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Abteilung :kA«. b r u n g§' über de« ist beziehe" eins. Nack r, der eine" sichtet, ih>" wenn da§ ws Arbeit' Zustimmui'S ltig, ob der ilfsbetriebe" Arbeitgeber : Schade"' ehnung der ckehrscheine" n dem der zeitweilig^ ilden, not' Hstages iruar stall' isschuß' z»' er ÄeralmiS en. — Der Reichstages Huldi' übstSndigc" Salzburg, und Gra> Vorarlberg, a. In den digungsaw änner oder wen Treue chntterliche" National!' ick. — Der w die Ven ervor, daf Krone ver> rdiska bald zn neuein chen Be' Slockade , das; ma» me Forde- Zensur, die die Eiseil' in Salo' olution die Inseln Die Mi' nach Kreig lt sich aui sie Veni' der Aus' ;rte in die sich zahl- teuren aw wr deutsche die Amertz andel?' n für die als Hilfs' ohne jede ger Blätter demnächst len werde, ertretec die.Krieg en wurden, raussichtlich r, ihr mi>' r eine Zu' dieser Zu' ndgedanlcn ie nähere e gekostet Trennung rächte ihm Schweigen id dennoch das; seine rabredung en Bries, r trinken; ur Ruhe, zuwachen, is um sie Interesse; nicht ans, is und in rotz seiner merkt und »dacht cr- r mit sich ie erschien, d io blieb nisten in i über die Schatten nnschmach« Gestalt"; Städtchen ge stait in i schneller, betete ihn srcr seiner icilich wie chcln und einzige Erbin eines mehrfachen Millionärs ist. Meiner Gewohnheit gemäß, dir alle Angelegen heiten, die dich angehen, zu unterbreiten, setze ich dich in Kenntnis von diesem Verrat deines sauberen Gemahls, und ich erwarte, daß du deine und meine Interessen auf das energischste wahren wirst. Meine Pariser Adresse ist dir bekannt; ich ziehe es vor, schon ans Rücksicht auf meine Braut, die ich dir, wenn alles gut geht, vorstellen werde, in Wiesbaden dir nicht vorzugreifen und nach Paris zurückzureisen usw.* Erna gehörte zu den Charakteren, die wohl einen Augenblick zögern und zagen, aber in der Hauptsache schlagfertig sind, sich aufzuraffen und den Hauptschlag, der gegen sie geführt wird, zu parieren wissen. So furchtbar der Schlag auch war, so nieder- geschmeltert und apathisch iie schien, setzt raffte sie sich auf zu einem ebenso entschlossenen wie impulsiven Handeln. Sie packte ihre Sachen in die Koffer, ihre Wertsachen und ihr Geld barg sie in einer bequem zu tragenden Geldtasche, Wäsche usw. in einem eleganten Lederkoffer und war in kaum einer Stunde reisefertig. Da sie das Zimmer für noch vierzehn Tage bezahlt hatte, erklärte sie dem Hotelier, daß sie auf zwei Tags verreisen müsse, und übergab ihm die Schlüssel, das Handgepäck ließ sie an die Bahn besorgen, sie selbst eilte in ihrem Neise- kleid, das sie im Notfall auch in Gesellschaft tragen konnte, dorthin und fuhr mit dem kurz nach ihrer Ankunft fälligen Zug nach Müllheim, wo sie an den Basel—Karlsruhe—Frankfurter Schnellzug Anschluß erhielt. Brand war mit der Beantwortung des Guntramschen und des Berliners Briefes so beschäftigt, daß er von alledem nichts merkte. Als er die beiden Schreiben Invertiert und adressiert hatte, klingelte er dem Zimmerkellner. Nach etwa zehn Minuten erschien derselbe und entschuldigte sich damit, daß er im Garten zu tun halte. „Lassen Sie die Briefe zur Bahn besorgen, doch nein," verbesserte sich Braud, dem es nur darum zu tun war, zu hören, ob Frau Erna sich schon zurückgezogen habe. „Ich will daS heute man selbst besorgen. Schläft die Gnädige schon?" „Dor einer Stunde ist sie abgereist, Herr Leutnant," antwortete der Kellner in einem schadenfrohen Seitenblick. Obwohl Brand vor Wut am liebsten einen Luftsprung gemacht hätte, beherrschte er sich. „So plötzlich? Wie kam das?" fragte er ruhig. Der Kellner zuckte mit den Schultern: „Hängt jedenfalls mit einem Brief zusammen, den die gnädige Frau erhalten hat. Wie sie sagt, glaubt sie in zwei Tagen zurück zu sein. Ihre Zimmer sind noch auf vierzehn Tage für sie reserviert." „Sol" meinte Brand frostig, als er be merkte, wie der befrackte Bursche schadenfroh lächelte. Obwohl er am liebsten dem impertinenten Herrn im Frack das Tintenfaß an den Kopf geschleudert hätte, zog er sein Portemonnaie und gab ihm eine Mark Trinkgeld. 