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Ottendorfer Zeitung : 31.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191805310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180531
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-31
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 31.05.1918
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der« u« daß an- ölln auch >e. Die sucht, in gen dieser ng eine! fraun- Sie bringt IrcchtS in :s HauS- stückes in boden- «rechtigte, und ver eine Zn- -eachtens- durch die n Braun- mngSvor- ft iernge- rdnungS- . werden. n Ge- polnisch« tretern in ; besitze endwelch« n bereits rin ihrer vor drei Kenntnis s sie in sicher Be- nerläßlich -hielt die upationS- lnng der n. Das! geschehen Zivil- r nord- !t, daS -reich des »transport schon vor deutschen -er treffen, ets schon r in der men und seration?' rung anö des Au?' die Mehr- weiteren i ermeffen. iür einen tzt, ist in Komitee" ilee, dein ken iowie it schnell ächst von Sowjet' inen. In -g sprach den Krieg daß die u Wieder- Aus olle» en durch' die bl inde. schePartei sür den raine an i. Wohl ren Nach artei vel' rn Reichs» ch, Gab-' st, komme >ätte dich n Paleiot küßte die genug?' en dabei r Mutter ch. rnd schick chen eitel iv ich mir lten. vor" ach. Kind e Wonne Mutierst, machen? wm pocle buch e'N, ig Mark- dich." ark wieL« r sich. , ie dafür, n, Kind?' ins Ti!l>^ , die sind )eüe. 6» unä bstianä. ljslsici^ok S 5'^' /L->zpS/? V Von uncl ^ern ist den Polizeibeamien für derartige Zwecke nicht gestattet, Eine Bcichlagnadme auSaclicstrter Pakete oder die AuskunlteneMmg darüber ist nur aus straf- oder kriegsgerichtliche Anordnung oder auf Beifügung der StaaisanwalOckakt znlänjg." l_ 1 Eine Note an Rußland. Wie Verlautet, hat daS deutsche Aus - bärtige Amt am 19. d. MiS. dem Berliner ^vreler der russischen Regierung, Herrn Joffe, ein« Erklärung des Vorsitzenden der vereinigten Landekrütr Estlands und Livlands Lber- ch-t, in dein die förmliche Loslösung Hitler Provinzen von Rußland vollzogen dich. Die Note weist darauf hin. daß bereits am B. Januar d. I. die Bevollmächtigten der Liv- ^dischen und Eslländischen RMer- und Land- Wen dem russischen Gesandten in Stockholm Mitteilung übergeben hätten, in der die Selbständigkeit dieser ehemaligen russischen Pro- ^uzin erklärt wird. Sie hätten dabei nicht nur E doller Übereinstimmung mit den Wünschen der «tvSlkerung, sowie Kundgebungen zahlreicher Werschaflen und Organisationen beider Pro tzen gehandelt, sondern stützten sich auch auf ^nen Beschluß von auf breiter demokratischer Grundlage gewählten Vertretern deL estnischen Wer, die gleichfalls für eine Abtrennung der don den Esten bewohnten Gebiete Livlands und Hlonds gestimmt hätten. .Gegenwärtig hätten diese Erklärungen eine Eitere Bestätigung durch die im März d. Js. KWen Beschlüsse der aus allen Bevöl kerungs- Mppen ohne Unterschied 'der Nationalität zn- lMmengesetzten Landesversammlungen Mähren. Mele hätten sür Estland und Livland die voll- Wdjge staatsrechtliche Loslö'ung von Rußland Mloffen, gemäß Dekret des am 8. November M von der russischen Negierung proklamierten delbstbestimmungsrechts der Völker. »Die Bevölkerung Livlands und