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Ottendorfer Zeitung : 03.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191805034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180503
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- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-03
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.05.1918
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frankreicks 8ckulä. Von Geheimrat Prof. Dr. R. Stern selb. Daß Frankreich die eigentliche Schuld am Weltkriege hat, kann von keinem Einsichtigen bezweifelt werden. War in den letzten Tagen des Kriegsausbruchs Rußland der „Brand- ftifter', trägt England daneben die schwerste Schuld, weil es den Krieg hätte verhüten können, so trifft Frankreich der Vorwurf, daß es durch sein Verhalten in den vier Jahrzehnten seit 1871, durch seine Rüstungen, seine Nache- stimmung ?md Aufhetzung kein Vertrauen und lein ruhiges Nebeneinander der Völker Cn-opas auskommen ließ. Es ist immer wieder bis heute behauptet worden, daß der Vsüust Elsaß-Lothringens die Revanche bervorgerusen habe, Deutschland also die Schuld trage, wenn sür Frankreich seit 1871 kein auf richtiger Friede mit dem deutschen Nachbarn möglich gewesen sei. Ebenso ist es aber von anderer Seile klar bewiesen worden, daß nicht der Verlust Elsaß-Lothringens,' sondern die Niederlage im Kriege und die verletzte Eitelkeit des ruhmsüchtigen französischen Volkes der An laß zur Revanche gewesen sei. Wie kam es denn, daß Napoleon III. immer wieder deutsche Grenzgebiete am Rhein erschleichen wollte? Er kühlte, daff .sein Kaisertum nicht seststehe, wenn er als Revanche sür Sadowa" den Franzosen nicht einen Landzuwachs verschaffe und damit einen Trost gebe über die Vergrößerung Preußens. Als nun 1871 der Sieg erfochten war, konnte das neue Deutsche Reich garnicht auf Elsaß-Lothringen verzichten, nicht nur weil das deutsche Volk einmütig den Wiedergewinn des alten deutschen, einst ihm geraubten Landes forderte, sondern auch, weil der Schutz Süd« deutschlands diese Sicherung vor den Angriffen des unruhigen französischen Nachbarn verlangte. Die Rheingrenze als ewige Bedrohung Deutsch lands durste nicht länger bestehen. Don nun an begann die unermüdliche Arbeit der neuen Machthaber in Paris, an den Satzungen des „Frankfurter Friedens" zu rütteln. „Nie davon sprechen, aber immer daran denken!" war die Weisung Gambettas, des volkstümlichsten Mannes in Frankreich. Und er, der 1870 den Widerstand organisiert hatte, begann nun auch die äußere Politik in die Wege zu leiten, die zum Weltkrieg führen sollte: festes Bündnis mit Rußland und Annäherung an England. Beides wurde durch das mächtige Erstarken des i Deutschen Reiches begünstigt, dessen friedliche Politik zu verdächtigen man an der Seine treff- lich verstand. Das Bündnis mit Rußland voll zog sich in den neunziger Jahren. Die sran- ! Mischen Sparer legten ihr Geld in russischen .Werten an, io daß allmählich 20 Milliarden .Frank ngch Rußland gingen. 1891 kam ein französisches Geschwader nach Kronstadt, 1893 ein russisches nach Toulon: der neue Zar Nikolaus II. erschien 1896 in Paris und brauchte 1897 zum eisten Male das Wort „Allianz" für idaS Bündnis, das in einem Geheimvertrag sest- gestellt war. Seit 1900 trat die Revanche stärker hervor. Die nationalistischen Leidenschaften wurden durch den Dreyfus-Prozeß gesteigert. Und nun war die junge Generation herangewachsen, die durch alle Mittel in Schulbüchern, Liedern, Reden und Schriften zur Befreiung der „geraubten" und angeblich von Deutschland geknechteten Provinzen angestachelt worden war. Was Döroulöde, der Barde des Deutschen hasses, und leine Patriotenliga gesät halte, ging nun auf. Der Minister Delcasse setzte die