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Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 INK. frei ins Haus. In äer Geschäftsstelle abgeholt 1 INK. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabenö Nachmittag. Uuterkciltungs- und,Bnrelgeblgtt Anzeigen-preis: Die einspaltige Zeile oäer Seren Naum 13 Pfg. Neklamen Sie einspaltige vetit- zeile oöer Seren Naum 30 Pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. Meäer- holungen entsprechens er Nabatt. M wöchentlich erscheinmöer Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenüen illustrierten Beilagen „Felü unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Nühle, OttenSorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, 6rotz-Okrilla. Nummer 47 Sonu tag, den 22. April W? l6. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die Anmeld.csrist der Aluminium-Gegenstände ist zufolge amtshauptmannschaftlicher Verordnung bis 25. April 1S17 verlängert worden. Die vorgeschriebenen Meldevordrucke können im hiesigen Gemeindeamt während der üblichen Geschäftsstunden entnommen werden. Der Beschlagnahme unterliegen alle aus Aluminium gefertigten Gegenstände. . Ausnahmen oder Befreiung von der Beschlagnahme gibt es nicht. Wer die vorgeschricbene Meloung nicht in der gesetzten Frist bewirkt oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 10009 Mark bestraft; auch können Vo räte, die verschwiegen sind, im Urteil für dem Staate verfallen erklärt werden. Wer fahrlässig die angeordnete Meldung nicht in der gesetzten Frist bewirkt oder, un richtige oder unvollständige Angaben macht, wird mir Geldstrafe bis zu 3000 Mark oder im Unvermögenssalle mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Ueber die Enteignung und Avlieferung der beschlagnahmten und gemeldeten Gegenstände ergeht eine besondere Bekanntmachung. OttendorftMoritzvorf, am 16. April 1917. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Ta^e. — Der erste große Stoß der Fran ofea in der Champagne, der nach aufgefunoenen Befehlen oie feinvlichen Truppen zehn Kilo meter tief in das von uns besetzte Gebiet Nördlich von Reims brmgen sollte, wurde am 16. April unter fürchterlichen Ve-lusten für den Gegner abgeichlagen. Am 19 Ap cl setzten die Franzosen zu einem zweiten, gleich starken Stöß an, um unse.e Front zu ze,- teche» und aufzurollen. Wieder bildeten die Gegend des Forts Br.monl, nördlich von Reims, und der Abschnitt von Nour- y bis Auberive, östlich von Reims, ore V-ennpunkle des Ringens. Fünfmal brachen oie Gegner in breiten Wellen gegen die deutschen Linien vor, fünfmal wurden sie mit blutigen köpfen zuruckgeschlagen. Die deutsche Front blieb stahlhart; sie bog sich wohl hier und da ein stein wenig zuruck — so in das Dost Auberive, 26 Kilometer önlich Renns, von uns geiäuml Horden — aber sie blieb hiev- und stichfest und trotzte auch dem Zecstö-uugS- seuer der Attillerie. So sind denn abermals die Riesenannrenguugen dec Franzosen in der Champagne geicheiterl. Aoemials hat der Versuch eines Durchb uchs dem Feinde weiter Nichts als maßlose Verluste eiiigebrachl. 