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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla, Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. 17. Jahrgang Nummer 2^ Sonntag, den ^7. Februar 1918 böhtem Maße sich angelegen sein zu lassen — Die „Basler Nachrichten" melden: Der in Schul- und anderen Gärten noch mehr, ukrainische Volk, worin es heißt: Die Ne un dem Lehrgang in Obst- und Gartenbau nach den Meldungen der Bolschewicki wohl kaum ein Zweifel daran möglich, datz es den Maximalisten gelungen ist, sich wieder tu den Besitz von Kiew zu setzen, und daß daher oie Rada nicht freiwillig, sondern gezwungen ihren Sitz weiter nach Westen verlegt hat. klärt die Rada: Von heute ab wird die Volksrepublik der Ukraine ein autonomer, absolut unabhäniger Staat. Wir wollen mit allen Nachbarstaaten, d. h. mit Rußland, Polen, Rumänien, Oesterreich und der Türkei in Frieden leben, unter der Bedingung freilich, daß sich diese Staaten nicht in die Geschäfte der unabhängigen Republik der Ukraine mischen. Schulen zu erleichtern. — Bezug von Kunsthonig statt Vcrbrauchs- zuckerl Im Bezirke der Kgl. AmlShauptmann schast Dresden-Neustadt ist Vorsorge getroffen worden, daß jeder Verbraucher an Stelle de» ihm zustehenden Verbrauchszuckers Kunsthonig beziehen kann. Der Bezug des Kunsthonigs wird vorwiegend bei größeren Haushaltungen in Frage kommen, in denen die auf eine Zuckerkarte entfallende Zuckermengc leichter entbehrt werden kann. Wer von dieser Möglichkeit Gebrauch machen will, hat die neue Zuckerkarte der Reihe 8 mit feinem Namen zu versehen und spätestens am 20. Februar 1918 bei einem von der Gemeinde behörde bekannt zu gebenden Kleinhändler zum Bezüge von Kunsthonig abzugeben. Zur Belieferung auf Kunsthonig dürfen nur ganze Zuckerkarten, von denen noch kein Abschnitt abgetrennt ist, verwendet werden. Statt 5 Pfund Zucker werden 6'/« Pfund Kunsthonig in 5 Raten zu je 1Pfund geliefert werden. Der Kleinhandelspreis des Kunsthonigs wird höchstens 75 Psg. für ein Paket von 1^/. Pfund betragen. (K. M.) Am 16. Februar 1918 ist eine Bekanntmachung Nr. Lst. 1550/1. l8. K. R. A. in Kraft getreten, durch welche die bei oer Bearbeitung von Holz anfallenden Säge späne (Sagemehl), Hobelspäne und andere Holzfpäne aller Art (Holzwolleabfall, Dreh späne, Maschinenspüne usw.) beschlagnahmt K n z c i g e n - p r e i s : ft Die einspalüge Zeile oöer Seren kaum si 20 Psg., Loüalpreis 15 Psg. ff Neklamen ans Ser ersten Seite 40 psg. st linZcigen-tennahme II bis spätestens Mittags 12 Uhr öes st Lrschcinungstages. ff Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den ^6. Februar <9>8. , — Am gestrigen Freitag vollendeten sich 25 Jahre, daß der hiesige Gasthof zum schwarzen Roß sich im Besitz de» Herrn Wilhelm Hanta befindet. Herr Hanta, nicht blos im hiesigem Orte sondern auch in weiter Umgebung eine wohlbekannte und geschätzte Persönlichkeit, verstand e« durch seinen recht lichen und biederen Charakter allen seinen Gästen gerecht zu werden. Nicht weniger trug aber Frau Hanta durch ihre gute Küche dazu bei, den Aufenthalt der Gäste angenehm zu gestalten. Durch den von Herrn Hanta vorgenommenen Saalbau war es möglich, in unserem Orte größere Konzerte und theatralische Darbietungen zu veranstalten So findet am morgenden Sonntag eine der artige Darbietung statt und zwar von der auch in