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Ottendorfer Zeitung : 24.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191802246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19180224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19180224
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-24
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.02.1918
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^rnscdbeitSLlele. Prinz Max von Baden über den Frieden. Prinz Max von Baden, der schon mehrfach politisch hervorgetteten vnd während der letzten Kanzlerkrise als Nachfolger des Henn Dr. Michael'- genannt worden ilt, gewährte dem Vertreter des W. T B. eine längere Unterredung, in der er sich über den Frieden folgendermaßen äußerte: Er ist von jeher Deutschlands Aufgabe ge wesen, ein Bollwerk gegen die zerstörenden Kräfte zü sein, die von Osten her drohten. Hindenburg- Stege waren nicht nur Deubch- lands Sieg«, sie waren Europas Siege. Wer das nickt begriffen hat, der hat auch nicht die echte Grundlage unseres Zornes gegen England begriffen: Ich kann nick vergessen, mit welchem Behagen England sich ldSr4 und 1915 ausmalte, wie die ruisifche Darnpfwalze Deubchland zer malmen würde. Nun heißt es wieder wachsam fein gegen die große Geiahr, die vom Östen her droht. Eine moralische In- fekrion will sich in Bewegung fetzen. Das heutige kranke Rußland hat den einen Ehrgeiz, in alle gefunden oder gesundenden Staaten seine Krankheit hineinzutragen. EL ist au der Zeit, daß man sich klar wird über die Abwehr- maßnahmen, die notwendig sind. Trotzki proklamiert ein Weltenschicksal, daS er herbsiKhren will. Gegen Ideen muß man auch rwt Ideen kämpfen. Wir müssen der Weltunordnung Trotzkis, die die Freiheit zer stört, eine Weltordnung entgegewetzen, die die Freiheit schützt. AlS zweite SichttungSmaß- nahm« ist eS notwendig, daß wir unseren deuttchrn Organismus so gesund und widerstandsfähig wie möglich machen. A« und für sich sind alle Vorbedingungen dafür gegeben. ES sind heute Kräfte am Werk, die den deutschen Organismus lock«« wollen, Kräfte, die sich in den Dienst der diplomatischen Offensive stellen, die unsere Feinde sich rühmen zur Zertrümmerung unserer Heimatsront unternommen zu haben. Aber die große Masse deS arbeitenden deutschen Volkes wehrt sich mit einem starken und gesunden Instinkt gegen den Versuch, Deutschlands Verteidigungs kraft zu schwächen. Darum bedauere ich die Agitation, die darauf hinzielt, breite Schichten unserer Bevölkerung als unpatriotifch zu brand marke« und zu isolieren. Über die Kriegsziele muß in jedem Lande hart gestritten werden; aber ich möchte jede Gelegenheit ergreifen, um zu wiederholen, was ich in Karlsruhe aus- gesprochen habe: Wir müssen aufhören, bei unseren inneren Auseinandersetzungen beim politischen Gegner immer nach unpatriotischen Motive« zu suchen; solche Anklagen dürfen nicht laut werden, fei eS auch nur als Waffe im Redekampf. Das ist eine Versündigung an der Front und der Gesinnung, die dort herrscht. Sei» Tauglicher darf abseüs stehen bei der Auf gabe, dieser gemeinsame VolkSgesShl auch in der Heimat lebendig zu erhalten, sonst gefährden wir unsere Immunüät gegen die östliche An steckung- Die dritte und wirksamste Abwehrmaßnahme wäre natürlich der Friede. Der Schlüssel der Lage liegt bei den angelsächsischen Völkern. Es ist Hi« sehr schwer, klar zu sehen. Die Nach richten aus Amerika lauten widersprechend. Ich will der Antwort nicht vorgreifen, die der Reichskanzler de» Präsidenten Wilson geben wird. Nur darauf will ich Hinweisen: der Präsident spricht in seiner letzten Rede nicht als Weftenrichter. .Die Bereinigten Staaten