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Ottendorfer Zeitung : 19.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191806193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180619
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-19
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 19.06.1918
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Z)LU. > s'' st von «, die rde«. am zu kepublik AuSipraAs ahlrefor« enhaust un ange« und jeder ivaten M' SiellM nMch« Snb -chutztruppe. bc' b< de- Reichstazei klier zur «ierigkeiteu i gewachse" g der land« Meinung' >a» Krieg!' Richtig» !» riichaEk" rholten und erden de» lrden. Wr Sev-lleninü t die Fei!' ut such der Reichs' So,.) zu« uekÄ.) zu« >Lhlt. B-> mpelgesetzeö »rache über auS Fidei' Mitglied di« »z bekannte rS Burzew d Hil!' Kerbündeien > zu ulM' lern gemein' Lord Cecil Liening auSgedrüa! l schwierisit" mtische R-' dar Enienie iS WaihiUs arineiekceM iche FlotieU' Schiffe u^ Loß wadr' e an den uen würdet ei U-Boo!^ sien SckEr' nd Bombet it in ein^ ün, daß d'' neue Er mein!« d, Munfi'^ ein anders der pre» >, habe« i" r Gelöbnis flicht ->' mbei völlig sich, kein« nngreh »er Wehr' Jahre . — Heff hne diszipd' ie immer cl rn besr«»de!'^ .ehr denled ,u schaffe^ g. W°n/ r Leben!' üh» geb^ i, so u>iu hrr Händ- chr wolle"' » IM Mls'en, u! eifel kaffe" vollen rln« mir »iE sofort p/ «ich da»' ad« k» Ken, ro^ Sie »H - ich »nn loch hab«" mdniS ««liebt < «och. D> « Rann i«^. S'l wr, sch"" Gk g'dr terbinbu^ 'Prm f-lak kmck fern. Richard Voft Im Mier von 67 Jahren Mb in seiger Villa am Königssee der Roman us Dramendichter Richard Doß. Die Romene und Novellen deS Verstorbenen sind allgemein bekannt und werden gern gelesen. Verstegen der Hamburger ErdgaSquelle. Die im November 1910 in Neuengamme ange- bohrte Erdgasquelle ist nunmehr völlig versiegt. Die Quelle, der anfangs das Gas mit einem Druck von 27 Atmosphären entströmte, lieh '4on seit längerer Zeit langsam nach, so daß Al dem völligen Versiegen gerechnet wurde. Dieser Zeitpunkt ist schneller, als man gedacht, euMlrrwn. Hamburg ist völlig auf seine Gas- ^erke angewiesen. Graste Unterschlag««-«« bei einer Kölner Einkaufsgesellschaft. Bei der Ein- Msgesellschasi Rhein-Mosel in Köln sind außer- Adentlich große Unterschlagungen entdeckt worden. Der Hauptschuldige ist ein Angestellter der Ge- Mchaft. Gr hat durch den Verkauf grotzer Posten Warrn an Private 100000 Mark unter- Magen. Außerdem verschwand ein ganzer Waggon Käse im Werte von 60 MO Mark. Durch das Verderben großer Menge- von Waren entstand der Gesellschaft ein Schaden, der hunderttemsende Mart beträgt. In einem Me wurden 700 Tönnchen marinierte Fische? den Rhein geworren. Massenhaft würd' Marmelade verreich« et. Nrsouder» große War^n-! bttlllste waren in jener Zett zu verzeichnen, als! b>i Lebentmittelversvrgung schwierig «ar. Für verdorbene Arffchfische hatte die Stadl Bonn "Hem einen Schaden von 80 MO Mark. Btlderranb in ASln. Drei Bilder im Werte von 4b OM Mark wurden aus der-Nieder- ^mischen Gemäldegalerie im Slollwerck-HauS ?U Köln gestohlen. Die Diebe haben die Bilder 'n einem mitgestohlene« echten SchiraL-Leppich ^«geschafft. Sehwerer Mordverdacht. Unter dem Ver dacht d«S dreifachen Mordes wurde