unserem Orte bestens bekannten Tiroler National-Truppe „Hans von Hoff", die sicher wiederum einen zahlreichen Besuch aufweisen wird. Dem Jubelpaar aber bringen wir auch hiermit unsere Glückwünsche dar. insbesondere 1) dem Landcsobstbauverein zur Anstellung weiterer Obstbauwandellehrer, zur i gründlichen und vermehrten Ausbildung von ! Obslbauwärtern und zur Förderung bei Aus- i Übung ihres Beruses sowie zur durchgreifenden Bekämpfung der Obstschädlinge enffprechenge kg und Mengen, die im monatlichen Gesamt anfall nicht mehr als 1000 kg betragen. Gleichzeitig ist eine zweite Bekanntmachung Nr. Vst. 1600 1. 18. K R A. erschienen, durch welche für die obenbezeichneten Holz- sväne Höchstpreise festgesetzt werden. Der Wortlaut beider Bekanntmachungen ist bei den Polizeibehörden einzusehen. — Behandlung von Kriegsneurotikern. Im Bereiche der XII und XIX. Armeekorps sind von der Militärverwaltung neuerding« Abteilungen eingerichtet, die ausschließlich der Behandlung von Neurotikern dienen. Hier unter werden alle mit nervös funktionellen Teilerscheinungen behafteten Leute verstanden, wie z. B. Schüttler, Zitterer, Kranke mit Sprachlähmungen, Lähmungen der unteren oder oberen Extremitäten, Lähmung einer Körperhälste uiw. Die in den Neurotiker- Abteilungen jetzt eingeführte Behandlungs weise ermöglicht eine Heilung solcher Fälle in überraschend kwzer Zeit, sodaß die Kranken oft schon nach wenigen Tagen ihrem früheren Berufe oder einer ihren Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechenden Tätigkeit zugesührt werden können. Es sei noch darauf hinoe- wiesen, daß es sich bei der fraglichen Be handlung ausschließlich um nervös Erkrankte bandelt, nicht nm die Folgen organischer Ver letzungen, z. B. Lähmung einer Extremität nach Schußverletzung. Schwepnitz. Das Königl. stellv General« kommando 12 hat den hiesigen Glasmacher Dietze für die von ihm mit Umsicht und Entschlossenheit bewirkte Festnahme von zwei flüchtigen französischen Kriegsgefangenen eine Gelobelohnung bewilligt. Dresden. Ein dreister Diebstahl wurde am 11. Februar gegen 8 Uhr abends vor dem Ausgange II des Hauptbahnhofs am Wiener Platz ausgefährt. Ein Bote hatte zwei Koffer nach dem Hauptbahnhof zu bringen. Während er den einen nach der Gepäckaufgabe brachte, wurde der andere, ein brauner Rohrplattenkoffer, gezeichnet S., 90 mal 60 cm groß, samt dem Wagen ge stohlen. Er enthielt wertvolle Damenkleider, Damenstoffe, Damenwäsche, einen Nerzmurztl- kragen und Schuhe im Gesamtwerte von 2500 Mark, sowie eine kleine goldene Brosche mit Aeskulapsiab, der mit Perlen besetzt mar, eine Brillantnadel mit zwei großen Brillanten und Saphiren, im Werte von 800 Mark und ein goldenes Kettenarmband mit Anhänger, 100 Mark wert. Der Wagen wurde in der Johannstadt aufgefunden. Frankenberg. In der chemisch-tech nischen Fabrik von Paul Böhme brach am Mittwoch ein Brand aus, der das große Fabrikgebäude zu einem erheblichen Teil ver nichtete. Neusrieders d orf. Hier wurde von Grenzschutzleutcn ein Pascher festgenommen, dec im Begriff war, zwei Sack Mehl in seinem Hause verschwinden zu lassen, um sie seiner Fachtnachtskundschaft zum Backen zu verkaufen. Oberhaß lau. Gestohlen wurden nachts in der Fulpertschen Muhle fünf Treibriemen im Werte von 1000 Mark. Neuestes vom Tage. — In einzelnen Abschnitien der Front Artillerie- und Minentäligkeit. Abteilungen