haben keinen Wunsch, sich in europäische Angelegenheiten zu mischen «der als Schiedsrichter in europäischen Streitigkeiten zu fungieren, sie werden eS gern hinuehmen, wenn man ihnen verständlich macht, daß die Lösungen, die sie vorgeschlagen haben, nicht die besten Md dauerhaftesten find. Sie sind lediglich ihre eigenen provisorischen Skizzen der Grundsätze und der Art, in welcher sie an angewendet werden." Diese Worte sind be deutungsvoll, alles wäre gewonnen, wenn ein mal die Völker so west wären, zu einander zu spreche« ohne Anspruch aut Unfehlbarkeit, viel mehr in einer christlichen Gesinnung. Zum Schluß faßte der Prinz seine An schauungen in folgenden Forderungen zusammen: Verstrickt. 1Sj ^Roman von A. von der Elb«. (Fortt-tm,.) Und nun ging es in ost überraschender Nähe am See entlang. Kleine Wellen rollten über Kiesel plätschernd heran. Möwen schossen kreischend umher, Inselchen und Felsblöcke tauchten empor. Dann wand sich die Bahn an Weinbergsmauern entlang, über die Trauben gewinde Md blühende Monatsrosen hingen, Vevey zu. Noch ein paar kleine Stationen folgten, dann war der Bahnhof von Clarens erreicht, von wo die Reisende« abgeholt werden sollten. Susanne stand mit einem Herm auf dem Perron. Nh, dachte Josephine, dar ist der Verehrer unserer guten Suse, der meiner Schwägerin gefährlich erscheint, nicht übel. Sie wußte seinen Namen bereits, als Susanne vor stellte : „Hauptmann von Holmstein". .Ich hoffte den Damen nützlich sein zu können und bat, das gnädige Fräulein be gleiten zu dürfen,* sagte der neue Bekannte artig. Adolf von Holmstein war, seiner nicht ganz festen Gesundheit wegen, unabhängig durch ein bedeutendes Vermögen, kürzlich mit dem Titel HruvtmoM abgegangen und beschäftigte sich Ls VMjftstHriststeller. Er war ein zierlicher, Lander Herr, etwas selbstgefällig, etwas reizbar, sich« mit klugen, angenehmen Zügen. Während Josephine ihm freundlich Dank sagt-, bemerkte sie, daß er mit dem Ausdruck der Überraschung Adele beobachtete, Lie jubelnd 1. Ich will aniemgen mit einer Forderung, die tief in der Geschichte deS deutschen Volkes wurzelt, der Freiheit der Meere. Die Sicher stellung der Freiheit der Meere würde mehr bedeuten als eine humanere Gestaltung kom mender Kriege, — sie wäre eine Fnedens- garantie, denn die Aussicht, straflos die Seemacht mißbrauchen zu können, ist eine der größlen Versuchungen rum Kriege. 2. Die Welt bart nicht in zwei Mächte gruppen zerrissen werden, die sich mit Rüstungen überbieten. Uns muß das Ziel leiten, daS der Reichskanzler im November 1916 ausgenommen hat, daS Ziel der Zusammenarbeit der Völker zur Verhinderung künftiger Kriege. 3. Das erste Zeichen eines GesinnungSum- schwunges unsrer Feinde wäre das allseitige Be kenntnis zum Handelsfrieden. Der Friede darf nicht zu einer Forlfetzung des KnegeS mit anderen Mitteln werden. 4. Auch die farbigen Völkerschaften dürfen nicht nur als Mittel zum Zweck angesehen werden. Ihr Selbstzweckrecht muß anerkannt werden, wie es gefordert worden ist. Die Er schließung Afrikas muß nach den Grundfätzrn des Veianiwortungsgefühls gegenüber der schwarzen Rasse und des SolidarttäiSbewußtseinS der weißen Raffe vor sich gehen. Diese Ziele sind Menfchheitsziele, sie werden sich unauihaltsam in allen Ländern durchsetzen: «er zu ihnen steht, wird Sieger sein, wer sie verleugnet, wird unterliegen. l «G PolitilÄr ArmälckLM. * Der Reichstag, der jetzt wieder Zu sammentritt, wird eine längere Tagung abhalten, da umfangreicher Beratungsstoff vorliegt. Außer dem Etat, dem FrtedenSvertrag mit der Ukraine und den neuen Steuervorlagen wird sich das HauS wahrscheinlich mit dem sozialpolitischen Programm zu beschäftigen