in Neuß der Gärtner Kring verhaftet. Er hatte den Leder- MNdler Hilger, den Dienstmann Marx und den Kaufmann Kerp angeblich zur Besorgung von Schmuggelware nach Neuß gelockt. Dort sind "Ke drei verschwunden. Di« Reisetasche Kerps Kurde bei Kring gefunden. Tine Statistik aus der Zeit. Eine mdemsch« LerilcherungSzeituna veröffentlicht eine Statistik der Einbruchsdiebstähle in Grotz- mdkn. Danach sind die Auszahlungen auf bnn Gebiet« der Einbruch- und DubstahlS- krsichtrung um fast das Vierfache gestiegen, "ach einer Äußerung der Berliner Wach- und kchliebgesellschaft wurden allein in der Dieb- »ahltversicherong 4 400 000 Mark autgezahlt Sagen 1 SOO 000 Mark im Jahre 1914. Eine Sanz «schreckend« Summe erreichten die Dieb- Me bei den SchisfttranSportgefellschajten und °en preußischen Elaatsdahnen. Im Jahre 1914 jKhüen letztere 4 200 000 Mark au Ent- Mdigungen auS, im Jahr« 1917 etwa 57 Millionen Mark. Peter Roseggers Gesundheitszustand. Das Befinden des Dichters hat in letzter Zeit einiger Besorgnis Anlaß gegeben. Nun hat M erfreulicherweise wieder die Gesundheit der A nächsten Monat 75 Jahre alt werdenden Dichters bedeutend gebessert. Peter Rosegger bars demnächst mit Zustimmung deS Arztes auf !km«n Sommersitz «ach KriegSlach abreisen. Deutsche DolkStage m ganz Österreich, -m zahlreichen Städten fast sämtlicher Krön end« Österreichs fanden deutsche Volkstage Aw, auf denen zu dem Bündnis mit dem Deutschen Reiche, zur Frage der deutschen Drache als Staatssprache, zu den Forderungen Ar Deutschen in den Sudetenländern, zum Schutz der deutschen Minderheiten in den nicht- Auhchen Sprachgebieten, zu den Forderungen °kr nichtdeutschen Nationalitäten u. a. Stellung ^nemmrn wurde. Am 16. Juni findet in der Mkthallr de» Wiener Rathaus«- ein deutscher "ktichtvolkStag statt. - Deutscher Kriegerdenkmal in der Schweiz. Auf dem vom Stadlrat von Luzern M Bestattung verstorbener deutscher internierter f um ffch bitte — wie auch Ihre Entscheidung auS- M — zürnen Sie mir nicht und nehmen Sie l'ch'r nicht zu sehr zn Herzen. Msr« Gabriele Toßegg." Aeudbei« sah lange mit verdunkeltem Blick M den Bries nieder. Hatte er auch keine so "chke Liebe von Gabriele erhofft, wie sie in emmr H«z«u für sie glühte, — ein Weib zu ''eien, da- nn Herze» einem ««deren Man«e »thörte, da- »ar nicht nach seinem Sinn. Und doch ergriffe« ih« ihre schlichten Worte "ud er empsand ein Heist»- Mitleid mit dem °smcn Mädchen. Er vergast sein Leid über der "ewisHeit, Last sie rmglücmch war. Wie rührend Ar ihr stilles Entsagen, ihr Verzicht auf eigene» Mick l . Mutzte sie denn darauf verzichten für '»mer? So ein junge- Menschenher» glaubt oft, v der ersten schwärmMsche« Liebe zu- ffninde gehe« zu müssen. Und dann öffnet «8 "sh dich ziner spätere«Neigung und findet vielleicht "" tiefere,, festere, Slick. Kovwe Gabriele, wenn sie seine Frau Aid», wenn er sie mit zärtlicher Lieb« und Arg« umgab, nicht von ihrem Leide genesen ? ^krd» sich ihm dann mcht doch ihr Herz zu- Er sprang auf und lief «nruhig auf und ab. .Hatte «r nicht selbst auch einst gemeint, seine M Li»be Mrd» für ein Leben ««-halten? W heut« dacht« er mit einem spbttischen sicheln an diese »Jugendesel»»" zurück. Erste Abe sührt so selten zum Ziele. War er sicht 