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Ottendorfer Zeitung : 11.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191705114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170511
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-11
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 11.05.1917
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Dem Deutschen Xronprinren. Sm 6. Mai vollendet der Kronprinz der Deutschen Reiches und von Preußen sein fünf- unddresßigsteS Lebensjahr. Wie jeden einfachen Soldaten deS großen VolksheereS findet ihn der Tag im Felde, in schlichtem Feldgrau, in treuer Pflichterfüllung. Findet ihn bei ernster Arbeit zur sieghaften Abwehr der auf Deutsch lands Zertrümmerung sinnenden Feinde. Sein dritter Geburtstag im Felde! Noch immer hat das trotzige Wort seine Geltung, das er selbst vor drei Jahren unter ein Bild schrieb: „Wir stehen still auf Posten — im Arme das Gewehr — Im Westen und im Osten — viel Feinde und viel Ehr* . . . Zu der Ehre im Westen hat der jüngste Armeesührer das Seine redlich beigetragen. Wie unter den Siegen des Vormarsches die Schlacht von Longwy, der Fall von Montmody unlöslich mit seinem jungen Ruhm verknüpft sind, so wird die Geschichte mit der besonnenen und kraftvollen Abwehr feindlicher Übermacht auf gewonnenem Boden seinen Namen eng ver binden. Und wer in kommender Friedenszeit vom wiederhergestellten Turm von Montfaucon — von dessen zerschossenem Glockenstuhl der Kronprinz so oft, die Granatengrüße mißachtend, die feindlichen Linien beobachtete — hinüber schaut nach dem unheimlichen Dunkel des Argonner-Waldes, der wird der unerhörten Zähigkeit der Kämpfe gedenken müssen, die hier unter des Deutschen Kronprinzen Leitung gegen einen tapferen Feind, der im eigenen Lande mit allen Listen und Hilfen focht, durchkämpft und durchlitten worden sind. Der älteste Sohn des Kaisers, dessen sport liche Neigungen weite Kreise häufig in den Vor dergrund des Interesses rücken zu müssen glaubten, hat eine gute militärische Schule hinter sich. Groß geworden in der strengen Zucht alt- preußischer Überlieferung, sehen wir ihn daun an der Spitze seiner Potsdamer Grenadiere, seiner Leib-Eskadron deS Regiments der Gardes du Corps und später als Danziger Leibhusar. Willig und gern teilte er mit seinen Unterge benen Freuden und Härten des Dienstes. Seine offene, aller Pose fremde Liebenswürdigkeit, sein heileres, freies Wesen gewannen ihm im Fluge die Herzen seiner Soldaten. Alle, Offizier wie Mann, schätzen den fröhlichen, frischen Kameraden. Danzigs Husaren rühmten den kühnen Reiter und strammen Kommandeur, der sein Regiment in allen Tagen trefflich führte. Die Art eines künftigen Krieges stellte der fürstliche Negimentsführer sich wohl anders vor, als moderne Technik ihn gestaltete. In dem von ihm angeregten und durch zwei wertvolle Beiträge seiner Hand bereicherten illustrierten Werk „Deutschland in Waffen" schrieb er von einer Reiterattacke: „Wer solche Attacke mitge ritten hat, für den gibts nichts Schöneres auf der Welt. Und doch: Noch eins erscheint dem echten Reitersmann schöner: Wenn alles dies dasselbe ist, aber man am Ende des schnellen Laufes dem Feind entgegenreitet, und der Kampf, für den wir geübt und erzogen, einsetzt: der Kampf auf Leben und Tod. Wie ost bei solcher Attacke hat mein Ohr den sehnsüchtigen Ruf eines daherjagenden Kameraden aufgefangen: Donnerwetter, wenn das doch Ernst wäre l ... Reitergeist! Alle, die rechte Soldaten sind, müssen's fühlen und wissen: äules et äseorum est pro patria morst!" . . . Solche Attacke ist selten in diesem Kriege ge ritten worden, in