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Ottendorfer Zeitung : 22.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191803224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180322
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-22
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 22.03.1918
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Die Reichsmark und -er zrie-e. Niomal» »ährend de? Ari eget konnten wir Merfichtlicher sein als jetzt. Im ganzen Osten ist der Friede wiederhergestellt und so die Mög lichkeit zu desto stärkerem Druck auf die Femde an den anderen Fronten gegeben. Der von ehrlich freundschaftlichem Geiste diktierte Friede? mit der Ukraine zumal, der Later deS Friedens mit Großrußland, bietet uns die unbedingte Ge währ für eine ausreichende Venorgung mit den wichtigsten Lebensbedürfnissen. Der Plan unserer Feinde, uns durch die „russische Damp'walze" zu zerdrücken, ist ebenso zuschanden geworden wie ihre Absicht, uns durch Absperrung vom Welt markt die Kehle zuzuichnürcn. Frei sind unS fetzt beide Hände gegen den Westen, und frei können wir autatmen in dem Gefühl der ge sicherten Lebensmittelzufuhr. Sicherer denn se ist uns der endgültige Sieg. Dies feste Per trauen können wir haben. Zugleich können wir uns der Tatsache freuen, daß sich auch in den neutralen Ländern diese Erkenntnis immer deutlicher offenbart. Ein Matzstab dafür ist der Kurs der Reichs mark an den neutralen Börsenplätzen. Durch allerlei Machcwchasten, durch planmätzige Herab würdigung unserer Finanzlage war es den Feinden vordem gelungen, den Stand der Mark tiet zu drücken. Mit teuflischer Schlauheit luchten sie deutsche Beimögensobfekte in aller Welt zu entwerten, uns vom Genuß der Zinsen unterer ausländnchen Anlagen abznlchneiden. Milliarden Mark wurden io aus völkerrechts widrige Weste unterer Beringung entzogen. Mit frecher Stirn gingen vor allem die Eng länder gegen jedes deutsche Unternehmen vor, dessen sie habhaft werden konnten. Unsere Warenausfuhr wurde ebenialls von ihnen unterbunden. Nur nach den uns angrenzenden neutralen Staaten Europas blieb ein düriliger Export bestehen. Auch den batten wir im eigenen Interesse noch zu beichlänken; mutzten wir doch in erster Linie an unsere Ver sorgung mit Kriegsbedürfmffen denken, sowie daran, dah wir nicht mit dem, was wir exportierten, mittelbar den Feinden nützten. Auf der anderen Seite war es für uns erwünscht, möglichst grotze Znsnhren fremd ländischer Lebensmittel und Rohstoffe herein- zubekommcn. Hier ein immerhin noch ansehn licher Warenimport, dort ein Stocken der Aus fuhr und eine Vernichtung oder wenigstens eine Beschlagnahme unseres im Auslände arbeitenden Kapitals. Die Folge davon konnte nichts anderes sein als ein Sinken des Wertes der Merk lief unter ihren Parikurs. Wählen wir als Beispiel unter Verhältnis zur Schweiz. Die Goldparität beträgt 8l Mark für 100 Frank. Ende 1914 waren bereits 89 bis 90 Mark zu zahlen. Ein Jahr später 94 bis 95 Mark, Ende 1916 117 Mark. Mit Amerikas aktivem Eintritt in den Krieg ver schlechterten sich die Dinge Wester rasch zu unserem Schaden Ende Juni 1917 galten 100 schweizerische Frank bereits über 130 Mark, Ende Oktober 157Vr Mark. Wie jubelten die Feinde! Sie meinien, unsere finanzielle Vernichtung erreicht zu haben. Doch nur unteren desto zäheren Willen, uns auch auf dieiem Gebiete zu behaupten, hatten sie erzeugt. Mit zielbewusster Energie wurden mit den neutralen Staaten Handelsabkommen vereinbart, die darin gip'elten, das; wir den Pasfivialdo unseres straff geregelten Warenaus- tamches mit ihnen erst später zu begleichen hatten. So war ein festes Rückgrat geichaffen. Der Zuiall, vor allem