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Ottendorfer Zeitung Bezugs-Preis: vierteljzhrlich 1,22 Mlt. frei ins 6»ur. in örr Seschistsstelle rbgrhott 1 Ml«. Einzelne Nummer iv Pfg. Erscheint Dienstag, vonnerstsg uns Lonnsbrns Nschmittrz. Unterksltungs- und 6nreigeblatt Anzeigen-Kreis: Vie Zeil« os« -er«, Kimm! 18Pf», n»kl»m»nsierinsdiltigeKem-I zeile o-rr seren Neun, N Ks». Sei belengreichen Nuftrleen u. Wieser- Holungen »ntsprechenser NeteN. VnsntwortNcher 5chkiftleiter yermrinn Rühle, Lrotz-Oßritt». Druck unS verleg von Hermann Kühle, Ottenäors-Okrills. f6. Jahrgang Nummer 37 Mittwoch, den 28. März Neueste» vom Lage. — Während im Osten das Gesechtsbild M wie vor in träger Ruhe verharrt, ist im Wen das Interesse nach wie vor fast aus- Meßlich den Abschnitt zwilchen Arras der Aisne konzentriert. Die Bewegungen dort wohl nur vorübergehend zu einem ^wissen Stillstand gekommen. Die Fran folgten unter lebhaften Kämpfen. Am A März hatten sie ihre Front kaum vor wärt» verlegt, und am 21. war sie im Stehen geblieben. Seither haben sie sich den Übergang über die Aillette. über den Eroza!- °nal und die Somme erkämpft. Sie machen M diesen Kämpfen eine große Schlacht und Armen einen groben Sieg feiern zu wollen schade nur, daß es sich dabei auf unterer ?rite lediglich um Gesechtssicherungen handel' ^ überall da auswichen, wo sie den Befehl Melten. An anderen Stellen dagegen, wo U 'leben bleiben sollten, konnten sie alle Müchen Angriffe glatt abschlagen. Unwe vlchemng-tml pen gingen sogar wiederholt W Gegenstoß über und konnten feindliche Maschinengewehre uno Fahrzeuge embiingen M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilagt .Illustriertes Unterhaltungsblrtt", sowie öen abwechselnü wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen ,FelS unS Earten" unö .Deutsche Moöe unS tzanösrdeit". — Die „Basl. Nachr." melden: Nouvelliste de Lyon berichtet au« Pari«, daß Prinz Friedrich Karl von Preußen, der am letzten Mittwoch nachmittag in die englische Linie gekürzt ist, tot sei. — Die „Kölnische Zeitg." meldet von der Schweizer Grenze: Der Schweizerische Preß- telegraph meldet au« New Aork: Nach De peschen au« Washington haben Wilson und seine Minister in der letzten Kabinettssitzung die Entsendung einer amerikanischen Armee nach Europa beschlossen. Die Militärbehörden beginnen die Aushebung von 500 000 Frei willigen und ordnen die Vermehrung aller Flottensireitkräft« an. Sie fassen eine Ge samtarmee von 3 Millionen Mann ins Auge. Das Weiße Hau» gab an die Presse folgende amtliche Mitteilung' Die Einberufung des Kongress » geschah, um den Kongreß selbst in die Lage zu setzen, den Kriegszustand, der heuie tatsächlich zwischen den Vereinigten Staatcn und Deutschland besteht, offiziell zu machen. Dre „Kölnische Zeitung" bemerkt Dazu: Die obige Meldung widerspricht dem, was bisher Über die Absicht der amerikanischen Regierung verlautete Sie ist jedenfalls mit vertliche» und Teichfisches. Ottendorf-Okrilla, St. März izit. — Am Sonnabend nachmittag ereignete sich in Moritzdorf ein sehr bedauerlicher Un fall mit tödlichem Ausgang. Der im Gla»- HÜttenwerk beschäftigte jugendliche Arbeiter Grackatke wurde beim Ueberschreiten der Gleise pon der Rangiermaschine überfahren und so fort getötet. Den Eltern de« so schnell au« dem Leben Geschiedenen wendet sich all- gemeine Teilnahme zu. — Ostern steht vor der Tür und damit die Zeit, die Handwerk und Industrie neue Lehrlinge zuführt. Leider scheint in diesem Jahre der Zudrang zu den Lehrstellen nicht sehr groß zu sein. Da« bedeutet, daß viele der Knaben sich nicht eine Lehrstelle suchen, sondern al« Arbeiter oder Laufburschen ihr Brot verdienen wollen. Schon in Frieden«- zeiten war da« Heer der sogenannten „un gelernten Arbeiter ungeheuer groß, jetzt will es scheinen, daß sich die Zahl noch weiter vergrößert. Viele Eltern lassen sich vielleicht durch den hohen Verdienst, den jugendliche Arbeiter jetzt erhalten, verleiten, von der Er lernung