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Ottendorfer Zeitung : 09.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191705092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170509
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-09
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 09.05.1917
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Durckkalten! Gefahren eines ungünstigen Friedens. Der Staatskommissac für Ernähruugssragen in Preußen Exzellenz Michaelis hat schon im Dezember davor gewarnt, den Eintritt des Friedens mit dem Am hören der Lebensmittel- kuappheit gleichzustellen. Gewiß ist jedenfalls, daß wir auch noch unmittelbar nach dem Kriegs ende den Riemen eng geschnallt halten müssen. Inwieweit und auf wie lange diese unange nehme Notwendigkeit vorliegen wird, das wird ganz von der Art abhängen, wie der Frieden selbst beschaffen ist. Auch dem Laien, der sich niemals mit den Geheimnissen der in ländischen Getreidebeschaffung und -Verteilung oder gar mit den Mysterien des Welt- getreidehandels vertraut gemacht hat, wird ein leuchten, daß die Versorgung mit Brotgetreide — ganz zu schweigen von Futterstoffen — in entscheidender Weise an die Frage gebunden ist, ob wir beim Friedensvertrage eine ge wichtige Stimme mitzureden habey oder nicht. Alle Völker werden nach dem Ende des blutigen Ringens in einem Maße einsuhrhungrig in be zug auf Brotgetreide sein wie nie zuvor. Von wirklich großen Ausfuhrländern gibt es in der Welt nur sieben. Dies sind in Europa: Ruß land und Rumänien, in Amerika: Kanada, die Ver. Staaten und Argentinien, in Asien: Indien und schließlich der australische Bundes staat. Nur eines der genannten Länder befindet sich bisher noch nicht auf der Gegenseite, drei gehören dem englischen Weltreich an. Kann unter solchen Umständen selbst der Unerfahrenste auch nur den geringsten Zweifel hegen, daß im Falle eines ungünstigen, eines faulen Friedens die schon heute entbehrenden, bald vielleicht hungernden gegnerischen Import länder, hauptsächlich England, Frankreich, Italien und Belgien, zu allererst und in ausgiebigster Weise an sich und ihre Versorgung denken werden? Und dabei liegen die Dinge doch so, daß die beiden einzigen europäischen Ausfuhrgebiete aus natür lich - geographischen Gründen gerade für die Versorgung Deutschlands in erster Reihe in Betracht kommen. In Ru mänien und Serbien wird in wenigen Monaten das Brotkorn geschnitten, das zum großen Teile uns zur Verfügung stehen wird. Es ist klar, daß Deutschland bei einem günstigen Friedens schluß auf diese Überschüsse die Hand legen kann und wird, zumal da die Versorgung von Uber see infolge des bekannten Frachtraummangets, der Minengesahr usw. erheblich längere Zeit beanspruchen wird. Militärisch kann Deutschland nicht besiegt werden. Das wissen unsere Feinde genau. Durch die fast lückenlose Absperrung der Zu fuhren während des Krieges haben sie eine gewisse Knappheit des Brotgetreides in Deutsch land tatsächlich erreicht. Daher gilt es während der nächsten Monate trotz allem durchzu halten und die ernsthaften Entbehrungen, deren Schwierigkeit niemand unterschätzt, mit dem Opfermut zu ertragen, der das deutsche Volk bisher ausgezeichnet hat. Die neue deutsche Ernte sichert uns bei ent sprechender Rationierung sür ein weiteres Jahr, selbst wenn der harte Winter ihr Ergebnis, was noch keineswegs feststeht, beeinträchtigt haben sollte. Was würde uns der Hungerfrieden, den die Feinde uns ansinnen, nützen? Nicht ein Korn inländischen Getreides würde dadurch mehr vorhanden sein, aber jegliche Zufuhr fremden Getreides wäre sür lange Zeit