dem sich nun Deutschland in Waffen so wundervoll bewährt hat. Der Kron prinz selbst aber hat den forschen Reitergeist zügeln müssen und, mit dem Generalstabschef und den Generalen über die Karten gebeugt, die verantwortungsvollen Entscheidungen des Führers Monate und Jahre lang zu treffen ge habt. Das übt in jener entsagungsvollen Ge duld, die ein künftiger Herrscher besitzen muß. Jahre des Krieges — Jahre der ernstesten Lehre. So hat sie der Kronprinz aufgefaßt und genutzt. Aus dem jungen Reiteroifizier, der leuchtenden Auges, die Sporen am Gurt, im Gras der Ostteedünen seinem Schimmel die Zügel ließ, ist im Angesicht des Argonner Waldes und der Feste Verdun der be sonnene junge General geworden, der geduldig am Scherenfermohr deS Feindes ferne Bewegung verfolgt; der im Pflichtgefühl des Fürsten und Führers sich dem Wohl und Wehe der Tausende, die unter ihm sechten, unlöslich ver bunden fühlt; der mit frohem Dankwort den bestaubten Siegern daS Eiienkreuz anheftet und mit mildem Trostspruch manchem braven Burschen im Lazarett an der Maas die Hand gehalten hat, bis das Auge vom Tode gebrochen war; der an der Spitze seiner tapferen HeereStruppe gerade in diesen kamptesschweren Tagen des erbittertsten Ringens um die Endentscheidung des Weltkrieges allen feindlichen Durchbruchs versuchen an der Aisne und in der Champagne Trotz bietet und sie zum Scheitern bringt. Ein Kronprinz ist ein Versprechen an die Nation. Aus einer reinen und flohen Jugend ist im deutschen Thronfolger ein rechter starker Mann emporgewachsen, seelisch und körperlich gesund, froh in der Liebe zum Leben, ernst im Bewußtsein der Pflicht und Verantwortung. Der lange und harte Krieg hat dieser Jugend die letzte Prüfung auferlegt. Ohne Eitelkeit, die seinem schlichten Wesen fernliegt, aber im Stolz, mit all den Braven seiner Armee wohl bestanden zu haben, wird er heimkehren als Sieger. Bald — das wünschen wir von Herzen; und grüßen den Kaisersohn und jungen Feldherrn in deutscher Treue, die unseres Volkes schwerste Zeit von allen Schlacken ge reinigt hat. verschiedene Nriegsnachrlchten. Ein Erfolg des Hindenburgschen Schlachtplanes. Das Mitglied des französischen Heeresaus schusses Ferry folgert im ,Petit Parisien', daß Hindenburg durch seinen Rückzug die englisch französische Front zu drei Vierteln neutralisiert habe, so daß ihr nur noch insgesamt 70 Klomeier zur Entwicklung übrig bleibe. Der Fachkriiiker des Matin' Civrieux nimmt die jüngsten Operationen der englisch- flanzösischen Streitkräfte zum Anlaß, einen neuen Gesamtplan zu bejürworten. Der Aushungerungsplan Deutschlands könne nicht ernst genommen werden. Es sei unmöglich, den wahren Zustand der Mittelmächte richtig zu be urteilen. Helfen könne nur eine zusammen- fasiende militärische Verständigung des Vier verbandes. * Am Vorabend grosser Ereignisse? Die römische ,Tribuna' verzeichnet das Ge rücht, daß das italienische Parlament demnächst einberusen werden sollte und widerspricht ihm sogleich. Wir stehen, sagt das Blatt, am Vor abend großer Ereignisse, und jeder Abgeordnete begreift dies und wartet. Die Kammer soll, das wünschen wir alle, vor ruhmvollen vollendeten Tatsachen stehen und eine geklärte Lage vorfinden, wenn sie wieder zu sammentritt. — Wird das nicht ein wenig lange dauern? Die italienischen Blätter haben schon häufig solche Siegessanfaren hören lassen und mußten noch immer die Melodie jählings abbrechen. * Rumänisches Elend. Die .Times' berichtet aus Jassy, dem Sitz der rumänischen Regierung, daß die Zu stände dort furchtbar sind. Die Verwaltungsbe hörden haben danach gegenüber dem ungeheuren Zustrom von Flüchtlingen