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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend. Nezugs-Preis: vierteljährlich beim Kbholen von Ser Leschästsstelle 1,W Mli., frei ins tzsus 1,50 Mli. Einzelne Nummer 10 psg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö 5onnabenos Nachmittag. McrhMWs- Nnzeigen-Preis: Dir einspaltige Zeile ober Seren Naum N 20 psg., Lolialpreis 15 psg. Nelilamen aus Ser ersten Seite 40 psg. st Nnzeigen-Nnnahme ü bis spätestens Mittags 12 Utzr ür» st Lrscheinungstages. ff Druck unö Verlag von Hermann Uühle, Ottenöorf-Olirilla. Nummer 53 ' Sonntag, den^5. Mai verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, Lrotz-OLrill». f7. Jahrgang Linie e nige Hundes oder tausend Meter rückwärt« verläuft. Dagegen müssen Eng länder und Franzosen bei jedem deutschen Vorstoß fürchten, die in fieberhafter Arbeit neugeschaffenen Stellungen wieoer zu ver lieren. Ihre OperalionSurmee, die zum ein heitlichen gewaltigen Gegenstoß bestimmt war, muß in lokalen Kämpfen sowohl in Flandern, wie vor Amrens, an der Avre und an der OertlicheS und Sächsisches. Dttendors-Vkrilla, Mai iS,8. (K M.) Verbotene« Abpflücken! Die stellv. Genereralkommandos XII. und XIX. A-K. haben unter dem 25. April 1918 auf Grund Z 9b des Gesetzes über den Belagerungs zustand verboten, I.) Zweige von Obflbäumen oder Obirsträuchern, die Blüten oder Blüten ansatz tragen, abzuschnerden oder abzubrechen, soweit dies nicht zu Zwecken de« Obstbaues erforderlich ist, sie entgeltlich oder unentgeltlich Neuestes vom Tage. - — Die Artillerietätigkeit steigerte sich er- Mich gegen p,e Front nördlich Dorf Kemmel westlich Dranoeter. Erkannte Truppen- ewegungen und Ansammlungen wurden u»tcr wirksamste« deutsches Vernichtungsfeuer Kommen. Die deutsche Führung har die Miative und die operative Armfreiheit. kann e« gleichgültig sein, ob die eigene Damit ist schon die Fesselung der Hauptmasse der feindlichen Heere an einer von der: deutschen Führung gewollten Front erreicht.! — Die Einnahme de« KemmelbergeS wird in der französischen Presse weiter besprochen. Die Blätter versuchen im allgemeinen die Bedeutung des Ereignisse« durch den Hinweis darauf abzuschwächen, daß es den deutschen Truppen nicht gelungen sei, bei dem gleich zeitigen Angriff auf die Linien vor Amiens größere Erfolge zu erzielen „Petit Parisien" ist gegen diese Papiertaktik. Man dürfe das unglückselige Abenteuer in seiner Tragweite nicht herabsetzen. Die Höhen, die der Feind jetzt angegriffen und größtenteils schon zu Fall gebracht habe, seien die letzten - chranken, welche die Straßen nach Dünkirchen sperrten. Der Fall dieser Höhen bis zum CatS-Berge würde die Stellungen der englischen und belgischen Truppen an der Äser schwer ge fährden. Der „TempS" meint, man müsse sich auf neue Angriffe auf diesem Abschnitt des Schlachtfeldes gefaßt machen. Der „Matin" schreibt: Die Deutschen versuchen den äußersten linken Flügel des engiisch-nan- zösischen Heeres mit aller Gewalt zu sprengen. Dre Deutschen haben es dank ihrer inneren Verbindungslinien bisher immer fertig ge bracht, srch die zahlenmäßige Ueberlegenbeit zu sichern. Man muß hoffen, daß der Wider- stano der VerbandSiruppen sich zunehmend verstärken wird. — Wie ^die „Zürcher Morgenzeitung" be- richtet, stehen Truppen der Armee v. Armin nunmehr 4 Kilometer von den Brücken des Ypernkanals entfernt, die von Ipern nach den Straßen von Poperinghe und in das Gebiet nördlich davon führen. Diese Brücken stehen bereits unter deutschem Feldartillerie- seuer, sodaß der Rückzug der englischen Be satzung über diese Brücken abgeschnitten ist. — Aus Basel wird gemeldet: In den Londoner „Trmes" mehren sich die Stimmen, die befürchten, daß die amerikanische Hilfe nicht mehr rechtzeitig kommt. Sidney Low erklärte, Englands