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Ottendorfer Zeitung : 30.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191711309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19171130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19171130
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-11
- Tag 1917-11-30
-
Monat
1917-11
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 30.11.1917
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An äer englischen front. In Italien ist nach den schwierigen Gebirgs- kämvseu der letzten Tage und nach den ver geblichen Gegenangriffen der Italiener bei Äsiago eine Kampipause eingetreten. Unsere Trupven haben hier setzt an der gesamten Front starke Stellungen inne, die unserer Heeresleitung gestatten, die Pläne iür weitere Unternehmungen an irgend einer Stelle der Front nach Belieben und ohne Störung durch den Feind zu fassen. Die Gründe für die Kampfpause sind vor der Hand noch nicht er kennbar, aber bedeutsam ist für die Weiter entwicklung der Operationen allein die Tatsache, daß untere Heeresleitung die Initiative völlig in der L«nd hat. Während somit hier zu der schwersten Ent täuschung unserer Feinde ein vollständiger Sieg unserer Waffen dnrchgeiührt werden konnte, trafen die Engländer umfassende Vor bereitungen, um an der englischen Front zu einem groß angelegten Entlastungsstoß an zusetzen. Sie erwählten diesmal ein anderes Kampfziel, indem sie den Hauptangriff gegen Cambrai richteten. Es handelt sich um den Frontabschnitt zwischen Arras und St, Quentin, wo die Engländer ihr Kriegsglück ams neue versuchten, eben diesem Hauptkriegsschauplatz waren noch nördlich und südlich davon Neben- schlachtfelder bei Riencourt und Vendharlle zu verzeichnen. Schon die gesteigerte Arlillerie- tätigkeit an den von Bapaume und Peronne nach Bapaume führenden Stryßen zeigte, daß die Engländer in dem Raume Halbwegs zwischen Arras und St. Quentin große Ziele verfolgten. In unserem Heeresbericht wird darauf hin gewiesen, daß Cambrai das große Ziel der beabsichtigten Durchbruchsschlacht war. Die Eng länder wollten offenbar der Welt zeigen, daß auch ihnen einmal eine Durchbruchsschlacht in dem großen Stile der Mittelmächte gelinge. Die bitteren Worte Lloyd Georges über den großen englischen Jubel bei kleinen Erfolgen sind viel leicht auch für die englische Heeresleitung ein Anreiz gewesen, den Minister präsidenten zu zeigen, was englische Soldaten vermöchten. Darum wurde wiede rum mit einem ungeheuren Masseneinsatz von Kriegsmitteln aller Art gearbeitet. Ohne neuen Gedanken sollte die reine Massenwirkung das schaffen, was bei den deutschen Truppen der Geist der Führung und die Seele der Sol daten bewirkten. Es zeigte sich aber aufs neue, daß die Masse allein zu Erfolgen von durch schlagender Kraft nicht verhelfe. Zwar gelang es den Engländern auf dem Hauptschauplatze der großen Angriffes Gelände zu gewinnen und die darin liegenden Ortschaften wie Graincourt und Morcoing zu besetzen. Dabei fiel auch ein Teil des eingebauten Ge schützmaterials in ihre Hände. An allen anderen Stellen aber wurden sie ebenso erfolgreich ab gewiesen wie die Franzosen, die sich auch zu einem Angriff ausrafften. Die geringe Anzahl von Quadratmetern zerwühlter Granatlrichler, welche der Feind besetzen konnte, stehen wieder in einem ungeheuren Mißverhältnis zu den ge waltigen Eroberungen, welche unsere Truppen im Laufe weniger Tage in Italien machen konnten. Dadurch beleuchtet der neue englische Angriff die Größe unseres Sieges zwar un freiwillig, aber darum nicht weniger hell. Zwischen Fontaine les Croisilles und Nien- court, wo auch heftige Angriffe erfolgten, kam der Feind nicht über unsere erste Linie hinaus. Da auch auf dem Hauptkampsplatz der Stoß durch unsere Reserven aufgefangen werden konnte, so ist dieser neue englische Angriff in seinen weitgesteckten Zielen trotz der ausgebotenen Massen ebenso mißglückt wie alle bisherigen Unternehmungen. verschiedene Ariegsnschrichten. Wer verseucht die neutralen Gewässer durch Minen? Die Zahl der im Oktober d. Js. an die holländischen Küsten angeschwemmten Minen be trägt 750. Auch dieses Mal fällt der größte Teil der abgetriebenen Minen auf England, nämlich 698. Dagegen ließen sich nur zwei auf Oer Müßiggänger. 