vollständig versagt. Arbeitslose sieht man in Scharen auf den Straßen, und Hungersnot und Elend ist überall. Fleisch, Zucker und Gebäck ist nahezu verschwunden. Lange Reihen von Frauen und Kindern stehen hungernd vor den Bäckerläden. Eier kosten das Stück 2 Mark. Die meisten Menschen sind nicht nur halb verhungert, son dern auch ungenügend gekleidet und lebten bei 20 Grad unter Null in ungeheizten Zimmern. Das Vieh krepiert auf den Weiden. Aber das Schlimmste von allem sind die ansteckenden Seuchen. Trotzdem man Tausende nach Ruß land fortgeschafft hat, sind alle Hospitäler über füllt. Bevor die Deutschen nach Bukarest kamen, waren dort schon 30 000 Kranke. Davon schaffte man 60 <?<> nach der Moldau, wobei viele unter wegs starben. Ms dann der Rest in Jassy ein traf, war keine Unterkunft für sie zu finden. Flecktyphus und Cholera fordern ge waltige Opfer. Deutscher Reichstag. (Orig.-Bericht.) Berlin, S. Mai. Bei der Weiterberatung de? Postetats fragt Abg. Taubadel (Soz.): Weshalb nimmt die Post keine Einschreibepakete mehr an? Man täuscht sich, wenn man glaubt, das Publikum habe die Porloerhöhung gelassen hingenommen und man könne deshalb bei neuem Bedarf wieder auf die Post zurückgreisen. Wie steht es mit der Aufhebung der Portofreiheit der Landesfürsten? Die Frauenarbeit bei der Post hat sich be währt. Dann sollte man aber auch die Frauen ausreichend bezahlen. Dasselbe gilt von den Aushilfskräften bei der Post, die über eine viel zu geringe Bezahlung lebhaft klagen. Wg. Nacken (Ztr.): Nach dem Kriege ist eine allgemeine Reform der Anstellungsverhält nisse der Postbeamten unbedingt notwendig. Abg. Hubrich (VpJ: Auch wir sind voll des Lobes ob der vorbildlichen Tätigkeit der Postbeamten aller Grade. Auch die gegen wärtigen Erschwerungen im Postverkehr können diese Anerkennung nicht beeinträchtigen. Die Briefbestellung sollte nian durch Anbringung .von Hausbriefkästen erleichtern. Den geplagten Großsiadtbriefträgern wäre das sehr will kommen. Die wirtschaftliche Lage der Postbeamten« schäft ist durch die riesige Teuerung noch ungünstiger geworden. Wir kennen ja alle die Klagen des Publikums über den Verlust und die Beraubung von Postsendungen während des Krieges. Das Publikum ist in so weitgehendem Maße zur Versendung von Einschreibepaketen übergegangen, daß die Post sich gar nicht mehr helfen konnte und die Einschreibepakete einfach verbot. Die beste BevölkerungSpolitik sind eine auskömmliche Besoldung der Beamten und günstige An- stellungs- und Besörderungsverhältnisse. Abg. v. Flemming (kons.): Noch immer wird geklagt über unregelmäßige Besörderung von Feldpostsendungen. Wäre-es nicht möglich, die Verhängung einer Postsperre vorher mstzu- teilen? Vielfach sind Pakete vom Lande nach der Stadt untersucht worden. Es liegt mir fern, die Hamsterei zu begünstigen, aber solche Maß nahmen verärgern. Abg. Meyer-Herford (natl.): Notwendig ist eine Reform des gesamten inneren Post- dienstes. Die Stellung der Beamtinnen muß besser werden. Für Sendungen in Blinden schrift sollte man Portoerleichterungen gewähren. Staatssekretär Kraetke: Naiülich klappt der Postdienst jetzt nicht so, wie wir das selbst wünschen, denn es fehlt an genügenden Kräften. Außerdem fahren die Eisenbahnzüge langsamer und sind überlastet. Die Emschreibepakete sind aufgehoben worden, weil Nur einfach leinen Raum mehr hatten. Wer auf einen bestimmten Ersatz rechnet, kann sich nach wie vor der Wertsendung bedienen. Die Zahl der verlorengegangenen Pakete ist nicht allzu groß, von 4000 Paketen ist im Durch schnitt nur eins verloren gegangen. Die Ver luste sind nicht auf schlechte