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Amerikas Vrokung. Abbruch der diplomatischen Beziehungen. Nach einer Reuteimeldung, deren Richtigkeit nicht zu bezweifeln ist, hat die Regierung der Der. Staalen den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit uns ausgesprochen. Dem deutschen Botschafter Grasen Bernstorff sind seine Pässe zugestelü worden. Der amerikanische Botschafter Gerard in Berlin ist angewiesen worden, Deutschland zu verlassen. Eine weitere Nemermeldung besagt, das; die Wahrnehmung der amerisonischen Interessen in Berlin dem spanischen Boifchafter übertragen worden ist. Bezeichnend ist die Botschaft, in der Präsi dent Wilson den Abbruch der Beziehungen dem Konaretz der Ver. Staaten ankündigte. Nach Reuter erinnerte Präsident Wilson an die ameri kanische Nole an Deutschland vom 8, April 1916, nach der Torpedierung der „Susser", an Deutsch land? Anlwort hieraus vom 4. Mai und an die Antwort Amerika? vom 8. Mai, in der die deutschen Zusicherungen angenommen wurden. Wilson sagte, Deutschland habe diese Note nicht beantwortet. Hierauf zitierte Wilson ans dem deutschen Memorandum vom 31. Januar 1917 lüber den unbeschränkten b--Boot-Krieg) und sagte: Angesichts dieier Erklärung, die plötzlich und ohne vorherige Andeutung irgendwelcher Art »srsätzliK die feierlichen Versicherungen, die in der deutschen Note vom 4. Mai 1918 gegeben wurden, zurückzieht, bleib! der Regierung der Ver. Staaten keine andere Wahl, die sich mit der Würde und der Ehre der Ver. Staaten vereinbaren Hetze, als den Weg «m- zuschlagen, den sie in ihrer Note vom 8. April für den Fall anknudigte, als Deutschland seine O-Boot-Mcchoden nicht aui- geben wollte. Ich habe deshalb den Staats sekretär Lansing beauftragt, dem deutschen Botschafter Grafen Bernstorff mitzuteiien, daß die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abgebrochen sind, daß der amerikanische Bot schafter in Berlin sofort abberufen werde und daß dem Grafen Bernstorff die Pässe ausge händigt werden. Trotz dieses unerwarteten Vorgehens der deutschen Negierung und dieses plötzlichen tief bedauerlichen Widerrufs ihrer unserer Regierung gegebenen Versicherungen in einem Augenblick der kritischsten Spannung in den zwischen den beiden Regierungen bestehenden Beziehungen weigere ich mich zu glauben, daß die deutschen Behörden tatsächlich das zu tun beabsichtigen, wozu sie sich, wie sie uns bekanntgegeben haben, berechtigt halten. Ich bringe es nicht über mich, zu glauben, daß sie ans die alte Freundschaft der beiden Völker oder auf ihre feierliche Verpflich tung keine Rücksicht nehmen und in mutwilliger Durchführung eines unbarmherzigen Flottenpro- gramms amerikanische Schiffe und Menschen leben vernichten werden. Nur wirkliche offen kundige Talen von ihrer Seite können mich das glauben machen. Wenn mein eingewurzeltes Vertrauen in ihre Besonnenheit und ihre kluge Umsicht sich unglücklicherweise als unbegründet Herausstellen sollte, wenn amerikanische Schiffe oder Menschenleben in achtloser Übertretung des Völkerrechts und der Gebote der Menschlichkeit geopfert werden sollten, so werde ich den Kon greß UM die Ermächtigung ersuchen, die Mittel anwenden zu können, die notwendig sind, um unsere Seeleute und Bürger bei der Verfolgung ihrer friedlichen und legitimen Unternehmungen auf dem offenen Meere zu schützen. Ich kann nicht weniger tun. Ich nehme es als ausgemacht an, daß alle neutralen Negierungen denselben Weg einschlagen werden. Wir wünschen keinen kriegerischen Konflikt mit der deutschen Negierung. Wir sind auf richtige Freunde des