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Ottendorfer Zeitung : 28.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191804289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180428
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-28
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 28.04.1918
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Vl« NrnckE« RMt«. Dem Admiral » D. DtL Schon bei den ersten Waffentate« , rnckrr« Armeen in Belgien im August 1914 richteten sich die Blicke der Marin« sehnsuW^oll auf die. flandrische Küste. Man war Übvyeugt, daß von dort au? unter Nurnutzung der maritimen Einrichtungen von Brügge, "Geebrügge und Ostende, günstigenfalls auch noch von Nieuport, Dünlirchen und Calais, mit Hilfs von Luft fahrzeugen und schwimmenden Streitkräften ein vielversprechender Kleinkrieg gegen den feindlichen Verkehr in der Kanalenge und gegen'die Themse- Mündung geführt werden.könne. Da die Seeverbindung zwischen der deut schen Bucht der Nordsee und der flandrischen Küste !m unmittelbaren Wirkungsbereich der weit überlegenen englischen Flotte lag, da ferner die an der Küste vorhandenen und in ab^hbarer Zeit besehlSmäßig zu schaffenden Cirrichtuugen zur Au,nähme und Versorgung größerer Fahrzeuge nicht genügten, wurden alsbald Torpedoboote und U-Boote besonderer Art in Auftrag gegeben, die mit der Bahn nach Belgien gebracht und dort fertig gestellt werden sollten. Zum Teil haben diese Boote später nach völliger Herstellung in der Heimat infolge der nur auf die Fernblockade gerichteten Strategie der engli schen Flotte auch den Seeweg benutzen können. Auf diele Weise entstand in Belgien allmählich eine ansehnliche Küstenflottillr auS schwimmenden Streitkräften und auS See- und Landflugzeugen, die im Verlaufe des Krieges durch Hinzuziehung von klesnen Minen-U- Booten und einigen größerenMoKedobooten und U-Dooten noMweiter»verstSrkWvorden ist. Diese Machtmittel haben imHhandelskrieg und Minenkrieg sowie durch fortgesetzte Störung und Entwertung der feindlichenHMaßnahmen zur Sperrung der Fahrwafferengen unschätzbare Dienste' geleistet. WieMf England unseren Besitz der flan- drischen'-Küste empfunden hat, geht schon auS den häufigen Angriffen hervor, die durch be sonders gebaute, stark bestückte und gepanzerte Fahrzeuge geringen Tiefgang? von den vor 'Seebrügge liegenden Bänken anS sowie durch Flugzeuge gegen unsere Stützpunkte auSgesührt worden find. Den besten Beweis aber für den Wert der flandrischen Küste in unserer Hand bildeten die so oft wiederholten, hartnäckigen und verlustreichen Angriffe der feindlichen Armeen in der zweiten Hälfte des vergangenen JahreS, die, wie die Oberste Heeresleitung mehr fach ausdrücklich hervorgehoben hat, die Erobe rung unserer flandrischen U-Boot-BasiS zum Zweck batten. WaS die feindlichen Flotten nicht leisten konnten oder wofür man sie nicht auf? Spiel'setzen wollte, sollte durch die Armee Vollbracht werden. Hierbei ist die durch Besetzung der flandrischen Küste entstandene Veränderung unserer see- flrategischen Lage wohl zu beachten. Jeder ernsthafte Seeangriff auf Flandern mit der Ab sicht, unsere Stützpunkte dort zu zerstören und vielleicht die Küste zu besetzen, verlangt die Verwendung starker feindlicher Flottenteile, die nach Osten — also in der Richtung auf die deutsche Bucht hin — gesichert werden müssen. So entsteht für unsere in der deutschen Bucht befindliche Hochseeflotte eine günstige Flankenftellnng, die