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W er Sitzunü Huß n übliche" jozialdeni»' i wird. israt!^ ohne dav er gewiss hrt werde" e Vorau?' täudig u"' Da Mof' eitssähigle" fsen wordc" Dr. Ilrba" legt. erichien, / sie, zu Zu die^ neu/ iftige KrE re» Völl^ rleistenw'j Möglich^ 'iützung iktinE einer a>n^ nd. len auf )su Gosie". reu Sache chien Lpeicher"^ e Frau ul der ebr jngeru di: -den louu^ eine leu"! igen herO . weil d' igenniächi" ie bestelle" gen Re' ruf, sich d'' den Rchl' sten Bläsi/ rerordentv" ein nevc ie Ar>»° Fragens hwcrcn Hreitause^ e Anfzei«' - öS g'N durch U wertvolle« zlich sei»/, eiche Lech Sobelin " r gebrE Unversta^ ischen alle" hier ein er als a" M daraa! reiiZteu rscnd ll'-as Wenn r die Hasil jese Sw»»^ lein wc»'» rvcuu da« Dm Ausguck. Unerwünschte Russen in Frankreich. Im.Figaro' liest man: Nicht in Ruhland bloß wird jetzt das Leben sür gewisse Diener der gestürzicn Regierung hart und schwer wer den, die russische Revolution wird auch uns eine Anzahl „arbeitsloser" Ausländer aus den Hals schicken. Diese „Arbeitslosen" von heule waren - gestern noch sehr beschäftigte Leute, denen man überall begegnete, ahne sie immer zu erkennen: da waren falsche „Gentleman", die sich jn den Bars herumtrieben, falsche Künstler, falsche Studenten, falsche Touristen, die an der Riviera oder sonstwo austauchieu; eine ganz große und vortreiflich gekleidete ge heime Polizei, die die russische Regierung unter großen Kosten bei uns unterhielt, und die es ihr crmöglichle, über alle Worte, Taten und Bewegungen gewisser Landsleute genau unter richtet zu'sein. Was wird nun jetzt wohl auS dieser Armee entlassener Diener werden? ... * Italienische Anklagen gegen England. Im Mattino' werden schwere Vorwürfe gegen die Bundesgenossen Italiens erhoben. Jn dem Artikel heißt es u. a.: „Der Aushunge rungskrieg ist zweifellos die grausamste moderne Erfindung und steht im Gegensatz zur Haager Konvention. Er verringert die moralische Wider standskraft der Völker. Italiens Ausfuhr, selbst die der Apfelsinen, die zur Erfrischung der feind lichen Verbündeten dienen könnte, ist streng ver boten. Auch die Ausfuhr englischer Baumwolle »ach Hollaud und Dänemark soll reduzieit werden. Die englischen Zeitungen beklagen sich, daß die Abmachungen mit den Neutralen nicht cmgehasten werden. Das Schlimmste aber ist, derartige Abmachungen überhaupt getroffen «erden." * „Beleidigung der gelben Nasse." In der japanischen Zeitschrift,Taiyo' ver öffentlicht ein japanischer General einen Artikel unter der Überschrift „Die Antwort des Vier verbandes an Präsident Wilson und der Frieden >m fernen Osten". Jn diesem Artikel wird bedauert, daß die Friedenssrage im fernen Osten in jener Antwort nicht in Erwägung gs- Zvgen worden sei. Dann kommt er auf die geplante Austreibung der Türkei aus Europa Zn sprechen. Er sieht darin eine unerhörte Be leidigung der ganzen gelben Rasse. Die Türken seien Asiaten, und die europäischen Völker glaubten, Asiaten dürften nicht mit Europäern Zusammenleben. Es sei offensichtlich, daß Vor eingenommenheit gegen die Gelben in ganz Europa vorherrsche. Viele Europäer seien der Ansicht, daß die gelbe Nasse minderwertig sei und unter der Kontrolle der weißen Rasse stehen müsse, aber niemals sei bisher in einem öffentlichen Dokument eine jo schwere Beleidi gung gegen die gelbe Nasse ausgesprochen worden wie in der Antwort des Vierverbandcs au Wilson. Für die Japaner stelle eine solche Beleidigung der gelben Rasse ein ernstes Pro blem dar. und der Verfasser fordert die ja vanische Regierung auf, dieser Frage ihre volle Aufmerksamkeit