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Ottendorfer Zeitung : 21.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191702210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170221
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-21
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.02.1917
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brutale Argumente. „Brutalität" ist ein Fremdwort. In der deutschen Sprache haben wir dasür keinen er schöpfenden Ausdruck. Glücklicherweise! Brutal ist eine Behandlung von Gefangenen, die ihnen selbst den Trunk Wasser versagt, wie dies der Heeresbefehl des Generals de Bazelaire vom 12. Mär- 1916 getan. Brutal ist ein Nieder metzeln Wehrloser, die nach Vernichtung ihres Schiffes im Hohlraum eines fremden Schiffes entdeckt worden waren, wie solches von engli schen Matrofen S. M. S. „Baralong" gefchah. Brutal find die Absichten, eine ganze Nation dem Hunger zu überantworten, wie es Eng lands WM' war in der Anwendung einer Waffe, die' keinen Mannesmut erfordert, nach dem die Waffen, mit denen der Träger zugleich das Leben einsetzt, versagten. Anfang und Ende dieses Krieges stehen unter dem Zeichen der brutalen Argumentie rung. Daß Deutschland niedergezwungen werden mutzte, war ein selbstisches Interesse der drei Hauptgegner — England, Rußland und Frank reich. Nur vereinigt konnten die Feinde es wagen, mit: dem unbequemen Volke anzubinden, das dem einen den Handel störte, dem andern die wilde Expansion und dem dritten den „Gloire"-Naujch verdarb. Nur ein gemein sames Vorgehen, eine Koalition,. sollte, sür.den Erfolg bürgen, und diese Bürgschaft wurde zum Argument für das Recht. Als einmal ein Müller und ein König über -den Besitz einer Windmühle stritten, war nicht die Übermacht des preußischen Königs ausschlag gebend, sondern das Recht auf feiten des Müllers. Als aber drei Weltreiche, England, Rußland und Frankreich, übereingekommen waren, einen allen dreien lästigen Nachbarn aus dem Wege zu raumen, zu „zerschmettern", wie die bis zum Überdruß gehörte Formel lautet, glaubten sie, mit dem Rechenexempel der Zahlenüberlegenheit das Recht auf die Seite drücken zu können, in der Hoffnung, daß der Sieg der Vergewaltigung sanktionieren werde. Wahrlich, kein völlig neues, aber jedenfalls das brutalste aller Argumente, das man finden kann, um Rechte zu begründen! Wer zweifelt heute in der Welt noch daran, daß diese Klugheit sich verrechnet hat, und wer im Reiche derer, denen ewige Werte noch etwas gelten, sollte sich nicht freuen, daß dieser Versuch m die Brüche ging, daß die moralischen Kräfte, die aus dem Bewußtsein einer guten Sache quollen, in der Vaterlandsliebe, in den besten Instinkten, über die ein Volk gebietet, sich wieder einmal als unbesiegbar erwiesen haben? Zu diesen besten Instinkten, über die ein Volk gebietet, gehört unzweifelhaft die Friedens liebe. Sie hat Deutschland wahrlich in einer in der Weltgeschichte seltenen Stärke offenbart, indem es annähernd ein halbes Jahrhundert lang im Frieden mit den Nachbarn lebte, wäh rend andere Völker Kriege führten, obschon im Westen wie im Osten mehr als einmal sich ge nügend Gelegenheit geboten halte, ein „Präve- nire" zu spielen! Man denke nur an Rußlands Zustand nach dem japanischen Kriegel Wir haben den Frieden vor dem Kriege geliebt und wir haben, im Vollgefühl selbst bewußter Kraft, als erste die Hand zum Frieden geboten. Schwäche zu nennen, was schließlich wahre Vernunft ist, bleibt wiederum einem Gegner Vorbehalten, dessen brutale Argumen tierung auch in anderen Dingen wohl noch wenige Sterbliche angezweifelt