entscheidende politische Wendung durch: die Annäherung an England, mit dem man noch 1898 in Faschoda feindlich zusammen gestoßen war, vollzog sich seit der Thron besteigung Eduards VII. und verdichtete sich im April 1904 zu einem Vertrag, worin Frankreich die britische Festsetzung in Ägypten anerkannte und dafür in Marokko freie Hand erhielt. Damit war die entsnts voräisle gegründet, und Frankeich konnte, wenn es ihm noch ge lang, Rußland und England zu befreunden, auf die zwei mächtigsten Bundesgenossen bei feinem Rachelrieg gegen Deutschland hoffen. Noch mußte Frankreich 1905 zunickweichen und Delcassö abgehen, da Rußland, von Japan Oer Dawderr von lubenow. I2j Roman von Arthur Zapp. c-sorts-tmmN - „Ich weiß fa,« fuhr der junge Lubenow fort, „es ist ja auch trotzdem noch eine große Ver messenheit, daß ich es wage, meine Augen zu Ihnen zu erheben. Aber ich kann nicht anders, ich muß eS Ihnen sagen, daß ich Sie liebe aus Geister Seele, daß ich Sie anbete und daß ich es sür das größte, süßeste Glück bewachen würde, wenn Sir mich nicht von sich weifen, wenn Sie mich erhören würden." Eine leidenschaftliche, tiefinnerliche Bewegung zog ihn in die Knie nieder,und strahlte von seinem lodernden Gesicht. Aber sie hatte ihre Augen mit den Händen bedeckt. Er sah, daß ihre zarte Gestalt erhcbte und nun ver nahm er ein leises, mühsam beherrschtes Auf- schlnchwn. „Edith!" rief er, seiner nicht mehr mächtig, und zog ihr die Hände vom Gesicht. Sie wehrie ihm nicht, als er zuerst die eine Hand und dann die andere an seine heißen, zuckenden Lippen zog. Und nun lächelten ihre Augen unter Tränen zu ihm auf. „Edith!" riet er noch einmal im Über schwünge Wines Glückr gesühls und zog sie an seine Brust. 8. Aus allen Seiten Glückseligkeit, Einigkeit and Zufriedenheit. Ter Baron und die Baronin hatten ihre Zustimmung zu der Wahl ihrer Tochter gegeben und die offizielle Verlobung sand statt. Der Varon sand sich mit guter geschlagen, zu schwach war; aber 1908, als Eduard den Zaren in Reval besuchte, gewann das neue System des Dreiverbandes seste Grundlagen: Rußland sollte sich auf dem Balkan entschädigen. Frankreich war der Kitt dieses Bundes und verzichtete immer mehr auf eine selbständige Politik: es wagte keinen Schritt, der seine Bindung an Rußland in Zweifel ziehen konnte, und entfernte 1912 seine Flotte auS der Nordsee, wo England es schützen sollte. Immer enger zog sich jetzt das Netz der Entente um das Deutsche Reich. Die französische Kriegs partei war so weit erstarkt, daß sie die schwere Be lastung der dreijährigen Dienstzeit im Juli 1913 durchdrücken konnte, nachdem Poincarö, der Lothringer, Präsident der Republik geworden war. So war denn auch die Haltung der Pariser Staatsmänner nach der Ermordung deS öster reichischen Thronfolgers: Frankreich hatte alles auf die Karte Rußland gesetzt, sürchtete aber doch, von Deutschland überrannt zu werden, und bot daher alles auf, England zur kriegerischen Hilfe zu bewegen. Die französische Nation scheute sor dem Krieg zurück und ließ sich doch hineinziehen, da ihre Machthaber niemals so weit gehen konnten, um mit Deutschland dort zum Frieden zu mahnen, wo er bedroht war: in Rußland. Sie hofften, Deutschland würde vor der Gefahr zurückschrecken; wenn nicht, ließen sie es auf Krieg ankommen, denn, wenn je, so mußte jetzt die Wiedereroberung Elsaß-Lothringens gelingen, mit Hilse der zwei mächtigsten Reiche, die Frankreich in jahrelanger Arbeit zur Vernichtung des verhaßten Deutschlands zusammengesührt hatte. So ging Frankreich, von keinem Feinde bedroht, siegesgewiß in einen Krieg, der zu seinem Untergang führen sollte! Vas Vaus Parma. — Seine Rolle im Weltkriege. — Einer bekannten Berliner Korrespondenz wird aus Wien geschrieben: Der berühmte