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Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 Mk. frei ins Haus, r 3n öer Lcschästsstelle abgeholt 1 Mk. k Einzelne Nummer 10 Pfg. j Erscheint Dienstag, Donnerstag unös Lonnabenö^Nachmittag^ s Unterkaltungs- und Bureigebiatt Anzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum 13 pfg. Neklamen Sie einspaltige petit- zeile oöer Seren Naum 32 Pfg, Bei belangreichen Aufträgen u, Meöer- Holungen entsprechenöer Nabatt. Nit wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie üen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen „Felö unö (Zarten" unö „Deutsche Moüe unö hanöarbeit". ^ruck unö Verlag von Hermann Nühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Uühle, Lrotz-Okrilla. Nummer 55 Freitag, den Mai ^6. Jahrgang dringender Bedürftigkeit an- ihm von einem untergeordneten Beamten tung wiro ihnen um so leichter fallen, als eine frei« mitgeteilt worden, daß Sir George Bachanan verreist sei. gierung wegen dieses Geschehnisses die Ent ¬ schuldigung der Regelung uuSzusprechen, sei von den Sladieaern eingegangenen Verpflich wieder, daß der britische Botschasier Sir George Buchanan aus der rusufchen Haupt stadt geflohen sei. Während eine ungeheure Volksmenge, bestehend aus Soldaten und Arbeitern, vor der englischen Botschaft eng- landfemöttche Kunogebuagen veranstaltete, soll Buchanan, oiesen Ge-uchten zufolge, dmch eine Hintertür heimlich mit einem kleinen Gefolge das Gebäude verlassen haben und «eine bereits seit längerer Heil gut vor bereitete Flucht aus Petersburg angetreten haben. Drese Gerüchte scheinen ihre Be stätigung zu finden durch ein Telegramm, das aus Bergen eingegangen ist. Danach ist Buchanan vorgestern dort eingetroffen, um sich mit der ersten Schiffsgetegenheir nach England zu begeben. Die Petersburger Zeitungen scheinen gleichfalls diese Meldung zu beuäligen, denn sie berichten, als sich ein Vertreter der vorläufigen Regierung ewige Tage nach jenem Vorfall bei Buchanan habe melden lassen, um ihm im Namen der Re- zu die Bedingungen für die Eltern oder gesetzlichen Vertreter der aufs Land zu sendenden Stadtkinder" die Bestimmung aus genommen: Um die Last der Aufnehmenden nicht unnötig zu vergröbern, sind Besuche der Ellern oder sonstigen Verwandten bei den Kindern nicht gestattet. Sollte ausnahms weise ein Bestich erforderlich sein, so erhalten die Eitern von dem Ortsausschüsse, der Ver- trauensperson oder dem Schulleiter Nachricht. Die Eltern, Verwandten oder die gesetzlichen Vertreter der Kinder dürfen die ausnehmenden Landwirte nicht um Lieferung von Nahrungs- mitteln angehen. Diese „Bedingung" haben die Ellern der Stadtkinder vor deren Hinaus sendung durch Namensunlerschrift als ver bindlich anzuerkennen. Die Nichtbefolgung der eingegangenen Verpflichtung würde für die aufnehmenden Personen ein Grund sein, von dem ihnen ausdrücklich eingeräumten Rechte der Zurücksendung von Kindern Ge brauch zu machen Die Kosten der Zurück sendung fallen den Eltern der Stadtkinder zur Last. Der Landesausschuß vertraut, daß bei allen Stavtettem das Gefühl der Dank barkeit für die ihren Lieblingen gewährte Er holung so stark sein wird, day Verstöße gegen die Versagung der Ettaubnis zum Bejuche ihrer auf dem Lande weilenden Kinder sich Nicht ereignen werden. Die Einhaltung der die ärztliche Versorgung ihrer Kinder völlig gesichert ist, und sie in Notfällen bei (Krank heil, Unfall usw.) rechtzeitig zum Kommen aufgesordert werden. — Nachträgliche Verfügungen im Güter verkehr. Vielfach wird von den Versendern an die Bestimmungsstationen der Güter das schriftliche Ersuchen gerichtet, die eingehenden «Sendungen vor der Auslieferung an die Empfänger nachzuwiegen. Um die Verfrachter vor Schaden zu bewahren, weisen wir hier mit daraus hin, daß derartige Anträge durch aus unzulässig sind und von der Eisenbahn- behörde abgelehnt werden müssen, weil der Versender die Nachwiegung seiner Güter in der Bestimmungsstation nur dann verlangen kann, wenn er einen entsprechenden Antrag in dem das Gut begleitenden Frachtbriefe gestellt hat. Ferner kann auch der Em pfänger vor der Auslieferung schriftlich oder mündlich