Estlands/ " schließt die Herrn Joffe übergebene Note, -hat somit durch die Erklärung ihrer Vertreter den dem Recht, ihr Schicksal srei zu bestimmen, gebrauch gemacht, und die Loslösung von Ruß- M vollzogen, wovon sie die russische Regierung '»Kenntnis zu setzen die Ehre hat." . Mit diesem in aller Form vollzogenen Los- Mngsakt der beiden Provinzen sowie des Ge ntes von Petschory (Polnisch-Livland) tritt die Entwicklung der staatsrechtlichen Lage der basti- MN Lande in eine neue Phase, die ihnen als ünein selbständigen und unabhängigen Staats- »ebilde nunmehr die erwünschte Möglichkeit nietet, die Regelung ihrer Geschicke endlich in ^eigene Hand zu nehmen. Mllon. Wie er wirklich ist. Ruk Grund eines JournatistenempfangeS, den Wilson kürzlich im Weißen Hause zu Washington veranstaltete, gibt der Mitarbeiter der ,Daily Mail', W. Beach Thomas, eine per sönliche Charakteristik des Präsidenten der Ber einigten Siaalen. „Ich haue in letzter Zeit mehrfach Gelegen heit, den Präsidenten Wilson zu sehen und zu hören. Erst kürzlich war ich währens der großen öffentlichen Rede, die er an die Adresse des amerikanischen Volkes richtete, anwesend. Hierbei I 5 .-LL° I l b L " I K 0 brunst heimgesuchi worden; fast der ganze Ort mit Schule und Gemeindehaus ist eingeäichert. tritt» Kronen für ein Paar Schuhe. Die Budapester Schuhwarenhändler haben gegen die vom ungarischen Handelsministerium ver fügte Festsetzung von Höchstpreisen sür Schuh waren einen Demonsttalwnsstreik veranstaltet und einen ganzen Tag über ihre Geschälte ge schloffen gehasten. Handelsminister Szerenyi erklärt nun, daß er unnachsichtlich dem Wucher entgegentrelen — es wurden für ein Paar gewöhnliche Schuhe Preise bis zu 500 Kronen verlangt — und den Verfügungen der Regierung nicht nur bezüglich der Schuhwaren, sondern auch aller übrigen Bekleidungs- und sonstigen Gebrauchsartikel mit allen zu Gebote stehenden Mitteln Geltung verschaffen werde. v k hl 0 ^ivlanör nnd Estlands Loslösnna. i nnbeichrejhl.ch. Ruch da? Dorf Koziebrody bei ' i Wlozlawek m von einer verheerenden Feuers- 0 -E^vl ll 0^^/ 2- Eine Sliftnnl) des Fürsten von Waldeck. Mst Friedrich von Waldeck stistele zu der ihm »Mßlich seines L5 jährigen Regierungsjubiläums gebrachten Jubelgabe von 108 000 Mark aus 'Wnem Vermögen weitere 100 000 Mark sür 'wegSwohljahrtSzwecke. Neue Postämter in Livland und Est- '»»d. In Livland und Estland sind weitere Postämter in Baltischport, Haplal, Lemsal, llltva. Pernau, Weißenstein (Estland), Werro Wesenberg (Estland) eingerichtet worden, «:r den privaten Post- und Telegraphenverlehr ,er Bevölkerung mit Deutschland und dem Generalgouvernement Warschau sowie den pri- Men Postverkehr mit Österreich, Ungarn und °°snien-Herzogewina vermitteln. ,. Nohseideschmaggek. Ein Waggon Roh- "de, der alS Weingut deklariert war, wurde einer kleinen Station bei Bentheim be- ^iagnahmt. Es handelt sich um Schmuggel te von bedeutendem Wert. Im Zusammen- mst der Beschlagnahme wurden ein Semler und ein Agent aus Leipzig ver- Wet. Drei Kinder ertrunken. Beim Spielen einem kleinen von Flößen umgrenzten Wasser Ay Fabrikgebäude der chemischen Fabriken Mer ter Meer, Abteilung Creseld, ertranken "'i Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren. Eine galizische Stadt durch Feuer 'krstöri. Tas in Brzezany (Galizien) aus- Mochene Feuer vernichtete über hundert Wohn- s^itr. Da die Stadl schon durch den.Krieg ark gelitten hat, ist die Not und das Elend Ein schweres Eisenbahnunglück hat sich auf dem Bahnhof von Raphöte-Ies-Ailes in Frankreich ereignet. Ein Eisenbahnzug, an- gesüllt mit beurlaubten Soldaten aus Paris, stieß mit einem Güterzug zusammen, mit einer Kraft, daß sieben Personenwagen des Militär zuges vollständig ineinandergeschoben wurden. Es sollen über 80 Tote und 52 Verwundete sestgestellt worden sein. 70 Wohnhäuser eingeäschert. Groß feuer vernichtete drei Viertel des Fleckens Kolbiel im Gouvernement Warschau. Siebzig Wohnhäuser und viele Schuppen wurden ein geäschert. Drei Kinder haben den Tod in den Flammen gesunden, 1600 Personen sind obdachlos. Stockholm—Petersburg. Die seit Kriegs beginn unterbrochene Dampierverbindung Stock holm-Petersburg wurde wieder ausgenommen. Canclet unä Verkekr. DaS PostpakctgeheimniS muff gewahrt bleiben. Daß der der Pou ebenso wie dar Brief geheimnis auch das PaketgeheimniS gewahrt btciden muß — ein Offenbarungszwang wie bei Gütersen dungen der Eisenbahn besteht bei Posipateten nicht —, wird durch fotzenden neuen Erlaß der Post- verwattung betont: „Polizeibeamten oder Gendarmen darf weder die Besichtigung noch die Öffnung oder Durchsuchung von aufgetieserten Paketen in den Dienst, äumen oder auf den Bahnsteigen gestattet werden; auch ist Anträgen aus Auskunsterteiiung nicht stattzugebcn. Der Zutritt zu den Diensträumeu machte er mir eigentlich keinen io bedeutenden Eindruck, wie ich erwartet hatte. Er sprach nicht srei, sondern er las aus dem Mariulkripl vor, wobei er Blatt sür Blatt langsam und vorsichtig umwandle. Ec interessierte mich dabei nur als eine Art kalter, in jeder Einzelheit logischer Maschine, und äußerlich glich er einer Statue. Der wirkliche Wilson aber, den ich jetzt persönlich kennen lernte, ist ganz anders. Schon rein äußerlich iällt in der Nähe auf, daß die Pholographien meist ein falsches Bild von ihm geben, er hat durchaus nicht das lange Gesicht, wie man es gewöhnlich in den Zeit schriften sieht. Außerdem ist er in Wirklichkeit durchaus nicht statuenhaft, er lacht wie ein Mann, der das Lachen wirklich liebt. Als er im kleinen Kreise mit uns sprach, vollsührte er mit Händen und Armen lebhafte, manchmal geradezu exzentriiche Bewegungen, um dem, was er aussühren wollte, mehr Nachdruck zu verleihen und es deutlicher zu erllären. Im persön lichen Verkehr kann man auch seststellen, daß seine Vorjahren zum Teil schottisches, zum Teil irbches Blut hallen. Allerdings überwiegt auch da das rein logische, und im längeren Verlaus des Gesprächs, in dem er uns die historiiche Bedeutung der Gegenwart klar zu machen suchte, hatte man manchmal den Eindruck, als ob er aus dem Rahmen eines der alten, an den Wänden hängenden Bildnisse der großen historischen Führer herabgestiegen sei. Aber es muß sestgestellt werden, daß der wirkliche Wiljon durchaus kein kalter, unversöhnlicher Professor, keine logische Sprechmaschine ist, sondern ein durchaus lebendiger Mcwch." VOZkOVEtickaftlicbes. Eine Änderung