denischen Volkes und wünschen ernstlich, den Frieden mit der Regie rung zu erhalten, die sein Sprächorgan ist. Wir werden nicht glauben, daß sie uns seindlich ge sinnt ist, außer, wenn es soweit kommt, daß wir es glauben müssen, und wir beabsichtigen nichts anderes als eine vernünftige Vericidignng der unzweifelhaften Rechte unseres Volkes. Wir haben keine selbstsüchtigen Absichten. Wir suchen nur den uralten Grundfätzen unseres Volkes i treu zu bleiben, unser Recht auf Freiheit, Ge rechtigkeit und ein unbeiästigles Leben zu schützen. Das sind Grundlagen des Friedens, nicht des Krieges. Möge Golt es sügen, daß wir nicht durch Akte vorsätzlicher Ungerechtigkeit von seilen der Regierung Deutschlands dazu heraus gefordert werden, sie zu verteidigen. Wer Wilson während des ganzen Krieges ohne durch den Wunsch gefärbte Brille beob achtet hat, wird durch feine Handlungsweise nicht überrascht sein, zumal er nach seiner Wiederwahl di« Macht in Händen hat, die ihm im vorigen Jahre als Präsidentschaftskandidat noch fehlte. Er wußte, daß wir in irgendeinem Stadium unseres Kampfes, wenn sich der Sieg aus unsere Seite neigte, zn einem Zusammenstoß mit Amerika kommen mußten, da wir nach Amerikas Meinung „nicht siegen dürfen", da unser Sieg die englisch-amerikanische Wellherrschaft, die sie selbst Weltbefreiung neunen, zunichte machen würde. 'i Ob Wilson, der aut ein Friedensprogramm ! gewählt ist, es zum .Kriege kommen läßt, wenn ! wir entgegen seinen Erwartungen dem Drucke s Amerikas nicht nachgeben, ist ungewiß, muß - aber nach der Botschaft erwartet werden. Diese Botschaft enthält so unglaubliche Anschuldigungen und Verzerrungen, daß zur Ehre Wilsons an genommen werden muß, daß sie von Reuter in einem gefälschten Tert der Welt bekannt gegeben wurde. Sonst gäbe es keine Worte, um die Bezeichnung unseres Untersee-HandelS- l krieges als mutwillige Durchführung eines un- s baimherzigen Flottenprogramms gMhrend zu- i rückzuweiien. Es ist ein teuflischer Hohn, einem ! Votle, das sich seil 30 Monaten im schwersten Kampfe der Weltgeschichte befindet und urige- zählte Tausende seiner besten Männer geopfert hat, das mit Genehmigung Amerikas von seinen Feinden im rücksichtslosen Huugerkrisg gegen Frauen, Kinder und Greste aut die Knie ge zwungen werden soll, Mutwillen in seinem Existenzkämpfe nachzufagen. Es ist auch ein vergebliches Unterfangen I Wilsons, zwischen Volk und Regierung zu unter scheiden, eine Klust zwischen sie zu legen. Wir sind völlig einig vom Kaiser bis zum letzten Tagelöhner, von Hindenburg bis zum letzten Schipper, daß der Kampi um unser staatliches und wirtschaftliches Dasein geht, das wir bis zum letzten Tropfen Blut zu verteidigen ge denken. Unsere Regierung ist nicht nur unser Sprachrohr, unser Kaiser ist unter Führer, zu dem wir in angestammter Treue stehen, und unsere Negierung hat nickst den Untersee- Handelskrieg beschlossen über die Köpfe ihres Volkes hinweg, sondern auf stürmisches Ver langen dieles Volkes und in völliger Einheit mit der Volksvertretung und der öffentlichen Meinung. Deshalb gibt eS kein Zurück mehr. Wir schreiten die Bahn weiter, die wir beraten im Vertrauen auf unser Rech! und unsere guten Waffen. Präsident Wilson versucht das letzte Mittel, uns zur Ulster legenheil zu zwingen. Wir können nicht nachgeben, ohne uns selbst aufzugeben. Wir haben den neuen Feind nicht gesucht; wenn er aber kommt, werden wir ihn aus uns nehmen, in dem Glauben, daß unsere Kraft, die bisher zehn Feinden durch.30 Monate siegreich stand- hieli, auch jür den elften ausreichen wird, zumal er wie bisher