ausgeschlossen. Man möge sich hüten, anzunehmen, daß die Feinde,, deren eigene Schwierigkeiten wir genau kennen, die aber mit einigem Geschick versuchen, ihre Not ans begreiflichen Gründen mit einem Schleier zu umhüllen, etwa aus Gutmütigkeit oder Mitleid dem deutschen Volke nach einem Huvgerfrieden einige Brocken Brotgetreide „gnädigst bewilligen" würden. Vielleicht würde das sogar geschehen, wenn jene im Über fluß schwimmen würden. Die Dinge liegen so, daß tatsächlich in den feindlichen Ländern die Bevölkerung bereits Not leidet, die leicht in den beiden letzten Monaten vor der dortigen Ernte einen katastrophalen Charakter annehmen kann, weil dort eine oraanisierte VersoraunaS- friecle Sörrensen. los Roman von H. Courths-Mahler. kM-rNetmig.» Ein Zittern lief durch ihre Gestalt und ein dumpfer, qualvoller Laut rang sich über ihre Lippen, während schwere Tränen über ihre Wangen rannen. Dieser Laut war an Ruths Ohr gedrungen und hatte sie emporgeschreckt aus ihrer schmerzvollen Versunkenheit. Sie sah mit großen, traurigen Augen zu Friede empor. Diese blickte erschüttert in das blasse, ver weinte Mädchengesicht und trat unwillkürlich, wie schützend, näher an Ruth heran. Sanft legte sie ihre Hand auf den braunen Scheitel des jungen Mädchens. „Ruth — arme, kleine Ruth I" Da erhob sich das junge Mädchen. Lange sahen sich die beiden Frauen in die Augen. »Friede Sörrensen I Du bist Friede Sör- rensen," sagte Ruth endlich. „Du kennst mich?" „Nein. Aber ich weiß, baß du es bist — du mußt eS sein. Niemand anders hat ein Recht, hier zu stehen und um diesen Toten zu weinen," erwiderte Ruth mit zuckenden Lippen. Friede faßte ihre Hand und hielt sie fest. „Dein Vater hat mich gerufen, Ruth, damit ich Lich schütze." Ruth zitterte so stark, -aß Friede sie stützen wußte. „Das hat er dir geschrieben? — Um mich bat er gesorgt biL zuletzt l^riek sie heiser vor tätigkeit meist gänzlich fehlt. Nicht ein Korn russischen Getreides würde mehr über unsere Grenzen fließen. Das mögen sich die Un besonnen gesagt sein lassen, die einen schnellen Frieden mit einem Aushören der Lebensmittel knappheit verwechseln und daher jenem das Wort reden. Darum, Ihr Bürger, haltet noch die wenigen Monate bis zur neuen Ernte in Ruhe aus, und Ihr Landwirte und Landfrauen entäußert Euch jeden überflüssigen Kornes, um die schwere Aufgabe der Städte und Jndustriebezirke zu er leichtern. Was bedeutet dieses Opfer gegen dis Leiden und Entbehrungen unserer tapferen Krieger? Wollt Ihr Euch von den Engländern, Franzosen, Italienern, die ebenfalls entbehren, beschämen lassen? Die Pflicht zur Ablieferung ist nicht minder groß als etwa die Zeichnung der .Kriegsanleihe! Sind dies die silbernen Kugeln, die zur Abwehr gegossen werden, so ist jeder Zentner Weizen, der in der jetzigen ent scheidenden Zeit herankommt, ein Gewehr- Projektil und jede Tonne Roggen ein Artillerie treffer gegen den Feind und seine Vernichtungs absichten. Verschiedene Uriegsnachrichten. Die Entscheidungsschlacht. Zu den Ereignissen an der Westfront schreibt das Stockholmer .Svenska Dagblad': Die Schlacht bei Arras bezeichnet die gewaltigste Kraftäußerung, die England jemals im Land kriege ausbrachte. Anscheinend kam auf der ganzen Front so gut wie alles zum Einsatz, was England an lebendem und totem Material ein zusetzen vermochte. Daß es sich um die Ent scheidungsschlacht handelt, geht aus der Rücksichts losigkeit hervor, mit der gefochten wird. Die Durch bruchs absicht ist unzweifel haft, indessen ist dieses Ziel trotz der uner hörten Opfer unerreicht geblieben. Im Verhältnis zu dem unerhörten Kraftaufwand sind die bisherigen