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H? 77, 5. April 1899. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 2539 wenden, ferner nach Dotierung der gesetzlichen Reserve und der Tantiemen den verbleibenden Rest von 17454^ auf neue Rechnung vorzutragen. (Lpzgr. Tgbl.) Deutsche Shakespeare - Gesellschaft. — Die deutsche Shakespeare-Gesellschaft wird ihre diesjährige General-Versamm lung am Sonnabend, den 22. April, vormittags 11 Uhr, im Saale der -Armbrustschiitzen-Gesellschaft» zu Weimar abhalten. Den Festvortrag wird Professor Ur. A. Brandl über -Shakespeares Vorgänger» halten. Die Vorstandssitzung findet Freitag, den 21. April, nachmittags 4 Uhr, im Schillerhause statt. Am 22. April Uhr ist gemeinschaftliches Festmahl im -Hotel zum Erbprinzen», abends 7 Uhr wird im Hoftheater neu einstudiert -Cymbeliu- gegeben. Zum Majestätsbeleidigungsprozeß des -Simpli- cissimus». — Der Maler Thomas Theodor Heine, zeichne rischer Mitarbeiter des -Simplicissimus», hat am 25. März seine sechsmonatige Festungshaft auf der sächsischen Festung Königstein angetreten. Das Trarbacher Mosel-Preislied. — Das Mosel-Lied, das das Kasino in Trarbach für Komponisten zur Preiskonkurrenz ausgeschrieben hat, hat bei den Komponisten Deutschlands und Oesterreichs eine zahlreiche Bearbeitung gefunden. Es sind nicht weniger als 1675 Kompositionen eingclaufcu. Der Dirigent des Würzburger akademischen Gesangvereines Simon Vreu und Blasser aus Wien erhielten den ersten Preis. An Dichtungen waren 2150 eingegangen. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 1. April war es der Firma K. F. Koehler in Leipzig abermals vergönnt, das Jubiläum eines ihrer Mit arbeiter zu feiern. Es waren fünfundzwanzig Jahre vergangen, seit Herr Richard Hohlfeld seine Thätigkeit im Hause Koehler begonnen hatte. — Der Jubilar wurde am Morgen des Tages von seinen Prinzipalen und Kollegen aufs herzlichste beglückwünscht und ihm durch Ueberreichung von Ehrengaben und freundliche Ansprachen die Wertschätzung und kollegiale Gesinnung bezeigt, deren er sich infolge treuer Pflichterfüllung und liebenswürdigen, anspruchslosen Wesens verdientermaßen bei allen, die ihn kennen, erfreut. Möge es ihm vergönnt sein, in der gleichen Rüstigkeit, deren er sich heute erfreut, im Laufe der Zeiten noch weitere Ehrentage zu feiern. Journalisten-Jubiläum. — Am 1. April feierte Herr Hermann Holdheim in Berlin, Redakteur der Volkszeitung, sein fünfzigjähriges Journalisten-Jubiläum. Er begründete mit dem bekannten Schriftsteller Bernstein am 1. April 1849 die llrwähler- eitung, aus der vier Jahre später die Volkszeitung hervorging, ei der der jetzt 74jährige Mann noch in erstaunlicher Frische und Rüstigkeit thätig ist. Gestorben: am 30. März plötzlich und unerwartet Herr Nicolaus Ra dion off, Inhaber der Engelhardt'schen Buchhandlung in Freiberg i S., deren Besitz er erst am 1. Oktober 1898 an- gctreten hatte; am 1. April nach jahrelangem Leiden der Buchhändler Herr Johannes Sengbusch in Leipzig. Johannes Sengbusch übernahm am 1. November 1873 von den Th. Kunickeschen Erben die Firma C. A. Kochs Verlagsbuch handlung in Greifswald, die dort seit dem Jahre 1821 bestand, verlegte das Geschäft nach Leipzig und baute es mit Erfolg weiter aus. Vielfach durch Krankheit gehindert, verkaufte er 1894 den Buchverlag an H. Ehlers L Co. in Dresden, die ihn nach dort überführten, während er