eine» Matrosen-RegimentS brachten von einem Erkundungsvorstoße gegen die belgischen Lmlen nordwrstlich von Monnekeusvere zwei Offiziere und 26 Mann gefangen zurück. — Nordwisttich und önl'ch von Reim« rege Erkuncungstätigkeit drs Feindes In der Gegend von Prunk, und südönUch von To hure entwickelten sich lebhafte Artilleric- kämpfe. Die Gefechrstätigkeit lebte im Ober- rlsaß zeitweilig aus. — Im Januar beträgt der Verlust der feindlichen Luftitreitkräfte an den deutschen Fronten 20 Fesselballone und 151 Flugzeuge, von denrn 67 Himer unseren Lmien, die üb'igen jenieitS der aeane-ischen Stellungen erkennbar abgestüizl sind Wir haben im Kampf 68 Flugzeuge und 4 Fesselballone verloren. — Die Besprechungen, die zwischen dem Reichskanzler, dem Vizekanzler, Staatssekretär mm Kühlmann und der Obersten Heeresleitung am Mittwoch im Hauptquartier gepflogen wurden, haben nach amttrchen Mitteilungen zu einer vollen Uebereinstimmung der poli tischen und militärischen Stellen geführt. Bon militärischer Seite ist immer wieder erklärt worden, daß nur nns mit der G- staltung der Loge im Osten, wie sie von Henn Trotzki v rsucht worben ist, nicht zu friedengeben können. Eine einseitige Friedens- rrklärung, wie sie Herr Trotzki sich gedacht hat, ist für uns eine Unmöglichkcit. Zu einem Friedemschluß gehören zwei Teste. Wenn Herr Trotzki versucht hat, durch einen Arick alle Vorteile eine» solchen Friedens für Rußland herauszudrehen, uns aber alle Nachteile aufzuhängen, so wird die Langmütig keit der Deutschen doch überschätzt werden. Durch sein schroffes Austreten sind die Waffenstillstands-Verhandlungen in Brest ab gebrochen Er hat ihre Fortsetzung ausorück- sich abgelehnt. Da aber die Verhandlungen nur zu dem Zweck geführt wurden, eine Ver ständigung über den Friesen zu erzielen, und Herr Trotzki durch sein ganzes Auftreten diesen Zweck unausführbar gemacht hat, ist durch rhn automatisch auch der Waffenstill stand, der jetzt völlig in der Lust hängen würde, gekündigt worden. Damit ist gleich zeitig drc Ausgabe unserer Delegationen, die noch 'n Petersburg geblieben sind, hinfällig n wo ' n Ja nnicken verwenden dre Bolsche- nak m. aan.ze Tatkraft. im Jauern darauf, die Raua ur Kuw, > ie ihmn durch den Fnedensschlng mit den M-tlelmächüm ih, Spiel veido-ben hat, in die Enge zu treiben. Da» icheini ihnen auch in gewistem Umsäum i»ctuugen zu jem. Wiener Blätter melden, Werdau Beim Glücksspiel wurde hier eine Spielergesellschaft überrascht und ein hoher Geldbetrag als Bank beschlagnahmt. Plauen i. V. Zwei in Hof wohnenden Schleichhändlern, einem Pferdehändler und einem Steinsetzer, wurden 75 Pfund im Wege des Schleichhandels in Bayern er- worbens Kalbfleisch, das sie hierher gebracht halten, um es zu Wucherpreiscn zum Verkauf zu bringen, abgenommen. Das Fleisch wurdr im Schlachthof untcr^bmcht. werden. Nicht betroffen durch die Beschlag- l nähme werden Holzmehl, Holzwolle, Hauspäne Einführung der Sowmcrzcit 1918.1 und Essigholzspäne, sowie Bestände bis 1000 „Matin" berichtet von der finnischen Grenze: mehr Mittel als bisher zu stellen, 2 ) in Die ukrainische Zentralrada veröffentlichte ben Lehrersimrnaren neben den theoretisch am tO. Februar einen Aufruf an aas Unterricht auch auf die praktische Unterweisung Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Kbholen von öer Leschästsstelle 