die uns übelwollende Spekulation, sollte auf diese Art auSgeichallet werden. Der Gang der Ereignisse auf den Kriegs schauplätzen und in der Politik kam uns zu statten. Durch umere Waffenmacht auigelieben, durch die Revolution im Innern zermürbt, kam Rußland in der zweiten Novemberwoche deS vorigen Jahres mit dem denkwürdigen Friedens- ausruf heraus, an den sich noch im gleichen Monat daS WafsenstillstandSangebot schloß. Wurde auch, wie '->5 allmählich zeigte, die maximalistgche Reg-erun dabei nicht von wahrhaft ehrlichen ien geleitet, so wurde doch dirrch Rußlands Friedenslehnsucht auch Verstrickt. 2Ss Roman von A. von der Elbe. <tsork?»e"ng.> „Ja, ich will alle deine guten Lehren be- herzwen, will mein Unglück, ertragen und nichts, gar richt» mehr verlangen/ Sie weinte still für ffch. Ewanne kehrte bald nach Berlin zurück und nahm von der Schwester die demütigsten Bitten um Vergebung sür den Vater mit. Adele blieb tief betrübt zurück. Allein sie ging jetzt mit stäligerem Sinn an die selbst- gewählte Buße, bet einer nnzuiagenden Be- tcbästiqnng ausruharren. Was ihr aniäng- lich eine Laune gewelen, wurde ihr mehr und mehr zur Pllicht. Sie wollte sich Ehlers für ihre Güte dankbar erwecken, indem sie ver suchte, ihnen zu nützen. Still und fleißig saß sie neben dem ernst gestimmten Mienchen an diesen trüben, kalten Wintertaaen im dumpfen Nähstübchen. Smanne schrieb oft und berichtete von häuslichen Arbeiten, vom Inventar, von Überlegungen, wer dies und jenes' An» Lenken oder Kunstwerk erhalten solle, und wie ungern die Böhme zugreffe und an das Aufgeben ihrer bequemen Stelle denke. Sie aber betreibe den Abschluß mit Eifer, denn sie sehne sich unbeschreiblich nach dem lieben Morse. Ihr Vater sei jetzt auch für einen baldigen Aufbruch, und sie sehe immer deutlicher, daß er nach der Wiedervereinigung mit ihr, seinem Liebling, große» Verlangen trage. dem Blödesten klar, daß es al» aktionsfähiger Feind gegen Deutschland nicht mehr mitrechnete. Dir Winkelzüge von Trotzki und Genossen hatten nichts andere» als den Sonderfrieden der Ukraine, das Lossagen der Randvölker vom großrussischen Körper und schließlich den Zu sammenbruch auch der letzten Reste der russischen Heeresmacht zur Folge. In wenig Monaten vollzog sich im Osten diese prächtige Ernte jahre langer Kämpfe und Siege. Eben diese Monate brachten auch einen voll kommenen Umschwung am Markte der fremden Wechselkurse. Jener oben erwähnte Stand von 157^? Mark für 100 schweizerische Frank blieb der höchste. Rasch fiel der Kur» der fremden Valuta, was einer ebensolchen Steige rung der unsrigen entsprach. Heute stehen wir bei 112V2 Mark. Ziemlich genau entsprechen dem die Schwankungen sür die nordischen Kronen und die holländischen Gulden. In steilem Anstieg ist die Reichsmark, auf der Grundlage der Goldparität berechnet, schon um 20 bis 30 °/o von ihrem Tiefstand hinaufgeklettert, ohne daß sich in unteren finanziellen Beziehungen zum neutralen Ausland etwas geändert hätte; ledig lich deshalb vielmehr, weil die Welt jetzt klar erkennt, daß alle Prophezeiungen von Deutsch' lands Erschöpfung oder gar schließlicher Ver nichtung nichts weiter als seindüche Phantasien waren! Doch nicht allein da». Wohin uns die Feinde Haden wollten, treiben sie selbst. Eng land, die Spitze der gegneritchen Koalition, lernt jetzt von Woche zu Woche mehr die Nöle kennen, die eS uns zugedacht hatte. Es spart und rationier! auf allen Gebieten der Lebens- mittelvertorgung und sieht die .Kurve seines Sterlingkuries immer weiter sinken. Schon zeigt ec über 25Verlust gegenüber der spanischen Währung! Und was der finauzielle Zusammenbruch Rußlands, gegen dessen Folgen wir uns in den