im Zusammenwirken mit den flandrischen Seestreitkräften große Aussichten bietet. Es ergibt sich ohne weiteres, daß durch unsere Besetzung und Be hauptung der flandrischen Küste jede Gefahr auSgeschaltet worden ist, daß-durch feindliche Landungen oder Landungsabsichten der Nord- slügel' unserer Armee in der Flanke oder i« Rücken bedroht werden könnte.' Die von der Marine an der flandrischens'Aüste auSgeübte, auf Schutz und Trutz gerichtete-Macht hat die Armee auf diese Weise nicht unwesentlich ent lastet. Schließlich darf die Rückwirkung unserer starken Stellung an der flandrischen Küste auf die Lage von Holland, das auch durch seine wertvollen Kolonien dem feindlichen Druck sehr ausgesetzt ist, nicht außer acht gelassen werden. Nach dem ganzen Verhalten von England im BttltnffHeK AkkgrS-stMe unter Berücksichtigung dessen, was über die feindlichen Vorbereitungen und Absichten a»S den belgischen Gesandten- berichtes und anderen in Brüssel aufgesundenen Schriftstücken bekannt geworden ist, kann es wohl nicht dem geringsten Zweifel unterliegen, daß die holländische Neutralität schon alsbald nach' Beginn der Krieger rücksichtslos verletzt worden wäre, wenn wir unseren Feinden 'nicht durch die schnelle Eroberung Belgiens bis zum Meere hin zuvorgekommen wären. Die Engländer würden nicht nur in die Schelde ein gedrungen sein, um das an Hilfsquellen so reiche Antwerpen als Stütz- und Ausgangs punkt für ihre Operationen auSzunutzen, sondern sie würden sich auch nicht gescheut haben, die durch die holländische Küste und die ihr vor gelagerten Inseln gegebenen maritimen Vorteile rücksichtslos zu verwerten, soweit dies in ihrem Interesse gelegen hätte. Selbst ein erfolgreicher Zwang Hollands, uns den Krieg zu erklären, wäre dann nicht ausgeschlossen gewesen. Daß England dies alle? jetzt nicht gewagt hat, ist zum großen Teil unserer starken Stellung an der flandrischen Küste und der durch - sie ge schaffenen Veränderung der seestrategischen Läge in Verbindung mit dem Vorhandensein einer kampfkräftigen deutschen Hochseeflotte zu banken. Im ganzen hat also die von uns besetzte und zu Verteidigung und Angriff, wenn auch in letzterer Beziehung nur mit verhältnismäßig geringen Mitteln, auSgestattete flandrische Küste einen weitgehenden Einfluß auf den Verlauf der Kriegsereignisse ausgeübt. Sie ist gewisser maßen ein' lebendiges Beispiel der großen Be deutung, die einem kleinen, aber in geogra phischer Hinsicht bemerkenswerten Küstenstrich nicht nur für den Seekrieg, sondern für die Gesamtkriegslage innewohnen kann. ^Weister v. MchLhosen 1-. Nach dem 80. Luftsiege. Nach einer amtlichen Meldung ist Rittmeister v. Richthofen von einem Jagdflug an der Somme am 21. April nicht zurückgekehrt. Offen bar traf ihn auftzder Verfolgung einer feind lichen Flugzeuges ein Motorschaden, der ihn zur Landung zwang. Wie aus einem Neutertele- gramm hervorgeht, hat er hinterkder englischen Linie den Tod gefunden. Da Richthosen als Verfolger von seinem Gegner in der Lust nicht gut getroffen sein kann, so scheint er einem Zu fallstreffer Von der Erde zum Opfer gefallen zu sein. Nach der englischen Meldung ist Nicht hosen auf einem Kirchhofe in der Nähe seines Landungsplatzes am 22. April unter militäri schen Ehren bestattet worden. In Manfred v. Richthofen starb dem Deutschen NeichenichtnureinFliegervonunschätzbaren Gaben, ein Mann, der mit unermüdlicher Ausdauer, mit unvergleichlicher Kühnheit und mit beispiellosem Erfolge Beherrscher