nur mit Geld und Munition, rmd kaum mehr wie bisher mit Mannschaften kämpfen wird. Der Entschluß zum rücksichtslosen O-Bootkrieg ist von allen leitenden Faktoren des Deutschen Reiches ein heitlich gefaßt worden und mit Vertrauen auf Hindenburgs Wort, daß wir stark genug sind, alle Folgen auf uns nehmen zu können, die etwa aus dem kl-Boot-Krieg der neuen Form für uns erwachsen könnten. Herr Wilson stellt das deutsche Bolk vor die Wahl, mit dem Wohlwollen Amerikas sich zu Boden Wersen zu lassen, oder, wenn es sich behaupten und siegen will, Amerika als offenen Gegner zu haben. Wir wählen das letzlere. Unser Heer und unsere Flotte werden es mit Golles Beistand zu gutem Ende sichren. Wir Deutsche sürcksten Golt, aber sonst nichts in der Welt! verschiedene Uriegsnachrlchten. Keine Friedensansfichten. Das Kopenhagener Blatt .Politiken' schreibt anläßlich des Abbruchs der deuisch-amerikanischen diplomatischen Beziehungen: „Der Abbruch der Beziehungen ist wohl nicht gleichbedeutend mit einem Kriege, aber leider besteht keine Hoffnung, datz die drohende Ausdehnung des Krieges nicht statlfinde. Man kann sicher schwer begreifen, wie die beiden Mächte einander angreifen wollen. Aber unter allen Umständen wird der Ernst der Lage dadurch erhöht, datz Amerika, das jetzt selbst Gefahr läuft, mit in den Krieg verwickelt zn werden, bisher den Herd für die Friedensbestrebungen gebildet hat. Man kann darüber streiten, ob Amerikas Teilnahme an dem Weltkrieg, militärisch besehen, größere oder kleinere Bedeutung hat; aber niemand kann sich der Erkenntnis verschließen, daß die Aussichten auf einen baldigen Frieden sich ver schieben, wenn derjenige Staat, der mehr als ein anderer Aussicht Kutte, als Friedensstifter auszutreten, sich zu den kriegführenden Mächten gesellt." -i- Unterseeboote? Das Stockholmer Blatt .Tagens Nyheier' will aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben, daß Deutschland sür seine Blockadezwecke 400 neue Unterseeboote gebaut hat, und daß es außerdem über eine Reihe neuer Z e p p e l i n - Lu sts ch i f s e verfüge. Zahlreiche englische Zerstörer beschädigt. Aus England nach Holland zurückgekehrte Seeleute berichten von dem E i n l a u f e n z a h l- reicher beschädigter englischerZer- störer in englischen Häfen in den letzten Tagen des Januar. An der Mündung des Humber wurden mehrere Zerstörer mit teilweise weg geschossenen Schornsteinen beobachtet. Die französische Armee »och nicht ossensivbcreit. Oberst Egli findet es in den ,Basler Nach richten' merkwürdig, daß man aus der Seite der Verbündeten immer noch dis Vereitschastssrage erörtere. Tardieu warnt im ,Petit Pannen' davor, die Armee einem großen Angriff auszu setzen, ehe die Rüstungen beendet sino. Auch die ,Siampa' meldet aus Paris, datz die fran zösische Armee sür eine große Offen - sive noch nicht bereit sei. Noch sei keine Änderung in dem Zustand eingeirelen, daß große Masse» der englisch-französischen Heere aus dem westlichen Kriegsschaupla geubunden bleiben, während die Deutschen imstande seien, ihre An griffsunternehmungen nach Gutdünken im Westen oder im Osten durchzuführen. Unruhen n Persien. Wie auS Bagdad nach Konstantinopel ge meldet wird, sind in der persischen Provinz Pars Unruhen ausgebrochen. Die anglo indischen Truppen mußten sich zurück- ziehsn. Am Südostgestade des Kaspischen Meeres fanden in der Gegend von Astria zwischen Turkmenen und Ruffen Zusammen stöße statt. MlMcbe Deutschland. "Kaiser Wilhelm hat dem König von Bulgarien in Pösiyen (Ungarn), wo der König zur Kur weil!, einen Besuch abge- staüet. "Der