FriedcnSverllägen gesichert haben, noch lür seine früheren Verbündeten an schweren geldlichen Folgen zeitigen wird, ist nicht sbzusehen. Je verhängnisvoller sie sich für jene gestalten weiden, desto besser sür uns. Der Femde Schwächung ist unsere Stärkung! Mitten in den Vorbereitungen sür unsere achte Kriegs- aiMhe begriffen, können wir uns dessen ganz besonders freuen. poMLlcke MmÄWZm. "Die Aussprache über Mittelstands- fragen im Reichstage hat wesentlich neues nicht ergeben. Aut allen Seiten des Hauses ist man bereit, dem durch den Krieg schwer geschädigten Mittelstände zu Helsen, in- Lessen ist man sich über den Weg noch nicht einig. Sicher ist nur, daß das Problem nicht mehr aus der Erörterung verschwinden wird. * Uber die Deutsche Kolonial politik nach dem Kriege sprach Staats sekretär Dr. Solf in der Kölner Abiestung der Deutschen Kolonislaefellichaft. Dem Vortrag wohnte u. a. auch Kardinal Hartmann und die gesamte Generalität bei. Im Verlauf seiner Ausführungen streifte der Redner das Kolomal- progmmm der Regierung, das nach Fr ed-ns- schluß in der Rückforderung unseres gesamten Kolonialbesitzes gisstest. "Das Wahlergebnis Niederbar nim, wo Redakteur Wissel! lsoz. Mehrheit) 28 422 Summen und Dc. Brenscheid (U. Soz.) 18 640 Summen erhielt, ist eine Niederlage sür die Unabhängige Sozialdemo- kratie — der.Vorwärts' nennt es eine Kata strophe. Die Fortschrittliche Volktzpartt i ei hielt 6243. die Natiouattiberalen erhielten 7781 und die Komervattoen 3859. Wie immer sich diese drei Parteien der notwendig werdenden Stich wahl gegenüber verhallen, die Wahl Wssjclls ist gesichert. Nach Spandau-Osthavelland, dem Wahlkreise Liebknechts, gehl nun auch Nieder- barnim, der Kreis Stadthagens, an die jozial- demotratuche Mehrheit-Partei über. * Von einer Abwälzung derNeichS - schulden aus dem Kriege am die Bundes» slaaien kann nach einer Erklärung des baym- Zu EhlerS möge er nach dem Vorgemllenen nicht kommen, er erkenn« aber an, daß er ihnen zu Dank verpflichtet sei Mr alles Gute, waS sie seinem kleinen Mädchen zu erweisen bereit wären, und würde seine Dank- barkcit später betätigen. Adele solle sich nicht sülchten; wenn sie komme, ihr Schwester- Men nach Morse abzuholen, werde ihr guter Papa sie sicherlich mit offenen Armen zu Hause empfangen. Endlich lag auch von de» Vaters Hand ein Zettel im Brief, der lautete: „Flüchtling du, nun wird mir aber die Ge schichte bald zu bunt, und ich will meinem Nest- küken n cht länger missen. Die Suse holt dich an einem der nächsten Tage zu deinem alten Later." Adele war überglücklich, a!S sie diese ver söhnlichen Zeilen erhielt, küßte daS Blatt und fühlte, daß endlich wieder etwas wie Freudigkeit m ihr Herz einziehe. 17. Adele hatte bereits drei Wochen in der selbstgewählten Verbannung ausgehalten, indes je länger diese währte, je schwerer wurde sie ihr. Nach den freundlichen Wdrten des Vaters zählte sie sehnsüchtig die Tage und Stunden bis zu ihrer Abreise. Unglücklich war und blieb sie; ihre selbst verschuldete Trennung von dem Geliebten würde sie nie verschmerzen, aber sie war dann doch wieder mit den Ihren vereint, und Susanne, die treue Schwester, würde sie gewiß noch besser verstehen al» da» arme Mienchen, scheu Finanzminister» v. Breunig nicht die Rede sein. Bayern würde, so führte der Minister aus, einen solchen Plan für sich ablehnen. Die Überschätzungen, die jetzt schon mit aller Vorsicht und Umsicht über die Tilgung der Reichsschulden geführt werden, bewegen sich aber auch gar nicht in dieier Richtung. Auch von einer Ver- mözensenteignung oder Enteignung der Kriegs anleihe kann keine Rede sein, wohl aber von einer stärkeren Heranziehung des Großbesitzes. Deutschland muß