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Ottendorfer Zeitung ,1* Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Iruck unö Verlag von Hermann vühle, Ottenöorf-Okrilla Verantwortlicher üchriftleiter Hermann Nühle, 6rotz-OKri!ia, Nummer 66 Sonntag, den 9. Juni M8. f7. Jahrgang W SMikFk !i> WkidschMslUirf Gemeindeamt, Tadeburgerstrasse bis 22. Juli 1918 werden statt 2 Pfund 4 Pfund Zucker verteilt. Das Nähere erhält besagen, daß bei den Versenkungen zwei Unterseeboote beteiligt gewesen seien und die Schiffe wahrscheinlich an der Küste von Neu-England und Neujersey vorlorengegangen find. — Das plötzliche Erscheinen der U-Boote an der amerikanischen Küste hat nicht wenig Aufsehen und Bestürzung, namentlich in den amerikanischen Marinekreisen, hervorgerufen Die Zeitungen bringen spaltenlange Berichte und ausführliche Erzählungen der von den versenkten Schiffen geretteten Bemannung. Besonderes Interesse rufen die Berichte der Kapitäne der versenkten Schoner „Hailers" „Lunn" und „Hauppage" hervor, die sich drei Tage an Bord eines U-Bootes befanden, ehe sie wieder in ihre Rettungsboote gesetzt wurden, um nach einem vorüberfahrenden kleinen Schiffe zu rudern. Die Mannschaften waren Zeugen der Versenkung des Schoners „Edna". Sie geben die Länge des U-Bootes auf 200 bis 300 Fuß an. Die Bemannung des U-Bootes zählte 76 Köpfe. — Die „B. Z. am Mittag" meldet aus Rotteldamm: Die „Finanzial Times" spricht in ihrem Börsenbericht von Lustangriffen, die in Amerika stattgefunden haben sollen. Das gäbe allerdings eine Erklärung für die Ver dunkelung New Uorks, denn gegen die U- Booisgefahr hat bisher Dunkelmachen nicht viel genutzt, wohl aber gegen Luftangriffe. Diese von anderer Seite jedoch noch nicht bestätigte Nachricht dürfte zweifellos durch geschlüpft sein. Die amerikanische Zensur hat wohl eine derartige Meldung unter den Börsenberichten nicht vermutet. Im übrigen scheint die Hoffnung der Amerikuner, daß sich die deutschen U-Boote jetzt aut ihrer Rückreise nach ihrer Basis befinden, sich nicht ganz zu erfüllen. Reuter meldet aus Washington, daß am Dienstag der norwegische Dampfer „Eiosfjörd", später der norwegische Dampfer „Cibbs" von ernem deutschen U-Boot versenkt worden. Die Mannschaften wuroen gerettet. — Das von dem bewährten Unterfeeboot- Kommandanten Oberleutnant z. S. Loß be fehligte Unterseeboot hat im Kanal neueidmgs fünf Dampfer und drei französische Fischer fahrzeuge mit über 280i>0 Br-Reg.-Tonuen vernichtet. Unter den versenkten Dampfern befanden sich der englische Hilss-Kreuzer „Moltavia" (9500 Tonnen) sowie ein be waffneter Dampfer von etwa 6000 Tonnen Größe, die beide aus starkgesicherten Geleit züge herausgefchoffen wurde. ff Nnzeigen-Preis: ff Die einspaltige Zeile oäer Seren Kaum ff ff W psg., Lokalpreis 15 Psg. ff ff Neklamen auf Ser ersten Leite 42 psg. st ff Nnzcigen-Nnnahme ff st bis spätestens Mittags 12 Uhr öes st Lrscheinungstages. ff — Lota!