Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 19.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191806193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180619
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-19
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 19.06.1918
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vie Sickerung Belgiens. Bereits die erste, regelmäßig in Frankreich erscheinende Zeitung, die .Gazette d« France', die der Kardinal und allgewaltige Staatsminifter Richelieu im Jahre 1631 gründete, verfolgte ausschließlich den Zweck, Stimmung für die Er- oberungsplän« der Regierung zu machen. Die Wirksamkeit dieser Propaganda ist ganz unge heuer gewesen, Henn schon 1633 stand in Frank reich die Ansicht fest, daß die Grenz« deS Landes nach Osten und Nordosten am linken Nhein- ufer zu verlaufen habe. Demgemäß wurde unter L«Lwig UV. in der französisches Nation allgemein in Wort und Schrift das Recht auf die Gebiete des heutigen Belgiens betont. Allein die Versuche de» Sonnenkönigs und 'einer beiden Nachfolger, Ludwigs XV. und Ludwigs XVI , neben deutschen Landen auch Belgien an Frankreich zu bringen» schlngeu fehl. Zur Zeit der französischen Revolution er tönte in Frankreich von neuem der Ruf nach Belgien. Im Jahre 1792 .bestimmte" die vor läufige, ausiührende Negierung den Rhein als Nord- und Nordostgrenze der Republik! Mit größerer Ehrlichkeit, als sie die heutigen Macht haber in Paris auSzeichn-I, erklärte Merlin de Douai »smenS des Wohlfahrtsausschusses im Parlament, „die Belgier und Lütticher sollen nur in dem Sinne frei und unabhängig sein, daß sie — Franzosen find. Teils durch Er oberungen. teils durch Lerträge müßten die jenigen Gebiete zu Frankreich kommen, deren Besitz ihm sutdünk«, selbst ohne ihre Bewohner zu kennen w Diese Grundsätze des Direktoriums machten fich auch das Konsulat «ud das erste Kaiserreich zu eigen. Es gelang sogar den .Franzose« für kurze Zeit (1801—1815) in Flandern zu herrschen, wo sie ibr .Kulturwerk" -alsbald mit militärischen Aushebungen be gannen I Der Wiener Kongreß bracht« Belgien an Holland. Jetzt wurd» von Paris cmS gegen die Niederlande «ins eifrige Propaganda ge trieben. Aber der Engländer verdarb wieder keinmal seinem heutigen Bundesgenossen die Suppe. ES kam am 4. Oktober 1830 zur Gründung deS Königreichs Belgien. Keineswegs aber ließ fich nun Frankreich darin stören, das salS neutral erklärte Land weiter a!S ei« französisches zu betrachten, «S möglichst franzö sischen Interessen zugänglich z» machen, vor alle« 'seine Press« in die Hände von Französlinge« zu bringen. Der belgische ErobrrungSgedanke wurde im französischen Volke eifrig weiter genährt. Mit unverhüllter Offenheit erklärte Adolphe ThierS -in der Kammer: .Ja, meine Herren, wer ist unter Ihnen, der nicht wünscht, daß unS Belgien wieder gehöre? Wir alle wünschen eS, und !wft sind überzevgt, daß eS dazu kommen wird." 