'M Tor, sich durch dies Dekenutnir obschrecke» lassen? Schrieb sie nicht selbst: Damit ist Krieger im Friedhöfe Friedenthal zur Verfügung gestellten BegrLbnisplatz soll ein Denkmal er richtet werden, daS von Prosessor Gaul in Berlin hergestellt wird. Bis fetzt haben auf dieser BegräbniSstelle 15 deutsche Krieger ihre letzte Ruhestätte gefunden. Einführung der Karten in Rumänien. Nachdem man bereits in der Moldau dazu über- gegangen ist, die Lebensmittelverleilung nach dem von der Militärverwaltung für daS besetzte Gebiet angeordneten Kartensystem durchzusühren, sind nunmehr auch für Schuhe und Kleider Karten in der Moldau angeoronet. Spende« für die Stambuler Brand« beschävigte«. Bei dem unter dem Vorsitz deS GroßwesirS gebildete« llnterstützung-au-schuß schadet. Namentlich die Sauerkirschen litten geradezu verheerend. Dielen Urteilen schlicken sich andere namhafte Odstzüchter aus der Rheinprovinz, der Neumark ufw. an. — Es leuchtet ein, daß hiernach die Srnteaursichtcn leider al, wenig günstig zu be zeichnen sind. Hausrat der Zukunft. Ein Vorschlag für kommende Zeit»«. Die Gründung eines bescheidenen HeimS wird unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht nur durch den immer sühlbareren Mangel an Kleinwohnungen erschwert, sondern «S ist auch sehr schwierig, sich den erforderlichen Haus rat ohne große Geidopfer, ohne Umstände und Zeitverlust zu verschaffen. Es ist nun folgender Zu den letzten Kämpfen an der italienischen Hront. Überall find die italienischen Angriffe gescheitert. Alter Kampfgelünde, in dem nach den großen Siegen der Vorjahre« die Front erstarrte, erlebte ein neue» Nusslutrn der seindltchcn Angriffe, sowohl im Höhen» land von Aslago wie im KampfgetSnd« um da» Grapper-Masstv, in der Hauptfach« am Monte Spenuzio, versuchten die Ztatiener den überlegenen Druck durch ein neues Borstürmen auszuheben. Die Versuche sind blutig zusammengebrochen. für die durch da- Trotzfeuer in Stambul Be schädigten sind reiche Spenden «ingegangen. Der deutsche Botschafter Graf Bernstolff über reichte dem Grotzwestr Talaat Pascha sür diesen Zweck namen- der deutschen Regierung 5000 Psund. Zur Unterbringung der GeMdigten wurden bi, zur Errichtung von Baracken Schulen des Wilajet- Konstantinopel, geräumt. Die beteiligten Versicherungsgesellschaften sollen etwa 200 000 Psund Verluste erlitten haben. V olkswirlsckaftliekes. Schlechte Aussichten sür Vie Obsterute. Der Deutsche Pomotogenverein in Eisenach bat nach dem ,Hamb. Fr.-Bl.' Untersuchungen über den Obstschaden eingeleitet, die erkennen ließen, daß man infolge von NachtilSsien, Schädlingen und Krank heiten leider von einem beträchtlichen Schaden sprechen muhte. Go schreibt ein bekannter Obst züchter au» Anhalt, daß die Hoffnung auf eine gute Obsternte zuschanden werde. Milliarden grauer, grüner und schwarzer Läuse hätten alle« Obügehölz so stark befallen, wie e« der Schreiber noch nicht erlebt habe. Ein anderer Obüzüchter hat den Pomologenverein wissen lasten, daß er in leinen Anlage» einen Schaden von üOVM bi« 60 OVO Mark erleide» weide. Namentlich die Krrichen Höven stark gelitten. Den Obstzücher» fehlten teil» die notwendigen Belämpsnngkmittel, zum anderen Teil auch ausreichende Kibeit«kräfte, um die Schäden