haben. „Deutschland Wilt die Unterhandlungen be ginnen, bevor der Grad seiner Schwäche völlig an den Tag komint und vor dem endgültigen Verlust seiner Widerstandskraft," heißt es in dem Tagesbefehl des russischen Oberbefehls habers an Armee und Marine vom Weihnachts lag im Jahre des Heils 1916. Und abermals muß der Gegner in diesem Befehl „endgültig zerschmettert" sein, ehe ihni der Friede aufge zwungen werden kann. Demgegenüber muß man sich fast zweifelnd fragen: Sind wir es denn nicht, die an der Düna und dem Sereth stehen? Als der General der Nordstaaten Ulisses Grant gegen das. Ende Les nordamerikanijchÄr Sezessions krieges vor einer festen Stellung des Gegners lag und dieser naiv danach fragen ließ, was er eigentlich walle, gab Grant, der nachmalige s Präsident der Ver. Staaten, die Antwort: „Wenn sie nicht wissen, wozu ich hier bin, dann ! haben sie so lange zu warten, bis sie es! merken." Das war kein brutales Argument, ist aber eines, dessen Beweiskraft zu allen Zeiten wirken wird. v. U. verschiedene UriegrnachrWen. Reiche V-Boot-Beutc. Der Mailänder,Corriere della Sera' meldet: Der verschärfte Unterseeboot- Feldzug hat in vollem Umfange mit der gesamten deutschen Tauchbootflottc eingesetzt. In 24 Stunden sind 22 Dampfer mit einem Laderaum von zusammen 52 000 Tonnen ver senkt worden. Unter den versenkten Schiffen sind die beiden Ozeandampfer „Port Adelheid" und „Floridan". Auch aus anderen feind lichen Quellen laufen andauernd Berichte von Schiffsversenkungen ein. - -l- Verlängerung der englischen Front. Der .Züricher Tagesanzeiger' meldet: Die Engländer nahmen in den letzten vierzehn Tagen ein weiteres nicht unerhebliches Frontstück an der Somme den Franzosen ab. Es sind An zeichen vorhanden, daß die englische Front bis an die Oise, im bekannten Stellungs- Winkel von Noyons, verlängert wird. * Kanada »inst zahlen. Der kanadische Finanzminister hat ein Ab kommen mit der englischen Regierung geschlossen, nach dem Kanada der englischen Negierung sechs Schilling pro Mann und Tag für die an der Westfront kämpfenden kanadischen Truppen zahlen werde. Aus diesem Abkommen schuldet Kanada der britischen Regierung bereits 240 Millionen Mark. Die Nationalschuld von Kanada beläuft sich jetzt auf 160 Millionen Pfund. Binnen kurzem wird in Kanada eine neue Anleihe herauskommen. * Reorganisation der italienischen Flotte. Wie der römische Korrespondent der ,Swmpa' berichtet, beschäftigt sich die italienische Regie rung in den letzten Tagen lebhaft nnt der Frage der neuen Organisation der italienischen Seestreitkräfte angesichts des ver schärften II-Boot-Krieges. Zwar wurden fchon auf der Londoner Marinekonserenz diese Fragen eingehend behandelt; die An kündigung des verschärften V-Boot-Krieges machte aber in der italienischen Flotte weitere Maßnahmen notwendig. Die Zensur unter drückt alle Nachrichten hierüber in der Presse. * Rustland ist erschöpft. Die russische Presse verwahrt sich gegen das englische Ansinnen, daß Rußland noch mehr leisten könne. Die russischen Kräfte seien bis zum äußersten aus genutzt, Rußland habe bereits alles getan, was es konnte, es stehe am Ende seiner Krastaustrengungen. politische MmÄledsm. Deutschland. * In der letzten Bu n d e s r a t s s i tz u n g gelangten zur Annahme der Entwurf einer Be kanntmachung wegen Anwendung der Vertrags- zolljätze auf Waren aus Rumänien, der Ent wurf einer Bekanntmachung wegen Zollerleich- terung für Arbeitserzeugnisse der in der Schweiz untergebrachten deutschen Gefangenen, der Ent wurf einer Bekanntmachung über den Zahlungs verkehr mit dem Ausland, der Entwurf