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Ottendorfer Zeitung : 12.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191804124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180412
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-12
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.04.1918
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rstanix« an sich «r wi» -ich-- sen sich e Au»« ge auf sich mit nst ar« schließ« d Tele-, twürfe« die Er- on seit nd dort werden 53 der klagen, ng dek rag mit irf über r n auf Fahnen Ltesten» er« sie Dem« solcher lilaffen« sn den ig von sten ist. nevet e Nein« Leube sprachen del und l Krieg« «. An lerichtet, rbungen eit nach Verkehrs >ird die euern cheinlich nkrechte, ich wird ensteuer chöhung Kakao. ein Be« sind i« rag de» t Pstmd urd un« ischen oird au» bärtige Deutsch« die Re tt wegen nn man u einer endig«« ferneren Holland sind be« unge« machen, mmlung Leben»« chen ab« lang in rot au» «aß man >«n Ge« urg (ia ssss t nicht, dß ge ¬ il, Herr mgwitz ge g- jeder r Dor« l schel- Wort, m wir ganze : ange- er Re« hüstelte ich.mit müder, ch kein Lie »ich il Ich Meilen mr für ir sonst n Popa u mein . Onkel r seiner cieda. en fit Geä-nken über meine fakrt. Don Fregattenkapitän Nerger, Kommandant S. M. S. „Wolf". Niemals sah Deutschland ein schicksalschwereres Osterfest, nie aber auch sproßten im Lenzerwachen stärkere Hoffnungrkeime auf als in diesen Tagen, da unter den wuchtigen Hieben deutscher Koldaten im Westen deS Reiches Zukunft -urechtgehämmert wird. Wir von der Marine stehen nicht beiseite. In der flandrischen Marsch kämpst das Marine« kvrp». Unser« U-Boote verrichten tagauk, tag- «in ihre unermüdliche Arbeit, nagen an Eng- standS Weltmachtstellung wie eine schleichende, unheilbare Krankheit. Wie ist sie schon ge schwunden, die angemaßte Herrschaft Britanniens über die nahen und fernen Meere l Gewiß verschwand bald nach Beginn deS Krieges die friedliche deutsche Handelsflagge vom Ozean, weil es unserer Flotte an Stützpunkten «angelte, die sür Deutschland eine unbedingte Notwendigkeit sind. Doch in kriegerischer Gestalt, als Rächer der ruchlos verfolgten deutschen Handelsintereffen, kehrte unsere Flagge wieder. Die .Möwe" trug sie zweimal bis in die süd- amerikanischen Gewässer, der „Seeadler" führte sie nach Australien und der „Wolf" um die afrikanischen Küsten nach dem Indischen und Eiillen Ozean. > Heute weht unsere Flagge von U-Boot- türmen im Mittelmeer und im Atlantischen Ozean, an Englands Gestaden und im Nörd lichen Eismeer. Albions Schiffe sinken in die Tiefe I Englands Flotte ist heute nu^ noch eine Stütze für seinen Eigensinn, für die Fortführung .eines im Grunde längst verlorenen Krieges um ieden Preis, für die Auspeitschung der ermatteten, den den Dstttelmächten bereits niedergeworfenen englischen Bundesgenossen. Postraub, Neutralitütsbruch, Hungerblockade, Schifssraub, daS sind die Formen, in denen sich heute die einst so stolze britische Seemacht vor nehmlich zeigt. Aber auch diese Tyrannei wird aushören, wenn unseren U-Booten genügend Zeit gelassen wird, sich auSzuwirken. i Wie leer die fernen Meere von englischen Schiffen geworden sind, davon konnte ich mich aus meiner langen Fahrt selbst überzeugen. Im Indischen, im Stillen Ozean wie in der Süd- s« herrscht seit Jahr und Tag nur eine Flagge, bie fapanische. Ungestört von englischen Kriegs schiffen konnte ich in diesen fernen Zonen die Beute jagen, hauptsächlich weil der schwierige Kampf gegen da»-U-Boot Englands Kräfte voll in Anspruch nimmt, Das todbringende Übel an der Wurzel zu hacken, unsere U-BootbasiS zu zerstören, ver mag England nicht. . Nutzlos verbluteten im Sommer 1917 eng lische Armeen im Ansturm gegen unsere West swut, weil da» englische Volk immer wieder die Offensive verlangte. Doch den