Volltext Seite (XML)
Neuestes vom Tage. k In zwei Kampftagen Hal der Angriff Armee des Generals v. Hutier zu dem ^bsichtrgten Erfolge geführt und uns in Besitz des Höhengeländes südwestlich von '"hon gebracht. Der Stoß traf einen auf gieren Angriff vorbereiteten tiefgegliederten rn ftarkner Stellung. Die französischen ^Wonen konnten trotzdem der ungestümen ^griffskraft unferer Truppen nicht under- Auch die zu einheitlichen Gegen» Elfsen herangesührten Divisionen der ^"iosifchen Heeresreserve wurden in er- '"len Kämpfen zurückgeschlugen. Aus London wird gemeldet: Die eng- Blätter betonen die strategische Be- ^'ung der Richtung der neuen deutschen ^Ensive. Sie halten die Vorbereitung der Zeit 35 Kilometer umfassenden Angriffs- sront für wahrscheinlich und glauben, daß die Deutschen jetzt tatsächlich an eine unmittel bare Bedrohung der französischen Hauptstadt in Verbindung mit der Aufreihung der Reserven Fochs denken. Von seiten der Verbündeten habe man, schreiben die „Tim^ s", rn jüngster Zeit durchaus mit einer weiteren Bedrohung von Paris gerechnet, die aus der Front Noyon — Chateau - Thierry — Reims konzentrierten Reserven hätten eine schnelle Unterstützung der bedrohten Frontteile möglich gemacht, sodag sich gleich schwere Kämpfe ent wickelt hätten. Mehrfach wird in den Londoner Blättern die Ansicht geäußert, daß erne größere Umfafsungsbewegung der Deutschen gegen Paris bevorstehl, deren äußerste Flügel Montdidier und Cyateau-Chierry seien Der Preis Paris sei so groß, daß die Deutschen zweisellos längs der Oise und Marne auf das heftigste angreifen würden. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend. 8 e z u g s - P r e i s: k vierteljährlich beim Kbholen von der s Leschäftsstelle 1,W Mlr., frei ins Haus r 1,50 Mk. l Einzelne Nummer 10 psg- s Erscheint Dienstags, Donnerstags unö s Lonnabenös Nachmittag. WkkhMszs- «!lS AlIsk'FÄÜ U Nnzeigen-Preis: ff Die einspaltige Zeile oäer Seren Naum fi ff 20 psg., Lolialpreis 15 psg. ff st Neltlamen aus Ser ersten Seite Ä psg. st ff Knzeigen-Nnnahme l< st bis spätestens Mittags 12 Uhr öes st ff Lrscheinungstages. Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottmöorf-Okrilla. Nummer 68 Freitag, den 14- Juni IN 8. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. - " .7.^, . -—,j- 17. Jahrgang Amtlicher Teil. Kartoffelabgabe Die Dauer der Versorgungszeit der Kartoffelselbstversorger uiid ihrer WirtschaftS- angehörigen ist erneut gekürzt worden und erstreckt sich nur noch auf die Zeit bis zum 23. Juli 1S18. Die Kartoffelselbstversorger werden hiermit angewiesen, die infolge dieser Maßnahme °ei ihnen verfügbar weidenden Kartoffeln nach dem Satze von 34 Pfund für den Kopf einer Selbstversorgers bis spätestens zum 14. Juni d. I. an den Händler Herrn Herrich "bzuliesern. Nichtablieferung hat zwangswetse Enteignung zur Folge. Auf nie Bekannt machung der Königl. AmlShauptmannschast Dresden-R. vom 8. Juni 1918 — Radeberger Leitung Nr. 133 — wird hingewiesen. Ottendorf Moritzdorf, am 11. Juni 1918. Der Gemeindevorstand. Ludendorff - Spende. Am 15. und 16. Juni d, Is. findet auch in unserer Gemeinde eine Sammlung iu Gunsten der Ludendorff Speude statt. Die einkommenden Geloer kommen unseren Kriegsbeschäoigten zu Gute und werden "ein Heimatdank zugeführt. Die bewährte Opferwilligkeit unserer Einwohnerschaft möge sich auch bei dieser Sammlung wieder erweisen. vite«vorf»Morttzdorf, am 12. Juni 1918. — Der Gemeindevorstand. Kirfchen-Verkaus. Der Kirschenverkauf ist den Händlern Kluge (Markthalle) und Hobe übertragen worden, ^ie Gemeindebehörde wird versuchen, Kirschen zu versorgen. Soweit hierdurch eine Abgabe möglich wird, darf diese nur gegen Warenbezugskarte folgen. Mehr wie 2 Pfund dürfen auf eine Person nicht abgegeben werden. Von den Wandlern sind dre Abschnitte 41 und 49 der Warenbezugskarte zu entfernen. Otte«vorf-Mor»tzdorf, am 12. Juni 1918. Der Gemeindevorstand. Kleie-Verkauf. Kleie für Milchkühe wird , Sonnabend, den 15. Juni d. IS. von nachm. 