30 Divisionen sind von ihnen vergebens verblutet. In dem nach Westen an dre Champagne sich anschließenden Abschnitt von Craonne über Cerny bis Brahe haben die Fcanzvien am 19. Apiil, gleichfalls Mu Euatzkraften die Wichtigen Höhenkamme zu erklimmen und die Deutschen von da zu nemerben versucht; abe> auch dnse wiederholten Bemühungen, uns iurückzudrängen, erlitten völlig Schiffbruch und fchwächlen nur den Gegner durch schwere Opfer die ihm die ' mehrfachen Sturme konelen. Dre Räumung des Aisne-Ufers bis Nach Conde hin,.10 Kilometer önlich Soissons, wo oie Front nach Norden umluegl, h t ou Lage unterer T uppen insofern ganz weient- bch gebessert, a s sie die serr tanger Feil v bereiteten und v ll uSg-b u en Sregftreo- stellungen nunmehr v.ckmn.ig bezog.» habe. . Von oen große», luhuen ie-rwaaungeu mr Feinde ist trotz des bisher ins Ungemessene gesteigerten Munitionsv rbluuchs n>chi eine r» Gifullung gegangen. So haben wir all.it Grund, mit serfeufenem B lrl. MN in die stUkuilf zu blickril, Ulla 0u-f... 0^ slch.reN Heberzeugung leben, daß auch diese gewaltige Doppelschluchl bei Arias und .an der Arsilr Utit einer Niederlage der Feinde enden wird- — Die am 16. März begonnene Ein- wirtschaftlichen Anspänners, geriet mit seinem hiesige abwandert. 15 jährigen Bruder in Streit. Im Jähzorn stieß der Kleine dem Großen das Messer in wurde wo er den Leib. Der Schwerverwundete nach dem Stadtkrankenhause gefahren kurze Zeit danach starb. Grüna bei Chemnitz. . Der dec Amishauplmannschaft wird uns geschrieben:^ entlassene Knabe Fischer, Sohn eines land- Die Gewährung der Fleischzulage vom wirtschaftlichen Anspänners, geriet mit seinem des freien Verkaufs auf Viehbezugsscheine an s die Fleischer des Bezirks Schlachtvieh, das! 15. April 1917 ab macht die Ausbringung! einer bedeutend erhöhten Anzahl von Schlacht-! vieh notwendig. Das Landeslebensmittelamt hat für jeden Kommunalverband unter Brück- sichtigung seines Viehbestandes durch Umlage die wöchentlich aufzubcingende Anzahl Schlacht tiere festgesetzt. Diese Anzahl smuß unter allen Umuänden aufgebracht werden, wenn nicht die zum Ersatz für die Herabsetzung der Brotration unbedingt zu gewährende Fleischmlage in Frage gestellt werden soll. Wenn die Aufbringung der Schlachttiere im Wege des freien Handels nicht möglich sein sollte, müßte zur Enteignung geschritten werden. Dabei wird bekanntlich ein geringerer Preis als im freien Handel gezahlt. Die Amts hauptmannschaft darf aber von der Einsicht der Viehhalter erwarten, daß sie es zur Ent eignung nicht kommen lassen werden, sondern in Erkenntnis der Wichtigkeit einer aus reichenden Lebensmittelversorgung alles zur Schlachtung geeignete und verfügbare Vieh freiwillig den Fleischern des Bezirks der Amlshauptmannschaft aus Viehbezugsscheine zur Beifügung stellen. Die Amtshauptmann- ichaft vertraut, daß die Landwirtschaft ihres Bezirks wie bisher alles ausbielen wird um ihrerseits dazu beizutragen, die Versvrgungs- schwiecigkeiten der nächsten Monate zu über winden. Um aber den Viehbestand der Amtshauplmannschaft, die Zuschußbezirk für Vieh ist, nicht mehr auzugi elfen, als zur Flerschversoraung des Bezirkes der Amts- hauptmannschft selbst, unbedingt notwendig ist darf der Ankauf von Schlachtvieh im Be zirke der Amtshauptmannschaft nur noch ent weder durch Fleischer des Bezirks der Amts- haur'tmunnfchaft auf Viehbezugsscheine der Amtshllummannschaft oder — und zwar nur bis 1. Mai 1917 durch Truppenschlüchter auf Mlllilärviehbezugsscheine