vom Feinde eine angemessene .Kriegsentschädigung verlangen, es müssen die jenigen, die trotz der deutschen Friedensbereit- schast den Krieg verlängerten, entsprechend zur Entschädigung herangezogen werden. Den Bundesstaaten müssen ihre Steuerquellen un verkürzt bleiben, über Neichsmonopole muß und soll geredet werden. *Lon einer FriedenSvermittlung des Vatikans in Amerika, die im Auftrage der Mittelmächte unternommen worden sein soll, wußten in den letzten Tagen Pariser Blätter zu berichten. Das vatikanische Organ .Osservatore Romano' erklärt, daß diese Meldung jeder Grundlage entbehre. Der Vatikan ist um eine solche Vermittlung nicht eriucht worden und hat auch keinen Versuch einer Vermittlung unter nommen. Holllsrrd. * .Nieuwe Rotterdamiche Courant' schreibt zu der Mitteilung des Munsters des Auswärtigen, daß die Alliierten ihre tatsächliche Macht über einen großen Teil der niederländi schen Flotte auSbreiten: In London, und wo man auch hinhört, macht man große Worte übel den Bau von Schiffen und redet gering- ichätzig über die geringen Erfolge der U-Boote, doch mittlerweile setzt man uns die Daum- schraube an, um uns io viel wie möglich von unsrer Flotte wegzunehmen. Wenn von allen ichönen Worten, die auf der anderen Seite de» Ozeans geredet werden, auch nur die Hälfte ernst gemeint war, würden wir noch einiges Vertrauen in das Gelingen der Unterhandlungen haben können, aber die Taten haben uns so ost enttäuscht, daß wir gegenüber den drüben gesprochenen Worten sehr wenig zuversichtlich geworden sind. * Angesichts der im Haag verbreiteten Ge- rüchie, nach denen der englische Gesandte der niederländischen Regierung eine Art Ultimatum bezüglich des Abstandes von Schiffs raum sür Fahrt ins Sperrgebiet überreicht haben soll, wird vom Ministerium des Außem mitgsteilt, daß von einem Ultimatum nicht die Rede sein könne. Wohl habe England die Forderung des Abstandes von holländischem Laderaum zur Fahrt ins Sperrgebiet erhoben. Wie in diplomatischen Kreisen versichert wird, ist die Annahme der englisch-amerikanischen Forderungen, obwohl die niederländische Re gierung sich der Tragweite einer solchen Ab lehnung bewußt ist, ziemlich unwahrscheinlich. Schwede». * ,Sydsvenika Dagbladet' schreibt: Bei einer Versammlung, die in Gotcnburg zwischen mehreren bekannten Reedern und Vertretern der Regierungen statlgefunden hat, hat, wie .Göteborgs Morgenpost' erfährt, die Regierung um Abgabe von weiteren 400 000 Tonnen s-chwedischerTonnags an die Entente gebeten. Die Vertreter der Reederei stehen einem solchen Vorschlag natürlich bedenklich gegenüber. Es scheint indessen, als ob die Ne gierung ihre Hände schon im Vorau» gebunden und die Handelsflotte Schwedens verschenkt hat, ohne ihre Besitzer zu fragen. Es wurde nämlich angedeutet, daß, wenn die Reeder sich nicht entgegenkommend stellen, die Negierung von dem Enteignungsgeirtz Gebrauch machen und die Tonnage zwangsweise requirieren würde. — Man sieht, England weiß sich nicht mehr anders zu Helten, als durch Raub neutraler Schiffe die.Kaiastrophe autzuhallen. *Der Kongreß der Lostchewiki-PaUei hat beschlossen, den Namen der Partei in „rusfi- s ch e k 0 mmunisti! chePartei" abzuändern. Auch das Programm ist so geändert worden, daß die Parier nunmehr einen internationalen das jetzt — sie wußte nicht weshalb — immer bedrückt erschien. Wie fröhlich halten sie stöber miteinander gescherzt und gelacht, und jetzt! Aber Edlers dursten nicht merken, wie sie sich fonsehnte, die behandelten sie alle mit großer Güte. Und wirklich empfand die ganze Familie für den Gast, der sich unter ihre Obhut begeben, die herzlichste Teilnahme. „Ist es denn möglich, Otto," sagte Frau Ehlers zu