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Ottendorfer Zeitung Bezugs-Preis: vierteljährlich t,W MK. frei ins Haus. In Ser öeschäftsstelle abgeholt I Mk. Einzelne Bummer tO pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabenö Nachmittag. Unterkaltungr- und Bnreigeblgtt Anzeigen-Preis: j Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum ' tZ pfg. Neklamen Sie einspaltige Petit- - zeile oöer Seren Naum 3O pfg. ' 8ei belangreichen Aufträgen u.Meöer- ! holuSgen entsprechen Ser Nabatt. M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen ,Felö unö (Zarten" unö .Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Olirilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrillr. Nunimer 3^ Mittwoch, den März ^6.' Jahrgang Amtlicher Teil. Zeichnungen auf die sechste Uriegsanklhe nimmt die SpaMsseHttendorfWorihdorf entgegen. Die GeschästSsteUe der Sparkasse ist für Ze chnungen Montags bis freitags Von vormittags 8—i Nkr unct nackmittags von s—z Qkr, tzonnabencks von Vormittags 8 bis nsckmittags r Nkr geöffnet. Wir bitten unsere Einwohner ihre Zeichnungen bei unserer Sparkasse zn bewirken. Ottendorf.Moritzdorf, am 20. März 1917. Die ^»parkassenverwultung. Bekanntmachung. Dienstag, den 2V. djS. Mts, linket von abends */,7—7 Uhr die Verteilung der Milchkarten in der neuen Schule zu Alendorf statt. Ottendorf-Moritzdorf, am 17. März 1917. Neuestes vom Tage. Wenn unsere Feinde geglaubt haben ^gen, die Pause in den Zeppelinfahtten England bedeute ein Ausgeben der Luft- ""gliffe, so haben sie sich schwer getäuscht. 4N der Nacht vom Freitag zum Sonnabend "»d sie grünolrch eines Bessern belehrt Horden. Wie der Admiralitätsstab der Ätschen Marine meldet, hat in dieser Nacht "" Flugschiffgeschwader nordwestlichen Kurs Kommen und London mit einem ungebetenen Kirche beehrt. Eine halbe Stunde lang Men die Luftschiffe über London und den Glichen Grafschaften Englands geschwebt M ihre Bomben abgeworfen. Alle Gegen- ^Nahmen der Buten Huben versagt, denn Verlöschen der Lichter, trotz reichlichem Gebrauch der Scheinwerfer, trotz der Abwehr- schütze und der Kampfflugzeuge haben oie Wpelrne ihr Werk ungehindert vollbringen Mnen. England hat wieder einmal ermeyen Issen, daß oie deutsche Kriegführung eineir Igen Arm hat und auch den felbfmchern Mischen Löwen in seiner Höhle zu erreichen kilnag. War der Angriff selbst ohne Ber- M geglückt, so ist auf dem Rückflug lewer 39 verloren gegangen. Jedenfalls Hutten I Franzosen mehr Gluck als ihre butifchen ^lbündeten. E» gelang ihren Abwehr Mützen L 39 au« einer Höhe von 3500 Ilern bei Compiegne zum Abpurz zu ^"gen. Das Luftschiff ging in Flammen und die Bemannung kam ums L-ben. schmerzlich der Verlust auch fein mag, -.' zählt zu den unausbleiblichen Zwischen- ^en des Krieges. cIn der Nacht vom 17. zum 18. März Mchen Teile unserer Seestreilkcäfte erneut v die Straße von Dover—Calais und die ^einsemündung ein. Von der südlichen ^"SliffSgruppe wurde ein feindlicher Zerstörer I Kanalbewachung im Nahkamps versenkt, " zweiter Zerstörer schwer beschädigt. Die Idljche Angrifssgruppe vernichtete bei North- Mand einen Handelsdampfer von etwa ^"0 Tonnen durch Torpedoschuß und zwei ^pvslenschiffe durch Artilleriefeuer. Hierauf Mob sie den befestigten Hafen Margate ^urrgsvoll auf nahe Entfernung. Fernd- uA Landbatterien erwiderten ohne Erfolg. Mre Seestreitkräste sind vollzählig und Je Beschädigung oder Menschenverluste «Mckgekehrt. Ver Gemeindevorstand. — Der Heeresbeiicht vom Sonntag läßt erkennen, daß es so gekommen ist, wie das Inland und neutrale Ausland erwartete uns wie es bei den Fernden — man kann wohl sagen — befürchtet wurde-. Hindenburg hat einen Teil der Westfront in eine neue, seit Monaten vorbereitete und sicher aufs stärkste ausgebaute Linie zuruckgenommen. Die Rücknahme jenes kurzen Frontstückes beider seits der Ancre war also ein Vorspiel, nun mehr erfolgt eine gleiche Maßnahme größern Stils. Zwischen