den Musikalien-Verlag und die 1879 übernommene Rosenthalfiche Verlagshandlung für sich behielt. — In ihm ist ein ehrenwerter Mann dahingeschieden, dessen Gedächtnis bei seinen Berufsgcnossen treu bewahrt werden wird. Sprechsaal Preisunterbietung durch Verleger. (Vgl. Börsenblatt Nr. 71, 75.) Zu Nr. 71, Preisunterbietung, muß ich bemerken, daß stets den Sortimentern in die Schuhe geschoben wird, für ältere Ver- lagswcrke nichts zu thun. Wie schwer cs uns Sortimentern von einigen Herren Verlegern selbst aber gemacht wird, möge Nach stehendes zeigen. Seit einigen Jahren sind in unserer kleinen Universitäts stadt zu Anfang jeden Semesters vier, sage vier Kolporteure süd deutscher uud Berliner Vcrlagsfirmen hier, die ihre Verlagswerkc zu Bedingungen absetzen, bei denen mir nicht bestehen können. Es wird dabei jede Studentcn-»Bude- aufgesucht und nicht eher verlassen, bevor nicht das eine oder andere Werk abgcsetzt ist. Durch die Herren Studierenden selbst sind wir darauf aufmerksam gemacht, und unsere Mittel und Wege, den betreffenden Firmen zuvorzukommen, haben nicht den genügenden Erfolg, da es uns Sortimentern nicht möglich ist, die Herren Studierenden so zu belästigen, wie es von den betreffenden Kolporteuren geschieht. Wie oft dann die Herren Studierenden bei mir versuchen, die Bücher umzutauschen, die sie nur nahmen, um die Kolporteure los zu werden, ist unglaublich. Wir als steuerzahlende Bürger müssen Zusehen, wie die aus wärtigen Kolporteure mit dem Verdienst davonziehen. Ein gemein sames Vorgehen gegen diese Verlagshandlungen wäre sehr erwünscht. Greifswald. H. Mauer. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s16118j Dresden, 1. April 1899. I'. ?. Hierdurch beehren wir uns ergebenst mitzutcilen, daß wir mit dem Gesamt buchhandel in direkten Verkehr getreten sind, da unsere Verlagsartikel — über die wir in Kürze ein ausführliches Cirkular folgen lassen werden — schon in recht erfreulicher Weise das Interesse der Herren Sortimenter erregt haben. Unsere Kommission übertragen wir Herrn Fr. Foerster in Leipzig, der auch ein Auslieferungslager halten wird. Hochachtungsvoll Kniestedt L Koenig, Graph. Kunst- und Verlagsanstalt. Anzeigeblatt. s15843s Bitte iw ^.drsssbuob vorrumsrlcsn: tlielllilili pfeiklMki Adresse von joteck an: Ltzrlill-^ilmsrZäors NsirAba/i,rsk»-aL'se ^r. 8. WM- Lusliot'oi iintz nur iu I vixxig. kür äis Hkilissg Loüritt, ÜLküol. Lii8§g,ds, soivik kür äi« Liblio- tüöü äks 8uwor8, Liidüovk, äik krvuilsil Ü68 Ictzb6L8 LNOÜ Ü61 R. Uiosri8oü in Lsrliu. s16174j Magdeburg, 1. Vpril 1899. Hisrdurob bsobron wir uns bekannt ?m geben, dass unssr Reinald Xrstsobmann sieb veranlasst siebt, aus cisw am 11. luni 1778 begründeten, ssit 1. Narr 1883 gs- moinsaw untsr äor llirma MlM'scktz kuck-». kllMMulukK. im<! VvrkZcklickIlziillllM betriebenen Olssobäkt mit cloru bsutigsn Vage ausrusobsiclen, wäbrond unser Max lvrsts ob in an n classslbo mit allen äaran baktsncksn Reobtsn uncl llüiebtsn allein übernimmt, uncl es untsr vorstsbsncker Birma mit 2ukügung seines klamons unverändert und mit ungo- sobwäebtsn Mitteln weiter betreiben wird. Vllr bitten, das unserer Birma in aus- gedsbntem Masse befolgte IVobl wollen auk den jetzigen ^Iloin-LssitLer su übertragen und dem ^ussobsidendsn sin krsundlioliss Osdäobtnis ru bswabrsn. lloobaobtungsvoll und ergebenst Lsinolä Lrotsobirrann (Vater). lVlax Lrstsolrirraim (8obn). 339*