6 Uhr ab Herrn Gmsbesttzer Bernhard Bunstengel, Kirchslratze 20, abgegeben. Aus eine Milchkuh entfallen 7 Pfund. Orreudorf-Moritzvorf, am 12. Juni 1918. Ver Gemeindevorstand. Sammlung von Lauößeu. Die hiesige Schule hat die dringend nötige Sammlung von Laubheu übernommen, grüße Mengen gebraucht werden, ist es nötig, daß sich alle Verfügbare« Kräfte den Dienst der guten Sache stellen. Daher werden alle Guls- und Gartenbesitzer auf- ^ordert, der Schule alles Entbehrliche Laub zur Verfügung zu stellen, entweder dadurch, sie die Blätter selbst abernten oder durch Schulkinder unter gewissenhafter Aussicht ab- lassen. Es wird gebeten, sich deshalb mit der hiesigen Schule in Verbindung zu ktzen. Ottendorf-Okrilla, am 13. Juni 1918. Der Schuldirektor. Die „Times", die „Momingpost' und ..Daily Chromcle" meinen, daß der Hauptstoß noch in anderer Richtung, und zwar gegen das englische Heer zu erwarten sei. Die „West minster Gazette" meint, daß der Feind seinen Durchbruch nicht habe verwirklichen können. Ter Rückzug sei regelmäßig und planmäßig durchgcführt worden. „Globe" glaubt, daß die Deutschen in dem feurigen Wunsche, in diesem Sommer noch die Entscheidung herbei- zusühren, gar nicht anders hätten handeln können. Sie hoffen offenbar, diese Ent scheidung durch die Bezwingung von Paris zu erreichen. Es würde töricht sein, den Ernst der Lage leugnen zu wollen; aber selbst wenn sie Paris erreichten, würden sie erfahren, daß Frankreich unbesiegbar sei Es habe jetzt einen militärischen Führer, der sich mit Clemenceau auf die Kunst der Führung verstehe. Der Londoner „St ,r" schreibt, die Fortschritte, die die Deutschen am ersten Tage gemacht hätten, entsprächen de> - jenigen Erfolgen, die gewöhnlich bei derartig breit angelegten Angriffen mit starker Artillerie konzentration erreicht würden. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf.Gkrilla, iz. Juni rdi8. — Laubsutter. Wegen des herrschenden Futtermangels ist es unbedingt nötig, große Massen von Laubheu für die Heeresverwakung zu sammeln. Gesammelt sollen werden die Blätter der Bäume, besonders die noch nicht verholzten Triebe. Gutes Laubheu hat höheren Nährwert als Wiesenheu. Eiche, Ahorn, Linde Pappel, Ulme und Eberesche geben das beste Futterlaub. Buche, Eiche, Erle und Birke sind als Futter etwa Mittlern Wesenheit gleich. Das Laub muß im Schatten getrocknet werden. Es kommt darauf an, daß alle verfügbaren Kräfte sich beim Sammelln beteiligen, da es sich um grobe Mengen handelt. Die hiesige Schule hat sich in dankenswerter Weise in den Dienst dieser vaterländischen Sache gestellt. Die Schulkinder sammeln jetzt schon in der Freizeit. Nächsten Montag aber wird von den Oberklassen der Schule im hiesigen Forde unter Aufsicht d.-r Herren Lehrer gesammelt werden, soweit bas Laub von unten aus zu erreichen ist. Die Sammlung ist vom Kgl. Kultus. Ministerium angeordnet, ist vater ländischer Hilfsdienst. Deshalb haben sich alle Kinder daran zu beteiligen. Sie sind gegen Unfall versichert. (K. M.) In der Bekanntmachung Nr LI. 8/1. 18. K. R. A. vom 26. März 1918, betreffend Beschlagnahme, Enteignung und Meldepflicht von Einrichtungsgegenständen bez. freiwillige Ablieferung auch von anderen Gegenständen aus Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Nickellegierungen, Aluminium uud Zinn, ist am 15. Juni 1918 ein Nachtr g Nr. LI 8/6. 