Reichstag hatte in einer Beschluß fassung die Neichsregicrung ersucht, noch während des Krieges Mittel zum Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte bereitzu- slelleu. Wie verlautet, wird dem Bundesrat in diesen Tagen eine Vorlage zugehen, die diesem Wunsche Rechnung trägt. Der Gesetzentwurf, der die Bewilligung sehr beträchtlicher, der Größe der zu lösenden Aufgabe entsprechender Mittel für Kredite an die Reedereien beantragt, wird den Reichstag in seiner nächsten Tagung be schäftigen. s "Der HauptauSfchaß de? Reichstages will am 21. Februar, am Tage vor dem Wieden beginn der Vollversammlung, zusammentreten, um über die Behandlung des Reichshaushalts' planes zu beraten. Wie verlautet, dürfte dies« Beratung des Hauptausschusses hauptsächlich da- durch veranlaßt sein, daß dem Reichstag neben dem Reichshaushaltsplan neueSteuek' Vorlagen zmr».hen werden. Wann und wie diese Vorlagen zu behandeln sind, dürfte den Hauptansschuß am 21. Februar beschäftigen. * Die bayerische Regierung hat dem Landtag eine Kanalvorlage zugehen lassen, die zugleich das größte Kanalprojett Deutschlands darstellt. Der Entwurf lautet: Behufs Ausarbeitung eines ausführlichen Ent- Wurfes für die Herstellung einer GroßschiffahriS' straße von Aschaffenburg bis zur Neichsgrenze unterhalb Passau wird als erster Teilbetrag die Summe von 1005 000 Mart aus staatlichen Mitteln bereiigestellt. Der Staatsminister der Finanzen wird ermächtigt, hiernach den erforder lichen Bedarf vorläufig den bereiten Mitteln der Zentrylstaatskasse zu entnehmen. Wegen der ! endgültigen Deckung dieses Bedarfes wird iw s Finanzgesetz für die nächste Finanzperiode Vor- : sorge getroffen. Frankreich. *Die Kammer nahm nach einer Rede des General Lyautey mit 398 gegen 85 Stimmen den Gesetzentwurf über die Nachmusterung der Ausgemusterten und Militäruntau fl- Glichen an. Die Besprechungen über diesen Entwurf waren trotz der Dringlichkeitserklärun-i und der neuen Geschäftsordnung dadurch in dir Langs gezogen worden, daß eine nicht endcn- wollende Reihe von Zusatzanträgen eingebracht wurde. England. "Premierminister Lloyd George, hat, wie nicht anders zu erwarten war, seinem Zorn über die neue deutsche kl-Boot-Er klärung in einer Rede mit sehr starken Worten Lust gemacht. Er sagte u. a.: Der Entschluß Deutschlands sei ein Fortschreiten ani deni Wege vollkommener Barbarei und nannte es eine Unverschämtheit, datz wöchentlich nur ein Schiff von Amerika nach England kommen solle. Der Minister gab dann 'seiner Sieges zuversicht Ausdruck und schob die Mißerfolge des Vicrverbandes auf den Mangel gemein samer Tätigkeit, der setzt behoben sei. Endlich erklärte er, über das Schicksal der eroberten deutschen Gebiete solle nicht ohne die Stimmen der großen englischen Kolonien entschieden werden. "Die drei Frauen und der Mann, die be schuldigt sind, einen Anschlag auf das Leben Lloyd Georges geplant zu haben, wurden heute in Derby verhört. Die Erklärung des Generalanwalts, daß die Angeklagten versucht hätten, Lloyd George und Arthur Henderson durch Gift ums Leben zu bringen, rief Auf sehen hervor. Das Gift war Frau Wheeler aus Southampton zugeschickt worden. Es handelt sich um Strychnin und Curare. Mts dem Curare hätten Pfeile vergiftet und auf dem Landgute in Wolton Heath aus Lloyd George abgeschossen werden sollen. Bulgarrrm. * Die Blätter aller Schattierungen begrüßen die Aufnahme des verschärften Unter seebootkrieges als wirksames Mittet, dcn Abschluß des Friedens zu beschleunigen, den die Mächte des Dreiverbandes zurückgewiesen haben, und heben das unerschütterliche