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Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,22 Mk. frei ins tzaus. än öer Seschästsstelle abgeholt 1 Mk. Eirizclne Nummer 12 Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Bonnabcnö Nachmittag. Unteckaltungs- und Bnreigeblatt knzeigen-preis: Die einspaltige Zeile oöor Seren Krum 13 Pfg. Neklamen Sie einspaltige Betii- zeile oSer Seren Naum 32 pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. IvieSer- Holungen entsprechenöer Nsbatt. M wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen „Felü unö Carlen" unö „Deutsche Nloöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, OttenSorf-Olmlla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Srotz-Okrilla. Nummer 39 Sonntag, den April ^9b ^6. Jahrgang Amtlicher Teil. Brennspiritns. Die Brennspiritus-Bezugsmarken für den Monat April können von Dienstag, den 3- dss. Mts. an im Gemeindeamt (Meldeamt) entnommen werden. Die Abgabe von Spiritusmarken erfolgt nur an minderbemittelte Personen, die Spiritus zu Beleuchtungs- oder Kochzwecken benötigen und denen ein Ersatzmittel in Elektrizität oder Gas nicht zur Verfügung steht. Als minderbemittelte Personen kann nur angesehen werden, wer nach der diesjährigen Einkommensieuerichätzung über ein Gesamt einkommen von über 2000 Mark nicht verfügt. Spiritus ist nur im Konsumverein und bei Herrn Knöfel erhältlich. Ottendorf-Moritzvorf, am 31. März 1917. - Der Die enteigneten Fahrradbereifungen sind in der Zeit vom 26. März bis 21. April 1917 abzuliefern. Zu diesem Zwecke ist die hiesige Sammelstelle (Gemeindeamt), der sich die Gemeinden Cunnersdorf, Lomnitz, Grotzokrilla, Meinotrilla, Grünberg und Otlendorf'Moritzdorf anschließen, Jimisz, te« Z. April «»j sreiisp, je» U. April M Von nachm. 3 vis 7 Uhr geöffnet. Bei Ablieferung der Fahrradbereifungen muß die Enteignungsanordnung vorgelegt werden. Die Luftschläuche sind mit Ventilen versehen abzuliefern; ausschl. der unbrauchbaren. Zum Gebrauch freigegebene Fahrradbereifungen sind nicht ablieferungspflichtig. Ottendorf-Morttzdorf, am 29. März 1917. Der Gemerndevorstand. Nenestes vom Tage. — Die deutschen SicherungStruppen ver hallen sich weiter so geschickt, daß die Gegner m Unklaren bleiben, ob sie es mit Nachhuten zu tun haben oder ob sie der deutschen Hauptmacht gegenüberstehen. Die deutschen Sicherungen räumen Dorftrümmer und auch Stellungen, um den Gegner in den Wirkungs- bereich der eigenen Artillerie zu locken und Nehmen dann in eigenem Anilurm die ge räumten Stellungen wieder, um sie dann bei uneutem Anrrffe wiederum preiszugeben Zwei auf Villersancon von Longaoesnes her anleitende englische Schwadronen wurden durch Artillerieseuer, Infanterie- und auch Naschinengewehrseuer unter schweren Ber gen zur Umkehr gezwungen. Als dann die Engländer nach Artille.ievolbereüungen einen umfassenden Angriff mit Infanterie, vier Eskadronen und fünf Panzerkraftwagen an Wen, wichen die deutschen Sicherungen ge !Mt in verschiedenen Richtungen aus, setzten sich wieder fest und brachten dem Feinde durch vereinigtes Feuer die schwersten Verluste bei. An anderen Stellen wurden die An Süsse schwächerer Abteilungen abgewiesen, ^on einer füolich Nurtu ausgcfahrenen Hatlerie wurden 2 Geschütze zum Schweigen Spracht, wie überhaupt die