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Ottendorfer Zeitung : 12.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191804124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180412
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-12
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.04.1918
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O^ernin unä Olemenceau. Al» der französische Ministerpräsident Cle menceau, der gerade an der Front weilte, von den Enthüllungen de» Grafen Czernin be treffend die französische FriedenSanirage erfuhr, erklärte er rundheraus: „Das hat Graf Czernin gelogen I* Aber selbst seine intimsten Freunde glaubten ihm nicht. Clemenceau selbst sah wohl ein, daß er keinen Glauben sand und so ließ er durch die Agence Hava» eine Erklärung verbreiten, die zwar die Tatsache der Schweizer Besprechung zugibt, aber behauptet, daß die Besprechung zwischen dem österreichisches Grafen Reverlera und dem französischen Major Armand in Freiburg in der Schweiz nicht auf französische, sondern auf öfter- reichliche Veranlassung eingeleitet worden sei. Die Besprechungen seien schon im Gangs ge wesen, als Clemenceau die Regierung übernahm. Er habe die Verantwortung, sie zu unterbrechen, nicht übernehmen wollen. Die Weisung für Armand habe gelautet: Anhören und nichts lagen. In einer handschriftlichen Note habe Graf Revertera seine Aufgabe folgendermaßen gekenn zeichnet: „Im Monat August 1917 waren Besprechungen in der Absicht eingeleitet worden, um von der französischen Regierung im Hinblick auf einen künftigen Frieden Vorschläge zu er halten, welche, an die Adresse Osterreich-UngarnS gerichtet, so geartet wären, daß sie von Österreich- Ungarn bei der Berliner Regierung unterstützt werden könnten." Damit sei zugegeben worden, daß Friedensvorschläge von Osterreich-Ungam, nicht von Frankreich verlangt worden seien. Graf Czernin habe also gelogen. Der Rest der Erklärung beschäftigt sich mit angeblichen früheren Friedensfühlern Osterreich-Ungarn» in verschie denen Ländern des Bielverbander. Demgegenüber wird in Wien amtlich er klärt: Im Juli 1917 wurde Graf Revertera von einer neutralen Mittelperson im Namen der französische« Regierung aufgefordert, mitzuteilen, ob er in der Lage wäre, Eröffnungen dieser Regierung an jene Österreich-Ungarn» entgegen zunehmen. Al» Graf Reverlera diese Anfrage nach eingeholter Genehmigung noch im Juli 1917 bejahte, traf am 7. August 1917 im Auf trage de» damaligen französischen Kriegs- Minister» Painlevs und mit Genehmigung des damaligen französischen Minister präsidenten Ribot der Major Graf Armand bei dem mit ihm weitläufig verwandten Grafen Revertera in Freiburg ein. Graf Armand richtete nun an den Grafen Revertera die Anfrage, ob mit Frankreich und Osterreich-Ungarn Be sprechungen möglich wären. Die Veranlassung zu dieser Anknüpfung ist also von franzö sischer Seite ausgegangen. Graf Revertera trat sodann am 22. und 23. August 1917 in Besprechungen mit dem Grafen Armand ein, die jedoch, wie Herr Clemenceau ganz richtig erklärt, kein Ergebnis lieferten. Hiermit brachen diese Verhandlungen ab. Wenn Herr Clemenceau behauptet, daß bei seinem Amtsantritt Besprechungen zwischen dem Grafen Revertera und dem Grafen Armand im Gange gewesen seien, so ist dies unrichtig. Erst im Januar 1918 nahm Graf Armand, diesmal im Auftrage Herrn Clemen- ceaus, mit dem Grasen Revertera neuerlich Fühlung. Der im August 1917 abgerissene Faden ist also von Herrn Clemenceau selbst im Januar 1918 wieder ausgenommen worden. Aus dieser neuerlichen Fühlungnahme ergaben sich dann die im amtlichen Communiquo vom 4. April 1918 mitgeteilten Besprechungen. Richtig ist, daß Graf Revertera dem