Vertrauen des bulgarischen Volkes in den siegreichen AusgLüä des Krieges und die Geschlossenheit der Ver bündeten hervor, die test entschlossen seien, aut allen Schlachtfeldern Sieger zu bleiben. Amerika. "Die Nachricht von dem Abbruch der Be ziehungen zu Deutschland erregte im Kongreß der Der. Staaien allgemeine Über raschung. Die Negierung brachte eine Vor lage ein, die die Bewilligung von 500 Mil lionen Dollar sür Rüstungen zu Lande mA s zur See fordert. Die Regierung traf energische Maßnahmen, um jede Störung der öffentliche» Sicherheit durch Deutsch-Amerikaner zu ver hindern. Der faU 6uMram. 20j Krr»inalr»m«n von Wilhelm Fischer. G-rtiewmg.) „Gnädige Frau," lagte der Kellner, ohne sede Beschämung die Mark annehmend, „dürfte nicht weit gereist sein; sie nahm nur ihren kleineren Lederkoffer mit. „Ich danke," sagte Brand kurz. „Weiß, wohin die gnädige Frau gereist ist." Er setzte sich an den Schreibtisch — ein Zeichen sür den Zimmerganymed, zu verschwinden —, riß den Brief an Guntram wieder aus und fügte folgendes Postskriptum hinzu: „Sie ist mir soeben nach Wiesbaden ent wischt, denke mir, daß fie von irgendeiner Seite über Larisch alias Larsens neueste Spekulation informiert worden ist, denn Hals über Kopf reiste sie ab. Für mich, den sie in meinen Augen selbst gründlich blamiert hat, das Zeichen, abzudampsen. Da ich mich über Goldelsens Reiseziel kaum täuschen dürfte, werde ich kurz nach Empfang dieses Eil briefes mich Ihnen wohl selbst präienfteren können. In Ircuer Freundschaft I Selbstbeherrschung verlieren und er sich durch sein Temperament zu einer Provokation des Glücksritters Hinreißen lasten würde, die leicht ! zu dem führen könnte, was er den Damen er sparen wollte, zu einem Skandal. Aber die Begegnung ließ sich eben nicht vermeiden. Larisch, der im Argwohn der Eisersucht und des schlechten Gewissens in dem Baron einen Nebenbuhler witterte, hatte, als er von den Besuchen Guntrams er- suhr, Frau Ulrike eine heftige Szene gemacht und ihr Undank vorgeworfen. Frau Ulrike war über diesen Ton und die Anmaßung Larischs so empört, datz sie einen Nervenansall bekam; zum erstenmal sühlte sie, daß dieser Mann, den sie ftlr einen edlen Charakter hielt, nicht davor zurücstchente, sie die Macht, die er tatsächlich über sie hatte, auch suhlen zu lassen. Larisch stählte wohl, daß er ans der Rolle gefallen war, und er bat sie tausendmal um Verzeihung, allein der Riß, der in den Be ziehungen zwischen ihm und Frau Ulrike ent standen war, ließ sich nicht mehr überkleistern. : Er fuhr sich wild durch dis Haare und ries ! im Tone gut gespielter Verzweislüng aus: „Liebe, beste, gnädige Frau! Ich werde irre i an mir und allen. Weiß gar nicht mehr, was t ich tu«! Die Eifersucht macht mich schlecht, aber : ich bin wirklich nicht so. Wenn Sie nur Wort t halten, dann will ich in Gottes Namen alles ! ertragen, nur verzeihen Sie mir." s Frau Ulrike war diesem Manne zu sehr ver- s pflichtet, um ihn noch mehr reizen zu können, aber insgeheim begann sie ihn zu sürchien und es für das größte Unglück ihres Lebens zu halten, was sie vor wenigen Tagen noch sür diesen Menschen erstrebt hatte, sein Glück bei ihrer Tochter. Sie litt Höllenqualen, wenn er kam, und atmete befreit auf, wenn er wieder ging: ängstlich verfolgte sie seine Bemühungen um Irma und zitterte, wenn sie. diese einmal mit Larisch allein lasten mußte; sie lebie die Hölle aus Erden, zumal sie zu bemerken glaubte, daß ihr einstiger Proteges sich anschickte, einen Sturm aus Irmas Herz zu wagen und die Entscheidung herbeizusühren, deren Aussall, so oder so, sie