Fortschritte verschwindend gering. Man kann verstehen, daß die Deutschen mit dem bisherigen Verlauf zufrieden sind." * Eine neue Taktik. Die französische Milriärkritik erklärt, die Deutschen hätten eine neue Taktik. Sie ließen in den vordersten Linien nur eine leichte Be satzung, um die Angreifer in die Tiefe zu locken und aus dem Unterstützungsbereich der feindlichen Artillerie zu entfernen. Der elastische Widerstand der Deutschen habe nicht gestattet, die Fortschritte der Fran zosen so schnell und weit zu entwickeln, wie die Öffentlichkeit erwartete und hoffte. — In Über einstimmung damit schreibt ein englischer Be richterstatter über die dritte Anasschlacht: „Die feindlichen Reserven waren sehr standhaft. Die Engländer gerieten bei Oppy in ein konzentriertes Arlillerieseuer und waren dadurch gezwungen, sich einige hundert Meter zurückzuziehen. Das Gefecht hatte einen sehr unangenehmen Charakter, da das Terrain nach den deutschen Maschinengewehrstellungen auslief, welche die Gelände beiderseits der Scarpe beherrschten." * Die letzte Viertelstunde. Das deutschfeindliche Schweizerische Blatt .Tribune de Gensve' schreibt, die politischen und militärischen Nachrichten machen eine gewisse Zurückhaltung nötig. Manche ungünstigen Dinge der allgemeinen Lage und die Ver wüstungen durch die deutschen U-Boote seien beunruhigende Zeichen. Nicht minder gebe die Lage Rußlands Anlaß zu lebhafter Sorge, weil dort anscheinend eine allgemeine Lähmung eingetreten sei. Die Veränderungen im französischen Oberkommando wirkten störend. Die Wahrheit sei, daß alle kriegführenden Parteien leiden und sich schwächen. Nicht mehr weit sei der Augenblick, daß einer der Krieg führenden noch eine Viertelstunde länger leiden könne, um den Endsieg zu haben. Die .Tribune' hofft, daß die Mittel des Vierverbandes diese befähigen, die letzte Viertelstunde auszuhalten. Folgen des U-Boot-Krieges. Holländische Zeitungen berichten aus London, daß das Interesse für dis Frage, wieviel Tonnen tatsächlich durch die deut schen U-Boote versenkt worden sind, nunmehr in ein kritisches Stadium getreten ist. Allgemein, besonders aber bei den Reedern ver langt mau. die wirklichen Ziffern kennen zu lernen, die sür die wöchentlichen Verluste gelten, aber nicht in den öffentlichen Listen enthalten sind. Wie beunruhigend aber der deutsche U-Boot-Krieg auf Englands „Lebensnerv", auf die Handelsschiffahrt wirkt, ist aus einer Schweizer Meldung ersichtlich, wonach ver schiedene Schweizer Geschäftsleute von englischen Versicherungsgesellschaften benachrichtigt wurden, daß die Prämien sür Schiffsversicherungen ab 1. Mai um 100 °/o erhöht werden. — Das spricht sür sich! Srnäkrungskragen. Zucker und Fett. In Friedenszeiten konnten wir an Zucker nicht nur den Bedarf des deutschen Volkes voll befriedigen, sondern wir hatten darüber hinaus eine nicht unbeträchtliche Ausfuhr, so daß man im Anfang des Krieges der Meinung war, im Zucker eine schier unerschöpfliche Quelle zu haben. Aber der Zucker war im weiteren Verlause des Krieges berufen, eine Ermtz- bzw. Ursprungs quelle sür viele zur Kriegführung unerläßliche Kampfmittel zu werden, deren im Frieden zu ihrer Erzeugung verwendete Rohstoffe nach Weg fall der Ubersee-Einfuhr nicht mehr zur Ver fügung standen. Es kann hier nur gesagt werden, daß die Heranziehung des Zuckers zur Munitionserzeugung eine ausschlaggebende Rolle sür die Durchführbarkeit des Krieges spielt. Durch diele Tatsache und durch den be deutend vermehrten Verbrauch des Zuckers zur menschlichen Ernährung findet auch seine Knapp heit eine durchaus natürliche Erklärung. Wenn in letzter Zeit immer wieder