einer Bekanntmachung über Goldpreise, der Entwurf einer Bekanntmachung über. Kettenhandel in Textilien und Textilersatzstoffen usw., der Ent wurf einer Verordnung über den Ausschluß der Öffentlichkeit für Patente und Gebrauchsmuster, der Entwurf einer Bekanntmachung zum Schutze von Kriegsflüchtigen, und der Entwurf einer Bekanntmachung, betreffend Entschädigungen für Verhaftung oder Aufenthaltsbeschränkung auf Grund des Kriegszustandes und des Belagerungs zustandes. * In der letzten Sitzung des Staatshaus halts-Ausschusses des preußischen Abgeordneten hauses erklärte der Minister v. Breitenbach auf Anregungen aus der Mitte der Kommission: Die Eisenbahnverwaftung könne jeden Eisen bahn erverein zulassen, wenn in den Satzungen der Vereine bestimmt und unzwei deutig ein Verzicht auf den Streik aus gesprochen sei, ein Standpunkt, der vom Landtag gebilligt fei. Wenn der Deutsche Eisenbahner verband auf dieser Grundlage bei ihm den An trag auf Zulassung stelle, sei er bereit, die ent gegenstehenden Erlasse vom August und Sep tember 1916 zurückzunehmen und den Verband znzutassen. Italien. * In einer längeren Rede erklärte der frühere Ministerpräsident Salandra: Wir haben uns alle bezüglich der Kriegsdauer und seiner Opfer geirrt. Man kann sagen, daß eine richtige Voraussicht nicht möglich war. Jetzt ist es aber notwendig, daß wir, natürlich unter Wahrung unserer und der Interessen des Vier verbandes, einen Ausweg suchen. Holland. *Jn der Zweiten Kammer erklärte der Minister des Innern van der Linden: „Gegenüber den jetzt von Deutschland ange kündigten Maßregeln protestierte die Re gierung unter Beibehaltung ihres unparteiischen Standpunktes nachdrücklich, sowohl was die Be hinderung der freien Fahrt betrifft, als auch die beabsichtigte Benützung der V-Boote, die nicht mit dem Völkerrecht übereinstimmt. Ebensowenig wie bei anderen Ereignissen, bei denen das Völkerrecht verletzt wurde, fand die Regierung jetzt Anlaß, etwas an ihrer internationalen Politik zu ändern. Sie hält entschieden an der von den Generalstaaten stets gebilligten Politik strikter Neutralität gegenüber allen Parteien fest." Rustlanv. *Die Gerüchte, daß Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, dereinst Ober kommandieren der gegen Deutschland, zum Diktator ernannt werden soll, bestätigen sich. Der Zar ist in dessen über diese Zweiteilung der Herrschaft beun ruhigt und befürchtet, daß, wenn die Gewalt über die politischen und administrativen Vorgänge in die Hände des Großfürsten gelegt und er nur die Oberleitung der Armee behält, dies zu pein lichen Verwicklungen und zu Uneinigkeiten führen könnte. Amerika. * In den Ver. Staaten hat nach Amster damer Berichten eine starke Bewegung gegen den Krieg begonnen. Es werden die großen Vorteile, dis den Ver. Staaten aus der Erhaltung des Friedens erwachsen würden, geltend gemacht und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Wilsons Erklärung, daß er die Feind seligkeiten noch abzuwenden hoffe, auszunützen. — Auch im Senat fanden sich Stimmen, die Wilsons Politik mißbilligten. Es entspann sich eine heftige Debatle, in der sich selbst einige Freunde und Parteigänger Wilsons gegen seine Politik erklärten. Schließlich nahm das Haus einen Beschluß an, der Wilsons Vorgehen gut heißt. * Entgegen den ursprünglichen Reuter- meldungen wird jetzt zuverlässig bekannt, daß die sü d amerika nisch e n Staaten es ablehnen, sich dem Vorgehen Wilsons anzuschließen. Sie werden sich vermutlich mit Protesten gegen die deutsche Sperrgebiets erklärung begnügen. * In Mexiko ist die Lage wieder sehr ernst. In Chihuahua