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Ottendorfer Zeitung : 17.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191804170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180417
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-17
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 17.04.1918
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«en, muß » st« dm ter weist« e Schwoft > getrieben e Lebens > die spa« lit Vor» rend e» ie ein Ziel nä7 ätsche Re« g mehrerer zugestav« hierüber :r P. T. A. träges hat chiffe nach >er sie un« ) befinden Schiffe in hen Häfen, Finnlands, rages zu« hinsichtlich Regierung hat. Im chen Re« Deutsch» vor, die hen Häfen sschiffe in c Entwaff« erfchlüffen, Kaiserlich aus, daß n Tagen, !, beendet das Recht mit Finn« „Gemäß t sich die der ukrai« frieden zu krainischen ng keinen hrung der nregunge» Voraus« Friedens« m Fragen krainischen Regierung he Regie« rngen mit k einireten inn dieser swärtigen folgende er Kiewer uchs des 5. April, fische Re« Wng er« :r Kiewer sariat der Wortlaut gesandten die Ver« sk zu be- noch keine nmissariat ! deutsche en Funk» Smolensk m Datum strittigen entgegen« eu Dtaß« überflüssig tgen ver« wn klein betrachtet eint, wir nicht die ». Eine r seinen Blick auf ffen for« ite nach« Mb sich )nkels in Gebäudes. Hk unter- und ihr e sie ein lr er be- ch böse? l ja gar o besser chen sehr rd nahm forderte t>er Zeit, in der uchzeten. MaUoniens 6räe. Deutsche Helden,räber. Wenn man in Deutschland der in belgischer vde schlafenden deutschen Helden dieses .Krieges -idenkt, ist zumeist die Rede von unseren '»Kriegergräbern in Flandern". Man bedenkt oder dabei gewöhnlich nicht, daß der nicht flandrische Teil Belgiens, also Wallonien (mit den Provinzen Luxemburg, Lüttich, Namur, Hennegau und Südbrabant) auch deutsche Heldengräber birgt, freilich in einer Zahl, die Mücksteht hinter dem Umfang des Totenreigens, der über Flanderns und Nordfrankreichs Ge filde dahingegangen ist. Angesichts der er staunlichen Schnelligkeit, mit der im Sommer 1814 der deutsche Vormarsch gerade durch jene wallonischen Gebiete bewerkstelligt wurde, konnten natürlich die Gräber nicht nach den im weiteren Verlause des Krieges, vornehmlich in den Gebieten des Stellungskrieges zur Norm gewordenen Richtlinien angelegt werden; das Tempo des Vormarsches, des Bewegungs- kneges nötigte im wesentlichen zur Bevorzugung ^cr Massengräber und Provisorien. s Selbstverständlich hat eS aber die den großen fToten verbriefte Dankesschuld bei jenen, da mals von der Not geborenen provisorischen Maß nahmen nicht bewenden lassen; im Verlaufe der M jenen Kampf- und Siegestagen verstrichenen N Jahre ist vielmehr ungemein viel geschehen, Arn den toten Helden seitens der Heimat ge- stührenden Dank auch in Form der Umgestaltung fibrer letzten Ruhestätte zum Ausdruck zu bringen. Das gilt insbesondere von der Provinz Luxem- Wg, die die meisten Gräber beherbergte. Von wen dort rastenden Heldengebeinen ist der weit aus größte Teil umgebettet, d. h. in bereits fertigen und der Lollendnng entgegengehenden Mrensriedhöfen niedergelegt worden. Und bändige „GräberkommendoS" und die Bereit- Wellung fachkundiger Architekten, Bildhauer, Gärtner us«. haben eS erreicht, bezw. werden 'S auch