die Behauptung auftritt, daß in den Zuckerfabriken große Mengen Zucker lagerten, welche nicht abberufen werden, so entspricht das völlig den Tatsachen. Es sind dies die Vorräte, deren wir bis zum Beginn der neuen Zuckeikampagne zur Befriedigung der zugebilligten Ansprüche der Bevölkerung usw. restlos bedürfen, ein darüber hinausgehender Überschuß an Zucker ist nicht vorhanden. Die durch die unumgängliche Inanspruch nahme der deutschen Zuckererzeugung für eigent liche Kriegszwecke bedingte, verhältnismäßig geringe Verbrauchszuckermenge ist um so be dauerlicher, als gerade der Zucker am besten geeignet ist, die bestehende Feilnot weniger fühlbar zu machen. Nicht nur, daß die im Zucker enthaltenen Kohlehydrate ernährungs physiologisch bei Fellmangel besonders wert voll sind, kommen auch die mit seiner Hilfe hergestellten Autstrichmillel den Be dürfnissen der Bevölkerung am besten entgegen. Der Fettmangel findet wieder, wie die Brotkornknappheit, seine natürliche Erklärung in der abgeschnfttenen Einfuhr. 8,5 Millionen Zentner Butter und Schmalz fallen gänzlich auS. 20 Millionen Zentner eingeiührte Öl früchte lieferten uns nicht nur große Mengen Speisefette, sondern vor allen Dingen auch das zur Erzeugung von Milch und damit Butter unersetzbare hochwertige Kraftfutter. Was steht denn heute den Landwirten noch zur Fütterung ihres Milchviehs zur Verfügung? Das früher durch reichliche Einfuhr in beliebiger Menge vorhandene Kraftfutter gibt es nicht mehr, Getreide, Kartoffeln und Kohlrüben dürfen nicht verfüttert werden, bleiben nur Heu, Stroh und Futterrüben. Hinzu kommt, daß das Milchvieh vielfach neben seiner Milchleistung trotz des verschlechterten Futters zur Arbeitsleistung herangezogen werden muß, so daß es fast ver wunderlich erscheinen muß, daß die Landwirt schaft noch die jetzige Fetierzeugung zu erzielen imstande ist. Hinsichtlich unserer Fettverforgung dürfen wir uns sür die nächste Zukunft keinen zu großen Hoffnungen auf Besserung hingeben. Trotz Erschließung aller nur denkbaren Hilfs quellen, wie Heranziehung von Knochen, Mohn, Sonnenblumen. Bucheckern und anderen Samen „Ja, Ruth — bis zuletzt. Er hat mir ein Vermächtnis hinterlassen — dich. Du und ich, wir sollen uns nahestehen, sollen uns etwas sein. Das wär sein letzter Wunsch. Willst du mit mir gehen, mein liebes Kind?" „Ja, Tante Friede, mit dir gehe ich, wohin du mich auch führst." „So voll Vertrauen, Ruth?" Diese nickte und wandte ihre Augen dem toten Vater zu. „Der da hat dich lieb gehabt bis an sein Ende, Tante Friede, und er hat mir dieses Vertrauen eingeimpst. Er war sehr — sehr unglücklich, mein armer, lieber Papa." Ein krampfhaftes Schluchzen erschütterte ihre Gestalt. Friede, vom Gefühl übermannt, zog sie in ihre Arme. Ein seltsam süßes Glück durchdrang sie bei allem Schmerz. „Ich weiß es, meine liebe Ruth," sagie sie leise, „aber ich danke dir trotzdem, daß du es mir sagst. — Du weißt, was wir uns einst gewesen sind, dein Vater und ich?" „Ja, Tante Friede. Und ich weiß es auch, daß er es nie verwunden hat, dir wehgetan zu haben. Jetzt weiß ich auch, warum er dir ge schrieben hat. Sie sagen alle, Papa hat das Schreckliche getan in einem Anfall geistiger Störung. Aber ich weiß es besser. Er ist mit klaren Gedanken seinen letzten Weg gegangen — weil er seiner Natur nach nicht anders konnte. Daß er gelähmt war durch den Sturz und für uns nicht mehr arbeiten konnte und daß Mama ihn zu etwas zwingen wollte, was ihn vor sich selbst erniedrigen mußte, daß hat ihn. in den Lod getrieben. Gan» klar und ruhig hat er Abschied genommen, als er mich mit dem Briefe für dich nach der Post