entscheidenen An griff zur See wagte England nicht, weil unsere starke Schlachtflotte, die in weiser Voraussicht dau unserem Kaiser mit Hilfe seines Staats sekretärs, deS Großadmirals v. Tirpitz, ge schaffen worden ist, unsere Küsten schirmt. Sie anzusassen, würde England des letzten Trumpfes her „Großen Flotte" gegenüber den anderen Mächten der Welt berauben, wie die Skagerrak- Schlacht beweist. Daß England dies fürchtet, W daraus hervor, daß es sogar die Tatsache dieser Schlacht seinen Kolonien gegenüber ver schwiegen Hai. Nie war unsere militärische Lage besser als heute. In einem fast vierjährigen Kriege hat W deutsche Volk, abgeschnilten von der Außeu- Alt, die Mittel erschaffen, die es zur siegreichen Beendigung diese» Kampfes gebraucht. Nur eines kann uns den Sieg noch streitig wachen: die Uneinigkeit im Innern. Sic ist die ^tzte Hoffnung unserer Feinde. Daß aber die Kraft der Heimat ungebrochen ui,, soll der Welt die neue Kriegsanleihe be weisen. Draußen düngt kostbares deutsches Blut den feindlichen Boden. Hier in der Heimat gilt die unblutige, leichte Pflicht, dem Balerland die Mittel zu geben, um den ent scheidenden Schlag zu Ende zu führen. ' solch ein Hoppegarten-Meeting selbst einmal an- sehen!" fiel der Regierungsreferendar ein. Heinrich Lubenow machte eine füßsaure Miene. „Na, denn meinetwegen! Haben Sie sich unsere Fabrik angesehen, so können wir auch kinmal Ihr Hoppegarten in Augenschein nehmen, wobei wir am Ende noch besser dran sind. Na, denn mach' dich fertig, Mädel!" , Fräulein Frieda aber erklärte, daß sie «indestens eine halbe Stunde sür ihre Toilette gebrauche. Die beiden jüngeren Herren möchten uur immer voran fahren. Dies geschah. Als Herr von Langwitz und Karl Lubenow auf dem liennplatz ankamen, war die erste Nummer des Programms — ein nicht gerade inter- epantes Jockeirennen — bereits ihrem Ende uahe. Die beiden jungen Leute sahen dem »kämpfe, auf dem Rasen des ersten Platzes hin und herpromenierend, stehend zu. In der Pause wkie der Regierungsreferendar seinen Begleiter ssw Arm, und auf eine kleine Gruppe deutend, eben von der auf dem ersten Platz errichteten >Eme herabkam, sagte er: „Meine Eltern! Gestatten Sie, daß ich Sie vorstelle." Karl Lubenow errötete vor Freude, kenn er ^trachtete es als eine besondere Auszeichnung, M gewürdigt wurde, den Eltern seines »mbfreundes vorgestellt zu werken. Der alte , .on begrüßte den jungen Fabrikbesitzer mit Muckhaltender Würde; die Frau Baronin hatte , Liebenswürdigkeit, ein paar freundliche Worte M zu richten, während Baronesse Edith seinen Gruß mit einem stummen Nicken ihres blonden Hauvtes erwiderte. Wenn dies, wie ich zuversichtlich hoffe, ge lingt, dann ist auch die Fahrt des „Wolf" nicht vergeblich gewesen. Von I^ak und fern. Ein Bücherei für Bulgarien. Mit glieder deS ältesten Balkanvereins Deutschlands haben mehr als 100 000 Mark für den Ankauf einer Bücherei bestimmt, die man demnächst dem König von Bulgarien für die Akademie der Wissenschaften in Sofia zur Verfügung stellen wird. Meldepflicht für leerstehende Woh nungen. In mehreren Gemeinden Groß-BerlinS hat der Regierungspräsident die Meldepflicht für verletzte Vater wurde in ein Krankenhaus ge schafft, während der jugendliche Mordbube verhaftet wurde. Der Kirchturm als Hamsterversteck. Im Glockenturm einer Kirche in Rohrbach (Pfalz) wurden 1100 Pfund Weizen gefunden. Eine Bauersfrau, bei der verheimlichtes Getreide ge funden worden war, hatte daS schöne Versteck verraten. Bisher hat sich noch kein Eigentümer deS Weizens gemeldet. Eine Einbrecherfamille. Tine Anzahl der in letzter Zeit vorgekommenen Einbrüche in Schaufenster und Läden in Bromberg sind, wie jetzt ermittelt wurde, von einer Frau LurtowSki und ihren Kindern — 16, 1» und 13 Jahre alt — verübt worden. Die vier Personen er Vie katbeärale von Ohne