in der Fortsetzung ihrer Arbeit er reichen, daß diese Ruhestätten in allem den un vergänglichen Verdiensten der toten Kämpfer Cwtprechen. Gleiches gilt auch von Einrichtung vnd Ausstattung der umgestalteten Gräber in den Provinzen Lüttich, Namur und Hennegau. Äich da haben behördliche Fürsorge und kamerad- sichMicher Geist, Pietät und technisches Geschick 'indrucksvolle Neuerungen entstehen lassen, deren Art und Umfang am beredtsten wohl in den dortigen Ehrenfriedhöjen zu Worte kommen. Begreiflicherweise erforderten alle diese Arbeiten trotz Beobachtung der durch die Ver- iMinisse gebotenen ernsten Schlichtheit erhebliche Kosten und werden solche auch noch weiter Mdem, allein wenn irgend ein Kriegsauswand der ungeteilten Billigung von allen Seiten Mr sein kann, möchte eS der hier in Rede l'rhende sein. Denn kein vom Odem dieser großen Gegenwart berührter deutscher VolkS- yenossr kann ja wünschen, daß über den Gräbern Helden dieses Krieges in absehbarer Zeit Mn die Pflugschar ächzt oder Einsamkeit und Vergessen wohnen; nein, solange wir dieser Helden Wobnstatt zu betreuen vermögen, seien fie mit jedem neuen Frühling aufs neue ge- 'Mt von unserem Dank und unserer Liebe Achtbaren Zeichen. Von wLk UNÄ fern. Deutsch-türkische AuSKuschjuristen. Aus Anregung des türkisch-deutschen Freund- Mastsbundes werden in nächster Zeit deutsche Gunsten nach Konstantinopel kommen, um Vor ige zu halten. Osmanische Juristen werden M im Juni nach Deutschland begeben, um M deutschen Juristen Meinungsaustausch zu Wegen. Unterstützung arbeitsloser Tabak- arbciter. AuS Bielefeld wird berichtet: Der Deutschen Labakzentrale für Kriegslieserungen hat der Reichskanzler 6 Millionen Mark zur Verfügung gestellt zur Unterstützung arbeitsloser Dabakarbeiter. «ine Stiftung für kriegsbeschädigte studierende. Stadtrat Dr. Benno Jaffö in Berlin hat zum Andenken an seinen auf dem - > W ------- s »Du, das find wohl sehr vornehme Leute? - Der alte Herr hat mir sehr gefallen." s Karl Lubenow lächelte. ; „Er ist Rittmeister^außer Dienst, Ritterguts- Äscher und Kammerherr." „Das ist ja 'ne ganze Menge auf einmal. sM die Baronin?" — „Ist eine geborene Gräfin Mkenfels." i,. In den Äugen des jungen Mädchens fMgelt« sich Bewunderung, die aber schnell (wieder von einem Ausdruck der-Jronie abgelösr s Mide. . „Damit können wir freilich nicht wetteifern." seufzte humoristisch. „Schade, daß ich keine Baronesse bin!" Karl machte eine Bewegung deS Unmuts: W:' mir den einzigen Gefallen, Frieda, und st: du nicht auch noch boshaft!" „Auch noch?" „Run ja. Dein Vater hat mir schon allerlei Anzüglichkeiten gesagt." .Ter junge Mann nickte etwa? unbehaglich vu; seinem Sessel; er zupfte an seinem Kragen fM schluckte und würgte. Man sah ihm an, M er etwas sagen wollte, für das er nicht Mchl den passenden Ausdruck fand. „Ich weiß, daß mir niemand näher steht du und dein Vater," nahm er endlich das Mrt. „Wir beide, du und ich, Frieda, haben unner auf einem guten Fuß gestanden, wir >aben uns immer verstanden und du weißt, val; ich in' dir immer, meine beste Freundin WW habe —' / Sie sah ihn mit «chrem ungewissen Nusdruck m dem Spott und Angst tagen. Felde der Ehre gefallenen Sohn der Berliner Universität zur Errichtung einer „Gerhard Jaffe-Stiftung" 100 000 Mark der 8. 