Grafen Armand bei diesem Anlaß am 23. Februar 1918 eine Aufzeichnung übergab, von welcher Herr Clemenceau nur den ersten Satz zitiert und dis bestätigt, daß Graf Revertera bei den im August 1917 stattgehabten Besprechungen mit dem Grafen Armand den Auftrag hatte, festzustellen, ob von der französischen Negierung Vorschläge zu er halten seien, die an die Adresse Osterreich- UngarnS gerichtet, die Grundlagen für einen allgemeinen Frieden bilden würden, und die Osterreich-Ungarn seinen Ver bündeten zur Kenntnis bringen könnte. Es entspricht somit durchaus den Tatsachen» wenn Graf Czernin in feiner Rede am 2. April lausenden Jahres erklärt hat. „Herr Clemenceau Der von lubenow. Sj Roman von Arthur Zavv- WorhHlmg.) Heinrich Lubenow nickt«. „Na, denn in Gottes Namen!" . . . Sie besuchten nacheinander alle Werkstätten, Karl Lubenow führte und erklärte. Der ältere Teilhaber der Firma begnügte sich, den aristo kratischen Besucher mit leisem ironischen Lächeln zu beobachten. Erst als der jung« Baron Fragen zu stellen begann, die von wirklichem Interesse und von einem gewissen Verständnis oder doch wenigstens von dem Bestreben ver stehen zu lernen zeugten, ließ er sich herbei, auch seinerseits zu erklären und auf da» ein« und andere aufmerksam zu machen. MS sie den großen Raum betraten, in dem die Maschinen zusammengestellt wurden, leuchteten die Augen des Referendars freudig auf. „Sind das da nicht Dibble-Maschinen," rief er voll Eiser, „und da» da Dreschmaschinen? Und da ist ja auch ein Dampfpflug und da so gar eine Mähmaschine! Ich denke, die werden nur in England und in den Vereinigten Staaten fabriziert," wandle er sich fragend an den älteren Teilhaber der Fabrik. „Was die Engländer können und dir Dankees, das können wir allemal," erwiderte dieser mit lächelnder Genugtuung, „wir fabrizieren die Dinger schon seit langen Jahren." Der Regierungsreferendar war unermüdlich. Alles eu ihn zu interessieren. Auch die Lntt-m en, auf deren eigenartige Konstruktion lubenow rin Patent besaß, besichtigte hat einige Zeit vor Beginn der West offensiv« bei mir angefragt, ob ich zu Verhandlungen bereit sei und auf welcher Grundlage". Der gegen den Grasen Czernin von Herm Clemenceau erhobene Vorwurf der Lüge ist demnach auch in jener Einschränkung, welche daS Communiqus der französischen Regierung vornimmt, nicht aufrechtzuerhalten. Richtig ist ferner, daß in der Schweiz zwischen dem Botschafter Graf MenSdorff und dem General Smutt eine von der englischen Regierung im Unterhaus zugegebene Unterredung stattgefunden hat, die aber nicht einige Minuten, sondern in mehreren Zusammenkünften einige Stunden dauerte. Wenn Herr Clemenceau den k. u. k. Minister des Äußern fragt, ob er sich erinnere, daß zwei Monaie vor der Unternehmung Revertera» — also vor etwa Jahresfrist — ein Versuch der gleichen Art durch eine im Rang weit über ihm stehende Persönlichkeit gemacht worden sei, so nimmt Graf Czernin keinen Anstand, dies zu bejahen, wobei der Vollständigkeit und der vollen Korrektheit halber noch beiznfügen ist, daß dieser Versuch gleichfall» zu keinem Er gebnis geführt hat. Soweit die Feststellung der Tatsachen. Im übrigen sei nur bemerkt, daß Graf Czernin seinerseits keinen Grund sehen werde, es abznleugnen, wenn er in diesem oder in einem ähnlichen Falle die Initiative ergriffen hätte, da er — im Gegensatz zu Herrn Clemen ceau — glaubt, daß es kein Vorwurf für eine Regierung sein kann, Versuche zur Herbei führung eines alle Völker von den Schrecknissen des gewaltigen Kriege» befreienden ehrenvollen Friedens zu unternehmen. Durch die von Herrn Clemenceau aufge worfene Streitfrage ist übrigens die Aufmerk samkeit von dem eigentlichen Kernpunkt der