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Ottendorfer Zeitung : 03.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191803032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180303
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180303
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-03
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.03.1918
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Oer ^ricg gegen KMlanä. Ein Überblick 1914-1918. Die Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand war die Veranlassung sür den Welt krieg, der von Rußland und seinen Ententr- penoffen von langer Hand vorbereitet war. jDrr Nevanchegcdank« der Franzosen hatte bei Pen Russen ein williges Ohr gesunden. Die militärischen Interessen der Franzosen und der Russen hinsichtlich der Vernichtung deS Deutschen Reiches waren daher die gleichen. In die Zange genommen gedachten die beiden Genoffen daS Deutsche Reich um so eher zu erdrosseln, als ihnen von England tatkräftige Unterstützung zugesagt war. Der Ruffe war bei Erklärung des Kriegs- -ustandeS fertig mit seinen Vorbereitungen. Sein Aufmarsch an unserer Ostgrenze war be endet, die Mobilmachung war im geheimen durchgrsührt worden. Er lag seit Ende Juli 1914 bereit zum Sprung auf Ostpreußen. So fort nach KriegSbeginn stießen die russischen Massen nach Ostpreußen vor. Sengend und brennend zeichnete das russische Heer seinen Meg, lehrte die Bevölkerung die Schrecken deS Krieges bis zur Neige kennen. Die Lage iür Ost preußen wurde bedrohlich. Da trat Hindenburg mit feinem GeneralstabSchef Ludendorff aus den Plan. Die russische Dampfwalze, welche kraft ihrer ge waltigen Dimensionen daS deutsche Heer nieder- walzend vor den Toren Berlins ihren Signal- Pfiff ertönen lassen sollte, wenn die Franzosen die Deutschen über den Rhein zu Paaren ge- chneben hätten, wurde durch Hindenburg ge zwungen, ihren Kurs zu ändern und rückwärts zu rollen. In den Karpathen hielten die Truppen der Mittelmächte dem feindlichen Vor dringen im Winter 1914/15 stand und ver hinderten den Einfall in Ungarn. Im Februar 1915 begann der siegreiche Vormarsch der deutschen und österreichisch - ungarischen Truppen auf der ganzen Linie von der Ostsee Pis zur rumänischen Grenze. Aus Galizien und Polen hinauSgefegt, mußte sich das rujsnche Herr in das Innere des Landes zurückziehen. Nm diese schwere Niederlage wettzumachen, wurde mit großen Mitteln von neuem zum Kampf gerüstet. Rumänien sollte durch seinen Eintritt in den Krieg gegen die Mittelmächte der neuen Offensive an der Ostfront zum sicheren Erfolg« helfen. Mt gewaltigen Truppen massen, mit einem gewaltigen Arsenal von AriegSgerät brauste der russische Angriff los, während der Rumäne in hinterlistigem Übermll die rechte Flanke der Mittelmächte zu über rennen gedachte. DaS Abenteuer der Russen war bald vorüber und aus Jassy, wohin er mit seiner Regierung hatte flüchten müssen, konnte der Rumäuenkönig auf den Zusammenbruch seiner Königreichs, aus seine gescheitcrie Bündnis- Politik mit der Entente schauen. Die Offensive der Russen aber erstickte in ihrem Blute. Die russische Negierung sah ihren Plan einer Bezwingung Deutschlands und Österreich-Ungarns im Herbst 1916 endgültig gescheitert. Die Stim mung deS russischen Volker wandle sich gegen LaS Bündnis mit der Entente. Der Zar plante, so ging daS Gerücht, den Abbruch der Be ziehungen zu seinen bisherigen Bundesgenossen und einen Sondersrisden mit den Mittelmächten. Hiervon wurde die englische Regierung durch ihr Ugentcnheer unterrichtet. Unverzüglich traf sie ihre Maßnahmen, schürte eine Bewegung gegen den Zaren, und jubelte, als im Gelingen" ihres