelle zusteyen, das weitz auch Lloyd George. Aber er kennt besser als irgend ein anderer den Ctzarakec und die An- ichauungsn des englifcheu Volkss und Heeres. Es ist völlig undenkbar, daß ein Brite sich einem Franzosen umerordnen würde, Mitz- hslligkeiien wären unausbleiblich. Jeder Eng länder, und sei es der dümmste Rekrll, dünkt sich den Svldatrn der Verbündeten himmelhoch überlegen. Die Franzoien haben sich bei den Engländern durch ihre Leistungen im Kviezs wenigstens eine gewisse Achtung erworben, die bei den britnchen Offizieren in offener Aner kennung, bei den Soldaten in einer wohl wollenden Heradtsssung, die zuweilen recht komisch anmulet, zum Ausdruck kommt. Man darf sich aber nicht vorstellen, daß Engländer und Franzosen deshalb gute Kameraden seien. Die Führung hat ihre guten Gründe, wenn sie die Vermischung der verbündeten Truppen ängstlich vermeidet. Die anderen Mitglieder des LielverbandeH sind für den Engländer HMvölker von unter geordnetem Wert. Die Belgier sind ihm äußerlt unspmpalhisch. Der britische Soldat spricht mit verdächtigem Lachen von der Armee, die kaum gut genug ist, in Ruhe hinter dem bretten Überschwemmungsgebiet zu sitzen, und die man ablöien mutz, sobald eine ernsthafte Berührung mit dem Feinde in den Bereich der Möglich keit röcki. Für die inneren Gründe der Muiloiigkeil des belgischen Heeres Pa! der Engländer naimtich kein Verständnis., Di« Psituglefen sind vollends eine lächerliche Erscheinung an der enzliichen Front. Darüber kann man sich nicht wundern. Von den Russen hat der einfache Soldat leine rechte Vorstellung. Dir Presse wrgle daftir, datz die russische Armee notz aller ihrer Nieder lagen a!s eine wertvolle Waffe des Verbandes hingestellt wurde. Jetzt bedauert man die „absolut niever- gsbrochenen Russen" mehr, als datz man ihnen Vorwürfe macht. Anders ist es mit den Italienern. Keine Nation erfreut sich so tiefer Verachtung im bri- tilchrn Heere wie die italienüche. Nicht selten Hörl man,' namentlich von brunchen Offizieren, daß der Bruch Italiens mit seinen ehemaligen Veibündeten zwar im Interesse Englands, aber doch eine richtige Schurkerei gewesen sei. Der englische Arbeiter hat im Frieden schon Ge legenheit gehabt, die Italiener kennenzulernen. Aus persönlicher Arnchauung sind daher auch die samosen Spottnamen geboren, mit denen man die „Katzelmacher" im britischen Heere zu be zeichnen pflegt. „Eiscremehändler", „Kastanien- Glanz ihrer herrlichen Augen. Würden ihm dieselben noch einmal mit dem zärtlich-innigen Leuchten srützeier Tags entgsgenstmhlsn, würde er sich wieder an der weichen, süßen Anmut ihrer Bewegungen erfreuen dünen? „Regina, mein Weib, kehre zurück in meine reuig auSgestrecklen Arme. Vergib mir, holde Lichtgestalt, und laß mich nicht allein in Elend und Reue/ Er streckie die Arme im Übermaß der Sehn sucht von sich und schlug dann seuszynd dis Hände vor daS Antlitz. ES war Abend geworden, ehe Klaus sich wieder seines Versprechens, das Buch zu lesen, erinnerte. Er schlug eS auf und begann zu leien, ohne Interesse, mit den Gedanken halb abwesend. Di? ersten Seiten las er, ohne sich darüber klar zu werden, was er gelesen hatte. Dann plötzlich fiel ihm «in Name auf, der ihn stutzig machte. Er las ihn noch einmal, überflog den ganzen Satz und begann plötzlich mit Auf merksamkeit das Buch noch einmal von neuem. Seile um Seite blätterte er mit bebenden Fingern. Mit weitgeöffneten Augen verschlang er säst den Inhalt der Buches, und zuweilen stieß er einen leisen Ruf der Verwunderung aus. Dann kamen Stellen, wo er am Rande mit seiner Bleifeder Notizen machte. Das war jedesmal, wenn Regina kleine Änderungen ge macht hatte, weil sie sich nicht mehr genau auf das Erzählte besinn«: konnte. Und je weiter er kam, je größer wurde seine Aufrcgimz. Ganze Sätze sägte er ein und führte diese