'Und der Historiker Thöophile Lavallöe schrieb: .Die Neutralität Belgiens ist ein Hirngespinst. EL ist der unvermtid- sliche Kriegsschauplatz für französische Ein- -fälle." (Talleyrand versuchte 1831 Preußen ftür den Pla« einer Teilung Belgiens z« ge winnen!) Napoleon III. endlich scheute fich nicht, Preußen 1866 einen Vertrag anzudieten, mach dem eS Frankreich Waffenhilfe leisten -sollte, wen« dieser fich gezwungen sähe, in Belgien einzumarschieren! Nur Preußen hat es Belgien zu danken, wenn eS damals nicht von seinem lcmdhungrigen Nachbar verschluckt -wurde. Auch nach dem Sturz Napoleons 21. hat Las Bestrebe« in Frankreich nicht nachgelassen, Belgien an sich zu reißen. Man beschränkte sich darauf, dies zunächst .moralisch" zu tun. Die friedliche Eroberung Belgien-, gestützt durch allerhand Vereinigungen .kultureller" und „wirl- schastlicher" Art, nicht zu« mindesten durch statt liche französische Geheimfonds, gelang der dritten Republik in einer die französisch« Regierung durchaus befriedigende« Weise. Beim Aus bruch des Weltkrieges glaubte Franlieich sich am Ziel seiner Wünsche. Die Unterstützung durch di« Belgier galt ihm sicher, uud darauf baute auch der Generalstab in Paris seinen Offensivplan auf. Man erwartete den Anschluß Ler Belgier schon beim beabsichtigten Durch marsch durch deren Land. Die politische An gliederung ab« nach der vollständigen Nieder- Die EelckWitter. äs AM«« im« H. Courth»-Mahler. Es erfaßt« Gabriele wie ein Rausch. Sie wollte umkehren,, wollte sich an ihn klammer» und ihm sage»: Behalte mich — mach mit mir, was d» willst — mir laß «ich bei dir bleiben. Da erhob er sehnend die Arme, »lk wisse er, was ihre» fliehenden Fuß aufgehalte«. Da» gab ihr di« Macht über sich selbst zurück. ,T«'L nicht, — bring das Opfer ganz, damit «s keine« Weg «ehr gibt, der dich zu ihm führt. Du reißt ihn sonst mit hinab in» Verderben - und zerstörst sein geliebter Leden." So sprach sie zu sich selbst. Weinend winkt« sie noch einmal «,t Ler Hand, — er gab de« Gruß zurück. Da floh sie davon sie floh vor sich selbst. In unbeschreibliche«. Zustande kaw Se nach Hause. Ihre Mutter sah besorgt in d'ie fieber haft glänzenden Augen und drang d-ry»i, daß Gabriele zu B«tt ging. Sie öffnete ihr die Kleider, zog ihr Schuhe und Strümpfs auS Md rieb die ftosterstarrte« klein«« Füße warm. Dann legte sie ihr eine Kompress« auf di» heiße Stirn und streichelte immer wieder die blaffe« WaM«. Walter und Frieda verhielte« fich Mäuschen- ' still. ES war so eigen, so sonderbar, daß Gabi krank sein sollte. Sie konnten es nicht fassen. Urrd Gabriel« ließ alle» stumpf über fich er- - «ehe». Di« Stunde, die hinter ihr lag, war - ihr so furchtbar schwer geworden, daß sie meiste, l»ichts im Leben könnte sie härter treffen. ^rge Deutschlands. Allerdings war inan sich wohl bewußt, daß England als Preis für dir Mithilfe beim Raubzug die flandrische Küste überlassen werden müßte. Der notwendige, schnelle Einmarsch der deutschen Truppe« in Belgien vereitelte nun nicht nur Len französischen Kriegsplan gegen uns, sondern auch den Plan der Eroberung Belgiens. Wieder einmal ist den Franzosen der seit Jahrhunderte« erhoffte und vorbereitete Raub des belgischen Landes entgangen, und Deutsch land ist eS, da» Belgien den zufaffenden Händen der sumMschen Imperialisten entrissen hat. Deutschland mutz aber auch vor späteren neuen Überfällen aus Belgien heraus bewahrt bleiben, und Belgien darf als unabhängiger Staat nicht wieder zu einem Werkzeug Frankreichs und Englands herabfinken. Sind diese Garantien gegeben, dann wird Belgien einer neuen besseren und sicheren Zukunft entgegensetzen. Briefe aus dem Reichstag. (Orig.