zu beheben. Ein Obüzüchter au» der Provinz Posen teilt mit, daß viele'Obstgärten durch Raupe» ganz kahl gefressen seien. Die Trockenheit habe stark ge- Vorschlag laut geworden, dessen praktischer Wert durcbau» einleuchtet: Der allerwichtigste Hausrat soll in Zukunft bereits in den leeren Wohnungen vorhanden sein. Bei den Neubauten sollen nämlich in jeder Wohnung eingebaute Wandschränke, Osen- bänke, Fußtruhen und noch allerlei anderer Er satz sür Kastenmöbel angebracht werden. Auch die Anschaffung von Waichtischen kann man da durch überflüssig machen, daß in jeder Wohnung von HauS aus ein Waschbecken mit Wasterzuflutz und Abfluß eingebaut wird. Für die erst« bescheidene Ausstattung einer derart angelegten Kleinwohnung genügen dann Tische, Stühle, Belten und Spiegel voll komme». Dieser »Hausrat der Zukunft" ist schon darum empfehlenswert, weil da- Vorhandensein von mit Wandschränken, Sitz gelegenheiten und Wmchlifchen ausgestatieten Wohnungen die Nnschaffungslosten sür KriegS- getraute und Neuvermählte ganz erheblich herabmindern wird. Damit wäre ein durchaus nicht unwichtiges Hindernis sür die Haushalts- gründung au, dem Wege geräumt. ZweitelloS ist die durch eine solche Ausstattung der Wohnungen hervorgerufene Mietserhöhung viel weniger fühlbar als die Verziniung des zur Anschaffung des Hau-rat- geliehenen Geldes oder die durch Zinsen erhöhte Abzahlungsgebühr. Zweitens werden auch die Umzugslosten durch solche Wohnungseinrichtungen herabgefetzt. Gerade die schwersten HauSralsstücke brauchen dann den e» zu Ende für «lle Zeit? — überhaupt, da sie ihm sagte: »ich wik deine Frau werden," konnte er da nun zurücktreten und sage«: »Nein, nun will ich dich nicht." Gut — er hatte ein Recht daju, gewiß. Aber war eS nicht unsinnig, einer töricht«« Mädchenschwärmerei wegen auf Subriele zu verzichten, der doch trotz dieter Er öffnung sein Herz i« ungeschmälerter Liebe ent- gege«schlug. Rein, besser, tiefer liebte er sie nur um ihrer Ehrlichkeit, um ihre« Leider willen. Der begehrlichen, willkürlichen Liebe de, Mannet hatte er eine fast väterlich sorgende Innigkeit bri-emischt. Mußte es nicht herrlich sein, diese geknickte Mädchenblüte wieder auf zurichten zu« n-rren Wachstum und Gedeihen? Sie wollte ja sein« Frau werd«», trotz allem. Sein« Frau — mit der Liebe zu einem anderen im Herzen? — Welch« Stellung nahm er dann aber ihr gegenüber ein? Sollte er ihr seine Zärtlichkeiten aufdrängen, während sie sehn- füchltz an jene« anderen dachte? Würde er darüber hinwegkommen? Aber wen« er nun die erst« Zeit nicht mehr von ihr verlangte, alt sie freiwillig gab — dann brauchte er doch nicht zu fürchten, sich aufzudrängen I Und sie würde «S ihm danken und sich ihm zuneigrn, vielleicht schneller, alt er jetzt glaubte. Unsympathisch war er ihr sicher nicht, sonst würde sie nicht ein willigen, seine Gattin zu werden. — Oder zwang man sie vielleicht seitens ihr« Familie dazu? So wälzten sich di» G»dank»n k s»ine» Kops« hi« «nd her. Er faßt« Entschlüsse «nd verwarf fi« wird»r mrd barmte fick mcht zur Klarheit durchringen. Der sonst so klare, umsichtige und zielbewußte Mann war au» dem Gleichgewicht gekommen Er mußte sich erst wiederfinden, mußte sich erst mit den Tattachen absinden, ehe er sich