PlaneS der Zar seines Thrones enüetzt und Kerenski Diktator des russischen Reiches wurde. Die Freude war kurz. Die revolutionäre Partei der Bolschewiki riß die Gewalt an sich, machte die Zersetzung deS Heeres vollständig, beraubte daS Heer seiner Dnzip'in und damit jeglicher Kampskraft. Die Verhältnisse im Innern Ruß lands, die LebenSmillehchwiengkeiien und der klägliche Zustand der Bahnen nahm dauernd an Bedrohlichkeit zu. Trotzki und Lenin, die Führer der B 'schewiki, erkannten, daß der Friede das einzige Pro pagandamittel sei, daß einer politischen Partei Gefolgschaft.kichere. Sie machten den Frieden mit den Mittelmächten zum ersten Punkt ihrer Negierungspropaganda und wandten sich mit der Bitte um Waffenstillstand an ^ie Feind - Der Waffenstillstand wurde abgeschlossen, Friedens- Verhandlungen in Brest-Litowik wurden aus genommen, während die Bolschewiki in Ruß land selbst volle Anarchie verbreiteten und blutigen Schrecken durch das Land trugen. Bei den Verhandlungen in Brest-Litowik zeigte es sich denn auch bald, daß daS Wort Friede lediglich ein Ködcrmittel von Lenin und Trotzki war, daß es ihnen keineswegs auf den Abschluß eines Friedens ankam, daß sie vielmehr durch Verschleppung der Verhandlungen einer Welt revolution die Wege ebnen wollten. Dies er kannte auch die Ukraine, welche sich als un abhängige, selbständige Republik von Groß- Rußland losgesagt hatte. Die Vertreter der Ukraine, von dem ernsten Entschluß beseelt, ihrem Lande die Wohlfahrt deS Friedens und der Ordnung wiederzugeben, schlossen mit den Mittelmächten am 9. Februar einen formellen endgültigen Friedensvertrag. Ein Land, von der Größe und Einwohnerzahl Frankreichs, von großem Reichtum an Getreide und Mineralien, wurde durch den Friedensvertrag zu einem Freunde der Mittelmächte, denen es dis Über schüsse seiner Erzeugnisse abzugeben sich erbot. Der Krieg wurde durch diesen Frieden von den Rokitnosümpfen bis hinab zum Schwarzen Meer an der Ostfront beendet; denn wenn auch die Rumänen sich noch im Kriege mit uns befinden, so haben sie nicht mehr die Möglichkeit, die Feindseligkeiten wieder auizunehmen, sind viel mehr angesichts ihrer strategischen Lage geradezu gezwungen, dem mit ihnen abgeschlossenen Waffenstillstand alsbald den Frieden solgen zu lassen. Die Führer der Bolschewiki sahen durch den Frieden der Miitelmächte mit der Ukraine ihre Pläne, den Frieden zu verschleppen, vereitelt. Zwei Wege blieben ihnen, entwever nun auch ihrerseits Frieden zu schließen oder ihr wahres Gesicht zu zeigen. Sie taten leins von beiden, versuchten vielmehr durch einseitige Erklärung der Beendigung deS Kriegszustandes zwischen den Mittelmächten und dem russischen Reiche und der Vortäuschung einer Demobilisierung des russischen Heeres dem Volke gegenüber ihr Ge sicht zu wahren. Die Lage an der Ostfront ist nunmehr folgende: Die südliche Hälfte der Front ist teils durch endgültigen Frieden aus dem Kampf aus- geschieden, teils ist der Frieden in absehbarer Zeit zu erwarten. An der nördlichen Hälfte stehen unseren Truppen kampsun'ähige Trümmer des einstigen russischen Heeres gegenüber, welche nicht in der Lage sind, nennenswerten Wider stand zu leisten. In Rußland selbst aber lobt der Bürgerkrieg: die Bobchrwiki morden, plün dern, rauben und bedränge» mit Hille ihrer roten Garde das ganze Land. Herzzerreißende Notschreie dringen aus Finnland, aus Estland und Livland zu uns herüber. Von deutscher Einwirkung erhoffen die Rani »Iker die Ein stellung der Greueltaien, die Wiederkehr ge ordneter Verhältnisse. Das ist das Eigebnis der Teilnahme Ruß lands am Weliki icge. politische DxetsHlniK. * Dem Reichstag ist eine vom