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Ottendorfer Zeitung : 21.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191703212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19170321
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19170321
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-21
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.03.1917
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>au. r Die k« MN, Wi urfte: Di Bankko»' des ml' iichen Ak« renlschädi' beschränk sich einer Deutsch' bereits n» icrverband i )eutschland f s eingehk sschuß dei Z teuer' »eichsban! uler Ail^' chatte nn> iß ein i" steuer und verstanden enken aller aller L-' der Ri' uh dee rein mit' reisek' ine halbe der Prei^ Laufe des einlreteii, ein Preis' , Berlin wird die jcM gung der anze Jahr ihrt. Mbgeord' ndrat und ln ist an Alter von MrelM r Rußland geordneten tsurt, ohne ; ein Aus' lmmen' taate s Lugano, :gen keine eren End' n Organs' daß ein nächst B idlage er> ri die M' ^ng dil tiffe ei"' f die S-' r Beratern tusche, daN in SiaatcN des KvN' das MS steuterschrN traten und Kongreß' ung de/ n a 1 e s in r>e Debatte n werde" ina habe» ührer El' ren ganze" Krotsorgen Frankreichs. In der ftanzösischen Kammer betonte Ab geordneter Barthe, dah sich die Verproviantie- rungskrise in Südsrankreich infolge der un gesetzlichen Requirierungen durch die Intendantur täglich schärfer zuspitze. Abgeordneter Serre er klärte, die Intendantur habe im ganzen De partement Vaucluse das Heu beschlagnahmt, so daß den Bauern nichts mehr übrig geblieben sei. Abgeordneter Long forderte nochmals dringliche Maßnahmen zur Hebung der Ge treide - Erzeugung. Die Regierungs - Ver ordnungen über Ausmahlung des Getreides seien zumeist nicht befolgt worden. Die neuen Vorschriften, wie die über Abgabe altbackenen Brotes, seien erfolglos. Es müsse Kriegsbrot hergestellt werden. Minister Herriot schloß sich dem Begehren Longs an und erklärte, sich Maß nahmen bezüglich Vermischung des Brotgetreides vorzubehalten, woraus Long erwiderte, selbst wenn dieRegierungGesetzeeinbringe, könne sie diese nicht durchführen lassen, weil sich der G e i st der Be völkerung im Binnenlande Ein schränkungen widersetze. Man müsse Kartoffeln und Hülsensrüchte anpflanzen und da zu auch die Gebiete Nordafrikas und Senegals heranziehen. Alle vertügbaren Arme müßten setzt für tue landwirtschaftlichen Arbeiten heran gezogen werden, man müsse an den Wirtschafts krieg nach dem Kriege denken Deutschland seiverloren, dürfe aberF rankreich in seinem Sturze nicht mitreißen. Weitere Besprechung der Interpellation wurde vertagt. Nach der Sitzung brachte Abgeordneter Bonet seinen Bericht über den Antrag auf Ver mischung des Brodgetreides ein. Infolge von Schwierigkeiten in der Beschaffung des Ausland getreides und der voraussichtlichen schlechten Ernte 1917 müsse im Brotverbrauch Frankreichs eine Einschränkung von 34 bis 38 °/a erfolgen. Die bisherigen Maßnahmen, wie Ausmahlung des Getreides auf 80 °/o und altbackenen Brotes, Kien durchaus ungenügend. Es sei notwendig, 250000 mobilisierte Ackerbauern, wenigstens zeitweilig für landwirtschaftliche Zwecke sreizu- geben. * Aus London wird gemeldet, daß der Lebens mittelkontrolleur Lord Devonport nach einer Konferenz mit den Lebensmittelhändlern be- ' schloffen hat, Höchstpreise sür Kaffee, Tee, Butter, Käse und Fleisch im Groß- und im Kleinhandel sestzusetzen. — Man glaubt, daß in England jetzt etwa eine halbe Million Arbeiter in sticht notwendigen Betrieben tätig ist. Man will sie in die notwendigen Betriebe ver pflanzen, um eine gleiche Anzahl von taug lichen Männern sür die Armee sreizubekommen. Der