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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend. 8 e Z u g s - P r e i s: t vierteljährlich beim sibholen von öer si 1 Leschästsstelle t,W Mb., frei ins tzaus jj < 1,50 MK. tj f Einzelne Nummer IO pfg. l t Erscheint Dienstags, Donnerstags unö st ) Lonnabenös Nachmittag. Wkrtzillsi-s- md AijchkdiM sf Nnzcigen-Preis: ff ll Die einspaliige Zeile oöer Seren Naum ff 20 psg., Lolralpreis 15 psg. fj Nektlamen aus Ser ersten Seite 40 Psg. Ü Nnzeigen-Nnnahme il X bis spätestens Mittags 12 Uhr ürs ss js Lrscheinungstages. Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Oßrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, 6rotz-OltrillL. Nummer ^7 Freitag, den 8. Februar 1H18 ^7. jahrelang ausglerchende Maßnabme sollen sämtliche in 'Gegenden kommt die Klage, daß besonders auch auf die Segler ohne Berücksichtigung ihrer Größe, und, soweit sie im Küuenve-kehr fahren, sogar ohne Rücksicht auf ihre Nationalität. Auch diese Maßregel wird die unausbleiblrche Wirkung unserer Unterseeboote mcht lange aufhalten. /Verfügung gestellt werden. Diejenigen, die j Pferde dringend benötigen, wollen sich unver- Reiben der Wäsche schadet aber bekanntlich ebemoviel w" - Freitag, - u 8 dss Mts im Gemeindeamt (Meldeamt) statt. Petroleum für Landwirtschaft und Heima heiler wird nach dem bisher geübten Ver fahren gegen Gemeinde-Petroleumkarten ausgegeben. Lttendorf-Moritzdorf, am 7. Februar 1918 Der Gemeindcvorstand. zur Fütterung ihrer Pferde und zur Aussaat geerntet haben, Saathafer zuzuweisen. Die Reichsgetreidestelle wird, soweit als irgend möglich, zur Saat geeignete Posten Hafer und Gerste einlagern und, falls diese Mengen vom Heere nicht gebraucht werden, besonders bedürftigen Gegenden zur Aussaat zur Ver, 'ügung stellen. Wieviel da« sein wird, ist zur Zeit nicht abzusehen, es ist daher trotz dem dringend geboten, daß jeder Landwirt zur Vorsicht aus seinen eigenen Beständen, wie oben angeführt, durch tüchtiges Bearbeiten mit der Windfege sich erst einmal selbst den notwendigen Bedarf an Saatgut sichert. Langebrück Der Fabrikbesitzer Martin Schurig in Großröhrsdorf hat der Heeres verwaltung das ehemalige hiesige Kurhaus ols Schenkung angeboten mit dem Vorschläge, es in Friedenszeiten als Militär-Genesungs heim vorzugsweise für erholungsbedürftige Feldzugsteilnehmer zu verwenden. Radebeul. In der Nacht zum Dienstag hat der Kaufmann Haschke sich, seine Ehefrau und seine drei Kinder im Alter von vier bis 10 Jahren durch Leuchtgas vergiftet. Haschke zeigte seit längerer Zeit Spuren von Nerven krankheit. Haschke scheint die Tat im Ein verständnis der Frau begangen m haben, denn beide haben vorher ihre Verhältnisse geordnet und letztwillige Verfügungen ge troffen. In letzter Zeit zeigte sich Haschke wiederholt krankhaft erregt und schwermütig. Meißen. An einem der letzten Tage fing der hiesige Fischermeister Starke einen Lachs im Gewicht von 15 Pfund; um dies« Jahreszeit eine Seltenheit. — Wie sie mit einem mit Kartoffeln, Butler, Eiern und zwei Schinken beladenen Handwagen nach ihren Wohnungen zufuhren, wurden kürzlich ein Mann und zwei Frauen aus Zitzfchewig hier angehalten. Die Lebens mittel hatten sie in Umgegend von Meisen auf dem Wege des Schleichhandels erworben. Die Waren wurden vorläufig beschlagnahmt. — Der Mühlenbetrieb de» Moritz Schuh mann in Allhirschstein ist durch die AmtS- hnuvtmannschaft wegen Verfehlungen gegen die Bestimmungen der Reichsgetreideordnung und die Bekanntmachung de» Kommunal verbandes Meißen Stadt und Land vom 25. Juli 1917 und 30. Juli 1917 geschlossen worden. Leipzig. Am 24. Januar hat ein hiesiger Kaufmann eine Frauensperson in Dienst genommen, die nicht im Besitze eine» Dienstbuches war. Schon am anderen Morgen fand er den Reisekorb des früheren erkrankten Mädchens erbrochen vor. Ehe nun die verdächtige Person verschwinden konnte, wie sie beabsichtigte, ließ er sie fest- nehmcn, wobei sich herausstellte, daß der Kriminalpolizei eine ganz gefährliche Person in die Hände gefallen war, die seit September 1917 nach ihrer