Bezahlung der Beamten zurückzuführen. Posisperre aus dem Felde kann den Angehörigen der Kriegsteil nehmer aus militärischen Gründen nicht vorher bekannigegeben werden. Kein Postbeamter darf ein Paket durchsuchen. Von einem Mißbrauch der Portofreiheft der Landesiürsten kann nicht die Rede sein, sie wird höchstens zu wohltätigen Zwecken jetzt mehr verwendet als sonst. In der weiteren Debatte sucht Abg. Zu bei! (Soz. Arbg.) zu beweisen, daß die niedrigen Löhne der Aushilfskräfte bei der Post die Schuld an der Entwendung von Paketen hätten. Abg Dr. Quarck (Soz.): Die Preßtele- grainme müssen billiger werden, damit die Presse ihre Leser besser über das Ausland unter richten kann. friere Sörrenlen. 11) Roman von H. TourthS-Mahler. cfforUetzmig.) Friede fühlte, daß sie die Schwester hassen könnte als die Urheberin allen Leides, welches sie heraufbeschworen hatte. Nicht die Spur eines warmen Gefühls für sie lebte in ihrem Herzen. Und wenn sie helfend in ihre Ver hältnisse eingriff, so geschah es nur um des bleichen Schläfers willen da drüben und um der traurigen Mädchenaugen, die sich an der Leiche deS DaterS so vertrauensvoll in die ihren gesenkt hatten. Ruth war wohl die einzige, die den WaUr wahrhaft betrauerte. Ellen schien von dem Verlust nicht härter getroffen zu sein -IS ihre Mutier. „Wir sprechen morgen — nach der Beerdi gung über deine Verhältnisse, Lizzi. Heute abend wird eS zu spät — ich muß noch erst ein Hotel aufsuchen, da ich vom Bahnhof direkt hierhersuhr" sagte sie, sich erhebend. „Ach, Friede, ich würde dir ia gern ein Zimmer zur Verfügung stellen — aber wir sind zu beschränkt — ich könnte dir höchstens ein Bett in mein Zimmer stellen lassen. Aber da Wirst du allerhand Bequemlichkeiten vermissen." Friede wehrte leicht mit der Hand ab. „Laß nur, Lizzi. Es ist mir lieber, wenn sch im Hotel Wohnung nehme. Wir wollen uns gegenseitig nicht genieren. Es genügt, wenn ihr mir ein gutes, solides Hotel nennt. Ich bin gewöhnt, mich überall zurechtzufinden. Nur von Ruch will ich mich noch verabschieden." so, Ruch — die-hatte ich ganzver- gessen — mein armer Kopf!" seufzte Lizzi. „Du hast sie wohl schon kennen gelernt?" „Ja, ich sprach einige Worte mit ihr — drüben bei ihrem Vater." „Sie ist nicht von ihm fortzubringen. Weißt du — Fritz hat sie ein wenig verzogen. Und sie kann sich so wenig beherrschen. Lieber Gott — uns ist das Herz auch saft zersprungen vor Leid. Aber was hilft es, man muß durch und vor den Leuten Haltung bewahren. Geh hin über, Ellen, sage Ruth, daß sie sich von Tante Friede verabschieden soll." Ellen erhob sich schnell, um den Auftrag auszuiühren, aber Friede hielt sie fest. „Bleib, Ellen, ich gehe selbst noch einmal hinüber. Laß Ruth bei ihrem Vater. Sie hat ihn nur noch bis morgen. Schnell, um jeden Einwand abzuschneiden, ging Friede hinaus. Mutter und Tochter sahen sich eine Weile stumm und bedeutungsvoll an, als sie allein waren. „Begreifst du das alles, Ellen?" fragte die Mutter endlich flüsternd. „Papa hat selbst an sie geschrieben, nachdem er mir erst eine Szene gemacht hat, als ich es tun wollte. Beweist das nicht eigentlich lehr deutlich, daß er unzu rechnungsfähig war?" „Ganz sicher, Mama, so wird eS sein. Ich halte auch daran fest, daß Papa nicht wußte, waS er tat. Der Brief beweist es eher, als daß er uns vom Gegenteil übeMUgt." Friede war inzwischen noch einmal an Fritz Steinbachs Ruhelager getreten und hatte ihm lange stumm ins Antlitz gesehen. Dann wandte sie sich und zog Ruth in ihre Arme. „Kind, ich muß jetzt fort — muß erst zur Ruhe kommen in mir selbst. Die Lust in diesem Hause benimmt mir das klare Denken. Noch habe