aus den Trümmern seiner Hoffnungen mit fester Hand ein neue? Glück zimmern konnte. Er zwang sich, seine Geschäfte wie feden anderen Tag zu erledigen. Wie jeden Morgen unternahm er einen Rundgang durch die ganze Fabrik, sprach hier und da einige Worte mit seinen Arbeitern und prüfte da- eine oder an dere fertige Gewebe. Dann hatte er eine Kon ferenz rmt seinen beiden Prokuristen, Printe die Vorschläge und traf Bestimmungen, — alle, wie sonst. Kein Mensch hätte ihm ein« besondere Erregung anmrrken können. Ali er aber dann seine Pflicht erfüllt hatte, ließ er sich sein Pferd voriühre« und ritt hinaus übrr die beschneiten Felker. Gegen Mittag kam di« Sonne herau». Sie hatte schon wärmende Kraft. Der Schnee begann zu ichmelzen, et tropfte und sickerte vo« den Bäumen. War «S zu End« mit der Herr schaft de- Winter»? Kündeten di« wärmend»» Sonnenstrahlen da» Nahen de» Frühling» ? In Herbert Wendbeim» Geel» wurde e» ruhig. Alle« war vergänglich auf Erden, allc- d»m Wechsel unlerworjtn. Sollte di» Liebe eine» Mädchens ewig währen, zumal wenn sie nicht genährt wurde? Noch eh» der Abend kam, hatte er seinen Entschluß gefaßt. Al» Gabriel» den Brief «n Wrndheim ob- geschickt halt», »ar etwa- »i» Ruhe über li» gekommen. Sie hatte nun ihr Schicksal in die Umzug nicht mitzumachen. Zeit und Geld werden geipart. Für die Wandschränke ist die Wandfläche neben den Fenstern und den Türen der Scheidewände am besten geeignet. Dadurch entstehen tiefe Fensternischen, die den Reiz der Räume nur erhöhen und einen Erker ersetzen. Den Beweis dafür, daß solcher jesigebauter Hausrat durchaus nich' zwecklos ist, wurde be reits in Holland erbracht, wo derartig ansge- stattete Wohnungen seit Jahren in grotzer Menge vorhanden sind. GericktskaUe. Berlin. Der DutSverwalter deS Prinzen Leopold von Preußen, Ernst v. Eberstein, wurde son dem Schöffengericht Groh-Lichtertelde (Berlin) wegen SchleichhandetS mit Schweinen und Überschreitung der Höchstpreise zu sechs Monaten Gefängnis ver urteilt. Gegen zwei Mitangeklagte lautete daS Urteil aul sechs und drei Monate Gefängnis. Berli«. Der Buchhalter Georg Jaster wurde zu «inem Jahr neu» Monaten Gesängni« vcruricilt, weil er in der Verkleidung al» Unteroinzier Brot- kartendiebstahl begangen h»tte. Er trat eine« T«ze« an einen Wagen heran, der von einer Druckerei »«e Reihe von Led«n»mittelkarten abzuhole» haU», und erklärte, ai» Unteroffizier verkleidet, den b»g!eü«»den Soldaten, »r hab« von der Kommandantur den Befehl, den Transport zu beaussichtigen. Bei einer der Drotkomm sfionen gab der »Herr Unteroffizier" den Mannschaften de» Befehl, beim Lbiadcn mit- zuhelsen. Während alle sich enliernt hatten, »ahm er Pakete mit SV OVO Karten an sich und verschwand damit. Diese wanderten sogleich zu verschiedene« Hehlern, die inzwischen bereit» zu längere« Strafen verurteilt worden sind. K«rl»r«he. Wegen Kettenhandel» und über- mähiger Pl«i»steiger»ng wurde der Gut»befi»rr Endre» au» Grobrinderield zu 20 6b0 Mari Geld strafe verurteilt. Er hatt« ohne Erlaubni» »S Eitrn- bahnwagen mit Zuckerschnitzeln, Robzucker usw. weitergeleitet und sich Preise zahlen lassen, di« für ihn einen Reingewinn von über 40'/, bi» teilweise 224H- betrugen. Vermischtes. Englischer „Kriegshumor". Eine