oder durch Viehhändler erfolgen, welche im Auftrage des für die AwlShaupimannschaft bestellten Hauptviehhändlers Henn Kummer in Bühlau (Tel Loschwitz 386) handeln, und diesem das gekaufte Vieh zur Verfügung stellen. Viehbezugsncheine anderer Komunalverbände und im Bezirke der Amlshauptmannschaft Dresden-Neustadt ungültig. Dadurch wird vermieden, daß Vieh aus der Amtshaupt- mannfchafl, die als Zuschubbezirk zu ihrer Versorgung mit Fleisch noch auf Zuschuß- lieserungen von außerhalb angewiesen ist, Kantor und Lehrer Dutschke ist seit Montag nicht mehr in seinen Schul- und Kirchendienst zurückgekehrt, weil er eine Untersuchung wegen vorgekommener Unregelmäßigkeiten bei den Krigsanleidezeichnungen befürchtet. Er schrieb an den hiesigen Gemeindevorstand einen Bries, in dem er mitteille daß er sein Amt in Grüna niederlege. Der einkassierte Betrag — es handelt sich um kleine Haus zeichnungen für die Kriegsanleihe — sei unter wegs. Da bis Donnerstag weder das Geld noch der Beamte einqetroffen waren, wurde die Angelegeheit angezeigt. Die Zeichnungs listen wurden in einer Aktentasche gefunden, die Tutschke in einem Hotel in Chemnitz liegen gelaffen hatte. T>, der feit etwa fünf Jahren hier tätig ist, war vorher Kantor in Nossen. Oelsnitz i. V.. Am Mittwoch mittag wurde in Bobenneukirchen das aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Stallung und Scheune bestehende, den im Heeresdienste be findlichen Brüdern Alfred und Arno Röder gehörige Bauerngut ein Raub der Flammen. Außer dem Großvieh konnte infolge des jähen Umsichgreifens des Feuers nichts gerettet werden. Mehrere Schweine, ein größerer Geldbetrag, Getreide und Kartoffeln, das Mobiliar. und alle Wirtschaftsgeräte und Maschinen sind mit verbrannt. Bautzen. Bei dem Gutsbesitzer Paul Hermann Wannack in Pannewitz bei Prisch. Witz war in dessen Abwesenheit eine Nach, pttifung der Kcktoffelvocräte vorgenommen worden. Dabei wurden versteckte Kartoffeln vorgeiunden Wanneck erhielt daraufhin vom Schöffengericht eine Geldstrafe von 100 M. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Be rufung ein. In der Verhandlung vor dem hissen Landgericht wurde nun festgestellt, daß Wannack in einer Rübenmieto 30 bis 40 Zent ner Kartoffeln versteckt hatte. Das Gericht verurteilte ihn zu drei Monaten Gefängnis — Die nächste Verhandlung vor dem gleichen Gericht betraf ebenfals die Ver- 4 -i lihL T- . . ch» s 4 - L a, 2^. Apnl ^17. Die kommumtte Frischzumg-kacte. Du tommuaale Fiepchzutuuetacle lautet be- lanutttch auf dieselbe Höchstmenge wie die Neichsfleichkarte, wobei durch besondere Maß nahmen ^des Knegsernähruugsamtes eine Verbilliung des Zulagefleisches in gewissem sie abzustoßen wünschen, nicht verkaufen Umfange und die Sicherstellung der Zulage- können, haben dies umgehend Herrn Vieh fleischmenge selbst bewirkt worden ist Hier- Händler Kummer in Bühlau mitzuteilen, nach aelangen die Nichtselbstversorger zu der-'welcher die Abnahme durch die von ihm be- selben Wochcnhöchstmenge von 500 Gramm trauten Viehhändler veranlassen wird. So wie die Selbstversorger. Für Personen, die aufgebrachtes Vieh wird nur zur Schlachtung sich nur teilweise aus der Hausschlachtung im Bezirke der Amtshauptmannschaft Ver- versorgen, teilweise aber Fleischkarten beziehen, wendung