Volk müsse sich vergegen wärtigen, daß nicht mehr mit der Kriegs- teilnahme Amerika» zu rechnen sei. Konstantinopel. Auf dem Jordan ufer nahmen die Kämpfe weiter einen für un« günitigen Verlauf. Vor unserem zäh verteidigten Stellungen verblutete sich der Engländer gestern in vergeblichen, bis zum Abend anhaltenden Anstürmen. Starte, im östlichen Jordanbecken nach Norden vor gestoßene Kavalleriemassen sind von unseren rasch herbergeerlten Kräften unter der tat kräftigen Führung des Obersten Efsad-Bei empfindlich geschlagen und zur Auflösung ge bracht worden. Eine Anzahl Gefangener, sieben Feldgeschütze, ein schweres langes Geschütz, Feld- und Munilionswagen, ein Panzerfiaftwagen und viel Kriegsgerät wurden brs jetzt erngebracht. Bei Amman brachte eins unserer Flugzeuge zwei feindliche Flug zeuge zum Absturz. Die Insassen, vier eng- lrsche Offiziere sind gefangen. adzugeben, zu erwerben, anzunehmen, mit sich Oise dlvrsions- und balaillons tse verbluten. zu führen oder feilzuhalten; 2.) Zweige der Amtlicher Teil. Freibanktfleifch. Diejenigen Personen, welche in diesem Jahre Anspruch auf Belieferung mit Freibank- iüisch erheben wollen, haben sich bi« 11. Mai dss. Js. Un Gemeindeamt zu melden und dabei anzugebm, wieviel Personen über 6 Jahren und Wer 6 Jah'en in Frage kommen. Wer die Anmeldung unterläßt, hat kein Anrecht auf Zuweisung von Feibankfleisch. Es wird darauf hingewiesen, daß Freibankfleisch nur gegen Abgabe von Reichsfleisch- Aarken verabreicht werden darf. Die einzelne Reich« fleischmarke gilt dabei über 50 Gramm Freibankfleisch mit Knochen. Ottendorf-Moritzdorf, am 3. Mai 1918. — Der GemeindrvorAand. Impfung betr. Im laufenden Jahre sind der Impfung mit Schutzpocken zu unterziehen: I. die im Jahre 1917 geborenen Kinder, sofern sie nicht nach ärztlichem Zeugnis die natürlichen Blattern überstanden haben; 2. die in früheren Jahren geborenen Kinder, deren Impfung ohne gesetzlichen Grund unterblieben oder erfolglos gewesen ist; 3. die im Jahre 1906 geborenen Kinder unter denselben Voraussetzungen wie zu I und 2. . Die öffentlichen Impfungen für hiesigen Ort finden statt für Erst- und Mteder- Montag, den Ü. Mai 1918 nacym. 6 Uhr Saale de« Gasthsf« jum schwarze» Kotz, hier. Dit Nachschau wird rn demselben Lokal und zwar Montag, den 13. Mai 1918 nachm. 6 Uhr ^genommen. Neuzugezogene haben ihre impfpflrchtigcn Kinder sofort zur Jmpfliste bei dem Unter- iiichneten anzumelden. . Die Eltern, Pflegeeltern, Vormünder p. p. deren Kinder und Pflegebefohlene ohne Wtzlichcn Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung ferngeblieben werden nach § 14, Ab'atz 2 des RerchsimpfungSgesetzes mit Geldstrafe brs zu 50 Mk. mit Haft bis zu drei Tagen bestraft, wenn die Befreiung von der Impfung nicht °"rch ärztliche« Zeugms nachgewiesen wird. Aus einem Hause, in dem Scharlach, Masern, Diphteritis, Kroup, Keuchhusten. Fleck- Wus, rosenaitige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Impftermine gebracht werden, auch Huben sich Erwachsene von solchen Häusern fern zu halten. Die Kinder müssen rein gewaschenen Körper und mit reiner Wäsche zur Impfung Stacht werden. - Auch nach dem Impfen ist möglichst große Reinhaltung des Impflings die wichtigste Mcht. Lttendors-Woritzdorf, am 2. Mai 1918. Der Grmeindevorstand. Milrhabgabe. Diejenigen Inhaber von Vollmilckkarten, — insbesondere von solchen für Säuglinge — welche einen Milchlieferanten nicht finden konnten, werden ersucht, sich bis 7. Mai ds. IS. im Gemeindeamt (Meldeamt, zu melden. O«tendorf»Moritzdorf, am 3. Mai 1918. Der Gemeindevorst md. Nächtliche Nutze auf den Straffen. Die nächtliche Ruhe ist in letzter Zeit wiederholt besonders durch au« der Tanzstunde Mmkehrende junge Leute erheblich gestört worden. Diese« Verhalten zeugt von mangelndem Befftändnir für