Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 19.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191805199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180519
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-19
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 19.05.1918
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Höhung erstreckt sich jedoch nur aus die jeweilig i Aufruf der in Frankreich ansässigen belgischen Holland. "Auf Anfragen in der Zweiten Kammer über Verhandlungen mit Deutsch land antwortete der Minister des Auswärtigen Loudon, die Negierung habe das Verhältnis zu Deutschland wegen des Nachdrucks, mit dem die deutsche Regierung ihre Wünsche, die sich teil weise sofort als unannehmbar erwiesen, äußerle, als getpannt erklärt. Die deutsche Regierung habe durch ihren Gesandten im Haag sowohl dem Vorsitzenden des Ministerrats als auch dem Minister des Auswärtigen zu verstehen gegeben, daß es sich um einen nach gründlicher Über legung festgestellten Komplex von Fragen handle, die als Mindestforderung, von der nichts nach gelassen werden könne, als Ganzes angenommen werden müßten. Der Minister des Auswärtigen erklärte zum Schluß, daß er sich zur Genüge davon überzeugt habe, daß die jetzt mit Deutsch land getroffenen Vereinbarungen über die Durch fuhr über niederländisches Gebiet besonders von Sand und Kies nicht dazu führen werden, daß die alliierten Negierungen den Niederlanden neue Schwierigkeiten in den.Weg legen werden. Belgien. * Die Pariser .Humanic veröffentlicht einen Politileke Kunclsekau. Deutschland. * Die vom Bundesrat angenommene Vor lage auf Abänderung des Gesetzes über die Gewährung einer Entschädigung an die Mitglieder des Reichstags sieht eine Erhöhung von 3000 auf 5000 Marl jährlich vor. Begründet wird diese Erhöhung mit der Verteuerung aller Lebensverhältuisse. Die Er ¬ laufende Legislaturperiode und muß beim Be ginn einer neuen Periode neu beschlossen werden. Die Auszahlung der erhöhten Ent schädigung ist so gedacht, daß die Monatsraten von Dezember bis April, die bisher je 400 Mark betrugen, verdoppelt werden sollen. "Im Reichstagsausschuß zur Vorberatung des Branntweinmonopols fand die Abstimmung über den entscheidenden 8 1 statt, nach dem der' im Inland hergestellte Brannt wein aus der Brennerei zu einem Übernahme preis an das Reich abzulicsern. ist. Die Ver arbeitung von Lrannirxe::, zu Trinkbranutwein und der Handel mit Tnulbrannlwein soll aus schließlich dein Reiche zuflchen und für Rechnung der Monopolvcrwaltnug betrieben werden. Dieser Paragraph wurde mit 14 gegen 12 Stimmen angenommen. — Der Ausschuß für die Beratung des Weinsteu-rgesetzeS beschloß, daß vom 1. April 1920 ab weder von den Einzel- , staaten, noch von den Gemeinden Abgaben auf Wein erhoben werden dürfen. Die Enl- ichädigungsirisi für die Bundesstaaten, die vor 1913 eine Weinsteuer eingesührt haben, wurde bis 1929 ausgedehnt. Zur Belümpiung der Nebschädliuge tollen ans den Erträgen der Weiustener 300 000 Mark verwendet werden. Alas wirä im Mellen? Die gespannteste Ausmerkiamleit der ganzen Welt ist auf die Vorgänge an unsererWestfrout gerichtet, wo über kurz oder lang die endgültige Enticheidung über Krieg und Frieden fallen muß. Durch den Abschluß des Friedens mit Rumänien ist an der ganzen Ostwont Waffen ruhe eingekehrt, da weder in Finnland noch in der Ukraine von uns selbständige Unter nehmungen durchgesührt werden, sondern nur Unterstützungen auf Bitten der Bevölkerung ge leistet nsrden sind. Die Operationen an der Saloniki» und PaMmasront sind unter geordneter Natur. Es bleibt als wesent- l-b nur noch die Westfront für