unseres EruährungS- systems. Ter Abueordneie Dr. Roeiicke (koui.) hat im zuständigen NeichslagsauSichust einen langen Antrag eingedrückt, der mit einer Sackbegründnng in fünf Teilen Änderungen unseres jeoigen E'. näbrungSsystems fordert, die dessen vmiickiigeu Abbau bedeuten würden. Die fünf Teile des tln- tlaaeS laulcn: 1. Das Reich soll nur . . . Mil lionen Tonnen Getreide beschlagnahmen und durch Brotkarten Mr diejenigen Teile der Vcvöstc- rnng damit verfolgen, die mit diesem Quantum täglich mit. . . Gramm Brot bei Streckung des BroteS in der bisher üblichen Form verigrgl werden können. Versorgt wird zunächst dix Bevölkerung mit dem niedrigsten Einkommen. DaS ütnige Brot getreide ist völlig freizuzeben. 2. Für die Kar ts f l - l n ist daS LiekerungSprinzip des Frühjahres 1916 anzuwenden. Der Grundsatz muß sein, daß die Kartoffeln, die durch die LieferungsvertrSge sür daS Ueich ffchergestellt werden, so hock im Preiie stehen, daß der Landwirt das volle pekuniäre Interesse hat, vor allem daS Reich zu beiieicrn. Einen Aus gleich des Preises zur billigeren Abgabe an die nn- bc» ittelte Bevölkerung hat dar Reich in geeigneler Webe kerbeizuindren. Im übrigen bleibt die Kar toffel von jeglicher Bcwirlichaimng frei. 3. Die Mi Ich drei je sind gemäß den heutigen Pro duktionskosten zu erböhen. Die Gemeinden haben Einrichtungen zu treffen, daß die minderbemitttne Bevölkerung die Milch -u ermäßigten Preisen erhäck 4. Die Bewirtichastung des Viehes und FetteS bleibt einstweilen bestehen. 5. Obst, Gemüse, Eier bleiben von jeder Bewirtschaftung lrei. ^errcbtsbMe. Berlin. Von einem „Verein der Schleich Händler" war in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht die Rede, vor dem der Schuhmacher Baalbe wegen verichiedencr Vergehen gegen die ein schlägigen Kriegsvorsckristen anqeklagt war. Unter anderem wurde er beschuldigt, Schuhwaren im Wege des Schleichhandels sär sein Geschält erworben zu haben. Er deraupieic nun, daß er nur von einer „vändlciVereinigung", an die sich alle im BedarsS- salle wcndclen, ein paar Stiefel sür eine Kundin beiorgl habe. Wie der Vorsitzende hierzu bemerkte, hat es mit dieser Händlerverelmgung leine eigene Bewandtnis, denn sie iei, w e sich schon ergeben, lediglich ein „Verein von Schieichhändletn", der in der Nähe des NlexanderplayeS seine Zusammen- lünste habe. Der Angeklagte wurde infolgedessen im Sinne der Anklage veruiteilt, gegen iün mit Rück sicht auf die Sachlage aber nur aus 50 Mark Geld strafe erkannt. Frankfurt a. M. Die hiesige Straikammsr vertändelte gegen fünf Personen, die eine" Wagen Mchi im Werte von 840 Mark nach Höaw a. Main verschoben und dort für mehr a!S 15 000 Mark ver kauft batten. Die Straslammer cikanme aus Ge fängnisstrafe von 3 Monaten dlS zu 2'/- Jahren, ferner auf Geldstrafe bis zu 10 OOS Mark und bei einigen Angellagten auf mehrjährigen Ehrverlust. Königsberg. Wegen EinbruchSdiebstahls wurde in Königsberg ein Schutzmann, der Ledens miitcl- kmten in größerer Menge entwendet hat, zu einem Jahr Gefängnis und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt. Vermischtes. Das Ergebnis einer Inspektion. Ein französischer General erschien kürzlich unerwartet in eineyi Elappenabschnitt, um