oder jene Szene weiter aus. krämer", „Drehorgslspieler", „Gipsnguren- händler" sind Bezeichnungen sür die ganze Nation geworden. „Halsabschneider", „schmutzige und lausige Hunde" hört man häufig. Die letzten Niederlagen haben die Italiener in der Achtung der Engländer natürlich noch stark heruntergesetzt. „Die verfluchten Italiener schlagen 'sich erbärmlich, diese Bettler." „Die Italiener haben sich ergeben, diese verdammten Kerle. Mit Engländern hätte das nie geschehen können. Sie blamieren die ganze Entente." „Die Italiener haben eine Heidenangst vor den Deutschen. Sie hatten ausgezeichnete Gebirgs stellungen, aber sie haben sich jämmerlich ge schlagen." Das sind Äußerungen britischer Offiziere, die sich noch beliebig vermehren ließen. Sie geben- ein gutes Bild von der „Einmütigkeit" bei unseren Feinden. Man versteht, das eS eine unmögliche Aufgabe ist, eine wirtliche Ein heitsfront herzustellen. Sobald Englands Macht unter den Schlägen unjerer Armee und der Wirkung der U-Boote zu wanken beginnt, werden die geknechteten und mißachteten Sklaven Englands versuchen, die Fesseln abzuschütteln, des können wir gewiß sein. Im Augenblick unieres Endsieges zerfällt der Bund unserer Feinde. flolitisede DsMchlED. * Wie im ,Reichsanzeiger' bekannigegeben wird, ist der Unteistaalswkcetär im Preußischen Hanvelsmimstermm Dr. Göppert unter Ver leihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Nat mit dem Titel EKellenz zum Un Irr st aatssekretär im Reichswirt schaftsamt ernannt worden. * Mi: Beziehung auf die Pressemeldung, daß zwischen Osterreich-Ungarn und Rumänien ein Austausch gewisser Klassen von Zivilpersonen vereinbart worden fei, ist zu bemerken, daß auch dermchrristts bcrens vor längerer Zeit eu: ähn liches Austauschabkommen mit der rumänischen Regierung abgeschlossen worden ist. Der Ausführung dieses Abkommens hatten sich bisher Schwierigkeiten in den Weg gestellt, da eins Einigung über den Weg, den die AuLmuschlransporte nehmen wlllen, nicht erzielt werden konnte. Nachdem sich die rumä nische Regierung jedoch kürzlich damit einver standen erklär: hat, daß der Austausch über die rumänttche Front stattfindet, kann mil der bal digen Freilassung der in rumänischen Händen befindlichen deutschen Zivilpersonen, soweit sie unter das genossene Abkommen fallen, gerechnet werden. * Wie der bayerische Bauernführer Dr. Heim behauptet, soll die A u f h e b u n g der land - wirtschaftlichen Schutzzölle bevor- stehrn. Dr. Heim erklärt, die emiprechenden Verhandlungen zwilchen Osterreich-Ungarn und Deuuchland ieien bereits so weit gediehen, datz folgendes teMehe: Die Zollichranken zwilchen Bayern und Ofterreich-Ungaln 'ollen fallen; der Zoll auf Hopfen ebenfalls. Uber den Gersten« zoll schweben noch Verhandlungen. Auch für Gerste verlange Österreich-Ungarn Zollfreiheit. Für Vieh werde sie gleichfalls angestrebt; für Most und Wem tei sie verens zngeftanden. ÖftEeich-NngE. * Im nnganfchen Abgeordnelenhause äußerte in der Debatte über das Ausgleichsprovuonum Ministerpräsident Dr. Wekerle über die wirt schaftlichen Verhandlungen mit Deutschland sich folgendermaßen: Wir haben die Verhandlungen mit Deutschland mit dem größten Ernste wrigeMrt und wir hoffen, day die meiste Arbeit auch von Erfolg begleitet sein nmd in der Richtung, datz an Deutichland eine bedeutende Annäherung zustande kommt. Wir waren bestrebt, die Annäherung an Deutsch land in dem Sinne zu verwirllichen, datz auch andere sich dieser Annäherung aufchließen können. Polen. * Folgendes Programm für die Schaffung des polnischen Heeres haben nach War schauer Blättern Ministerpräsident Kucharzewski und Oberst Janulzcjtis gemeinem emworsen: 1. formelle Überweisung des polnischen Heeres Er vergaß Zeit und Ort. Die halbe Nacht msi er über das Buch gebeugt, bis er damit zu Ende war. Und da