Arras und der Oise ist ein Geländepreffen aufgegeben woroen, in dem u. a. die Städte Bapaume, Peronne, Roye und Noyen liegen. Damit ist ein Frontstück von 60—70 Kilometer Länge in Bewegung gekommen, auf welche Tiefe sie sich erstreckt, davon ist im Berichte nichts zu ersehen. Daß die Rücknahme oer Front freiwillig ge schah, daran zweifelt ber Freund uno Feind kein Mensch. Der englische Bericht registriert darum auch einfach die Einnahme von Ba paume und sprich! von einem harten Kampfe" den dre Tommys mit den offenbar wert umerlegenen deutschen Nachhuten zu bestehen hatten. So wird der feindliche Heeresbericht zum unfreiwilligen Berkanoer oes Ruhms deutscher Tapferkeit Die Beule von nm zwei Maschinengewehren bewerft weiter, daß die Deutschen vor dem Ausweichen alle Ge schütze und alles Material sicher zurückgebracht haben. Was Hindenburg mit der Rücknahme der Fronr bezweckt, wissen außer ihm nur wenige. Und das ist gut io, denn am aller wenigsten wissen oie Fernde um seine Pläne. Sicher ist das eine: durch diesen ebenso ein fachen wie genialen Schachzug reißt er die Initiative völlig an sich und durchkreuzt etwaige Angriffspläne der Feinde in diesem Fronlstück kurzerhand. Jedenfalls sieht sich der Feind in andere, für ihn denkbar un günstige Verhältnisse gestellt. Er muß aufs neue graben uno bauen, sowie Geschütze und Material nachschieben, hat große Verluste, kann nicht angreifen und muß doch jeden Augenblick gewärtig sein, daß Hindenburg zu einem gewaltigen Schlage ausholt aus einer festen gesicherten Stellung heraus auf den ihm gerade an dieser Stelle nicht gewachsenen Gegner. — Einen kleinen Ueberblick über das, was sich rn Rußland avsprelle und noch abspiell, zu gewinnen, ist auch heute noch unmöglich. Fep steht eigentlich nur die Abdankung des Zaren für sich und seinen Sohn, die Bildung des neuen revolutionären Kabinetts und die Uebernahme der Regentschaft durch den Bruder des Zaren, den Großfürsten Michael. Nun besagt eine weitere Meldung, daß auch der Großfürst Michael die Uebernahme des Thrones abgelehnt habe. Ob das zutrifft, steht noch nicht fest. Ueber den weiteren Verlauf der russischen Revolution liegen ge nauere Nachrichten nicht vor In Petersburg scheinen wieder leidlich geordnete Zustände^ eingetreten zu sein, während in Moskau scheinbar noch gekämpft wurde. Wie es im übrigen Rußland aussieht, darüber verlautet bisher nichts Bestimmtes. — Aus Stockholm wird gemeldet: Die Zustände in Moskau sind, wie die mittlerweile in Petersburg emtreffenden Nachrichten sagen durchaus nicht nach den Wünschen der Re volutionäre. Die Truppen sollen hier nicht zu den Revolutionären übergegangen sein. Es herrschen fortgesetzte Straßenkämpfe. Die Polizeitruppen halten sich noch. Ferner wird bekannt, daß die Bildung des Revolutions kabinetts unter lebhaften Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten ersolgte. — Die „Agenzia Amerikana" meldet der „Franks. Ztg " zufolge aus Rio de Janeiro - In Marinekreisen verlautet, das brasilianische Schiff „Urupy" mit 35000 Säcken Kaffee nach Havre an Bord, sei am 19. Februar von einem deutschen Unterseeboote versenkt worden. Die Agentur behauptet, der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutsch land gelte jetzt als unvermeidlich. Zablreiche Brasilianer hätten ihre bei deutschen Banken in Brasilien angelegten Gelder zurückgezogen. LertUches und SächFsckLS. Gttendorf-Vkrilla, 20. Marz fyf?. — Die Preise der landwirtschaftlichen Er zeugnisse aus der Ernte 1917 und für Schlachtvieh. Der Bundesrat hat nunmehr nach Vocbereitung durch die zuständigen Aus schüsse die Preisvorlage des Kriegsernährungs- amies im wesentlichen unverändert an genommen. Danach wird für den Berliner Bezirk der Preis des Roggens auf 270 Maik und der des Weizens auf 290 Mark für die Tonne erhöht. Die bisherigen Preisunter schiede zwischen dem Osten und dem Westen bleiben für diese Fruchtarten bestehen. Die Hafer- und Gerstenpreise