eine hochnot peinliche Inspektion abzuhalten. Er ließ sich den Befehlshaber, die Unlerbefehlshaber, die Tnippensührer ulw. vorstellen, er beiuchte den Gelchützpark, das Lazarett, er nahm vom Ber- provianüerungswesen Kenntnis, er ließ die Soldaten einen Parademarsch ausiühren und war von morgens bis abends ununterbrochen beschäftigt. Zum Schluß, als er wieder seinen^ Krastwagen zuschriit, faßte er das Ergebnis der Jnlpektwn in die kurze, aber inhaltsschwere Er klärung zusammen: „Der Kaffeesatz in den Töpien sollte irgendwie praktisch verwertet werden!" Goläene Morre. Die Erde ist ein Prüsungs- und Bildungs« ort. eine Stuse zu Höherem und Besserem, man muß hier die Kraft gewinnen, das überirdische zu fassen. Wilh. v. Humboldt. ein besonders lohnender Auftrag. Zwanzig ^ark bekommen wir sür die drei Sachen/ »So viel?" »Ja, es ist eine Erirabestellung. Du weißt, * Direktrice legt mir solche Sachen immer Irlich Eie ist so sehr freundlich gegen mich." »Daß nur kein Mensch etwas davon merkt, bist doch vorsichtig, Kind?" h, Gabrielens Lippen umspielte ein bitteres ^Heln, das gar nicht in das junge Gesicht Unpassen wollte. . -Sei ohne Sorge, Mama. Ich weiß ja, es nicht bekannt werden darf, daß die -s^ester und Mutter des Leutnants von für Geld Stickereien für ein Geschäft sittn. Wenn ich darauf nicht immer Rücksicht , nehmen ^tte, könnte ich «prachstundcn er teil nnv würde mühelos mehr Geld ver- . "Ja. Kind, als Tochter eines Hauptmanns a oiz Schwester eines Leutnants hast du "^'jchlcn zu nehmen." ! ""'-ußcichem würde wan es sonst auch sehr >,Wbar finden, daß Fred Goßegg Champagner» Micks gibt," sagte Gabriele bitter. man von GoßcggS Gesicht nahm einen ge- «i» m Ausdruck an. „Es war doch nur das hülle- l' weil er eine Wette verloren lein eine solche Meter ein- da er weiß, wie schwer es unS wird, nötige Zulage zu geben. Seine ckfliveßer Magda lebt in abhängiger Stellnng »wer boshaften, launischen Dame, um nein Etat wenigstens etwas cnmubelfen, du und ich, wir sitzen tagaus, tagein hinter dem Stickrahmen, und für Walter können wir nicht einmal das Gymnasium erschwingen, trotzdem er sehr begabt und fleißig ist. Auch unser Nest häkchen Friedel muß manches entbehren. Alls zusammen sparen und knausern wir, und er macht solche Streiche. „Aber Gabi, es hat ihm doch selbst so leid getan, und du hast ihm schon Vorwürfe genug gemacht. Glaubst du, ihm ist es leicht, mit dem knappen Zuschuß auszukommen, jung und lebens lustig, wie er ist?" „Nein, das weiß ich. Uns wird e? aber mindestens ebenso schwer. Mit den fünfhundert Mark, die wir für seine leichtsinnigen Streiche susnehmen mußten, hättest du so gut eine kleine Badekur machen können, damit dein böser Katarrh geheilt worden wäre. Dazu hätten wir aber um alles nicht Geld geliehen. Für Freds Leichtsinn mußte es geschehen. Aber nun nichts mehr davon. Muttchen. Mach doch nicht ein so gequältes Gesicht. Ich weiß, daß Fred nun 'mal dein besonderer Liebling ist, weil er unserem verstorbenen Vaier Io sehr gleicht. Ich sollte dich nicht in ihm kränken, er ist nicht recht von mir. Aber manchmal ist es stärker als ich, wenn wir alle wieder und wieder auf ihn Rücksicht nehmen müssen." „Nicht «uf ihn, nur auf