zu widmen. VolkswirtlckaMckes. Nntrbarmackmng der Wickcnerutc zur mensch liche» Ernährung. In der Öffentlichkeit ist tchon Mehrfach daraus hingewiesen worden, daß Wicken nach längerem vorhergehenden Wässern sich sehr gut Zur menschlichen Ernährung eignen. Es ist deshalb deaimchUgi, die letztjährige recht gute Wickenernte in der Weise nutzbar zu machen, daß die RcichShnlsen- nuLisielle und die Bezugsvcreinigung der Deutschen Landwirte die von der Landwirstchast nicht zur Vcr- iüiierung im eigenenBctrieb benöliglenWicken auskaust. Um Mißverständnissen vorzubeugen, wird daraus hiu- aewiejeu, daß nur die beiden genannten Gesell- ichaslen oder deren Auskäuser berechtigt sind, Wicken auszukauscn. Nach der Futtermitteivcrordnung vom V. Oktober 1916 dars jeder Landwirt selbstgezogene Wicken zwar im eigenen Betriebe beliebig ver wenden: jeder Absatz an eine andere Stelle, als an me Bezugsvereiuigung der deutschen Landwirte oder an die Ncichshüsicnsruchtstelle, der der Auskauf neuerdings auch gestattet ist, ist jedoch verboten und maibar. Die besonderen für den Verkehr mit Saat wicken gellenden Bestimmungen der Verordnung »sm 6. Januar 1917 bleiben sclbstverständlch un berührt. ^on ^ak tmä Der Mörder der Tochter des Staats sekretärs v. Capelle verhaftet. Dem,Alge- meeu Haudclsblad' wird aus Aokohama ge meldet, daß der Mörder der Gattin deS deutschen Seeolstziers v. Salden: verhaltet worden ist. Im März dieses Jahres ist Frau Erna v. Sal- deru, die Tochter des Admiral v. Capelle, er mordet wordeu. Frau v. Saldern war ihrem Manne, dem Kapitänleutnant v. Saldern, der nach dem Falle von Tsingtau in das Konzen- traiiouslager von Fukaka gebracht worden war, in die Gefangenschaft gefolgt und hafte ein kleines Landhäuschen in der Nähe der Camps bezogen, v. Saldern ist inzwischen gestorben. feierlichen Eröffuungsakt betonte der Vorsitzende des Verwallnngsausschusses, Regiernugsrat Dr. Blocher aus Basel u. a., daß die Muster messe, dis als nationale Messe eröffnet werde, sich zn einer internationalen Mustermesse ent wickeln solle. Auf der Mesfe haben rund tausend Einzelfirmsn und zahlreiche Fachgruppen ausgestellt. Feuer im Mailänder Gerichtspalast. Während der Nacht brach aus unbekannten Ur sachen im Gerichispakast für Äppeklsachen Feuer aus. Nach dem.Secolo' sind unter anderem sämtliche Prozeßakten zerstört wordeu. Rußlands Teesorgeu. Die Schwierig keiten der Teebeschaffung Rußlands erhöhen sich mit jedem Tage und stellen eine Teenot in unmittelbare Aussicht. Was das für Rußland bedeutet, kann jeder ermessen, der da weiß, wie unentbehrlich der Tee den Russen ist. Auch hier sind es die Verkehrsnöte, die die Not herauf- i Einträge und fälschte schon eingetragene Posten. AIS er den RevisionSsond um 100 MO'Mork kürzte, entdeckte der Vorsitzende des Vorstandes, der sich der von ihm eingetragenen Zahl genau erinnerie, die Schwindeleien deS Prokuristen. Gegen daS Urteil legie der Angeklagte Revision ein, in der er be hauptete, daß das Gericht den Begriff der Privat- urkunde verkannt habe. DaS Reichsgericht verwarf jedoch die Revision als unbegründet. München. Vor dem Landgericht stand die ge prüfte Lehrerin der Maihemank, Maria Fehetmayer, eine FriedenSanhäugerin, die ihre AgiiSüonstäiig- keit trotz Verwarnung und Verbotes durch daS Kriegs- Ministerium fortgesetzt hatte. Es wurde Anklage gegen sie wegen vier Vergehen gegen daS Kriegs zustandsgesetz erhoben. Infolge des ärztlichen Gut- achteus, daß die Angeklagte durch geistige Uber- arbeitung zu Wahnideen gekommen sei, die sich immer mehr verstärkt haben, wurde sie, dem An träge deS