Bundesrat angenommene Vorlage über eine Änderung des Postscheckgesetzes zugsgangen, die sür die PoPcheckkunden nicht unerhebliche Vor teile in sich schließt. Zunächst wird nach der Verordnung der Postschcckve: kehr, soweit er durch Überweisung von einem Posticheckkonto auf baS andere erfolgt, vollständig gebühren.os gestellt Bislang war für jede Ubeiwef'ung von einem Postscheckkonto auf ein anderes eine Gebüyr von drei Pwnnig zu entiichten. Ferner waren die Bnce der Kontoinbaber an die Bosncheck- ämter zu frankieren, und zwar mir der iür den Oneverst hr geltenden Gevühr. Beite Betrüge wllsn lünnig forr, die Überweisung von einem Pomcheckkoruo aut daS andere ist in jeder Be ziehung nnenlgelilich. Die zweus im Getetz- cmwms vorgesehene Änderung geht dahin, daß Lie Emjahlnngsgebühceu, die jetzi vom Zah lungsempfänger zu tragen sind, künftig vom snui-ibt-'l werten müllen. Frankreich. * Die SpionenrieobNei nimmt nachgerade groteske Formen an. Der Zustand von 1870/71 kehrt wieder, denn die französische Eitelkeit kann ihre Niederlage nicht anders erklären als durch Verrat. Nur so ist die folgende Meldung des .Figaro' zu verstehen: Dem früheren Minister präsidenten Briand wurde Lei einer Ver nehmung in der Caillaux-Affäre am 15. Februar vom Untersuchungsrichter eröffnet, daß gegen ihn eine Anzeige wegen Mitwisserschaft der landeSverräterischen Handlungen Caillaux' und BoloS eingegangen sei. Gngland. * Graf Ladislaus SobanSki empfing vom auswärtigen Amt ein Schreiben, in dem Balfour ihm als Vertreter des polnischen National komitees in London mitteilte, daß die englische Regierung ihrem Agenten in Kiew aufgelragen habe, die Erklärung abzugeben, daß sie den kürzlich abgeschlossenen Frieden zwischen der Ukraine und den Mittelmächten nicht anerkennen, und daß England keinen einzigen Frieden anerkennen wird, an dem Polen interessiert ist, wenn dieses Land nicht vorher befragt worden ist. SHwe-r«. * Wie Ministerpräsident Eden in der Zweiten Kammer erklärte, wird die schwedische Regie rung in Finnland nicht eingreisen. DaS schwedische Verbot der Ausfuhr und Durch fuhr von Waffen soll nicht aufgehoben werden. Portugal. *Die innere Krife ist nach neuen Mel dungen aus Lissabon jetzt überwunden. Nach langen Verhandlungen über die Lage wurde im Ministerrat vollkommene Übereinstimmung der Ansichten erzielt. Auf was sich die Einigung bezieht, wird nur teilweise bekanntgegeben. ES soll nämlich in nächster Zeit ein neuer Präsident der Republik durch direkte Abstimmung gewählt werden. Der neue Präsident wird dann Ab geordnete und Senatoren zur Revision der Ver fassung ernennen. WurrsKa. * Eine erneute llbrrprüfung der Kriegs« ziele verlangt Präsident Wilson in einer jreund- schasllichen Note an die Verbündeten. Im Re- prkventantenhame der Ver. Staaten teilte Lansing, der Staatssekretär des Äußern, mit, daß Wilson die AuSiprache über die Friedens möglichkeilen noch nicht sür beendet hält. Er erwartet zunächst weitere Antworten deS Grafen Hertling und des Grafen Czernin. K>iegsereigml7e. 15. Februar. In einzelnen Abschnitten der flandrischen Front Artillerie- und Minen tätigkeit. — Bei Reims und im Oberelsaß auflebrnde Gefecht-:tätigtest. — Im Januar haben die Feinde an den deutschen Fronten 20 Fesselballone und 151 Flugzeuge verloren. 16. Februar. Auf dem westlichen Kriegsschau platz in einzelnen Abschnitten ArtillerieiStigkeit. — Deu'sche Torpedoboote greisen die starke Bewachung Les engtuchen Kanals an. Zahl reiche Fahrzeuge Wersen zum Kamps gestellt und größisnteils vernichtet. 