18. K. R. A erschienen, der oie für Fenstergriffe und Fensterknöpfe er lassenen Bestimmungen ändert. Hiernach sind die für Griffe von Baskülverschlüffen genossenen Ausnahmebestimmung ausgehoben worden. Dagegen sind Griffe und Knöpfe ohne Rücksicht aus die Konstruktion des Ver schlusses von der Beschlagnahme befreit, wenn sie mit dem Fenster durch ein anderes Matel als durch Verschraubung oder Verstiftung verbunden find. Damit soll erreicht werden, oaß alle Fenstergriffe, die ohne Schwierig keiten entfernt und ersetzt werden können, unter die Bekanntmachung fallen, dagegen solche, deren Entfernung mit einer Be schädigung des Fensters oder des Verschlusses verbunden wäre, frei bleiben. Der Wortlaut der Nachtragsbekauntmachung ist bei den Polizeibehörden einzusehen. Dresden. Die Geschwister Margarete, Richard und Willi B im Alter von 8, 11 und 13 Jahren, Louisenstraße 26 wohnhaft, wurden als Ladenkassendiebe ermittelt, die feit Jahrcsfnst in Dresden-Neustadt ihr Un wesen trieben. Sie arbeiteten so, daß zwei von ihnen in die Läden gingen. Dort ver» leckte fick sofort einer, indem er sich meist vor der Ladentafel auf den Erdboden legte, sodaß die Verkäuferin im Laden nm einen ab. Wenn dieser von der Verkäu,erin ab» gese ügt und sie sich wieder nach ihrer Wohnung begeben hatte, plauderte der im Laden Verbliebene die Ladenkaffe, worauf er die Flucht ergriff. 14 derartige Laden- kaffendiebstäble, wodurch sie annähernd 500 Mark erbeuteten, konnte der Bande nachge- wiesen werden. — Em schwerer Straßenbahnunfall hat sich gestern nachmittag halb 6 Uhr auf dem Schloßplatze zugetragen. Infolge Versagen der Strombremse fuhr ein von Neustatt kommender Straßenbahnzug der Linie 16 mit großer Schnelligkeit über die Weiche hinaus bis an die große Freitreppe der Katholischen Hofkirche. Der Anprall war so hesttg, daß die Steine der unteren Stusen in Stücke gingen und das untere Gestell de» Triebwagens völlig zertrümmert wurde. Der angerichtete Schaden ist bedeutend. Von den Fahrgästen wurden zehn Personen in zwei Offiziers- und drei Krankenautomobilen nach oem Krankenhaufe Friedrichstadt befördert. Sie hatten Nervenchock und leichtere Fleisch wunden erlitten. Der gänzlich unbrauchbar gewordene Triebwagen wurde von der Feuer wehr entfernt. Radeberg. Ein Soldatenheim zu er» richten, beschloß der hiesige Evangelifch- luihensche Männerverein Da die Mittel für ein eig nes Haus noch nicht vorhanden find, sollen geeignete Räume im Deutschen Haus gemietet werden. Werdau. Ein schweres Badeunglück er eignete sich in dem benachbarten reußischen Marktflecken Frauenreuth. Zwei Kinder de» dortigen Kinderheims, ein Mädchen von 14 und ein Knabe von 10 Jahren, ertranken im Gemeiodeicich. Bei zwei weiteren Kindern waren die Wiederlebungsversuche von Erfolg. Die Lehrerin des Kinderheim«, die den Kindern zu Hilfe eilen wollte, erlitt einen Schlaganfall und konnte nur noch als Leiche aus dem Teiche geborgen werden. Zwickau. Wie unsinnig die Preise für Schlachtpferde in die Höhe getrieben werden, beweist folgendes: Der Fuhrwerksbesitzer D. bot ein Pferd, das ftocklahm, nur noch ein Lebendgewicht von höchstens 10, und ein Schlachtgewicht von 5 Zentnern besitzt, zum Kaufe an. Für diese» selbst als Schlacht- pserd wenig ergiebige Tier wurden von Roß- fchlächtern 1300 Marl, 1600 und 1650 Mk. Lengenfeld. In der hiesigen Döhlerschen Tuchfabrik und Streichgarnfpinnerei kroch der 15 jährige Arbeiter Walther Mafchke im Ueberwute in eine noch im Gange befindliche Zennifuge. Maschke wurde von einem Flügel der sich nur noch langsam bewegenden Maschine getosten und totgedrückt. Mitteilungen des Zebevsmittelamtes. Kirsche« werden in den Geschäften von Kluge und Hobe abgegeben. Da der Ein gang zunächst nur 5 Zentner beträgt, kann nur beschränkte Belieferung erfolgen Weitere Eingänge sind zu erwarten.