Staatsanwaltes entsprechend, sreigesprocheu. Karte 2ur Scklackt an äer Aisne >/></'<? fiLkies - k^/gj 'S 0 bat nach zehntägigem Massenfeuer der französische DurchbruchSstoß aus einer 40 Kilonieter breiten An griffsfront begonnen. Der bisherige Eriolg der Jujanlerieschlacht läßt erkennen, daß eS den Franzosen ebenso wenig gelingen wird, unsere Front zu durch- hrechcn, Ivie den Engländern. Um das wankende Vertrauen zum Siege beim russischen Volk wieder zu stärken, machen jetzt die Westmächle diS krambsbastesten Anstrengungen auf dem srauzösischcn Kriegsschauplatz, um Er folge zu erringen, die zu großen Siegen aus- gcbauscht werden können. Bisher toblen die Kämpfe hauptsächlich gegenüber der Armee des bahrijchen Kronprinzen. Die Armee des deut schen Kronprinzen, die sich an dem linken Flügel anschließt, wurde zunächst nur mit Anillene- seucr verschwenderisch überschüttet. Da unsere Batterien die Antwort nicht schuldig blieben, so konnte mau wohl von der zehn Tage dauernden „Artillerieschlacht an der AiSnc" sprechen. Jetzt o ^vizc^ ... — i Ein seltsamer Stapelplatz für Getrcide- schiebnngen. Jn einem Nachbarorte Stettins ist mau einer Getreideschiebung auf die Spur gekommen. Jn der dortigen Kirche sand man 11 Sack Weizenmehl versteckt. Die Untersuchung ergab, daß der Kirchendiener mit einigen Bauern an der Schiebung beteiligt ist. Man sand auf dem Bodcu des Pfarrhauses noch 4 Zentner Roggenschrot und in der Wohnung des Kirchen dieners 12 Zentner Roggen. Der Kirchen diener wurde sofort von seinem Posten ent hoben. Brotkarten i» Wertpapierdruck. In folge der immer wieder verübten Fälschungen der Brotkarten sann man schon lauge uach Maß nahmen, um diesem Treiben wirksam zu be gegnen. Nach mancherlei Versuchen ist es nun der drucktechnischen Abteilung des Münchener Lebensmitlelamls gelungen, der Brotkarte das Aussehen eines Wertpapiers zu geben, daS sie ja schließlich auch ist. Natürlich ist auch dieser Wertdruck nachzuahmen. Die Nachahmung selbst beansprucht aber unbedingt eine längere technische Vorarbeit, deren praktischer Zweck abör doch versehlt sein würde, da sowohl das Farbenbild der Broikarle wie deren Wasserzeichen von Woche zu Woche wechseln. Die Münchener Ergebnisse der Druckversuche werden auch den anderen deutschen Großstädten zugängig gemacht werden, so daß wohl endlich der Brotkartenversälschung ein Riegel vorgeschoben sein wird. Eröffnung der schweizerische» Muster messe. Unter gewaltiger Beteiligung wurde in Bajel die erste schweizerische Mustermesse er öffnet; sie soll bis zum 29. April dauern. Am beschwören. Denn da die sibirische Eisenbahn durch Militärlieserungen weit über ihre Leistungs fähigkeit hinaus iu Anspruch genommen ist, wird es kaum gelingen, einigermaßen in Frage kommende Mengen von Tee einznjühren. Auch in Friedenszeiien wurde der chinesische Tee nur zum kleinsten Teil durch Sibirien befördert; in der Hauptsache wurde er vielmehr zur See durch die Dampfer der Freiwilligen Flotte ein- getührt. Die Lagerbestände der größten Tee firmen reichen nunmehr nur noch sür den Bedarf weniger Wochen aus. Oerickiskalie. Halle a. S. Ein 13jShriger Schulknabe hatte das Geld zum Brocholen vernascht und veilangie dann vom Bäcker ein Brot. Als ihui dies gegeben wurde, bat er noch um Brötchen. AIS der Bäcker sich nmwendete, diese zn holen, verschwand er mit dem Brot. Ein anderes Mal siahm er einem anderen Knaben ein Brot weg. Dos Schöffengericht Hails ihn wegen BelrugS und Mundraubs zu einer Woche Gefängnis und 3 Tagen Haft verurteilt. Der Vater legte Berufung ein, zog diese jedoch vor der Straf kammer zurück. Leipzig. Der