fanden am 6. Februar schwere Kämpfe statt. Gerüchtweise verlautet, General Pershing habe den Befehl erhalten, den Rückzug der amerikanischen Truppen ein zustellen und die Grenze weiterhin zu schützen. Asien. *Die russische Regierung läßt einen Teil ihrer ostsibirischen Bahnen von Japanern bewachen. Auch in verschiedenen vorder russischen Häsen leisten japanische Mannschaften Oer fall Guntram. LP Kriminalroman von Wilhelm Fischsr. «Fortsetzung.) „Irgend ein ertappter Ehemann," rief man lachend und blickte zut Türe hinaus, so daß Wrede, als er nun hinaustrat, in dem Gewühl da draußen die Spur seines „gehetzten Edelwilds" verlor, dafür aber dem schlecht gelaunten Kriminalkommissar in die Hand lief, der über sein Pech wetterte wie ein Türke, sich aber lachend bald eines Besseren besann. Brand zog den ehemaligen Kollegen ans Büfett und lud ihn zu einem Glas Bier ein. „Stoßen wir an auf die Anziehungskraft der Erde!" lachte er lustig auf. „Sie sorgt dasür, daß keiner verschwinden kann, und epidemisch erweitert sie ihrs Macht auf alle Lebewesen. Die Anziehungskraft einer gewissen Erbin hält ihn. hier fest; seine die andere; so drehen sie dann bald so kleine Kreise, daß wir sie mit einem Schlag znsammenklappen können." Wrede erzählte die Beobachtung, die er soeben gemacht hatte. „Das war-sie unter allen Umständen," nickte der Kommissar seelenvergnügt. „Lassen wir ihr das zweifelhafte Vergnügen der Aussprache mit unserem Freund von der anderen Fakultät. Sie wissen, was die Liebe sorgsam verhüllt und verschweigt, bringt der Haß an den Lag." Larisch, der natürlich nicht an Erna dachte, sondern der Meinung war. die Kellnerin aus Ler Weinstube vor sich zu haben, mit der er nach der Polizeistunde, wenn Jerschkes auf- gebrochen waren, Zusammenkommen wollte, folgte der Einladung der Fremden im Domino, um mit ihr ein späteres Rendezvous zu verab reden und sie auf später zu vertrösten. Wie vom Blitz getroffen taumelte er zurück, als Erna die Maske zurückschob; aber seine ganze Energie zusammenraffend meinte er in zornigem Ton: „Bist du wahnsinnig geworden! Was fällt dir ein? Willst du dich und mich ver derben?" „Da lies!" Sie überreichte ihm den Brief ihres Bruders, den er mit höhnischem Lachen zurückgab: * „Der Schuft! Also, er war hier, um auf eigene Rechnung zu operieren. Dec elende Be trüger." „Verteidige dich!" sagte sie auffallend ruhig. „Ich sage dir, verteidige dich !" „Das habe ich gar nicht nötig. Auch habe ich keine Zeit dazu. Mein Fernbleiben wird auffallen. Es handelt sich um ein Vermögen, das uns entgeht." „Uns!" lachte sie schrill auf. „Ja uns! Ich werde dir das nachher aus- cinandersetzen. Nimm Vernunft an. In einer halben Stunde will ich dich hier treffen und dir klaren Wein einschenken." „Gut! ich will dir die Frist geben. In einer halben Stunde erwarte ich dich hier. Kommst du nicht, dann lasse ich dich vonr Tisch weg verhaften. Geh, Verräter !" „Erna! Nicht diesen Ton und nicht diese Geste, wenn Lu nicht willst. Laß ich ein Ende mit dir mache. Aus deinen Drohungen mache ich mir so viel!" er schnippte mit den Fingern. „Geh I" sagte sie nur mit einer befehlenden Geste. Achselzuckend ging er. Diese Begegnung war ihm doch so in die Glieder gefahren, daß er froh war, als Jerschke zum Ausbruch mahnte, wobei er Larisch dringend ersuchte, sich nicht stören zu lassen. Irma atmete auf, als der entlarvte Glücksritter nicht auf seiner Begleitung bestand, sondern ihnen nur das Geleit bis zum Vestibül gab. Im Gewühl der Masken verschwand Larisch seinem Verfolger und auf verstecktem Weg eilte er zu Erna, die ihn bereits erwartete. Es