finden — mit Ausnahme von ist durch eine besondere bestimmte Vorsorge Rindern im Gewichte über 10 Zentnern—. getroffen, daß auch ihnen durch teilweise Ueber diese verfügt der Viehhandelsvcrband. Bewilligung der Zulagekarten jene Höchst- Mastvertragsschweine werden durch die Vieh menge erreichbar wird. Umlage nicht betroffen es bleiben also die — Schlachtviehaufbringung itz^Bezirke bestechenden Mastverträge in Geltung. Amtshauptmannschafl Dresden Neustadt. Vo»! Markranstädt. Der 14 jährige schul- nabme der vor lange: Hano ausgebauten Zone dec Siegft wo-Stellungen Hal gestern nordöstlich von Soissons ihre» Abschluß ge funden durch Aufgabe des Aism-Ufers zwilchen Conde und Soupir. Ler Feind folgt zögernd. — Eine Doppelschlacht an der A.sne und in dec Champagne nimmt ihre» Fortgang. Längs des Chemin des Dames-Rück ns oauerr oec starke Aailleriekaimf an. Bei Braye Cerny und unter großem Magenein- fatz beweisens von Eraonne müyten sich frisch heran^efahtte französische' Remmenler vergeblich uno verlustreich ab, oe» Höhenkamm zu gewinnen. — Den schon am 16. April ohne Ergeb nis vernichten Angriff zur Uulfassung des Brimom-Blocks von Nordwesten uno Norden erneuerte der Franzose gestern nachmittag. Vor unseren Stellungen am Aisne-Macne- Kanal Mache» die fünfmal anlaufenden Slurmwellen neuemgeützler französischer Divisionen blutend zusammen; auch die Russen wurden wieder vergeblich ins Feuer geschickt. Unsere dort fechtenden Divisionen sind Herren der Lage. — Nia» drayiet den „Basler Nachrichten" aus Paris: Lie französische Oaensive zwischen Soissons uno Reims, die c trugen trotz ungünstiger Witterung entfestr.c wurde, stellt die größte Schlacht an der ftunzösijch-demschen F-out seil den Marnekämpfen dar. Die Schlachr steigens sich zu ciuem Kampfe von unerhörter Erbitterung. Wie der englisch-, so zeigte auch dieser Angriff das Bestreben, ftq auszuvreuen. Schon jetzt umfaßt die Schlachtfront 200 Kilometer Gen-m ge- uomme» ftten v -r Schlachten entbrannt, vei Ar-as, bei Sl. Quentin, bei Laon und Cr--onne. Die fünfte Schlachl robt in der Lvestchampa-M. — Aus oer Schwerz meldel ein Drnht- vencht: Nach euler Mitteilung oer b.rtstchen nouruaUlat stno auch de Häfen Irlands m 14 April wegen Mrnen.efahr gesperrt woiüeu. Lis Spene des H fens L veipvol wrro auf-echt erhalle». urteilte ihn zu 50 Mark Geldstrafe. Das Der Viehbestaud der Amtshauptmannschaft Landgericht Bautzen erhöhte die Strafe auf würde also in diesem Falle unnötig ange- 120 Mark. griffen werden. Viehhalter, welche im Wege! »ahme wird den Vier,Halter» besonders zur hatte zu wenig Kartoffeln angegeben und es Pflicht gemacht und liegl auch in ihrem. unterlassen, die tägliche Kartoffelernte im eigensten Interesse denn alles Schlachtvieh, Herbst zu melden. Er hatte angegeben, etwa das dem entgegen verkauft wird und nach 20 Zentner in Mieten untergebracht zu haben, außerhalb des Komunalverbandes abwandert, Bei der Nachprüfung wurde aber durch Aus- wuo unter Umständen auf die in dec Amts- Messung eine erheblich höhere Menge fest- haup mannsch ft aufmbringende Schlachtvieh- gestellt. Das Schöffengericht Kamenz ver menge nicht angerechnet werden können. " " — — - —- - 'heimlichung von Kartoffelvorräten. Der Die Einhaltung dieser Maß-! Mühlenbesitzec Ernst Gustav Vogt in Jesau