uns ü orig/Unsere Offensive ist in den letzten Tagen zur Ruhe gekommen, ohne daß sie deswegen ihr Ende gefunden hatte. Eine Schlacht von so ungeheurem Umsange — was Menschen- malerial, Raum und Kriegsauiwand aller Art anbelangt — kann nicht in wenigen Tagen ent schieden werden. Die Vorbereitungen und Hilfen aller kriegführenden Völker find zu groß, als daß sie auf der einen oder anderen Seite im ersten Anlauf vernichtet werden könnten Ftüher handelte es sich nm Schlachten der Heere, ietzt sind diese nicht nur zu einem Ringen der Völker ausgewachsen, sondern haben, je länger der Krieg dauert, immer mehr den Charakter von Kämpfen ganzer Erdteile ange nommen. Dies drückt sich nicht nur im Um fang der einander im Felde gegenüberstehenden Menschenmassen aus, sondern hauptsächlich in der Größe der Reserven, die Verlorenes ersetzen können, in der Unerschöpflichkeit des Nachschubes und der Mitarbeit des gesamten Hinterlandes. Diese Organisation ganzer Erdteile lediglich zur Kriegsarbeit drückt naturgemäß jedem großen Ringen der Feldheere ihren Stempel auf. Darum muß eine Entscheidungsschlacht nicht nur den im Felde stehenden Feind berück sichtigen und den Sieg über ihn sichern, sondern sie muß eine Art großer Vernichtungsklimpte darstellen, die dem Feinde die Möglichkeit groß zügigen Handelns rauben. Der erste Teil der Großen Schlacht in Frankreich hat uns den vollen Sieg im Rahmen des Erstrebten ge bracht und den Feind nicht nur dm-ch ungeheure Verluste au Menschen, Land und Kriegsmaterial geschwächt, sondern darüber hinaus unsere Front wesentlich durch Verbesserungen unserer Stellungen geschwächt, wie sie z. D. die Eroberung des Kcmmel daistellt. Diese Fronlverbcsiervno., v>> den Feind in schlechtere Stellungen zwingt, ist für die Weiterentwicklung der Schlacht von hoher Bedeutung, denn sie stellt das Sprung brett dar, von dem aus zu gelegener Zeit der neue Ansturm unserer Truppen erfolgen lang. Der Femd hat inzwischen starke Reserven herangesührt und müht sich in nutzlosen An strengungen ab, uns da? gewonnene günstige Gelände wieder zn entreißen. Zu einen, großen und einheitlichen Gegenstoß hat sich Foch noch nickt aufgeschwungeu oder nicht ausschwingen können. Diese Abwehr des Feindes kann als eine nicht unwichtige Operation angesehen werden, der vielleicht nicht weniger Bedeutung zukommt als den, ersten siegreichen Vorstoß. Wir haben derartige Verläufe großer Schlachten bereits in früheren KriegSjahren bei den Kämpfen in Rußland beobachten können, wo .auch nach gewaltigem Vorstoß siegreiche Abwehr- ' kämpfe einsetzten, bevor neue Dinge in Fluß kamen. Die Kriegslage im Westen ist somit äußerst günstig, und ihre Weiterentwicklung wird zur rechten Zeit nicht vom Feinde, sondern von unserer Heeresleitung bestimmt werden. "In Warschau sanden in diesen Tagen linier Vorsitz des Verwaltungschess Exzellenz Steinmeister Beratungen in der Frage der Übergabe der Bert" altung in pol - nische Hände statt Das Ergebnis der Beratungen war folgend--: Gewisse Zweige der Verwaltung können den polnisch»? Be hörden gleich nach Erlangung der Genehmigung der Zentralbehörden d-r Okkupationsmächte in Berlin und Wien überg--ben werden. Andere, die sich grundsätzlich schon jetzt zur Überweisung eignen, bedürfen der Besprechung der Einzel heiten, die in besonderen Kommissionsberatungen erfolgen soll. Andere wieder werden erst mit dem.Augenblicke der Übernahme der gesamten Verwaltung durch die. polnischen Behörden über geben werden können. Euglor»--. "In Auer großen von Tausenden besuchten Versammlung wurde die Unabhängigkeit Irland» öffentlich vor aller Welt verlangt. Der Führer Bevalera