8» >» (Fortsetzung solgiL Um Ulmguck. Deutschland nicht verhungert. Im.Populaire de Nantes' schreibt Gaston Pst!: „Der Krieg hatte kaum einige Monate gedauert, da erzählte man uns bereits, daß die DocheS völlig nm Ende ieien, daß sie nichts wehr zu essen'hütten, daß sie sich für ein Butter brot gefangen gäben und daß in Deutschland Ausstände an dec Tagesordnung seien. Seit rinigen Wochen tischt mau uns diese Geschichten in neuer und vermehrter Auflage auf. Sie sind setzt vielleicht wahrer, sicherlich wahrscheinlicher Ws einst, aber hüten wir uns vor übertriebenen Erwartungen. Kenner der gegenwärtigen Lage Deutschlands sind der Ansicht, daß wir unseren Feinden das Leben recht ungemütlich machen und sie zwingen können, den Schmachtriemen in das letzte Loch zu schnallen, daß wir ober nicht hoffen dürfen, sie völlig auszu- hungern: sie würden stets Fische und Kohl genug haben, um nicht Hungers zu sterben. Sind wir entschlossen durchzuhallcn, io sind es dn> BochcS nicht weniger. Wer sich davon überzeugen will, braucht nur die Reden der Volksvertreter in den verschiedenen deutschen Staaten oder die Kundgebungen vieler Arbeiter verbände zu lesen, z. B. die Telegramme der Gewerkschaften an den General Groener. Unsere Gegner sind in Heller Wut über die Antwort des Verbandes auf die Fliedensvorschläge des Herrn v. Bethmann Hollweg. Sie betrachten 'ich als Sieger und können sich nicht darein finden, daß ivir ihnen Bedingungen vorschreiben. Sie setzten all ihr Vertrauen auf ihre H-Boote und fordern die Negierung ungestüm auf, den A-Bootkrieg rücksichtslos zu verschärfen. In diesem leidenschaftlichen Verlangen sind sie alle einig, bis auf die wenigen Sozialisten der Minderheit." Wolfsjagd an der Ostfront. Wie russische Blätter melden, machen zahl reiche hungrige Wölfe die russische Front in Voten unsicher. Die Wölfe fallen sogar in die Frontstellungen ein. Ihre Anzahl ist mitunter io groß, daß die Russen gezwungen sind, znr Abwehr der Raubtiere mit Maschinengewehren zu schieben. In einigen Fällen vereinigten sich russische und deutsche Soldaten, um die Wölse zu vertreiben, die außergewöhnlich wild seien. Bor kurzem begegneten deutsche und russische Erkunduugsabtcilungen einander und waren in ein heiliges Gefecht verwickelt, als plötzlich ein großes Rudel Wölfe auf dem Kampfplatz er schien. Die Feindseligkeiten wurden sofort ein gestellt, und beide Parteien vereinigten sich zu einer Wolfsjagd. Tie Wölse wurden vertrieben, und die Soldaten kehlten in ihre Laufgräben zurück. Von einem ähnlichen Erlebnis, einer „Eichattacke" in Kurland, berichtet Leutnant Schmiedebach in der.Deutschen Jägerzeitung': „Gegen Mittag wurde ich durch eiue plötzliche Schießerei der Nüssen, die von einem Gejohle bn'erer Leute begleitet war, aus meiner Lchm- burg gelockt. Bor unserer rechten Nachbar- kompagnie hatten zwei Elche in hoher Flucht die russischen Drahtverhaue und »panischen Reiter überfallen und wendeten sich unserer Awe zu, von einem wütenden Schnellfeuer der «mischen Grabcnbesatzung verfolgt, welche dis „Überläufer" den verhaßten Germansüs an- icheinend nicht gönnten. Beim übeifallen Uwe,er Stellung wurde das eine der staik schweißenden Stücke von einem Schützen des Aachbarregimenls zur Strecke gebracht, während das andere langsam nach einem hinter der Ciellung liegenden Walde trollte." Englands