eine« Handwerk« abzusehen. Da« ist sehr zu bedauern und wird sich später bitter rächen. Wenn erst der Krieg zu Ende sein wird, wird ein solcher UeberflNß von Arbeitern vorhanden sein, daß die Löhne ganz be deutend herabgesetzt werden, aber auch Ar beitslosigkeit eintreten wird. Andererseits aber wird e« in unseren Werkstätten auch an tüchtigen „gelernten" Arbeitern fehlen, und nie vorhandenen Gesellen werden eine umso bessere Entlohnung finden. Daher kann nicht dringend genug geraten werden, ja unsere Jugendlichen einem Handwerke zuzufahren. Zeichnungen auf die sechste Kriegsanleihe nimmt die Sparka^seHttendorfWontzdors ^tgigen. Die Geschäftsstelle der Sparkasse ist für Zeichnungen ssilontags bi» fVeltLgs vormittags 8—1 dkr unck nachmittags vSn s—z Ükr, Üonnadenäs von ^»mittags 8 bis nachmittag» r Ükv geöffnet. Wir bitten unsere Einwohner ihre Zeichnungen bei unserer Sparkasse zn bewirten. vtte«d»rf«Woritz»orf, am 20. März 1917. Die Sparkassenverwaltung. Bekanntmachung Am 1. April d. I. ist der 1. Dermin der Lande»bravdt«sie !^ig und bi« spätesten« 7. April an die Ortssteuereinnahm« (Gemeindeamt) abzusühren. Nach Fristablauf beginnt gegen di« Säumigen da« geordnete Beitretbungsverfahren vt1endorf»S!fivritzdork, am 23. März 1917. . Drr Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Die Anmeldefrist der Aluminium-Gegenstände ist zufolge amtrhauptmannschastlicher Verordnung bis 12. April 1917 verlängert worden. Die vorgeschriebenen Meldevordrucke können im hiesigen Gemeindeamt während der üblichen Geschäfsstunden entnommen werden. Der Beschlagnahme unterliegen alle aus Aluminium gesertigten Gegenstände. Ausnahmen oder Befreiung von der Beschlagnahme gibt e« nicht. Wer die vorgeschriebene Meldung nicht in der gesetzten Frist bewirkt oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bi« zu 6 Monaten oder ^it Geldstrafe bi» zu 10000 Mark bestraft; auch können Vorräte, die verschwiegen sind, Urteil für dem Staate verfallen erklärt werden. Wer fahrlässig die angeordnete Meldung nicht in der gesetzten Frist bewirkt oder un- Nige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu 3000 Mark oder Unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. a Neber die ««teignun- im» Ablieferung der beschlagnahmten und gemeldeten Gegenstände ergeht eine besondere Bekanntmachung. Vtten»orf««oritz»orf, am 26. März 1917. Der Gemeindevorstand. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die Ausgabe der Grießmarken findet Mittwoch, den 28. ds«. Mt«. im Gemeindeamt Meldeamt) statt. Anspruch auf Zuteilung von Grießmarken haben nur Kinder bis zu 2 Jahren, alte Leute über 60 Jahre und kranke Personen. Ltteudorf-Moritzvorf, am 27. März 1917. Der Gemeindevorstand. Vorsicht aufzunehmen. Selbst wenn sie sich bestätigt, stelle sie uns gegenüber nur ernen echt amerikanischen Bluff dar. Noch im letzten Sommer habe die kläglich verlaufene ameri kanische Mobilmachung gegen Mexiko gezeigt, wie wenig da« heutig« Amerika in der Lage ist, eine schlagfertige Truppenmacht von nennenswerter Stärke aufzubringen. Immer hin wäre e» möglich, daß die amerikanische Regierung die von ihr kürzlich entfachte Kriegsstimmung benutzen will, um da« Heer größer und leistung-fähiger zu machen. Sie denkt dabei gewiß nicht an seine Verwendung auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Die leitenden Männer in den Vereinigten Staaten wissen, daß nach dem Weltkriege neue Kon flikte Heraufziehen werden, an denen die Union erheblich beteiligt sein wird. Der Ge- daran mag Wilson veranlassen, die günstige Gelegenheit zu ergreifen, um dem Lande außer einer großen Flotte auch eine starke Heeresmacht zu geben. Jedenfalls dürfte man die Nachricht in Japan mit größerem Interesse lesen al« in Deutschland. — Die berühmte französische Wahrsagerin Madame de Thöbt« (Anna Saoigny), die Ende Dezember in Paris starb, hat kurz vor ihrem Lode noch noch ihre Prophezeiungen für 1917 veröffentlich. Darin hieß es: „Das Ende des