werden herabgesetzt uno zwar der Preis des Hafers, der im vorigen Jahre 300 bis 360 Mark, und im laufenden Jahre 300 Mark abfallend bis auf 270 Mark betrug, durchweg auf 270 Mark, der Preis der Gerste, die im vorigen Jahre bis 360 Mark und im laufenden Jahr von geringeren Mengen billigerer Futtergerste abgesehen, zwischen 340 und 300 Mark kostete, gleichfalls durchweg auf 270 Mark unter Abstandnahme von Zuschlägen für Qualitätsgerste. Die Preise sür Hülsenfcüchte und Oelsrüchte für das nächste Jahr bleiben, wie bisher festgesetzt, bestehen, unter Ab rundung der bei einzelnen Sorten bisher be stehenden Pfennigbruchteile auf ganze Mark für die Tonne. Der Zuckerrübenmindestpreis beträgt nach der schon bekanntgegebenen Bundesratsverordnung 2,50 Mark für den Zentner. Der Kartoffelpreis, der im laufen den Jahre bekanntlich 4 bis 5 Mark, durch schnittlich etwa 4,50 Mark beträgt, soll auf 5 Mark erhöht werden. Dem aus West-, und Mitteldeutschland auch von städtischen Kreisen lebhaft geäußerten Wunsche entsprechend soll sür Gegenden mit besonders hohen Friedens preisen sür Speisekartoffeln die Erhöhung des Preises bis höchstens auf 6 Mark durch An ordnung der Landeszentralbehörde oder der' von ihr zu bezeichnenden Stelle gestattet' werden. Der Herbstkartoffelpreis tritt statt wie bisher am 1. Oktober schon am 15. Sep tember anstelle des höheren Frühkartoffel preises in Kraft und soll, um die Lieferung an die Bedarfsbezirke im Herbst möglichst zu steigern, bis zum Frühjahr nicht steigen, sondern das Jahr über unverändert bleiben. Für unverlesene Fabrikkartoffeln wird im Gegensatz zu dem laufenden Jahr ein der Höhe nach noch sestzusetzender Preisaufschlag eintreten. Für Nunkelrübeu, Kohlrüben und Feldmöhren werden, um der Neigung, ihren Anbau anstelle des Kartoffel- und Zucker rübenanbaues allzusehr zu steigern, entgegen zuwirken, erheblich niedrigere Höchstpreise wie bisher, nämlich 1,50 Mark (bisher 1,80 Mark) bezw. 1,75 Mark (bisher 2,50 Mark) und 2,50 Mark (bisher 4 Mark) sür den Zentner festgesetzt. Lieferungsverträge zu höheren Preisen über Kohlrüben sollen nicht mehr ab- geschlossen werden. Hinsichtlich der Viehpreis« betragen vom 1. Mai ab die Preise sür Schlachtschweine bis zu 60 Kx 53 - 61 Mark über 60—70 kx 57-65 Mk., über 70-85kx 67-75 M-, über 85-100 72—80 Mk. Dies bedeutet gegen früher eine Preis minderung von 20—25 v. H. Die Schlacht preise sür Rinder betragen vom 1. Juli ab 1. für gering gemästete Rinder einschließlich Fressern (Klasse L) 55 Mark, 2. sür aus gemästete Ochsen und Kühe über 7 Jahre, Bullen über 5 Jahre und abgefleischte Ochsen Kühe, Bullen und Färsen jedes Alters (Klasse L) im Lebendgewichte bis zu 5,5 Ztr. 60 Mark, über 5,5—7 Ctr. 68 Mark, über 7—8,5 Ctr. 72 Mark, über 8,5—10 Ctr, 76 Mark, über 10-11,5 Ctr. 80 Mark, über 11,5 Ctr. 85 Mark, 3. für ausgemästete oder vollfleischige Ochsen und Kühe bis zu 7 Jahren, Bullen bis zu 5 Jahren und Färsen (Klasse H.) 90 Mark. Die Preissenkung gegen früher beträgt rund 15 v. H. — Eine Bitte an die Kriegsanlethe-Zeichner. Zeichnet nur am Platze selbst! Gar mancher der in Erfüllung seiner vaterländischen Pflicht zur Zeichnung der Kriegsanleihe beiträgt, be wirkt diese Zeichnung ohne sich weiteres dabei zu denken, bei auswärtigen Banken, Kassen oder ähnlichen Instituten. Der Betrag einer solchen Zeichnung kommt natürlich der Kriegs anleihe in ihrer Gesamtheit zugute, geht aber der Zeichnung der Vater- oder Heimatgemeinde verloren. Damit aber unser Ort nicht hinter anderen in bezug aus die Höhe der Zeichnung zur bevorstehenden sechsten Kriegsanleihe zurück steht, möge ein jeder seine Zeichnung nur am Platze selbst bei der Sparkasse nicht aber auswärts bewirken. Das ist ein jeder seiner Heimatgemeinde schuldig. Krakau. Eine seltene Jagdbeute machte der Jagdaufseher Herr Paul Grahl, der in der Pulsnitz einen sehr starken männlichen Fischotter fing, welcher das Gewicht von 25 Pfund hatte.