-E findungS-Schau. Vom Patent büro Krueger, Dresden-A. Auskünfte an die Leser kostenlos. Firma I. G. Schurig, Groß, röhrsdorf: Hosenträger - Ersatzstrippe. (Gm.) — Frau Marg. Linke, Kamenz: Luftdichter Verschluß für Konservengläser und Konserven büchsen. (Gm) — Firma August Leiche, Kamenz: Gewebter, endlos gearbeiteter Zell stoffriemen. (Gm.) — Bernhard Schmidt, Kamenz: Befestigungsscheibe. (Gm.) — Um der Wohnungsnot zu begegnen, die sich besonders in den größeren Städten und in den Großstädten voraussichtlich immer stärker fühlbar macht, werden gegenwärtig von einzelnen Bundesstaaten besondere Maß nahmen getroffen. In Sachsen werden nach den neuesten Entschließungen des Ministeriums de» Innern, dessen zweite Abteilung schon seit längerer Zeit die wichtige Frage be arbeitet, die Kriegsämter angewiesen, Er leichterungen des Bauens zu ermöglichen Das Banverbot soll gemildert, alles für den wirklichen Baubedarf, was mit Rücksicht auf die Kriegsverhältnisse geschehen kann, sreige- geben, nur Luxusbauten verhindert werden. Weiter sollen Holzhäuser von zehnjähriger Lebensdauer für den dringendsten Bedarf in der nöligen Anzahl errichtet werden. Die größeren Gemeinden, in denen Wohnungsnot herrscht oder vorauszusehen ist, sollen noch nicht baureifes Gemeindeland für solche Holz häuser hergegeben in der Weise, daß für da« Einzelhaus auch 200 bis 300 Quadratmeter Gartenland, eventuell auch Raum und Möglichkeit zur Viehhaltung vorhanden sind. So will man zugleich für Gemüse- und Fleischvcrsorgung neue Möglichkeiten schaffen. Die Baupolizeibehörden sollen überall die Ausführung des Planes fördern und werden dazu besonders angewiesen werden. Die Be schaffung geeigneten Bauholzes soll, wie hier zu eine Dresdner Zeitung berichtet, aus dem Waldbefitz der Gemeinden erfolgen, doch ist auch das Finanzministerium bereit, hierbei aus fiskalischen Holzbeständen geeigneier Art mitzuwirken. Dresden. Am 7. Juni früh gegen halb 4 Uhr wurde ein österreichischer Deserteur festgenommen, der in das Drechslergefchüsi von Gärtner, Schloßstraße, einbrach. Er war am 6. Juni von zwei österreichischen Transporteuren in Torgau abgeholt worden. Aus Vorschlag des Soldaten haben alle drei bei einem Bekannten des Deserteurs in der Schcffelstraße übernachtet. Trotzdem die Transporteure während dor Nacht abwechselnd wachten, gelang es dem Soldaten, die Flucht zu ergreifen. Er hat, nachdem er durch ein Oberlichtfenster von der Schloßstraße in das erwähnte Geschäft gelangt war, die Wechsel kasse beraubt und das Geschäft durch ein offenes Fenster wieder verlaffen. Dabei ist er über ein Glasdach gekrochen, was von dem Hausmann gehört wurde. Dieser be nachrichtigte eine Polizeipatrouille und warf ihr den Hausschlüssel zu. Die Polizei drang in das Haus und im ersten Stockwerk sprang dem vorangehenden Wachtmeister plötzlich der Soldat entgegen. Der Polizist forderte ihn auf, stehen zu bleiben, und schoß, als der Aufforderung nicht Folge geleistet wu-de, anweifungsgemäß auf den Fliehenden und traf ihn am Arm. — Der erste Güterzug aus der Ukraine in Sachsen. Vor einigen Tagen traf der erste, j direkt aus der Ukraine kommende Güierzug lauf dem Rangierbahnhof in Dresden ein. l Er bestand aus 15 beladenen Güterwagen, idie größtenteils Speck, Zucker und Getreide ! enthielten und von militärischen Beglcit- OertticheS und Sächsisches. Bttendorf-Dkrilla, 8. Juni idi8. (M. I.) Sondeczuweisung von Zucker 1918. Die als teilweiser Ersatz »ür die vom 16. Juni ab eintrelende Herabsetzung der Brot ration in Aussicht gestellte Soirderverteilung von Zucker erfolgt im Königreich Sachsen in der Weise, daß der 2. und 3. Abschnitt der laufenden Zuckeikarte (Reihe 9) doppelt be liefert wird. In der