haben, das seinerzeit zwischen dem Reichskanzler Grasen Hertling und den Mehrheitsparieien vereinbart worden ist. Hinsichtlich dieses Programms verlautet, daß der vom Reichskanzler am 29.. November v. J§. im Reichstag angekündigte Gesetzentwurf über die ArbeitSkammern im ReichSwirischaftsamt fertig- gestellt ist, und zwar in ziemlich weitgehender Form. Insbesondere ist ein Ausbau des Einigungswesens vorgesehen. Weiterhin soll eine Vorlage über Kaufmannskammern folgen. Auch soll geplant sein, die durch daS Hilfsdienst pflichtgesetz geschaffenen ArbeiterausMsse durch eine Ergänzung zur Gewerbeordnung zu einer dauernden, gesetzlich gesicherten Einrichtung zu machen. Schließlich soll auch eine Vorlage über die Aufhebung des 8 153 der Gewerbeordnung an den Reichstag gelangen. * Bei der neuen Steuervorlage, die dem Reichstag zugehen soll, handelt es sich in der Hauptsache um Steuern auf Weine und Mineralwässer, sowie um eine Art Monopolsteuer auf Branntwein, über die Reichsweinsteuer erführt die ,Köln. Ztg/ von sachverständiger Seile folgendes: „Steuerpflichtig ist der Wein, der vom Erzeuger in die Hände der Händlers oder Verbrauchers übergeht. Der Landwirt selbst bleibt also steuerfrei. Die Steuer wird in doppelter Form erhoben: einmal als eine Abgabe auf den Weinmost oder Wein in Fässern und außerdem als eine Steuer auf Flaschenweine, auch auf solche, die schon jetzt bei Privaten lagern. Die Steuer beträgt bei Wein im Werte von 1 Mark 10 Pfennig, 2 dis 3 Mark 20 Pfennig, 3 bis 4 Mark 30 Pfennig usw. Die Steuer soll in Form einer Banderole erhoben werden. Der Ertrag wird auf 100 Millionen geschätzt.*' * Das vom Reichsjustizamt in Aussicht ge nommene neue Kriegswuchergesetz sieht, wie aus parlamentarischen Kreisen ge meldet wird, eine Geltungsdauer von fünf Jahren vor. Diese Bemessung gehe von der Annahme aus, daß die heute bestehenden KriegSwirtschaftseinrichkungen noch einige Jahre nach dem Kriege in mehr oder weniger großem Umsange forlbestehen werden, und daß die Rückkehr zu einigermaßen normalen Verhält nissen einen Zeitraum von fünf Jahren er fordern dürste. immer aufs neue der Schwester um den Hals fiel. Dann saßen sie zu Vieren im Landauer des Hotels. Adele fragte, bewundert«, lachte glück selig. Holmstein beeilte sich, ihr« Fragen zu beantworten, Susanne aber, an die sich die Schwester wandte, schwieg in dem peinlichen Ge- sühl, übersehen zu sein. Urkd nun hielt der Wagen vor dem großartigen Hotel. Frau von Bernhammer war nicht im Vesti bül, die Ihrigen zu empfangen: diele hatten es kaum von ihr erwartet. Josephine kannte diese Trägheit und vorsichtige Selbstjchonung ihrer Schwägerin. Susanrke führte Schwester und Tante in die Zimmer der Mutter, die im Hochparterre, mit einer Trepp; in den Garten, ruhig und bequem lagen. Hier trat Frau Lydia den Kommenden entgegen. „Sieh, da bist du ja, mein liebes, liebes Kind,* sagte sie, Adele umarmend. „Ich wußte, daß du kommen würdest, er war es mir schuldig, Wort zu halten/' Dann reichte sie Josephine die Hand: „Auch du hattest es mir versprochen, sie zu bringen. Und ach, ich brauche eine kleine Zerstreuung ; das Leben ist so entsetzlich nüchtern und eintönig." Nachdem die Reisenden von ihren eigenen Räumen Besitz genommen und sich erfrischt hatten, ertönte die Glocke, die zum Essen rief. Nach dem Essen gingen die Schwestern in den wohlgepflegten Garten hinunter und schlenderten hier Arm in Arm hin und her. Eine schattige Platanenallee zieht sich in der ganzen Breite des Grundstücks am Seeufer ent- * In einer längeren balbanttlichrn Auslassung über die Wahlrsiorm in Preutzen, die dir.Nordd. Nllg Zig/ veröffentlicht, wird er neut der unerfchütterlichr