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Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,22 Mk. frei ins Haus. In Ser Veschästsstelle sbgeholt 1 NIK. Einzelne Nummer 12 Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Lonnadenö Nachmittag. und Bnreigeblatt Anzeigen-preis: vir einspaltige Zeile oäer Seren Kaum 15 pfg. Keklamen Sie einspaltige Petit- zeile oSer Seren Naum 32 pfg. Bei belangreichen Aufträgen u.Meöer- Holungen entsprechender Nsbatt. Mit wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen ,Felö unö Larten" unö .Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Nühle, Ottenöorf-Okrilla. Nummer ^5^ verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, Lrotz-Okrilla. Sonntag, den 23. Dezember ^6. Jahrgang AmÜicher Teil. Milchberichtr. Die Milchberichte für die vergangene Woche sind diesmal bereits bis Montag mittags 12 Uhr im Gemeindeamt abzugeben. Es muk unter allen Umständen auf gewissenhaftes Ausfüllen und pünktliches Einreichen der Milchberichte gehalten werden, da dieselben an die Königliche Amtshauptmannschaft iveiterzugeben sind. Säumige haben entstehende Nachteile sich selbst zuzuschreiben. Ottendorf-Moritzdorf, am 21. Dezember 1917, Der Gemeindevorstand. Weinverkauf. Durch Herrn Lagerverwalter Barthel gelangen 8onnt»x, 23. ä. Ms. folgende Weine zum Verkauf Ungar. Rotwein 1 Liter 6 M. 10 Pf. „ Rießling (weiß) „ 5 „ 60 „ „ Tokaper ,, 6 ,, 60 ,, Der Wein ist vorzüglich. Gefäße müssen mitgebracht werden. Die sr. Zt. bei der Gemeinde bewirkten Bestellungen werden durch obengenannte Stelle mit befriedigt. Ottendorf Moritzdorf, am 19. Dezember 1917. Der Gemeindrvor stand. Re -eftes vom Tage. — In Flandern blieb bei dichtem Nebel die Artillerietätigkeit meist gering. Nördlich von der Strane Apern Menin trat am Nachmittage erhebliche Feuersteigerung ein. 8n erfolgreichem Erkundungsgefecht südlich von Hollebeke wurde eine Anzahl Engländer gefangen. — Bei Hirzach südlich von Altkirch fielen bei gelungenem Vorstoß in die ftanzüsischen Linien 31 Gefangene in unsere Hand. — Siebenmal stürmten italienische Kräfte gegen die von österreichisch - ungarischen Truppen in den letzten Tagen erkämpften Höhen westlich vom Monte Asolone, dreimal gegen den Monte Pertwa an. Alle Angriffe scheiterten unter schwersten Verlusten. Gleichen Ngersolg hatte ein feindlicher Angriff am Atonte Sotarola. Lebhaftes Feuer hielt während der Nacht und am Morgen in den Kampfabschnitten an. — Der italienische Sonderberichterstatter der „N. Zur. Nachr." meldet seinem Blatte: Italien steht heute vor dem Zusammenbruche. Dre Geister der Revolution find wach — von Mailand bis Neapel und Palermo. In den großen Städten kann der Aufruhr durch die Truppen und vor allem durch da» fremde Wilitär und die riesigen Polizeitruppen noch vrühsam im Zaume gehalten werden, aber vus dem Lande, besonders in Mittelitalien, grenzen die Zustände bereits an Anarchie. Selbst Blätter wie der Mailänder „Corriere" geben heute unumwunden zu, daß Italien vn der Grenze eine» völligen Zerfalls ange langt ist, und daß eine allgemeine Katastrophe drohend vor der Tür steht. Es ist nur klüglich, daß der grenzenlose Terrorismus der Negierung den Ausbruch einer allgemeinen Revolution im russischen Stile vorläufig Koch zurückhalten kann, aber die Bewegung Wächst in den Massen fortwährend und wird im gegebenen Augenblicke nm um so mehr elementarer zum Ausdrucke kommen. Der Geist der Revolution erhebt allenthalben sein Haupt. Dre Drohungen der Entente haben jede Wirkung verloren und man spricht offen davon, daß man die erste Repressalie der Entente damit beantworten werde, daß man sich aller Angehörigen der Ententestaaten rn Italien im Sinne von Geiseln bemächtige. — Trotzki soll eine Verordnung erlassen haben, wonach die öfter, eichisch-uugaiischcn und die deutschen Kriegsgefangenen im Generalgouvernement Nowgorod von