war spät geworden. Die Lampions, die den wunderschönen, baumreichen, mit Seufzer- .bänken aller Art ausgestatteten Park erhellten, waren größtenteils erlöschen. Er zog sie in das Dunkel hinein. Seltsamerweise sträubte sie sich nicht. „Komm," sagte er rauh, „dort sind wir un gestört, denn ich habe dir vieles zu sagen und zu erklären." Sie lachte höhnisch, als sie bemerkte, wie er sich öfters umdrehte, um sich zu überzeugen, ob man ihm folge, und mit der rechten Hand lockerte sie den Dolch, den sie an sich trug, so in einer Scheide, daß sie ihn leicht herausziehen konnte; sie kannte den Mann zu genau, um ihm nicht einen Mord zuzuirauen. „Erna," sagte er und zog sie auf eine Dank nieder, dis von Gebüsch versteckt in einem schmalen Seitcngang stand, der ganz im Dunkel lag. „Nimm Vernunft an. Unsere Beziehungen Hilfsdienste. Demgegenüber werde« in «eite« Kreisen der russischen Bevölkerung Befürchtungen laut, daß sich die Japaner dauernd in Ost- sibirien festsetzen oder doch nur gegen Einräu mung anderer Vorteile später zu bewegen sein werden, das Land wieder zu verlassen. 6ngiilcke Phantasien. — Minister Bonar Law über di« Kriegslage. — Gelegentlich der Debatte über die Thron rede im englischen Unterhause nahm auch der Schatzkanzler Bonar Law das Wort und führte, über die Kriegslage u. a. aus: „Alle Anzeichen weisen auf eine Änderung zugunsten der Ver bündeten hin. Die Italiener haben in Anbetracht des Klimas und der Beschaffenheit des Gefechtsfeldes, auf dem sie operieren, nicht mehr tun können, als Streifzüge zu unter nehmen. Aber sie waren erfolgreich; von allen Seiten erfahren wir, daß der Geist der italienischen Truppen gut ist, und daß, wenn ein. neuer Feldzug beginnt, wir auf größere Erfolge rechnen können als die, die ihre Waffen bis zum Ende des letzten Feldzuges krönten. Was Rußland angeht, so finden wir-dort Mut und Entschlossenheit. Trotz des furchtbaren Wetters und des Frostes haben unsere russischen Verbündeten Fortschritte nahe Riga gemacht und Gefangene eingebracht. Dieselben Ergeb nisse, obgleich in kleinem Maßstabe, zeigten sich in der Bukowina. An Rumänien können die Verbündeten nicht ohne Schmerz denken. Wir alle erkennen das furchtbare Unglück, das über das Land ge kommen ist. Es ist ein Unglück, das wir und unsere Verbündeten ihm gern mit allen Mitteln erspart hätten. Dank den trefflichen militärischen Eigenschaften der dort kämpfenden Rumänen und Russen, und trotzdem ein großer Teil des Landes überrannt wurde, ist ein großer Teil Les rumänischen Heeres in der Umbildung be griffen und bereit, den Kampf fortzusetzen. Durch ihre Anstrengungen ist der Vormarsch der feindlichen Heere am Sereth zum Stehen ge kommen. Wir haben Grund, zu hoffen, daß sie auf diesem Schlachtfeld keine weiteren Erfolge verzeichnen werden. Die Eroberung von Deutsch-Ostafrika ist so gut wie vollendet. Der Feind ist aus allen fruchtbaren Teilen des Landes und aus allen Teilen, in denen es Eisenbahnen gibt vertrieben worden. Es ist nur eine Frage kurzer Zeit, daß die letzte der deutschen Kolonien dein Zepter des Deutschen Kaisers entgleitet. In Frankreich ist die Lage so, daß wil sie mit Stolz, was die Vergangenheit anbelangt und mit Vertrauen hinsichtlich der Zukunft be trachten können. Der Natur der Sache ent sprechend, haben in letzter Zeit keine größeren Kampfhandlungen stattgefunden, aber es, sind beständig Streifen unternommen worden. Tieft Streifen waren fast unterschiedslos "erfolg reich, und Gegenangriffe haben, glaube ich, in keinem einzigen Falle zum Erfolge geführt Das Ergebnis ist, daß nicht nur unsere Soldaten, sondern