wahre Kriegsbrände. Ans der in London stattgehabten General versammlung der London and Provincial Bank inhrte der Vorsitzende Oberst Alfred Gilbey leigendes nuS: „Wir haben diesen Krieg be gonnen, um die industrielle Macht und den steigenden Einfluß Deutschlands auf das inftr- iiaiiouale Bankwesen eiwgüstig zu vernichten; wir bringen die schwersten Opfer, nm zu diesem Ziele zu gelange» und machen — wahrhaftig -- Elend und Angst genug mit, um den Plan zn vollenden, der uns vorschwebt. Vor dem Kriege sahen wir uns van den deutschen Kon kurrenten überall umstellt. Ein erträgliches Dasein war nicht mehr möglich. Soll dieser Zustand wiederkehren? Nein! Wir müssen I den „Krieg fortsetzen bis zum endgültigen Siege. Wir müssen die Macht Englands größer ge stalten, als sie es jemals gewesen. Der Deutsche muß aus dem Wege geräumt werden. Das war unsere Absicht, als wir den Krieg begonnen haben; das bleibt unser Vornehmen." Die Rede des Vorsitzenden sand, wie aus den Zwischen rufen zu erkennen ist, eine sehr geteilte Auf nahme. Ein Zuhörer rief: „Wir verbrennen uns die Finger." Von uncl Einheitsbrot in Vern». Die Vertreter j der Groß-Berliner Stadtkreise haben im Aus- , schuß der Groß-Berliner Brotlartengemeinschast Nm die angegebene Zeit fand das folgenschwere Erdbeben an der Save statt. — In Holländiich- Indien kamen bei dem letzten Erdbeben 800 Menschen um. Eine Gasanstalt eingefroren. Einen schlimmen Streich spielt die Kälte der letzten Tage den Worbisern. Die dortige Gasanstalt ist regelrecht eingefroren. Das in ihrem Be hälter befindliche Wasser ist vor Frost erstarrt und läßt kein Gas mehr herein. So mußten denn in den letzten Tagen alle Geschäfte und Wirtschaften bei Dunkelwerden schließen. Schliesrung der Theater «nd Schulen in München. Infolge der Kohlennot hat das Generalkommando die Schließung sämtlicher Theater, Lichtspielhäuser, Konzert- und Ver- sämmlungssale vorläufig augeordnet. Auch das Hof- und Nationallheatec wird geschlossen werden. Damit entfallen vorläufig alle Vorstellungen, Wohltätigkeitsveranstaltungen, politische und Rarte 2um verschärften d-Koot-^rLeg. Das Sperrgebiet um England und Frankreich. nach zusammenfassender Prüfung der Gründe und Gegengründe mit allen gegen eiue Stimme beschlossen, ein Emheilsgroßgebäck im Gewicht von 1900 Gramm und 1000 Gramm unter Fortfall des Kleingebäcks einzuführen. Das Großgebäck ioll in der Regel aus 55 Teilen Roggenmehl, 35 Teilen Weizenmehl und 10 Teilen Streckuugsmittelu bestehen. Für besonderen Bedarf, der bei den Bäckereien anzumelden ist, darf das Großgebäck in den bezeichneten Ge wichten auch aus reinem Weizenmehl hergestellt werden. Das bereits beschlossene Kuchenback- s verbot für Bäcker soll alsbald eintreten. Dis den Konditoreien in Zukunft noch gestatteten Kuchensorien uns die Preise hierfür werden in Kürze festgestellt werden. Die Beratungen über die beabsichtigte Einführung der Kundenliste werden in den nächsten Tagen fortgesetzt. Ein Weltbcbcn. Die Fugenheimer Erd- i bebenmaile stellte am 30. Januar ein Welt- beben seit, das seinen Ausgang im südlichen s Asien hatte und nahezn 2 Vs Stunden dauerte. andere Versammlungen. Ferner ist ungeordnet die Schließung sämtlicher Schulen, ebenso der Universität und der technischen Hochschule. Ferner müssen alle staatlichen Sammlungen, Museen usw. geschloffen werden. Dann wurde die Polizeistunde auf 10 Uhr festgesetzt. In allen f Lokalen darf mir ein Gastraum geheizt und beleuchtet werden. — Auch die Stadtverwaltung f in Mainz hat beschlossen, zur Ersparung von s Kohlen, die Schließung sämtlicher Schulen, - Theater und Muieen anznordnen. s Ei» verschwundener Wald. Die schweren f Januarstürme, die die nordfriesiichen Inseln und ! die Küstengebiete Schleswig-Holsteins heim- f suchten, baden große Verheerungen angerichtet ! und den schönen Mildstedter Wald südlich von s Husum völlig weggefegt. An einigen Stellen > sind nicht einmal mehr die zusammengebrochenen Bäume zu finden; den Platz, wo sie gestanden ! haben, zeigen kleine Lichtungen an. Heftige Schncestürme im Italien. Nach ! den Mitteilungen der Meteorologischen Stationen war in zahlreichen italienischen Provinzen der ungeheuer heftige. Schneesturm mit einer außer gewöhnlichen Kälte verbunden. In Venedig trat Hochwasser ein, das vom Sturm bis in die Straßen und Plätze getrieben wurde. In Florenz waren sämtliche Telephonleitungen unterbrochen. Auch die Bahnverbindungen waren durch Schneeverwehungen und Brücken- eiustürze zwischen Rom und Turin gestört. Schwedische Kriegsgefangenen - Für sorge. Die Kronprinzessin von Schweden, die schon viel zur Linderung der Leiden gefangener Soldaten beigetragen hat, veranstaltet in Stock holm einen Basar von Arbeiten deutscher, öster reichischer, russischer und englischer Kriegs gefangener. Die nahezu 10 000 zum Verlauf ausgestellten Arbeiten, die zum größten Teil aus kunstvollen Holzschnitzereien bestehen, stammen aus 38 deutschen, englischen und russischen Ge- sangenenlagern. Der Erlös kommt den Ver- sertigern der Arbeiten zugute. Vorsorge in Christiania. Zur Sicherung der Feuerungsvorräte im Winter iür den Ver brauch in Haushaltungen und in der Industrie hat der Proviantierungsrat EhristianiaS beim Stadtrat vorgeschlagen, daß die Kirchen nur an Sonn- und Feiertagen geheizt werden. — Die Theater und Vergnügungsstätten sollen nur an zwei Tagen in der Woche mit Feuerung ver sorgt werden. Echt russisch. Petersburger Meldungen zufolge sind im Tatjana-WohllütigkeitsfondS, den die Tochter des Zaren leitete, Ulsterschleife in Höhe von mehreren Millionen Rubel auf gedeckt worden. Der Sekretär des Fonds, Kammerherr Billafow, wurde verhaftet. Zahl reiche hochgestellte Persönlichkeiten und Hof beamte sind kompromittiert. V olkSWirtfekaftlickes. Richtpreise für Schuhausbcsscrung. Die Gutachteiwmmifsion für Schuhwarenpreife Hai jetzt besondere Richtsätze für die Preisberechnung beim AuSbcssern von Schuhwacen erlassen und gleich zeitig bestimmt, daß die Schuhmachermeister die Preise für die einzelnen Arbeiten durch Aushang in ihrem Geschäftslokal bekanntgebcn müssen. Ein heitliche Preise ließen sich natürlich mit Rücksicht auf die Verschiedenheit des Materials nicht feststellen. Rach der neuen Preisberechnung dürften sich die Preise für Herrensohlcn mit gutem Material ans etwa 5,50 bis 6 Mark, sür gute Absätze etwa bis 1,50 Mark, sür Vorschüßen je nach der Güte dcS Mate rials 8 bis 12 Mark stellen. Natürlich sind die Preise nur sür gutes Material zu verstehen, bei minderwertigem Material mutz der Schuhmacher, Wenn er nicht strenge Strafe gewärtigen will, entsprechend billigere Preise berechnen. Dadurch ist den in letzter Zeit ganz gewaltigen Preistreibereien für das Ausbesseni von Schuhwaren ein Riegel vorgeschoben worden. Es wurde jetzt für daS Besohlen von Schuhen bis 14 Mark berechnet. Eerlektskalle. Leipzig. Das Reichsgericht hat die Revision der 18 uns 16 jährigen Brüder Richard und Otto Klaus verworfen, die das Landgericht in Berlin am 8. November 1916 wegen Mordes, begangen an der Händlerin Rudolphi an: 25. September 1916 zu je 15 Jahren Gefängnis verurtcitt halte. Berlin. Wegen Brotkartenschwmdcls und Uc- kundentälschung halte sich der Arbeiter Max Schmidt vor der Strafkammer zu verantworten. Schmidt wurde eines Tages auf einer Brotkommifsion angc- hatten, als er dort zwecks Zuweisung von Brot karten vorfprach und dazu neben polizeilichem An meldeschein einen