Zwangs arbeiten befreit werden. Sie würden künftig wie freie Arbeiter behandelt, im besonderen auch, was die Löhne und die ärztliche Be handlung betreffe. Trotzki läßt, so heißt es, durch die russischen Vertreter in Brcst-Litowsk die deutschen, österreichisch-ungarischen und türkischen Vertreter ersuchen, ähnliche Maß regeln auch für die russischen Kriegsgefangenen zu treffen. OerMHeG mrv MchUchss. Vtirndon-Vkrita, 22. Dezember W?» — Die nächste Nummer unserer Zeitung gelang' der Weihnachisfeiertage wegen bereits Montag mittag zur Ausgabe. — Die am gestrigen Abend stattgefundene Gemeinderatssitzuug wurde von Herrn G.-V. Richter eröffnet. Als erster Punkt der Tages- ordnung kamen die Einsprüche verschiedener Gemeindeglieder zur nachträglichen Heran ziehung zur Gemerndegrundsteuer zur Be sprechung. Die Einsprüche sind nach Ver- Handlung des Herrn G.-V. von den Be teiligten zurückgezogen woroen. Mit einer Gestuw ung jder Steuerbeträge bis 1918 ist der Gemeinderat einverstanden. Der Vertritt der Gemeinde zum Girooerband ist genehmigt worden. Von der in Aussicht stehenden Ueber- tragung der Befugnis zur Ausstellung von Bezugsscheinen auf den Gemeindevorstand wird Kenntnis genommen. Hinsichtlich der erueuten Gaspreiserhöhung ist der Gemcinde- rat mit dem vom Vorsitzenden getroffenen Maßnahmen einverstanden. Die Verein barungen mit der Staatsbahnverwaltung wegen der Ausbaus der Südstraße wird nach Vorschlag des Bauausschufses genehmigt. Die Staatsbahnverwaltung leistet der Gemeinde einen Betrag von 1800 Mark. Zum Aus- oau ist eine Frist von 2 Jahren nach Friedens- ichluß Vorbehalten worden. Al» Bedingung wird gestellt, daß oer Bahnübergang in voller Breite und bei etwaiger Verbreiterung der Südstraße aus 8 Meter in dieser Breite für den Uebergangsverkehr offengehalten wird. Von der Entscheidung der Kgl. Amtshaupt- Mannschaft aus die Beschwerden des Haus besitzervereins gegen die letzte GemeinderatS- wahl wird Kenntnis genommen. Die Wahl ist wegen einiger Mängel am Wahlverfahren erneut für ungültig erklärt worden. Nach längerer Aussprache beschließt der Gemeinoe- rat auf Vorschlag des Vorsitzenden einstimmig 1. Ausschreibung einer Neuwahl von je einen Stellvertreter für die eingezogenen Ge- meindevertrcter Tamme und Uhlig, eines Stellvertreters für den eingezogenen Ersatz mann Lehrer Schneider, eines Gemeinde vertreters für den verstorbenen Herrn Tamme für dessen eigentliche Wahldauer. 2 Von Aufstellung und Auslegung neuer Wahllisten Abstand zu nehmen. 3. Zur Hinausschiebung der übrigen GemeinderatSwahlen Befreiung nach § 4 des Gesetzes vom 11. November 1916 zu erbitten. 4. Dem VerfaffungtauS- schuß Bestimmung des Wahltermin» und Wahlvorstandes zu treffen. Der Haushalt- plan für 1918 wird genehmigt. Wegen Ausschreibung der Steuern wird später Be schluß gefaßt, Mit Einrichtung eine» Fern- sprechanschlusses Amt Hermsdorf ist man ein verstanden. Hierauf geheime Sitzung. Als Kassierer wurde Kontrolleur Seifert aus Lockwitz gewählt. — 5 Uhr Ladenschluß. Entsprechend dem Vorgehen des Stadtrates zu Dresden sieht sich die Kgl. Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt infolge des Kohlenmangels genötigt, vom 24. Dezember ac. an bis auf weiteres den 5 Uhr Ladenschluß einzuführen, außer an den Sonnabenden, an welchen Tagen die Geschäfte bis 7 Uhr geöffnet bleiben dürfen. Die Lebensmittelgeschäfte dürfen täglich bis 7 Uhr geöffnet bleiben. Für den 24. Dez. ac. ist allgemeiner Ladenschluß auf 6 Uhr anderaumt worden. Auf die in den Amts blättern des Bezirkes am heutigen Tage er scheinende Bekanntmachung wird besonders hingewiesen. — Schweizer Saanenziegen. Die Amts- hauptmannichast hat wiederum einen Posten hornlose, weiße Saanenziegen eingeführt und in dem Oberen Gasthof in Schönfeld bei Dresden zum Verkauf gestellt. Die Ziegen sind schöne, milchreiche Tiere und werden von der AmtShauptmannfchafc