Kaiserbrief an den Prinzen Sixtus von Parma hat die Öffentlichkeit außer halb der schwarzgelben Grenzpfähle blitzartig in geheime Zusammenhänge hineinsehen lassen, die hierzulande wenigstens für einen engeren Kreis von eingeweihten Beobachtern schon längst sicht bar geworden waren. Wer mochte, als dir ungeheure Katastrophe dieses Weltkrieges vor nun bald vier Jahren über die Völker herein brach, sich sür das persönliche Verhalten der beiden Prinzen von Parma interessieren, damals, als noch Kaiser Franz Joseph am Leben war und man hoffen durfte, daß es ihm auch noch beschicken sein würde, den Frieden wieder zurückkehren zu sehen. Aber hier in Wien blieb es natürlich nicht unbemerkt, daß Prinz Sixtus sich sofort unseren Feinden zur Ver fügung stellte. Man kannte seine lebhafte Hin neigung zu Frankreich, wo er sich den Doktor hut geholt hatte, nachdem seine Versuche, als aktiver Leutnant im österreichischen Heere in der heimischen Bauernschaft gewisse Agrarreformen durchzuführeu, verhindert worden waren. Man wußte aber auch, .daß er sich damit mit seiner ehrgeizigen Mutter, der Herzogin Maria Antoinette von Parma, in voller Über einstimmung befand, der man nachsagte, das; sie ihren Lieblingssohn für die Krone Albaniens vorgefchlagen hatte. Aber im Grunde glaubt sie ihn zu noch höheren Ehren berufen. Als Herzog von Lothringen hofft sie ihn dereinst vermählt zu sehen, wenn die Zeil für die Wiederherstellung dieses alten Grenzlandes ge kommen sei, und von da zlir Wieder gewinnung der teuren Krone Frankreichs wäre nur noch ein Schritt zurückzulegen — denn das; die vierte Republik nicht ewig Fortbestehen wird, unterliegt natürlich für diese hohe Frau wie für alle französische Legitimisten, in deren Kreisen Prinz Sixtus in Paris viel verkehrte, keinem Zweifel. Aber als er sich nebst seinem Bruder Franz Xaver von Bourbon bei Ausbruch des Krieges der französischen Armee zur Verfügung stellte, erlebte er eine kleine Enttäuschung ; er wurde abgelehnt. Das Prälendentengeietz von 1875 untersagte allen Anwärtern ans den Thron des ehemaligen Kaiserreiches die Ausnahme ins Heer. Nicht anders erging es den beiden Brüdern in England, das sich damals noch den Luxus der Abweisung von dienstwilligen jungen Leuten glaubte leisten ru können. Schließlich landeten sie in der bewachen Armee. Darüber war das Jahr 1917 herangelommen. Die Prinzen „dienten" indessen nur ani dem Papier, zumeist hielten ne sich in der Schweiz auf, an der Riviera und — in Österreich. Vom Prinzen Sixtus wenigstens weiß man in Wiener Hoskreisen ganz bestimmt, daß er im vorigen Jahre zweimal über die Grenze ge kommen ist, das einemal im Frühling, das andere im Herbst. Deshalb glaubt man auch, daß er den berühmt gewordenen Bries seines kaiserlichen Schwagers gar nicht durch einen Kurier über Feldkirch, sondern hier an Ort und Stelle persönlich über nommen hat. Die Besuche der beiden Prinzen wurden in Wiener Hoskreisen sehr ungern ge sehen, und schließlich sahen sich die in Wien weilenden männlichen Mitglieder des Erzhauses veranlaßt, den Kaiser zu bitten, ihnen das Austreten in Österreich zu untersagen. Ein un gewöhnlicher Schritt. Aber mit ihm wurden nur die notwendigen Folgerungen aus Tatsachen gezogen, die mehr und mehr offenkundig ge worden sind. Die Familie Bourbon steht mit ihrem Herzen im Lager unserer Feinde. Deutschlands Kraft und Größe richtig zu würdigen, daran sind sie durch ihre vorbehaltlose Hinneigung zu Frankreich schlechterdings verhindert, und was eine Trennung der beiden Mittelmächte für die Donaumonarchie bedeuten würde, dafür fehlt ihnen jedes Augenmaß. Nach ihrer Über zeugung wäre sie im Gefolge der Westmächte am besten ausgehoben, und wenn jetzt in Paris und London zuweilen von der Zertrümmerung des