beantragen, daß die Güter auf dem Baynhose nachgewogen werden, er hat hierfür die tarifmäßige Gebühr — 5 Pfg. für 100 Kilo — zu bezahlen. — Anfragen und Beschwerden des Publi kums über Vorkommnisse des laufenden Post- und Telegraphendienstes sind zweckmäßig nicht an die Ober-Postdirektion sondern an die be teiligte Post- oder Telegraphenanstalt zu richten. Und zwar sind Eingaben und Be schwerden, die eingelieferte Postsendungen und ermäßigen. Anträge auf Ermäßigung werden im Gemeindeamt Ottendorf - Moritzdorf kommen. Ottendorf-Moritzdorf, am 5. Mai 1917. Der Gemeindevorstand LertUche» und SächfischeO. GttenSors-VkriUa, jo. Mai 1^7. — Die Erhöhung der Fleischzulage hat es nötig gemacht, den Rmdmehbestand der Land wirte stärker anzugreifen, als es wünschens- wert erschien. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß es der Firma N- A. Boden in Grotz- löhrsdors gelungen ist, 42 Rinder aus Pommern in den Bezirk der Amtshauptmann- ichast Dresden - Neustadt emzuführen. Am Sonnabend den 12. d. Mts. vormittags zehn Uhr iollen rm Hotel Kaiserhof in Radeberg 20 zum Teil bock nagende, zum Teil frisch- me.kende Zuchtkühe und 12 zum Teil tragende Kalben, sowie 10 junge Bullen zur Ver steigerung kommen. Es liegt im Interesse der Landwirte sich diese Gelegenheit ihren Zuchtviehbestand wieder zu ergänzen, nicht entgehen zu lassen. (M. I.) Keine Besuche von Angehörigen bei Stadtkindern auf dem Lande. Es hieße die Opierwilligkeit der ländlichen Familien die erholungsbedürftige Stadtkinder bei sich aufnehmen, schlecht lohnen, wollte man dulden, daz die Kinder von Eltern und Geschwistern ohne Not besucht würden Es ist irrig, anzunehmen, unsere Landwirte ver fügen bei der unter dem e.-- nen Zwange oer Notwendigkeit angeordneten weitgehenden Ablieferungsgflicht aller Lebensmittel noch über irgendwie nennenswerte Ueberschüsse an Nahrungsmitteln. Es ist daher von den Städten nicht hoch genug anzuerkennen, daß ore Landwirte in erfreulich weitgehendem Umiange blassen Stadtkindern die gesundheits fördernde Wirkung eines Landaufenthalt zu teil werden lassen wollen. Für die Ge währung von Gastfreundschaft an deren An gehörige aber reichen die knapp zugemessenen Lebensmittel ebensowenig aus wie für die auch aus andern Gründen scharf zu ver urteilende „Hamsterei" von Städtern. Um die Wirkung seiner Werbung für ländliche Pflegestellen nicht durch unverständige An gehörige von aufs Land zusendende Stadt kinder beeinträchtigen zu lassen, hat der Landesausfchuß „Stadtkinder aufs Land" NenesLes vsm Tage. — Die Schlacht an der A«sne tobt weiter. Ach den ungeheuren Aoertaß, den die Mnzosen bei dem letzten gewaltigen, in Mr Breite von 18 Kilometern unter- ^Mmenen Massensturm gegen die Mitte des ^henzugeS Ehemin des Dames erlitten ^ben, flackerten bis zum Abend des 7. nur A einzelnen Frontabschnitten größere Teü- Apfe auf. Zwischen Hutteb se Fe-me und Mvnne versuchte der Gegner in den Morgen- Anven mehrmals unsere Linien zu ourch- "^chen. Auch gegen den Winterberg versuchte verschiedene Angriffe. Sie wurden jedoch M unserem Arlilleriefeuer nieoergehalten M scheiterten sämtlich blutig, so daß die dkvnzosen im Laufe des Tages ihre Angriffe Men den Winterberg entstellten. Den ganzen M über fanden jedoch dort hefttge Hand- Avaienkämpse statt. Westlich vom Wmler- vorgehende französijche Sumnwellen Arden niedergemäht und zum Teil im Aligen Nahkampf zurückgejagt. Zahlreiche Mks beteiligten sich am Kampfe. In den Aendstunden schwoll das Arlillertefeuer auf A ganzen Front von Vauxatllon bis Arböny zu starkem Trommelfeuer an. Zeit- Mig bliesen die Franzosen gegen unsere Wellungen starke Gaswellen ab. Von acht Ar abends an dis nach Mitternacht erfolgten "dann auf der ganzen Front feindliche Teil- Griffe die mit größter Erbitterung geführt Arden. Auch an diesem Kampftage er achte der Franzose nichts, trotz aller ge- Migen Opfer. Das englische Pressebureau meldet: Argestern früh haben feindliche Flugzeuge Ar Bomben auf einen der nöidl'chen Sladi- Ae von London geworfen. Ern Mann A>de geiötel, ein Mann und eim Frau Mundet, einige Häuser würben beichädigt. Mter meldet: Die Abendblätter bringen Grüber Einzelheiten. Die letzte