jeden milttärucken Zweck zerstören jetzt die Franzosen ihre eigenen Städte. So liegt auch die Stadt Laon unter schwerem französischen Geschütz- sencr und mit der Stadt zugleich die schöne, alt ehrwürdige Kathedrale. Sie ist einer der großen, klassischen, mittelalterlichen Dome Frankreichs. Man setzt die Gründungszeit der Kathedrale in die Re- gierungSzeit des Bischofs Gautier de Mortague, in dieselbe Zeit, wo die Notredame-Kirche in Paris be ¬ gonnen wurde (1131), mit der sie viele stilistische Ähnlichkeiten hat. Ebenso wie ihr Anfang ist auch ihre übrige Baugeschichte historisch nicht genau fest- zulegen. Seit 1853 ist die Kathedrale auf Kosten des französischen StaateS in einer mit großer Liebe und reichen Mitteln arbeitenden Erneuerung be griffen, der allerdings jetzt ein vorzeitiges Ende be reitet zu werden scheint. alle leerstehenden oder leerwerdenden Wohnungen und Läden angeordnet. Eine Kriegstagung der deutschen Esperantisten, die die Arbeiten für die Zeit nach dem FriedenSschlutz vorbereiten soll, findet zurzeit in Leipzig statt. Beschlagnahmt! Die Polizei beschlag nahmte am Kasseler Bahnhofe zwei in einen Lehrzug eingefchobene Wagen mit 728 Zentnern Schweinefleisch, die aus dem Auslande eingi- führt waren. Außerdem wurde für drei Millionen Mark Speiseöl beschlagnahmt. Beamtenfürsorge in Sachsen-Mei ningen. Herzog Bernhard von Sachsen-Mei ningen hat zur Errichtung einer öffentlichen Kasse, die den Beamten, Geistlichen und Lehrern zu den Kosten der Krankenpflege angemessene Zuschüsse leisten soll, die Summe von 100 000 Mark gespendet. ' - - Ein trübes Zeitbild. Ein Kölner Zoll beamter machte seinem 17jährigen Sohne wegen seines späten Nachhaufekommens wiederholt. Vorwürfe, worauf in der Nacht der ungeratene Sohn sich in daS Schlaszimmer des Vaters schlich und diesen durch mehrere Beilhiebe auf den Kopf zu ermorden trachtete. Der schwer- Als daS zweite Rennen emgelärM würde, begab sich die kleine Gesellschaft wieder nach der Tribüne hinauf. Nur der Referendar machte sich mit der kurzen Bemerkung los, daß er nach den Zandern Herrschaften" sehen müsse. Karl Lubenow war etwas befangen, als er auf einer der ersten Bänke der Tribüne neben Edith von Langwitz Platz nahm. Die junge Aristokratin war keine strahlende Schönheit; aber es lag etwas Stilles, Gleichmäßiges und Zurück haltende» in ihrer Art, das den jungen Fabrik- besitz« mit bewundernder Scheu erfüllte und das ihm, während er im stillen damit dar laute, ungenierte Benehmen seiner Base verglich, wahrhaft vornehm dünkte. Der Baron runzelte kaum merklich seine Brauen, als er in der nächsten Pause seinen Sohn in der Begleitung eines älteren Herrn und einer sich etwas lebhaft gebärdenden jungen Dame, die er am Arm sührte, sich der Tri büne nähern sah. MS jedoch die Vorstellung erfolgt «ar, ließ er sich in «in freundliches Gespräch mit dem düeren Herrn Lubenow ein. Es waren charaktoristische Gegensätze in Ker äußeren Erscheinung der beiden alten Herren, die jedem Beobachter sofort auffallen mußten. Der Baron mit dem langen, stattlichen Bart, üb« den die schmalfingrige weiße Hand mit den wohlgepflegten lckngen Nägeln von Zeit zu Zeit strich, hatte etwas Imponierendes. Der Helle Jackettanzug, über den der alte Aristokrat einen flotten kurzen Sommerüberzieher trug, war nach der neuesten Mode geschnitten. In Heinrich Lubenows schmalwangigem Gesicht, daS ein schmaler armier, am Kinn und auf der Oberlippe beuteten bei den unter Führung der L. unter nommenen Raubzügen Waren im Werte von mehreren Tausend Mark. Sin großes Lag« von Kleidungsstücken, Stoffen, Schuhwaren und dergleichen, "die aus zehn verschiedenen Ein brüchen herrühren, wurde bei ihnen gesunden. Der größte Teil deS Gelder konnte bei ihnen noch beschlagnahmt werden. 