-Ber.) —tz. Berlin, 11, Juni. Lon den kleinen Anfragen, die zn Beginn der Sitzung behandelt wurden, bezog sich eine auf einen Fall von Lynchjustiz im Staate Illinois in Nordamerika, wo rin geborener Deutscher gehängt wurde, nur weil er deutsch freundlicher Gesinnung verdächtig war. Der Vertreter des Auswärtigen Amts teilte mit, daß die RcichSregierung durch Vermittlung des schweizerischen Gesandten in Washington energische Vorstellungen erhoben habe. Mit der zweite« Anirage kam man schon auf das Gebiet deS Heerese 1 ats, mit dessen Beratung dann der Reichstag beginnen sollte. Der Ab geordnete Dr. Müller- Meiningen führte Beschwerde über die neu« in d«r Armee ein geführte Tabakmischung, die zum großen Teil aus Buchenlaub bestehe, aber von dem Fabrikanten, obwohl ihn daS Laub nur 10 Mark pro Zentner koste, mit 500 Mark pro Zrntner verkauft werde. General v. Oven vo« Kriegs- «inisterium begründete die Verwendung diese» BuchenlaubtabalS, von de« eine ganze Reihe von Päckchen und Proben auf dem Tisch deS HauseS medergeleat war, mit dem Mangel an wirklichem Tabak. Die Mischung sei aber inzwischen zurückgezogen worden; man werde wohl aber darauf zurückkommen müssen, da der Soldat im«er noch lieber schlechten Tabak rauche als gar keinen. Stürmischen Widerspruch fand der General, als er den Preis damit begründete, daß darin auch die Steuer — Steuer auf Buchenlaub! — enthalten sei. — Die Aussprache über den Militaretat leitete der Kriegsminister mit riner Schilderung der Kritgslage ein, die erfreulich zuversichtlich klingen konnte und namentlich m aller Form «och einmal die völlige Vernichtung und Aus schaltung der Fochschen Reservearmee feststellte. Daneben begründete der Minister die Militär- gesetzt, deren Beratung mit der des Etats ver bunden ist: die Novelle, die eine Milderung der Militärstrafen für Achlungsverletzung vor versammelter Mannschaft, Ungehorsam und Auf forderung zum Ungehorsam usw. vorsieht, die zweite Novelle, die die Heranziehung von HeereK- fähigen (Zuchthäuslern usw-) zu« militärischen Arbeitsdienst ermöglichen will und die dritte Vorlage, die die Überführung ausgebildeter junger Maunschasten deS Landsturmes 1. Auf gebot» bei der Demobilmachung nicht zum Land sturm, sondern zum Beurlaubtenstand bringt. Die Redner aus dem Hause brachten eine selbst für das vierte Kriegsfahr und für die da durch bedingte allgemeine Nervosität noch immer überraschend große Zahl van Klagen und Be schwerden vor über Mißstände an der Front wie in der Heimat. Namentlich war es der Zentrumtredner, der badische Abg. Wirth, der einen auffällig scharfen Ton anfchlug. Nicht minder lebhafte Klagen hatte der Sozialdemokrat Schöpfli«. Er verlangte bessere Entlohnung der Munitionsarbeiter, Abstellung de» Mißbrauchs, daß Offiziers- burschen zum LebensmtttettranSport von der Front in die Heimat benutzt würden, Abschaffung der Mißstände bei der Lazarettverpflegung. A« nächsten Morgen aber stand sie auf,' trotz aller Bitte» der Mutter. Ihre gesunde Jngendkraft bäum!