10j Roman von H. Courths-Mahler. „Kind, das wird ja ein dreifacher Festtag für mich. Aber nun entschuldigen Sie mich einen Augenblick. Ich will meiner Aufwärterin nur Auftrag geben, Kaffee zu kochen. Dann halten wir ein richtiges, gemütliches Kaffee stündchen miteinander.* Sie eilte geschäftig hinaus. Regina setzte sich ans Fenster und sah hinaus in den verschneiten Wald. Sie dachte an jenen Tag zurück, an dem sie hier in dem traulichen, sauberen Zimmer ihren Einzug hielt. Co unruhevoll war ihr in allem Glück zumute gewesen, ein wenig ängstlich vor den neuen Verhältnissen. Und sie hatte sich so schnell und leicht hinein gesunden in das großartige Treiben. War es wirklich noch nicht einmal ein Jahr her, seit sie zuletzt ihren Schülerinnen französische Vokabeln eingeübt hatte, feit sie Abend für Abend allein in ihrem engen Jnstitutszimmerchen gesessen und Helte korrigiert hatte? Co fern lag die Zeit hinter ihr. Und ihr Leben war so reich und sorglos geworden seit dieser Zeit. Sorglos? Nein, das nicht. Eine große, bange Sorge be drückte ja ihr Gemüt. Sie schien ihr manchmal größer als alle die zusammen, die ihre schlichte Vergangenheit je getrübt hatten. Die Sorge um das Wohl ihres Mannes, deS einzig ge liebten Menschen, der ihr alles verkörperte, war die Welt Liebes für sie -wie. Wenn sie ihm nur helfen könnte. Fieberhaft Poll Ungeduld, französischen und acht auf deutschen Ursprung zurückführen. Die übrigen 42 Minen waren nicht mehr bestimmbar. Die Besorgnis Hollands wird noch gesteigert durch die Tatsache, daß allein vom September bis Oktober d. Js. laut der amtlichen Statistik die Zahl der Minen von 414 auf 750 fich erhöht hat, von denen die englischen von 359 auf 698 stiegen. — Man ersieht hieraus allo, wer die Gewässer der Neu tralen mit Minen verseucht und so die freie Schiffahrt direkt verhindert. Wo bleibt die englisch-französische Hilfe? Die Pariser Presse weist auf den Ernst der Lage der italienischen Armes zwischen Brenta und Piave hin. .Petit Parisiew schreibt: Der italienische Widerstand an der Piave be schwöre die Gefahr, die die Flügel bedrohe, nicht. Die anderen Blättern vertreten dis gleiche Ansicht. Zur Hilfe der Alliierten erklärt das Blatt anschließend, man dürfe nicht überrasch! sein, daß die französttch-englischeu Verstärkungen noch nichts von sich hören ließen. Es sei nicht rällich, sie in kleinen Pakeien in dir Schlacht zu werfen. Die italienische Presse meint, die Truppen Cadornas hätten das Menschenmögliche geleistet. Jetzt sei aber die Beteiligung eng- lischer und französischer Truppen dringend not wendig. Aus Italien in Lugano eingenoffene Reisende erzählen, daß sich die Hoffnungs losigkeit im italienischen Volke immer mehr vergrößere. Man glaubt kaum, daß die Entente- Hilfe rechtzeitig genug eingreisen werde, um den Zusammenbruch des italienischen Widerstandes zu verhindern. * Der französische Oberkommandierende. Entgegen anderen Meldungen verlautet mit Bestimmtheit, daß General Fayolle tat sächlich das Oberkommando der an der italieni schen Front kämpfenden Truppen innehat. Zwischen England und Frankreich bestehen noch Meinungsverschiedenheiten über die Frage, ob die englischen Hilsstruppen dem Kommando des