Bombe Mete den schwersten Schaden an. Sie Mg durch das Dach eines dreistöckigen Alises, in dem sich eine Altwarenhanolung And. Die Bombe ptatzie im ersten Stock A tötete einen Piunofortefabrrkanten und Mundete eine Frau schw-r. Alle Ziegel Men von dem Dach, die Wasserleitung -Abe zerstört, sodaß die unteren Räume übei- Memmt wurden. Der Schaden wird auf "0 Pfund geschätzt. M Die „Köln. Ztg." meldet aus Kopen- Mn: Finnländische Blätter gaben in ihren Berichten aus Petersburg Gerüchte Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Für die Verpflegung der im Armenhause untergebrachten Frau Winkler wird Eignete zuverlässige Person gesucht. Als Gegenleistung gewährt die Gemeinde Wohnung. Meldungen sind bis zum 20. -ss. Mts. »n Gemeindeamt anzubringen. Ottendorf-Moritzdorf, am 5. Mai 1917. Der Gemeindevorstand. Volksküche. Die Gemeinderäte zu Ottendorf-Moritzdorf und Großokrilla haben gestern in gemein ter Sitzung beschlossen, den Preis pro Portion Volksküchenessen im Falle Telegramme betreffen, sz. B. Verzögerungen in der Beförderung und Zustellung, unrichtige Aushändigung und Gebührenerhebung, Ver lustfälle), an die Post- oder Telegraphen anstalt zu richten, bei der die Einlieferung erfolgt ist. Andererseits sind Anträge wegen Abholung und Nachsendung von Postsendungen Anzeigen von Wohnungsveränderungen, Be schwerden über Unregelmäßigkeiten bei an gekommenen Postsendungen und Telegrammen bei derjenigen Post- oder Telegraphenanstalt anzubringen, in deren Bestellbezirk der Antrag steller wohnt oder durch welche die Zustellung erfolgt ist. — Was ein Rucksack nicht alles aufzu nehmen vermag! 11 Pfund Schweinefleich- 5 Pfund Wurst, 2 Pfund Schmer, 1 Pfund Wurstfett, einen Beutel schönsten Weizenmehls, Graupen, 2 Pfund Honig und einige Kleinig keiten hatte ein Herr aus Torgau in Neußen bei Belgern aufgekauft, und sein Gewerbe läßt darauf schließen, daß diese Nahrungs mittel für den Weiterverkauf bestimmt waren. Sie wurden durch den Polizeisergeanten aus Belgern dem Rucksack, welcher sie enthielt, ent nommen und beschlagnahmt, als sich der Be isitzer am Bahnhof zur Rückfahrt eingcfunden hatte. Gliechzeitig wurden einem Herrn aus Leipzig 2 Schock Eier, die gleichfalls in Neußen eingehamstert waren, wieder abge- nommen Dippoldiswalde. Eine Familien- Tragödie hat sich im Dorfe Borlas bei Edle Krone abgespielt. Bei dem Mühlenguts besitzer Bernhard Richter beschlagnahmte ein Ausschuß, bestehend aus dem Ortsvorsteher, dem Gendaunen und einem Vertreter der Amtshauptmannschaft 8 Zentner nicht an- gemelveten Brotgetreides. Der seit zwei Jahren bei einem Dresdner Regiment stehende beurlaubte 25 jährige Sohn Richters hatte seinen eigenen Vater ohne Nennung des eigenen Namens angezeigt. Vater und Sohn hatten des öfteren heftige Auseinander- sitzungen gehabt, weil der Sohn in der Räucherkammer des Vaters eigenmächtige Be suche adzustatten und das Gefundene nach Dresden mitzunehmen pflegte. Nach der Beschlagnahme des Getreides entfernte sich der Sohn am Freitag aus der elterlichen Wohnung. Alle Nachforschungen blieben er gebnislos. Am Montag abend wurde er im Seifersdorfer Busch an einem Baume hängend tot aufgefunden. Glauchau. In der hochgeschwollenen Mulde ertrank ein 9 jähriger Knabe. Er wollte am Ufer baden, wurde aber von der Flut fortgeführt. Die Leiche ist noch nicht geborgen. Lauenstein. Das Wolframerz, das zu Kriegszwecken so überaus wertvoll und nötig ist, soll aus dem Bachbett des von Geising kommenden Roten Wassers und der Müglitz geborgen werden. Meerane. Auf dem hiesigen Jahrmärkte stürzte infolge Bruches einer Stange eine Luftschaukel zusammen, wobei mehrere Per sonen, darunter auch zwei Soldaten, sehr schwer verunglückten. Einer der Soldaten ist tot. Plauen i. V. Beim Reinigen der Schlammsäcke wurde der 52 Jahre alte Hausmann Ernst Willgeroth von einem Schwächeanfall betroffen, fiel in den Schlamm und erstickte. Die Tochter fand den Verun glückten tot auf. Theuma. Der Schulknabe Alfred Geipel spielte am Sonntag in der Nähe der Platten brüche an einem Teiche. Er rutschte aus und versank in die Tiefe. Trotz vieler Be mühungen konnte die Leiche bis 8 Uhr abends noch nicht geborgen werden.