und Meister seiner Waffe war, mit ihm verlieren wir vor allem einen Staffelführer und Flugzeuglehrer von besonderer Eigenart. Und nicht zuletzt betrauern wir in dem kämpfend Heimgegangenen ein leuchtendes Symbol deutscher Unbesiegbarkeit. Millionen werden die Nachricht von dem Tode des Helden mit ungläubigem Kopfschütteln lesen. Uns in der Heimat und denen da draußen, die mit ihm zu Kampf und Sieg aufstiegen und Blatt für Blatt in dieser Kriegsgeschichte mit ihrem Ruhme süllten, ward der Name Manfred Nichthofen zu einem Symbol, das uns entrückt den Möglichkeiten des Alltags und des Krieges schien. Nun ist auch er gefallen! Der Ün- besiegliche ist einem Zufall, einem Versagen seiner Maschine, die er, wie kein Zweiter meisterte, just in dem Augenblick erlegen, da er einen neuen Gegner zur Strecke bringen wollte. Ganz Deutschland empfindet den selben Schmerz; denn er gehörte allen, sein Name und sein Werk waren in aller Mund. Unvergessen wird sein Heldenleben, unvergessen sein Name sein. Mit goldenen Lettern steht er verzeichnet im Heldenbuche des Weltenringens. In Wehmut gedenken wir des in fremder Erde ruhenden Helden, der sich in jedes Deutschen Herz ein unvergängliches Denkmal gesetzt hat. Wir haben den Mann verloren und trauern ihm schmerzlich nach, aber mit stolzer Zuversicht MSen wir aus die Männer, die er berief, an seinem Werke mitzuwirken und die es mm in seinem Geiste fortjühren. Manfred Albrecht Freiherr v. Richthofen war am 2. Mai 1892 als ältester Sohn deS Majors z. D. Freiherrn v. Nichthofen in Schweidnitz geboren. Er trat beim Manen- Regiment Nr. 1 ein und wurde hier am 19. November 1912 . zum Leutnant befördert. Im Juni 1915 kam er zur Fliegertruppe und kurze Zeit darauf zu» Jagdstaffel Boelcke. Nach sechs Lustsiegen erhielt er das Ritterkreuz deS Hohenzollern - Orden? und Anfang Januar 1917 den Orden Lour 1s merita. Nach 30 Lujtsiegen zum Ober leutnant befördert, wurde der noch nicht Rittmeister v. Richthofe«. 25 jährige nach dem 39. Lustsiege Rittmeister. Nachdem Boelcke gefallen war, stand er an der Spitze aller deutschen Flieger. Gelegentlich seines 71., 72. und 73. Lustsieges (während der Märzoffensive 1918) erhielt er den Noten Adlerorden 3. Klasse mit der Krone und Schwertern. Am 21. April verkündete der Generalstabsbericht, daß Freiherr Mansred von Richthofen am 20. April an der Spitze seiner bewährten Jagdstaffel 11 seinen 79. und 80. Luft sieg errungen hat. Dsullckev Aeickstag. (Orig.-B-r.) —ix. Berlin, 23. April. Von den kleinen Anfragen, die die heute abermals stark ausgedehnte Arbeilssitzung des Reichstags einleitrten, verdienen nur einige ein gewisses Interesse. Der volksparteiliche Abg. Leube befürchtete, daß die immer noch wie Pilze aus der Erde schießenden Syndikate und Kciegsgesellschaflen ihre Tätigkeit auch über den Krieg hinaus auSzudehneu versuchen würden, ein Vertreter der Regierung meinte aber, von solchen Bestrebungen sei bisher nichts bekannt. Auf eine Anfrage des Abg. Weznhausen gab ein Vertreter deS Kriegsministers die Er klärung ab, die jüngeren Kriegsteilnehmer, die am Demobilmachungstage noch nicht das 20. Lebensjahr erreicht haben würden, würden nicht zurückgehalten werden, sondern brauchten nur noch den etwaigen Nest ihrer Dienstpflicht abzuleisten. Für die Steuerdebatte selber stellte der Reichstag einen Plan auf, wonach zunächst nur die Umsatz- und Berkehrssteuern, dann erst in' zweiter Linie die Getränkrsteuern durchgefprochen werden