zum Selbstkosten preis abgegeben. Die Amtshauptmannschaft übernimmt sür die verkauften Tiere nur die Haftung nach den Bestimmungen des Bürger lichen Gesetzbuches. Käufer wollen sich an den Bevollmächtigten der Amtshanptmann schäft, Herrn Gutsbesitzer Hugo Bähr, Bors berg (Fernsprecheramt Pillnitz 21), wenden und zum Transport der Ziegen Decken mtt- bringen. — Verlängerte Polizeistunde für die Fest, tage in der ganzen Kreishauplmannschast. Die Kreishauplmannschast Dresden läßt die beiden Weihnachtsfeiertage, den Silvesterabend und den Neujahrrtag allen Gastwirten des Regierungsbezirk« Dresden nach, ihre Schank- stätten erst halb 12 Uhr nacht» zu schließen. — Der sächsische Eisenbahnrat hat der Einführung von Monatskarten vierter Klaffe und der Erhöhung der Tarife im Personen- und Güterverkehr zugestimmt. Dresden. Zwei Taschendiebinnen wurden am 18. d. M- auf dem Altmarkte auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Die Haus suchung förderte eine große Anzahl Geld täschchen und andere Sachen, die von Taschen- diebstählen herrührten, zutage. Eine der Diebinnen, eine 24 jährige Arbeiterin, hat zugegeben, seit Anfang Oktober 1917 nur von Taschendiebpählen gelebt zu haben. — In der Nacht zum 19. Dezember sind durch Einbruch aus einer Schuhreparatur werkstatt des Freiberger Platzes eine größere Anzahl reparierte Herren-, Damen- und Kinderschuhe, sowie Militärstiefel bezw. Schnür schuhe und sechs Coupons Kernrinvleder ge stohlen worden. — Vom Dache stürzte infolge eines Fehl tritts der 51jährige Dachdeckermeister Adolf Thiele, als er im Grundstück Pfotenhauer- 'trabe 21 mit dem Reinigen der Dachrinne beschäftigt war, fiel auf einen Kinderwagen und wurde erheblich verletzt nach dem Johannstädter Krankenhause gebracht. Lommatzsch. Durch einen Polizeihund R hier ein Diebstahl aufgedeckt worden, m der Nacht zum Montag waren Henn Lederhändler John au« seinem Kaninchenstall zwei seiner größten Kaninchen gestohlen worden. Um den Täter ausfindig zu machen, ließ man den Polizeihund Etzel au» Rade beul kommen. Etzel verfolgte die Spur von der Königstraße durch die Stifts-, Schützen-, Quer, und Frauenstraße nach dem unteren Korngäßchen und führte seinen Herrn, den Gendarm Keilitz aus Radebeul und den ihn begleitenden Schutzmann Böhmert an die im 1. Stock gelegene Wohnung des Hand arbeiters F.; dieser gestand nach anfänglichem Leugnen die Tat auch ein. Die beiden be- beits geschlachteten Kaninchen und die Felle wurden dem rechtmäßigen Eigentümer zu- gestellt. Zittau. Ein Brudermord ereignete sich im benachbarten Bertsdorf, wo Mittwoch abend der 25 Jahre alte Schlosser und Kriegsinvalid Alwin Schwarz in der Be hausung seiner Mutter im Bett tot auf- gefunven wurde. Al» Täter wurde der Bruder des Ermordeten, der 18 Jahre alte Eisendreher Oskar Schwarz festgestellt, und in das Amtsgericht Zittau eingeliefert. Er gestand, daß er seinen Bruder gehaßt und in letzter Zeit mit ihm um Lebensmittel ge stritten habe. Sein Vater steht im öster reichischen Heeresdienste, auch der Ermordete war österreichischer Soldat und sollte wegen schwerer Verwundung am Arm entlassen werden. — ReichsprüsungSamt sür Ersatzmittel. Die Anregung zur Errichtung eines Reichs- prüfungtamtes für Ersatzmittel hat der Zentralverband sür Handel und Gewerbe in einer Eingabe an den Präsidenten des Kriegü- ernährungsamte» gegeben. Begründet wird diese Anregung damit, daß nach den fort gesetzten Erfahrungen sich aus dem Gebiete des Ersatzmittelwesens eine dauernde Unsicher- heit geltend macht, sowohl hinsichtlich ver Einheitlichkeit der Kontrolle, al» auch der Begutachtung der Beschaffenheit der Ersatz mittel. Er soll die beim Krieg«ernährung»- amt bestehende Auskunftstelle für Ersatzmittel zu einem Reich- - Prüfung-amt erweitert werden. ln klsnäem. bis römische Artillerie ist äocb nvck nielä »ul äek i iöbel liier siebt nocb ein Ku -,i sixl