Prokurist Karl Goßrau deS Weißenfetler Bankvereins wurde am 19. Oktober 1916 von, Landgericht Naumburg wegen schwerer Urkundenfälschung in drei Fällen zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. G. betrieb leit 1909 Speku lationsgeschäfte, die aber fast regelmäßig unglücklich sür ihn auSliefen. Um die großen Verlusts Zn decken, benutzte er seine im Laufe der Jahre er worbene Vertrauensstellung a!S Prokurist und ver untreute in kurzer Zeit den Gesamtbetrag von 88 000 Mark. Um seine Unterschlagungen zu ver decken, buchle er in verschiedenen Konten salschi Kunst unä Missenlckaft. A«sge^rabene Hun»cngrübcr im Trierer Kreis. Die Umgebung von Trier ist außerordentlich reich au alten bemerkens werten historischen Fnudstückc». Nachdem vor Jahresfrist etwa bei einer Slreckenerwciterung einer Saarbrücker Bahnlinie viele gut erhaltens i Steinsärge ällestsr Germanenzeil freigelegk wurden, in denen sich Schmuck nud Tongesäßs, mich Waffen befanden, machle man jetzl einen neuen hochinieressanlen Fund. Bei einer Wegc- ansbesserimg im Ollweiler Kreis (Trier) wurden in einer Tiefe von elma zwei Melem zahl reiche Stcinsärge geinnden ustl primitiven Werkzeugen, Waffen, Dronzeichmuckstücken und Urnen. Man hielt die Ausgrabungen für Reste ällssler germanischer Zeiten und übergab sie dem Pkovinzialmulcum in Trier. Sach verständige stellten jetzt >esl, daß cs sich un trüglich ilm Hunnengräber handelt, die als historische Funde die weiteste Beachluug ver dienen. Die Entdeckung eines neuen Kometen. Ein neuer Komet von mittlerer Größe wurde vou dem amerikanischen Astronomen I. E. Mellish entdeckt. Der Komet stand am 22. März 8 Uhr 25 Minuten abends mitteleuropäischer Zeit — 2 Grad 35 Minuten westlich nnd 1 Grad 58 Minuten nördlich des Planclen Jupster — ani westlichen Himmel. Nähere Einzelheiten über die Bahn des neuen Kometen konuwu bisher nicht sestgeslelli weiden, doch dürste man bald auf Grund der fortgesetzten Beobachtungen mehr darüber eftahren. - - Puderschicht aus dem schönen Gesicht vervoll ständigten das Bild einer noch sehr reizvoll be zaubernden Weltdame. Vorsichtig hob sie mit ihren Weißen, garten Händen den Saum ihres schicken Kleides und iah sich mit lächelnder Neugier in der Speicher- kammer um. „Hast du schon Unischau gehalten, Rnth? Meinst du, daß Ellen wirklich einen bemerkens werten Fund gemacht hat?" fragte sie gespannt. „Ich hoffe, daß sich einige hundert Mark ans den Sachen lösen lassen, Mama." Die schöne Fran trippelte vorsichtig einige Tchrilte näher. „Puh, wie staubig I Also ein paar hundert Mark, wirklich, Ruth ?" „Ich hoffe es, Mama." „DaS wäre ja eiu Glück. Wir müssen sofort ani Ästhäudler kommen lassen." „Wenn eS dir recht ist, gehe ich nachmittags ihm, Biama." „Ja, nanu sich, sehr recht. Und du mußt lmch nist ihm verhandeln, Ruch. Ich kaun mich wit solchen Leisten nicht befassen. Er würde wich auch übcrvorieilen, ich kann nicht feilschen. Uber in dir steckt so ein Stück Kaufmann von wcinen Vorfahren her. Dir wirst die Sache wu besten führen. Nur sieh zu, daß es schnell geht, ich brauche so nölig Geld. Hörst du, Ruth ?" . „Ja, Mama. Und da will ich dir auch gleich faßen, daß Hans notwendig dreihundert Marl vwucht." .Lizzi Steinbach fuhr unangenehm überrascht wh- „Hans? Schon wieder I Nein, daraus wird mchts, daftir kann Pava soroen. das acbt mich nichts au. Ich brauche notwendig ein neues Kostüm, Ellen und du, jhr müßt neue Hüte haben und auch sonst fehlen mir allerhand Kleinigkeiten, mit denen ich Papa jetzt nicht kommen kann." „Ach, Mama — ich brauche wirklich noch keinen Hut." „Unsinn — willst