dielt eine Rede, in der er die Iren aussorderte nicht nur die Wehr pflicht, sondern alle englischen Gesetze, ob sie aut oder schlecht, z urü ck z u w e i s e n. Diese Äußerungen wurden mit durchdringenden Zuruieu ausgenommen, aber selbst in Augen blicken der größten Erregung wies die große Menscheumchfe eine nüchterne Zurückhaltung auf, wie man fie in irischen politischen Versammlungen nie erleb'". Das Volk schien sich der schweren bevorstehenden Gesahr bewußt zu sein. Seine Haltung war nicht die von heitzspormgen Kranken, tondern die der festen furchtbaren Eni- fchlossrnheit. Sozialisten gegen das Bestreben, den Ver teidigungskrieg in einen Eroberungskrieg zu verwandeln. Er erklärt, daß die belgische Arbeiterschaft beschlossen habe, die Politik des Schweigens und der Untätigkeit auszugeben. Der Ausruf verlangt verschärfte Überwachung der Negierung durch das Parlament, stimmt dem Londoner Programm der alliierten Sozialisten zu, fordert als Bürgschatt für einen dauerhaften Frieden die Gesellschaft der Nationen nach Wilsons Grundsätzen und den sofortigen Zusammentritt einer internationalen sozialistischen Konfer»v» zur Vorbereitung des Friedens. Rußland. * Ans Grund der allgemeinen Amnestie vom 1. Mai wurde eine große Zahl der in den Gefängnissen befindlichen politischen und Krimmalverbrecher befreit. In Petersburg wurden die früheren Minister des Regimes der Romanows und Kerenskis in Freiheit gesetzt, ausgenommen die wegen Hochverrats und Be trugs verurteilten. Der ehemalige Kriegsminister Suchomlinow erfuhr von seiner Befreiung an dem Tage, an dem »r aus dem Gefängnis be urlaubt werden sollte. Purischkewitsch und die anderen Teilnehmer an dem Anschlag gegen die Sowjets find in Freiheit gesetzt worden. j^armefragen. Stimmungsbild uns dem Reichstage. —ix. Bertin, 11 Mai. Der Reichstag hat hente die Beratung des Marin eetats begonnen. Staatssekretär v. CapeIle gab auch bei dieser Gelegenheit noch einmal einen überblick über da? Ergebnis und die Aussichten des uneingeschränkte» N-Boot- Krs-ges. Auch das April-Ergebnis werde, soweit die Nachrichten bisher vorltegen, günstig abschließen. Die Verluste seien nicht so groß, daß nicht der Zuwachs sie weit übertreffe, kurz, unsere See offensive stehe heute weit stärker da als bei Beginn. Der U-Boot-Krieg, wachse sich mehr und mehr zu einem Kampf zwischen dem N-Boot und der Neubauleisivng unserer Feinde aus, aber d'.e Vernichtung von scindlichen Schiffen übertreffe ständig die Neubauten nm ein Viel- saches. und da die gesamte dazu geeignete Kriegsindustrie in den Dienst des U-Boot- Baues gestellt sei und auch fernerhin gestellt werde, könne der Erfolg nicht ausbleiben. Auch wenn der Engländer nach dem Landkneg den Seekrieg sortsetzen und steigern wolle, werde das U-Boot feine Schuldigkeit tun. Der sozialdemokratische Abgeordnete Giebel beschränkte sich auf Beamtenfragen. Staatssekretär v. Capelle erklärte, in der Fürsorge für die Beamten sei die Marinever- waliung leider auch von der Reichs sinnnzver- waltung und vom preußischen Finanzministerium abhängig. Der Vollsparteiler Weinhausen ging ebenfalls, in mehr als l^stündiger Rede, auf die Wünsche und Beschwerden der Beamtenschaft ein, betonte aber gleich zu Anfang, daß daS deutsche Volk volles Vertrauen zu unserer Flotte habe, daß sie jeden Versuch des Feindes, an unsere Küsten heranzukommen, abschlagen werde. Besonderer Dank gebühre den U-Boot-, Torpedo boot- und Mnensuch-Besatzungen. Die Behauptung WeinhaujenS, daß in ein- zrlnen Wersten „schwarze Listen" geführt würden, bestritt der Staatssekretär, als er nachher das Wort ergriff. Ebenso erklärte er Abmachungen sür