Äußerungen des Grafen Czernin abgelenkt worden. Das Weseniliche daran war nicht so sehr, wer die Besprechungen vor Beginn der Westoffensive angeregt, sondern wer sie zer schlagen hat, und das hat Herr Clemenceau bisher nicht geleugnet, daß er sich geweigert hat, ans der Grundlage des Verzichts auf einen Rückerwerb Elsaß-Lothringen» in Verhandlungen einzutreten. Clemenceau ist übrigen» von den Kammer ausschüssen aufgefordert worden, vor ihnen neuerlich zu erscheinen, um seine unzureichenden Erklärungen über die Schweizer Gespräche zu ergänzen. ^uäenäorffs Geburtstag. Der erste Generalquartiermeister, General der Infanterie, Erich Ludendorff, vollendet am S. April sein 53. Lebensjahr. Dieser Lag hat nicht mehr allein seine Bedeutung für die Familie und den engeren Lerwandtschasts- und Freundeskreis des -General». Er ist zu einem Festtag des gesamten deutschen Volkes ge worden, dessen Herzen in innigen Wünschen und tiefer Dankbarkeit dem Manne entgegenschlagen, der neben dem Generalfeldmarschall v. Hinden burg sich unbegrenztes Vertrauen und die Liebe aller Deutschen erworben hat. General Ludendorff wurde am 9. April 1865 als Sohn eines Rittergutsbesitzer» in Kru»zewnia bei Posen geboren, besuchte das Kadettenhaus in Ploen und wurde mit 17 Jahren Leutnant im Infanterie-Regiment 57 in Wesel. Nach dem er al» Premierleutnant im 2. Seebataillon auch Seereisen nach Skandinavien und England unternommen hatte, wurde er im Jahre 1890 zur Kriegsakademie kommandiert, und so dann — 30 jährig — als Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt, dem er mit Unterbrechung bis zum Sommer 1913 angehörte. Al» Chef der Operations- Abteilung war General Ludendorff einer der führenden Offiziere im Großen General- stab und bestand in rastloser Arbeit auf Aus bau, Organisation, Bewaffnung und Ausbildung de» HeereS, auf strategischen Ausbau der Eisen bahnnetzes und deS FestungSsystems. Unter seiner Mitarbeit entstanden, noch al» Graf Schliessen Chef deS Großen Generalstabes war, die operativen Pläne für die Mobilmachung und den Aufmarsch unserer Heere. Hierbei er- er eingehend, und je mehr er sah, desto mehr wuchs seine Wißbegierde und desto häufiger wurden seine Fragen, die jetzt ausschließlich Heinrich Lubenow beantwortete. Endlich — «S war schon über eine Stund« vergangen — sah sich der junge Fabrikbesitzer genötigt, zu «ahnen: „Herr Baron, wenn wir noch nach Hoppegarten wollen. . .!" Mit einer Bewegung de» Schrecken» griff der Regierungsreferendar nach seiner Uhr. „O weh, es ist schon halb drei Uhr! Da ist es allerdings die höchste Zeit. Schade! Hier gibt eS ja für den ganzen Tag zu schauen und noch länger. Na, ein andermal: Fort setzung, wenn die Herren gestatten. Nun aber auf nach Hoppegarten!" Er wollte sich bei Heinrich Lubenow be danken. Dieser aber unterbrach ihn schon bei den ersten Worten: „Na, so eilig werden Sie's doch nicht haben, Herr Baron. Ein Täßchen Kaffee können Sie doch noch ge nehmigen." Und al» der Baron zögerte, fügte er lächelnd hinzu: „Meine Tochter hält gewiß einen extra guten Trank in Bereitschaft. Na, wenn das nicht zieht —" „Dann freilich," erwiderte Mortimer von Langwitz humoristisch beipflichiend, „den Kaffee de§ gnädigen Fräulein wage ich nicht zu ver schmähen." Oben stand der Kaffee schon bereit. Frieda Lubenow, eine schlanke Brünette mit schelmischen braunen Augen, empfing den Gast mit an- mutender Liebenswürdigkeit und jener kecken Munterkeit der Berlinerin, die Scheu und kamst« er, wa» unserer Rüstung fehlte nnd ent warf, begründete und vertrat dem Kriegsmini- sterium gegenüber in erster Linie die großen Heerrkvorlagen. Vor dem Kriege war er Brigadekomman deur in Straßburg. Gleich bei KriegSbeginn