auch unsere französische» Kameraden die Empfindung haben, daß ft moralisch dem Feinde völlig überlegen sind." Wenn Bonar Law also schon bei der Beur teilung der allgemeinen militärischen Lage alles in rosigem Lichte sah, so ward er erst rech' wirklichkeitsfremd, als er von der „Beherrschung der See" durch England sprach. „Die Marine hat alles und mehr als alles getan, was voN ihr erwartet werden konnte. Ohne die MarB wäre es für uns und unsere Verbündeten iw möglich, diesen Krieg zu gewinnen, mit del Marine ist es trotz der Unterseeboote arisch' schlossen, daß wir der von ihnen drohenden G°' fahr nicht begegnen können sollten. Neue Maß' nahmen müssen erdacht werden; einige dck besten Köpfe unseres Landes sind mit dieses Frage beschäftigt. Wir werden sehen, Deutschland alles tut, was es tun kann, und doch keine Aussicht hat, unser Land auszw hungern und dadurch eine Niederlage Herbchu' führen." Hinter.diesen letzten Worten steckt doch ci» wenig Angst vor dem Hunger, den man aft fangs in England als ein famoses Kampfmstw gegen Deutschland pries. , »Schl blendeter Seele, sagen, gel Mit leicht aber ich t so kühn e , »Und trotze?" f Mit i Domino; pressend, morgen n Fräulein „Dein blendendü leuchtete. „Jal" Wie die zarte Erwürgen rot" und rechten H brutaler L Hilferuf instinktiv j gezogen h ihm bis o , Wüten mit beider ne langsa nervigen f die Sinne . So, l klammert, Der? sommerlick wenn die ist, in ei versetzt g verwände! Blumentes einzigen bemoosten einsam sie Formen ' dann der Wasserma Schnee di so ist das veränderte sreilich sic mischten Eisdecke r man in i werden; ' Dauer immer stä schlossene selb Dar holt, und sehr lang den Eilen die längst Base, bei gerade he Herzen. Wald schm stiften geh ein große dem blau kinder gl werden st Imbert. 2 schuhen e machen a Fahrt. Solch Anblick: t trauriger. Tempo fli dem Sch' Männern, alles auf selbst ein Winde fla und Schle an dem j« Wälders k In K der Tanz In allen! aß man Ringele. »Erlich o flohen T häufiger d und der Trompetei wachen m jedoch dui Wachsendei kommen, : Panzerten, genießen, unter sich stissentliche suchen, haben Vie Hauptstadt schuhfahrt Zwischen Türmen Straupitz Menscheng Eichen bei Häupter c wie mit Sträucher stehen, da bedrängtes Natnr ner bleiben ja die alten, denn ich liebe dich, b" mein Feuermeer!" Und wild sie an sich pressend- küßte er sie mit der Glut rasender Sinnlich' keit, die sie mit dem leisen Schrei seliger Lift erwiderte. „Mein Bruder hat also unrecht, Stefan; liebst mich noch?" fragte sie aufatmend. , „Wer könnte Lich Haffen, Feuermeer> stammelte er. „Wer dich haßt, kennt die LiZ^ schlecht." „Sie ist schön," sagte sie wehmütig. „Sie ist auch reich I Mit ihrem Gelds sst. Wir geborgen für alle Zeit. Ich kaufe ch dann eine Villa, statte dich aus wie riw Fürstin..." . „Ach, so ist das gemeint," kam es zischt^ über ihre Lippen, „du meinst, weil ich Las uw selige Weib in Len Tod gehetzt habe, weil n" eine Mörderin bin in deinen Augen, wäre ch gut genug zu solchem Handel. Nein, us?! tausendmal nein! Lieber den Tod als solE Schmach." Wütend nagte er mit den Zähnen an seich' Unterlippe: „Lächerlich, Erna. Solche philiströsen denken, wenn es sich nm Millionen Hansch Um eine Million Mitgift würde ich mich sog'', der Bigamie schuldig machen. Du hast die F! stinkie des Verbrechers in mir wachgernfen, s' warst die Seele unserer Unternehmung'' und jetzt, wo es sich um den HauptsE handelt, der uns zu reichen Leuten mn ," sträubst du dich. Wenn dem goldenen GiiusM, die Federn ausgerupft find, gehöre ich Wieder ganz."
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