« sich auf gegen da» Fieber, das sie hatte befallen wollen. Sie wpllte nicht krank fein, weil sie wußte, die Mutter war zu schwach, um sie zu pflegen »nd den Haushalt zu besorgen. Und es ging. Die Wendbeimsch» Fabrik lag vor der Stadt am Flusse. DaS große, im Viereck gebaute HauS umschloß em stattlicher Hof, der meist mit Kiste« und Ballen bedeckt war. Die ein« Seite deS HofeS war mit einem GlaSdach überdeckt, damit bei Reg«nwett«r die Waren geschützt lagen. Rea«» Treiben herrscht« hier von früh bi» spät. Da» Klapper« der Webstühl« drang heraus aus den hohen, luftigen Räumen, und das Schnurren und Sause» der Maschinen verursachte viel Lär«. Deshalb waren wohl die Kontors nach dem Fluss« hinaus verlegt worden. Hier hatte auch Herbert Wendheim fein Privatkontor in der ersten Etage. Von de« mächtigen Schreibtische ans, der «n einem der breiten Fenster stand, halt« der Fabrikherr eine wette Aussicht über Felder und Mesen. Da, wo der breite Fluß rin Knie bildete, war diese Aussicht durch ein Stück Buchenwald begrenzt. Hinter diesem Buchenwald« lag Wendheims Wohnung, eine hübsche, zweistöckige Billa, inmitten eines großen, parlähnlichrn Gartens. Seme« Hauswesen stand eine alte Dame vor. Diese hatte den innigen Wunsch, ihr Herr möge sich verheiraten; den» sie fühlte, daß ihre Kräfte nicht mehr Der BoMparteller HaaS begrüßte die be kannte Milderung der Militärstrafen, hatte aber gegen di« Heranziehung der Zuchthäusler zum militärischen Arbeitsdienst Bedenken. Unter offizieren und Mannschaften sei jede literarische, auch wissenschaftliche Veröffentlichung ohne Ge- «ehmigung des Vorgesetzten verboten worden, statt daß man froh gewesen sei, solche Leute überhaupt noch zu haben. Daneben brachte der Vorksparteiliche Redner den Fall eines Ms- schmengewebrfchützeu zur Sprache, der nur, weil er das .Berliner Tageblatt' gelesen habe, zur Infanterie versetzt und dort gefallen sei und von dem di« Familie nun glaube, er sei in den Tod getrieben worden. Im weiteren ironisierte der Redner die .Sparsamkeit" der Heeresverwaltung, die »mit Rücksicht auf dir Finanzlage" den Soldaten nicht tinmal Hosen träger lirsere. Schließlich kritisierte Haas, wie es auch schon die Vorredner getan hatten, aufS Heftigste das Institut der „Aufklärungsoffiziere", die sogar draußen gegen das gleiche Wahlrecht hetzten, das doch der König versprochen habe. Dann vertagte sich das Haus. Die Kampfe in OftafriLa. Unsere Helden in Ostafrika unter der ruhm volle« Lettowschen Führung haben sich offenbar wieder einmal mit Erfolg der englischen Um klammerung entziehen könne«. Sie sollten bt- rsttS zu Anfang Mai endgültig erledigt werden, da sie nach englische» Behauptungen hoffnungs los eingekreist waren, und es nur noch gatt, die letzten Folgerungen au» dem durchgeführien Umzing-lungsplane zu ziehen. Die englttchen Erwartung»» erwiesen sich aber wieder einmal al» voreilig. Der Bericht deS General Deventer über di« Operationen bis zum Dezember 1S17 be deutet ein hohe» NuhmeSlied auf unsere Schutz- truppe, ein NuhmeSlied, daß Deventer wider Wille« und zu seinem Mißvergnügen anstimmen muß. In