freiwillige nationale Hilfsdienst soll nicht den Erfolg gehabt haben, den man von ihm erwartete. Von unä fern. Heimkehr internierter Deutscher aus Rustland. Bei dem in Stockholm cingetroffenen Transport von Deutschen aus Rußland handelt es sich nicht um verschleppte Ostpreußen, sondern um Personen, die bei Kriegsausbruch in Ruß land zurückbehalten worden waren. Die Zahl der mit diesem Transport Freigelassenen be läuft sich auf 114 Köpfe, darunter etwa 80 Kinder. Trappen im Spreewald. Die vor kurzem durch -ie Presse gegangene Nachricht, daß die Trappe endgültig auS Deutschland ver schwunden sei, scheint nicht auf Tatsachen zu be ruhen. Es wäre auch wirklich schade, wenn eines der wenigen „Naturdenkmäler der Vogel- Welt", die wir noch in Deutschland haben, ver schwunden sein sollte. Es war gemeldet worden, daß die letzten Trappen am Fläming abge- schvffen worden sein sollten. Nunmehr wird aber aus dem Spreewald berichtet, daß sich der tonst so scheue Sumpfvogel, wahrscheinlich in- lolge der starken Kälte, bis an einige Dörfer herangetraut habe. Es wurden gegen SO Stück der seltenen Vögel beobachtet, die seit 1870 im Spreewald heimisch sein dürsten. Vor einigen Tagen gelang es einem Jäger, zwei der Vögel abzufchießen, von denen jeder gegen fünfzehn I Pfund wog. Ermordung der Tochter des Staats sekretärs v. Capelle. Nach einer Londoner Nachricht der .Neuen Züricher Zeitung' aus Tokio ist die Tochter des deutschen Admirals v. Capelle, die Gemahlin eines in Japan inter nierten deutschen Offiziers namens v. Salden,, in ihrer Wohnung in der Nähe eines Konzen trationslagers von Funkuki ermordet worden. Allem Anschein nach liegt ein Raubmord vor. Irma v. Capelle war seit 1907 mit dem Kapi- tänleutnant v. Salden, verheiratet, der mit dem Falle von Kiautschou in japanische Gefangen schaft geriet. Einstellung amerikanischer Hilfstätig keit. Die deutsch-amerikanische Arzteabordnung, die voriges Jahr in Naumburg aus eigenen Mitteln ein Musterlazarett einrichlete, hat ihre Tätigkeit eingestellt und reiste ab. Die wert volle Einrichtung, Apparate und Instrumente verbleiben der Naumburger Stadtgemeinde als Geschenk. Unwetter auf der Ostsee. Mehrere Tage lang herrschte in der Ostsee starker Nordoststurm, so daß Sturmwarnung erlassen ist. Von Arkona wurde schweres Unwetter gemeldet. Das Unwetter setzte bei 13 Grad Kälte ein. Die Schiffahrt von Stettin nach Swinemünde wird durch Eisbrecher offengehalten, doch ist der Schiffsverkehr infolge schlechten Wetters nur gering. Aus Swinemünde wird gemeldet, daß durch den Kälterückschlag erhebliche Störungen im Schiffsverkehr einträien. Die Eisverhältnisse im Schiffsverlehr haben sich noch schwieriger ge staltet durch die starken Eisfelder, die den Schiffen teilweise unüberwindliche Hindernisse bieten. Der steife Nordost treibt die losgerissenen Schollen übereinander und drängt sie an die Küste, so daß die Reede, soweit das Auge reicht, von einer Eiswand umsäumt ist. — Wie aus Ahl- beck berichtet wird, mußte die Fischerei, die von einigen Fischern schon ausgenommen war, in folge des Unwetters wieder eingestellt werden. Allerdings war auch das Fangergebnis bisher nur gering. 