sandte. Ich wußte nur nicht, daß es ein Abschied sür immer war. — Und als ich wiederkam — da war es geschehen. Er saß an seinem Schreib tisch, die Feder, mit der er an dich geschrieben, lag noch, wie er sie weggelegt. Aber sein Herz schlug schon nicht mehr. Die Abendsonne lag auf seinen stillen, friedvollen Zügen. Mama, Ellen und das Mädchen weinten, ich aberkannte nicht weinen, mußte nur immer in sein stilles Gesicht sehen. Ach Tante — so lange war ihm der Friede serngeblieben!" Sie weinte herzbrechend. Friede strich leise liebkosend ihr Haar. „Er war dir viel, dein Vater," sagte sie bewegt. „Viel? Alles war er mir, Tante Friede. Und doch, so weh es tut. daß ich ihn hergeben mußte, ich gönne ihm die Ruhe. Mag mein Herz auch springen vor Jammer — er ist ge borgen vor Leid und Qual. Nie — ach nie wäre er mehr froh geworden. Das weiß ich." Schrill klang plötzlich die Wohnungsklingel durch die feierliche Stille. Ruth zuckle zusammen. „Das ist Mama und Ellen," sagte sie mit blassen Lippen und sah bang zu Friede empor. Diese warf noch einen letzten Blick auf den Toten und legte ihre Hand auf die seine. „Schlafe ruhig, Fritz, dein Wille soll nur heilig sein!" Dann richtete sie sich straff empor. „Bleib du hier — bei ihm, meine Ruth. Ich habe mit deiner Mutter zu sprechen. Nach her sehen wir uns wieder." Sie küßte dos junge Mädchen noch einmal innig, dann «ins sie mit festen Schritten hinaus. der Abwässersettgewinnung usw. sind wir an der Grenze unserer Leiftungsiähigkeit E kommen, nachdem wir im Juni eine kleine M besserung der Margarinezuleilung erfahren ha" werden. sZoMlebe AuMlekau. Deutschland. * Wie noch über die Anwesenheit deS scheu Gcoßwesiers Talaat Paschas Großen Hauptquartier berichtet wird, ist Würdenträger auch Gast des Generals Marschalls v. Hindenburg gewesen. A dort setzle er leine Reise an die Westfront wo er zunächst den deutschen Kro" Prinzen in dessen Hauptquartier ausiE Talaat Pascha machte von hier aus auch em Fahrt an die Kampffront in der ChampE' und trat daun die Rückreise nach München B Besuchs des Königs von Bayern an. *Der Ältestenrat des preußischen geordnetenha nses hat beschlossen, Verhandlung des Fid eikommißgese? entwurfes bis zum Herbst aüszusetzen uim der Voraussetzung, daß der Reichstag seinE gleichfalls bestimmt auf eine Fideikommißdeba" verzichtet. Sodann erklärte der SenuM konvent sein Einverständnis damit, daß die gierung ermächtigt werde, das Abgeordnete" Haus vom 15. Mai bis zum 25. SeptE zu vertagen. Dieser Beschluß wurde an Bedingung geknüpft, daß eine Vertagung M eher eintreten soll, als bis das WohnungM' im Landtag erledigt ist. *Jm Haushaltungsausschuß des bad'' schen Landtags erklärte Staatsminnst. Dr. Frhr. v. Dusch, er könne die Notwendig"" einer politischen Neuorientierung " Baden nicht einsehen. Die Gedanken deutschen Volkes beschäftigten sich zurzeit weE mit den politischen Fragen als vielmehr dem Entscheidungskampf auf dem Schlachtst'^ Die Kreisverfassüng werde die Regierung ordnen. Die Vereinfachung der StaaM' fassung werde schon aus Sparsamkeitsgründe nach denr Kriege notwendig sein. England. * Im Oberhause hielt Lord Devenport ein längere Rede, in der er u. a. ausführte, e müsse immer noch mehr gespart werdA „Wir müssen weniger essen!" rief d" Lord und drohte mit der zwangsweisen Zu'A lung nach dem Kartensystem, wenn sich nm binnen wenigen Wochen zeige, daß die länder sich freiwillig starke Beschränkungen an! erlegen. Dis Schiffahrt biete keine SicheE für eine geregelte Zufuhr, deshalb blieb "st einziges Mittel den Krieg zu gewinnen "" durchzuhalten, die weitestgehende Beschränk der ganzen