ich mit deiner Mutter nicht über dich ge sprochen. Ich möchte auch nicht, daß du ihr heute schon sagst, daß ich dich mit mir nehmen will. Wenn es dich nicht sehr dazu drängt, es ihr zu sagen, so überlaß es mir. Ich habe meine Gründe zu diesem Wunsche." Sie küßten sich und sahen sich tief in die Augen. „Morgen denn auf Wiedensehen, Ruth!" „Auf Wiedersehen, Tante Friede!" Diese grüßte noch einmal mit den Augen den bleichen Schläfer. Morgen, wenn dieses Zimmer mit gleichgültigen Menschen gestillt war, wollte sie ihn nicht mehr ansehen. Heute ge hörte er ihr und sie teilte ihn mit niemand als mit seiner Tochter. Draußen im Korridor standen wie vorhin Lizzi und Ellen. Sie verabschiedeten sich wort reich mit großer, zur Schau getragener Herz lichkeit von Friede. Ellen umarmte und küßte sie wie im Über maß des Empfindens und tagte mit schimmern den Blicken und bewegter Stimme: „Ich hab dich so herzlich lieb, Tante Friede, und muß dich küssen." Friede sah ernst in dis schönen, jungen Augen, die so lügen konnten. „Du List sehr impulsiv, Ellen." „Ach ja, Ellen hat das Herz immer auf der Zunge," sagte Lizzi im Tone der liebe vollen Mutter. „Findest du nicht, daß sie mir gleicht?" Abg. Sivkovich (Förtsch. Vp.): Die Poft»' freiheit der Fürsten, ihrer Gemahlinnen um Witwen entspricht nicht mehr dem Geist der Zeit. Hier ist auch ein Stück Neuorientierung z" leisten. Welche Stellung nimmt die Regierung zu der Entschließung des Reichstages hierzu ein? Hier muß dem Empfinden des gesamten Volkes Rechnung getragen werden. Die neue Zeit fordert mehr als je ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten von Postverwaltung und Beamtenschaft. Reichspostsekretär Kraetke: über die Eni« schließung des Reichstags gegen die Portoirei« Heft der Äundesfürsten hat sich der Bundesrat noch nicht schlüssig gemacht. Der Postetat wird genehmigt, der Gesetz« entwurf über die Abrundung der Telegramm« gebühren verabschiedet. DaS Haus vertagt sich. Politische MMÄlckLU. Deutschland. *Jn der letzten Bundesratssitzung gelangten zur Annahme: der Entwurf einer Bekanntmachung über den Schutz der im Vater« ländischen Hilfsdienst tätigen Perionen, der Ent« Wurf einer Bekanntmachung zur Ergänzung der Bekanntmachung über den Verkehr mit Knoche» und der Entwurf einer Bekanntmachung «brr die bei Behörden oder in kriegswirtschaftliche" Organisationen beschäftigten Personen. * Eine Landeserbschafts st euer soll in Neuß ä. L. zur Einsührung kommen. Dkl Landtag befaßte sich mit einer entsprechende" Vorlage. Die neue Landessteuer soll erhöbe" werden von Eltern, deren Abkömmlingen um von Ehegatten. Von Abkömmlingen beträgt sie 2 °/o, von Ehegatten 3 °/o, von Eltern um Voreltern 4 und von allen übrigen Erben 6"ft Hinterbliebene von durch den Krieg um da-' Leben gekommenen Militärpersonen bleiben bis zum Werte von 10 000 Mark — steuerfrei, ebenso bleibt frei ein Erbwert bis 2000 Ma- bis 3000 Mark bei Ehegatten, deren Vermöge" nicht mehr als 3000 Mark beträgt. * Einen Beschluß der Br e m e r Bürger' schäft zufolge soll eine Kommission sB !4 Mitgliedern eine zeitgemäße bremische sassung vorbereiten. — Weiter nahm M Bürgerschaft eine Senatsvorlage auf Eustühwft einer Vermögenssteuer in Bremen an, bett" Ertrag aus 1200 000 Mark geschätzt wird. England. *Eine recht betrübende Rechnung leg>° Bonar Law im Unterhame vor. Danach Ms' trafen die Darlehen an die Verbündeten d" Schätzung um 100 Millionen Pnind und ft' trugen im ganzen 540 Millionen, seit Kriegs' beginn 828 Millionen Pfund (über 16 liardenMark). Die Staatsschuld ist aut3^« Millionen Pfund (77 Milliarden Marks ,E' stiegen; aber davon müsse man