unzulässig, die in Danzig zwischen der Kaiserlichen Werst und der Schichau- Werft bestehen sollen, wonach die eine Werft von der andern keine Arbeiter anzunehmen sich verpflichtet haben soll. Auf eine weitere An frage Weinhausens erklärte Admiral Hebbing haus, daß an die Abschaffung des einjährigen Dienstes in der Marine nicht gedacht werde. Der Zentrumsabg. Schirmer begrüßte es in einer nicht minder langen Rede schon als Fortschritt, daß jetzt auch im Nelchsmarineamt Besprechungen mit den Vertretern der.Arbeiter- unü Angestelltenorganisationen stattfinden und sührt dann auch seinerseits eine Fülle von Einzelwünschen an. In das Hochpolitische »erstieg sich die Debatte am Schluß der Sitzung bei den drei letzten Rednern. Der konservative Abgeordnete Kapp, wie der nationalliberale Dr. Stresemaun traten sür die unbedingte Durchführung des uneinge schränkten U-Boot-Krieges als das einzige Mittel, England von dem Aushungerungskrieg abzubringen, ein. Herr Kapp protestiert auch gegen jeden Frieden, der uns diese Waffe etm aus der Hand schlagen wolle. Er verlangt die Fortführung r»*« U-Boot-Krieges auch während eines evtl. Waffenstillstandes und er ist endlich der Meinung, daß ein Frieden überhaupt nicht möglich sei, ehe England und Amerika „ausreichende" Friedensbedingungen zugestanden. Herr Stresemann baut offenbar ähnliche, wenn auch nicht so ausgesprochene Hoffnungen auf den U-Boot-Krieg. Im Gegen- satz dazu versichert der unabhängige Sozial demokrat Vogtherr, daß der Frieden ii» Westen anders aussehen werde, als er sich in den Köpfen der Vorredner male. Alle Ver heißungen bezüglich deS uneingeschränkten U-Boot- Krieges seien unersüllt geblieben, alle Be fürchtungen über seine Folgen in Erfüllung gegangen. — Die Aussprache wird in einer neuen Sitzung fortgesetzt. verschiedene Unegrnachrichten. Die Beschießung von Paris. Allmählich wird den Parisern klar, waS ei bedeutet, daß Frankreich im Kriege steht. Die Wirkung der Ferngeschosse wird von vielen Seiten immer mehr zugegeben. Ein Augen zeuge berichtet, wie Granaten beim Auftrefsen auf ein Gebäude zwei Stockwerke durchschlagen und auf ihrem Wege alles vernichteten. Die Flucht der Bevölkerung hält an. Auch einige Militärbehörden haben ihren Sitz bereits von Paris verlegt. Die Störungen durch die Be schießungen waren schon Ende März so groß, daß weder Untergrund- noch Straßenbahn regelmäßig verkehren konnte. Auch den Fabriken war es nicht mehr möglich, ihren Betrieb z" bestimmter Stunde zu beginnen. Daher haben i viele Werke, die nicht für den Kriegsbetrieb > arbeiteten, es vorgezogen, zu schließen. So sind allein durch Schließung einer Spielwarensabrik I achthundert Leute brotlos geworden. * Wachsende Lebensmiitelnot. In der letzten Sitzung der französische i Kammcrsitzung bezeichnete der Deputierte Lafont ! die Brotration sür Arbeiter als unzureichend, - namentlich in einigen Städten, wo sie nur 200 Gramm täglich betrage. Man müsse die Ein schränkungen im Fleischverbrauch strengstens inne- halten oder sofort zur Einführung der Fleisch' tcirie übergehen. Sodann ergriff der Bcr- pflegungsminister Boret zu einer eingehenden Darstellung der Lage das Wort. Er führte aus, er sei genötigt, zu erklären, daß die Lage des französischen Viehbestandes geradezu bellen» inend sei. Die Transporlmittel seien so be schränkt, daß man darauf verzichten müsse, Fleisch aus Amerika, Neuseeland, Argentinien und Madagaskar uach Frankreich cinzusnhrcn. England iei im vorigen Jahre ein Abkommen über 240000 Tonnen Fleisch abgeschloffen worsen: man habe aber nur 160 000 Tonnen einführen können. 