Entlassung aus dem Ge fängnis nach einer mehrjährigen Strafe, sich in vielen Städten, z. B. Dresden, Berlin, Frankfurt, Posen, aufgehalten hatte und, wie >m vorliegenden Falle, unter falschem Namen Stellung angenommen und die ahnungslosen Herrschaften ganz gehörig bestohlen hat. Meist war sie schon am anderen Morgen nach ihren Dienstantritt, noch ehe die Herrschaften auf gestanden waren, verschwunden. Aber nicht nur ihr Dienstgeber, sondern auch mitleidige Personen die sie bei der Ankunft hier und anderwärts auf einen oder mehrere Tage aufnahmen, hatte diese gemeingefährliche Di> bin, anstatt für die Aufnahme dankbar zu sein, bestohlen. Eine ganze Reihe solcher Diebstähle, bei denen es sich um Werte bis zu 2000 Mark hänselt, sind ihr nachgewiesen worden. Oertliches und Lächfisches. Dttendorf.Gkrilla, den r. Februar — Petroleum. Nach der Bekanntmachung der Kgl. Amtshauptmannschaft Dresden N. vom 5. Februar 1918 werden im Februar aus den Ausweis „A" '/«Liter und auf den Ausweis „B" '/«Liter Petroleum geliefert. Das Nähere ist durch die Ortsbehörde zu ernähren. — Saathaferbedarf Bei der Kgl Amts- bauptmannschaft Dresden-Neustadt sind Er mittelungen über den noch nicht gedeckten Bedarf an Hafersaatgut im Gange. Land wirte, die auf Zukauf von Saatgut angewiesen sind, wollen die von ihnen benötigten Mengen unverzüglich dem zuständigen Mitglieds der Kriegswirtschaft »stelle anzeigen. — Schont die Wäschei In der letzten Zeit werden Für dre Wäsche Stärkemittel in den Handel gebracht, die mit Gips, Schwer- spat nnd ähnlichen schädlichen Mineralien versä scht sind. Da» Publikum wird dadurch getämcht, daß sosche Mittel zwar gut steifen und der Wäsche ein gutes Ansehen geben, diese aber nach kurzer Zeit brüchig und un brauchbar machen. Ueberdies ist Gips aus der Wäsche infolge feiner Wasserunlöslichkeit nur unter stärkster mechanische? Beanspruchung der Faser herauszuwaschen. Uebermüßiges züglich an die zuständige Amtshauptmannschast wenden und sich eine Bescheinigung ausstellen lassen. — Abgabe von gv. und av. Pferde an Landwirte. Dem Landeskulturrat steht eine Anzahl nicht mehr dienstbrauchbarer Pferde zur Verfügung, die den Landwirten käuflich überlassen werden sollen. Diejenigen, die Pferde dringend benötigen, sollen sich unver züglich an die zuständige Amtshauptmann- 'chast wenden. Die Kgl. Amtshauptmann schaft Dresden Neustadt teilt mit, daß die Landwirte ihres Bezirks ihre Anmeldungen nicht unmittelbar bei ihr, sondern bei dem zuständigen Mitglieds der KriegswirtschaftS- stelle anzubringen haben, das alsdann die Weitergabe der Anmeldung veranlassen wird. Die Anmeldungen sind schleunigst zu be wirken. — Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß sämtliche Personen, die an der zentner- weisen Kartoffelversorgung nus die Abschnitte A und B der Landeskarroffelkarte teilge nommen haben, mit diesen Kartoffeln bi« zum 15. April ausreichen müssen. Wer seine Kartoffeln vorzeitig verbraucht, geht des Rechts der Zentnerversorgung auf jAbichnitt C verlustig, er wird in der wochenweise« Kar toffel-Versorgung seiner Gemeindeveriorgung ausgenommen und erhält 7 Pfund wöchent lich. Wer jedoch die Versorgung der Gemeinde schon vor dem 1. März 1918 in Anspruch nehmen muß, erhält nur 5 Pfund, vor dem 15. März 1918 nur 6 Pfund wöchentlich. — Der Karloffelpreiö für 1918. Im parlamentarischen Beirat des Kriegs- ernährungsamtes wurde kürzlich der Kartoffel anbau im Jahre 1918 behandelt. Nach längeren Erörterungen sprach sich der Beirat in seiner überwiegenden Mehrheit unter Zu stimmung des Staatssekretärs des Kriegs- ernätfiungsamtes dahin aus, daß im Interesse der Förderung des Kartoffelanbaues eine Petroleum - Ausweise. Tue Ausgabe jder neuen Petroleum-Bezugsausweise für Haushaltungen und Unter Mieter findet von Eierlammelstelle. Die Hübnerhalter werden hiermit veranlaßt, die Eier restlos an die im Geschäft von Knöfel eingenchtete Eiersammelstelle abzuliefern. Die Ewrsammelstelle Hai über die erfolgt n Abliefeumgen genau n Nachweis zu führen und Emosangsbescheinigung zu erteilen. Hühncrhalter, die ihrer Ablieferungspflicht nicht genügend nachkommen, haben Ent ziehung dec Zuckerkarten zu gewärtigen. Ottendorf- Morrtzdorf, am 6. Februar 1918. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — In den einzelnen Abschnitten der fland- lischen Front, in der Gegend von Armentierc» und am La Bassee-Kanal war die Artillerie- tätigkeit am Nachmittage gesteigert. Bei Lens lebhafter Minenkampf. — An der Scarpe und westlich von Cambrai nahm das Artilleriefeuer vielfach gegen Abend zu. — ErkundungSvorftöße des Feindes in den Argonnen und östlich von Avocourr wurden abgewiesen. — Eines unserer Unterseeboote (Komman dant Kapitänleutnant Wenninger) hat im westlichen Teile des Aermelkanals 3 Dampfer, 2 Segler und 4 englische Fischersahrzeuge mit rund 20000 Bruttoregisterionnen ver- senkt. Die in beträchtlichem Maße vorhandene feindliche Gegenwirkung überwand das Boot durch geschickt angesetzte und kühn durchgeführte Angriffe. — Die Meldung über den Rücktritt Sir A. Uapps sowie über die vom englischen Kriegskabinett beschlossene Zwangszuteilung von Lebensmitteln beleuchtet greller als viele Worte die Lage, in die unsere Unterseeboote England gebracht haben. Der von N"pp zugunsten freiwilliger Beschränkung des Lebcnsmittelverbrauches unternommene Feld zug ist fehlgeschlagen. England hat nunmehr zu beweisen, ob und wie lange es mit seiner Zwangszuteilung den Druck des Unterseeboot krieges zu widerstehen vermag. Hierbei wird leicht-der Umstand übersehen, daß rn England schon längst eine Zwangrationierung besteht, freilich nicht für Lebensrnittel wie bei uns, sondern für den Schiffsraum, das Lebensblut der britischen Nation. Bald nach Beginn des uneingeschränkten Unterseebootkrieges sah sich die britische Regierung gezwungen, alle Seedampser von über 500 Biutloregister- tonnen in der Werse zu beschlagnahmen und ihre Verwendung zu rationieren, daß diese Schiffe ohne behördliche, nach einem festen Wirtschaftsplan geregelte Genehmigung nicht fahren durften. Lloyds List bringt unter dem 2. Januar die wertvolle Nachricht, daß sich diese. Zwangsverteilung ab 1. Februar auf sämtliche Schiffe erstrecken wird, also He-absetzung des Preises sür Kartoffeln gegenüber dem Preise sür 1917 nicht an gängig sei. Der Kartoffelpreis wird sich daher auch im Jahre 1918 ebenso wie im Jahre 1917 auf einem Grundpreis von 8 Mark für den Zentner Frühkartoffeln und 5 Maik für den Zentner Spätkartoffeln aus zubauen haben Wie bisher werden, je nach der Anbaugegend und bei Frühkartoffeln auch nach der Lieferungszeit, Zuschläge festzusetzen sein, deren nähere Ausgestaltung ebenso wie die Frage, ob und in welcher Höbe Schnellig keit«- und Aniuhrprämien zu gewähren sind, sMere Entschließung Vorbehalten bleiben muß — Saatkornsicherung Die Hafer- und zum Teil auch die Gerstenernts ist in vielen Teilen des Deutschen Reiches infolge der an haltenden Dürre im Mai und Juni 1917 recht gering ausgefallen. Aus vielen cm ... , w't Behandlung mit scharfen Hafer so leicht geblieben sei, daß er zur Saat WasÄmrtteln. Das Publikum und die/nicht zu verwenden wäre. Es muß bei dem werden gewarnt, solche Mittel zu! allgemeinen Mangel an zur Saat geeignetem gebrauchen. Hafer und Gerste darauf hingewiesen werden, — Der Pferdebedars des Feldheeres be daß jeder Landwirt bestrebt sein muß, aus dingt die Einziehung sämtlicher auSgeliehenen, seiner Gesamternte durch tüchtiges Bearbeiten Pferde. Ausleihungen sind in Zukunft nur/Mit der Windfege möglichst selbst sein Saat noch aus kurze Zeit und auf das notwendigste! körn zu gewinnen. Bei der allgemeinen Maß beschränkt und von dem Nachweis ab- knappen Haferernte wird es im Hinblick aus hängig, daß der Gesuchsteller nicht in der'die Anforderungen des Heeres auch nicht Lage ist, ein Pferd im freien Handel oder-immer möglich sein, Landwirten, welche für vom Landeskuliurrat zu erwerben. Al» eine den eigenen Bedarf nicht genügend Hafer Akllll ! den Hcimatbeständen vorhandene gv nnd av Freitag, den 8. Februar abends 8 in der neuen Schule öffentliche Gnneinderatssihnng. Ottendorf Moritzdorf, am 7. Februar 1918. Der Gemeindevorstand