alten Kaiserstaates gesprochen wird, so glauben sie solche Drohungen nicht weiter tragisch nehmen zu sollen. WaS sie treiben und worauf es ihnen ankommt, ist Familienpolitik, nichts weiter: ihr soll auch das österreichische Kaiserhaus sich aMrssen^ Das sinWWM»KrMsziele" deS HauseS Parma. auch ein Spiel mit dem Feuer, wie WWfährlicher gegenwärtig nicht erdacht werdM kann. Polrtiscke Krmdlekau. D«»tschla«». * Das Abkommen der Mittelmächte mit der Ukraine ist nunmehr abgeschloffen worden. Seine wichtigsten Bestimmungen be ziehen sich auf die Lieferung von Getreide, Hü ls en früch ten, Fu 1 t ermitteIn und S ä m ereie n. Wegen dieser Bezüge wurde zunächst eine Vereinbarung über die Organi sation der Ausbringung in der Ukraine und sodann ein Vertrag über die Lieferungen abge schlossen. Die Ausbringung erfolgt durch eine Organisation, die unter dem Namen Staals- geireidebureau bereits ins Leben getreten ist und aüs Angehörigen der landwirtschafilichen Börsen, anS Pächtern und Besitzern von Mühlen sowie aus landwirtschaftlichen Genossenschaften besteht. Von den übrigen Abkommen sind her vorzuheben diejenigen über Lieferung von Eiern, Schlachtvieh und Eisenerzen. — Für den Bezug von Kartoffeln, Gemüse, Trockengemüse, Sauer kraut und Zwiebeln wurde den Mittelmächten der sreie Einkauf zngestanden. *Nber das Recht der Bundesstaaten auf direkte Besteuerung gab in der bayerischen Abgeordnetenkammer Staatsrat v. Merkt eine Erklärung ab, in der er aus- sührte: „Die bayerische Staatsregierung steht auch heute auf dem Standpunkt, daß jeder weitere Eingriff der Rcichsgesetzgebung auf dem Gebiete der direkten Besteuerung von Vermögen und Einkommen vermieden werden und so den Bnndesstaaten^tL Möglichkeit, auch in Zukunft ihren wichtigen cMurellen Aufgaben gerecht zu werden, ungeschmälert erhalten bleiben muß. Die Staatsregierung wird auch seinerhin mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln diesen Standpunkt in Übereinstimmung mit allen an deren Bundesstaaten unenttvcgt und nachdrück lich vertreten." Frankreich. * Pariser Blütiern zufolge beabsichtigt der Deputierte Forgcod in der Kammer einen Be- fchlußankag einzubringen, wonach die Kämmet sich als Generalkommifston konstituieren soll, nM alle die Landesverteidigung betreffen« den Fragen zu prüfen, besonders die Aktenstück« über die Verhandlungen mit Oster« reich, die Clemenceau einigen Ausschüssen vor« gelegt hat. Forgeod hält es sür notwendig, daß die Kammer in ihrer Gesamtheit über alle) Vorgesallene unterrichtet wird. Die Mehrzahl der Deputierten haben sich der Ansicht Forgeod? angeschlossen. Laut .Petit Parsten' wünscht di« Mehrzahl der Senatoren gleichfalls in di« Aktenstücke Einsicht zu uehmen. En q land. * Lloyd George hat zu einer Sammlung der Reden, die er im Verlaufe des Weltkriege? gehalten hat, ein Vorwort geschrieben, in de« er n. a. sagt: „Die Ereignisse der letzten Woche müssen jedem denkenden Menschen bewiesen haben, daß ein Vergleich zwischen unseren Idealen und denen des Gegners nicht mehl möglich ist. Demokratie und Autokratie liegen in einem Kampf aus Leben und Tod. Die eine »der die andere dieser beiden Mächte wird über die Menschheit herrschen. DaS ist der Kernpunk der kommenden Kämpfe und Prüfungen. Ich zweifle nicht daran, daß die Freiheit siegen wird. Ob sie bald oder später siegen wird, ob in einer letzten, äußersten Kraft« anstrengung oder in einem letzten kurzen TodeSkampfe, hängt von der Kraft und dein Opfermut ab, mit welchem sich die Männer der Freiheit dem Kampfe hingeben, aber auch von der Kraftentsaltung derer, die sich hinter den Schlachtlinien befinden. Für Bequemlichkeiten, für Zögern, für Reden ist jetzt keine Zeit." Schweiz. «Der Erneuerung des HandelSab« k o m m e n S mit Deutschland, das