Bewegungen und Unterkünfte des Feindes nach wie vor durch Artillerieseuer wirksam gestört werden. Ein uiit schwachen Kräften östlich von Auberive unternommener Angriff trug 40 Gefangene Ein und brachte einen feindlichen Graben in W Meter Ausdehnung in unseren Besitz, fiach planmäßiger Zerstörung wurde er un- bemerkt und ungestört durch den Gegner Wieder geräumt. Dagegen wurden feindliche Stoßtrupps, die in den Argonnen in die beuhchen Stellungen einzudringen versuchten, Wieder hinausgeworfen. In der gleichen hegend zerstörte eine Minensprengung die feindliche Stellung in erheblicher Ausdehnung. — In der Nacht vom 28. zum 29. Mürz haben Teile unserer Seestreitkräfie das Sperrgebiet vor der Südostküste Englands ^gestreift. Außer dem bewaffneten englischen Dampfer Mascotte, 1097 Bruttoregistertonnen ber acht Seemeilen östlich Lowestoft an- Massen und durch Artillerieseuer versenkt ^Urde, sind weder feindliche Streitkräjte noch Handelsverkehr gesichtet worden. Sieben Mann °er Besatzung des Dampfers Mascotte wurden Sesangengenommen. OertlicheS und GächkscheA. Ottendorf-Vkrilla, zp März — Als ein nachahmenswertes Beispiel, Um die Beteiligung an der 6. Kriegsanleihe zu ermöglichen, kann man das Anerbieten an me sämtlichen bei der Aktien Gesellschaft Must Walther u. Söhne in Moritzdorf be Wtigten Personen bezeichnen, welches die Mma in heutiger Nummer veröffentlicht. Dem seit 30 Jahren an der hiesigen Der Mg iß « WM Ich! > In richtiger Erkenntnis mahnt der Geistliche seine Gemeinde an die Zeichnungs-Pflicht Könntest Du es verantworten, eine M^ solche Mahnung unbeachter zu Kissen § Postanstalt in Stellung befindlichen Herrn Hermann Tamme wurde in Anbetracht seiner verdienstvollen Tätigkeit der Titel Ober- poslschasfner verlieben — Wir sehen uns infolge der ständig ge stiegenen Abholerzabl unserer Zeitung ver anlaßt. von heute ab Kontrollnummern ein- zusühren und erfolgt in Zukunft die Abgabe der Zeitung nur gegen Rückgabe der ent sprechenden Nummer. — Es ist purer Unsinn zu glauben, durch große Kriegsanleihe-Zeichnung werde der Krieg verlängert. Leider begegnet man oft dieser verkehrten Anschauung, die auch durch Briefe aus dem Felde von verärgerten Leuten ge nährt wird. Gerade das Gegenteil ist richtig. Ein Mißerfolg der Kriegsanleihe würde den Krieg nicht verkürzen, sondern verlängern. Die Feinde würden daraus den Schluß ziehen daß die Deutschen zu arm geworden seien, um den Krieg durchhalten zu können Unsere Feinde würden uns für verzweifelt halten und darin einen Ansporn finden zu weiterem Ausbalten, zu neuer Hoffnung, den Krieg doch noch zu gewinnen. Aber ganz abgesehen von diesen schädlichen Folgen würde ein Mißersolg der Anleihe, wie auch jüngst der bayerische Kriegsminister hervorgehoben hat, die Kriegführung und damit die Dauer des Krieges nicht im mindesten beeinflussen, die Mittel müßten eben auf andere Weise be schafft werden, sei es auch durch Zwang. — Ein voller Erfolg der Kriegsanleihe ist dem gegenüber auch von jedem Einsichtigen zu wünschen. Die Feinde werden erkennen, daß sie gegen unsere Kraft auch in finanzieller Beziehung ohnmächtig bleiben, sie müssen sich wiederum als Besiegte fühlen und werden dadurch dem Frieden geneigter. Darum zeichnet unbedingt und soviel wie möglich Kriegsanleihe. Nur ein großer Erfolg der