5°/°igen Deutschen Reichsanleihe überwiesen, aus deren Einkünften kriegsbeschädigten und durch den Krieg in eine bedrängte Lage gebrachten Studierenden Beihilfen gewährt werden sollen. Machenschaften gegen die Kriegs anleihe. AuS dem Oldenburgischen wird ge schrieben, daß die Bauern von der Zeichnung der neuen Kriegsanleihe dadurch von gewissen losen Hetzern und vermutlich bezahlten Agenten des Auslandes abgehalten werden, daß die er logene Behauptung verbreitet wird, die Reichs- regiernng beabsichtige, den Banken und Spar kassen die Verpflichtung aufzuerlegen, die Gut haben ihrer Kunden, namentlich auch in Kriegs anleihe, den Steuerbehörden mitzuteilen. In der Gegend von Strautzberg (b. Berlin) ist da? unsinnige Gerücht verbreitet, daß für die zu jüngste Post ließ aber vier Wochen auf sich warten. Vas fmklrnbrot. Fortschritt« der VolkSernShrung. Die Brotschwierigkeiten, unter denen ein er heblicher Teil der Welt zu leiden hat, führten bekanntlich dazu, daß man, ganz abgesehen von den Kriegsverhältnissen, die Frage der modernen Drotnahrung näher untersuchte. Während zur Zeit unserer Vorfahren das Brot auS dem ganzen Korn hergestellt wurde, fallen jetzt die Randschichten des Getreides fort. Durch die Mühlentechnik der neueren Zeit wurde eine immer vollkommenere Trennung des weißen Mehlkerns von den graugelben als Kleie ab fallenden äußeren Schichten bewirkt. So ent stand das zarte weiße Mehl, das geschmacklich den größten Beifall sand, doch nunmehr hat sich herausgestellt, daß dieser scheinbaren Ver besserung des Mehls erhebliche Nachteile in gesundheitlicher Beziehung gegeuüberstehen. Die für den Menschen notwendigen Nähr stoffe, Eiweiß, Fett, Kohlehydrate und Salze befinden sich im Getreide in ungleichmäßiger Verteilung. Während der innere Kern haupt sächlich Kohlehydrate, hingegen nur in ganz geringen Mengen die drei anderen Stoffe ent hält, findet sich in den Randichichten der Getreide- körner bedeutend mehr Fett, außerdem fast doppelt soviel Eiweiß und endlich Vas Sieben- bis Zehnsache an mineralischen Salzen. Das Feinmehl oder Kernmehl ist also ein ganz un vollkommenes Nahrungsmittel und nicht ge eignet, menschlicher und tierisches Lehen zu erhalten. Dies wurde auch durch Fütterungs- Versuche an Hunden und Mäusen bewiesen, die bei ausschließlicher Feinmehlnahrung zugrunde gingen, bei Fütterung mit dem ganzen Korn oder dem daraus hergestellten Brot aber gesund blieben. Eine ausreichende Ergänzung des an Eiweiß und Nährsalzen zu armen Frinmehles durch den Genuß anderer Nahrungsmittel ist nicht leicht vollkommen zu erreichen, am schwierigsten hinsichtlich der Nährsalze. Die seit Jahrzehnten unrichtige Ernährung der Kulturmenschen hat sich daher auch bereits durch Entartungserscheinungen fühlbar gemacht, z. B. durch eine Schwächung der Magen- und Darmtätigkeit, durch Zahn fäulnis usw. Die Rückkehr zur Natur, d. h. in diesem Fall zum Genuß deS ganzen KorneS ist aber nicht ohne weiteres möglich. Die Nährstoffe der äußeren Schichten des Getreides liegen nämlich nicht srei wie im Mehlkern, sondern befinden sich in sehr kleinen festwandigen Zellen, zu deren Sprengung unsere geschwächten Ver- dauungsorgane nicht mehr fähig sind. Daher wurde in der ersten KriegSzeit von wissenschaft