End« dieses Monats abläuft, stellen sich groß« Schwierigkeiten entgegen. Was den Preis ff" Kohlen betrifft, so hält Deutschland immer noch an einem Aufschlag von 90 Frank für die Tonn« fest. Von sehr großer Tragweite find di« deutscherseits gestellten Bedingungen sür die Verwendu»g der Kohle; danach würde die Au?' fuhr der Schweiz nach Ländern, die sich mit Deutschland im Kriege befinden, sehr stark ein« geschränkt, insbesondere würde dies für die S«' Zeugnisse der Maschinenindustrie eintreten. Holland. «Die Spannung infolge der Krise >» den Unterhandlungen zwischen Holland und Deutschland hält an. Die RegierM beobachtet nach wie vor Zurückhaltung, weshald Gerüchte und Vermutungen' eine große Roll« spielen. Die Presse widerspricht dem Gerücht, als sollte Deutschland rin Ultimatum an Holland gestellt haben. Einem Amsterdamer Blatte zN' folge hat Dentschland allein zu erkennen gegeben, aus seine Wünsche sobald als möglich eine AM' wort zu erhalten. Diese Antwort kann in Kürt« erwartet werden. Wie aber die Antwort au?' fallen wird, ist nicht zu sagen. In tonangeben' den Kreisen ist man lehr hoffnungsvoll gestimmt. Einzelheiten sind noch nicht bekannt, aber ma» betrachtet die Sache als geregelt. Stach Meb düngen aus dem Haag an daS ,Handelsblad lausen dort Gerüchte um über einen bevor' stehenden Rücktritt des Kabinetts im Zusammen' Hang mit den Beziehungen Hollands ?» Deutschland. Schw»»»«. * Der Vorschlag zur Einführung de? Frauenstimmrechts in Schweden wurd« in der Zweiten Kammer deS Reichstages w» 120 gegen 50 Stimmen angenommen, von d«« Elsten Kammer jedoch mit 62 gegen 36 Stimm«» abgelehnt. Dadurch ist der Antrag gefallen. Rußland. * Nach Stockholmer Meldungen soll btt ehemalige Thronfolger Alexei Nikola' jewitsch zum russischen Zar auSgeruff» und Großfürst Michael Alexandrowitsch, der Bruder des ehemaligen Zaren, zum Regent«» ernannt worden sein. Die ehemaligen Genera! Kornilow und Alexejew sollen Herren der SW Petersburg sein. Da Petersburg von aM Telegraphenverkehr adgeschnitten ist, lassen !"» die Gerüchte nicht kontrollieren. Miene in die Notwendigkeit, sür seine Person den fürstlich saralischen Titel des Bräutigam? seiner Tochter anzuerkennen. Freilich, ein wenig Unbehagen bereitete es ihm immer noch, so oft er seinen Schwiegersohn in eine der aristo kratischen Familien, zu denen er Beziehungen hatte, als „Graf Lubenow" einsührte. Einmal entstand bei einer solchen Gelegenheit eine peinliche Szene. Eine ältere Dame, eine verwitwete Baronin Wesselhof, geborene Gräfin Bruchdorf, der das junge Brautpaar in einer Gesellschaft begegnete, legte ihre Hand an daS Ohr, wie jemand, der nicht recht verstanden hat, und sragte den Baron, der seinen Schwiegersohn vorgestellt hatte: „Pardon, wie sagten Sie doch gleich: Graf Lu — ?" „Graf Lubenow, Frau Baronin." Die alte Dame schüttelte mit den: Kops. „Pardon! Den Namen habe ich noch nie gehört. Ich erinnere mich auch nicht, ihn im Gotba verzeichnet gesehen zu haben." Die alte Dame, die sich auf ihre Kenntnis des Gothaischen Kalenders etwas zugute tat und die sich rühmte, alle gräflichen und freiherr- lichen Familien im Deutschen Reiche wenn nicht persönlich, s» doch dem Namen nach zu kennen, wandte sick au die Gastgeberin. „Ach, meine Liebe, haben Sie denn nicht einen Gocha bei der Hand V" Der Baron, der wie auf glühenden Kohlen s stand, fiel rasch ein. „Bitte sich nicht zu bemühen. Mein Schwieger- sobu stritt noch nutzt im Gotba. Smue Er- beuung m den Glafenstand datiert erst von diesem Jahre." Die alte Dame sah sehr interessiert den jungen Grafen, dem zumute war, als würde er wie ein Weltwunder zur Schau gestellt, durch ihre Lorgnette an. „So — so!" sagte sie nnd suchte in ihrem Gedächtnis. „Ich kann mich nicht