2« Millionen Mark Kriegsausgaben in Hamburg. Die Hamburger Bürgerschaft bewilligte einstimmig weitere 20 Millionen Mark sür Kriegsausgaben. Der gesamte bisher be willigte Betrag erreich! damit 205 Millionen. Weiuversteigerungen an der Mosel. Jniolge der allgemein herrschenden Weinknapp heit sind auch die Weinpreise in den letzten Wochen erheblich in die Höhe geschnellt. Von diesen Weinpreissteigerungen geben die Er gebnisse der kürzlich in Berncastel abgehaltenen Versteigerung der 22 Mitglieder zählenden Ver einigung von Weingutsbesitzern der Mittelmosel ein anschauliches Bild. Die Veranstaltung er- sreute sich eines Besuches, wie ihn die Mittel mosel noch nie sah. Dementsprechend waren auch die Preise. Die naturreinen Weine, die zum Ausgebot kamen, erreichten eine bisher nie gekannte Preishöhs. Der höchste Preis sür reinen Mittelmoiellaner stellte sich auf 8110 Mark, der niedrigste aus 2800 Mark für das Fuder. Der Gesamterlös erreichte 1,6 Millionen Mark. Kleiderbezugsscherne als Gegenstand wilder Gerüchte. Einen schlechten Spaß hat sich ein Unbekannter geleistet, indem er unter der Mainzer Bevölkerung das grundlose Gerücht verbreitete, die Leute sollten sich schleunigst noch mit Kleiderbezugsscheinen versehen, da in kurzer Frist für die Erteilung jeden Scheines eine Kriegsgebühr von 1,50 Mark erhoben werden würde. Die Folge war, daß die städtische betreffende Amtsstelle geradezu gestürmt wurde und schließlich geschlossen werden mußte. Seltsames Wicderfinden eines Trau ringes. Beim Baden in der Elbe verlor vor sechs Jahren August Zimmermann aus Schleuer bei Glückstadf seinen Trauring. Alles Suchen nach dem Ringe blieb vergeblich. Zimmermann wurde vor längerer Zeit eingezogen, kämpfte an der Somme mit und ist seit dem 6. September als vermißt gemeldet. Jetzt haben Wildenten jäger den Ning im Eise gesunden , und ihn der nun in Kollmar wohnenden Ehefrau zugestellt. Vielleicht sieht ihn auch der vermißte Ehemann noch einmal wieder. Ein Wasserweg von der Schweiz zum Mittelmeer. Die Schweiz und Frankreich piüscn die Frage einer Ausgestaltung des Wasserweges Lyon—Genf und der Schaffung schweizerischer Freizonen auf dem Wege Lyon und Marsaille, wodurch dis Schweiz einen Zu gang ihrer Schiffahrt zum Mittelmeer bekäme. Zum Generalkommissar der neugegründeten Ein- und Ausfuhrzentrale in Bern wurde der Natio nalrat Cailler gewählt. Schiffsstrandung bei Gibraltar. Dem Amsterdamer Mgemeen Handelsblad' zufolge hat der Rotterdamsche Lloyd die Nachricht er halten, daß der Dampfer „Sindoro" bei Schnee- sturm auf den Felsen von Gibraltar gestrandet ist. — Man glaubt, daß der Dampfer sich von den Ankerketten losgerissen hat. kriegsfrübUng 1917. Gedanken unserer Feldgrauen. Aus dem Felde wird geschrieben: Der Früh ling naht und mit ihm die Vorstellung von neuen großen Kämpfen, die uns — das hoffen wir alle — recht bald den endgültigen Sieg und damit den Frieden bringen. Wie denkt nun der deutsche Soldat über die kommende Zeit? Ist er kriegsmüde und voller Sehnsucht nach der Heimat, oder ist er noch kampfbegeistert wie im Sommer 1914, als unsere tückischen Feinde gegen uns ansprangsn? Um das zu beantworten, nützen schöne Worte und Phrasen nicht viel: die richtige Ansicht bekommt man, wenn inan die Feldgrauen selber reden hört. Und so gebe ich in bunter Auswahl einige Ge spräche wieder, die ich kürzlich belauschte, als ich viele Stunden lang in einem Eisenbahnzuge dicht hinter der Westfront entlangsauste . . . Ziemlich im Norden war's, wo ich einen Mariner kennen lernte, der offenbar zu den U-Bootsmännern gehörte. Das Gespräch wurde von dem uneingeschräpklen U-Bootskrieg be herrscht, der, das ist die seste Ansicht aller Feldgrauen, England auf die Knie zwingen wird. „Hoffentlich haben wir genug U-Boote dazu," meinte einer. Da fuhr ihm aber der Mariner in die Parade. „Der Franzose schwa droniert, der Engländer blufft," sagte er, „aber der Deutsche handelt. Wenn unser Kaiser und Hindenburg sagen: wir können es zwingen, dann ist es auch so!" „Was wohl aus der Offensive im Westen wird?" fragte ein junges Bürschchen. „Haha," lachte ein alter Feld soldat, der die Tage an der Somme mitgemacht hatte, „sie sollen nur