Enttchluß der Slaats- regierung betont, we Wablreiorm aur Grund lage des königlichen Erlaßes vom 11. Juli 1917 mit allen Mitteln durchzwühren. Die SlaatS- regierunz erwanet, daß eine Verständigung zu erzielen iein werde. Wenn eS notwendig und unvermeidlich zur Erreichung ihres Zieles ist, wird die Regierung zur Anwendung der be sonderen Mittel schreiten, die die Verfassung an die Hand gibt. * In Berlin tagte Freitag die Vollversamm lung des deutschen Landwirtschafts rates. Präsident Dr. Grat Schwerin-Löwitz betonte den Willen der deutschen Landwirftchatt, unerschütterlich durchzuhatten bis zum vollen siegreichen deutschen Frieden. In Vertretung des Reichskanzlers begrüßte Staatssekretär Frhr. v. Stein die Veriammlung. Die deutsche Land- wirlschaft bildete die unentbehrliche und un verrückbare Grundlage für den Bestand deS Reiches. Staatssekretär des ReichseruShrungs- amtS v. Waldow legt großen Wert auf ein Zusammenarbeiten in den ErnährungSfcagen mit der berufenen Vertretung der Landwirtschaft. Mehrere Stunden beriet man dann über den neuen Wirtschaftsplan. Afterwrich-Ungarm. *Die parlamentarische Lage in Österreich ist immer noch unverändert. Die Verhandlungen der Negierung mit de« Parteien werden fortgesetzt. Indes sind Entscheidungen in den nächsten Tagen von keiner Seite zu er warten, da sich die meisten Parteiklubs erst am Montag wieder versammeln werden. Ein Re gierungswechsel würde an der gegeuw^tigen kritischen Situation des Abgeordnetenhauses so gut wie gar nichts ändern. Der Kolenklub würde auch einer anderen Regierung gegenüber in der Opposition verharren. Ein Ersatz für die Polen, der nicht nur alle Budgets bewilligt, sondern auch eine Gewähr gegen die üblichen Überraschungen bietet, ist nicht zu finden. Daher auch die immer mehr um sich greifende Meinung rn Abgesrdnetenkreisen, daß die gegenwärtigen kritischen Zustände schließlich in einer Parlamruts- krife enden werden. MEkrsich. *Die Nachricht von dem Todesurteil gegen Bolo Pascha kommt nicht über raschend. Es kennzeichnet den Geist, der noch immer das amtliche Frankreich beherrscht. Dolo Pascha ist als überführt angefehen worden, mit dem Deutschen Reiche in Verbindung gestanden zu haben. Es wurde als erwiesen angenommen, daß er von Deutschland Geld angenommen habe, zu dem Zweck, französische Zeitungen im Interesse Deutschlands anzukaufen. Eigentlich ist seine Verurteilung nur ein Vorspiel zur Affäre Caillaux. *Die Verlesung des Londoner G eh eimv ertra g eS, die der Sozialist Bevione in der Kammer vornahm, führte zu stürmiichen Szenen. Bevione behauptete, die Bestimmungen . des Vertrages bestätigten die annexionistilchen und imperialistischen Ziele der Entente und Italiens. Dadurch sei eine Ver längerung des Krieges herbeigeführt worden. Die führenden italienischen Zeitungen kritisieren scharf die Verlesung des Vertrages und be zeichnen dieses Verfahren als höchst un diplomatisch. Der,Secolo'meint: Endlich durfte; auch das italienische Volk den Inhalt des Londoner Gehcimvenrages erfahren. Die Un kenntnis seiner Bestimmungen hab« viel Irrtümer und falsche Ansichten im Volke erzeugt. Anmäuien. * Nach italienischen Blättermeldungen be stätigt sich das Gerücht, König Ferdinand von Rumänien wolle abdanken. Doch wird er wahrscheinlich nicht zugunsten seines ältesten Sohnes, sondern zugunsten feines BruberS auf den Thron verzichten. Griechenland. *Nach Meldungen aus Achen nimmt die Demoralisation und die Kriegs feindlich« keit bei den griechischen Truppen lang, Bänke stehen zuv, Seite, und man genießt von hier auS einen herrlichen Rundblick über See und Berge. Es war Abend, der tiefblaue Himmel vom Sonnenuntergang rosig gefärbt, die