ztvei Punkten besonders tritt hervor, wie ehrenvoll dieser Bericht sür unsere so aus dauernd unter geschickter Führung kämpfende Truppe wirkt. Einmal darin, daß Deventer be tonen muß, es sei keineswegs auf eine so schnelle Erledigung des deutschen Widerstandes zu rechnen, wie die englische Press» da» nach dem Verlassen Deutsch-Ost-Asrikas seitens unserer Schutztruppe für selbstverständlich hielt. Er sagte, eS stände ein gleich ernster Kampf wie bisher bevor, wenn auch in kleinerem Maßstabe. Darüber war er sich also schon im Dezember 1917 klar. Wetter hat er der Moral der deutschen Truppen ein ehrenvolles Zeugnis ausgestellt, indem er die Tapferkeit und Ausdauer seiner Truppen unter strich mit dem Hinweise darauf, daß die Moral der deutschen Truppen niemals auch nur im geringsten wankte. Wenn wir hinzufügen, daß das Stärkeverhältnis der deutschen Truppe» zu den seindlichen daS von 1 zu 16 ist, so kann man aus dieser rein ziffernmäßigen Niesenkber- legenheit des mit allen Hilss«itteln der In dustrie unterstützten Gegners ersehen, wie hoch die Leistungex der kleintn Schar unter der Führung des Generals v. Lettow-Vorbeck zu bewerten sind, die seit Jahren von der tat kräftigen Unterstützung durch das Vaterland ab geschnitten und ganz auf sich selbst gestellt ist. Aus den Kümpfen sei noch auf eine Episode hingewiesen, die deutlich bezeugt, welch ein Geist in der gesamte« Truppe steckt. Eins kleine Schar von 600 eingeborenen deutsche» Soldaten mit 50 deutschen Führern, die zunächst, unter der Führung des Hauptmanns WintgenS, später des Oberleutnants v. Norman stand, band durch ihren Vorstoß gegen Rodesia ganz bedeutende englische Streitkräfte. Als sie sich dann auf Taborah zu in Marsch setzte, «rußten auch Belgier gegen sie mobil gemacht werden. Es waren das belgische Kolonialtrnppen, die sich im Mai 1917 bereits auf dem Marsche befände«, um zur flandrischen Front geschafft zu werden. Der Vormarsch der Kolonne Wintgens zwang sie zurück. Auch neue indische Truppe« mußten gegen di«se Streitmacht herangezogen werden. Die kleine Schar hat durch ihr wackere» Ver hallen säst den ganzen Sommer 1917 hindurch ein umsassende» konzentrisches Vorgehen gegen die Hauptmacht unmöglich gemacht. Ss wurde ausreichen wollten zur Führung des große» Haushattes. Eie ahnte nicht, daß Wendheim im Begriff war, diesen Wunsch zu erfüllen. Der juug« Fabrikh^r pflegt« den Weg «ach d«r Fabrik zu Pferd« -«rückzulegen. W«« war «r in sein Privatkontor «ingetreten, al» ihm die Post gebracht wmde, die nicht an di« Firma, sondern an ihn persönlich adressiert war. Während «r die Handschuh« auSzog, blickt« er darauf nieder und dann griff er schnell nach «ine« schmalen Kuvert, da» weibliche Schrift züge trug. Seine Hand zittert« «in wenig, als er den Brief öffnet«. Er ahnte, daß diese» Schreiben von Gabriele Goßegg kam. Brachte e» ihm da» heiß ersehnt» Glück odsr «in, Ablehnung seine» Anträge» ? Er halt« di« Tag« in Furcht «nd Hoffen verbracht. Der Zustand de» Zweifeln» schien ih« fast unerträglicher al» die schlimmst« Ge wißheit. Und als er nun die Gewißheit i« den Händen hielt, zögerte er doch, den Brief zu lesen. Sein Blick umfaßte den Raum, in