unsere ernste schwere Zeit. Jeder Bürger, am Tage aufs äußerste ange- "rengt, hat ein unbedingtes Rechc auf unge-iörte Nachtrube. Die Polizeiorgane sind angewiesen worden, Ruhestörer unnachsichtig zur Anzeige zu bringen. Gegen die werde ich mit empfindlicher Strafe vorgehen. Zahlreiche Bestrafungen sind Kreits erfolgt. Vttendsrf-Moritzdorf, am 3. Mai 1918. Der Gemeindevorstand. , Richter. Kätzchen tragenden Nutzbäumc oder Nutz- sträucher (Buche, Eiche, Haselnuß und sämt licher Weiden) zu nicht behördlich zugelassenen oder nicht gewerblichen Zwecken oder für die Kranz- oder Straußbinderei oder zum An treiben abzuschneiden oder abzubrechen, ent geltlich oder unentgeltlich abzugeben, zu er werben, anzunehmen oder mit sich zu führen, desgleichen solche Zweige feilzuhalten; 3.) fremde Bäume, Sträucher, Pflanzen, Feld öder Gartenflüchte oder andere anstehende oder getrennte Bodenerzeugniffe vorsätzlich oder fahrlässig zu beschädigen oder zu zerstören; 4) von Feldern, Aeckern, Wiesen, Weiden, Rainen, Wegen, Dämmen, Gräben, Böschungen, Plätzen oder aus Gärten oder Gartenanlagen irgend welcher Art, Weinbergen, Wein- oder Obstanlagen ausgelegtes Saatgut, Früchte oder andere zur Ernährung von Menschen oder Haustieren dienende Bodenerzeugniffe zu entwenden. * — Verbotenes Seifensieden schadet unserer Kriegswirtschaft! Bei der Knappheit der hierzu nötigen Rohstoffe ist eine svarsame Seifenfabrikation nur in Fabriken möglich. Die Bekanntmachung des Bundesrates vom 6. Januar 1916 über die Verwendung von pflanzlichen und tierischen Fetten zu technischen Zwecken verbietet deshalb die Herstellung von Seife im Haushalt und stellt sie unter Strafe. Trotzdem scheint noch in weiten Kreisen der Bevölkerung, besonders auf dem Lande, das Seifensieden für den eigenen Be darf in Uebung zu sein. Es wird auf daß Unzulässige dieses Verfahrens Hingeiviesen. Die eigene Herstellung von Seife verstößt gegen das allgemeine Interesse, weil sie die völlige Ausnützung der Fette und Aetzstoffe beeinträchtigt und damit die ohnehin knappe Belieferung der Bevölkerung mit Waschmitteln weiter verringert. Radeberg. Nach langem Suchen ist es nunmehr gelungen, der frechen Diebes bande habhaft zu werden, die in den letzten Wochen die Polizei und Gendaimerie tag täglich durch immer neue Kaninchen- und Geflügeleinbrüche in Tätigkeit hielt. Mit größter Dreistigkeit waren die Einbrecher jin den weitaus meisten Fällen vorgegangen und immer gelang es ihnen, unbemerkt und uner kannt zu entkommen. E» gelang nun der hiesigen Polizeibehörde, vier Personen, unter denen sich ein Soldat des hiesigen Arbeits kommandos befand, zu verhaften, die in den letzten Monaten mehr als 20 Kaninchen- und Geflügel- sowie auch Treibriemen-Diebstähle ausgeführt haben. Die Einbrecherbande, die bei ihrer^Verhaftung zunächst alles leugneten, brachte bald Aufklärung bei der vorge- nommenen Haussuchung, die ergab, daß man sich auf der richtigen Spur befand. Unter anderem wurde in der Wohnung der Lang finger das eingesalzene Fleisch von zirka 20 Kaninchen gefunden. Das unsaubere Arbeit» selb dieser Bande befand sich fin Radeberg und deren Umgegend, in Wallroda, Arnsdorf, Fischbach, Lauterbach, Seifersdorf und Lausa. Einer der Einbrecher war geständig und gab zu, bei den letzten verübten Einbruch drei Zickel, fünf Hühner, einen Hahn, Schuhwerk und verschiedene andere Gegenstände ent wendet zu haben. Die Einlieferung in da» hiesige Kgl. Amtsgericht erfolgte gestern vor mittag. Dresden. Ami. Mai wurden auf der Fahrt von Berlin nach Dresden in dem 1.03 nachmittags Berlin verlassenden O-Zug einer Exzellenz von E. aus Berlin Juwelen im Werte von 50000 Mark gestohlen. Bielleicht ist der Dieb bereits in Berlin vor Abgang de« Zuge» wieder ausgestiegen, wahrscheinlicher ist er bi» Dresden mitgefahren.