Gletscher des Dent du Midi glühten, zarte Schatten schleier der hereinbrechenden Dämmerung lagen auf den Savoyer Bergen. Ein bereits hell erleuchteter Galondampfer, auf dem eine Musikkapelle spielte, rauschte vorüber und trstb dar Wasser deS Sees in lebhafter Bewegung plätschernd und murmelnd ans Ufer; auS dem Garten tönten Helle, lachende Stimmen, die späten Marschall-Niel-Rvsen und üppige Reseden dufteten im Abendtau. Die Schwestern saßen aus einer Bank in der Aller. Adele hatte den Arm um die Lang entbehrte gelegt und sagte küssend und kosend einmal übers andere: „Wie wundervoll ist es hier — oh, wie wundervoll!" Susanne fand schon lange, keine Freude mehr am Reisen und sehnte sich nach der Hei mat. Ohnr sich selbst darüber klar zu werden, hatte daS Interesse, das Holmstein ihr bezeigte, etwas wie eint neue Fernsicht in ihrem Gemüt eröffnet. Sie liebte ihn nicht, aber er konnte ihr vielleicht eine Heimat, eine Erlösung bieten. Und doch, wie schämte sie sich ihrer Pflicht vergessenheit, ihrer unkindlich«!! Herzlosigkeit, wenn sich ihr solche Phantasiebilder aufdrängten. Sie wagte auch kaum irgend etwas zu hoffen, fondern wies alle Gedanken an die Zukunft von "sich. Und heute machte deS Hauptmanns Berhaliett, der auch beim Essen nur Augen für Adelt gehabt hatte, sie ganz irre. «inen derartigen Nm'ang an, daß die venezelifttsche Regierung sich entschlossen hat, eine eifrige Pro paganda gegen König Konstantin uni> die FliedenSpartei durch Ausgabe einer zettung zu betreiben. Mietende ohne MedenLWntz? Am 10. Februar hat Trotzki den Kriegs zustand mit den Mittelmächten einseitig sür be endet erklärt und in Brest-Litowsk mitgeteilt, Rußland habe den Befehl zur allgemeinen Demobilisierung gegeben. Der russische Höchst-- kommandierende Krylenko ließ auch tatsächlich ein von drei Mitgliedern des „Höchsten Kolle giums" gegengezeichneten Funkspruch „an Alle" ergehen, in dem es heißt: „Die Armee, welche in dreieinhalb Jahren die Leiben ertrug, Hst in Ehren auf die wohl verdiente Ruhe gewartet. Die Demobittsierung der Armee wrrd hierdurch bekanntgegeben. Ich bitte die Kameraden Soldaten, in Ruhe den Termin ihres Abtransportes abzuwarten, um das Volkseigentum ordnungsmäßig und in gutem Zustande zu erhalten und nach Haufe zurückzukehren. ES dürten keine Verletzung der Disziplin und keine eigenmächtigen Handlungen Vorkommen. Die Friedensfeier darf durch nichts getrübt werden." Wenige Stunden später aber erging wieder um durch Funkspruch der Gegenbefehl: „Di- Verbreitung des Telegramms über den Frieden foü sofort eingestellt werde«." Diese beiden widerspruchsvollen Befehle kennzeichnen dis Verlegenheit der Bolsche- wikingittung, aus der Not herauszu kommen, in die sie durch den Friedens- fchluß der Mittelmächte mit der Ukraine ge raten waren. Durch die Erklärung der einseitigen Aufhebung des Kriegszustandes verflicht« Trotzki auf der einen Seite den Rück halt bei der russischen Bevölkerung zu ge winnen, den seine Regierung verlieren mußte, wenn Großland im Gegensatz zur Ukraine den Kriegszustand aufrechterhielt; aus der anderen Seite verbuchte er durch den Abbruch der Friedens» Verhandlungen ohne Friedensschluß Zeit zu ge winnen in der Hoffnung auf den „großen Friedensschluß", den er von dem Einfluß der bolschewisttschen Lehren in allen Ländern erwartet. Seine Ziele wird Trotzki zweifellos nicht erreichen. In ihren revolutionären Hoffnungen werden sich di« Bolfchewiki arg getäuscht sehen; und die russische Bevölkerung wird sehr bald erkennen, daß ein Kriegsende ohne FriedenSschluß Ruß land den inneren Frieden und die Möglichkeit der wirtschaftlichen Neuordnung nicht geben kann. Für die Mittelmächte