licher Seite das Verfüttern der Kleie an Tiere empfohlen, auf diesem Wege erhalten wir aber Vorstoß sücttick cier Oise. zeichnende Kriegsanleihe vom Staat (soll wohl „Reich" heißen) nur 50 °/o zurückgezahlt würden. ES ist zu hoffen, daß die Behörden mit allem Nachdruck gegen die Verbreiter solcher Lügen einschreiten. Ein Schatz im Vermodern. Einen un glaublichen Leichtsinn hat ein Landwirt in einem Dorf bei Schalkau in Thüringen an den Tag gelegt. Schon feit Jahr und Tag lag in seinem Anwesen ein Betrag von 20 000 Mark in Papiergeld versteckt, um wenigstens das Geld zu retten, „wenn die Franzosen kommen sollten". Inzwischen ist eS guten Freunden gelungen, den Mann zu einer besseren Einsicht zu bringen, und so zahlte er daS Geld für die 8. Kriegs anleihe ein. ES war aber die höchste Zeit, denn fast wäre das ganze Geld verloren gewesen, da sämtliche Scheine insolge Moders der Vernichtung nahe waren. Mehl im Pnlverwagen. Auf dem Wege von Bochum nach Steele wurde ein Pulver wagen von einem Polizeibeamten angehalten und untersucht. Auf dem Bock des Wagens saßen neben dem Kutscher zwei verwundete Soldaten, davon einer mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse. Dem Polizeibeamteu war die weiße Farbe deS Pulvers verdächtig und er stellte fest, daß es reines Weizenmehl war. Die acht Zentner schwere Ladung, die 4000 Mark gekostet haben soll, wurde bei einem Bäckermeister untergebracht. Brotkrawalle in Holland. In Rotter dam, Harlingen, Enschede und anderen Orten sanden Brotkrawalle statt. Die Bäckerläden wurden gestürmt und die Fensterscheiben zer trümmert. Diamantzufuhren für Holland. Mit der dieser Tage in Amsterdam eingetroffenen englischen Post ist wieder eine ansehnliche Menge Rohdiamanten nach Holland gelangt. In der Regel kam alle 14 Tage eine Sendung an, die kaum ei« Fünftel der vom Vieh gefressenen Eiweißes und einen noch geringeren Teil dec Nährsalze, weil das Vieh das meiste zur Unter haltung der eigenen Lebensvorgänge im Stoff wechsel verbraucht. Die Zerstörung der Zell wände der Kleie muß also dem .Körper abge nommen werden. Das seine Zermahlen führte nicht zu diesem Ziel, da die sestwandigen Zellen zu klein sind. Erfolgreich zeigte sich erst das von dem ver- storbenen Bonner Professor Finkler anS- gearbeitete Verfahren, nach welchem die Zell wände der Kleie auf physikalisch-chemischem Wege zertrümmert werden. Nach diesem Ver fahren ist das so bereitete Brot Finklanbrot be nannt. Die grobe Kleie wird mit kalkhaltiger, einprozentiger Kochsalzlösung zu einem Brei an gerührt, wodurch der Inhalt der Zellen auf- quillt und die Zellwände auSeinandergetrieben werden. Durch die hierauf folgende Vermah lung nach einer besonders ausgearbeiteten Methode werden die Zellwände gänzlich zer trümmert, und so wird ihr Inhalt der Ver dauung zugänglich gemacht. Die Verdaulichkeit des Finklan-BroteS ist ebenso gut wie die deS weißen Brotes, das Verfahren aber ermöglicht dem Menschen eine mindestens ebensogute Ver wertung der Nährstoffe der Kleie, wie sie das Vieh besitzt, eine weit bessere, als sie dem Magen des Naturmenschen zu eigen war. Krefeld. In einem großen DiebstahlSprozeß, in dem eS sich um gestohlene Stahlblöcke im Werte von 230 000 Mark handelte, wurden der Haupt angeklagte Briem zu drei Jahren, der Angeklagte Heidtmann zu zwei Jabren, Slaugen zu achtzehn Monaten, der Hehler Ricken zu eineinhalb Jahr und die übrigen Angeklazlen zu zehn bi» drei Monaten Gefängnis verurteilt. DutSdurg. Wegen großer Schiebungen mit Metallen bet der Duisburger Laaerstelle der Kriegs- Metall-A.