dem er den größte« Teil des Tage» verbrachte. Di» eine große Wand nahm ein mächtiges Bücher regal ein. Darauf standen, sauber geordnet, unzählige Fachwerke und kunstgewerbliche Zeit schriften. Wendlands Blick flog diese Bücherreihen entlang, über die gediegene, vornehme Aus stattung des Raumes und dann zum Fenster hinaus über den Fluß. Endlich überwand er die mutlose Dersonnen- heit und begann den Brief zu lesen. Ihn rührige Tätigkeit «kn« ganz wesentlich« Ent« lastung sür die Hauptmacht unserer Schutztruppt. polttilcks Auncikbau. > Deutschland. "Nach langer leidenschaftlicher AuSipraA wmde bei der Weiterberatung der Wahlreform impreußischenNbgeordnetenhaus? der Kompromitzantrag Lohmann ange« nommen, wonach jeder 50 jährige und jeder längere Zeit in staatlichen oder privaten M« triebe» Diensttuende in gehobener Stellung eine Zufatzsttmme erhält. *J« HauptauSschuß deS Reich?' tages wurde der Abg. Ebert (Soz.) zu« Vorsitzenden, Mg. Stresemann (v-rfl.) zu« Stellvertretenden Dor fitzenden gewählt. Bv der weitere« Beratung der ReichSstempelgesetze» kam e» zu einer lebhaften Aussprache über einen Antrag betr. die Bestenenmg aus Fid?>' kommissen, der abgelehnt wurde. * Im ErnährrmgSauSschnß deS Reichstage? erklärte UnterstaatSiekretär Dr. Müller zur Lage der Landwirtschaft, daß die Sckftvierigkeite" mit der Länge des Kriege» ««lürsich gewachst" seien. Über die zweckmäßige Förderung der land' wirtschaftlichen Erzeugung herrschen Meinung?' Verschiedenheiten, so da» eS für da» Krieg»' eroährungkamt schwierig ist, da» Nichtig» t" treffen. Die Beurlaubung der landwirtschaftlich!" Arbeiter wird besonder» im Auge behacken un" die Wünsch« de» Ausschusses werden de« KriegSamt befürwortet mitgeterlt werden. M di« ausreichende Versorgung der Bev-lkeru"? mit Fett muß alle» geschehen, damit die Fw' Produktion sich «höht. Daz» gehört auch der Olfruchtauban. "Im Unterhaus- lenkte ein Mitglied die Aufmerksamkeit der Negierung auf da» bekannt? Ersuche« deS russischen Revolutionärs Burzew, daß die B«Lii»d«1en Rußland Hilf? schicken sollten. Er fragte, ob die Verbündet?" «nlschloffe» seien, Rußland militärisch zu unter' stützen und ob man dieserhalb zu einem gemein same« Vorgehen entschlossen sei. Lord C??" antwortet«, daß die britische Regierung 6" wiederholten Malen den Wunsch auSgedrü"' habe, Rußland in seiner gegenwärtigen schwierig?" Lage zu unterstützen und daß die britische R?' gieru«g zrrrzrit mit den Negierungen dar Enten ? diese Angelegenheit berate. * Wie Londoner Blätter berichten, haben i" ganz Irland die Frauen da» GelöM unterzeichnet, sich der Dienstpflicht f" widersetzsn. In Dublin ging et dabei vöW ruhig zu. Di« Frauen verpflichtete« sich, kei"? Arbeite« von Männern zu verrichte«, die «?' waltjam i« die Armee eingereiht würde«. Ruhland. *Nm die Gegenrevolution wirksam zu b?' kämpfen und den Bestand der Republik t" sichern, schlug Trotzki dem Kongreß b?' Kriegsksmsnssare die Durchführung der Wehr' Pflicht vom 18. bis zum 50. Jahre z" Bildung einer Roten Armee vor. — H?