französischen Generals unterstellt find. Politische KunäschLU. L«»tschla«S. * Die Gesetzentwürfe betreffend die Ab änderung des Wahlrechts zum preußischen Abgeordneten hau je und über die Reform des preußischen Herren hauses haben nach halbamtlicher Meldung nun mehr die Unterichrist des Königs erhalten. Bereits in den nächsten Tagen sollen sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Gerüchte von dem Rücktritt des Ministers des Innern, Dr. Drews, sind damit hinfällig geworden. *Die Spaltung der Gewerkschaften als Folgeerscheinung der Spaltung in der Sozial demokratie ist nunmehr vollzogene Tatsache. Aus dem Leipziger Gewerkschaftskartell, dem bisher 46 freie Gewerkschatten angehörten, sind 8 Ge werkschaften mit 10 374 Mitgliedern ausgetreten und haben sich zu dem „Freien Gewerkschafts- kartell zu Leipzig* zusammengeschlossen. Es sind das die Metallarbeiter, Tabakarbeiler, Asphalteure und Pappdecker, Handlungsgehilfen, Kupferschmiede, Schneider, Steinsetzer und Sattler. Die großen Verbände der Transportarbeiter und Holzarbeiter, die Buchdrucker, Lithographen und Steindrucker und die Fabrikarbeiter haben sich vorläufig der neuen Bewegung nicht angeschlossen. * Auf eine Anfrage über die Lage in Polen erklärte Ministerpräsident Wekerls im ungarischenAbgeordnetenhause: „Zurzeit schweben noch Verhandlungen. Ich kann mich daher jetzt nicht über diese eingehender auSsprechen, da der endgültige Abschluß dieser Angelegenheit erst mit Friedensfchlutz erfolgen wird. Ich kann nur versichern, daß die Beziehungen des neuen pol nischen Staates zu unserer Monarchie sowie der ganze Komplex dieser Fragen der zuständigen Beurteilung deS Parlaments unterbreitet werden wird." AvchkÄUottzh» * Die Erörterungen in der französischen Presse über dieAusführungenClemenceaus wartete sie auf den Bescheid des Verlegers. Jeden Tag durchsuchte sie voll Hast die Post sachen, obwohl sie sich immer wieder sagte, daß vor Milte März die Entscheidung nicht eintreffen könnte. Bis dahin vergingen noch einige Wochen, und das Warten wurde ihr nach und nach schwer. Die alte Dame kam zurück und hinter ihr die Findeisen mit einem Tablett, auf dem sich Tischtuch und Kaffeegeschirr befand. Die Aufwärterin war außerordentlich flink und diensteifrig. Klaus hatte ihr vor seiner Hochzeit für Reginas Bedienung ein fürstliches Trinkgeld verabfolgt. Das hatte sie noch nicht vergeßen und ihr Respekt vor der „reichen Frau Ruthart* war sehr groß. Verstohlen schielte sie wieder und wieder nach Regina hinüber. Regina trug ein stahl blauer Tuchkleid mit reichen Applikationen und dieses Kleid imponierte der Findeisen so sehr, daß sie im Eifer, es zu betrachten, ihre Pflicht vergaß. „Nun, Frau Findeisen, weshalb sehen Sie mich so unverwandt an,* fragte Regina lächelnd. „Jr det nu wirklich Ihr ganz sewöhnliches Wochenkleid, was Sie da anhaben?* Regina lachte und bejahte diese Frage. „Na, det kost' aber MärkerS, u jeh! Fein, die Figuren da ringsum. Det is wohl allenS bei Jerson jekoost, wat Sie so anziehn?* „Nicht alles.* „Na ja. Jerson iS natürlich sehr jesalzen. Ick hab det schonst gehört. Aber sein sehn Sie aus drin, janz Berlin W. mit eigne Equipage. Nobel, det mutz Sie der Neid lassen.