seine Stellung." „Ja — ich weiß. Ihm und uns wäre Wohler, wenn er nicht Offizier geworden wäre." „Es geschah auf deines DaterS Wunsch. Er war felbst mit Leib und Seele Soldat, und wenn er nicht so früh gestorben wäre, — auch Walter hätte diese» Derns eraresten müssen. Außerdem war Fred ja bereits Kadett, als dein Vater starb." Gabriele umfaßte die Mutter liebevoll. Sie lehnte ihre frische, junge Wange an die welle der Mutter." „Verzeih, daß ich so garstig war, Mama." Die alte Dame küßte sie, schnell veriöhnt. „Du und garstig, mein Goldkind? Ich weiß daS viel besser. Nur die Sorge um mich und deine anderen Geschwister läßt so schroff über Fred urteilen. Im Grunde hast du ihn so lieb wie uns alle und würdest ihm jedes Opfer bringen. Ich glaube, wenn es in deine Macht gegeben wäre, du würdest ihm mit Freuden ein sorgloses Leben schaffen." Es lag eine verhaltene Frage in ihren Worten. Gabis Gesicht rötete sich und ein ängst licher abwehrender Ausdruck trat in ihre Augen. Sie wußte, welcher Gedanke sich in den Worten der Mutier barg. Gn reicher, unab hängiger Fabrikant, eine hochgeachtete und ein flußreiche Persönlichkeit, bewarb sich schon feit einiger Zeit ziemlich deutlich um Gabriele von Goßegg. Herbert Wendhsim, so hieß dreier Bewerber, war vierunddreißig Jahre alt, stand schon seit drei Jahren — seit dem Tode seines Baiers, an üerSpitze eines großen Fabrikbelriebss. Er hatte bisher weder Zeit noch Luit gehabt, eine ernste Verbindung e nzugehen. Seit er aoer Gabriele Goßegg gesehen halle, stand es bei ihm fest, daß er alles daran fetzen würde, sie zu seiner Frau zu machen. Er suchte ihre Gesellschaft, so ott es giug, unterhielt sich viel mit ihr und zeichnete sie fehr aus. Da er dis beff- Parste der ganzen Stadt war,» I ! !> , >»«. knüpften sich natürlich viele Hoffnungen an seine Perlon, und man beneidete Gabriele nm diese Auszeichnung. Das junge Mävchen war unangenehm berührt durch Wendheims Be mühungen um ihre Hand. Der ernste, etwas stille Mann war ihr nicht unsympathisch, Pa unterhielt sich auch sehr gern mit ihm, bis sie seine Absicht merkte. Von diesem Zeitpunkte ab zog sie sich aber, soviel eS ging, von ihm zurück. Ihr junges Herz gehörte mit schwärmerische» Innigkeit einem anderen Manne, einem Freunde ihres Bruders, dem jungen Leutnant Heinz von Römer. Gabriele wußte, daß ihre Liebe aussichtslos war, denn Heinz von Römer war gleich ihrem eigenen Bruder ein armer Leutnant. Sie war überzeugt, daß er sie lehr gern hatte, daß aber an eine Verbindung nicht zu denken war. Trotz dem hing ihr Herz an ihm. Sie gab sich dem Zauber einer reinen, nichts berechnenden Liebe hin und war selig, wenn sie Heinz zuweilen sah und einige Worte mit ihm sprechen koun^ Was daraus werden sollte, darüber dacht« sie gar nicht nach. Jedenfalls war asiw diese Liebe der Grund, daß ihr Wendheims Bewerbungen unwillkommen waren. Anders dachte ihre Mutter. Auch ihr war er nicht entgangen, daß Wendheim sich um Gabriels bewarb. Ihr sorgendes Mutlerherz schlug freudig bei dieser Entdeckung. Wen» Gabriele die Frau des reichen Fabrikhrrr» wurde, dann blühte ihr ein sorgenloses Leben. Sick! (Forlsetzung folgt.)
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