1918 habe mau anstatt dec vorgesehenen 80 000 Tonnen mir 50 000 einsübrcn können. * Amerikas Hilfe. Das in Amsterdam erscheinende Blatt der britischen Internierten .British News' meldet aus London : Von unterrichteter Seife wird mitgeteilt, daß die britischen Befehlshaber von den Bereinigten Staaten vor die Wahl gestellt wurden, ob sie daS amerikanische Heer sofort zur Mitwirkung an der Verteidigung der Front in Frankreich zur Verfügung gestellt haben oder ob sie die Front solange halten wollten, bis ihnen das ganze fertig ausgebildete amerikanische Heer zu Hilse kommen würde. Man entschied sich sür das letztere. Oer Oalbberr von L,nbenovp. 17j . Roman von Arthur Z « p p. (ä-rrslhung.) Ein sichtbarer Ruck ging durch die Gestalt deS Verhöhnten: seine Hände ballten sich und eS hatte den Anschein, als wollte er sich aus seinen Beleidiger stürzen. Doch im letzten Augenblick bezwang er sich und den Arm Mortimers nehmend sagte er so laut, daß es jeder Anwesende hören konnte: „Komm, mit einem Betrunkenen spricht man nicht." Graf Hartenberg stieß einen unartikulierten Schrei aus und stürzte mit geballten Fäusten auf seinen Gegner zu. Mortimer von Langwitz und ein paar andere Klubmitglieder sprangen dazwischen nnd verhinderten den Zornigen an Tätlichkeiten. Es gelang ihnen, ihn so weit zu beschwichtigen, daß er wieder am Tisch Platz nahm. Mortimer von Langwitz aber und Karl gingen Ä das Spielzimmer, hielten «ins Weile mit und verließen dann den Klnb. Am andern Vormittag erhielt Karl Lubenow den Besuch von zwei iremden Herren, die im Namen deS Grasen Hartenberg von ihm die Erklärung forderten, daß er mit feiner Be merkung: „mit einem Betrunkenen spricht man nicht," den Herrn Grasen nicht gemeint habe. „Ich bedaure diese Erklärung nicht geben zn können." erklärte Karl Lubenow, ohne sich zu besinnen. „Sic haben also mit Ihrer Bemerkung den Herrn Grafen treffen wollend" fragte der ältere der beiden Herren. > ' .Ja." ! Der Wortführer der beiden Abgesandten des Grasen zeigte eine sehr hochmütige Miene. „In diesem Falle müssen wir Sie ersuchen, Ihre Bemerkung mit dem Ausdruck deS Be dauerns zulückzunehmen." Prompt und kurz erfolgte die Antwort: „Ich habe nichts zurückzunehmen." „Nun dann —" der Sprechende richte sich straff in die Höhe — „überbringe ich Ihnen hiermit die Forderung des Herrn Grasen und ersuche Sie zugleich, unS Ihren Herrn Vertreter zu nennen, mit dem wir uns bezüglich des weiteren in Verbindung setzen können." Der Geforderte nannte seinen Schwager Mortimer v. Langwitz und dir Leiden Herren empfahlen sich mit frostiger Höflichkeit. Karl Lubenow stand noch eine ganze Weile mitten im Zimmer und starrte mit düsterem Blick den Davongehenden nach. Dann griff er sich plötzlich mit der Hand au die Stirn und lachte laut auf. War eS nicht komisch? Er sollte sich duellieren wegen eines unbedeutenden Wortwechsels mit einem Betrunkenen? War dar nicht die reine Komödie? Er reckte sich unwillkürlich straff in den Schultern und ein stolzes Geiühl wallte in seiner Brust am. Aber diese Regung wurde sehr rasch von einer Emp findung dumpfer Beklommenheit abgeiöit, Der Ernst der Situation packte ihn und mit einem Seuizer gedachte er Ediths. Wenn sie ahntet Das Gciäwch der sich in ihren Angeln be- - Wegenden Tür riß ilm - aus seinem Grübe!». , Es war Edith, die lebllaü cmimt. »WaS wollten die beiden Herren von dir?" ' Sie bemerkte seine ernste Miene. „Hast du Ärger gehabt, Karl?" Er zwang sich zu einem Lächeln. „Aber nein l Es handelt sich nur um eine Klubsache. Lie Herren sind vom Vorstand. Die Geschichte ist wirklich nicht so wichtig." Er wandte sich zur Tür seines Arbeits zimmers. „Ich habe heute zu Hause zu arbeiten. Bitte, sorge