Zeit vom 13. Juni den Begleitern mitgeteilt wurde, sind in der Ukraine viele Lebensmitteln aufgestapelt, deren Abtransport aber nur nach und nach erfolgen kann. — Im vorigen Monat wurden in der Südvorstadt umfangreiche Ledermengen durch Einbruch gestohlen. Der Kriminalpolizei gelang es, die Täter in dem 26 Jahre alten Arbeiter Heinrich Retzer, dem 29 Jahre alten Arbeiter Maximilian Alex und dem 18jährigen Arbeiter Paul Herrmann zu ermittel« und fcstzunehmen. Desgleichen erfolgte die Fest nahme des Schuhmacher« Unglaub au« Leuben, der das Leder zum Teil von den Dieben gekauft hatte. Königstein. Durch im Walde nächtigende Pe>foaen wurde in der Nacht vom 5. zum 6. Juni im hiesigen rr taatsforst unweit de« HörnelwegeS ein Waldbrand verursacht, der Umsicht der Forstbehörde auf einen kleinen Naum beschränkt werden konnte. Sebnitz. Hier sind die niederen Klassen der evangelischen Stadtschule geschlossen worden wegen der vielen Masern- und Scharlach-Erkrankungen unter den Schülern. Bischosswerda. Beim Spielen an der Wesenitz ertrank das 4 Jahre alte Söhnchen der Armcnbausbewohnerin Mildner in Nieder putzkau. Es hatte sich mit einer Wanne ans dem Wasser belustigt und war unter diese geraten. Ortrand. Am vergangenen Dienstag zwischen 10 und 11 Uhr vormittags wurde die hiesige freiwillige Feuerwehr durch Feuer- signcl alarmiert. In Frauendorf bei Ortrand brannten die mit Stroh gedeckten Scheunen des Landwirts Wilhelm Jung und de« Kaufmanns und Landwirts Viehweg. Die Scheunen wurden vollständig in Asche gelegt. In der Nähe derselben war Holz aufgestapelt, welches durch Kinder in Brand gesetzt werden soll, wodurch die Scheunen erfaßt worden sind. Riesa. In der Nacht zum 3. Juni sind aus einem verschlossen gewesenen Vorratsraum des hiesigen Garnisonlazaretts zwei geräucherte Schinken, ein Stück geräucherter Speck und etwas gekochter Schinken gestohlen worden. Die Fleischwaren sind für die Kranken de« Lazaretts bestimmt gewesen. — Am 30. Mai ist hier ein fahnen flüchtiger Soldat festgenommen worden, der sich seit Ende April in Riesa und der Um gebung unserer Stadt aufgehalten und durch gefälschte Papiere bei verschiedenen Gemeinde ämtern Lebensmittelmarken erschwindelt hat. Leipzig. Ein in der Weißestraße be schäftigter Schlofferlehrling hatte im Kontor seines Arbeitgebers ein Tesching vorgefunden. Ohne daß er Kenntnis davon hatte, daß et geladen war, legte er auf einen an einem Schraubstock stehenden 11jährigen Schulknaben an und drückte ab. Der Knabe brach sofort tot zusammen. — Im Bezirk Leipzig-Land werden jetzt den Personen, die als abgabefähig angesehen werden dürfen, freiwillig aber noch keinen Anzug abgeliefert haben, Aufforderungen zur Einreichung einer Bestandsanzeige zugestellt. Die Richtigkeit der gemachten Angaben kann nachgeprüft werden. Wildenfels. Folgende Anzeige bringt das hiesige Blatt: „Ente-Diebstahl! Montag wurde mir am Weinberg-Bruch eine Ente gestohlen. Vergeblich wartete ich wenigsten« auf eine Einladung zum Mitessen, Da die« bis heute nicht geschehen ist, so wünsche ich dem Dieb nachträglich guten Apitit, mache ihm aber darauf aufmerksam, daß ich noch eine größere Ente im Besitz habe und ihm zu einem fetteren Mahle nochmals Gelegenheit geboten ist." tS- Das Flottendepartement hat die amt- 4k Nachricht erhalten, daß an der Nlerwkanischen