erinnern, ich lese doch täglich die Hofnachrichten. Das muß mir wirklich entgangen fein." „ES ist Ihnen entgangen, gnädigste Baronin," bestätigte der Baron, den es heiß durchschauerte. „In der Zeitung hat es natürlich gestanden." Die Baronin kam ihrem Gatten zu Hilke und schlug rasch ein anderes Thema an, und damit war der Zwischenfall vorläufig erledigt. Freilich, ein paar Stunden später auf der Nach- hausefahrt erfuhr die Szene insofern noch ein Nachspiel, als der Baron, der mit seiner Gattin und seiner Tochter in einem Wagen saß, feinen: Arger, der den ganzen Abend über still in ihm gegärt hatte, rücksichtslos Lust machte. „Der Mensch macht nuS rein unmöglich mit seinem arabischen Titel! Und dabei hat er eine wahre Wut, Gesellschaften zu besuchen und sich im Glanze seiner Gräflichkeit zu sonnen. Aber ich streike, ich mache nicht mehr mit. Mag er sich einsübrm lassen von wem er will. Ich habe nicht Luft, mich seinetwegen lächerlich zumachon, ich werde —" DaS leise Schluchzen Ediths veranlaßte ihn, sich zu unterbrechen. „Annes .Kind!" sagte er i» einem Ton, in dem sich Weichheit und Gutmütigkeit mit irmmchcru Ingrimm mffchie. „Du bist ja noch viel schlimmer dran. Ans dir ruht daS schwere Geschick, dich dein Leben lang Gräfin Lubeno« de Saraki schimpfen zu lassen. Gräfin von sarakischen Gnaden! Brr! ... Weine nicht' Kind! Ich bin kein Rabenvater. Noch ist «? ja nicht zu spät. Wenn du meinst, daß.eS üb«« deine Kraft geht, Herrgott, dann machen wir di« Sache wieder rückgängig." „Aber, Clemens," legte sich hier Baronin, deren Urteilskraft nicht wie die ihr«? Gatten durch überreichen Genuß französisch«» Sekts getrübt war, ins Mittel — „aber, El«« menS, sie liebt ihn doch!" „Liebt ihn? Merkwürdig! Na, dann siG lich. Na ja und seine Millionen sind auch 'M' von Pappe. Dafür kann man sich schon etwa? gefallen lassen. Es ist eben nichts vollkomm«» in dieser miserablen Welt ..." . Ler Baron mackste seine Drohung wusste wahr. Er ließ sich während der wUM» Wochen krank sagen, so ost es aalt, einer Cm' ladung in Gesellschaft des BranlpaareS folgen. So entging ihm die Demütigung. W», ihm das Verhalten der Baronin WefsciM» während einer mmikalffchen Soiree bei HM« befreundeten Familie sicherlich bereilet häu'' Die alte Aristokratin, die sich wohl mzwuch«» über die Herkunft des dem jungen FabrikbenA« verliehenen Gralentilels informiert Hatto, eine eisige Miene ans. cüS Baronin von Lao'' Witz mit dem jungen Brautpaar den Salon i" trat, dreh!« sich dann nm »na belrackgele »»' 'gelegentlich ein an der Wand bän rndes ' gemäloe. Und auch den ganzen Abeim stW sah üe konsequent an dem Bräutigam vsu'2'! Edith bemerkte diese stumm? Ablehnung WS» ^Zur! ' In in reichlichen Kritik an .geübt, di und Livlc hat. Aucl von Vre^ und Livlc leistet" se riklärung der endg von Ruß DieL lftiedenst und Dog Aeich los land wur bedungen, Truppen räumt «e «ine deutf io lange die Eiche gewährlei gestellt sei von Ruß vielmehr Korden, Aung eil kürde. f den Vertr Livlands ht bezüg Kenig dei , Die n A nicht a Mdeni c die nifsisc! Zur vollst Anw ha bölkerung «ttruene ^nstchlicff »ud auf knd. hat Ruß' der Loslr dem von W des Mchi wol) Wenn nu bst ihre Alecstützl Rderspru D-utfchlar ä-n Nutzt, Wg eing Wsttfchlai Wgnuiig Wllcherse d'e Rede »vd ihr V- Gröft Met. Heben de »iMiiche F die Tr °«s Groß »»gehörig« W in Ll »ommen. Mwattum W dielen W Nah Melen Milchen '»hastserl! werden. EinK »«geht a> Wpjschiff cher Jal Ach L Will- UN Were be AelndeS W man '»Welt, R«r gar Wye law W den ni » di« Vr M-m, da UWing Witte. Wj" Wi ^°hnh« ? sein L "t der n Wngeneh >« Behöi ihm v W«d, bei M«r Eli «m t '' ihm d W. hin» W, ja »Hedem r ,»»d berai W in de Whrnahn W. Am 'Wng e- Wander W man
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