kommen! Wir sind darauf vorbereitet; man darf natürlich nichts darüber erzählen. Unser Hindenburg hat schon Sorge dafür getragen, daß die Sache gut geht." . . . Immer wieder Hindenburg, schmunzelte ich im stillen. Wir au der Westfront sind nämlich stolz darauf, daß Hindenburg jetzt auch uns mitgehört und nicht den Kameraden im Osten, wie früher, allein. „Tommy" und „Schaug" mögen also kommen. . . . Eine charakteristische Bescheidenheit ist dabei unseren Soldaten eigen. Wer die schrecklichen Wochen an der Somme mitgemacht hat und all den Gefahren glücklich entronnen ist, der darf wohl mit Stolz von sich sagen, daß er Helden haftes geleistet hat, etwas, wovon die in der Heimat sich auch nicht das geringste träumen lassen können. Und doch sagte kürzlich einer dieser Sommehelden bescheiden: „Unsere U-Boots leute werden's schon schaffen!" Ich will wetten: mit derselben Bescheidenheit denken unsere blauen Jungen über ihre kühnen Taten und blicken bewundernd aus die Kameraden im Schützengraben. Das ist deutscher Geist, den unsere Gegner auch im Kriegssrühjahr 1917 kennen lernen werden I Aus meiner Fahrt lernte ich einen ergrauten Sergeanten kennen, der weit über 45 Jahre alt war, als der Krieg ausbrach. „Warum haben Sie sich denn als Kriegsfreiwilliger gemeldet?" fragte ich ihn. „Ich tue Dienst in der Etappe," antwortete er, „und mache so einen Mann für die Front frei!" Ein schlichtes Wort und doch bezeichnend sür den Braven, der schon bei Kriegsbeginn im Sinne des jetzigen Hilfsdienst- I gesetzes handelte. Und solcher Männer wird man viele draußen finden. In den Gesprächen unserer Feldgrauen — und das mögen sich unsere Gegner sür die kommenden Tage merken — kehrt immer eins wieder: gefangennehmen lassen wir uns nicht! Unsere Feldgrauen werden, wenn das Schlachtsu- gelöse noch einmal in seiner ganzen Wildheit entbrennen wird, bis zum letzten Atemzuge kämpfen. Der deutsche Soldat stirbt lieber, als daß er sich ergiebt, weil er nicht in die Hände seiner rohen Gegner fallen will, die die Mensch- lichkeitsgesetze nicht mehr achten und noch an dem Gefangenen, an dem Verwundeten, dem Kranken ihre ohnmächtige Wut in tierischer Weise auslassen. All diese Brutalitäten werden unsern Gegnern in den nächsten Kämpfen heim gezahlt werden, nicht mit gleicher Münze, dazu ist der deutsche Soldat zu edel gesinnt, aber in anderer Weise: durch Kämpfen bis zum letzten Atemzuge! kriegsereignifse. 3. März. Starke englische Erkundungsvorstöße bei Hulluch und Lievin abgeschlagen; in heftigen Jnfanteriegefechten auf beiden Ancre- ufern büßt der Feind außer schweren blutigen Verlusten 60 Gefangene und 8 Maschinen gewehre ein. — Ein gelungener Verstoß in die russische Stellung bei Woronczyn, westlich von Luck, bringt 122 Gefangene und 4 Ma schinengewehre ein. 4. März. Bei Chilly (zwischen Somme und Avre) werden 18 Engländer, an der Straße Elam-Verdun über 100 Franzosen, beider seits der Doller (Oberelsaß) 37 Franzosen gefangen eingebracht. 5. März. Englische Angriffe am St. Pierre- Vaast-Wald'abgewiesen, nur ein Grabenstück am Wege Bouchavesv.es—Moislains gebt verloren. — Auf dem Ostuser der Maas wird die französische Stellung am Cauriares-Wald in 1500 Meter Breite gestürmt, ebenso ein Geländepunkt am FosseS-Wald. Der Feind erleidet schwere blutige Verluste und büßt 578 Gefangene, 16 Maschinen- und 25 Schnell ladegewehre ein. — 19 feindliche Flugzeuge abgeschossen. 6. März. Englische Angriffe bei Bouchavesnes brechen zusammen. — Die Russen werden bei einem nächtlichen Vorstoß gegen deutsche Stellungen bei Brzezany und einem Angriff am deutsch-österreichische Gräben in den Süd- karpathcn abgewieien. 