du durchaus durch deinen Anzug dokumentieren, daß es bei uns am Nötigsten fehlt? Da bekommt ihr erst recht keine Männer. Widersprich mir nicht immer. Hans mag sich an Papa wenden. Ich bin sroh, daß Ellen den Fund gemacht hat. Du sagst Papa kein Wvrt davon, sonst machst dn mich böse. Und nun sieh hier oben gründ lich nach, was man verkaufen kann, Gott — damals habe ich nicht leiden wollen, daß dies Gerümpel vom Speicher meines Elternhauses zu uns geräumt wurde. Es schien mir so wert los. Und heute bin ich froh, daß ich ein paar Mark daraus lösen kann. Ach — wie grausam ist das Schicksal mit mir verfahren. Womit habe ich all das Elend verdient?" Sie seufzte herzbrechend auf und stützte sich auf Ellens Arm. „Komm, Kleinchen, führe mich hinunter. Ich kann diese staubige Lust hier oben nicht ver tragen. Beeile dich, Ruth, damit du zu Lisch unten bist, hörst du?" „Ja, Mama!" Es klang tonlos von Ruths Lippen und ein herber Zug legte sich um den jungen, jeinge- schnitteuen Mund. Ellen schnitt ihr beim Gehen über die Schuller zurück eine ärgerliche Grimasse. Sic war noch wüiend, daß Nnlh ihr die heimliche Beute entrissest hatte. Ruth stand eine Weile regloS und starrte in Gedanken verloren vor sich hin. Dann strich sie ausatmend das lockige braune Haar aus der Stirn. Ein entschlossener Ausdruck legte sich um ihren Mnud. Noch einen prüfenden Blick ringsum, dann ging sie hinaus uud schloß den Speicher hinter sich ab. 4. Nachdem Ruth von ihren Händen nnd dem Anzugs jode Spur des Staubes entsernt hatte, betrat sie leise das lange, schmale Zimmer, in dem das Krankenbett ihres Vaters stand. Fritz von Steinbach richtete den Kopf empor. „Bist du es, Ruth?" Sie eilte an seine Seite. „Schon wieder wach, Papa? Ich hoffte, du würdest länger schlafen. Wartest du schon lange auf mich?" sagte sie, sich zärtlich über ihn neidend. „Ich bin eben erst aufgewacht, Kind. Warst du ein wenig im Freien? Du kommst so wenig hinaus jetzt." „Nein, ich war nicht draußen. Aber nach Tisch, wenn du wieder ruhst, gehe ich ein Stünd chen. Ich habe ohnedies einen Weg sür Mama zu besorgen." „Das ist recht, mein liebes Kind. Wo ist Mama?" „Drüben im Salou." Steinbach wischte sich mit der Hand über das schmalgewordene Gesicht. Dann sah er mit einem großen stillen Blick empor in das junge Anilitz seines Kindes. „Morgen will ich versuchen, daS Belt zu verlassen. Wenn dn mir den Lehnstuhl dicht an daS Bett rückst, kann mich der Bursche wohl hineinheben." Rnlh kämpfte mühsam die aussteigenden Tränen herab. Sie zwang sogar ein Lächeln in ihr Gesicht. „Es wird sehr gut gehen, Papa. Und der Arzt sagt, bald kannst du dich dann langsam im Zimm« bewegen, wenn du dich auf einen Stock stützest." Em bitteres wehes Lächeln umzuckle seinen Mund. „Eine herrliche Aussicht, fürwahr l Vom Bet! bis zum Diwan — wenn es hochkommt, bis zu meinem Schreibtisch dort am Fenster — wirklich — es ist um —" Ec brach jäh ab, als er in Ruths blasses, zuckendes Gesicht sah. Sie umfaßte ihn mit leidenschaftlicher Innigkeit. „Papa — mein armer lieber Papa," sagte sie erschüttert. Er strich ihr das Haar zärtlich aus dem Gesicht. „Sieh' nicht so traurig aus, meine Ruth. Ich werde mich schon daran gewöhnen, durchs Leben zu humpeln. Wenn ich nur erst da? Bett nicht mehr zu hüten brauche, dann ich doch wenigstens dich ein wenig entlasten, brauche dich nicht um jede Kleinigkeit zu bemühen. Und dann wird ja auch Mama zu bewegen sein, einmal länger als zehn Almuten bei mir aus- ruyalten. Ich habe so manches mit ihr zu be- sprechen. Es wird nun alles anders werde« müssen bei uns." k»« (Forttetzuna lolato