militärischen Urlaubsschein vor- Icgte, nach dem er soeben, von seinem Truppenteil entlassen worden sein sollte. Dieser Schein war ganz vorschriftsmäßig. Er wies wie üblich in hektographlcrter Schritt den richtigen Text auf und trug auf der einen Seite den mistiärischen Stempel. Die Probe ergab jedoch, daß er wie die Anmeldung geschickt gefälscht war. Vor Gericht bchanpiele nuir der Angeklagte unwiderlegt, daß er diesen Schein in einem 'berüchtigten Kaffeehaus im Zentrum der Stadt täustich erworben habe. Dort finde, um zu Brotkarten zu kommen, ein richtiger Handel mit solchen Papieren statt, die sue den jeweiligen Käujcr dann ordnungsgemäß auSgcWt würden. Dieser Handel ist neu, denn bisher hörte man mir vsir einem solchen mit gestohlenen Brotkarten. Das Ge richt ahndete diesen neuartigen Schwindel not sechs Monaten Gefängnis. das Getuichel bemerkte, mit dem die „Kaffer"' wie er die ganze Badegesellschaft nannte, die Köpft znscrmmensteckten, wenn er irgendwo er- ichien, wo sie schon war. Er erhielt sogar Witzkarten aller Art und einmal von zarter Hand folgenden Sechszeiler auf einer Aujichts- posllalle: „Tu suchst Anschluß, reiner Tor; Ivr Rheingold raubt dir die Rub. Niis wr doch durch ein Sprachrohr Womsigsten Wunsches Wort zu l Doch bleibt sie dann noch taub — Nimm Gist oder — Urlaub!" Zum Überfluß war feiner Adresse auch noch ein Spitzname zugesügt und zwar als: „Orts- bczcichnis", Hier „im Schatten der Nacht wandlerin". Die Findigkeit der deutschen Reichs- Hoff bewährte sich wieder einmal glänzend, noch Glänzender aber die weitverbreitete Meinung von der Neugierde und der Frechheit des Piccolos, keim der Knirps jeixte mörderlich, als er dem Kriminalkommissar auf einem extra groß aus- stejuchten Silbertablett mit einer niederträchtigen Verbeugung diese Karte überreichte. Brand, der sich über den Inhalt eines Ber- üner Brieses, den er von seinem Vorgesetzten "halten, mächtig geärgert hatte, teilte ihm doch kwr Polizeirat mit, daß der Konsul nicht nur leinen Strafantrag stellen, sondern auch im Gelchäslsinlcrcsse „von nichts mehr in dieser Lache wissen wolle", mußte laut autlachen, als er den Sechszciler las und dabei beobachtete, wft der durchtriebene.Knirps sich im Zimmer zu lassen mackste, jedenfalls, um' nachher unten i in der Küche und im Portierzimmer zu be- ! richten, wie der famose Witz gewirkt habe. „Na, Fritzchen, mein Jung', waS sagst du s dazu?" fragte er aufgeräumt den Burschen. „Der letzte VerS ist gut," antwortete dieser, ivar aber mit einem Sprung aus der Tür und vor einer Quittung in Gestalt einer Ohrfeige gesichert. Das dröhnende Lachen, das Brand in diesem Augenblick anstimmle, beruhigte den Pikkolo über die Folgen feiner vorlauten Kritik. Er eitte zur zweiten Etage hinauf, in der Erna wohnte, und überbrachte ihr einen Brief aus Wiesbaden, wie er sich überzeugte. Erna war leichenblaß in einen Sessel ge fallen, als sie den Brief gelesen hatte. Wie wahnsinnig starrte sie vor sich hin. Ihr Bruder schrieb ihr aus Wiesbaden, daß er in ihrem und seinem Interesse dort war, um das Geschäft mit der ehemaligen Frau von Winterfeld, die mit dem Millionär Jerfchke dort zur Kur weile — ihrem alten jetzigen Mann, zu machen. „Denke dir," schrieb er wörtlich, „ein Ge schäft von fünfzigtaufend Mark. Als ich nun vor ihrem Hotel auf Frau von Winterfeld lauerte, wer kam mit ihr und ihrer schönen Tochter in vertrautem Gespräch so vertieft, daß er mich nicht bemerkte, heraus? Rate! Dein Ideal, Stefan, der unter dem Namen eines Barons von Larisch im „Nassauer Hof" wohnt und allgemein als der von der Mutter be günstigte Anbeter der jungen Dame gilt, die neben dem Vorzug großer Jugend und Schön heit noch den aufzuweisen hat, daß sie die