Dame, die kürzlich aul einer auswärtigen Gesandtschaft in London gefrühstückt hat, erzählt folgende seltsamen Aussprüche des betreffenden, nicht näher bezeichneten Gesandten. »Was die Eng länder die Einschlänkungen deS Krieges so er tragen läßt, ist ihr Sinn sür Humor," meinte Se. Exzellenz. »Diese Londoner — Hochadel, Mittelklasse, Arbeiter — finden alle diese Un bequemlichkeiten „zum Schreien komisch", u»d da» rettet wirklich die Situation der Lande- (l). Die Engländer sind die Ehinelen von Europa. Sie sind ganz wie die Ehmesen, bloß d«ß ihnen der Zopf fehlt. Wen« Sie i« Lhina eine Horbs von »ktenden Chinesen gegen sich anstürmen sehen, dann bringen Sie die Leute zum Lach««, wenn Sie irgend können, und man wird Ihne« kein Haar krümmen. Solchem Hilstmittel dankte ich «rein Leden, als ich ehemals Sekretär nr Peking war. Ebenlo ging es Sir Harry Parke- zweimal und Gordon noch öfter. Die Eng länder finden e- »reizend ulkig", stundenlang iu strömendem Regen nach Karioffeln zu stehen, und sie lachen sich krumm, wenn sie and«« Polonäse bilden sehen, nm ein halbe» Pftmd Zucker zu ergattern. Warum sie das drollig finden, weiß der Himmel; ich selbst verstehe diesen Humor nicht. Aber der Engländer findet eS eben schnurrig, „zum Wahnsinn schnurrig", und daS bringt sie über die Lage hinweg, die eine schwere nationale Geiahr werden könnte." — Ja, ja, man muß sich nur zu tröste» »isse». Goläene Morre. Laß die Starrheit deS Gewordenen künden, was belebend treibl; in dem Wechsel der Er scheinungen ahne das, waS ewig bleibt. Scheffel. Wer aus der Opposition und Neg«ii»n nicht herauskomml und sich nur darin autzrichnet, ist ein ganz unleigeorönetes Talent. Gräfin Hahn-Hahn. Die meisten Menschen Haden keive Grund sätze, sondern bloße Manieren. Die Ange wöhnung, nicht die Erziehung, hat sie gebildet. ' * Blnn'tschli. sie bestimmte, wollte sie tun, gleichviel, ob es ihr schwer oder leicht erschien. Ihre Mutter beobachtete sie voll heimlicher Sorge, aber fi« sprach nicht mehr «tt ihr über Wevdheim. Sie merkte nm zu gut, daß Gabriele mit einem Einschlusse rang, «nd ließ sie unbehelligt. Au» tausend Kltinigkeilen fühlte aber Gabriele die treusorgrude Mutterliebe heraus, und da» gab »hr «i« Gefühl der Rührung. Gabriele saß an ihrem Stickrahmen, sl» es draußen klingelte. Die Auswärleri« brachte Frau von Goßeag eine Karle herein. Ker Herr möchte die Damen sprechen. ES war Wendheim. Gabriele zuckle doch zusammen, «IS er ein- trat, und dunkle Glut übergoß ihr Gesicht. Vieler Mann wußte um ihre Liebe, die sie sonst vor allen Menschen, selbst vor ihrer Mutter verborge« hielt. DaS machte sie ver legen. Und »a» sür «in« Antwort würde er ihr bringen? Scheu sah sie zu ihm hinüber, al» er sich über Frau von Gotzegg? Ha«d neigte «nd mit ruhig«« Stimme bat, iE ««< Unterredung unter vier Augen «it Gabrist« zu gestatten. Die alle Dame enliernt« sich «it einem sorgenden Blick i» da- Gesicht der Tochier. Nun Ware« die beiden Menschen allein. Gabriele iah ängstlich forschend zu ihm auf. Er war bleich und sah sehr «rnst auS, sonst ließ sich nicht- au» seinem Gesicht Ich«». Nur Ar Auge« blickt»« «ülig in ihr leidvolles, jung«- Gesicht. c (Forkseduna solaO
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