dafür, daß ich nicht gestört werde." Auf der Türschwelle drehte er sich noch einmal um. „Natürlich Mottimer darf herein . . . falls er kommen sollte wegen der — der Klub- sache." Kor seinem Schreibtisch sitzend, stemmte Katt beide Arme auf und begann zu grübeln. DaS alles war so überraschend schnell gekommen, daß er mit dem Gedanken noch gar nicht recht vertraut werden konnte. Noch nie in seinem Leben hatte er mit einem Duell zu iun gehabt und mm stillte er selbst mit der Pistole in der Hand auf den Kampfplatz treten. Weil- ein händelsüchtiger Mensch, von Spielverlust und Wein erhitzt, einen Streit mit ihm vom Zaune gebrochen, deshalb sollte er nun sein Leben auss Spiel setzen. Arme Edith! Wie würde sie eS ertragen, wenn er auS dem Kampse nicht mehr znrückkehren würde? Heiße Fieber schauer durchrannen den Sinnenden und das Herz kloM ihm hestig. Wie er fie liebte und wie unendlich glücklich ihre Liebe ihn machte! Und alles daS sollte er aufs Spiel setzen nm eines Mewchen willen, Ler ihn doch nurpim feil! Glück beneidete . . . Wer woltte ihn denn zwingen, sich dem Herrn Gräten zn 'tollen, der vielleicht nicht viel zu vorlieien hatte. Er brauchte ia nur einfach'in sagen: ich will nicht. ich schlage mich nicht, ich bin ein Gegner des Duells . . . Aber dann gewannen wieder Ei' Wägungen entgegengesetzter Natur bei ihm Raum- Was würde Mortimer, waS sein Schwieger vater, Baron Langwitz, dazu sagen, wenn er „kniff"? Und sollte er seinem Gegner, deB Grafen Hartenberg, dar Recht geben, ihn einen Feigling zu nennen? . . . Ein paar Stunden hatte der Grübelnde i" diesem seelischen Zwiespalte hingebracht, als plötzlich die Tür hestig ausgerissen wurde u"d Mortimer, ganz rot vor Eifer und Eile herein« stürmte. Sich seinem Schwager rasch nähernd, sagte er, nachdem er sich durch einen Blick auf die Tür überzeugt hatte, daß ihm niemand folgte, mit unterdrückter Stimme: „Alles in Ordnung! Wir haben uns ziemlich ichnell geeinigt. Morgen früh halb acht Uhr. Rendezvous im Grune wald, PauISborn. Zwanzig Schritt Distwtt, dreimaliger Kugclwechsel. Du bist doch frieden?" Karl war ganz bestürzt und brasste nur die kurze Erwiderung über die L'-ppen! „Morgen schon?" Der Regierungsreserendar zog sehr wichvfl seine Augenbrauen in die Höhe. „Ja, mein lieber, da§ ist nun einmal Voe schri,t. Ein Duell muß möglichst vierundzwanziff Stunden uach erfolgter Herausforderung statt' finden, wenn nicht ganz gewichtige Gründe ZN einem Auischub vorliegen. Na und die Gründe siegen dock, nicht vor?" „Nein!" stieß Karl uach kurzem Besinnen hervor. Mortimer nickte vergnügt, offenbar mit ff-* AIS i Krach, wa Teutschlcw Mgetreter dritten die KHer Bez !d>e günsti Met«. Mt und Men, r Me in digkeit ki AeichStag Kei einem Mdigkeit M drutic veinde, , Mngen, "reich,. Ard nick Alls Flau M nick '«adern a für si Men ml unscri vielve . Zulür M, wei "as volls Zachen, At die y Mfluß 'M Moi Ad Lant Mst un Wehen. *wtzdem n Ker Well magen, d Wnden Aellverkel «alle klar MftSlebe Aloniallö Mußmii .Die ( M heute Mehren Ang un Fett- Maswoll M 58 ? Men fü Ab,3 Mil Ken Haui «der 50 i Einen E scholl« r Air wa samkeit ui Kanäle g Alan unje Ar Bentt «n Abipe Mesiegbc ^nke an °a Vie ; d« Rohpi «ie druff Migen Deutschlai Mit aut Dazu Auernd Kn,er Ar ss unsere, Arigen Mnien desiegbar, Vo «... Entei Ande a A Durchs An Metal "-endla^e Ad der «°nn se An das d» auf i ««in er muderte »Wei M daß ^r ein Ming stUch der Men E Karl erklinge e-Ab« Warme »Edit sagst «der den K-Karl' M, sein dasste m " sein« 'M Zr »Me v . Kar? Mine,- i Mlich« e-Karl Multen hinein Aossen. Ae ich Khabt." Ter!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)