zeichnete er sich durch. den vollen Einsatz seiner kraftvollen Persönlichkeit au» und erwarb sich beim Sturm auf Lüttich an der Spitze einer Brigade als erster den Orden paar Is merits. Kurz jedoch war seine Tätigkeit im Westen, denn bereits am 22. August 1914 wurde er zum Generalstabrchef der an der ostprenßischen Grenze operierenden Armee de» Generalseld- marschalls v. Hindenburg ernannt. Von da ab sind diese beiden großen Männer Deutschlands in gemeinsamer Arbeit vereint. Die Zustim mung und das Vertrauen des Feldmarschalls schaffen dem Wirken des fast zwanzig Jahre jüngeren Generals Ludendorff die unangreifbare Autorität. Zusammen mit unserem Hindenburg wird der Name Ludendorff bei Tannenberg, im ersten Feldzug gegen Polen und im zweijährigen Angriff auf Rußland genannt. In rascher Folge wurde General Ludendorff, der inzwischen zum Chef deS FüfilierregimentS 39 ernannt war, zum General der Infanterie be fördert und durch höchste Auszeichnungen seine» Obersten Kriegsherrn und unserer Verbündeten geehrt. Als im August 1916 Generalfeldmarschall von Hindenburg Chef deS Generalstabes de» Feldheeres wurde, folgte ihm General Luden dorff in die neu geschaffene Stellung al» Erster Generalquartiermeister. In ihr erweiterte sich seine bisherige Aufgabe auf unserem Gesamt- kriegSschauplatze und dem unserer Verbündeten. An der Durchführung de» zum Sieg al» not wendig erkannten Hindenburgprogramm», da» die höchste Entfaltung deutscher Volkskraft fordert, ist General Ludendorff in erster Linie beteiligt. Die Niederzwingung Rumänien», Italien» und Rußland» hat in vollem Maße da» Ver trauen gerechtfertigt, welches das deutsche Volk in General Ludendorff gesetzt hat. Nachdem der feindliche Ning zersprengt ist, zieht sich der Krieg gegen den Hauptfeind England—Frank reich—Amerika zusammen. Der erste Schlag hat diesen Gegner bereit» getroffen. Dem General Ludendorff wurde in Würdigung seiner Verdienste um diesen Schlag, um die siegreiche „Große Schlacht in Frankreich" da» Großkreuz de» Eisernen Kreuzet durch S. M. den Kaiser verliehen. Noch aber sind die schweren Aufgaben de» Ersten Generalquartier meisters nicht vollendet. Die aufS höchste ge steigerten Anstrengungen unserer Feinde steigern auch seine Ausgaben ins Ungeheure. Sie ver körpern in ihm Deutschland» Schicksal und Zukunst. Und Deutschland braucht um beide» nicht besorgt zu sein, solange ein Mann wie General Ludendorff mit an seinem Steuer steht. Ein Mann, der die starken deutschen deutschen Worte geprägt hat: „Übermacht und Gefahr existieren nur für den Schwachen. Wer da» Verhängnis anklagt, sollte lieber sich selbst anklagen." Ein Held deS Krieges, der, gestützt auf da» Ver trauen deS Kaiser» und de» Generalfeld- marschallS, für den Frieden ficht, der wahr und klar zu uns gesprochen hat: „Der Friebe wird um so eher herbeigeführt werden, je günstiger unsere Kriegslage wird. Noch steht die Tat über dem Wort." „Noch steht die Tat über dem Wort!" Der unerschütterliche Wille de» deutschen Volke», den Feind zum, Frieden zu zwingen, ist da» schönste Geburtstagsgeschenk für General Ludendorff. NsMlGe ArmcklÄ-L«. * Die deutsch-schwedischen Ver handlungen, die durch da» Ostersest unter brochen waren, sind wieder ausgenommen worden. Es handelt sich dabei um die Erz- und Kohlen fragen sowie um die Stellung Deutschlands zu dem schwedischen Tonnageabkommen mit England, über den Verlauf der Ver handlungen läßt sich schwer etwas Voraussagen, doch glaubt man in Berliner Industrie- nnd Schüchternheit nicht kennt und sich allen Leben»« lagen gewachsen fühlt. „Eine kleine Stärkung wird Ihnen nach der Strapaze gut tun, Herr Baron," sagte sie, ihn mit einladender Gebärde auffordernd, sich an