neuen Kriegsanleihe bringt uns dem Frieden näher. Und je größer der Erfolg, um so sicherer unser Sieg. Jede für die Kriegsanleihe gezeichnete Matt ist ein Baustein zum ehrenvollen Frieden! — (M-I.) Ostereier! Wie lieblich klingt dies Wort in unser Ohr! Die alte schöne Sitte des „Ostereierlegens" ist uns so lieb geworden, daß ohne Zweifel gewiß manche Leser denken werden, in nachstehenden Zeilen soll die Rede sein von einer gerechten Ver teilung der Ostereier an jedermann und von der Anzahl der Eiermarken, die jede einzelne Person zu diesem Zwecke erhält. Leider ist dem nicht so, leider wollen die guten Hühner ihr Rezept um keinen Preis an die Oster Hasen verraten, sodaß diese in höllische Ver zweiflung kommen, wie sie in diesem Jahre den an sie gestellten Anforderungen gerecht werden sollen. Der Krieg hat uns gelehrt, daß wir in Friedenszeiten zur Osterzeit eigentlich recht viel Geld für mitunter recht unnütze Sachen ausgegeben haben. Was wurden da oftmals für kostbare Ostereier ge kauft! Der Krieg ist auch hier zum Lehr meister geworden. Die Oftersreude unserer Kleinen wird um nichts geschmälert, auch wenn die verschiedenen Ostereier nicht so prunkvoll und überladen sind. Heuer geht cs nun ganz besonders knapp zu. Die schönen braunen Eier aus Schokolade sind ganz verschwunden. Aber auch hier wird sicherlich ein Ersatz aus der Not helfen. Auch um die Ostergabe für unsere wackeren Helden im Felde sind wir nicht verlegen In die Hand eines jeden einzelnen von uns ist es gegeben, diese Ostergabe zu einer Erlösung für unser ganzes Volk zu gestalten. Wer wollte dabei untätig zurückstehen? Die sechste Kriegsanleihe ist die Ostergabe, die wir unseren Kriegern und unserem ganzen Volke überreichen wollen. Jede halbe Mark, die wir erübrigen können, sei dieser Ostergabe zugeführt. Dann können wir auch gewiß sein, daß wir das letzte Kriegsostern gefeiert haben! . . . Dresden. Die ersten Biermarken in Dresden hat der Wirt des Tucherbräu in der Webergaffe, Herr Paul Ebert, eingeführt. Jeder männliche Gast erhält dort beim Be treten des Lokales 2 Marken für 2 Gläser Tucherbräu, während die Damen 2 Marken für 2 kleinere Gläser oder Schnitte erhalten. Wenn die Gäste ihre Marken verausgabt haben, erhalten sie kein weiteres Bier. Auf diese Weise wird eine nennenswerte Ersparnis im Verbrauche und eine gleichmäßige Ver teilung unter alle Besucher herbeigesührt. Sörmitz. Wegen Brandstiftung hatte sich der 20 jährige Dienstknecht Emil Paul Zutter aus Sörmitz bei Döbeln vor dem Freiberger Schwurgericht zu verantworten. Er zündete im Dezember 1916 zwei Scheunen seines Dienstherrn an- Ec wurde deshalb zu 6 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, 10 Jahren Ehrmrechtsverlmt und Stellung unter Polizei aufsicht verurteilt. Hoheneck. Wegen geringen Bestandes an Gefangenen in den Landesstrafanstalten wird die Landcsstrafanstalt Hoheneck bis auf weiteres geschlossen. Aue. Hier hatte sich ein kriegsgefangner Franzose von seiner Arbeitsstelle heimlich entfernt und Zivilkleider angelegt. Am nächsten Morgen gegen 3 Uhr wurde er bei einer in Aue wohnhaften Elsässerin an- getroffen, die ihn ausgenommen und die er auch mit aus seiner Heimat erhaltenen Eß waren heimlich versorgt hatte. Er wurde festgenommen und die Elsässerin wurde dem Amtsgericht zugesührt.