Bevölkerung. — Das wird eng" schen Ohren bitter klingen. Spanien. * Seltsame und doch nicht ganz überrascht Nachrichten kommen aus Spanien. Der esst malige Ministerpräsident Maura hielt 7 Madrid vor 20 000 Menschen eine Rede führte aus, daß Spanien neutral bleibe, fertig sein müsse, nm ein Bündnis England und Frankreich zu schlieN jedoch nicht mit anderen Mächten. Um A jenem Bündnis zu gelangen, wäre es nölig, daß Gibraltar und Tangers Spanien zurückgegcben lverden. Maura iE hinzu, daß Spanien niemals ohne geM fertigten Grund mit Deutschland brechen wE Diele Rede machte ungeheuren Eindruck. französische Presse ist aufs äußerste empört. Amerika. * Nach langen Unterhandlungen hat sich ft. Finanzwelt der Ver. Staaten bereit erkw'" der belgischen Regierung eine Ault im Betrage von etwa 600 Millionen Marl s" gewähren. *Der Senat der Ver. Staaten hat "i"' stimmig einen Beschluß gefaßt, der die NegieE ermächtigt, die feindlichen Schiffe " amerikanischen Häfen in Besitz zu nehme" und sie unter der Kontrolle des Schiffahrtsra^ zu verwenden. Friede Sörrensen hatte sich selbst wic^' gesunden. ' .. . Im Korridor standen sich nun die bew Schwestern wortlos eine Weile gegenüber, m", rend Ellens Augen mit einem Gemisch von M gier und Überlegung an Friedes Gesicht hinü^ Das war also die sagenhafte Erbtante, dere Existenz ihr immer ein wenig unwahrscheiM erschienen war. Nun, es konnte nichts schade sich ein wenig in Gunst bei ihr zu setzen. Während Frau Lizzi, die in ihrer elegam Trauerrobe, niit dem Witwenhäubchen am "ft goldroten Lockenhaar, sehr hübsch und jugem" aMah, vergeblich nach Worten suchte, trat an die Tante heran. - Mit einem reizend liebenswürdigen und d^ wehmütigen Lächeln sagte sie schmeichelnd: „Mama ist noch ganz fassungslos vor W, raschung, dich hier zu sehen. Und du hast A gar nicht abgelegt. Gestatt?, daß ich dir belüft lich bin, liebe Tante. Und verzeihe, wenn 1 meine Freude, dich bei uns zu sehen, nicht lam werden lasse. Du weißt wohl, welch schE Unglück uns betroffen hat?" Friede wandte ihre Augen von dem sassiE, losen Gesicht der Schwester ab und sah in EA- süßeS, liebreizendes Gesicht. So hatte LU ausgesehen, damals, als sie Fritz SteinlM' Herz bestrickte. . - Wortlos ließ sie sich von Ellen aus dft Mantel helfen. Und nun ermannte sich E Lizzi und faßte mit etwas theatralischer Gebäre nach Friebes Hand. „Du bist gekommen, Friede — gerade W! Ach, Friede, ich danke dir tausendmal. Ich ko Die b Lon der Geist der Z uns hier geg und mehr b Kampfesunlu schen Diszipli immer neue Tagen veriu »ns. über Plötzlich eine tum ein Russ I» uns hei schwenkte er wir aus eir Mchtigte A W geschosst D erfahren, M nahe Deutsch zu, c Minen. Ei W, daß der Schilde sührb Meraden I Musetzen. Aabenbesatzu Waffen auf Unterhai ^Erlich ha positives ver , Tags dar A wieder n Diesmal kam ^r, daß sie M Gescheut jMretten bi Mchjg und t Us fernere ' Mn verpfl Ae teilten ai Wen empsa Uten. Mr ^wissen, v M eine Mit- ' die Russe Wanfen u Mn (so sag Nieden. . Unsere Le Men. watete die bell K ihre erste Wttverständ As vergeb Mat, die di Me haben ! We gewonr Astlien köui Mon auf d S- Am. Mrung ei M-n nicht m nichts i Ochste Kr ^.AeMbank über L zMch am 1k ^Mn wurt ""w, aber E'nza h, ft batte, w G "eunenswer ^«d"°n Al HS jetzt V entwickelt Vlt-M (E H 'SIS) ge ft-^wcrbliche 'Mnsatz b V ZU dir g< Ach, i Aber ' — er - ^>>e verstm ft, Ellen k te^onim d, setze dir L bequem Zu 'hr ei lösten ja . ^uhjg a siebet , Mlnd. nm Mende Gc E Nuths keine A Lizzis A hatte Vissel so As einei ist ein ^>t ck" uns ko was , tz § das e erhob aber einer
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