7. März. Französische Gegenangriffe im Cauriöres-Wald durch Feuer abgewiesen. — In zahlreichen Lustkämpien werden 15 feind liche Flugzeuge abgeschossen, während auf deutscher Seite nur eines verlorengeht. — An der mazedonischen Front werden mehrere kleinere englische Vorstöße abgeschlagen. 8. März. Die Geicchtshandlnugen aut allen Fronten hielten sich in mäßigen Grenzen. Zwischen Wileika und Molodeczno wurde durch Bombenabwurf eines deutschen Flug zeuges ein russischer Eisenbahnzug zur Eul- glestung gebracht. Volkswirtfekattlickes. Smidcrzuschlag für Zucker zu Lustigkeiten und Schokolade. Nm den nöligen Ausgleich sür die billigere .Herausgabe des Berbrauchszuckers der Kommunalverbändc zu ermöglichen, wurde durch Entschliessung des Kriegsernäbrnngsamics bestimmt, daß der sür die Herstellung von Schokolade und Süssigkeiten durch die ZuckcrzuteilungSstelle sür das deutsche Süßigkeitengewerbe in Würzburg zugetcitte Zucker künftig mit einem von den Schokolade- und Zuckerwarensabrikcn voraus einzuzahlenden Sonder zuschlag von 80 Mark sür den Doppelzentner über den allgemeinen Jndustriezucker-Zuschlag von 6,80 Mark sür den Dopveizentner hinaus belegt wird. Ferner wurden die Gebühren sür die Zuteilung auf künftig 30 Psg. für den Dopvelzentner festgesetzt. Preis für Frühkartoffel». Die Provinziat- kartofsclstekle für die Nhcinprovmz hat sür die Zeit vom 1. bis 31. Juli den Preis sür Frühkartoffeln auf 10V- und vom 1. August ab bis zur Festsetzung des Höchstpreises für Spälkartoffeln aus 8 Mark fest gesetzt. Je nach Ausfall der Ernte kann der Preis ermäßigt werden. dem Vatck agle dieser ter solgen- i. Schn^ Minen sie MaA üher MV Sprechen Sie heb rief Heck g den ge' ische. ,G' n sich an!' wn HuP^ r TriuE r die AN' Beer cn' Beer ha^ n er Hen» besür-lstcld der gerate" entstellen in der schaden cP ihrer An" n Arm dee mach anste Name" „Ich iraue ihm nicht I" „Sie sind doch nicht eifersüchtig?" „Eifersüchtig; auf ihn? Nein!* Der selbstbewußte Ton, mit dem er das sagte, ärgerte sie. . > . , „Sie werden wohl nie eifersüchtig sein lönnew?" sragte sie etwas-pikiert. „Ich? Nein!" lachte der Doktor. „Auch wenn ich alle Tänze mit Herrn Von Hupser tanzen würde?" „Auch dann nicht!" rief er so siegesbewußt als möglich. „Sie Bär, Sie!" schmölM sie. Sie waren gerade allein in dem kleinen Zimmer, wohin er sie in hinterlistiger Absicht üsfLhrt Halle. „Dir Bären lieben den Honig," sagte er mit bebender Stimme und umichlana mit seinem Arme die Taille des schönen Mädchens. „Ihr Mündchen ist so süß wie Honig, Irene, und iüßcr noch schmeckt ein Küßchen davon!" „So, meinen Sie?" Sie sträubte sich nicht, als er sie sester an seine Brust zog. , „Dem Verlobten darf man ein Küßchen wchl abschlagen," flüsterte er ganz dicht an 'hrem Ohr. »Wirklich, und wenn ich's dennoch täte?" »Würde der Bär gar brummig werden." „Ta, du Bär!" rief sie und gab ihm einen Mzhasten Kuß, dann entwand sie sich blitz- ^nell seinen Armen und entfloh. Dr. Beer Ee dem lieben Ding nach und lief Herrn ^-r. Faller, der ihn suchte, gerade in die Arme. Der Fabriloirekwr hatte die Stirn in Fallen biogen und sthien sehr erregt. „Gut, daß ich dich treffe!" rief er dem Re dakteur zu. „Ich erhielt soeben wiederum einen geheimnisvollen Brief, in dem ich unter An drohung der Enthüllung gewisser unliebsamer Tatsachen ersucht werde, von der Kandidatur zurückzutreten. Der Brief ist mir hier zugestellt worden. Was soll ich tun?" „Mit Fräulein Hedwig Lang tanzen und sich nicht die Laune verderben lassen!" antwor tete Dr. Beer dem Freund, dem er wohl ver hehlte, wie sehr auch ihn diele Drohungen be ängstigten. Dieser Beunruhigung gab der Fabrikdirektor wiederholt Ausdruck. „Ach was," tröstete ihn der Frennd, „Drohungen