17. Februar. In Flandern und im Artois Feuerkampi. — Deutsche Flieger greifen London, Dover. Dünkirchen und feindliche Seestteslkräste mit Bomben an. 18. Februar. An vielen Stellen der Front anflebender Artillenekampst — Mliläntche Anlagen hinter der Front werden mit Bomben belegt. Ein Flugzeug greilt London an. — Der Waffenstillstand an der groß-russüchen Front ist ahgslausen. — Vormarsch der Deuttchen gegen Lünaburg und in der Ukraine. 19. Fsbiuar. Östlich von Ipern pasteigerter Feuerkampf. — Bei Tahure werden 125 Ge fangene emgebracht. — Deutsche Truppen rücken in Dünaburg ein. — Vormarsch beider- 'eils von Luck, da« kampflos besetzt wird. 20. Februar. An der Westtront werden eng lische und frauzönsche Erkuudungsvorstöße ab- geimeie». — Beiderieilö der Bahn Ripa- Pelersburg werden die lussischen Stellungen übar'ckrmcn. Zw.sch-n Dünaburg uns Luck treten deutsche Truppen den Vormarsch an. Bei Luck fallen 2500 Gefangene und mehrere hundert Geschütze in unsere Hand. — Die Petersburger Negierung erklärt durch Funk- spruch, daß sie bereit sei, unter,den in Brest- Litowsk festgesetzen deutschen Bedingungen Frieden zu schließen. 21. Februar. An der lothringischen Front Vor stöße starker französischer Abteilungen. — Lon Moon auS rücken unsere Truppen in Estland ein. Leal wird besetzt; bei Lensa! werden 500 Russen gefangen und 20 Geschütze er beutet. — Vormarsch zwischen Dünaburg und Pinsk. — Rowno wird vom Feinde gesäubert. Die Zahl der Gefangenen beträgt hier 425 Offiziere und 8700 Mann, die Zahl der erbeuteten Geschütze 1353. — Minsk besetzt. — Im Januar 632000 Tonnen versenkt. A-8oot-8eute im Januar. SSL VOS Lonnex. Riesenhaft, wie alle? in diesem Weltkriege, sind auch die Verheerungen, die der deutsche U-Boot-Krieg, besonders der seit dem 1. Februar 1917 bestehende ungehemmte U-Boot-Krieg, in der WelthandelStonnage, besonders der feind lichen und der im Dienste deS Feinde? fahrenden neutralen Handelstonnage angerichtet hat. Allmonatlich fielen IV^ bis 2V. °/o deS bei KriegSbeginn sich auf über 49 Millionen Br.» Reg.-To. belaufenden GesamttonnengehaltS aller Handelsmarinen der Welt unseren U-Booten zum Opfer. In dem einen Jahre deS unge hemmten U-Boot-Krieges sind ihnen rund ein Fünftel, seit Beginn des Krieges fast ein Drittel der WelthandelStonnage zum Opser gefallen. Dieser Durchschnitt erhöht sich noch, wenn man von der Welthandel?« tonnage die in heimischen oder neutralen Häfen befindliche deutsche, sich über 5,459 Millionen Br.-Reg.-To. belaufende und die österreichische HandelStonnage in Höhe von 1,055 Millionen Br.-Reg.-To. sowie die kleinen, in obigen Ziffern mitenthaltenen sür den Überseeverkehr nicht in Bettacht kommenden Schiffe und dir Schiffe auf Binnenseen in Abzug bringt. Dcr im letzten Jahre versenkte Tonnengehalt ist säst so groß wie der der drei größten Handels marinen der Welt nach England und Deutsch land, nämlich der der Ver. Staaten Amerikas, Norwegen? und Schwedens mit 10,191 Mil lionen Tonnen und die seit KriegSbeginn ver senkte Handelstonnage erreicht mit 15,37 Mil lionen Tonnen rund 75*/» der englischen Handelsmarine vor Beginn des Krieges und erreicht säst die Gesamlionnage der vier größten Handelsmarinen der Welt nach England näm lich Deutschlands, der Ver. Staaten, Nor- wegenS und Frankreichs, die vor KriegSbeginn rund 15,5 Millionen Br.-Reg.