umfaßte er es mit beiden Händen und preßte es an sein Gesicht. Ein schluchzender Laut rang sich über feine Lippen und kündete die Ilse, seelische Aufregung. Fritz Halle sich nickt geirrt. Eine Offenbarung war dieses Buch für KlauS Nuthart, eine segens reiche, erschütternde Offenbarung, die den ganzen Menschen umzu^a >dclu fähig Ivar. Mit leuchtenden Augen starrte er über das Buch hinweg in die lchroeigende Nacht hinaus. Und dünn ging er, mit dem Buch in der Hand, hinüber in sein Arbeitszimmer und setzte sich an seinen Schreibtisch. Schnell hatte er Papier vor sich hingelegt nnd ergriff die Feder, um zu schreiben. Zuerst schlug er das Buch noch einmal auf und schrieb hinten auf die letzte Seite: „Das tatest du für mich, Regina, mein Weib, mein guter Engel. Du darsst den nicht verlassen, dem du durch diese Tat Erlösung bringst." Er küßte das Buch voll Inbrunst und be gann zu schreiben. Klaus Ruihart arbeitete. — Zum ersten Male lernte er den Segen kennen, den die Arbeit allen bringt, die sich ihr mit Leib und Seele ergeben. Er hatte gleich zu Anfang erkannt, waS Fritz Hartenstein als ein holdes Wunder anstaunte, daß nur Regina dies Buch geschrieben haben konnte. Gleich dem Freunde erkannte er auch sofort, welcher Gedanke seine Frau beseelt haben mutzte und welche Macht ihr die Fähigkeit ver« an den Regentschaftsrat, S. Bildung eines KriegSministeriumS odrr Kriegsdtpartemeuts, 3. Rekcutenaushebung, 4. Zurückberufung deS polnischen Hibskocps als Armcrkaders. * Bezüglich derEreig nisse bei Cambrar sagte Bonar Law auf eine Reihe von Anfragen im Unterhause, die übertriebenen Gerüchie seien eine Folge der übertriebenen Hoffnungen, mit denen der anfängliche englische Erfolg im Haufe ausgenommen wurde. Er sei von Anfang an der Meinung gewesen, datz «Z sich um eine einfache Unternehmung handle, die mehr oder weniger auf sich selbst stünde und nicht zu irgendwelchen entscheidenden Ergebnissen führen würde. Er werde dem Hause über den Rückzug nahezu alle Aufklärungen geben, über die die Regierung verfüge. In jener Nacht oder am frühen Morgen machten die Deutschen ver schiedene Angriffe aui unsere Truppen. Der kleinste Angriff im Verhältnis zu der Zahl der beteiligten Truppen war an der Stelle der Front, wo der Feind überrafchend durchbrach. ES wird eine gründliche Untersuchung eingeleftet werden. Derartige unglückliche Zufälle seien unvermeidlich. Malte«. * In der Kammer gab Ministerpräsident Orlando eine Darstellung der Lage, in der er u. a. folgendes ausführte: Unsere militä risch e L a g e , deren ganze bedrohliche Schwere ich in der Sitzung vom 14. November ge schildert habe, hat sich im Dezember beträcht lich verbessert. Wenn sie gleichwohl noch ernst bleibt, so zeigt'doch ein Vergleich, welche schreckliche Zeit wir erlebt haben. Alle Ereig nisse und Umstände waren unseren Soldaten enlgegen, selbst ihre phyffiche Erschöpfung nach einem sehr schmier igrn Rückzug«, die zahlen mäßige Überlegenheit der durch den Sieg stolzer gewordenen Feinde, die niederschmetternde Gewalt der gegnerischen Artillerie und selbst die der Sache des Eindringlings außerordentlich günstige Jahreszeit. Schweiz. * Die eidgenössischen Räte wählten am Dienstag zum Bundespräsidenten für 1918 mit 176 SUmmen Bundesrat Calonder aus Graubünden, zum Vizepräsidenten mit l55 Stimmen Bundesrat Müller aus Bern. Der westtchweizerische Kandidat Ador erhielt 44 Stimmen. An Stelle deS zurückgetretenen BundeSralS Forrer wurde der schweizerische Ge sandte in Berlin, Minister Dr. Haab gewählt. Der Züricher Regierungspräsident Wettstein blieb mit 22 Stimmen in der Minderheit. Die übrigen Mitglieder deS Bundesrats, Motta, Decopett und Schultheß, wurden bestätigt. Spanien. * Der Ministerrat beschloß, dem König in nächster Zeit einen Erlaß über die Auf- löiung der Kammer nnd die Anordnung von