sollen. Der S ch atz se kret Sr, der die Aus sprache eröffnete, begann mit lebhaftem und wiedeihottem Dank für alle an dem glänzenden Ergebnis der 8. Kriegsanleihe Beteiligten un* konnte mitteilen, daß von den 14Vr Milliarden bereits 12 Milliarden bar eingezahlt seien. Seien wir so mit unserer AnlMepolftik den Gegnern weit voraus, so sei das Verhältnis in der Steuerpolitik last umgekehrt. Freilich komme, so setzt« Graf Roedern ausein ander, bei einem Vergleich mit England in Betracht, daß wir auf die Bundesstaaten und ihre Steuerquellen Rücksicht zu nehmen hätten. An da? Vermögen sei daS Reich schon beim Mehrbetrag und bei der KriegSgewinn- steuer herangegangen. Der Ausbau der Erb schaftssteuer werde später noch hinzukommen. Eine grundsätzliche Festlegung der Belastungs- Verteilung zwischen direkten und indirekten Steuern erklärte der Schatzsekretär ablehnen zu müssen. Monovole hält er für kein Allheil mittel, den Versuch mit dem Branntweinmonopol dagegen auch nach dem Krieg sür auSsichtSvoll und ertragreich. AnS dem Hause konnte man am Dienstag eine Reihe von Reden hören, die in weiser Selbstbeschränkung auf Einzelheiten verzichteten, dafür aber umf» tiefer in das Grundsätzlich« Hineinstiegen. Der erste Redner deS Zentrums, der Abg. Mayer-Kaufbeuren, hoffte durch Berücksich tigung der Wünsche anderer Parteien «ine mög lichst geschloffene Mehrheit für die Vorlagen erreichen zu können. Er hätte such die Erb schaftssteuer schon in diesem Steuerbukett gern gesehen. Bon der Umsatzsteuer fürchtete er, sie werde die Fabrikation veranlassen, die Herstellung vom Rohstoff bis zum Fertigsabrikat möglichst znsammrnzusafsen und damit Vertrustung?» tendenzen fördem. Der Sozialdemokrat Keil erklärte auch bei dieser Gelegenheit, daß seine Partei die Mittel zur Kriegführung bereitstellen wolle. In dem jetzigen Eteuerprogramm deS SchatzsekretärS vermißte er aber jeden neuen und großzügigen Gedanken. Man habe die Steuern ans allen Ecken imd Enden zusammengekratzt ohne die Spur einer großzügigen reformatorischen Idee. So seien Stenern herausgekommen, die in dieser Form zum mindesten die Sozialdemokratie ablehnrn müsse. Den Schluß der heutigen Sitzung bildet« eine länger« und interessante Rede des Trafen Posadow § ky, der sich allerdings trotz der „Kontingentierung" nicht abhalten ließ, über alle Steuern, auch über daS Branntweinmonopol und die Getränkrsteuern, zu sprechen. Mit de« Branntweinmonopol will sich sogar Graf Posa- dowSky mit seinen Leuten abfinden, wenn «r auch ein Privatmonopol vorgezogen hätte. Da gegen fragt er, ob es in Zukunft überhaupt noch volkswirtschaftlich zu verantworten sein werde, Getreide in Branntwein zu verwandeln. In der Besteuerung such der alkoholfreien Ge tränke, die offenbar anS Furcht vor einem Rückgang der Einnahme aus der Branntwein besteuerung eingeführt werd«, ssrht er einen Widerspruch zu den Bestrebungen zur Be kämpfung deS Alkohols. Die Weinsteuer möchte er lieber beim Erzeuger erheben, da sonst ein allzu riesige? Beamtenheer erforderlich sein werde. Für dte Warenumsatzsteuer hält er den jetzigen Augenblick für den besten, weil sie bei den ohnehin so ungehemen Preisen weniger empsunden werde. Der Post empfiehlt er zur .Erhöhung ihrer Einnahmen auch im Frieden eine stärkere Verwendung ungelernten und weiblichen Personals für einfache Verrichtungen. Besonder» aber begrüßt er den vom Staats sekretär angedeuteten Gedanken einer ein heitlichen Einkommensteuer im ganzen Reich. , Das Hau?.vertagt sich. unel Verkekr. Die Wiederzulaffnug von Einschreib paketen sowie eine vereinfachte Zulassung von Wertpaketen ist von dem Staatssekretär de» Reichs- Postamt» in Aussicht gestellt worden. In der Be völkerung wird diese? Entgegenkommen dankbar be grüßt werden, denn der Einschädigungsbetrag von 3 Mark für das Pfund einschließlich Verpackung, den die Poflverwaltung bei in Verlust geratenen Sen dungen gewährt, reicht in den meisten Fällen nicht aus, um den Schaden zu ersetzen. Der von k-ubenow. ! 