1,20 Mk., frei ins Haus 1,50 Mlr. Einzelne Nummer 10 Psg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö Lonnabenos Nachmittag. andere die Uk ame daran verhindern kann, , diesen so eriehnten Frieden abzuschließen, erhöhte Beihilfe zur Teilnahme Amtlicher Teil. Girokaffe Ottrndorf-Moritzdorf. Anfang diese« Monats ist die Gemeinde Ottendors-Moritzdors den- Giraverband Sächsischer Gemeinden beigetrcten. Der Zweck der Girotaffe ist bargeldlose Abwickelung von ZahlunqSgeschäften nach allen Plätzen Deutschland» Einzahlungen, Auszahlungen oder Uebcrwestungen erfolgen vollkommen kosteafret. Der Teilnehmer sichert sich init einer Mkndestetltlage 10 Mk. ein Konto. G ößere Guthaben können je nach Vereinbarung verzinst werden und bildet die Einrichtung somit eine nutzbringende Anlage geschäftlicher Betriebsgelder bei täglicher Verfügung über jeden Betrag. Behördliche Dienststellen, Jndustrieelle und Ge werbetreibende, Geschäftsleute usw. der Gemeinde Ottendon-Moritzdorf und Umgebung werden gebeten, bei der neu errichteten Girokaffe alsbald als Teilnehmer sich zu melden. Die näheren Bestimmungen, Antragsformulare für Eröffnung eines Kontos usw. können im Gemeindeamt — Sparkaffe — zu Ottendors-Moritzdors unentgeltlich entgegen genommen werden, wo auch bereitwilligst jede weitere Auskunft erteilt wird. Otteudorf-Moritzvorf, am 14. Februar 1918. Der Gemeindevvrstand. s Tie Erfahrungen, die man mit der Sommer zeit 1916 und 1917 gemacht Hot, haben Veranlassung gegeben, die Sommerzeit, da« ist die Vorrückung der Uhr um eine Stunde, auch für 1918 anzunehmen und erheblich zu erwcrtern. Während die Sommerzeit 1916 für die Zeit vom 1 Mai bis 30. Sevtember, für 1917 vom 15. April bis 16. September festgesetzt war, wird sie Heuer bereits am 1. April (Ostermontag) beginnen und erst am Sonntag den 14. Oktober enden. Nach normaler Zeit geht die Sonne am 1. Avril um 5 Uhr 55 auf und um 6 Uhr 55 unter Infolge Vorrücken der Uhr um eine Stunde, erfolgt der Aufgang der Sonne erst um 6 Uhr 55, der Untergang um 7 Ubr 40. Die Sonnenaufgangszeit entspricht demnach den am 2. März herrschenden Verhältnissen, die Untergangszeit eilt der Normalzeit um 40 Tage voraus, denn normal geht die Sonne erst am 9. Mai um 7 Uhr 40 unter. - — Die Gesetzgebungs - Deputation der gierung der Volkskommissare hat die Friedens- bisher Bedacht zu nehmen, 3) in Volks- Verhandlungen m die Länge gezogen. Sie und Fortbildungsschule^ ruft einen neuen Krieg herauf den sie als Interesse der Schuler am Obstbau, „Heiligen K.ieg" bezeichnet. Das ukrainisches allem auch durch an'chaulichcn Unterricht Volk aber wünscht den Frieden und zwar!^ praktische Ucbung zu wecken, 4.) den einen baldigen Frieden. Damit nun weder insbesondere denjenigen, die em tue russische Regierung, noch irgend eine ständiges Schulamt auf dem Lande an.trebcn, tue Ausbrldungsmogltchkeit im praktischen daß die Rada ihren Sitz nach Schitomir ver- . legt und dadurch die direkte Verbindung mit!Zweiten Kammer beantragt, die Staals uns hergcstellt hat, und die österreichischen Regierung zu ersuchen, gegenüber der während Zeitungen fügen hinzu, daß sich darin die des Kriege« gestiegenen und in Zukunft sicher- ersten Folgen des Friedensschlusses mit der tick noch mehr steigenden Nachfrage nach Ukraine bemerkbar machen. Tatsächlich ist Obst, die Förderung des Obstbaues in er>