60 006 Kronen in die Donau geworfen. Ein Budapest« Ingenieur begab sich dieser Tage ins Handelsministerium nach Ösen, um dort eine Kaution von 60 000 Kronen zu er legen. Unterwegs auf der Kettenbrücke ordnete ec seine Papiere und warf alte Briefschaften in die Donau. Durch Zufall warf er auch das Kuvert, welches das Geld enthielt, ins Wass«. Er begann wie ein Irrsinniger auf der Ketten brücke umherzulausen, und erst nach vieler Mühe gelang es, aus ihm herauszubringen, was ge schehen fei.. Schiffer fuhren die Donau abwärts und versuchten, daS wertvolle Geldpak zu er spähen. Jedoch vergebens. Fürchterliche Drohung. Uber Amsterdam wird berichtet: In Stamford im Staate Connecticut (Amerika) soll eine Gesellschaft von „Söhnen und Töchtern der Bürgerfchaft" in» Leben gerufen werden, deren Mitglieder sich rasiert« Bart umrahmte, lag nicht» Respektein flößendes. Ein nachdenklich« Ausdruck be herrschte es und die vielen Linien und Fältchen darin zeugten von Denkarbeit und durchkämpsten Sorgen und Mühen. Die hagere, etwas vorn übergeneigte Gestalt bekleidete ein dunkler langer Gehrock und ebensolche Beinkleid«; sein ebenfalls dunkler Überzieher reichte bis weit über die Knie. Als daS nächste Rennen begann, unterrichtete der Baron Herrn Heinrich Lubenow, der neben ihm und seiner Gattin Platz genommen hatte, über die beteiligten Pferde und über die Reiter. Der Fabrikbesitzer staunte nicht wenig über daS Gedächtnis des Barons, der nicht nur die Namen aller Pferde, sondern auch ihren Stammbaum auswendig wußte. Und als nun das Rennen seinen Verlauf nahm — es war ein Herren- Hinderms-Neiten — welch lebhafte Anteilnahme der alte Aristokrat bekundete! „Wie famoS Athana» die erste Hecke nimmt! Der erste Ulan steuert sie aber auch pracht voll .. . jetzt kommen sie an den großen Graben. . . . Passen Sie auf, Libelle nimmt hier die Führung. . . . Pardautz l Lüttwitz von den fünften Dragonern hat sich von seinem Pfe^d getrennt. Schmachvoll! . . . Libelle ist richtig an der Spitze, aber Sperber und Wild- West rücken auf. ... Bravo, Graf Roedern! ... Sehen Sie, das ist er. der lange Husar dort! Uns« beliebtester Herrenreiter l Ich sage Ihm«, der macht das Neunen — totjicher und jetzt —" .Ein lautys Händeklatschen unterbrach ihn. Ein wenig unangenehm berührt, blickte sich der alte Baron um. Fräulein Frieda war es. die feierlichst verpflichten, Deutschland keinerlei War« abzukaufen, bis eS verspreche, sich zu besser«. Niesenbrand i« Amerika. In Cans«» City sind 26 Gebäude, die drei HäusnblockS det GeschäftSviertelS auSsüllten, abgebrannt. D« Schaden wird auf drei bis sieben Millionen Dollar geschätzt. Inden Gebäuden befanden sich größtenteilSGwßhandelsfirmenundFabnkbelriebe. VolksWirlkkaktliebes. Eiereinfuhr. Für die Beschaffung von Eiern auS dem Auslande, zunächst aus der llkraine und Nordrußland, hat sich in Berlin ein Einfukrshnbikat der deutschen Eierimporteure gebildet. Jede dem Syndikat beitretende Firma hat ein« bestimmte Garantiesumme zn zeichnen, die mindestens 16 000 Mark betragen muß. Im Verhältnis der ge zeichneten Garantiesummen sind die EyndikatSmit- gtteder am Gewinn und Verlust de» Einfuhrgeschäft« beteiligt. Die bisher sür da» Syndikat gezeichneten Garantiesummen belaufen sich auf fast acht Millionen Mark. Die Kletderabgabe. Zn den geplanten neuen Maßnahmen der ReichSbekleidungSstelle zur Kleider deschaffung wird von unterrichteter Sette geschrieben: .Tatsache ist, daß die ReichSbekleidungSstelle in den letzten Tagen gutachtliche Äußerungen ihr« Aus schüsse über die Art der Beschaffung dieser bringend notwenigen Bekleidungsstücke eingefordert hat. Eine bindende Entschließung der RelchSbekleidunsSstell«, di« hierbti in engster Fühlungnahme mit dem Reichs - WirlschastSamt, der KriegSrohstoff- abteilung und den militärischen Stellen han delt, ist noch nicht gefaßt worden. Grundsätz lich steht die