allgemeinen Wahlen vorzulegen. Portugal. * Die Friedensbewegung in Por tugal, die bisher von der Ententepresse tot« gefchwiegrn oder crbgrleugnet worden ist, nimmt immer größeren Umiang an. ES ist bezeichnend, datz der Verband sich weigert, die neue Negie rung <n Lissabon anzuerkennen. Man bringt ihr also anicheinend Mißtrauen entgegen, ob wohl sie dem Verbands Bündmstreue zugesichert hat. Purster Blätter schrecken, die revolutionäre und di« lriegSfemdliche Bewegung nehme in Portugal wie in Spanien Formen an wie die Maximatistenbewegung in Nutzland. Rufetan». * Der Kampf zwiichen den Anhängern der Maximalisten und den Truppen des Generals Kornilow sowie des Koiakenhetmans Kaledin dauert an. Es wird über Stockholm berichtet, datz beide Parteien schwere Verluste erlitten. *Die Selbständigkeit Sibiriens scheint nunmehr Tatiache zu seift. Kerenski soll angeblich in der neuen Republik Finanz minister sein. Seine erste Amtshandlung war die Sperre der Getreideausfuhr gegen Nutzland. — Mözlicherwerse hängt mit der Selbständig- keitSerktärung auch das Gerücht von der Er mordung des Zaren zusammen. liehen, sich so ganz in seine Art, in seinen Geist zu versenken, datz all die Worte wie von ihm geschrieben schienen. Er war begeistert und fortgerissen. Nun er schwarz auf Weitz las, was er erlebt, schien eS ihm interessant und bedeutend. Er sah ein, datz seine Reiseerlebnisse vielen Unterhaltung und Belehrung bringen konnten. Damit war ihn: ein Feld der Tätigkeit eröffnet, wie er es sich im Geheimen ost sehnlichst ge wünscht hatte. Er konnte seine Kraft, seine Elfahrungen im Dienste seiner Mitmenschen benützen, war nicht länger ein überflüssiger, nutzloser Mensch. Regina sollte nicht umsonst ihre gute Tat vollbracht haben. Er schrieb und schrieb und freu!« sich, wie leicht und flott es ihm von der Hand ging. Zeile reihte sich an Zeile, Blatt an Blatt. Ec merkte nicht, datz der neue Morgen herauf« gezogen kam. Es hielt ihn fest, wie mit tausend Armen. Ein Gesicht himmelftürmender Freudig keit hielt ihn gefangen. Fast vergatz er seinen Kummer und Regina darüber. Er fühlte sich ihr so nah, als müsse sie hinter ihm stehen und ihm mit glückselig leuchtenden Blicken über die Schultern sehen. Verwundert schaute er auf, als Sporleder eintrat und ihm die Postsachen brachte. War es wirklich schon Heller, klarer Tag? Aufatmend, unzufrieden über die Störung, sah er auf. Da fiel ihm «in, datz ein Brief Reginas unter den Postsachen sein konnte. Schnell legte er die Feder hin und ergriff das starke Briefpaket. Sofort erkannt« er Regins» Handjchrijt' Deze ckttgkei die En Strum von d — Dil fangen erböht: d. Deze flandrst — Ai Fruerb 10. Deze nehm«! lichen ! den ui rumäni geichlo? werden LOO Jt 11. D«z«! Feuerft Lusttäu Kallon, steigert« »2. Dez« «Leutiche und 20! - Z* Kämpfe 13. Deze: felde b höhte i Wieder! lungen. Italien« Preis (deutschen gesetzt. T dings ma: durch zu Medizinal! wie dies z beer- und ist. Sol« forderung treten. Prob« dem Düss Wucherer zweiten V und der E Hauplauge über den waren die Schieb lebens»»'« schiebungen lebensmitle sollen bei«! von denen Schiebung« Weste Verl« Waren, Mc die sür die stimm« war Ein Waggl gsfatzr wor Es handel sondern uw Heft wird schästigen. Was, seltsamer 2 WeSzeningl worden. L wohnenden traten, ben vberraschun mein'ame - Ein H lager hat d gehoben. C daß düS § gegen Lebe« förderte 32 Klaus und als mit basti selbe Buch kam zum den Zeilur di«' Briefe Klaus nack Brief Reg Klopfen und laS: „Lieber und es hat zu finden, zu Dir zur: nicht zu ers mir sage, Dir, weil i Mehr mir, j ist nicht Io. Wenn ich Argwohn ui Mit Dir zu I »eich für u quälen in daran zuqcu trauen zu l lind Zweifel vb Du mir Dir eher ve liebst a!s v dercnttwortlü ich sollle ne! Sei,,« Lieb!', »errat? Ne
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