Kriege« kommt im Monat März oder September. Im März wird ein hef tige« Beben ganz Europa erschüttern. Ent scheidet diese« nicht den Krieg, so endigt er im September Elend, Hungersnot, Hunger aufruhr werden den Krieg beenden. Ein Mächtiger der Welt wird dabei sein große« Reich verlieren. Das Schicksal zielt auf ein« kaiserlich« Person. Ich sehe nicht das Zeichen de» Siege» auf seinem Helm!" — In Frankreich deutete man da« alle« natürlich gegen Deutschland, ohne daß die Wahrsagerin widersprach. Aber ist es nicht nun an — Rußland in Erfüllung gegangen? Da« etwa zu geringe Kostgeld im ersten Lehrjahre wird durch eine bessere Entlohnung in späterer Zeit überreichlich ausgewogen werden. Es kann daher den Eltern unserer Konfirmanden nicht dringend genug an» Herz gelegt werden, ihre Söhne dem Handwerke zuzuführen, denn noch immer gilt da» Wort: „Handwerk hat goldenen Boden". — Zuckeranmeldung der Großverbraucher. Die Königlichen Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dre«den-Neustadt weisen darauf hin, daß die Anträge der Groß verbraucher (Anstalten, Gasthäuser, Konditoreien Bäckereien, Volksküchen usw.) auf Aus händigung von Zuckerbezugsausweisen für die mit dem-13. April beginnende Zuckerkarten pertode unter Benutzung eine« bei den Ge meindebehörden zu entnehmenden Vordrucke» spätestens am 4. April bei der Gemeinde behörde einzureichen find. Verspätet ein gehende Anträge haben nur Anspruch auf Belieferung, soweit solche noch möglich ist. — Bedeutsame Kundgebungen beginnen mit den nächsten Tagen in allen deutschen Zeitungen für den tatkräftigen unwiderstehlichen Frieden»- und Siegeswillen des deutschen Volkes. E» handelt sich um Kundgebungen des Vereins deutscher Zeitungsverleger. Jeder ohne Ausnahme muß diese mit sprechenden Zeichnungen ausgestatteten Abhandlungen lesen und dann ohne/Verzug da» Gelesene in di« Tat umsetzen. — (M. I.) Stadt und Land! Zwei Gegen sätze, di« der große Lehrmeister Krieg zu sammengeführt hat. E« hat gar keinen Zweck zu leugnen, daß stet« ein gewisser Gegensatz zwischen den beiderseitigen Bevölkerung«kreisen bestanden hat, und daß es auch während de« Krieges eine Zeit gab, in der die gegenseitige Entfremdung größer zu werden schien. Heute ist da« Gott sei Dank ander« geworden. Dort, wo man sich jetzt ernstlich Mühe gibt, einander zu verstehen, hat die Entfremdung einem gesunden Vertrauen den Platz räumen müssen. Dit Gründung der Landfrauen. Vereine, die jetzt im ganzen Reiche mit be sonderem Eiker betrieben wird, soll ja in der Hauptsache dem gegenseitigen Verständnis dienen. Und wenn jetzt überall den Auf- rufen der Kriegsämter Folge geleistet wird, wenn die von ihrem Haushalt abkömmlichen Frauen mit den größeren Kindern auf« Land gehen, um dort zur Frühjahrsbestellung der Felder mit tätig zu sein, da wird solche Arbeit gewiß doppelten Segen tragen. Der gegenseitige Gedankenau»tausch bei gemein- samer Arbeit wird den Landbewohnern die verschiedenen Krieg«nöte der Städter ver ständlich werden lassen und die Bewohner der Stadt andererseits werden die mühevolle Arbeit und die vielen Sorgen der Bauern kennen und würdigen lernen. Stadt und Landi Beide rüsten zur Zeit zum Endsiege, beide richten vertrauensvoll ihre Blicke zu unseren Helden an allen Fronten. Im Geist reicht sich die HeiMat mit der Front die Hand Draußen ick Felde sind die blanken Waffen gezückt. Möge auch die Heimat sich rüsten zu einem entscheidenden Schlag Die 6. Kriegsanleihe ist die starke Waffe der Heimat- Möge Stadt und Land hier mit der letzten Mark auf dem Posten sein. Es kommt wirklich auf jede einzelne Mark an. Stadt und Landl Schützt Eure Heimat, Eure Arbeit, Eure Zukunft durch tatkräftige Unterstützung der 6. Kriegsanleihe. Auerbach» Ein dreister Einbruchs diebstahl ist in einer der hiesigen Butter- Verkaufsstellen verübt worden Die Spitz buben entwendeten 449 Stück viereckig ge formte '/, Pfund-Stückchen Butter, die zum Verkauf an die hiesig« Einwohnerschaft kommen sollten.