ReichSbekieidilngSstclle auf dem Standpunkt, di» benötigte Anzahl von Bekleidungs stücken für die Rüstungsindustrie und Landwirtschaft durch eine gleichmäßige und geregelte Umlage bei allen Kommunalverbändcn im Reiche dnrch eine frei willige Abgabe von der wohlhabenden Bevölkerung gegen Entgelt zu erwerben. Hierbei sollen di« be- stehenden Richtpreise sür die Nltkleiderabgabe bis zu SO»/, erhöbt werden. Den Schlüssel für die von den einzelnen Kommunalvcrbänden aufzubringende An zahl von Bekleidungsstücken bildet einerseits die Ein wohnerzahl und andererjeitS der in den Kommunal verbänden aufgebrachte Wehrbeitrag." Kunst unä MssensekM. Ein Forschungsinstitut für Tierernäh rung. Wie aus Köln berichtet wird, beabsichtigt die Vereinigung für Tierhaltung und Tier ernährung ein Forschungsinstitut zu errichten, m dem alle mit der Tierernähruug und Tierhaltun zusammenhängenden Fragen wissenschaftlich ge prüft und dann in die Praxis übergeleitet werden sollen. Mit dem Forschungsinstitut soll ein Mustergut verbunden werden, das als Versuchs gut für die praktische Durchführung der wissen- schastlich gefundenen Ergebnisse dienen soll. Vermischtes. Ruhlands Liebknecht-Regiment. Fran zösische Blätter melden aus Petersburg, daß auf Befehl der bolschewistischen Regierung daS erste Regiment der Roten Armee die Bezeichnung „Karl Liebknechts sozialistische Abteilung" er halten habe. Das Pferd als Erbonkel. Es klingt wie ein Märchen, wenn man hört, daß vor kurzem ein in Paris gestorbenes Pferd sein ganzes Gut ein« armen Arbeiterin hinterlassen hat. Dabei handelt es sich aber, wie ein französisches Blatt seinen Lesern in aller Ernst haftigkeit mitzuteilen weiß, nicht um einen Aprilscherz, sondern um eine wahre Begebenheit. Der Baron Adolf Rothschild, der 1900 in Paris starb, hatte nämlich in einer besonderen Klausel seines Testaments sür jedes seiner Pferde eine monatliche Rente von 200 Frank ausgefetzt, da er nicht wollte, daß diese armen Tiere im Schlachthaus endigten. Bei ihrem Tode sollte die Rente der „Öffentlichen Hilfe" zur Ver fügung gestellt werden, die sie dann sür irgend eine arme Arbeiterin bestimmen konnte. Als nun neulich der Tod einen dieser glücklichen Rentiers ereilte, wurde seine Rente von 2400 Frank bestimmungsgemäß für die Mitgift einer armen Arbeiterin verwendet. „Wenn sie nicht undankbar ist," so meint das ftanzösische Blatt, „so wird sie gewiß das Bild des Pferdes — ihres Erbonkels — auf ihren Kamin stellen." ihrer fiebernden Spannung diesen lebhaften Ausdruck gegeben hatte. Sie hatte neben Baron Mortimer auf der nächsten Bank Platz genommen. Ihre Wangen flammten, ihre Augen blitzten, während sie mit dem lebhaften Interesse deS Neulings dem aufregenden Schauspiel folgte. „Nicht wahr, fabelhast interessant, gnädige» Fräulein?" fragte der RegierungSreferendar, etwas blasiert lächelnd. „Einzig l" stieß du Gefragte mit bebenden Lippen hervor und legte unwillkürlich ihre Rechte auf da» ungestüm pochende H«rz. „Nun sollen Sie ab« erst einmal sehe», gnädiger Fräulein, wenn da» Feld an die große M«u« da herankommt l* „Wie? Da müssen sie auch hinüber?" „Na freilich I DaS ist ja die Hauptsache. Passen Sie mal auf, gnädiges Fräulein, ich sag« Ihnen, da ist schon manch einer gepurzelt." „Mein Gott, mein Gott! Ich glaube, ich komme noch um vor Angst." Dabei bog sich die Sprechende weit vorn über, um sich ja keine Phase deS Kampfe» ent gehen zu lassen. Viel weniger lebhaft war der Anteil, den Baronesse Edith an den aufregenden Vorgängen pahm. Im Gegenteil, sie wandte hie und da ihr Gesicht ab oder legte ihre Hand auf die Augen, um sich den Anblick des gefährlichen Schauspiels zu entziehen. „Gnädige Baronesse lieben die Hiudernis- renucn nicht?" fragte Karl Lubenow seine Nach barin. H»« ^Fortsetzung folgt.)
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