* sind mit Ausnahme der iottalistbchen Presse sehr begeistert gehalten. Endlich bade man einen Mann am Ruder, der mit Energie und ohne großen Wortschwall bandeln zu wollen scheine. Was feine kümttge Regierung anlauge, io könne man zuversichtlich seinen Regicrungshandlungen entgegensetzen. Dis sozialistische Nresse macht Einwendungen, darf aber offensichtlich ihren wirklichen Ansichten nicht Ausdruck geben. Die politische Zensur, die Clemenceau abichaffen zu wollen erklärte, scheint immer noch am Werke zu fein. ,HumaniIö' und .Journal du People', dis die Ansichten der beiden sozialistischen Rich tungen darstellen, vermeiden es, auf den kriti schen Punkt der Erklärungen Clemenceaus be züglich der Gesellschaft der Nationen näher ein zugehen. Sie schreiben nur, daß sie mit Clemen ceaus Äußerungen ganz und gar nicht einver standen sind und daß man wohl mit Bestürzung seststellen müsse, daß Clemenceau einen ganz anderen Standpunkt einnehme wie Wilson, dessen Friedensprogramm eben hauptsächlich aus der Bildung eines derartigen Völkerbundes bestehe. England. * Die zunehmende Friedenspro paganda durch Flugblätter führt im Unter- hauie zu längeren Erörterungen. Der Staats sekretär des Innern erklärte, die Regierung habe Tarnende solcher Flugblätter beschlagnahmt und vernichtet. Gegen einige Urheber sei ein Straf verfahren eingeleitet worden. Außerdem werde er dem Parlament eine neue Verordnung auf Grund des Neichsverteidigungsgesetzes vorlegen, wonach derartige Flugblätter künftig den Na men der Verfasser und Drucker tragen und die Genehmigung des Pressebureaus erhalten müßten. Abg. Ponsonby betonte demgegenüber, der vorige Premierminister habe im Unlerhause erklärt, daß das Eintreten für den Frieden durch Verhand lungen kein Vergehen gegen die Reichsver- teidlgungSgeietze darstelle, und fragte an, ob die jetzige Regierung einen anderen Standpunkt ein nehme. Die weitere Verhandlung über die An gelegenheit wurde vorläufig vertagt. — Bei der weiteren Beratung des WahlgesetzentwurseS im Unterhaus« wurde den verheirateten Frauen vom dreißigsten Jahre ab das Wahlrecht für die Graischafls- und Be- zirksräte verliehen. Das Unterhauswahlrecht erhalten nach einem weiteren Beschluß sämtliche Soldaten und Matrosen, die im Krieg dienten, von neunzehn Jahren an. Die Frauen erhallen weiter noch das Gemeindewahlrecht. Dalton. *Jn vatikanischen Kreisen wird das Gerücht bestätigt, daß eine neue Friedensbot schaft des Papstes an alle Krieg- führenden bevorstehe. Die neue Note werde mehr als die früheren auf die Einzel heiten der Friedensbedinyungen eingehen. In bezug auf Frankreich tollen die Mitteilungen der französischen Karöinäle aus Anlaß ihres Aufenthalts in Rom mitbestimmend gewesen jein. Schweiz. . *Die Berner Zusammenkunft von Parla mentariern und Gelehrten zum Studium eines dauernden Friedens hat sich neben anderen Fragen besonders auch mit dem Nationalilälenpnnzip befaßt. Für den Grund gedanken des Entwurfs, wonach ein inter nationaler Vertrag die Rechte der nationalen Minderheiten schützen soll, ebenso für die öster reichische Anregung, den NaiwnalltStenschntz auf Grund des Personalitätsprinzips des nationalen Katasters zu regeln, iand sich die Überein stimmung der Versammlung. Gewaltsame Ge- bietsabtrelungen seien zu verurteilen. Bei Ver ständigung der bezüglichen Regierungen über Gebietsabtretungen sei der Wille der Bevölke rung des abzulretenden Gebietes tunlichst zu berücksichtigen. N«ssl«rV. * Der Pressevertreter der Auslandsdelegation der Bolschewik! an der ichwedstchen Grenze teilt mit, daß alles ruhig in Petersburg ist und ausgezeichnete Ordnung herrscht. Die Truppen Kerenskis sind nach langem Wider stand auf die Seite des Volker übergegangen und haben daS Drelet der Nationalkommissarien angenommen. In Moskau hat die Revolution des Volkes unbedingt gesiegt. Gegen Kaledin sind l 50 000 ukrainische Soldaten gesandt worden, im Rücken Kaledins haben starke Abteilungen den Erfolg der Revolution gesichert. Der Bolschewikikommissar in Tornea teilt mit, daß bis zur Herstellung einer regelmäßigen Ver bindung Petersburg—Stockholm als offiziell zu betrachtende Petersburger Telegramme über Haparanda durch den Auslandsvertreter der Bolschewik! vermittelt werden. Ob diese von den Bolschewisten verbreitete Darstellung den Tatsachen entspricht, bleibt abzuwarlen. U-Vsot-Veute im Oktober. 