Küste ein Dampfer und drei kerikanifche Schmier von Unterseebooten füllg S'' Neuestes vom Tage. — An der Front zwischen der Marne Süd Reims setzten die Franzosen ihre fieber- hasten Anstrengungen fort, das waldige Wengelände zu sichern. Während sie im Zentrum, wo die Deutschen am weitesten vorqedrungen sind, daran arbeiten, das Bois °e Cohelle zu verdrahten, versuchten sie an dem an die Marne angelehnten Flügel ihr« ^nien vorzuschieben. Ihr handstreichartiger Uebersall scheiterte jedoch ebenso, wie ein Angriff auf die deutschen Postierungen vor ^erneuil. Das französische Artillerieseuer, dos mit weittragenden Batterien bis über Vesle langt und bereits anqefangen hat, die noch unzerstörtcn Otte in Trümmer zu Meßen, ließ infolge der Bekämpfung durch die deutschen Batterien wesentlich an H ftig- M nach. Deutscherseits wurde Bahn- und ^baßenverkehr hinter der französischen Front Schärt. Der Bahnhof Jouy wurde in Brand Selchoffen Im südlichen Teil von Reims ^nten mehrere große Explosionen und ^ände beobachtet werden. In den Flieger- Schuppen nö-dlich Boujacourt wurden noch Wi unzerstörte französische Fulgzeuge fest- S-stelll. In einer Woche besetzten die Deutschen Wrend der Schlacht zwischen AiSne und »tarne über 3000 Quadratkilometer feindlichen, As fruchtbarsten Bodens mit zahlreichen Diesen, Obst- und Weingärten. Ueber 200 ^lschaften, darunter 15 Städte mit mehr 1000 Einwohnern, fielen in deutsche Hand. In ihnen ist nur ein Teil der Be- ^kerung zurückgeblieben, der Rest rund tsOOo Seelen hat seine Wohnstätten ver leg und ist über die Marne geflohen. Aiffe Flüchtlinge fallen der französischen Gierung zur Last, die sie unterbringen und ^pflegen muß. — Berichte aus Paris und London über Lage an der Westfront betonen, daß ^genblicklich eine Art Stillnand in die ^'Nationen gekommen sei. Man bemerkt einstimmig, daß sie bald mit neuer ^aft wieder einsetzen werden und hebt ?fwor, daß die Gefahr noch nicht vorüber Der Pariser Korrespondent des Nieuwe Mlerd, Cour, meldet seinem Blatte, daß Mn in Paris eine Ausdehnung der Schlacht N dem rechten Ufer der Oise in der ^gend von Noyon und Montdidier, vielleicht M einer wichtigen Ablenkungsoffensive in Gegend von Amiens und Flandern er- M>te, um die Truppen der Verbündeten Mulegen. Major Civrieux schreibt im Mlin: Die strateaiiche Lage bleibt im ganzen "»verändert. 40 Divisionen des Kronprinzen M zwischen der Marne und der Oise ins muer geführt worden, aber die beiden Armeen, »er die er den Befehl führt, wurden noch M in den Kampf geworfen, deren Eingreifen » die Gesechtsyandlungen kann aber jeden Mgenblick erfolgen. "»ter Garantie der Gemeinde, ist geöffnet an Mr« Wochentage« vo« 8 bi« 1 Uhr Der Zinsfuß betrügt bei Wicher UtyinsW 31» UwM. Übertragung von Einlagen kremder Sparkassen aut die hiesige Sparkasse ertolgt kostenlos. Postscheckkonto Leipzig 22927. — Gemeindegiro 291. t. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim llbholen von öer Leschästsstelle 1,22 Mk., frei ins Haus 1,50 Mk. Einzelne Nummer 12 pfg. Erscheint Dienstaos, Donnerstags unö Lonnabenos Nachmittag. Mannschaften bewacht waren. Der Zug hatte —.eure Bekanntmachung des Mmigeriums des: 15 Tage gebraucht, um die Strecke von Kiew ^lenkt worden sind. Berichte aus Neuyork l Innern vom 1. Juni 1918. i bis nach Dresden zu durchlaufen. Wie von