bedeutetnämlich die Eiklärung Trotzkis in Bresi-Lirowjk eine ganz einfeitige Festlegung, wie sie in der Gefchichte dec Völker bisher kein Gegenstück findet. Rußland hat seine Unfähigkeit zur weiteren Kriegführung feierlich anerkannt, während die Mittelmächte keinerlei Gegenversprrchen gegeben haben. Mit einem solchen Zustande der eigenen Wehr losigkeit, während die Gegenseite völlig ireie Hand hat, mit einem Kriegsende ohne Friedens- schtuß, ohne Wiederaufnahme der diplo matischen, wirtschaftlichen und Verkehrsbeziehungen ist aber dem russischen Volke nicht gedient. Mit Herrn Trotzki und seiner Regierung erscheint ein endgültiger Frieden nicht möglich. Eine aktive Ausnutzung der militärisch-politftchen Lage durch die Mittelmächte kann daher sowohl im Interesse der inneren Entwicklung Rußlands als der Schaffung einer gesicherten Grundlage für den Wederaufbau friedlicher und sreund- schaftlicher Beziehungen mit dem nördlichen Ruß land zur Notwendigkeit werden. VGN Nnck -fern. Die Leipziger Frühjahrsmesse. Die Zahl der Aussteller bei der am 3. März be ginnenden Frühjahrsmesse ist nach den bisher vorliegenden Anmeldungen auf 3100 gestiegen. Es ist dies die höchste Zahl seit Kriegsbeginn und übersteigt die Beteiligung an der letzten Herbstmesse um 600, an der Frühjahrsmesse 1917 um 700 Firmen. Die Gesamtzahl der sm Geschäft beteiligten auswärtigen Besucher wird auf mindestens 50 000 veranschlagt. In der Nähe der Schwester wandten sich jetzt alle ihr« Gedanken auf die Heimat, und sie sagte mit leiser Ungeduld: „Oh, gewiß, es ist hier schön, aber man kann nicht immer schauen und genießen. Wenn du unser teures Morse ein halbe» Jahr nicht gesehen hättest und gar nicht wüßtest, wann d« einmal wieder hinkämst, so würdest du auch alle Schönheiten der Welt gegen dar liebe HauS und den herr lichen Park gern eintauschen. Und nun erzähle mir von da." Sie fragte mit leiser, vor Wehmut bebender Stimme nach ihrem Bster und konnte nicht genug hören, dann nach den Dienstleuten, nach Mägden und Knechten. Selbst von Hunden und Pferden wollte sie wissen. Dann kam sie auf die Nachbarschaft, wie leid ihr Ehlers' Tod tue, und ob sie nun wirklich ihr Haus in Wohl- den verkauft und mit in Ottos neuen Wohnort gehen wollten? Bei all ihrem Fragen und Hören lag ibr beständig Eggcruck im Sinn; allein sie war o nur schüchtern und zuletzt auf ihn zu komm n und erschrak über das Beben ihrer Stimme, Mv sie sagte: „Ihr HM lange nichts von Onkel Hermann geschrieben; eS geht ihm doch am? ' „Wie sollte es dem nicht gut gehen." rflr Adele auflachend; „er tst io behäbig nun !" u seinem eigenen Wohl und Wert durchdrang? , oaß keiner um den bange zu sein brauch!." Wie deutlich stand der Mann vor Sn/«- nenS inneren Augen, wie sympachnch wm ' sein gefestigter Charakter, das schöne Eicim.n seines Wesens stet» erschienen. Allein, oa^ d" DI« t Nnlaß der Schute in Weit. 8 Sprackkur! deutschen t Fällen ha Deutscher, Die Kinde Französftck auch der 8 kurte, die Frauen d deutschen < den Beiuö Namurs n Znwc der Ziege trotz des Nach den antts hat jamtbestan auf rund mehrt. T mittelten getw.nnuw Verbreitun DaS Tanz. 2 im König: den zustür von ten lassenen L gesucht, l die Wied ausgefpro! Vesh, Die Köln, Schieber, Waggon»« erstklassige treffen wo! GroßWeb von der lf nommen r ein Poliz Namen de ließ die § notierte su woraus sil Zimmer v Polizeibeo sieben Sck Fünf Doorsung leben auS Kriegsbesc Knaben e Löst kent alle fünf . J°ffr französisch Marschall wählt. Z Kriegsthee Direktor 1 Vern einem Zu Flngpla, iwei engli Am gleici einer östli Leben ei: eignete si war ein f Die Die Mitg sichen eiw Alands. 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