ihrem Sohn, „wie das versöhnte Kind so fleißig und bescheiden bei uns aushält. Was hat sie hier für 'ne kalte Kammer und wie schön hat sie e» auf Morse. Und unser Essen ist auch nicht so, wie sie's zu Hause kriegt. Frau Mülmke kocht fein. Ich kann ihr keinen Braten vsrfetzen, sie läßt sich aber nie merken, daß es ihr nicht schmeckt, und macht nie ein Gesicht, sie ißt, wa» auf den Tisch kommt. Und Mienchen hat ordentlich schon Hilfe von ihr; ich habe nicht geglaubt, daß sie s» anstellig wäre." Otto beobachtete schon lange mit einem Ge fühl, das an Rührung grenzte, dies vornehm erzogene Mädchen, welches so von Reue durch drungen war, daß es ein völlig anderes Leben willig ertrug. Er überlegte hin und her, wie ihr zu helfen und ob nicht in versöhnlichem Sinn zu vermitteln sei. Von Mienchen hatte er genaue Mitteilungen über Adelrns verkehrte Handlungsweise und ihre jetzige Stimmung erhalten und viel über das Welen des unbesonnenen jungen Geschöpfes uachgedacht, das er seit seiner Kindheit kannte. Als Pädagoge interessierten ihn die besonderen Charaktere der Menschen, er machte sich die bei Charakter erhält. Das Ziel fit, überall vs* Sowjet regierte Republiken zu errichten, di! Diktatur des Proletariats zu proklamieren uni die Bourgeoisie zu verdrängen. M, Seegettung, Weltgeltung, kolonialgeltung. Ein schwer errungenes geistiges Gut tM> das deutsche Volk au» diesem Weltkriege unlü allen Umständen davon: die feste Überzeug»"! von der Notwendigkeit einer starken Seemacht- Gewiß fallen unserer Flotte nur Verteidigung-' aufgaben zu, aber wie sie diese Verteidigung löst, ist ihre Sache, und eine offensive Defensiv! jedenfall» nicht ausgeschlossen. Vor allem wild ihr wohl heutigen Tages niemand sür ihre Aus' gäbe so enge Grenzen stecken, wie die» noch vck 2 bis 3 Jahrzehnten der Fall war, uns ihr w" den lokalen Küstenschutz zuweisrn wollen, gegen damals nicht ganz mit Unrecht gMi worden ist, daß unsere durch meilenweite Watte" und Sandbänke geschützten NordseehSfen B eigentlich ganz allein verteidigen. Eist bloß« Küstenichutz mag ausreichen sür ein rückständige* sich selbst genügende» Land ohne Außenhandel nicht aber für eine Westmacht wie Deutschland, deren Erwerbsleben mit dem Weltverkehr duvi tausend Kanäle verbunden ist. Trotz der geniale" Umstellung unseres gesamten Wirtschaft-lebent und trotz der gewatstgen Leistungen unsere! Landwirtschaft, die icke Ernährung des deutsche" Volkes auch bei dem Ausbleiben aller überseeische" Zufuhren ermögvcht bat, kann doch kein Zweiw darüber bestehe«, daß uns England durch die Ad» speriung von den Weltbvndelrstraßen ei«! Wunde geichlagen hat, an der wir uns mit del Zeit verbluten müssen, wenn es uns nicht gf' lingt, den Ring zu durchbrechen. Das aber >" nur möglich entweder durch eine so starke Hoch' seeflotte, daß sie der englischen nicht nur ge' wachsen, sondern überlegen ist, oder durch de" U-Boot-Krieg, der das insulare England >" einer ähnlichen Weise von dem „lebenspendend!" nährenden Blutumlauf des Weltverkehr»" ab' schnüren kann. Beides, Hochseeflotte und Unter' seeboolflolte, läßt sich aber nicht von einandel trennen, da die Vorau»setzung eine» wirksame" Unterteebootkriezes geeignete Stützpunkte st! U-Boote sind, die ihrerseits wieder auf de" Schutz der Hochseeflotte angewiesen sind. Oh"! Ceegrltung kann heute kein Staat Anspruch darauf erheben, eine Weltmacht zu sein und ai" Weliverkebr teilzunehmen. Am allerwenigste" aber Deuttchland mit dem seegewaltigen M rücksichtslos brutalen England vor den Tore" der deuischen See, das seit attersher gewohi" ist, anderen Ländern das Maß ihrer weltwifl' schriftlichen Entwicklung vorzuschreiben und d" Dienstbarkeit der anderen