die Vorschau an dis Verbündeten und die überseeischen Gr« biete in Abzug bringen. — Atan kann uv"', solchen Umstanden begreifen, daß England a>ch daran setzt, um aus dem „Geschäft" hoch et«"" herauszuholen. Schweden. * Verschiedene Blätter erinnern daran, datz verletzten noroifchenMinssterlomerenz inChristiE die Verabredung getroffen wurde, die drei nft' dischen Regierungen sollten erwägen, wE Schritte möglicherweise zu tun seien, um. , WrederHerstellung des Weltsr>e denS zu fördern. Die Blätter fragen, ob nicht der rechte Augenblick gekommen sei, wo ft Minister der drei Länder in Stockholm wie"^ eine Zusammenkunft abhalten könnten. Amerika. *Wie Renier meldet, bezog sich die redung, die der Schweizer Gesandte Präsident Wilson hatte, und die zu Friedrich, gerüchten an der Chicagoer Weizenbörse "ft anlaßte, nur auf die Ernährungsflage. ch?, Präsident wiederholte die Versicherung, daß ft Äer. Staaten nicht beabsichtigten, die Zuich, nach den Neutralen, wenn nicht absolut "" wendig, zu unterbinden. Friede nickte mit einem 'sonderbaren Ä"-' druck. „Ja-sehr." , . Friede machte sich nun kurz von Muster v" Tochter los und schritt die Treppe hinab. Muds und matt, wie nach schwerer warf sich Friede unten in den Wagen "ft nannte dem Kutscher den Namen des zu dem sie fahren wollte. Es war alles wund und wehe in ihr. -ch sie endlich im dem Hotelzimmer allein war, ft? sie sich auf den Diwan und starrte vor sich "ft Sie fühlte dumpf, daß etwas sie plötzlichL's ihrem stillen, einsamen Frieden Herausgeri ft hatte. Chaotisch wogien die widerstreitend. Empfindungen durch ihre Brust. Schmerz "ch Trauer um den Tod des Geliebten wch Jugend, Groll und Abscheu gegen die Schweichs ein stumpfer. Widerwille gegen Ellens lerische Zärtlichkeiten und dazwischen die "ch aufsteigende Freude, daß Fritz Steinbcm) trotz allem seine Liebe bewahrt hafte. Und aus all den unklaren GestMn ", wickelte sich stärker und stärker das eine: ,,-ch wirst du nicht mehr einsam sein, ein Kind du haben, eine liebe Tochter — seine Tvw ' sein Herzenskind." Und sie wußte, sie w"ch Ruth sehr lieb haben können, nicht nur, we" ch ihr von dem Vater besonders ans Herz. bftch worden war, sondern weil sie in rhr die" wandte Art erkannte. Sie sand wenig Ruhs in der Nacht- ch Gedanken wehrten ihr den Schlaf. Und ch „ störte sie der Großstadtlärm. Sie war mehlch wohnt, daß während der Nacht Wagen " dnlere l^LNL Volk WL den deut ? E? der we ^Drenm z Wie Kart, svn auch im ' "i öffentliche ! fte Fleischveri Mich den Kric Nährend wir Men durchsck «ramm auf "Atzte die Fl' herabgesetzt w ^fallende Ei: Men ist zwa ft vielfach die "us der deut! Versorgung ei Met ihre schc dorübergehend AO Gramm. Erhöhung bei M eine Noth ?hrung ganz ^gegriffen w ideck unserer gieren Vieh Men, der r Ae Reserve s dedingter Sick Die Wirkt Hörsamkeit Mch Erhöhui Nährstoffe! "dien wird. Mhandelsvc Mucher in m mindesten Welche die m Micht der Menden V Munter dc Wen üblicher A die Spa Mchpreifen Mzeiten c Mtofsen m Mben bezeich Die durck AMrz 1! Machtviehpi N'lligung ' darf aber ch Vreismir > Schlackst! Mtviehstapel ^lenkt werd Wtz aber eim es ist e Ur direkten i .Mungsmitt K mindeste: gliche ge: Umweg z Wenn N Äierung u >n, ,o kö Men, daß lösten Ernt MUerung l N doch der Wallung sü Kresse dar, M restlos < tzMaraden' tz W und s Kar?» L ti^d Ei öi unwill v Fritz St Erde ül Miedet ^Familie „ .Friede r tzchveinand i Im erste Er' b-W- zuckte ' zu zsitcrm L w Ä "Uten sie einen rxMsmitgiict Ä" staatti. ^Jndusirü Hausbau ^"tomobils ^"weither ksr Fächer we Kvdie bs galt es Laachs Me sich ! Blisse eiw
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