nnd Taten sind zweierlei Dinge, die wohl auseinander zu halten sind. Du bist ihren Angriffen gewachsen Deine Ehre ist blank." Er schlug dem Freund leicht mit der Hand auf die Schulter. „Ich kann diesen perfiden Anzapfungen gegen über unmöglich schweigen!" „Komme morgen zu mir auf die Redaktion und schreibe einen fulminanten Artikel gegen den Klatschbasenbazillus und über seine Therapie!" „Laß den Unsinn, Beer!" „Verdirb dir die Laune nicht und mir nicht die Tanzlust," lachte dieser, dann sagte er plötz lich ernst: »Den kleinen Rackern, die da bellen, können wir gelegentlich einen Fußtritt versetzen. Laß sie nur enthüllen, soviel sie wollen, für das Unglück, das deine Familie getroffen hat, kann dich nach zwanzig Jahren unmöglich ein Mensch zur Verantwouung ziehen. Dw Sache ist über dies nicht auigeklärt." „Du kennst die Gesellschaft und ihre grau samen Vorurteile nicht I" erwiderte der Fabrik direktor düster. „Ja, diese Gesellschaft, diese süße Gesell schaft, die aus sadem Schein und frivolem Witz besteht," sagte der Doktor. „Diese witzelnde Gesellschaft von heule, die scheinheilig mit Nadeln sticht und mit der Keule die Verleum dung toischlägt; ich kenne sie!" „Meine Beziehungen zu der Familie des Kommerzienrats sind derart, daß ich auf die Gesellschaft Rücksicht zu nehmen habe." „Du kannst nicht mehr zurück, und wir lassen dich auch nicht, wenn du es auch wolltest, Freund," sagte Doktor Beer bestimmten und festen Tonest „Deine Kandidatur ist ein Segen für den Wahlkreis; du hast den größten Teil der Arbeiter auf deiner Seite, der kleine Mann, der Bürger vertraut dir. Mögen sich diese oder jene vielleicht zurückziehen, wenn es zum Ärgsten kommen sollte, wir brauchen sie nicht. Wenn du wirklich zurücklrittst, glaubst du, daß deine Gegner schweigen werden? Glaube ja nicht, daß ein politischer hinter diesen Briefen steckt; bis zu einer gewissen Grenze bleibt der politische Gegner immer anständig, du hast es hier mit einem politischen Gegner zu tun, der dir aus persönlichen Gründen Uiigelegenheiten bereiten will!" „Schon möglich, denn ich habe Neider!" gab der Direktor zu. „Das zuckersüße Hnpferchen ist's, dem ich schon leit einigen Tagen auf die Finger sehe," sagte Doktor Beer. »Oksrodor la kemms, heißt es auch hier. Hupserchen hatte starke Absicht»» auf Fräulein Hedwig — bitte, mein Freund, ruhig Blut — dn kamst ihm in die Quere." „Ich bitte dich, laß Hedwig aus dem Spiel; eZ ist mir peinlich, daran zu glauben — Beer, du traust ihm mehr Witz zu, als er im Leibe hat. Hupserchen ist harmlos!" entgegnete Doktor Faller, der seinen bittersten Feind auf einer anderen Seite glaubte. »Ich halte keinen Menschen sür harmlos; er müßte es mir denn bewiesen haben," be harrte Doktor Beer auf seiner Ansicht. .Hupser chen ist nicht harmlos." „Von der Seite aus wird der Streich gegen mich nicht geführt; darüber bin ich beruhigt. Hupser ist mit einem Wort zu dumm zur In trige l" meinte Doktor Faller und drehte nervös den wohlgepflegten Schnurrbart. „Da kennst du die Drohne schlecht; ist sie auch dumm, so kann sie desto besser verleumden. Die dümmsten Menschen verleumden bekanntlich am ausgefeimtesten, denn sie machen ein so ehrlich dummes Gesicht dazu, daß man ihnen Glauben schenken muß. Unwillkürlich sagt mau sich dabei, der Kerl spricht die Wahrheit, zum Lügen sieht er viel zu dumm aus, und man glaubt ihm." Doktor Faller zuckie die Achseln. „Herr von Hupser ist besser als sein Rufi" „Freund unterschätze die Drohne nicht," warnte Doktor Beer, .wenn sie auch geflissent lich nur über Pferde, Reimen, Jockeis und den t Stall fprichl." Dr» (Forhetzung 'o gi3
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