10j Roman von Arthur Z « pp. s / (.sorts-kmiS-) Fran Hön«Se wischte sich die Hand an ihrer Schürze ab. „Na, denn jratulier' ich auch scheenecken, Herr Jraf!" sagte sie. Der Beglückwünschte schüttelte der guten Frau Hönccke kräftig die Hand. Dann frühstückte er in Eile und machte sich zum Ausgehsn fertig. Jm Cafs ließ er sich sämtliche Berliner Zeitungen bringen, di: vorhanden varen. Alle, ohns Aus nahme, enthielten die Notiz. Eines der Blätter hatte der Notiz eine redaktionelle Bemerkung binzuqesügt, die dem jungen Grafen die Nöte des Nigers ins Gesicht trieb. Die satirische Glosse lautete: „Wir freuen nn», bei dieser Gelegenheit di« Bekanntschaft des Fürstentums Saraki zu machen, dessen Existenz, wie wir be schämt gestehen, uns bis dahin gänzlich unbe- Lrimt war." Ein stark demokratisch angehauchtes Blatt fügte der Notiz die schonungslos derbe Be merkung bei: „Wir möchten wohl wissen, wie viel dein neugebackenen Herrn Grafen der Spaß gekostet hat." Ein dritte? Blatt hatte sich begnügt, hinter „Sara'i" boshafterwsife zwei fette Frage zeichen zu setzen. Dem Lesenden war bei alledem nicht gerade wohl zumute. Es war ein Mißklang in ihm, -ein bitterer Vorgeschmack der Anzüglichkeiten, die seiner noch warwien. Als er das Cais verlassen hatte, stieg er in eine Droschke, um nach der Fabrik hinaus auszufahren. Onkel Heinrich war wie gewöhn lich bereits an seinem Platze am Schreibtisch. Der jüngere Chef bemerkte sogleich, daß die Miene seines Onkels und Sozius ganz von Ironie und Malice durchtränkt zu sein schien. Auf seinen Gruß erwiderte Onkel Heinrich mit einem ironisch tiefen Bückling: „Guten Morgen, Herr Graf. Haben der Herr Graf geruht wohl zu ruhen? Wie befindet sich denn Ihr er habener Souverän der durchlauchtigste Fürst von Saraki?" „Onkel!" brauste der tief Verletzte auf. Heinrich Lubenow schlug seine Arme unter einander, sah seinen Neffen mit durchbohrenden Blicken an und sagte mit seiner unerschütterlichen Ruhe: „Sage mql, Karl, bist du denn ganz und gar verrückt geworden!" „Ich muß sehr doch bitten —' Aber der andere ließ ihn nicht auSrrden. „Wenn das dein Vater erlebt hätte!" sagte er ernst, seine Hände zusammenschlagend. „Der hat sich geplagt und hat gespart und du wirfst das Geld nun mit vollen Händen zum Fenster hinaus aus kindischer Eitelkeit." , Der Gescholtene biß sich ärgerlich auf die Lippen. - „Ich bin majorenn, Onkel, und kann mein Geld verwenden wie ich will." „Das kannst du. Und du kannst dich bla mieren, soviel du willst. Ich kannS nicht ver hindern. Aber wir du, wenn du so weitermachst, einmal enden wirft, das kann ich dir sagen: in der Gnmmizcüe, wie alle, die an Größenwahn leiden." Damit nahm er seinen Hut vom Nagel und ging in die-Fabrik hinüber, wie er es immer tat, wenn zwischen ihm und seinem Neffen und Sozius eine ernstere Meinungsverschiedenheit entstanden war. Nach einer kurzen Weile klopfte es leise an di« Tür. Auf Karls „Herein" trat Frieda ein. Sie schritt