-To. betrug. DiefcS Ergebnis ist um so erstaunlicher, als dieser Schaden unseren Feinden durch eine neue Waffe beigeiügt worden ist, über die nech keine praklbchen Erwhrungen Vorlagen. Eriolge, wie sie dieses erste JahresergebniS autweist, hat von Anfang an wohl niemand von dem uneinge- schränkien U-Boot-Krieg erwartet. Bekanntlich Halle der Admiratstab iür den Beginn de? uneingeschränkten U-Boot-Krieges nur eine monatliche Verieukungszahl von 600 000 Tonnen in Ansatz gebracht und damit gerechnet, daß diese Ziffer mit der wachsenden Verminderung der Schiffahrt in den Sperr gebieten allmählich sinken würde. Statt dessen ' beträgt der monatliche Durchschnitt des ersten JahreS ungehemmten U-Loot-Krieget allein rund 800 OM Tonnen oder 30 °/„ mehr al? sür den Anfang veramchlagt worden war. So schwindet trotz aller Anstrengungen unserer Feinde, der U-Bootgeiahr Herr zu weiden, der zu ihrer Verfügung stehende Schiffs raum zuiehendS zusammen, während daS Arbeitsfeld uiiferer U-Boote durch die Erweite rung der Sperrgebiete sich dauernd vergrößert hat. Haben umere Feinde auch gewisse Fort schritte in der Abwehr der U-Boote gemacht, so reichen sie au die Fortschritte in der Aus rüstung und Verwendung unserer U-Boote, wir die dauernden Erfolge ergeben, nicht entfernt ' Hera». Die deittfche U-Boot-Waffe ist und bleibt die tckSriÜe Bedrohung der bntuchen Mackit Verstrickt. Af Aoman von N. von der Clbe. „So laß mich hier, Papa!" rief sir hastig. „Möchtest du wobt. Nee, ist nicht" „Warum? Fräulein Böhme ist doch sehr nett, und ick> könnte Tante besuchen, sie unter halten und pflegen." „Und dein armer Baler soll wieder allein fein? Du Kiesrlherz!" „Nein, Papa, kein — gar kein Kieselherz, ich habe dich ja schrecklich lieb." Der Wagen mit Frau von Turnau und Doktor Brüggen kam zurück. Josephine sah sehr bleich aus und fühlte sich lo angegriffen, daß sie nur flüchtig in den Salon trat; sie muffte sich gleich hinlegen. Der Arzt kam, nachdem er die Kranke ihrer Ampfer überlassen, erregt zu Vater und Tochter ins Zimmer. „Es ist. wie ich befürchtet habe. Mein Kollege stellt der Patientin die Prognose: ent weder ein langes, traurige? Siechtum, oder eine allerdings nickt ungefährliche, aber doch noch günstige Aussichten bietende Operation. Tante Josephine hat, wie ich erwartete, sich-zu lctzierer entschlossen. Übermorgen wird sie mit ihrer Jungfer in die Klinik de? Professors über siedeln." Bcruhammer knurrte unmutig, von Angst um die Schwester ^griffen, und Adele rief: „Ist es schlimm, Herr Dokior? Kann Tante bald Heffer werden V" .Wir müsse» alle diese Fragen Gott an- hcimüellen, Fräulein Adele," erwiderte Brüggen sehr ernst. > Das Mädchen brack in Tränen auS: „Oh, ' die arme — arme Tantel" Am anderen Margen nahmen Vater und ! Toüner von Josephine Abschied. Sie hatte sich erhell und erschien unverändert. Werner Vcügpen wollte Bei »Hammers zur Bahn be- plesten. Scherzend sagte die Tante mit einem Hinweis auf ihn: „Ihr laßt mich in den besten Händen; wer einen Doktor zum Sohne hat, ist wohl aufge hoben." „Ach Tante, süße Tante Jose, wie tust du mir leid !" rief Adele, Lie mütterliche Freundin unter Tränen herzend und küssend. „Ist nicht nötig, Liebling. Ich freue mich, bald wieder gesund zu werden." Der Bruder, dem der Kranken Lage tief zu Herzen ging, murrte halblaut etwas Unverständ liches. -Für die Schwester hatte er nur einen stummen Händedruck. MS die Droschke ab-uhr, stand Josephinr auf dem Balkon zwischen den entlaubten Ranken deS wilden Weines, an dem noch hier und da ein blutrote? oder welkes Blatt im kalten Spätherbstwinde zitterte, und grüßte freundlich hinunter. Adele sah sie betrübten Herzens dasteheu, bi? der Wagen um die Ecke bog. Abend? saß Josephine au ihrem Schreib tisch,, um allerlei Erinnerungszeichen und i Papiere zu ordnen. Am anderen Morgen s mußte sir ihr schöner, behagliches Heim ver- i lassen, um in die Klinik überzusiedeln, wo nach ' einer kurzen, vorbereitenden Kur die Operation stattsinden sollte. Es waren dies also die letzten Stunden in der gewohnten Umgebung, die letzten Stunden, die ihr für ihre Angelegeu- heuen