-G. ist der Kaufmann Rau zu 3V- Jahren Gefängnis verurteilt worden. Vier Mitschuldige er hielten drei Monate bi» IV, Jahr Gefängnis. Die Verurteilten haben ganze WaggonsxMetalle verschoben. Vermischtes. Der Kinder. Keller in Luxembourg. Besonders charakteristisch für die infolge der vielen Luftangriffe und der Fernbeschießung seit kurzem in Paris herrschenden Zustände ist die folgende Zuschrift an den .Figarosi „In einer Ihrer letzten Ausgaben veröffentlichen Sie das Schreiben einer Mutter, die sich darüber beklagt, daß es im Garten des Luxembourg keine Unter- kunstSstätts für die Kinder gibt. Da in diesem Garten an jedem Nachmittag Hunderte Won Kindern spielen oder spazieren gehen, sei es un bedingt notwendig, jür den Fall eines nach mittäglichen Alarms entsprechende Maßnahmen zu ihrer Beichützung zu treffen. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, die Keller des Senatspalastes solchen Zwecken brauchbar zu machen, aber Sie können Ihre Leser und alle in derselben Lage befindlichen Mütter beruhigen durch die Fest stellung, daß eS im Garten des Luxembourg eine von der „Kriegshilfe" organisierte Schutz stätte gibt, und zwar in den Kellern des früheren SeminarsSaint-Sulpice. DieKellerräumlichkeiten in dem alten Gebäude sind so ausgedehnt, daß sic im Notfälle bis zu 3000 Personen aufzu nehmen vermögen. Diese Keller werden nun besonders hergerichiet, man hat in allen Ge wölben Bänke aufgestellt, sie sind in allen Teilen elektrisch beleuchtet und werden nach jeder Benützung mit Kalk und den vorschrifts mäßigen Desinfektionsmitteln gereinigt. Ein besonderer Teil der Keller wurde so ausgestattet, daß dort die kleinen Kinder, auf die man wegen der Nähe des Luxembourg-Gariens Rücksicht nehmen mußte, bequem untergebracht werden können. In diesen unterirdischen Gewölben wird das Ende der Gefahr durch drei Signale bekannt gegeben. Da man in Anbetracht der jüngsten Ereignisse auch mit sehr lange dauernden Alarmzeilen rechnen muß, stellt die „Kriegshilfe" den Müttern und Wärterinnen der Kinder Bücher und Zeitungen zur Verfügung. Der ge wünschte Kinderkeller sür den Luxembourg-Garten ist atto vorhanden." „Du willst mir wohl eine Liebeserklärung machen, Karl?" Er stutzte und eine flammende Röte bedeckte seit» Gesicht. „Das wollte ich eigentlich nicht," stammelte er. „Freilich, ich wollte ja mit dir etwas be sprechen — dein Papa erinnerte mich neulich daran — du weißt, welchen Wunsch mein ver storbener Vater in bezug auf dich und mich immer gehegt hat." Sie blickte ihn überrascht an. Dann lief etwas wie ein Schrecken über ihr Gesicht. Aber sie faßte sich rasch nnd entgegnete achselzuckend: „Die Eltern wünschen manchmal waS und die Kinder machen doch nicht wie sie wollen. Wir beide werden uns in dieser Hinsicht wirklich nichts vorschreiben lassen, wenn- unS nicht ums Herz danach ist." „Nein, das werden wir nicht," wiederholte Karl leise, aber mit etwas mehr Festigkeit im Ton seiner Stimme. „Und wenn du mich