mit komisch-feierlicher Miene auf den sich erstaunt Erhebenden zu. „Gestatte mir," sagte sie, ihr Kleid mit beiden Händen fassend, und sich feierlich verbeugend, „gestatte mir gehorsamsten Glückwunsch, Herr Erai!" Karl lächelte halb belustigt, halb ärgerlich. „Danke, Frieda. ... Na, was sagst du dazu?" Er sah ihr erwartungsvoll in? Gesicht. „Ich sage," erwiderte sie mit gekünstelt ernster Miene, während ihr der Schalk au? den munteren braunen Augen lachte, „ich sage, daß ich mich tot ärgere, weil du mich nicht magst. Nun wäre ich doch Frau Gräfin geworden.",— „Frieda!" Sie strich ihm mit weicher Hand über seine gerunzelte Stirn. „Na, sei man nicht gleich böse!" Sie eilte zur Tür, drehte sich hier um und verneigte sich noch einmal mit humoristischer Grandezza: „Herr Graf!" Karl hatte noch kaum den nicht gerade an genehmen Eindruck dieses Zwischenfalls ver wunden, als es abermals kiopste, diesmal an der Verbindungslür zwischen dem Privqttontvr der Chefs und dem Kontor, in dem die jungen Leute arbeitete». Drei Herren traten herein. ES waren der Prokurist und zwei Buchhalter. Der Prokurist nahm das Wort. „Im Namen de? Kontorpersonals wollte« wir un? gestatten, Ihnen, Herr Graf, unsre herz lichsten Glückwünsche darzubringen." Karl schüttelte jedem der Herren die Hand, nicht ohne mit einem ängstlich forschenden Blick die Gesichter zu streifen. Doch keine Spur der Ironie, der er vorher bei seiner lustigen Base begegnet «ar. Von allen Gesichtern strahlte die ehrlichste Bewunderung und Ehrerbietung. Kurz nach zwölf Uhr polterten derb« Tritts auf den Stufen, die vom Flur zum Kontor führten. Es war eine Arbeiter-Deputation, die eintrat. Fünf Mann waren es. Sie brachten die Glückwünsche der in der Fabrik beschäftigten Arbeiter. Ihre ungelenken, urwüchsigen Wort« taten dem jungen Fabrikbesitzer wohl. Er dankte ihnen mit natürlicher Herzlichkeit und fügte seinem Dank eine Erklärung hinzu, zu der ihn die freudige Aufwallung 'des Augen blicks trieb. „Ich habe beschlossen, ans Anlaß der mir widerfahrenen Auszeichnung, der von meinen: Vater eingerichteten Alters-Vsnorgungskasse der Fabrik die Summe von 20 000 Mark zuzu weisen. Ferner lade ich Sie und alle Ihre Kollegen für nächsten Sonntag zu einem ge mütlichen Abendschmaus ein. Die Örtlichkeit, wo das Fest stattfinden soll, weide ich Ihnen noch bekannt geben." Die ehrlichste Freude spiegelt« üch in dcn Mienen der Arbeiter, und ihr We.nNncr n-?i> seine Rechte mit der »usammenaeknültten Muss „ 'Nach klärt G u i Beziehung U daß «lasten ^nehmen nkläru V' xvielfac Wn wir 'Im; AeftdeSj! Erklärung, teure Elüchtl' Mge im "tt Ordni Segen wid Michtslo der einer Mlickschrec däiie ein Mrn, di M Ober Men ei Müde sei ^schrieben °»s der b Antwort. »Euer Ex S mit d 'mschen l A Unte> r-ns tch ^scheiden Mgunde Mreibmc .flMenz dH die W-s die ^)öne, ru Mmandc - Diee Wden-ss Mitschrift Mlngssti My du ß">- Sie s doch und - den Herr! „ Und l ' Mgenkr Als - 'M fai Kations! »An den Wchgebm Auch «ein Bri Meich Men r dn zr »Die s schen Fi besprochen, findet sich Niimchen E bindung ; MeifelloS- ionalimion Lande zu kurzem-G ein Schw Erzh-rzog? und pHrr d nahm. G lluterredun iedensalls bindungln Beschluß i ib«r»den°1 »utSachs, . Wäre Anssi Mos-, de 'e; <Mc En,; ?Mn. ? ''M als L"!- ,. Der ! M-n w- V'-n ^-adchsni bch «in' Mendes der Finanz Mgegangei besten ei Meinschw Narkhegei Mung^e N'Millior «ienmglsei Landtag NHrquSg, d-rzultgen
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