blieben. Briese, Aufzeichnungen, kleine Andenken lagen um sir ausgebrriter: „Die Dokumente meines ErdendaleinS," flüsterte sie vor sich hin und ließ voll schmerzlicher Bewegung ein Blatt, ein Bildchen, eine trockene Blume nach der anderen durch ihre zitternden Finger gleiten. Wie tief war sie von dem allen einst berührt worden, und jetzt — Staub, wertlofe Fetzen! Diese drei Efeublättchen, die in einer Papier hülle unter ihren Fingern knisterten, hatte Her mann Eggeruck ihr einst, als sie beide acht zehn Jahrs zählten, im Park zu Morse vom Stamm der alten Eiche gepflückt, kurze Zeit vor ihrer Abreise mit den Verwandten, und dazu gesagt: „So sest, Jose, wie hier der Efeu sich anklammert, hasten wir zwei zusammen." Dann hatte er sie in seine Arme gezogen uud zum erstenmal scheu geküßt. — Oh, die Jugend — die Jugend! Und nachher — einige Briefe ihres ManneS, einige unbedeutend» Zeichnungen von ihm, auf die er Wert gelegt, Gedichte, die andere ihr gewidmet, eine ganze Korrespondenz, die ihr einst wichtig geschienen, wie gleichgültig aller dies jetzt, in dieser ernsten Stunde, alle?, was sie einst tief. ergriffen, war den Inhalt ihre? Lebens ausgemacht! Manche von denen, die von der Ewigkeit ihrer Gefühle gesprochen, schliefen schon nntsrm grünen Rasen, andere halten sie wohl längst vergessen. - - - DaS Ge'übl des Alleinsein; überfiel sie mit bitterem Weh. ES gab ja noch Menschen, dip sie lieb hatten, aber ihr Ich, ihr Schicksal, ihre schweren Stunden mußte sie allein, ganz allein tragen. Sie begann die Sachen, die um ste her lagen, zu sondern. Vieler sollte gleich ver brannt werden, anderes, wovon sie sich ungern trennte, legte sie in eine Kassette. Ihren letzten Willen hatte sie längst zu Papier gebracht, aber an Adele, daS geliebte Kind, wollte sie noch auf alle Fälle ein paar ermutigende Worts schreiben. Er war bei ihrer von vielem Nachsinnen unterbrochenen Beschäftigung spät geworden, sie mußte ein Ende machen, fühlte sie sich doch sehr hinfällig. Nachdem aller geordnet «nd abgeschlossen worden, stützte sie den müden Kopf in die Hand; eine düstere Todesahnung beschlich ihre Seel« und tiefe Seufzer hoben ihre Brust. 12. Adel« halte sich auf ihr lieber Morse ge freut. Es war ja auch schön, wieder daheim zu sein, aber wie verändert erschien ihr aller — erschien sie sich selbst. Die Bäume der Parks, noch im satten Grün und bunten Blätterschmuck de- Herbster prangend, als sie abreisten, standen jetzt winter lich kahl und blickten die von südlicher Schön heit Verwöhnte traurig an. Und in ihrem eigenen Gemüts sah es auch nicht so sonnig und heiter au?, wie es ihr eigentlicher Wesen bedingte. Die Trennung von der Schwester, MM Da« Sy Zur 2 auShedun^ von dcr ( lichst beb Algier err Mctoire', Nennung in Mgier französisch unsere B leumdung besonder? .Dici» arabischen Jahre 18 Gewalt prdmmg wir diese anwenden zahl befin müssen, l dies» Mini londers k Lorenenbe polizeiliche nehmiguvj Wohnort wurde m mußten d öffentlicher zmn Miliv Aufgebot Man kam und Bear ausgepicht und Raub den Gnge Heute, wo übernehme dem arabi Vormund wir einen gutem Bei künftigen s drücker erst Sswei erkennens» gewaltsam Eingeborer ob die am in Zukunst in letzter Lunik, m rechtfertige! riehung stc Geme Mittelm« werden, m Miitelemos Außerdem und Ungar, in denen halten sein Automobil! Die Heran für beiond erwogen. 1<MV Vor dem 1 von der pr inr Bureau Echrankenn vmerhaHur Diensttäum rund 100 6 der Eilend wan eine Arbeitkkrüf! Unei!e?bare Heil«» Nach Heüu dieser Kran Leit Typh diese Werte Derhalb h< Und Wege die Sorge behniucht, vielleicht g Und die n denen fir ^osr? au? Seele. 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