nicht magst, du brauchst es mir nur zu sagen, ich werde dich wahrhaftig nicht zwingen —" Sie senkte ihr Gesicht und blickte in ihren Schoß. In ihren Mienen lag etwas Ge spanntes. Karl Lubenow sah nachdenklich und zögernd vor sich hin. Plötzlich erhob er sich mit einem Ruck, trat ans Fenster, blickie zum klaren blauen Herbsthimmel empor und kam dann langmm zurück. Er stützte sich mit beiden Händen auf die Lehne feines Sessels und sagte mit einem halb verlegenen, hglb träumerischen G-sicht: .Ich hab? in den lebten Taqcn viel über uns beide nachgedacht, Frieda. Ich kenne ja deine Vorzüge und ich bin überzeugt, daß du einmal einen Mann sehr glücklich machen wirst aber —" Sie drehte sich mit lebhaftem Ruck herum; über ihr Gesicht zuckte ein halb schelmischer, fast sreudiger Ausdruck. „Aber? Erlaube mal, du bist nicht sehr galant. Ein Aber ist also dabei?" Er senkte seinen Blick verlegen vor dem ihren und seufzte gequält. „Ich habe dich ja lieb," fuhr er etwas leiser fort, „wie — wie man eine Schwester liebt. Im übrigen aber meine ich, passen wir nicht gut zu einander." Wieder zuckte eS in ihren Mienen. „Die Entdeckung hast du auch gemacht!" Nnd dann eine zerknirschte Miene heuchelnd, suhr sie fort, „du liebst mich also wirklich nicht, Karl?" „Nein, Frieda, nicht so wie ich meine zu künftige Frau lieben sollte." Sie fuhr in die Höhe und streckte ihm in ehrlicher Freude ihre Rechte entgegen: „Das ist ja ganz famoS, Karl! Ich danke dir auch vielmals! Du nimmst mir eine große Sorge vom Herzen. Nun soll mir Papa noch einmal mit der dummen Idee kommen, aus uns beiden ein Paar machen zu wollen." Er machte ein verdutztes Gesicht und zögerte einzuschlage». Sie aber lachte. „Nanu? Nun ist dir's wolfl noch gar nicht mal rechl, daß ich dich gar nicht liebe? Nnu mW du dich wolfl beleidigt, da» ich »ich! weine, nicht klage, weil d'l imc c V-, Pes deine Frau zu werden, nicht teilhaftig werde» kann?" Nun lachte auch er. „Unsinn! Es kam mir nur so überraschend. Nach de« Worten deines Vaters mußte ich glauben, daß —" „Daß ich bis über beide Ohren in dich ver liebt sei? Denk' ja gar nicht dran! Da bist du ganz gehörig aus dem Holzweg. Nein, lieber Karl I Du bist ja ein ganz guter Mensch, aber als Mann —" sie schüttelte sehr energisch mit de« Kopf — „da bist du mir nicht flott, nicht forsch genug. Du bist mir zu ernst, zu schwersällig. Nein Ideal ist ein ganz andres —" Sie blickte an ihrem Detter vorbei durch dar Fenster und ein träumerischer, schwärmerischer Glanz breitete sich über ihr Gesicht, als er blickte sie in der Ferne die Verkörperung ihrer Mädchenträume. Karl Lubenow aber reckte sich auf und seine Stimme klang viel frischer und entschiedener: „Na, dann tft's ja schön, dann sind wir ja einig, Frieda l Freilich, dein Papa wird Augen machen —" Sie warf die Lippen auf und zuckte mit ihren Achseln. „Laß ihn nur! Wenn ec denkt, daß ich mir einen Mann aufzwingen lasse, so kennt er seine Tochter nicht. Na so dumm!... Dir aber Karl danke ich, daß du dich einmal offen ausgesprochen hast. Und dafür sollst du auch, und wenn wir nun auch nicht Braut und Bräutigam sind, einen Kutz haben." Sie umschlang ihn mit ihren Armen und küßte ihn. c-5! > ^arttttzuna fo!at.t
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