den Kaffeetisch zu setzen. „Eine lärmende Sache solch ein Fabrikbetrieb Md furchtbar langstielig obendrein — nicht?" Aber gar nicht, gnädiges Fräulein, ich finde e» hochinteressant." „Da» sagen Sie doch auch nur so au» Höflichkeit, Herr Baron." „Nicht doch, gnädiges Fräulein! Würde ich sonst Ihren Herrn Vetter gebeten haben, mir die Fabrik zu zeigen?" „Freilich, freilich! Na, da haben wir nicht denselben Geschmack, Herr Baron. Wenn ich einmal gelegentlich hinüberkomme, um Papa zu rufen, da bin ich immer ein paar Tage lang wie betäubt. Herrgott, der Radau!" Sie be deckte in ihrer Lebhaftigkeit mit beiden Händen ihre niedlichen kleinen Ohren. Der Baron lachte. „Ein bißchen Lärm wird ja freilich vollführt in solch einer Fabrik. Aber ich finde, gerade dieses Klopfen und Hämmern und Rasseln, da» l Schnauben und Pusten und Dröhnen der Dampfmaschinen wirkt erfrischend und belebend auf die Nerven." „Ich danke! überhaupt hier draußen im Osten, na, Wenns nach mir ginge, wären wir schon längst nach der Tiergartenstraße gezogen oder da herum." „Ist nicht, liebe» Kind!* warf hier Heinrich Lubenow in seiner Berlinischen S,..achweise ein, HandelSkreisen, daß «in« Einigung Zustande kommen wird. — Diese Einigung ist an fichi nicht schwer. Schweden braucht un» nur wi« birher Erz zu liefern. * Auf der Tagesordnung der Reich»- tagSsitzung vom 16. April befinden sich zunächst kleine Anfragen; sodann soll die Au»- sprache fortgesetzt werden über di« Anträge auf Erlaß einer Bundekrattverordnung, die sich mit der Überwachung der für den Heeresdienst ar beitenden Betriebe befaßt, und schließ lich der Hau»halt»plan für die Post- und Tele- graphenverwaltung. — An neuen Gesetzentwürfen stehen in Aussicht: die Vorlage über die Er richtung von Arbeitskammern, die schon seit einiger Zeit den Bunde»rat beschäftigt und dort in nächster Zeit endgültig festgesiellt werden wird; ferner die Aufhebung des 8 153 der Reichsgewerbeordnung, die Reichssteuervorlagt«, deren wesentlicher Teil eine Besteuerung der Getränke bilden dürste, der Friedensvertrag mit Rumänien und schließlich der Gesetzentwurf über da» Nachtbackverbot in Bäckereien. *Die im Jahre 1869 geborenen aus Grund der Landsturmaufrufe zu den Fahnen einberufenen Landsturmleute find spätesten» am 30. April zu entlassen, sofrr» sie nicht freiwillig im Dienst bleiben wollen. Dem entsprechend ist von der Einberufung solcher Leute in Zukunft abznsehen. Für entlassen« Landsturmleute kann nötiger Ersatz von den Feld- usw. Truppen, sobald ein Abgang von 5 N der planmäßigen Stärke eingetrete« ist, angefordert werden. *AuS Anlaß der Bildung neuer KriegSgesellschaften weist eine kleine Anfrage de» Reichstagsabgeordneten Leube daraufhin, daß die NeichSregierung versprochen hat, alles zu tun, um den freien Handel und den deutschen Kaufmann sofort nach dem Krieg» wieder zu seinem Rechte kommen zu lassen. An den Reichskanzler wird die Anfrage gerichtet, wa» er zu tun gedenke, um den Bestrebungen der KriegSgesellschaften, sich noch lange Zeit nach dem Kriege zum Schaden des freien Verkehr» zu betätigen, eutgegenzutreten. «ugl<mv. *Jn Londoner Regierung»kreisen wird die Einführung neuer Krieg» st euern erwogen. Wie verlautet, werden wahrscheinlich die Steuern auf Spirituosen und Schankrechte, sowie die Biersteuer erhöht werden. Auch wird eine progressive Erhöhung der Einkommensteuer erwartet, vielleicht auch eine kleine Erhöhung der Einfuhrzölle auf Kaffee, Tee und Kakao. Hinsichtlich der Luxuswaren ist noch kein Be schluß gefaßt, aber die Erwägungen find i« Gange. Der höchste bisherige Budgetertrag de» Krieges betrug ungefähr 200 Millionen Psmid Sterling. Das Budget diese» Jahre» wird un gefähr vier- bi» fünfmal