^ Trotzki hat also «ingesehen, daß ohne diszip"' nierte Wehrmacht der Staat — wie immer ck auch geartet sei — ein Unding ist. Amerika. « * Nach einer ,Times'-M»ldung auS Wall»"?' .ton erklärie der stellvertretende MarineieklM Frankli« Roosevelt, daß die amerikanische Flotte"' leitung bereit» Ende Mai alle Schiffe v" Küsten batterien benachrichtigt habe, daß wa"?' fcheinlich feindliche U-Doote an dck Küsten des Atlantischen Ozean» erscheinen würde" E» handele sich um mindestens zwei U-Dooj? Die Tauchboote vernichteten die meisten SM- die sie angriffen, durch Artillerieseuer und Bomb?"' "Der frühere Präsident Tast trat in ei"^ Rede in Newark (Delaware) dafür ein, daß d' Ver. Staate» i« Rußland eine neue ö liche Fro»t schaffen sollen. Er mein!?' Amerika könnt« »nd müßte «ehr Geld, Munib?" und Mannschaften lisfern al» irgend «in ander?' Land, um die Well vom Ungeheuer deS P??^ ßischen Militarismus zu besreftn. „ > HIH „Sehr geehrter Hrrr Wendheim! Ich will Sie nicht länger i« Zweifel lasst» über meine Antwort ans Ihren ehrenvolle» An' trag. Ich bitte Gi« zuvor herzlichst, «ft »iE zu zürne», daß ich sie Ihne» »icht sofort P?" sönlich gab. Ich hätte Ihnen gleich dal' selb« st»ge» könne» wie heut« — aber ?? wurde mir zu schwer, au»i«spr»ch«n, »L ich Ihne» schreibe« will. Um Sie MT länger im unklare» zu lassen: I«, — ich Ihre Frau werd««, wenn Si« mich noch hobt" wollen, nachdem ich Ihnen ein GtständniS macht hab«. Ich hab« ein«» ander« geliebt 7" n«i« — ganz «hrlich — ich Nebe ihn «och. Verhältnisse gestatte« mir »icht, dksem anzugehören, obwohl auch er «ich liebt. M Haven uns getrennt — ans immer, E ehe Eie mich zur Frau begehrt««. E» k«in« Möglichkeit, di» «nt «ise Verbind»^ schafft» könnte. Damit ist e» zu E«v« alle Zeit. , Daß ich mit dieser Sieb, im Herzen Ihr« Frau werde» will, wird Gi« beftewdi'' Aber da ich an eigen«» Glück «icht mehr den!?" darf, will ich versuchen, «S anderen zu schaff?"' Vielleicht bringt «ir da» Befriedigung. W?"" Ihnen etwa» daran siegt, in mir eine LM"' gesährtin zu finde», di« sich redlich Möhr g?b?f will, Ihr« Zufriedenheit zu erwerben, so ich mein Geschick vertrauensvoll in Ihrs legen. Aber Sie werden nun nicht mehr wol?"' «icht wahr? Geir« Gi« v»rfich»rt, es tut sehr weh, Ihnen Leid ,«fügen zu müssen, aber ich kann nichts dafür. Unehrlich weDe ' nicht gcLeu Si» sein, dat.svär» schlecht von 'N Richa siarb in fc Drau »nd Nove bekannt n Verfi Tie im N bohrte Er Die Quel Druck vo schon seit nssl dem Dieser Ze ringelrmsi decke ang Gros Kölner < inLsSgesel «rdemsich Der H<m, ^schäft. Posten V Magen. Waggon Durch d Waren e der Hund Falle wr m den Manuela! berlnste u bie Lebe» bndorvsu "Hem ein fH btt Ai - sich'» r dn Mch! AttSha! Kkichkvo - De« Schwei M Lest » vild «lecke vc rheimschei ru Köln >n einem dtMscha Sch« dacht deS Hickner Hürdler k Kaufman vchmugg «lle drei Karde b« , Eine Mdeiwck eine Eta ffüdft». bem Ge dnficheru Rach eu KahlSver r«gen 1 Uv» rrsc flitzte be den preu Men Mdignr 57 Milli T,z Ne M einig, !"h erfre A nüch Dichters M dem E De» 3n zahl inder j Mt, ar putsche «brache °?r Der W, auf de flinke! !em«m steten, iehörft Uni und er armen Tewsß! Ular ih Mck! . Mr saun« ost, Minde sich d,t! ein tief K» -"«de« Und ah , Hat O« L Und I ^eln i!"be s "n To in lasft
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)