zu sürchien hatte. Als Larisch zum erstenmal bei seinem Kommen den Baron antraf, flüsterte ibm Frau Ulrike warnend zu: „Ich hoffe, daß Sie keine Szene provozieren!" Dann erst stellte sie ihn seinem Gegner vor, der sich mit Fräulein von Winterfeld aufs angelegentlichste unterhielt. Guntram biß die Lippen zusammen; mit Blühe zwang er sich zu einer höflichen Ver beugung und ein paar nichtssagende Phrasen mit dem Schurken zu wechseln, den er W t liebsten hätte medcrwürgeu können. Larisch hatte die schlanke, vornehme Gestalt seines angeblichen Nebenbuhlers mit haßersüllien Blicken gemessen: innerlich wütete es in ihm, aber ihm, dem Meister in der Verstellungskunstz Ivar es ein Leichtes, dem verhaßten Eindiing' Img in der harmlosesten Weise von der Welt zU begegnen. Mit geheimem Ärger bemerkte er, daß Fräu lein von Winterfeld, dis in seiner Gesellschaü, besonders in letzter Zeit, oft versonnen und verträumt und verschlossen und einsilbig war, in der Unterhaltung mit dem Baron, der ihm unter dem Namen Neidenfels vorgestellt war, ein Raketenfeuer von Geist und Witz entfesselte- Als der Baron, der in der Nähe und dck Gesellschaft des Verbrechers Höllenqualen er duldete und fühlte, daß ihm die Empörung, in die ihn die fabelhafte Frechheit des Abenteurers nach und nach versetzte, das Blut in den Kopf jagte, sich mit einem Geschäft entschuldigend, dann aufbrnch, wagte es unter dem faszinieren den Blick Larischs Frau Ulrike nicht, ihn zuM Wiederkommen einzutadsn, ein desto herzlicheres „Auf Wiedersehen, Herr Baron" des schönen Mädchens gab ihm das Geleit. „Bin wohl ganz in Ungnade gefallen, meine Gnädige," wandte sich Larisch, als dis Türe hinter Guntram ins Schloß gefallen war, an die junge Dame, die ihm unter über mütigem Lachen ein „noch nickst, Baron!" zw Antwort gab. Larisch brachte es fertig, in ihr fröhliches Lachen einzustimmen und den guten, harmlosen Kerl weiterzuspielen. Im ruhigsten Ton vo» der Welt gab er. wie immer, wenn er tam, de» der Überlistete." 11. Das erste Zusammentreffen des BaronS mit dem Mörder seines Weibes in der Familie Jerfchke geschah zufällig, denn Gmttram war beflissentlich bemüht, Herrn von Larisch auSzu- weichen, fürchtete er doch mit Neckst, daß er in! der Nähe diese? ausgemachten Buben, dessen - ß!eißnerische Löflichkeil ihn «nekelle. 'eine t Sie sühlte, daß er die Heirat mit ihrer Tochter erzwingen wollte: sie begegnete ihm mit einem unverhohlenen Mißtrauen, das ihn nun wieder reizte. Es kam zu einer erregten Auscinander- stpnng zwischen beiden, bei der er ihr di« Wahl stellt«, emweder ans seinen Verkehr oder i den deS Barons zu verzichlen. Als, Frau - Ulrike ebenso energisch erklärte, daß fie den - Baron nicht abweisen könne, merkte Lausch, daß er ui weit aeqanaen war. bis Oben i Gebiet bli Gletscher h Vor und z graue, in; mit lausen! Strömung, hat etwas schaudern i inst hervor lönige Ml Eiics. S von Elem gedämpftes spiele im ( Gewalt gleich zögei dabei im schollen. I Das gege Skigenblick über das < werdeu zi bauscht sic wieder zust nach den 1 des Eisgai in dec PH« Urkraft, sck einander, Terrassen j den Ansän doch ein V den Spur Strom bef Hambu zwischen a ruht. Kal da. Der Strömung im Gesolac lichen Ein; das Furcht Falle übe: Male seine wan's den schehen. l zwei Arbei Unfall unü weiir Blick dem Musst wärtigien Eindruck ! schien mir weher. Hi dampfer. der Eisschi: Drei Leute EiZfloß. t die von d getrieben v Haien dräi Aber l wegung, di sperrte Zu- weit von r Albest, klei wcißgrauer sie gegen ! Laus anfc drängend, emporhebt. 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