so groß sein. Holland. * Zu den deutsch-holländischen Wirtschaft»verhandlungen wird au» dem Haag mitgeteilt, daß die gegenwärtige Unterbrechung der Kohlenlieserung von Deutsch land nach Holland noch kein Anlaß sür die Re gierung sei, außergewöhnliche Maßnahmen wegen der Kohlenversorgung zu ergreifen. Wenn man jedoch über diesen Punkt nicht bald zu einer Übereinstimmung gelange, würden notwendiger weise einschneidende Maßnahmen zur ferneren Beschränkung des Kohlenverbrauchs in Holland notwendig werden; diese Maßnahmen sind be reit» seit langer Zeit vorbereitet. * Wie stark sich dieKriegSwirkunge« in den Ver. Staaten bemerkbar machen, zeigt folgender Vorgang: In einer Versammlung der führenden GasthauSbesitzer ließ der Leben»' Mittelkontrolleur Hoofer sie da» Versprechen ob legen, daß sie bereit wären, 2 Monaie lang in ihren Hotel» keine Backwaren oder Brot au» Weizen zu servieren. Hoofer erklärte, daß man die kritischste Periode der amerikanischen Ge schichte seit der Schlacht von Gettyrburg (in» Sezessionskriege) durchmache. „da gehören wir nicht hin, wenigsten» ich nicht. Hier bin ich geboren, hier bin ich groß ge worden und hier will ich sterben!" „Ich verstehe Ihre Gefühle vollkommen, Herr. Lubenow," pflichtete Mortimer von Langwitz höflich bei. „Sie haben hier Ihr« Erfolge ge habt, Sie find hier groß geworden in jeder Hinsicht." „Na ja, der Osten hat ja auch seine Vor züge," nahm Frieda Lubenow mit einem schel mischen Aufblitzen ihrer Augen wieder da» Wort, „besonders an den Renntagen, da haben wir den interessantesten Korso, da fährt da» ganze vornehme Berlin hier vorbei." „Sie haben sich doch gewiß schon ost ange schlossen, gnädige» Fräulein?" fragte der Re ferendar. „Ich — nach Hoppegarten?" Sie schüttelt« sehr lebhaft mit dem Kopf und sah zugleich.mit vorwurfsvollem Blick zu ihrem Vater hinüber, „ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Wettrennen gesehen."' „Wirklich nicht? Aber das müssen Sie sich doch einmal ansehen, gnädiges Fräulein! Ich garantiere Ihnen, daß Sie sich nicht langweilen werden. Schade, daß mein Dogcart nur für zwei Personen Platz hat. Ich würde mir sonst — mit der gütigen Erlaubnis Ihres Herrn Papa — ein Vergnügen daraus machen, Ihnen mein Gefährt zur Verfügung zu stellen." „Aber so laß doch einfach anipaMen, Onkel Heinrich!" kam jetzt auch Karl Lubeiuow seiner , Base zu Hilse. „Bille, bitte, lieber Papa!" steht» Frieda. „Verehrter Herr Lubenow, Sie sollten s:ä Geärm D K Niemal Osterfest, r stärkere Ho da rmter Soldaten zurechtgehä Wir vi In der flo korp». Ur ein ihre r stand» Wei unheilbare ichwunden, über die n Gewiß Kriege» di Ozean, we mangelte, Notwendig °I» Räche Handelsint Die „Möv omerikanisc sie nach § afrikanische ksillen Oz i Heute können io Ozean, ar bchen EiSr Tiefe! En Stütze für eines im < jeden Preft don den ll englischen Postrai Schiffsrau! heule die nehmlich z aujhöreu, Zeit gelass - Wie le Schiffen g auf meiner Indischen, sie herrsch! die japanis schiffen kor Beule jage Kampf ger fit Ansprm Das t hacken, ur viag Engb > Nutzlos Mche Arm stvnt, weil Offensive l M zur « starke Sch! den unser selretärS, schaffen nn anzusassen, der „Gro Mächten d Schlacht b Keht darar dieser Sch schwiegen , Nie tm heule. Ji dar deulsd Alt, die 3 Beendigun Nur ei wachen: d ktzte Hoffi Daß a 'st, soll d Weisen. Blut den Heimat g Balerland scheidende! ' solch ein sehen!" Miene. - „Na, unsere ff einmal wobei w denn mc Fräu mindestem öebrauch nur imm berr voi Rennpla^ der Pr< kssanles nahe, f Kampfe, nnd herp !aßle dei am Arm die eben Tribüne Gestatten , Karl heirachtel daß er Küibsrew Baron l SMückhal die Liebe an ihn leinen G monden
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