674V00 Br.-Neg.-Tonnen. Im Manat Oktober 1917 sind durch kriege rische Maßnahmen der Mittelmächte 674 080 Br.-Reg.-Tvnnen des unsern Feinden nutzbaren Schiffsraums versenkt worden. Mit dieser Okiober- beute übersheigt die Zahl des seit Kriegsbeginn vernichteten feindlichen und im Feindesdienst tätigen neutralen Handelsschiffsraums 12,6 Mil lionen Br.-Reg.-Tonnen. Hiervon entfallen mehr als 7,6 Millionen Br.-Reg.-Tonnen auf die ersten 9 Monate des uneingeschränkten U-Bootkrieges. Man kann sich einen Begriff von der Größe des vernichtet«» Schiffsraums machen, wenn man den Schiffsraum der Welt, Segler und Dampfer zusammen, betrachtet, der bei Kriegs ausbruch sich auf 49,09 Millionen Br.-Reg.- Tonnen bezifferte. Heute ruht also bereits ein reichliches Viertel desselben auf dem Meeres gründe. Zum Ausgleich dieser Verluste stehen den Gegnern »mr Neubauten und von Neu tralen in ihxe Dienste gepreßter Schiffs raum zu Verfügung. Was die Neubauten anbetrifft, ist eS den Feinden bisher nicht möglich gewesen, die gewaltigen Verluste auch nur annähernd auszugleichen, und alle Hoff nungen, die sie «auf die amerikanischen Schiffs bauten setzen, wenden ebenfalls keinen auch nur im entferntesten Hinreichenden Ausgleich schaffen. Diese Anssicht spiegelt sich in der feindlichen Presse fast täglich wider. Besonders die Schiff- fahrtsbiälter brachten in der Mitte des Monats Oktober Bemerkungen, daß sich über We Schiffs neubauten ein auWlliges Schweigen zeigte, und daß die Erwartungen auf die Hilfe der ameri kanischen Schiffswerften sich nicht verwirklichen. Was die Vermehrung durch Erpressungen Neutraler anbetrifft* jo läßt sich diese Schraube auch nur bis zu «mein gewissen Punkte an spannen, der, wenn auch nicht ganz erreicht, keine nennenswerte Sleigerung mehr erhoffen läßt. Auch das nevitrale Ausland hat im Laufe des Oktober diese Tatsachen als richtig einer Reihe von Betrachtungen zugrunde gelegt. Auch die Bewertung unseis-r und der feindlichen An gaben über die Erfolge des Unterseehandels- krieges wird in einet holländischen Zeitung da hin beurteilt, daß lEe deutschen Angaben über die Erfolge sehr wahrscheinlich richtig, die An gaben der Gegenpartei aber bestimmt saljch und irreführend sind. Es steht außer aKrm Zweifel, daß der plan mäßig fortgesetzte N-Bool-Krieg die Schiffe schneller vernichtet, aG unsere Feinde sie mit dem größten Kräfteaut^ebot zu bauen vermögen. * Unter dem Titel „Isst der U-Boot-Krieg eine überstandene Gefahr?" beschäftigt sich ,Berlingskt Tidende' im Leitartikel mit der entsprechenden Äußerung Lloyd Georgs in seiner letzten Rede und erklärt, daß diese Äußerung für neutrale Schiffahrtsnationen vcm besonderem Interesse sei. Diese Äußerung sei selbstverständlich nicht wörtlich zu verstehen und man dürfe keineswegs dv.-iaus schließen, daß gegen den U - Boot-Hkrieg ein Allheilmittel gefunden sei. Das Blabt schließt: „Der Stachel ist der U-Bootwaffe sickM noch nicht genommen, deren Wirkungskraft sich unzweifelhaft beständig erhöht. Ob in gleichem Maße, wie die Wirk samkeit der Bekämpfung, wollen wir ungesagt sein lassen. ES werden kaum im Winter so in die Augen fallende Leistungen, wie es die Torpedierungen im Eismeer waren, vollbracht werden. Aber das Meer ist nun einmal das Meer, «S trotzt stets in. gewissem Grade der Kontrolle und solange der Krieg dauert, werden die U-Boote sicher beständig Überraschungen be reiten.* „Nun sehen Sie aber zu, daß der Kaffee bald fertig wird,* sagte die alte Dame, etwas nervös durch daS vertrauliche Benehmen. „Na, ick jehe ja schonst, man wird doch Woll mal so'n feinet Kleed bewundern dürfen, so wat sieht unsereins nich alle Tage. Sind Sie man nich beese, Mau Rulhart. Ick bin mal Scheuer frau bei 'ne Jräfin jewesen, eene richtig jehende Jräfin, die hat sich immer gefreut, wenn ick zu ihr iesagt habe: „Scheen sehen Sie aus, Frau Jräfin, mit det neie Kleed.