Länder sür England* Wirtschaftsleben nach Cobdens Lehre sür gottgewolltes Recht England» hält, an de"> niemand rühren darf. . Ohne eine ausreichende Setgeltung England gegenüber ist auch in Zukunft „alles was v'" an überseestchen Werten wieder.aufbauen, "f" Faustpfand in Englands Hand". Das natürlich auch von unterem kolonialen Best», der ja ebenfalls im Verlaufe dieses Krieg!' „eiu Faustpfand in Englands Hand" geworde" ist, dem wir allerdings Faustpfänder in unser!! Hand von weit größerem Werle entgegensteN" können. Ein Kolonialbesitz in seiner Ausdeh' uung vor Knegsbeginn, „überall eingelpiM in eins nicht deutsche, vorwiegend britische von England abhängige Umgebung" mußte gar die Zahl unserer leicht verwundbare" Stellen notwendig vermehren. Wir stehen jetzt anscheinend vor dem letzte" großen Waffeugaug auf dem Lande, fest üb"!' zeugt, daß er infolge der Tapferkeit unfew Truppen und d-rr Genialität unserer Führu^ zu unseren GunsEn ausjallen muß. Aber "" sollten uns nicht darüber täuschen, daß auch glänzendste Enoltz zu Lande- Englands S""' Machtstellung wcht evchüttern wird. „Sie blew als letztes Bollwerk des feindlichen Wid^ standes. Mit ihr b<ribt der Druck der Blocka" unverändert weiter lasten." Das einzige VW in unterer Hand, aber glücklicherweise ein M wirkendes, ist der U-Bool-Krieg. . - ... ck . —-a der Erziehung.begangene«. Fehler klar-und sah, wie das Leben härter ansußte, al» die strengst! Vaterhand in der Kindheit tun konnte. Otto dachte ost und mit dankbarer Bet' ehrung an den jungen Arz:, der so warmherzig und selbstlos, verlucht bat-e, seinem sterkrnbe" Vater Hilse oder doch Linderung seiner Leide" zu bringen. Es war ihm eine aufrichtig" Freude gewesen, zu höre», daß Brüggen und Avele wahrscheinlich ein Paar werden würdest- Er traute dem Doktor zu, daß er imstande sei, einen förderlichen Einfluß auf daS reizvoll" aber unreife junge Erschöpf zu gewinnen, da* ihm, wie Mienchen jagte, mit zärtlicher Lieb" anhänge. Und nun sollte diese große, schöne Lebens' Hoffnung für beide Menichen vernichtet sein? Vernichtet, weil ein manzelhast erzogenes und behütetes Kind Unbesonnenheiten — beileib" keine Schlechtigkeiten — begangen hatte? E* müße dasür ein Verzechen und Vergesse" geben; sollte sich wirklich kein Ausgleich finde" lassen? Doktor Werner Brüggen war, seit "" Adelens Brief und ihre Korrespondenz M Denta erhalten hatte, in einer verzweifelten Ge' mütsversassung, die er nur durch rastlose Arbeit zu übertäuben vermochte. Die formelle M' söhnung und Verschleierung, die Herr von Verist Hammer vorgefchlagen, schuf die Möglichkeit, i" alter Weife und scheinbar jreundjchattlichst" Verkehren; allein Brüggen hätte vielleicht weniger gelitten, wenn ei nie wieder etwa» vo" „IN Hinde Im beiden j bürg ur bir Lag Die sa«t Hb aller wenden Friede« mußte, keine w darf sick w« Gr' Hetzen sn hart ist fleog mit den land Iw nicht do «wem c Lud sondern lag« ge und Lil Rnßlan mußten die Finnlar gA«fen. heimisch die mit wird ei die Du bedingu mäßig i evf B« der Uko wir unk kümmer Weitgeh, die vor Italien, legenen da. S Ruhe g< werden. Mannick Tanks, stärkst Feint sein, soll er l das ge aber un alles vr Geistt d> in der ! mit Gi Fried keine 1 N«! des Pri Hinterbl der Rei seldmar! der Nat Krr Haselhw kolonie Pulverst macht Zukunft werden rin hall lichen r Haselhm Der einiger anstatt i mit zwe Herauss Geld in der F sehen i rmmg völlige- lastung Wunde sich do sich no kleine tief im immer, schämte nach 2 sich daj schloß i ES Bernha nahe l Ehlers Moise daß Vc geben t stritten, nicht ev Wa> fischen - ttifslebk Fordern über de lamkeit Abelen? beit, un Enttäust Nängai In
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