* So wat iS doch nich jefährlich.* Und einigermaßen beleidigt ging sie mit dem leeren Tablett durch die Mitte ab. „Entschuldigen Sie nur, liebes Kind. Sie kennen ja meine Findeisen. Die stellt sich nun mal auf Gleich und Gleich mit allen. Fritz ist viel schuld daran. Er spaßt täglich mit ihr herum und sie nimmt sich immer mehr heraus.* Regina lachte. „Liebe Frau Doktor, da muß ich mich wirklich auf den Standpunkt Ihres SohneS stellen. Madame Findeisen ist io drollig in ihrer selbstverständlichen GleichberechtigungS- jheorie, man kann ihr nicht böse sein. Wenn ich sie mit unsern glatten höflichen Domestiken vergleiche, die immer devot zur Erde sehen und dabei im Grunde voll unverschämter Ansprüche sind, so fällt der Vergleich zu ihren Gunsten aus. Sie hat wenigstens eine ehrliche Art, grob zu sein.* „Manchmal ist sie aber sehr lästig. Alle Menschen denken nicht so wie Sie. Aber nun erzählen Sie mir lieber ein wenig von Ihrem Lebeir. Wie geht er Ihrem Galten?* „In letzter Zeit recht gut. Er ist munter und guter Dinge. Fritz Hit Ihnen wohl er zählt, daß er uns Sorge miachte?* „Ja, Sie wissen, daß mlein Sohn alles mit mir bespricht. Er war ein . wenig besorgt um den Freund. Um so lieber .störe ich von Ihnen, daß eS ihm besser geht. ,J ch bin überhaupt der Ansicht, daß Sie und H itz sich ganz un nötig um ihn sorgen. Wailtsen Sie nur seine Zeit ab. Es steckt so rätl gesunder, ver langender Arbeitsdrang in ihm, ohne daß er es eingesteht, er wird schrM das Feld noch finden, das er bebauen kann.» Davon bin ich fest überzeugt.* Regina erfaßte ihre Hand mnd küßte sie. „Liebe, gute Frau Dokksor, Sie finden immer ein gutes Wort für rrvch, das ich wie einen Schatz nach Hause tragen kann. So dankbar bin ich Ihnen für Jlkwe fröhlich; Zu versicht, Sie kennen die eiryige Sorge, bst. mich beherrscht. ES tut mir so wohl, Sie davon reden zu hören, wie Won etwas Ver gänglichem. Ich bin auch nicht -mutlos und hoffe immer aufS neue.* „Daran tun Sie recht, lieb kS Kind. Sehcu Sie, ich kenne KlauS schon sccht seinen Scbw- jähren. Es war immer etwas ^kraftvolles, Un gestümes in seiner Art. Sein s3ater hat dies Beste seines Wesens auS überglaster Liebe ein gedämmt und verkümmern lassen, statt es ru stärken. Aber das bricht Wiel» er durch. Es gärt ohne Unterlaß und sucht n tzch einem An - weg. Wenn der gefunden ist, dUnu erleben wu noch etwas an Klaus Rulhart.* 17. Nove An de Artilleri reichifch . Brenta nehmen . fangen. 18. Nove! die St Nahkau und Pi Gekargt .griffe w 19. Nover Artiller zu gros Piave t errunge wichtige ««fange kampf. 20. Novei zunehm Angriff« lustretch Italien« bittertei wird i geworse 21. . Novei V. Eine j gefange, Fdrderunj einen Te gebrachten Studien« Fsiternierl Dorirecht, Leyden u »uf diese auf indust biete kenn Krieg ihre In, Ingenieur bank der die Sam den Zinse Familien der Kriege Slipendie I'cheu. L Hark zu Pelz, Völker»» Leipzig ist storden, k teile nach Preisen ft Bevölkern Ei» -littrln vMcherlci Menbahn bvch bestc bnghautrr Vian über M muß. bllmlich K «uppenml Mit - Lnsolge k stealer in 'olgedessen gewinn Berry-c 22. Nov« dauert versuch Schelde — Der und Bi einem zurückg, werden DaS Platz ge Charlotte eine mä Wartung? Fritz und beiden ! alle Theo Frische a sich schon ein persö sicherte, suchten I der Särg sich darar SU könnet Mit r Australen »nt leich Körpers bau der ^lauS lie Collie be Daß sie t ^ache wc °ie Bühne bvrstellan Trotzt kisieu Blu Währ, betörende! ! ffb-nd be >cije vor s .Jc Sol
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